U-Bahn-Chronik
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Die 1960er Jahre
1960
2. Januar
Die BVG erhöht die
Fahrpreise
Der Einzelfahrschein kostet anstatt 35 Pfg. nunmehr 40 Pfennig. Es ist die erste
Erhöhung nach .
1960 Wagenpark
Kleinprofil
Der Typ A3
Neue Züge für das Kleinprofilnetz
Die BVG-West beschafft vier Einheiten des
neuen Fahrzeugtyps A3-60

Die Baureihe A3-60
Die BVG stellt einige alte
U-Bahnwagen ab. Es sind in erster Linie A-I- und B-I/II-Wagen.
Aufgrund der "Bevorratungspolitik" des Berliner Senats werden diese
Wagen nur abgestellt, nicht ausgemustert.
Für das Großprofil
werden 30 Einheiten (60 Wagen) des Typs D-60 beschafft.
Die
Baureihe D
Berliner Bevorratungspolitik
Berlin war zwischen und eine "freie Insel" innerhalb der sozialistischen DDR. Diese besondere Ausgangslage wurde den Westberlinern schon während der Blockade deutlich vor Augen geführt! Damals sollten die westlichen Alliierten von den Ostmächten genötigt werden, die Stadt zu verlassen. Hierzu wurden die Land- und Wasserverbindungen nach Westdeutschland unterbrochen. Doch die Alliierten richteten eine Luftbrücke zur Versorgung der Inselstadt ein. Damals konnten die Westsektoren immerhin mit den notwendigsten versorgt werden. Nachdem im Mai die Blockade abgebrochen wurde, nahm sich der Magistrat/Senat von Berlin-West vor, eine gewisse Bevorratung von Gütern anzulegen. Im Auftrage der Verwaltung richtete die BeHaLa (Berliner Hafen und Lagerhaus-AG) Reservebestände ein: Neben lagerfähigen Lebensmitteln, insbesondere Konserven, wurden in riesigen Mengen Kohle, Treibstoffe, Konsumgüter und Baustoffe (!) aller Art eingelagert. Sie sollten dem Überleben der Stadt in einer ähnlichen Situation wie der Blockade dienen. Erst /59 wurde die internationale Lage um Berlin wieder Tagesgespräch, als der sowjetische Staatspräsident Nikita Chruschtschow die Westalliierten zum Abzug aus Berlin aufforderte. Dieses Ereignis ging als "Berlin-Ultimatum" in die Geschichtsbücher ein.
Auch die BVG war angehalten worden, überflüssiges Inventar zwischen zu lagern.
Bei der U-Bahn waren es eben die besagten zurückgestellten Wagen der frühen Baujahre. Im Bereich der Straßenbahn hingegen wurde diese Forderung sehr umfangreich befolgt: Die BVG stellt seit systematisch das Straßenbahnnetz auf Autobusbetrieb um. (: 39 Strablinien, Mai´60 noch 26 Linien) Hierbei wurden allerdings nicht bei erst-bester Gelegenheit die nicht mehr notwendigen Schienen aus den Straßen gerissen, sondern -wo dies möglich ist- an Ort und Stelle belassen. So hätte im Fall der Fälle kurzfristig der Straßenbahnbetrieb wieder eingerichtet werden können, wenn Treibstoffe für Omnibusse knapp werden sollten. Auch wurden ausgemusterte Straßenbahnwagen lediglich eingemottet und so betriebsfähig gehalten. Darüber hinaus bevorratete die BVG in großen Mengen Treibstoffe für einen sicheren Autobusbetrieb für Wochen.
Der Lauf der Geschichte zeigte, dass diese Politik -aus heutiger Sicht !- überflüssig war. Es ist zum Glück nie wieder zu so einer entbehrungsreichen Situation in West-Berlin gekommen. Doch damals war die Bevorratungspolitik des Westsenats eine sehr vernünftige Sache.
1. April
U-Bhf. Leopoldplatz
ist geschlossen
Die Züge der Linie C fahren ohne Halt durch.
Grund: Dieser Bahnhof muss vollkommen umgebaut werden. Aus dem alten
Mittelbahnsteig-Bahnhof wird ein Bahnhof mit Seitenbahnsteig und einem
kreuzenden Bahnhof für die Linie G. soll der Umbau abgeschlossen sein.
2. Juni
Der U-Bhf. Schillingstraße
im Ostsektor wurde wiedereröffnet, nachdem umfangreiche Umbauten statt gefunden
haben. Der westliche Zugang zum Beispiel wurde geschlossen.
31. August
Der im Osten gelegene
Bahnhof Neanderstraße (Linie D) wurde umbenannt in "Heinrich-Heine-Straße".
10. Oktober
Der Bahnhof Leopoldplatz
wurde nach erfolgtem Umbau wiedereröffnet. Er verfügt nach seinem Umbau nun
über zwei Seitenbahnsteige.
| METROS
IN EUROPA In KIEV wird am 23. November der erste Abschnitt einer Metro eröffnet. Es ist die erste Metro der Ukrainischen SSR, die dritte der Sowjetunion. |
6. März
U-Bahn nach Mariendorf im
Bau
Unter dem Tempelhofer Damm entsteht eine U-Bahnlinie (Linie C II-Süd), die ihr
Ende im Ortskern von Mariendorf finden wird. Nach der Tegeler Strecke (C-Nord),
der Linie G und dem Projekt H-Süd nach Britz ist dies das vierte U-Bahnprojekt
nach .
