U-Bahn-Chronik

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Verkehrs- und Stadtchronik 1940-1949

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Die 1940er Jahre

1940

Februar
Im 1929 erstellten blinden Tunnel unter der Hermannstra�e werden rund 150 Meter Streckengleise verlegt. Diese Gleise dienen dem Abstellen von U-Bahnz�gen. Der Tunnel befindet sich zwischen dem Endbahnhof Leinestra�e der Linie D und dem zuk�nftigen Bahnhof Hermannstra�e.

1940 - Mai 1945

Anmerkung:

Auf die Kriegsereignisse ist bereits zusammenfassend eingegangen worden.
(Siehe Jahr 1939)
Hier finden Sie zus�tzlich eine wesentlich ausf�hrlichere Beschreibung der Kriegsereignisse und die Auswirkungen auf den U-Bahnbetrieb.
Weiterer Lesetipp: Der Krieg in Berlin.

Mai 1945

2. Mai 1945
Kriegsende in Berlin

Flutung des S-Bahntunnels

Vermutlich durch Deutsche Truppen wurde am 2. Mai 1945 der S-Bahntunnel unter dem Landwehrkanal gesprengt.

F�r die U-Bahn hatte dies indirekte Folgen: Im Laufe der Stunden lief der S-Bahntunnel voll.
Am Bahnhof Friedrichstra�e konnte das Wasser durch den Fu�g�ngertunnel zwischen U- und S-Bahn den Bahnhof der Linie C erreichen. So lief folglich auch die Nord-S�d-Bahn allm�hlich voll. Und nicht nur die: Auch weitere Strecken standen bald unter Wasser.

Das folgende Dokument zeigt recht anschaulich, wie gro� der Schaden durch eingedrungenes Wasser war.

Netzplan der stillgelegten U-Bahn mit den �berfluteten Abschnitten:

Eigene Graphik (gr�n dargestellt: Nord-S�d-S-Bahn-Tunnel mit Sprengstelle)

8. Mai 1945
Im Befehlsstand Berlin-Karlshorst wird die bedingungslose Kapitulation unterschrieben.
Berlin steht vollst�ndig unter russischer Besatzung.

14. Mai 1945
Die U-Bahn f�hrt wieder!
Zun�chst wurde ein eingleisiger Pendelverkehr auf zwei Strecken im Neuk�llner Raum aufgenommen, hier stand ein intaktes Unterwerk f�r die Stromversorgung zur Verf�gung.

Folgende Strecken nehmen den Betrieb auf:

Netzplan vom ersten Betriebstag nach dem Krieg:

17. Mai 1945
Zwei Z�ge auf der Linie A
Die Linie A kann zwischen Ruhleben und Knie den Betrieb wieder aufnehmen. Am Kaiserdamm muss allerdings noch umgestiegen werden, da dies zwei Pendelz�ge sind.

Der Bahnhof Adolf-Hitler-Platz wird vor Betriebsaufnahme zur�ck benannt in "Reichskanzlerplatz".
Die Linie A f�hrt wie folgt:

Die Linie D wurde in ihrem Pendelverkehr verschoben: Der Bahnhof Sch�nleinstra�e wurde noch mal geschlossen, daf�r wurde der Bahnhof Leinestra�e wieder angefahren.
Die Linie D seither:

18. Mai
Neu eingerichtet wurde die Linie A III. Somit ist der Bahnhof Deutsches Opernhaus wieder ein Umsteigebahnhof

Die Linie A III ist v�llig neu. Einstweilen soll die kurze Stichstrecke zum Richard-Wagner-Platz eingest�ndig betrieben werden. Bisher war diese Strecke stets Bestandteil der Linie A I, die nach Pankow f�hrte.

21. Mai 1945
Die Linie D wird wieder von Hermannplatz bis Sch�nleinstra�e verl�ngert.

22. Mai 1945
Auf der Linie D wird ein zweiter unabh�ngiger Pendelverkehr eingerichtet:
Von Rosenthaler Platz bis Gesundbrunnen.
Die Linie D ab heute:

24. Mai 1945
Nach Behebung eines Schadens am Sophie-Charlotte-Platz wird der Zugverkehr auf der Linie A I neu geordnet: Zwischen Deutschem Opernhaus und Ruhleben kann wieder im Umlaufverkehr gefahren werden!
Die Zugl�ufe auf der A I:

Seit diesem Tag k�nnen auf der schwer zerst�rten Linie E wieder U-Bahnen verkehren: Zun�chst ist es ein Zug auf dem n�rdlichen Gleis von Frankfurter Allee bis Friedrichsfelde.

26. Mai 1945
Mit der U-Bahn zum Alex
Die Linie A I wird in Betrieb genommen zwischen Alexanderplatz und Sch�nhauser Allee.
Vor Inbetriebnahme wurde der Bahnhof Horst-Wessel-Platz zur�ck benannt in "Sch�nhauser Tor".
Diese R�ckbenennung war mit relativ niedrigen Aufwand durchzuf�hren: Es brauchten lediglich die Schilder "Horst-Wessel-Platz" entfernt werden, darunter verbargen sich die alten Kachelfliesen mit dem Namen von 1913.

