U-Bahn-Chronik
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Die 1930er Jahre
1930
2. Januar Neue Verkehrstarife
Die BVG war gezwungen ihre Tarife zu erhöhen: Eine einfache Fahrt kostete
seither 25 Pfennige.
18. April
U-Bahn nach
Gesundbrunnen: Die GN-Bahn ist fertig!
Fertig gestellt wurde die Linie D auf dem gesamten Nordabschnitt.
Er umfasst die Bahnhöfe:
Jannowitzbrücke, Alexanderplatz, Weinmeisterstraße, Rosenthaler Platz,
Bernauer Straße, Voltastraße, Gesundbrunnen.
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 4,998 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 42,240 km | 23,843 km | 66,083 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 5,180 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 44,038 km | 25,577 km | 69,615 km |
| Bahnhöfe neu | - | 7 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 55 | 35 | 90 |

U-Bahnhof Jannowitzbrücke (um )

U-Bahnhof Alexanderplatz (D-Linie, um )

U-Bahnhof Gesundbrunnen (Bahnsteig, um )
U-Bahnhof Gesundbrunnen (Verbindungsgang zum S-Bahnhof)
Linie D seither:
| Linie D | Leinestraße - Hermannplatz - Neanderstr. - Alex - Gesundbrunnen |
Netzplan von April (mit der nun fertigen GN-Bahn-Linie D)
1930 Wagenpark
Großprofil
Für die noch im Bau befindliche Linie E werden weitere U-Bahnwagen
beschafft.
Es handelt sich hierbei um eine überarbeitete Form der C-Wagen, die
zusammengefasst als C-III bezeichnet werden.
1929, bis ausgemustert; Baureihe C-III, gebaut , in Berlin im Einsatz bis , danach in Moskau" src="/wgc2.jpg" width="109" height="130">
29. Juni
Eröffnung der U-Bahn
nach Pankow
Diese Strecke schließt am Hochbahnhof Nordring (heute
Schönhsr. Allee)
an.
Neu ist der unterirdische Bahnhof "Pankow
(Vinetastraße)"
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | 1,129 | - | - |
| Betriebslänge gesamt | 43,369 km | 23,843 km | 67,212 km |
| Bauwerkszuwachs | 1,201 | - | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 45,239 km | 25,577 km | 70,816 km |
| Bahnhöfe neu | 1 | - | - |
| Bahnhöfe gesamt | 56 | 35 | 91 |
Die Linie A I ab dem 29. Juni :
| Linie A I | Pankow - Nordring - Alex - Bismarckstraße - Wilhelmplatz |
| Linie A I | Bismarckstraße - Stadion (unabhängiger Zugumlauf) |
| Linie A I | Stadion - Ruhleben (Pendelverkehr) |
1930 Wagenpark Großprofil
Die C-I-Versuchswagen
Die BVG erhielt 3 Versuchswagen der 18-Meter-Bauart C.
1930/31, abgestellt, ausgemustert" src="/wgc4.jpg" width="113" height="132">
1. September
Am 18. April wurde im Zuge der GN-Bahn der Bahnhof
Gesundbrunnen eröffnet. Dieser Bahnhof war zu dem Zeitpunkt noch eine
Baustelle. Die beiden Zugänge am Nord- und Südende konnten erst zum 1. Juli
bzw. 1. September eröffnet werden. Bestandteil dieser Zugänge sind die nunmehr
längsten Rolltreppen Berlins, mit denen man den rund 18 Meter unter Geländeniveau
gelegenen Bahnsteig der U-Bahn erreichen kann. Zugleich wurde der bemerkenswerte
Eingangspavillon auf dem Behmplatz seiner Bestimmung übergeben.