8. Mai
Zwischen den Bahnhöfen
Wittenbergplatz und Spichernstraße wird der Bahnhof "Augsburger Straße"
eröffnet.
Dieser Bahnhof erhielt zwei Seitenbahnsteige.
| Berliner U-Bahn | Kleinprofil | Großprofil | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | - | - |
| Betriebslänge gesamt | 43,369 km | 39,189 km | 82558 km |
| Bauwerkszuwachs | - | - | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 45,239 km | 41,743 km | 86,982 km |
| Bahnhöfe neu | 1 | - | - |
| Bahnhöfe gesamt | 56 | 55 | 110 |
15. Juni
Pressekonferenz in
Ostberlin:
Annemarie Doherr, Reporterin der
Frankfurter Rundschau, stellt an Walter Ulbricht die Frage, ob eines Tages die
Staatsgrenze der DDR am Brandenburger Tor verlaufen könnte.
Ulbricht antwortet darauf:
"... Ich verstehe Ihre Frage so, dass es Menschen in Westdeutschland gibt, die wünschen, dass wir die Bauarbeiter der Hauptstadt der DDR dazu mobilisieren, eine Mauer aufzurichten, ja?
...ah, mir ist nicht bekannt, dass eine solche Absicht besteht, da sich die Bauarbeiter der Hauptstadt der DDR hauptsächlich mit Wohnungsbau beschäftigen und ihre Arbeitskraft dafür voll ausgenutzt wird, voll eingesetzt wird!
Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten!"
13. August
Im Sommer´61, am 13. August...
Näheres zu den Ereignissen an diesem Tag: Siehe Stadtchronik
"Wir haben in der
vergangenen Nacht -in Abstimmung mit den Warschauer Vertragsstaaten- eine solche
verlässliche Kontrolle an unseren Grenzen eingerichtet, wie dies in einem jeden
souveränen Staat üblich ist.
Jeder friedliebende Bürger der BRD und Westberlins hat auch weiterhin die Möglichkeit
die DDR und ihre Hauptstadt zu besuchen." (Karl-Eduard von Schnitzler)
Die U-Bahn und die Veränderungen mit dem Mauerbau:
Der Mauerbau hat auch einschneidende Veränderungen im Berliner U-Bahnnetz zur Folge, es wird konsequent getrennt. Im Anschluss folgt eine Auflistung der einzelnen Maßnahmen:
Der U-Bahnverkehr blieb von den Grenzsicherungs-Maßnahmen zunächst unbehelligt. Hingegen fanden in den Zügen und auf den Bahnhöfen seit dem Nachmittag des Vortags vermehrt Ausweiskontrollen statt. Viele Ostberliner wurden an der Weiterfahrt nach Westberlin gehindert und zum Verlassen der U-Bahnanlagen aufgefordert. Der Zugverkehr hingegen wurde bis Betriebsschluss gegen 1 Uhr nicht weiter behindert.
Noch während der Nachtstunden begannen auch im Bereich der U-Bahn die Bauarbeiten.
Am Sonntag, den 13.August fuhren die U-Bahnen wie folgt:
Zuggruppe A I/II: Die Züge aus Richtung Pankow wurden am Thälmannplatz ausgesetzt und fuhren leer weiter zum Potsdamer Platz, dem letzten Bahnhof im Ostsektor. Dort bestand über ein Kehrgleis eine Wendemöglichkeit wieder zurück nach Pankow. Die Westberliner Züge fuhren entsprechend bis zum letzten Bahnhof im Westsektor, zum Gleisdreieck (unten). Dort wurden von der BVG bereits in den 50er Jahren vorsorglich Gleiswechsel eingebaut, über die die Züge wenden konnten.
Zuggruppe B I/II: Bereits in der Nacht wurden die Gleisverbindungen zum im Ostsektor gelegenen Bahnhof Warschauer Brücke unterbrochen. Daher waren diese Züge gezwungen bereits am Schlesischen Tor zu wenden. Dort befindet sich ein Gleiswechsel, so dass die Züge am südlichen Bahnsteig halten können.
Zuggruppe C I und D: Beide Strecken führen in ihrem Verlauf durch den Ostsektor. Auch hier war der Verkehr unterbrochen worden, was Dank der Gleiswechsel aus den 50er Jahren problemlos war. Die BVG-West wandte sich sofort an die BVG-Ost, was mit diesen wichtigen Strecken geschehen sollte. Die BVG-Ost machte Aufgrund einer offiziellen Anweisung *) die Zusage, dass der Zugverkehr auf diesen beiden Transitstrecken umgehend wieder aufgenommen werden kann.