Die Linie A seither:

27. Mai 1945
Der Zuglauf Leinestra�e - Sch�nleinstra�e wird bis Kottbusser Tor erweitert.
Die Linie D seither:

31. Mai 1945
Der Pendelverkehr Deutsches Opernhaus - Knie der Linie A I wird bis zum Zoologischen Garten erweitert.
Die Linie A seither:

Das U-Bahnnetz nach 2 Wochen Friedensbetrieb:

Auch wenn nun nach knapp 14 Tagen "Friedensbetrieb" 30 Bahnh�fe (von 102) in Betrieb sind, kann in keinem Falle von einem regelm��igen Zugverkehr gesprochen werden. Ganz im Gegenteil: Der Zugverkehr ist �u�erst unregelm��ig und verl�uft unter widrigsten Umst�nden. Stromsperren und Sch�den an Bauwerken, Gleisanlagen und Fahrzeugen gestatten einen zun�chst noch sehr eingeschr�nkten Zugverkehr. Noch dazu sind die Z�ge in aller Regel hoffnungslos �berf�llt, wodurch lange Wartezeiten in Kauf genommen werden m�ssen. Der Netzplan oben macht deutlich, wie gro� die L�cken im Netz noch sind. Selbst bei Stra�enbahn und S-Bahn kommt der Verkehr ebenfalls erst langsam wieder ins Rollen. Es ist ein �u�erst m�hsames Unterfangen, von einem Ende der Stadt zum anderen zu kommen.

3. Juni 1945
Der pendelnde Zug auf der s�dlichen Linie D f�hrt seit diesem Tag weiter bis zur Neanderstra�e.

4. Juni 1945
An diesem Tage begann die BVG die �berfluteten U-Bahntunnel leer zu pumpen.
Eine Million Kubikmeter Wasser befinden sich in den U-Bahnanlagen und der S-Bahnstrecke.
zun�chst werden 22 Pumpen unterschiedlicher Bauart eingesetzt. Bevor aber ein wirkungsvolles Abpumpen m�glich ist, muss der Verbindungstunnel im Bahnhof Friedrichstra�e durch eine Barriere unterbrochen werden. (Noch bis vor Kurzem konnte man an den W�nden den Maueransatz erkennen.)
Die Reichsbahn lie� erkennen, dass sich sich nicht in der Lage sieht, die Sprengstelle im S-Bahntunnel zu reparieren. Daher muss die BVG die Bauwerke durch eine Mauer trennen, um ihre eigenen Bauwerke trocken zu bekommen.

7. Juni 1945
Die Wilmersdorfer U-Bahn f�hrt wieder

Zwei Pendelverkehre werden eingerichtet:
Der erste Pendelverkehr verl�uft von Hohenzollernplatz bis R�desheimer Platz, der Zweite von Breitenbachplatz bis Thielplatz.

8. Juni 1945
Auf der Linie A II wird ein dritter Pendelverkehr aufgenommen: Von Thielplatz bis Krumme Lanke.

9. Juni 1945
Der Pendelverkehr Bergstra�e - Hermannplatz (Linie C I) wird um einen Bahnhof nach Westen erweitert bis Gardepionierplatz.

10. Juni 1945
Die Abpumparbeiten �berfluteter Tunnel zeigen erste Wirkungen: Der Bahnhof Gneisenaustra�e stand wenige Tage vorher noch unter Wasser. Nun kann dort wieder eine U-Bahn halten!
Der am Vortage bis Gardepionierplatz verl�ngerte Zuglauf (Linie C I) kann nun bis Gneisenaustra�e weiter gef�hrt werden. Gleichzeitig endet der Zug k�nftig am Hermannplatz. Ein weiterer Zug f�hrt k�nftig von Hermannplatz nach Bergstra�e.

11. Juni 1945
An diesem Tage wurden umfangreiche Strecken wieder in Betrieb genommen:
Die Linie C I wird von Gneisenaustra�e bis Belle-Alliance-Stra�e weiter gef�hrt.

Au�erdem f�hrt auf dem westlichen Gleis ein Zug von Belle-Alliance-Stra�e bis Tempelhof als Linie C II.

Auf der Linie B II wird in Kreuzberg ein Pendelverkehr eingerichtet
Der Zug f�hrt von Prinzenstra�e bis Schlesisches Tor und hat am Kottbusser Tor Anschluss zur Linie D.

Das U-Bahnnetz nach 4 Wochen Friedensbetrieb:

Eigene Graphik

13. Juni 1945
Der Pendelverkehr zwischen Gesundbrunnen und Rosenthaler Platz wird bis Weinmeisterstra�e verl�ngert.

Die Linie D seit diesem Tage:

16. Juni 1945
Linie D wieder komplett!
Gro�er Fortschritt auf der Linie D:
Diese Linie ist wieder komplett befahrbar, noch dazu im Umlaufbetrieb!

Auch auf der Linie E geht's voran: Der Pendelzug von Friedrichsfelde bis Frankfurter Allee f�hrt nun weiter bis Petersburger Stra�e
Die Linie E:

20. Juni 1945
Frankfurter Allee mit U-Bahn
Nochmals wird der Pendelverkehr der Linie E erweitert: Jetzt bis Schillingstra�e.
Wohlgemerkt: Es kommt ein einziger Zug zum Einsatz, der auf der fast ganzen Linie immer hin und her f�hrt!

21. Juni 1945
Der Pendelverkehr vom Hohenzollernplatz bis R�desheimer Platz (Linie A II) wird um einen Bahnhof erweitert bis Breitenbachplatz. Somit ist die L�cke zur Krummen Lanke geschlossen.

23. Juni 1945
Linie E wieder komplett.
Allerdings kann auf dieser Linie wegen der Sch�den noch nicht im Umlaufbetrieb gefahren werden:
Der durchgehende Pendelbetrieb wird daher an der Samariterstra�e gesplittet. Dort besteht Anschluss zum fortsetzenden Zug.