Eingangspavillon U-Bhf.
Gesundbrunnen (aus:
U-Bahnhöfe der Klassischen Moderne)
21. Dezember
Neue U-Bahnlinie in
der Frankfurter Allee eröffnet!
Mit der Linie
E nach
Friedrichsfelde
Streckenerweiterungen
An diesem Tage wurde das Streckennetz umfangreich erweitert:
Die Linie C I wurde von Bergstraße bis über Neukölln (Südring) bis Grenzallee erweitert.
Außerdem wurde drei Monate vor dem ursprünglich geplanten Eröffnungstermin die komplette Linie E fertig gestellt.
Die Strecken im Einzelnen:
Die Linie C-I wird im Neuköllner Raum vom Bahnhof Bergstraße bis zur Grenzallee verlängert. Neu sind die Bahnhöfe Neukölln (Südring) und Grenzallee. Hinter letztgenannten befindet sich ein Rampenbauwerk, das am Sieversufer den Tunnel verlässt. Dort war für spätere Zeiten eine Betriebswerkstatt vorgesehen.
Die Linie C-I seither:
| Linie C I | Seestraße - Belle-Alliance-Str. - Hermannplatz - Bergstraße - Grenzallee |
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 1,594 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 43,369 km | 25,437 km | 68,806 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 1,488 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 45,239 km | 27,065 km | 72,304 km |
| Bahnhöfe neu | - | 2 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 56 | 37 | 93 |
Bei der anderen an diesem Tage eröffneten Linie handelt es sich um die komplette Linie E, die so genannte "Friedrichsfelder U-Bahn". Sie verfügt über folgende Bahnhöfe: Alexanderplatz, Schillingstraße, Strausberger Platz, Memeler Straße (heute: Weberwiese), Petersburger Straße (heute: Frankfurter Tor), Samariterstraße, Frankfurter Allee, Magdalenenstraße, Bahnhof Lichtenberg und Friedrichsfelde. Hinter dem Bahnhof Friedrichsfelde wurde eine Betriebswerkstatt angelegt: Die Betriebswerkstatt Friedrichsfelde
Näheres zur Linie E (Friedrichsfelder U-Bahn)
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 7,095 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 43,369 km | 32,532 km | 75,901 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 7,852 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 45,239 km | 34,917 km | 80,156 km |
| Bahnhöfe neu | - | 10 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 56 | 47 | 103 |

U-Bahnhof Alexanderplatz (E-Linien-Bahnsteig, Ende )
U-Bahnhof Memeler Straße (in den 50er Jahren, mit
"Blumenbrett")

U-Bahnhof Memeler Straße ()
Die neue Linie E:
| Linie E | Alexanderplatz - Petersburger Str. - Frankfurter Allee - Friedrichsfelde |
Netzplan von Dezember (mit der neuen Linie E)