*): Befehl des Ministers des Inneren der DDR, Karl Maron, vom 12.August zur Veränderung des Verkehrswesens in Berlin
Zu den Linien C und D und ihrer besonderen Situation gibt es einen Beitrag Transit durch den Osten
14. August
Der Zugverkehr seit diesem
Tage:
| Westsektor | Rosa: Bahnhöfe im Ostsektor |
| Linie A I | Gleisdreieck - Wittenbergpl. - Zoo - Dt. Opernhs. - Reichskanzlerplatz |
| Linie A II | Gleisdreieck - Wittenbergplatz - Fehrbelliner Platz - Breitenbachplatz |
| Linie A III | Deutsches Opernhaus - Richard-Wagner-Platz |
| Linie B I | Schlesisches Tor - Gleisdreieck - Zoo - Ruhleben |
| Linie B II | Schlesisches Tor - Gleisdreieck - Krumme Lanke |
| Linie B III | Nollendorfplatz - Innsbrucker Platz |
| Linie B IV | außer Betrieb |
| Linie C I | Tegel - Friedrichstraße - Mehringdamm - Grenzallee (o.Halt im Osten) |
| Linie C II | Mehringdamm - Tempelhof |
| Linie D | Leinestraße - Hermannplatz - Gesundbrunnen (ohne Halt im Osten) |
| Linie G | im Bau |
| Ostsektor | |
| Linie A | Thälmannplatz - Alex - Pankow |
| Linie E | Alexanderplatz - Stalinallee - Friedrichsfelde |
Ausser Betrieb bzw. für den
Publikumsverkehr geschlossen sind folgende Strecken und Bahnhöfe.
Linie A I/II:
Gleisdreieck - Potsdamer Platz - Thälmannplatz
Linie B I/II:
Schlesisches Tor -
Warschauer Brücke
Linie C:
Die Bahnhöfe Stadtmitte, Französische Straße,
Oranienburger Tor, Nordbahnhof, Walter-Ulbricht-Stadion werden ohne Halt
durchfahren. Nur der Bahnhof Friedrichstraße bleibt geöffnet.
Linie D:
Die Bahnhöfe Heinrich-Heine-Straße, Jannowitzbrücke,
Alexanderplatz, Weinmeisterstraße, Rosenthaler Platz und Bernauer Straße
werden ohne Halt durchfahren.
Daten abzüglich Linie A (Thälmannplatz - Gleisdreieck):
| Berliner U-Bahn | Kleinprofil | Großprofil | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | -1,705 (a. Betr.) | - | - |
| Betriebslänge gesamt | 41,664 km | 39,189 km | 80,853 km |
| Bauwerkszuwachs | - | - | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 45,239 km | 41,743 km | 86,982 km |
| Bahnhöfe neu | -1 (geschlossen) | - | - |
| Bahnhöfe gesamt | 55 | 55 | 110 |
Daten abzüglich Linie B (Warschauer Brücke - Schlesisches Tor):
| Berliner U-Bahn | Kleinprofil | Großprofil | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | -0,803 (a. Betr.) | - | - |
| Betriebslänge gesamt | 40,861 km | 39,189 km | 80,050 km |
| Bauwerkszuwachs | - | - | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 45,239 km | 41,743 km | 86,982 km |
| Bahnhöfe neu | -1 (geschlossen) | - | - |
| Bahnhöfe gesamt | 54 | 55 | 109 |
Daten abzüglich stillgelegter Bahnhöfe auf den Transitstrecken:
| Berliner U-Bahn | Kleinprofil | Großprofil | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | - | - |
| Betriebslänge gesamt | 40,861 km | 39,189 km | 80,050 km |
| Bauwerkszuwachs | - | - | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 45,239 km | 41,743 km | 86,982 km |
| Bahnhöfe neu | - | -11 (geschlossen) | - |
| Bahnhöfe gesamt | 54 | 44 | 98 |
Netzplan vom 14. August mit den neuen Tatsachen
15. August
Die DDR beginnt an einigen
Stellen der gesicherten Sektorengrenze mit dem Bau einer Mauer.
28. August
Mit der neuen Linie G vom Wedding zum Zoo
Ohne große Feierlichkeiten ging am Morgen des 28. August die Linie G zwischen Leopoldplatz und Spichernstraße in Betrieb. Sie verfügt über folgende Bahnhöfe: Spichernstraße (Bundesallee), Kurfürstendamm (Joachimsthaler Straße), Zoologischer Garten, Hansaplatz, Turmstraße, Birkenstraße, Putlitzstraße, Amrumer Straße (Rudolf-Virchow-Krankenhaus), Leopoldplatz
| Berliner U-Bahn | Kleinprofil | Großprofil | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 6,220 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 40,861 km | 45,409 km | 86,270 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 7,073 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 45,239 km | 48,816 km | 94,055 km |
| Bahnhöfe neu | - | 9 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 54 | 53 | 107 |

U-Bhf. Birkenstraße (eröffnet im August )
| Linie G | Spichernstraße - Zoo - Turmstraße - Leopoldplatz |
2. September
U-Bahnkreuz unterm
Ku´damm
Wiedereröffnung der U-Bahnlinie
B IV.
Neu ist der
Umsteigebahnhof Kurfürstendamm. Dort besteht eine Umsteigemöglichkeit
zur Linie G.
| Berliner U-Bahn | Kleinprofil | Großprofil | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | - | - |
| Betriebslänge gesamt | 40,861 km | 45,409 km | 86,270 km |
| Bauwerkszuwachs | - | - | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 45,239 km | 48,816 km | 94,055 km |
| Bahnhöfe neu | 1 | - | - |
| Bahnhöfe gesamt | 55 | 53 | 108 |
Die Linie B IV seither:
| Linie B IV | Wittenbergplatz - Kurfürstendamm - Uhlandstraße |
22. September
Das Deutsche Opernhaus ist
wieder aufgebaut worden. Es nennt sich nun "Deutsche Oper".
Demzufolge wurde der U-Bahnhof Deutsches Opernhaus (Bismarckstraße) umbenannt in "Deutsche Oper (Bismarckstraße)"
14. November
Stalin ist kein
"Klassiker"!