24. Juni 1945
U-Bahnen am Nollendorfplatz
Neu eingerichtet wird ein Pendelverkehr auf der Linie B I von Nollendorfplatz �ber Viktoria-Luise-Platz bis zum Bayerischen Platz.
Ein Pendelverkehr auf der B II kommt hinzu: Er f�hrt auf dem n�rdlichen Gleis von Kurf�rstenstra�e �ber Nollendorfplatz zum Wittenbergplatz.

26. Juni 1945
Die Pendelverkehre der Linie C I zwischen Bergstra�e und Belle-Alliance-Stra�e werden zum Umlaufbetrieb zusammengefasst.

Der U-Bahnbetrieb Ende Juni 1945:

Juli 1945
Die West-Alliierten kommen nach Berlin!

Wie zwischen den Alliierten vereinbart, ziehen sich die Amerikaner und Engl�nder von der Elbe zur�ck und �berlassen den Russen Sachsen-Anhalt und Th�ringen. Daf�r erhalten sie einige Sektoren Berlins. Zus�tzlich kommen die Briten in die Stadt. Auch sie bekommen einen Sektor zugewiesen. N�heres wird in der Stadtchronik dargestellt.

1. Juli
Die beiden Pendelverkehre zwischen Breitenbachplatz und Krumme Lanke wurden zum Umlaufbetrieb zusammengefasst.
Die Linie A II seither:

4. Juli
Auf der Linie C I wird ein Pendelverkehr zwischen Belle-Alliance-Stra�e und Halleschem Tor eingerichtet.

Die Linie C I seither:

12. Juli
Auf der Linie C I werden eine Reihe weiterer Pendelverkehre eingerichtet:
Ein Zug f�hrt auf dem westlichem Gleis von Kochstra�e bis Bhf.Friedrichstra�e.
�ber den Bahnsteig hinweg kann man mit dem n�chsten Zug bis Schwartzkopffstra�e weiterfahren. Nach abermaligen Umsteigen gelangt man mit dem n�chsten Zug auf dem westlichen Gleis bis zur Seestra�e.

Die Zugl�ufe auf der Linie C seither:

15. Juli
Am Wittenbergplatz halten weitere U-Bahnz�ge
Der A I Pendelverkehr Deutsche Oper - Zoo wird bis Wittenbergplatz erweitert.
Die Linie A I seither:

Auch auf der Linie A II wird ein weiterer Pendelverkehr eingerichtet: Er f�hrt von Kurf�rstenstra�e bis zum Wittenbergplatz und f�hrt weiter bis zum N�rnberger Platz. Dieser Bahnhof geht an diesem Tage wieder in Betrieb.

23. Juli
U-Bahn unterm Kurf�rstendamm

Der B II-Pendelverkehr Kurf�rstenstra�e - Wittenbergplatz wird bis Uhlandstra�e weitergef�hrt.
Die Linie B II seither:

26. Juli
Der Umlaufbetrieb zwischen Ruhleben und Deutschem Opernhaus wird bis zum Wittenbergplatz ausgedehnt und �bernimmt den bisherigen Pendelverkehr zwischen Deutschem Opernhaus und Wittenbergplatz. Das zweite Gleis konnte wieder befahrbar gemacht werden.

Die Linie A I seither:

Der Streckenabschnitt Bergstra�e - Grenzallee der Linie C I war seit 1944 gesperrt. Hier hat die R�stungsindustrie (Fa. Hentschel) einen Produktionsstandort betrieben.
Dieser Tunnel wurde zwischenzeitlich wieder f�r die U-Bahn nutzbar gemacht.

Es wird zun�chst ein eingleisiger Pendelverkehr eingerichtet.
Somit besteht diese Linie aus nicht weniger als sechs unabh�ngigen Streckenteilen.
Zwischen Hallesches Tor und Kochstra�e gibt es noch keinen Zugverkehr, da hier der Tunnel auf 60 Meter L�nge totalzerst�rt ist.
Die Linie C I seither:

28. Juli
U-Bahn-Brand in Tempelhof!
Ausgel�st durch einen Kabelbrand an einem in der Kehranlage dieses Bahnhofes abgestellten U-Bahnwagen kam es zu einem der gr��ten Brandkatastrophen zu Friedenszeiten bei der Berliner U-Bahn. 14 B-I-Wagen, die so genannten Tunneleulen, wurden ein Raub der Flammen. Auch die Strecke selbst wurde schwer in Mitleidenschaft gezogen.

29. Juli
Aufgrund des Feuers muss der Zugverkehr auf der Linie C II zwischen Flughafen und Tempelhof stillgelegt werden. Die C-II-Z�ge pendeln nur noch zwischen Flughafen und Belle-Alliance-Stra�e.

30. Juli
Wieder mit der U-Bahn zum Potsdamer Platz
Ein weiterer A I-Pendelverkehr wird eingerichtet: Der Zug pendelt auf dem s�dlichem Gleis von Potsdamer Platz bis Stadtmitte. Der Bahnhof Kaiserhof jedoch wurde derart zerst�rt, dass er auf l�ngere Sicht nicht wieder in Betrieb genommen werden konnte.

Eingang zum U-Bahnhof Potsdamer Platz in der fr�hen Nachkriegszeit

31. Juli
Die Linie A I bekommt noch einen Pendelverkehr hinzu:
Dieser Zug f�hrt von Stadtmitte weiter bis zum M�rkischen Museum. Auch hier wieder ein Totalschaden: Der U-Bhf. Hausvogteiplatz ist, wie der Bahnhof Kaiserhof, nicht nutzbar, der Zug f�hrt durch.