1930
Die Betriebswerkstatt Eisackstraße (hinter dem U-Bahnhof Hauptstraße) wurde in
diesem Jahr stillgelegt. Das in die Werkstatt führende Gleis wurde in der
Folgezeit (bis ) im Bereich der Kehrgleisanlage getrennt.
1931
Sommer
Baustopp sämtlicher U-Bahnprojekte
Südlich des Bahnhofs Leinestraße
ist ein U-Bahntunnel bis fast zum Ringbahnhof Hermannstraße entstanden. Ein
Drittel des Bahnhofs Hermannstraße ist rohbaufertig.
Dieser Tunnel blieb die nächsten Jahre ohne Funktion.
Nordwestlich des Bahnhofs Seestraße sind zwei unabhängige Tunnelabschnitte für die Linie C entstanden. Auch sie wurden "eingemottet".
14. Juli
Alfred Frederik Elias Grenander,
Berlins großer U-Bahnarchitekt ist im Alter von 68 Jahren in Berlin gestorben.
Alfred Grenander, ein Stichwort...
Der am 26.Juni geborene Architekt Alfred Frederik Elias Grenander
wuchs in Skölfde in Schweden auf. Paul Wallot holte ihn nach Berlin in das Baubüro des Reichstages. Anschließend, nach der Fertigstellung des Reichstages, war Grenander an der Berliner Kunsthochschule tätig, bevor er zur Hochbahngesellschaft wechselte und dort angestellt war. Zunächst entwarf er Detaillösungen im Rahmen des Hochbahnbaues, so zum Beispiel das leider nicht mehr vorhandene Kassenhäuschen am U-Bhf Knie. Viele Brückenwiderlager der Stammstrecke gehen auf seine Entwürfe zurück. Ab entwarf er komplette U-Bahnhöfe für die Stadt Charlottenburg, ab auch für die Hochbahngesellschaft (u.a. U-Bhf Leipziger Platz, heute Potsdamer Pl.). Die übrige Spittelmarktlinie geht voll und ganz auf seine Pläne zurück.
Ab war Professor Grenander auch für die städtische Nord-Süd-Bahn AG tätig, wo er das Erbe Heinrich Jennens antrat und mit Alfred Fehse zusammen die U-Bahnlinie C fertig stellte. Während die Linie D architektonisch noch recht "bunt" war, was aber auch andere Gründe hat, hat Grenander die Linie E konsequent in bauhäuslerischer Klarheit nach seiner Architektur-Auffassung entworfen. Grenander war immer versucht, seinen eigenen Stil zu überarbeiten, er hat nie altes wieder "aufgewärmt". Deutlich wird dies am U-Bahnhof Alexanderplatz, den er entwarf. wurde dieser Bahnhof fertig und ab wurde dieser Bahnhof radikal umgebaut, obwohl die alte Bahnsteighalle der Linie A unverändert blieb. Man mag kaum glauben, dass der gesamte Bahnhof in seiner heutigen architektonisch gegensätzlichen Form von einem Architekten stammt. Grenander hat aber nicht nur U-Bahnhöfe gebaut, -er entwarf fast 50 U-Bahnhöfe eigenverantwortlich, an zahlreichen weiteren Bahnhöfen wirkte er entscheidend mit- sondern war auch für Privatpersonen, Unternehmen und die Stadt tätig. Von ihm stammt z.B. das Verwaltungsgebäude der Knorr Bremsenwerke AG in Rummelsburg und die Gotzkowskybrücke in Moabit. Auch Hochbauten für die BVG entwarf Grenander, wie das Verwaltungsgebäude der BVG am Alexanderplatz oder das Umspannwerk am Hermannplatz, ein Klinkergebäude zur Stromversorgung der Linien C und D.
Grenander leitete bei der BVG das Konstruktionsbüro, das nicht nur Neubauten sondern auch Umbauten an vorhandenen Bahnanlagen leitete.
11. August
U-Bhf. Stadion
fertig
Am Stadion entstand ein neuer leistungsfähiger U-Bahnhof, der das Provisorium
von ablöste.

U-Bahnhof Stadion (Empfangsgebäude in späteren Jahren)
Im Inneren des Bahnhofsgebäudes
befindet sich das Stellwerk für die Werkstattanlage.
Es handelt sich hierbei um das größte Hebelstellwerk Europas.
1983 wurde es außer Betrieb genommen und sollte abgerissen werden. Doch einige ehemalige BVG-Mitarbeiter konnten das Stellwerk wegen seiner Einzigartigkeit erhalten und richteten dort ein U-Bahnmuseum ein. Dieses Museum kann heute besichtigt werden.
16. August
Die Zugläufe der Linie A I wurden zusammen gefasst.
Seither brauchte man an der Deutschen Oper und am Stadion nicht mehr umsteigen,
um nach Ruhleben zu gelangen.
Die Linie A I seither:
| Linie A I | Pankow - Alex - Städt.Oper - Stadion - Ruhleben |
| Linie A I | Pankow - Alex - Städt.Oper - Wilhelmplatz (jed. zweite Zug) |
1931
U-Bhf. Onkel-Toms-Hütte fertig gestellt
Dieser Bahnhof wurde in den Monaten zuvor umgebaut, ein Einkaufzentrum wurde eingegliedert. wurde der Bahnhof, in der neuen Onkel-Tom-Siedlung gelegen, zunächst ohne Einkaufzentrum eröffnet.
1932
1. April Nord-Süd-Bahn AG
wird aufgelöst.
Die Nord-Süd-Bahn AG ist von der Stadt Berlin mit der Aufgabe gegründet
worden, den U-Bahnverkehr auf der Nord-Süd-Bahn zu betreiben. Als die Stadt
Berlin in ihrer Not im Dezember einen Betriebsvertrag mit der
Hochbahngesellschaft schloss, fielen der Nord-Süd-Bahn AG nur noch planerische
Aufgaben zu. Sie führte seither - auch nach Gründung der BVG - sämtliche
Planungsarbeiten für den U-Bahnneubau aus. Seit aber ruht der U-Bahnneubau
komplett. Es war zu diesem Zeitpunkt auch nicht absehbar, wann der U-Bahnneubau
wieder aufgenommen werden soll. Aus diesem Grunde war das Unternehmen zwecklos
geworden. Somit wurde die Nord-Süd-Bahn AG als Tochterunternehmen der BVG zum
1. April liquidiert und aus dem Handelsregister gelöscht.
1932
Am U-Bhf. Wilhelmplatz wird der letzte
"Handblock" außer Betrieb genommen.
Somit ist der Umbau des Signalsystems im gesamten Netz abgeschlossen.
1933
30. Januar
Die Machtübernahme
Adolf Hitler hat mit seiner "NSDAP" die Macht
erschlichen.
Näheres in der Stadtchronik,
die auch auf die politische Situation Berlins eingeht.
24. April
| U-Bhf Adolf-Hitler-Platz |
Vier Tage nach des "Führers" Geburtstag wird der eröffnete U-Bahnhof Reichskanzlerplatz in "Adolf-Hitler-Platz" umbenannt. Ein Geschenk der Reichshauptstadt an seinen Ehrenbürger. (War er das damals eigentlich schon?)
3. Juni
Der U-Bhf. Hasenheide (heute: Südstern) wird umbenannt in
"Kaiser-Friedrich-Platz"
Netzplan von Mai