Nun hat es auch die DDR-Regierung erkannt: Stalin gilt in der
Geschichtsschreibung der DDR nicht mehr länger als "Klassiker" neben
Marx, Lenin und Engels.
Der U-Bahnhof Stalinallee (Ringbahn) erhält seinen alten Namen zurück: "Frankfurter
Allee (Ringbahn)"
Die Stalinallee selbst bekommt zwei neue Namen: Bis zum Frankfurter Tor heißt sie künftig "Karl-Marx-Allee" und von da an "Frankfurter Allee". Das in den frühen 50er Jahren entstandene Bau-Ensemble "Stalinallee" wird als solches in den touristischen Stadtbeschreibungen nicht mehr hervorgehoben, da sich dieser Baustil ohnehin überlebt hat. Das städtebauliche Augenmerk richtet sich derzeit vielmehr auf die neuen Hochhäuser an der Karl-Marx-Allee vor dem Strausberger Platz (im Bau seit ) und auf die vorgesehene Umgestaltung der Innenstadt.
1962
Im Rahmen des S-Bahnboykotts
verzichtet die BVG auf sämtliche Hinweise zu Umsteigemöglichkeiten zur S-Bahn:
Zwei Bahnhöfe verlieren ihre Zusatztitel:
Der U-Bahnhof Neukölln (Südring) wird umbenannt in "Neukölln", der U-Bahnhof Tempelhof (Südring) wird umbenannt in "Tempelhof".
1. Juli
Baubeginn der U-Bahnverlängerungen
H-West und G-Süd im Bereich Wilmersdorf.
1962 Wagenpark
Die A-II-Wagen der BVG-West (Baujahre /29) werden ertüchtigt.
Bis wurden alle Westwagen dieser Baureihe umgebaut und modernisiert.
Auffälligste Änderungen sind die vergrößerten Stirnfenster.
1. Dezember
Inbetriebnahme der
Verbindungsweichen zwischen Thälmannplatz und Stadtmitte.
Somit können die Züge auf der Linie A am Bahnsteig des Bahnhofs Thälmannplatz
kehren. Bisher (seit dem Mauerbau) mussten die Züge bis hinter den Bahnhof
Potsdamer Platz weiterfahren, um kehren zu können.
1963 Wagenpark
Für das Großprofil werden weiter D-Wagen beschafft: Die
Baureihe D-63
1. April
E-Wagen im Osten
Die BVG-Ost beschafft für die Linie E die ersten Serienwagen der Baureihe
E-III.
28. September
U-Bahn nach Britz fertig
Die Linie C I wurde an
diesem Tag um drei Bahnhöfe verlängert und endet nun in Britz-Süd. Die Bahnhöfe
heißen: Blaschkoallee, Parchimer Allee und Britz-Süd.
| Berliner U-Bahn | Kleinprofil | Großprofil | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 2,892 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 40,861 km | 48,301 km | 89,162 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 2,947 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 45,239 km | 51,763 km | 97,002 km |
| Bahnhöfe neu | - | 3 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 55 | 56 | 111 |
U-Bhf. Britz-Süd (eröffnet im September )
Näheres zu dieser U-Bahnstrecke
Die Linie C seither:
| Linie C I | Tegel - Leopoldplatz - Mehringdamm - Grenzallee - Britz-Süd |
18. Dezember
Der U-Bahnhof
Reichskanzlerplatz wird umbenannt in "Theodor-Heuss-Platz"
1. Januar
Südlich des Bahnhofs Tempelhof werde einige Meter
Streckentunnel für den U-Bahnverkehr gesperrt. Grund ist der Anschluss der
Neubaustrecke nach Mariendorf.
| Berliner U-Bahn | Kleinprofil | Großprofil | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | - | - |
| Betriebslänge gesamt | 40,861 km | 48,301 km | 89,162 km |
| Bauwerkszuwachs | - | - 0,026 km (gesperrt) | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 45,239 km | 51,737 km | 96,976 km |
| Bahnhöfe neu | - | - | - |
| Bahnhöfe gesamt | 55 | 56 | 111 |
8. Januar
Am Bahnhof Mehringdamm
beginnen umfangreiche Umbauarbeiten.
Der 3-gleisige Bahnhof sollte ein viertes Bahnsteiggleis erhalten wobei der westliche Seitenbahnsteig in einen Mittelbahnsteig verwandelt wird. Außerdem wird am nördlichen Bahnhofsende eine Streckenverzweigung eingefügt, bestimmt für die im Bau befindliche Linie H-West.
Februar
Zwangshalt an Grenzbahnhöfen
der Linien C und D.
An den letzten Bahnhöfen vor Einfahrt nach Ostberlin ist die Signalstellung zukünftig "ROT". Erst nach Halt des Zuges im letzten Westbahnhof wird ein Zeitschalt-Mechanismus aktiviert, so dass das Signal nach 30 sek. auf "Fahrt" umschaltet. Diese Steuerung hat seinen Grund:
Die Fahrtdienstvorschrift - U-Bahn - besagt, wenn ein Zug im Bahnhof nicht zum stehen gebracht werden kann und mit der Zugspitze erst hinter dem Bahnsteigende zum stehen kommt, muss sofort zum nächsten Bahnhof weiter gefahren werden! Das könnte für manche Fahrgäste, die an diesen Bahnhöfen aussteigen wollten, sehr unangenehme Folgen außerbetrieblicher Art haben.