Die Linie A I seither:

Das Berliner U-Bahnnetz mit Darstellung aller Sektorengrenzen

1. August
Die Linie A I wird im Bereich um den Alexanderplatz neu organisiert:
Der Pendelverkehr Alex - Sch�nhauser Allee wird bis Pankow (Vinetastra�e) erweitert und in einen Umlaufbetrieb umgewandelt. Zus�tzlich wird ein Pendelverkehr zwischen Alexanderplatz und Klosterstra�e eingerichtet. Der U-Bhf. Klosterstra�e geht hierdurch wieder in Betrieb.

Die Linie A I seither:

12. August: 
Berlin ist Viersektorenstadt
Die Franzosen �bernehmen vereinbarungsgem�� die beiden Stadtbezirke Wedding und Reinickendorf.

Die Sektoren-Einteilung Berlins ab August 1945

17. August:
Der Umlaufbetrieb der Linie A II zwischen Krumme Lanke und Breitenbachplatz wird Richtung Innenstadt erweitert, gleichzeitig wird der Pendelbetrieb Hohenzollernplatz - Breitenbachplatz bis Fehrbelliner Platz verk�rzt.

Die Linie A II seither:

15. September
Aufgrund von Wagenmangel wird die Linie C II, die seit Juli nur noch zwischen Flughafen und Belle-Alliance-Stra�e pendelt, komplett stillgelegt.

Im Gegenzug dazu wird auf der fast ganzen Linie C I wieder der Umlaufverkehr eingef�hrt. Zwischen Halleschem Tor und Kochstra�e - hier ruhte der Verkehr bislang - f�hrt die U-Bahn unter freiem Himmel, da die Decke zerst�rt war und deren Reste entfernt werden mussten.
Die sechs Betriebsteile dieser Linie wurden zusammengelegt. Nur am Bahnhof Bergstra�e muss einstweilen noch umgestiegen werden.

Die Linie C I seither:

September
Reparationen:
U-Bahnwagen f�r die Moskauer Metro

Die deutsche Wirtschaft muss aufgrund des verlorenen Krieges Reparationsleistungen an die Besatzer und Sieger erbringen. Allerdings sind die russischen Besatzer im Bereich der Berliner U-Bahn vergleichsweise zur�ckhaltend. W�hrend bei der Reichsbahn nahezu jedes "zweite Gleis" demontiert wurde, erhielt die BVG am 11. Juli eine m�ndliche Aufforderung 120 U-Bahnwagen in Friedrichsfelde bereitzustellen. Die Sowjets waren interessiert an den Z�gen der Bauart C. Diese Z�ge n�mlich hatten gro�e �hnlichkeiten mit den zeitgen�ssischen Moskauer Metroz�gen.

Selbstverst�ndlich versuchte die BVG mit allen Mitteln, diesem Befehl entgegenzuwirken, mit Hinweis, den U-Bahnverkehr sicher zu stellen. Dies sahen die Besatzer zwar auch ein, da auch sie an einem reibungslosen Verkehr interessiert waren, aber man gab sich unnachgiebig, da dieser Befehl letztlich von "ganz oben" kam. "Ganz oben" allerdings hatte man kein Verst�ndnis f�r die Verkehrsbelange und W�nsche eines Nahverkehrsbetriebs des besiegten Feindes und betrachtete die Reparationen, also diese U-Bahnwagen als Troph�en. Somit war der Befehl f�r die BVG auszuf�hren.
Die Besatzer hatten sogar Vorstellungen, welche Z�ge das sein sollten und die Z�ge sollten in einem technisch einwandfreien Zustand sein.

Im September stellte die BVG den abzutransportierenden Wagenpark in Friedrichsfelde zusammen: 120 C-Wagen, das war mengenm��ig ziemlich exakt der gesamte Wagenbedarf der Linie E.
Die Wagen wurden auf Tieflader verladen und nach Sch�neweide transportiert. Dort wurden die Wagen auf G�ter-Flachwagen verladen und auf die Reise geschickt. Im September/Oktober fand der Abtransport statt. Vor dem Abtransport wurde der BVG aber noch gestattet, die Stromabnehmer von diesen Z�gen zu entfernen. Diese werden von der BVG dringend ben�tigt.

Folgende U-Bahnwagen wurden abtransportiert:

In Berlin verbleiben folglich 44 C-II, 2 C-III und die beiden C-IV-Wagen.
Dagegen wurden alle C-I-Wagen abtransportiert.

Seit etwa 1949 kamen diese U-Bahnz�ge auf der Filiowskaja-Linie in Moskau zum Einsatz.
Gegen 1966 wurden die Z�ge ausgemustert.

6. Oktober 1945
Die drei Pendelbetriebe auf der Linie A II wurden zu einem Umlaufbetrieb zusammengefasst.
Die Streckenl�cke zwischen Hohenzollernplatz und N�rnberger Platz kann wieder befahren werden, allerdings fahren die Z�ge zun�chst �ber die Kehrgleise der dortigen Abstellanlage und nicht �ber die regul�ren Verkehrsgleise. In diesem Abschnitt fehlt die Tunneldecke.

Offener U-Bahntunnel in der N�rnberger Stra�e (zwischen N�rnberger Platz und Hohenzollernplatz)
Die Z�ge fahren behelfsm��ig auf den eigentlichen Kehrgleisen. Im Hintergrund der U-Bhf. N�rnberger Platz.
An dieser Stelle befindet sich heute der U-Bahnhof Spichernstra�e (U3)

14. Oktober

Der B-II-Pendelverkehr Schlesisches Tor - Prinzenstra�e wird zu beiden Seiten verl�ngert und in einen Umlaufbetrieb umgewandelt. Der Abschnitt Schlesisches Tor - Warschauer Br�cke, der an diesem Tage in Betrieb geht, wird allerdings zun�chst eingleisig betrieben. Am Bahnhof Osthafen halten die Z�ge nicht, dieser Bahnhof wurde zerst�rt.