1. Juli
Am Innsbrucker Platz in Schöneberg wurde der S-Bahnhof
der Ringbahn eröffnet.
Auch der U-Bahnhof Hauptstraße wurde umbenannt:
Er heißt seither "Innsbrucker
Platz (Hauptstraße)"
1934
Januar Die BVG bündelt ihre Verwaltung in der Köthener Straße
Ein Teil der Verwaltung war
bislang auch am Leipziger Platz untergebracht. Es war die ehemalige Verwaltung
der Straßenbahn.
Das Verwaltungsgebäude in der Köthener Straße dagegen war früher die
Verwaltung der Hochbahngesellschaft.
Frühjahr
Baubeginn der Nord-Süd-S-Bahn
am Stettiner Bahnhof
1. Mai
| U-Bhf Horst-Wessel-Platz |
Der U-Bahnhof Schönhauser Tor (heute: Rosa-Luxemburg-Pl.) wird umbenannt in "Horst-Wessel-Platz". Kaum bekannt dagegen dürfte heute sein, dass der heutige Stadtteil Friedrichshain damals "Horst-Wessel-Stadt" hieß.
16. August
Der U-Bahnhof Städtische Oper (Bismarckstraße) wird
umbenannt in
"Deutsches Opernhaus (Bismarckstraße)", er heißt heute Deutsche
Oper.
1935
1935 Wagenpark
Kleinprofil
Die BVG mustert eine Reihe alter A-I-Wagen aus. Es sind Wagen der ersten
Beschaffungsjahre.
1901-. Ausgemustert zum größten Teil bis 1937" src="/wga1h.jpg" width="108" height="140">
1. Februar
Der eröffnete U-Bhf. Wilhelmplatz wurde umbenannt in "Richard-Wagner-Platz"
1. März
Der eröffnete und umgebaute U-Bahnhof Stadion wurde umbenannt in
"Reichssportfeld"
| METROS
IN EUROPA In MOSKAU wird am 15. Mai der erste Abschnitt der Metro eröffnet. |
Die neue prachtvolle Moskauer Metro ist seit im Bau. Ihre erste Strecke wurde nun in Betrieb genommen. Die Metro war der Stolz der Moskauer, Bauschaffende aus der ganzen Sowjetunion haben am Bau der Metro mitgewirkt. Um erste Erfahrungen zu sammeln, waren Vertreter aus Moskau auch in Berlin, um sich dort die U-Bahn anzusehen. Aus Berlin wurden zum Beispiel die Fahrzeugabmessungen übernommen, womit Berliner U-Bahnwagen relativ problemlos in Moskau eingesetzt werden könnten, was dann später auch geschah. Aber das sah man ja noch nicht...
1. Juni
Der eröffnete U-Bahnhof Inselbrücke wurde umbenannt in "Märkisches
Museum"
1936 - Das Olympia-Jahr

1936 Der U-Bahnhof Kaiserdamm bekam eine Namensergänzung. Sein neuer Name lautet nun "Kaiserdamm (Messedamm)".
1936
Zwischen und wurde der Hochbahnhof Möckernbrücke komplett neugebaut.
Östlich des Altbaus entstand ein neuer Bahnhof. Er verfügt nun wie alle
neueren Bahnhöfe ebenfalls über 110 Meter lange Bahnsteige.