(z.B. für Fahrgäste, die aus irgendwelchen, etwa dienstlichen Gründen, unter keinen Umständen in den Ostsektor dürfen!)
Durch die Signalstellung auf Rot würde der Zug zwangsgestoppt werden, so dass solche Fahrgäste vor der Weiterfahrt durch den Ostsektor den Zug verlassen können.
1. April
Die BVG-West erhöht die
Fahrpreise:
Eine einfache fahrt kostet anstatt 35 Pfg. nunmehr 40 Pfennig.
2. Mai
Einmannbetrieb
Die Linien B I
und A III
werden auf Einmannbetrieb umgestellt. Daher kommen auf diesen Linien nur noch
(umgerüstete) A2- und A3-Züge zum Einsatz, keine A1-Züge mehr.
Bis dahin wurde nur die Linie G im Einmannbetrieb gefahren.
Mai
Für das Kleinprofilnetz
werden die ersten Serienwagen der Gattung A3 erwartet. Sie werden als A3-64
zusammengefasst. Außerdem werden zunehmend die letzten A1-Holzwagen (Baujahre
bis ) bei der BVG-West ausgemustert.
1. September
Schwarzfahren wird teurer
Das "erhöhte Beförderungsentgelt" wird bei der BVG-West von 5 auf 10
DM angehoben.
1. Oktober
Die Linie
A II wird stillgelegt.
Diese Linie fuhr zuletzt von Wittenbergplatz bis Krumme Lanke.
Ihre Aufgaben übernimmt die eh schon vorhandene Linie B II.
Die Linie
A I
(Reichskanzlerplatz - Gleisdreieck (oben)) wird auf Einmannbetrieb umgestellt.
Somit kommen nur noch (umgerüstete) A2- und A3-Züge zum Einsatz.
Einmannlinien sind: A I, A III, B I, G
| METROS
DER WELT In MAILAND wird der erste Abschnitt einer Metro eröffnet. Es ist nach Rom die zweite Metro Italiens. |
2. Januar
Baubeginn der Linie H-Süd
II zwischen Britz und Rudow. Die Strecke wird die neue Großsiedlung
Berlin-Buckow-Rudow ("BBR-Siedlung") durchqueren. Seit heißt
diese Siedlung "Gropiusstadt".
2. Mai
Die Linie
A I wird stillgelegt. Ihre
Aufgaben werden von der Linie
B II übernommen, die nicht
mehr zum Kottbusser Tor, sondern nun nach Gleisdreieck (unten) fährt.
| Linie B II | Gleisdreieck - Bülowstraße - Krumme Lanke |
30. Juni
Schweres Zugunglück auf
der Linie G!
Die Linie G ist derzeit Berlins modernste U-Bahn-Linie, die Technik entspricht weitgehend dem neuesten Stand.
Am Vormittag des 30. Juni ereignete sich auf dieser Linie ein schwerer Auffahr-Unfall.
Ein an der Spichernstraße
einsetzender Zug erreichte den Bahnhof Zoologischer Garten und wurde dort
ordnungsgemäß abgefertigt, fuhr anschließend in Richtung Leopoldplatz zum nächsten
Bahnhof Hansaplatz.
Der Streckenabschnitt Zoolog.Gtn - Hansaplatz ist sehr lang und weist gestreckte
Kurven auf, die mit der maximalen Geschwindigkeit durchfahren werden können.
Kurz hinter der ersten Kurve vom Zoo aus gesehen, hatte dieser U-Bahnzug einen
Defekt in der Bremsanlage und blieb auf der Strecke liegen. Diese Strecke gehört
stellwerkstechnisch mit zum Bahnhof Zoo.
In einem Schaltraum am Bhf. Zoo war zur selben Zeit ein Mechaniker beschäftigt, einen Signalschaden zu beheben. Hierbei fiel ihm auf, dass ein Signal über längere Zeit "Halt" zeigte. Er ging davon aus, dass dieses Signal "Fahrt" zeigen müsste. Er schaltete daraufhin das Signal auf "Fahrt", die Elektro-Mechanische Steuerung quittierte dies sofort mit einem zurückfallen in "Halt" - weil ein Zug, nämlich der schadhafte Zug im Gleis stand. Spätestens jetzt hätten im Kopf des Mechanikers alle Alarmglocken läuten müssen! Der Mechaniker - ahnungslos von der Panne des liegengebliebenen Zuges - versuchte es abermals umzuschalten - vergebens, wieder fiel das Signal in Halte-Stellung! Der Mechaniker nahm nun an, die Steuerung sei schadhaft und überbrückte das Signal provisorisch um den Fehler zu finden, so dass das Signal gezwungen war "Fahrt-Frei" zu zeigen! Dieses Vorgehen ist lt. Dienstvorschrift streng verboten!!!
Auch der Zugabfertiger am Bahnsteig nahm nun an, dass die Strecke wieder Frei war (das Signal war ja grün) und fertigte den inzwischen eingetroffenen nächsten Zug ordnungsgemäß ab...
"Leopoldplatz -Einsteigen!---Leopoldplatz Zurückbleiben!!!"
Der Zugfahrer schließt die Türen
- und drückt die Totmann-Taste, die den U-Bahnzug in Bewegung setzt, das Unglück
nimmt seinen Lauf!