Der Bahnhof Hallesches Tor ist ebenfalls noch nicht nutzbar, da auch hier die Zerst�rungen zu gro� sind. Aus diesem Grunde wurde kurz vor dem Bahnhof, also auf dem �stlich anschlie�enden Viadukt ein Notbahnsteig aus Holz errichtet. Dieser Bahnsteig befindet sich auf dem n�rdlichem Streckengleis, so dass die Z�ge vor diesem Bahnhof �ber einen Gleiswechsel auf das s�dliche Gleis wechseln m�ssen.

Der Bahnsteig hat eine Breite von etwa 2,50 Metern und eine L�nge von etwa 100 Metern. Er verf�gt �ber zwei Zugangstreppen.

Der h�lzerne Not-Bahnsteig am Halleschen Tor (Aufnahme von 1946)

Die Linie B II seither

21. Oktober
Der A I-Umlaufbetrieb wird erweitert bis zum Gleisdreieck. Allerdings werden die Z�ge nicht die klassische A I-Strecke �ber B�lowstra�e fahren, sondern �ber Nollendorfplatz (unten) und Kurf�rstenstra�e. Somit enden die Z�ge in Gleisdreieck am oberen Bahnsteig. Da die Linie A I nun �ber Kurf�rstenstra�e f�hrt kann die Linie B II bis Wittenbergplatz zur�ckgezogen werden und pendelt nun nur noch zwischen Wittenbergplatz und Uhlandstra�e.

Die Linie E kann aufgrund der fortschreitenden Schadensbehebungen nun auf den Umlaufbetrieb umgestellt werden.
Zum Einsatz auf dieser Linie kommen keine C-Wagen mehr.
120 C-Wagen wurden in die Sowjetunion abtransportiert. Daraufhin wurden alle in Berlin verbliebenen C-Wagen auf der Linie D geb�ndelt. Als Ersatz wurden A-I-Wagen f�r den Einsatz auf der Linie E hergerichtet. 

Die neuen "Blumenbretter"
Hierbei handelt es sich um U-Bahnwagen der Baureihe A-I (16.-18. Lieferung), also durchweg um Stahlwagen.
Vor dem Einsatz wurden die Wagen auf Tiefladern von der Werkstatt Grunewald quer durch die Stadt nach Friedrichsfelde transportiert. Dort erfolgte u.a. der Umbau, bzw. die Ausr�stung der Wagen mit seitlichen Bohlen zum Ausgleich Bahnsteigkante-Zugkante. Schlie�lich handelt es sich um Kleinprofilwagen auf Gro�profilgleisen. Hier kamen die von den Reparationsz�gen abmontierten Stromabnehmer zum Einbau.

1. November
In der Innenstadt wird ein neuer Pendelverkehr auf der Linie A I eingerichtet: Auf diese Weise werden die bislang vier Pendelverkehre k�rzer und dadurch ist ein dichterer Takt gegeben.
Au�erdem f�hrt wieder eine U-Bahn unter der Spree hindurch. Hier befindet sich eine Schadensstelle, die nur dadurch behoben werden konnte, indem man einen Betonklotz in den Tunnel eingebracht hat. Daher ist dieser Tunnelabschnitt zun�chst eingleisig. So lange zumindest, bis dieser Schaden endg�ltig und umfassend behoben werden kann.

15. November
Die vier Pendelverkehre der �stlichen Linie A werden mit dem Pankower Umlaufbetrieb zu einem durchgehenden Umlaufbetrieb zusammengefasst.
Wie erw�hnt: Die Spreeunterfahrung erfolgt bis auf weiteres eingleisig.

18. November
Mit der U-Bahn quer durch die Stadt!
Seit einigen Wochen kann man mit der U-Bahn vom Westen her bis Gleisdreieck fahren. Nun geht das auch von Osten her. Somit ist es nun erstmalig m�glich, mit der U-Bahn quer durch die Stadt zu fahren, mit entsprechend h�ufigen Umsteigen nat�rlich.

Die Linie A I:

5. Dezember
Der Pendelverkehr der Linie C I zwischen Bergstra�e und Grenzallee wird mit der �brigen Linie zu einem Umlaufbetrieb zusammengefasst. Somit ist diese Linie betrieblich wieder komplett und durchgehend zweigleisig befahrbar.

Linie C I seither:

16. Dezember
Auf der Linie B I in Sch�neberg wird ein weiterer Pendelverkehr eingerichtet.
Dieser Zug pendelt von Bayerischer Platz bis Innsbrucker Platz. Am U-Bhf. Stadtpark allerdings wird nicht gehalten, da dieser Bahnhof total zerst�rt ist.

Die Linie B I seither:

Jahresbilanz:
Mit einem unglaublichen Kr�fteeinsatz aller Beteiligten und vor allem der BVGer selbst ist das fast gesamte Berliner U-Bahnnetz innerhalb eines halben Jahres wieder zum Laufen gebracht worden. Angesichts der verheerenden Zerst�rungen und noch vorhandenen Sch�den eine beispiellose Leistung!

Folgende U-Bahnh�fe wurden zum Jahresende 1945 noch nicht wieder bedient:

Au�er Betrieb: Gesamte Linie C II wegen Wagenmangel, die Wagen werden auf der Linie C und D ben�tigt; U-Bahnh�fe B�lowstra�e und M�ckernbr�cke
Totalzerst�rt sind: Hausvogteiplatz, Kaiserhof, Nollendorfplatz (oben), Hallesches Tor und Osthafen.

1946

Jahresanfang
Beginn der Wiederherstellungsarbeiten an den Hochbahnviadukten zwischen Gleisdreieck und B�lowstra�e �ber dem Potsdamer Au�enbahnhof.

1. Februar
Die Linie C II nimmt den Linienbetrieb wieder auf. Seither sogar im Umlaufbetrieb.
Die Z�ge fahren von Belle-Alliance-Stra�e bis Tempelhof. Im Sommer 45 musste der Betrieb wegen eines Feuers zun�chst gek�rzt und sp�ter dann wegen Wagenmangel ganz eingestellt werden.

Die meisten Strecken der Berliner U-Bahn k�nnen bereits wieder im zweigleisigen Umlaufverkehr befahren werden:
Linie A I: Pankow - Potsdamer Platz (ohne Spreeunterfahrung) sowie
Linie A I: Gleisdrieck (oben) - Ruhleben
Linie B II: Schlesisches Tor - Hallesches Tor
Linie A II: Durchgehend
Linien C, D und E: Durchgehend

25. Februar
Zwischen Potsdamer Platz und Gleisdreieck wurde das zweite Gleis wieder fahrbereit hergerichtet. Der Pendelverkehr zwischen beiden Bahnh�fen wurde aufgegeben zugunsten des Umlaufverkehrs nach Pankow.

Die Linie A I seither

27. Februar 1946

Der U-Bahnhof Belle-Alliance-Stra�e (heute: Mehringdamm) wird umbenannt in "Franz-Mehring-Stra�e".

3. Juni 1946
Der U-Bahnhof Petersburger Stra�e (heute: Frankfurter Tor) wird umbenannt in "Bersarinstra�e"
Dieser Bahnhof lag im Ostsektor.

4. Juni 1946
Der U-Bahnhof Bergstra�e wird umbenannt in "Karl-Marx-Stra�e".
Ist schon bemerkenswert, dieser Name in den Westsektoren Berlins. Die Neuk�llner KPD konnte im Bezirksrat diesen Namen f�r die Berliner Stra�e, Bergstra�e und den Namen "Karl-Marx-Platz" f�r den ehemaligen Hohenzollernplatz durchsetzen. (�brigens: 1953 gab es ernsthafte �berlegungen, die Karl-Marx-Stra�e in "Chemnitzer Stra�e" umzubenennen. Eine Solidarit�tsaktion f�r die Chemnitzer, denen man den Namen "Karl-Marx-Stadt" aufgezwungen hatte.)

15. September
Die Hochbahn in der B�lowsta�e wird wieder in Betrieb genommen. Dies hatte Folgen f�r die in dem Bereich verkehrenden Zugl�ufe:

Die Linie A I wird in ganzer L�nge wieder vereinigt. Ein Umsteigen am Gleisdreieck ist seither nicht mehr n�tig. Er�ffnet wird allerdings nur der Bahnhof B�lowstra�e. Der Hochbahnhof Nollendorfplatz bleibt wegen der Sch�den noch au�er Betrieb.

Die Linie A I seither:

Hochbahn an der "Pastorenkurve" in der B�lowstra�e (um 1947) 
An dieser Stelle befand sich fr�her das "Durchfahrthaus".

Auch die Linie B I wurde ge�ndert. Die beiden unabh�ngigen Pendelverkehre, die am Bayerischen Platz ein Umsteigen erforderlich machten, werden zu einem Umlaufbetrieb zusammengefasst.
Die Linie B I seither:

Da die Linie A I nicht mehr �ber Kurf�rstenstra�e, sondern �ber B�lowstra�e f�hrt, wurde als Ersatz die Linie B II zum oberen Bahnsteig Gleisdreieck verl�ngert.
Die Linie B II seither:

17. November 1946
Die Schadensstelle unter der Spree zwischen den Bahnh�fen Klosterstra�e und Inselbr�cke konnte endg�ltig abgedichtet werden. Der Zugverkehr kann in diesem Bereich wieder zweigleisig laufen. Somit ist auf der Linie A I durchgehend ein 2-gleisiger Zugverkehr gegeben.

1947

Februar 1947:

Schadensstellen bei den Bauwerken der U-Bahn (Bericht von 1947)

Das U-Bahnnetz ist zwar wieder weitgehend in Betrieb, man darf aber nicht denken, dass die Bauwerke wieder dem Zustand entsprechen, als h�tte es nie einen Krieg gegeben. Die Bauwerke weisen zum Teil noch ganz erhebliche Sch�den auf, die noch behoben werden m�ssen. Die umfangreichsten Sch�den weisen die Tunneldecken auf. Zum Teil wird durch diese Sch�den noch der Stra�enbahnverkehr beeintr�chtigt. Auf die Behebung dieser Sch�den wird sich in n�chster Zeit die Aufbauarbeit beschr�nken.

Die Frankfurter Allee, <sp�ter Stalinallee, h. Karl-Marx-Allee> unter der die Linie E verl�uft, war durch die Kampfhandlungen sehr in Mitleidenschaft gezogen worden und wies erhebliche Zerst�rungen auf. Der russischen Kommandantur kam es nun darauf an, dass dieser Verkehrsweg bis zum 1.August'46 wieder voll befahrbar ist. Zun�chst wurden die Tr�mmer der zerst�rten H�user von der Stra�e ger�umt. Dann begann die BVG mit den Abdichtungsarbeiten der Tunneldecke der Linie E (und dem Leitungstunnel der BEWAG, der �ber dem U-Bahntunnel liegt), die unter dieser Stra�e verlaufen. Termingerecht konnten diese Arbeiten abgeschlossen werden.