Es hätte noch "NOTHALT" gegeben werden können, zu diesem Zweck
befindet sich 100 Meter hinter der Bahnhofsausfahrt noch ein Gefahrensignal,
doch der Zugabfertiger sah ja keinen Grund für diese Maßnahme.
Auch dieser Zug erreicht sehr schnell die vorgesehenen 70 Km/h, ein Eingriff des
Zugabfertigers oder Mechanikers ist nun nicht mehr möglich.
Der Zug rast, wie es der Fahrplan vorschreibt, zum Hansaplatz! Hinter der ersten
Kurve sieht der Zugfahrer plötzlich den stehenden, defekten U-Bahnzug vor sich,
eine Vollbremsung ist zu spät, der Fahrer versucht aus dem Führerstand in den
rückwärtigen Fahrgastraum zu flüchten. In diesem Moment fährt dieser Zug den
stehenden noch mit ca. 20 Km/h auf! Dem Fahrer werden beide Beine abgetrennt, es
sind ein Toter und 97 zum Teil schwer Verletzte zu beklagen.
Zu Schaden kamen der erste Wagen des auffahrenden Zuges: und der letzte Wagen des stehenden Zuges: , beides D-57er.
Die BVG untersuchte die Signalanlage nach dem Unfall und kam zu der Überzeugung, dass ein technischer Defekt vorgelegen haben muss. Daraufhin wurden Spezialisten der Fa.Siemens aus Braunschweig eingeflogen, die die Anlage abermals untersuchten. Sie kamen zu dem Schluss, dass die Anlage völlig in Ordnung war, aber manipuliert wurde! Es wurden daraufhin die Dienstpläne durchgesehen, um zu ermitteln, wer am 30.Juni an der Anlage gearbeitet hat. Schnell war der Mechaniker gefunden, er hatte den Vorfall bisher nicht zugegeben. Nachdem er "in die Enge getrieben" wurde, war er geständig.
Er wurde daraufhin seitens der
BVG entlassen und ein Prozess folgte!
Das Urteil: Er hat für den Sachschaden aufzukommen: ca.600.000 DM!
1965 Wagenpark
Für das Großprofilnetz
werden weitere U-Bahnzüge der Gattung D beschafft. Sie werden als Baureihe D-65
zusammen gefasst. Außerdem werden konstruktionstechnisch überarbeitete Züge
in Dienst gestellt: Die neue DL-Serie.

Die Baureihe DL-65
Näheres
zu den Die D-Einheiten
Näheres
zu den DL-Einheiten
Oktober
Wagenpark:
Sämtliche bei der BVG-West vorhandenen A2-Wagen wurden modernisiert und sind für den Einmann-Betrieb geeignet. Es verkehren 69 Trieb- und 65 Beiwagen dieser Gattung, sowie vier umgebaute A1-Beiwagen im Zugverband mit A2-Triebwagen.
28. Februar
U-Bahnen in Tempelhof eröffnet!
Im Zuge der Strecke Richtung Schöneberg/Wilmersdorf wurde zunächst die knapp 1000 Meter lange Strecke zum neuen Bahnhof "Möckernbrücke" fertiggestellt. Die neue Linie 7 wird von Mehringdamm dort hin fahren.
| Berliner U-Bahn | Kleinprofil | Großprofil | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 0,756 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 40,861 km | 49,057 km | 89,918 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 1,087 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 45,239 km | 52,824 km | 98,063 km |
| Bahnhöfe neu | - | 1 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 55 | 57 | 112 |

U-Bhf. Möckernbrücke, Bahnsteig der Linie 7 (eröffnet
im Februar )
Die zweite an diesem Tage eröffnete Strecke führt von Tempelhof bis nach Mariendorf. Dorthin wird die neue Linie 6 fahren. Diese Strecke umfasst die neuen Bahnhöfe Alt-Tempelhof, Kaiserin-Augusta-Straße, Ullsteinstraße, Westphalweg und Alt-Mariendorf.
| Berliner U-Bahn | Kleinprofil | Großprofil | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 3,348 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 40,861 km | 52,405 km | 93,266 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 3,457 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 45,239 km | 56,281 km | 101,520 km |
| Bahnhöfe neu | - | 5 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 55 | 62 | 117 |

U-Bhf. Westphalweg (eröffnet im Februar )
Näheres
zur Strecke Richtung Möckernbrücke
Näheres
zur Strecke nach Mariendorf
Das U-Bahnnetz am 28.Februar :
1. März
Neue Linienbezeichnungen
Die Berliner U-Bahnlinien bekommen Linienbezeichnungen mit arabischen Ziffern.
Das Netz hat folgenden Aufbau:
Die Kleinprofillinien erhalten die Bezeichnungen von Linie 1 bis Linie 5, die
Großprofillinien erhalten die Bezeichnungen Linie 6 bis 9.
| Linie | bisher | Kleinprofil |
| Linie 1 | Linie B I | Schlesisches Tor - Wittenbergplatz - Ruhleben |
| Linie 2 | Linie B II | Gleisdreieck (u.) - Wittenbergpl. - Krumme Lanke |
| Linie 3 | Linie B IV | Wittenbergplatz - Kurfürstendamm - Uhlandstraße |
| Linie 4 | Linie B III | Nollendorfplatz - Bayerischer Platz - Inndbrucker Platz |
| Linie 5 | Linie A III | Deutsche Oper - Richard-Wagner-Platz |
| Großprofil | ||
| Linie 6 | Linie C I/II | Tegel - Leopoldpl. - Mehringd. - Alt-Mariendorf |
| Linie 7 | Linie C I/H | Britz-Süd - Hermannpl. - Mehringd. - Möckernbrücke |
| Linie 8 | Linie D | Leinestraße - Hermannpl. - Kottb.Tor - Gesundbrunnen |
| Linie 9 | Linie G | Spichernstraße - Zoo - Turmstr. - Leopoldplatz |
Das U-Bahnnetz ab 1. März (mit den neuen Linienbezeichnungen)
1. Juni
Im Ostskern von Rudow
beginnen die Bauarbeiten für die Linie
7. Bislang fanden
Bauarbeiten nur in der späteren Gropiusstadt statt.
1966 Wagenpark
Zur Unterstützung des Wagenparks im Kleinprofil werden
weitere Züge beschafft. Es sind A3-66er sowie die neuen A3L66er. Sie werden die
letzten verbliebenen A1-Holzwagen ablösen, die noch auf den Linien 2 und 4
anzutreffen sind.

Die Baureihe A3L-66
Näheres
zu den A3-Zügen
Näheres
zu den A3L-Zügen
Dezember Wagenpark
Die letzten A1-Holzwagen werden abgestellt. Sie wurden
zwischen und gebaut.
Somit sind die A1-Stahlwagen (gebaut seit ) die ältesten in West-Berlin eingesetzten U-Bahnwagen.
Januar
Seit Jahresanfang fahren auf
der Linie 2
nur noch Einmannzüge der Baureihe A2.
A1-Züge (die Stahlwagen) fahren nur noch auf den Linien 3
und 4.
Die Linien 1,
2,
5
und 9
werden im Einmannbetrieb gefahren.
1. März
Die Bauarbeiten am Bahnhof Mehringdamm
werden nach Fertigstellung des Nordzuganges abgeschlossen.
27. April
Der U-Bahnhof
Kaiserdamm (Messedamm) wird umbenannt in "Adenauerdamm (Messedamm)"
3. Juli
Im Bereich
Charlottenburg-Nord wird ein kurzes Tunnelstück für die U-Bahn Richtung
Siemensstadt erstellt. Dieser Tunnel ist Bestandteil der
Stadtautobahn-Bauprojekte.
12. September
Der /30 angelegte
Streckentunnel unter der Hermannstraße wurde hinter dem Bahnhof Leinestraße
durch eine Wand verschlossen.
Diese Wand wurde nun beseitigt, um dort Gleise zu verlegen.
In diesem Tunnel wurden anschließend alte U-Bahnzüge abgestellt.
| Berliner U-Bahn | Kleinprofil | Großprofil | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | - | - |
| Betriebslänge gesamt | 40,861 km | 52,405 km | 93,266 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 0,280 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 45,239 km | 56,561 km | 101,800 km |
| Bahnhöfe neu | - | - | - |
| Bahnhöfe gesamt | 55 | 62 | 117 |
1967 Wagenpark
Die BVG-West erhält Kleinprofilwagen der Baureihe A3L67.
Diese Züge werden die letzten A1-Wagen ablösen.
2. Oktober
Mit der Linie 55 wird an
diesem Tage die letzte Straßenbahnlinie Westberlins zwischen
Richard-Wagner-Platz und Spandau Hakenfelde stillgelegt und auf Autobusbetrieb
umgestellt.
23. Oktober
Am U-Bhf. Heidelberger Platz
werden die neuen Nordzugänge eröffnet.
Der alte Zugang von (der geringfügig modernisiert wurde) wurde ein
Opfer dieser Bauarbeiten.
Netzplan Oktober :
Eigene Graphik
15. Januar
Der U-Bahnhof
Adenauerdamm (Messedamm) wird aufgrund erheblicher Bürgerproteste zurückbenannt
in "Kaiserdamm (Messedamm)"
1968 Wagenpark
Für das Großprofil beschafft die BVG-West U-Bahnwagen
der Baureihe DL68.
Für die Linie E beschafft
die BVG-Ost Züge der Baureihe E-III.2. Sie lösten in diesem Jahre die letzten
"Blumenbretter" ab, die nun auf der Linie A fahren.
1945 hat die BVG einige
Kleinprofil-U-Bahnwagen der Baureihe A-I zu Großprofilwagen (sogenannte
"Blumenbretter") umgebaut, um sie auf der Linie E einsetzen zu können.
Dies war erforderlich, da die sowjetische Besatzungsmacht 120 C-Wagen als
Reparationsleistung nach Moskau beorderte. Bis wurden die A-Wagen allein
auf dieser Linie eingesetzt. Seither kamen vermehrt E-III-Züge hinzu. Sie sind
nun derart zahlreich, dass die letzten A-Wagen für die Linie A zurückgerüstet
werden konnten. Auf der Linie A werden sie dringend gebraucht.
| METROS
IN EUROPA In ROTTERDAM wird am 9. Februar der erste Abschnitt einer Metro eröffnet. Es ist die erste Metro der Niederlande. |
27. Dezember
Letzter Einsatztag der
A1-Wagen im Westberliner Kleinprofilnetz.
Letztmalig kommen 13 Wagen dieser Baureihe auf der Linie 4
zum Einsatz.
Hierbei handelt es sich um die zwischen und gebauten A-I-Stahlwagen.