Es gab und gibt allerdings noch weitere vergleichbare Sch�den an den Anlagen der U-Bahn und Hochbahn. �ber die wichtigsten Sch�den soll nun berichtet werden:

Linie A:

-An der M�nzstra�e Ecke Kaiser-Wilhelm-Str. <Rosa-Lux'-Str.>:

N�rdlich des U-Bhfs. Alexanderplatz befindet sich eine gr��ere Schadensstelle. Hier ist der Bau bereits im Gange, kommt aber nur langsam voran, da auf umfangreiche Versorgungsleitungen R�cksicht genommen werden muss.

-U-Bhf Alexanderplatz:

Der Ausgang zur Memhardstra�e muss noch aufgebaut werden.

-Spreetunnel:

Am Spreetunnel zwischen den Bahnh�fen Klosterstra�e und M�rkisches Museum befindet sich eine zweite Schadensstelle. Diese ist f�r den eigentlichen Zugbetrieb ohne Bedeutung, doch ist der Einsatz von Pumpen unerl�sslich, da fortw�hrend Flusswasser in den Tunnel eindringt. Anfang 1947 soll mit den umfangreichen Bauarbeiten im Tunnel begonnen werden. Die Hauptschadensstelle, weshalb der Zugverkehr bis November letzten Jahres eingleisig abgewickelt werden musste, ist bereits behoben worden und hat mit der zweiten Schadensstelle nichts zu tun.

-U-Bhf.Hausvogteiplatz:

Dieser Bahnhof weist gro�e Sch�den auf, die einen Halt der Z�ge derzeit noch unm�glich machen. Mit den Aufbauarbeiten soll begonnen werden, sowie Kapazit�ten der Stahlindustrie zur Verf�gung stehen. Hier ruht der Bau noch.

-U-Bahnhof Kaiserhof:

Dieser Bahnhof weist gr��te Sch�den auf, die Z�ge passieren diesen Bahnhof ohne Halt! Eine Er�ffnung ist erst langfristig wieder vorgesehen, da der Wiederaufbau einem faktischen Neubau gleich kommt. Auch hier hat der Aufbau noch nicht begonnen.

-Hochbahnhof Nollendorfplatz:

Dieser Bahnhof weist erhebliche Zerst�rungen im westlichen Bereich auf. Zun�chst wurden die Reste der Kuppel mit dem Bahnsteigbereich beseitigt und anschlie�end der Bahnsteig in einfachster Weise wieder aufgebaut. Aufgrund des strengen Winters '46/47 wurden die Arbeiten unterbrochen. Die Z�ge fahren noch ohne Halt durch.

-U-Bhf.Wittenbergplatz:

Die Eingangshalle wurde sehr stark besch�digt. Bislang beschr�nkte man sich darauf, das Dach provisorisch einzudecken. Sp�ter ist der originalgetreue Wiederaufbau vorgesehen.

-Tauentzienstra�e:

Westlich des Wittenbergplatzes im Bereich des Ausf�delbauwerkes an der N�rnberger Stra�e konnte die sehr gro�e Schadensstelle bereits stahltechnisch f�r die Abdichtung vorbereitet werden. Im Fr�hjahr'47 sollen die Bauarbeiten z�gig beendet werden, da auch die Stra�enbahn baldigst wieder durch den Tauentzien fahren soll, um die Verbindung Zoo-Nollendorfplatz wieder betreiben zu k�nnen.

-Spichernstra�e <Im Bereich des heutigen gleichnamigen U-Bahnhofes>:

Im Bereich der Kehrgleisanlage s�dlich des Bahnhofes N�rnberger Platz fehlt dem Streckentunnel derzeit noch die Decke. Die Seitenw�nde m�ssen ebenfalls durch Bohlen abgest�tzt werden. Aus diesem Grunde werden die Z�ge derzeit �ber die eigentlichen Kehrgleise gef�hrt. Daher k�nnen die Z�ge diesen Bereich derzeit nur mit 10 km/h passieren, was sehr ungl�cklich, aber nicht zu �ndern ist.

-U-Bhf.Podbielskiallee:

Das zerst�rte Eingangsgeb�ude soll aus Stadtbildgr�nden originalgetreu wiederaufgebaut werden.

Linie B:

-Hochbahnhof Kottbusser Tor:

Ein gr��erer Bombenschaden soll in K�rze behoben werden. Derzeit ist die Stahlkonstruktion des Hochbahnhofes noch provisorisch abgest�tzt.

-Landwehrkanalbr�cke:

Aufgrund der Sprengung des S-Bahntunnels in diesem Bereich in den ersten Maitagen 1945 hat auch die Hochbahnbr�cke erheblichen Schaden genommen. Sie st�tzt sich zum Teil auf diesem S-Bahntunnel. Durch die Sprengung sackte die Br�cke um einen Meter ab.

Sie braucht nicht durch einen Neubau ersetzt werden und wird daher in K�rze gehoben, so dass baldm�glichst der U-Bahnverkehr auf dieser wichtigen Strecke wieder aufgenommen werden kann.

-U-Bhf.Bayerischer Platz

Die Schadensstelle im Bahnhofsbereich soll bald behoben werden. Hier fehlt dem Bahnhof derzeit zu einem erheblichen Teil noch die Decke. Auch der s�dliche Zugang -ebenfalls gesperrt- soll wieder aufgebaut werden, da ihm gro�e Bedeutung als Umsteigem�glichkeit zur Stra�enbahn zukommt.