Die Technische Aufsichtsbehörde versagte die weitere Betriebsgenehmigung, da
diese Züge keine automatische Türschließanlage besaßen.
Zwei hölzerne und sechs stählerne A1-Wagen wurden für museale Zwecke vor der
Verschrottung bewahrt.
Die ältesten Züge sind seither die ertüchtigten A2-Züge von /29.
Alle Westberliner Kleinprofillinien konnten seither im Einmannbetrieb gefahren werden.
"A1" oder
"A-I" ?
änderte die BVG-West die Schreibweise für die Zugbaureihen. Anstatt der römischen
Bezeichnungen wurden seither arabische Ziffern benutzt. Die BVG-Ost dagegen
blieb bei den alten (römischen) Bezeichnungen.
Dezember
Der U-Bahnhof Gneisenaustraße
wurde modernisiert und auf 110 Meter verlängert.
Dieser Bahnhof verfügte bislang über einen Bahnsteig von 80 Meter Länge.
1. Januar
Die BVG-Ost wird in einen
Kombinatsbetrieb umgewandelt.
Sie firmiert seither wie folgt:
"VE Kombinat Berliner Verkehrs-Betriebe (BVB)"
"VE" ("VEB")
war die in der DDR allseits beliebte Abkürzung für
"VolksEigene(r Betrieb)
Für viele Unternehmen der DDR geschah die Umwandlung in einen VEB nicht so ganz
freiwillig.
1. April
Baubeginn des Projektes
H-West II zwischen Fehrbelliner Platz und Bismarckstraße in
Wilmersdorf/Charlottenburg.
30. April
Letzter Einsatztag der
"Tunneleulen"
Letzter Betriebstag der
Zugbaureihen B1 und B2. Das sind die sogenannten Tunneleulen und ihre
Nachfolger, die zwischen und für das Großprofilnetz entstanden sind.
Sie wurden abschließend abgelöst durch die Baureihen D und DL.
Je zwei B1- und B2-Wagen wurden
museal erhalten.
Ein weiterer B2-Vierwagenzug blieb fahrfähig für besondere Anlässe im
Gleisnetz.
Nur auf der Linie 8 werden noch C-Wagen (von /30) eingesetzt. Sie sind die letzten Großprofil-Altbauzüge der BVG-West.
Mai
Ende des Monats wurde der
allerletzte B2-Zug aus dem Fahrgasteinsatz genommen. Die BVG setzte diese Züge
seit offizieller Ausmusterung im April noch in der HVZ auf der Linie 6 ein.
1. Juli
Seit diesem Tage können auf
der Linie 7 Sechs-Wagen-Züge eingesetzt werden. Alle Bahnhöfe dieser Linie
wurden in den vergangenen Jahren entsprechend von 80 auf 110 Meter verlängert.
Die Bahnhöfe Karl-Marx-Straße und Rathaus Neukölln wurden kurz zuvor
entsprechend umgebaut.
Außerdem kann die Linie 7 nun im Einmann-Betrieb befahren werden.
Nur auf den Linien 6 und 8 sind noch Zugbegleiter erforderlich.
7. Juli
In der Schlosstraße in
Steglitz beginnt der U-Bahnbau an dem Projekt G-Süd II (Linie 9)
September
Auch im Osten der Stadt
beginnt der U-Bahnbau. Dort wird die Linie E von Friedrichsfelde bis zur
Hermann-Duncker-Straße verlängert.
6. November
Baubeginn in der Schulstraße
auf dem Wedding zwecks Verlängerung der Linie 9 nach Norden. Diese am
Leopoldplatz beginnende Strecke umfasst die beiden Bahnhöfe Schulstraße
(heute: Nauener Platz) und Osloer Straße.
Folgende Streckenabschnitte stehen derzeit im Bau oder sind für die nächste Zeit geplant:
| Linie 1 | U-Bhf. Bismarckstraße (geplant) |
| Linie 2 | U-Bhf. Fehrbelliner Platz (derzeit im Umbau) |
| Linie 4 | U-Bhf. Bayerischer Platz (derzeit im Umbau) |
| Linie 7-West | (H-West) Möckernbrücke - Fehrbelliner Platz (im Bau) |
| Linie 7-West II | (H-West) Fehrbelliner Platz - Richard-Wagner-Platz (im Bau/geplant) |
| Linie 7-West III | (H-West) Charlottenburg-Nord (im Bau) |
| Linie 7-Süd II | (H-Süd) Britz-Süd - Zwickauer Damm (fast fertig) |
| Linie 7-Süd III | (H-Süd) Zwickauer Damm - Rudow (Bau hat begonnen) |
| Linie 9-Süd | (G-Süd) Spichernstraße - Walther-Schreiber-Platz (Rohbaufertig) |
| Linie 9-Süd II | (G/F-Süd) Walther-Schreiber-Platz - Rathaus Steglitz (Rohbau) |
| Linie 9-Nord | (G-Nord) Leopoldplatz - Osloer Straße (Baubeginn) |
| Linie E | Friedrichsfelde - Tierpark (Baubeginn) |
22. Dezember
Aufgrund einer schweren
Grippewelle leidet die BVG unter Personalmangel. Sie ist daher im Fahrdienst
gezwungen Einschränkungen vorzunehmen.
Aus diesem Grunde wird die Linie 2 zwischen Wittenbergplatz und Gleisdreieck vorübergehend
stillgelegt.