Der U-Bahnhof unter dem v�llig verw�steten Bayerischen Platz (um 1947)

-Innsbrucker Stra�e:

Auch s�dlich des Bahnhofes Bayerischer Platz weist die Strecke umfangreiche Zerst�rungen auf. Sie sollen ebenfalls baldigst in Angriff genommen werden.

Der Bahnhof Stadtpark, der nahezu v�llig zerst�rt wurde, soll erst langfristig wieder aufgebaut werden. Die Tunnelkonstruktion soll originalgetreu wieder aufgebaut werden, doch werden die Fenster�ffnungen zum Stadtpark hin zun�chst vermauert bleiben, bis sich die Situation in der Glasindustrie entspannt hat.

Da der Bahnhof noch geschlossen bleibt, er�brigen sich die Glasfenster ohnehin.

-Innsbrucker Platz:

Hier befindet sich der Schaden hinter dem eigentlichen U-Bahnhof im Bereich der Kehrgleisanlage. Dieser Schaden behindert den U-Bahnverkehr nicht.

-ehem. Betriebswerkstatt Eisackstra�e:

Diese ehemalige Werkstatt wurde zerst�rt, doch aufgrund der r�ckl�ufigen Wagenparkbest�nde seit 1935 kann auf diese Werkstatt auch zuk�nftig verzichtet werden. Lediglich die Gleisanlagen werden zu einem sp�teren Zeitpunkt wieder hergestellt, um U-Bahnwagen abstellen zu k�nnen.

Linie C:

-Betriebswerkstatt Seestr.:

Diese Werkstatt ist total zerst�rt worden, befindet sich gegenw�rtig aber im Wiederaufbau. Derzeit werden die Gro�profilwagen in der kleinen Werkstatt hinter dem Bahnhof Boddinstra�e unterhalten.

-Friedrichstra�e im Bereich zwischen den Bahnh�fen Kochstr. und Hallesches Tor:

In diesem Bereich wurden die Reste der besch�digten Decke beseitigt und in K�rze soll der Tunnel wieder eine neue Decke erhalten. Von besonderer Schwierigkeit ist die Stra�ensperrung der Friedrichstra�e in diesem Bereich, daher ist hier besondere Eile geboten.

-U-Bahnhof Tempelhof (S�dring):

Die Kehrgleisanlage hinter diesem Bahnhof kann derzeit wegen einer umfangreichen Schadensstelle, verursacht durch ein Feuer im Juli 1945, noch nicht genutzt werden.

Linie D:

-U-Bhf.Moritzplatz:

Die Zugangsbereich dieses Bahnhofes befindet sich derzeit im Wiederaufbau, die Arbeiten werden zum Fr�hjahr'47 abgeschlossen sein.

-U-Bhfe.Neanderstr.,Jannowitzbr. und Weinmeisterstr.:

Diverse Zug�nge befanden sich in den Vorderfronten der H�user. Diese Eing�nge wurden vom Schutt der Ruinen befreit und somit provisorisch wieder freigegeben.

Linie E:

Bahnhof Lichtenberg:

Die Bauarbeiten an diesem Bahnhof erfordern gro�e Mengen an Baustahl. Wegen der vordringlichen Arbeiten an der Linie B werden die Arbeiten hier zun�chst zur�ckgestellt.

Kehrgleisanlage Friedrichsfelde:

Das Rampenbauwerk weist umfangreiche Sch�den auf, die derzeit behoben werden.

...wohlgemerkt - bei den eben erw�hnten Sch�den handelt es sich um die gr��ten Sch�den, eine Vielzahl kleinerer Sch�den bleibt hier unerw�hnt!

27. April 1947
Hochbahn wieder �ber den Landwehrkanal
U-Bahnnetz komplett befahrbar!

Die beiden unabh�ngigen Linienteile der B II werden wieder miteinander verkn�pft und im Umlaufbetrieb befahren. Allerdings kann aufgrund der Sch�den am Bahnhof M�ckernbr�cke noch nicht gehalten werden. Die Z�ge fahren ohne Halt durch. Auch am Halleschen Tor sind die Aufbauarbeiten noch nicht aufgenommen worden. Daher befindet sich �stlich des Bahnhofes noch der eingleisige Engpass, an dem sich der h�lzerne Notbahnsteig namens "Hallesches Tor" befindet.

Mit der Er�ffnung dieses Streckenteils ist das gesamte Berliner U-Bahnnetz wieder in Betrieb!

Die Linie B II seither:

24. Mai 1947
Der Hochbahnhof Nollendorfplatz wurde f�r den Fahrgastverkehr wieder in Betrieb genommen.
Zu diesem Zweck wurde ein Teil der alten zerst�rten Hallenkonstruktion beseitigt und die Bahnsteige wieder hergerichtet.

Die Linie C II wird auf gesamter L�nge wieder zweigleisig befahren. Sie verl�uft von Tempelhof bis Franz-Mehring-Stra�e (heute: Mehringdamm)

16. Juni 1947
Bahnhof M�ckernbr�cke wiederer�ffnet.
Die Z�ge der Linie B II halten von diesem Tage an wieder an der M�ckernbr�cke.

9. Oktober 1947
Zwei Bahnh�fe in den Westsektoren werden umbenannt:

Der Bahnhof Franz-Mehring-Stra�e wird umbenannt in "Mehringdamm"; der Bahnhof Gardepionierplatz wird umbenannt in "S�dstern".

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