Neuer Hochbahnhof Möckernbrücke

Der Bahnhof vor dem Umbau. Im Hintergrund die Lage des neuen Bahnhofs.
1. Februar
Der U-Bahnhof Nordring wird umbenannt. Der neue Name lautet "Schönhauser
Allee".
|
U-Bhf
Stadtmitte |
Außerdem wird der Umsteigebahnhof Friedrichstadt umbenannt. Der neue Name lautet nun: "Stadtmitte (Leipziger Straße)" für die Linie C und "Stadtmitte (Mohrenstraße)" für die Linie A.
28. Juli
Nord-Süd-S-Bahn
eröffnet!
Der erste Abschnitt dieser Strecke reicht
vom Stettiner Bahnhof bis zum Bahnhof Unter den Linden.
Am Bahnhof Friedrichstraße kann umgestiegen werden zur Stadtbahn und zur
U-Bahnlinie C.
Näheres: siehe Stadtschnellbahn
Berlin
2. August
Bis zum 16. August finden in Berlin die Olympischen Sommerspiele statt.
1936
In diesem Jahr wurde der ursprünglich schöne Wilhelmplatz zu einer tristen
Aufmarschfläche für die Nationalsozialisten umgestaltet. Diesem Umbau fiel
auch die von Rasen umgebene Pergola am Westzugang des U-Bahnhofs Kaiserhof zum
Opfer. Als Ersatz entstand ein schlichter Treppenabgang. (Siehe Abbildungen)

Der Wilhelmplatz in Berlins Mitte mit seinem neuen U-Bahnzugang nach dem Umbau.
(Aufnahme von )

Der selbe Eingang wenige Jahre früher.
1937
1937
Am Bahnhof Frankfurter Allee soll künftig darauf hingewiesen werden, dass dort
die Ringbahn erreicht werden kann.
Aus diesem Grunde bekommt dieser U-Bahnhof einen Namenszusatz: "Frankfurter
Allee (Ringbahn)".
1. Oktober
Auf Führerbefehl werden zwei U-Bahnhöfe
umbenannt:
Der Bahnhof Flughafen wird umbenannt in "Paradestraße"
und der Bahnhof Kreuzberg wird umbenannt in "Flughafen".
Hintergrund ist der im Bau befindliche neue Zentralflughafen, der sein Empfangsgebäude am ehemaligen Bahnhof Kreuzberg haben wird. Allerdings ist der neue Flughafen bei weitem noch nicht fertig.
1937 Wagenpark
Die BVG trennt sich von 20 Trieb und 20 Beiwagen der ersten Beschaffungsjahre.
Die
Wagen der ersten Beschaffungsjahre
1901-. Ausgemustert zum größten Teil bis 1937" src="/wga1h.jpg" width="108" height="140">
1938
1. Januar
Die BVG ist und bleibt ein rein städtisches Unternehmen.
Sie firmiert um in "Berliner Verkehrs-Betriebe (BVG)"
Bisher nannte sich die BVG "Berliner Verkehrs-Aktiengesellschaft"
1938
Die Stadt beginnt an einigen Stellen mit dem Bau neuer U-Bahnstrecken:
Im Einzelnen: Adolf-Hitler-Platz (heute: Th.-Heuss-Platz), Tempelhofer Damm,
Charlottenburger Chaussee (heute: Straße des 17. Juni) und an der Mühlendammbrücke
In erster Linie handelt es sich um Bauvorleistungen für zukünftige
U-Bahnprojekte.
1939
Germania - Die neue Hauptstadt Deutschlands
Albert Speer hat im Auftrage Hitlers ein neues
Berlin geplant.
Für die Ausführung dieser Planungen müssen große Teile Berlins abgerissen
werden. Hauptbestandteil dieser Pläne ist die neue "Nord-Süd-Achse",
die sich mit ihren imposanten Gebäuden vom Reichstagsgebäude südwärts bis
nach Mariendorf ziehen soll. Diesen Plänen muss auch das U-Bahnnetz mit seinen
Planungen angepasst werden. Es sind sehr umfangreiche Umbauten und
Neubauplanungen vorgesehen. Zum Beispiel wird das gesamte Areal um das
Gleisdreieck beseitigt. Stattdessen werden diese Hochbahnstrecken als
unterirdische Strecken neu erstellt.
Nachfolgend werden die U-Bahnplanungen vereinfacht dargestellt:

Siehe auch vertiefenden Bericht über die U-Bahnplanungen zwischen / x
1. Januar
Der U-Bhf. Kaiser-Friedrich-Platz (heute: Südstern) wurde umbenannt in "Gardepionierplatz"
31. August
Erlass zur Einrichtung von Luftschutzräumen in öffentlichen und privaten Gebäuden.
1. September
Der Zweite Weltkrieg ist
ausgebrochen!
Die U-Bahn und der Zweite Weltkrieg
Natürlich hatten die Ereignisse des Krieges im Laufe der Jahre zunehmend
Einfluss auf das Geschehen bei der BVG. Die ersten Einschränkungen gab es im
Februar für alle sichtbar: In den Bahnhöfen verschwanden sämtliche
Netzpläne, die relativ genaue Stadtpläne Berlins waren.
Doch schon früher ging es los: gab es einen Erlass, dass Räumlichkeiten zu öffentlichen Schutzräumen auszubauen waren. Dieser Prozess setzte sich bis Anfang der 40er Jahre fort. Umbauten größeren Stils fanden statt in folgenden Bahnhöfen: Alexanderplatz, Moritzplatz, Lichtenberg, Nollendorfplatz und Gesundbrunnen aber auch in noch nicht eröffneten Bahnhöfen wie dem erst eröffneten Bahnhof Hermannstraße.
Auch sonst waren Änderungen auszuführen: Die
Bahnsteigkanten waren mit weißer Farbe kenntlich zu machen, die Signale und
auch die Zuginnenbeleuchtung war abzublenden, zumindest auf den oberirdischen
Streckenabschnitten, dies war die Folge von Verdunkelungsanordnungen. Aus diesem
Grunde wurden auch bauliche Veränderungen vorgenommen: Am Bahnhof Spittelmarkt
mussten deshalb die der Spree zugewandten Fenster vermauert werden. Auch
betrieblich wurden Vorkehrungen getroffen: So wurden zusätzliche Sitzbänke
aufgestellt und Sanitätshilfskräfte für den Krisenfall ständig auf Bahnhöfen
postiert. Ebenso waren alle Sperrwehre an Flussunterfahrungen personell rund um
die Uhr besetzt, damit diese Tore bei Alarm geschlossen werden konnten.
Dies jedoch war alles harmlos gegenüber dem, was noch kommen sollte: Die
feindlichen Angriffe!
Der erste dokumentierte Schaden ereignete sich in der Nähe des Bahnhofes
Kottbusser Tor, wo eine Bombe in den Boden einschlug und die Tunneldecke der
Linie D beschädigte. Es war nur ein Blindgänger. Das war am 29. August .
Damals war ein Fliegerangriff etwas Besonderes und die Bevölkerung kam von weit
her, um solche Schäden in Augenschein zu nehmen! Auch dies änderte sich bald.
Am 21.Oktober zum Beispiel erhielt der Bahnhof Stadtpark seinen ersten
Volltreffer. Es sollten an diesem Ort noch weitere folgen. Am 16.Dezember wurde
westlich von Wittenbergplatz der Zugverkehr eingestellt: Eine Bombe durchschlug
in der Tauentzienstraße die Tunneldecke und sorgte für heftige Schäden. Am
21.Dezember wurde erstmalig der Betrieb auf der Kreuzberger Hochbahnstrecke
eingestellt, nachdem diese Strecke einen Schaden
erlitt.
Danach war für längere Zeit relative Ruhe. Erst ab Mai ging es richtig
los: Am 2.August erging von der Regierung die Aufforderung, Berlin zu verlassen:
Es war die Zeit der leidigen aber lebensrettenden
"Kinderlandverschickungen", für die Kinder oftmals ein Abschied für
immer.
Am 3.September erlitt die Hauptwerkstatt Grunewald einen schweren Schaden, 40 abgestellte U-Bahnwagen wurden ein Raub der Flammen. Am 23.November wurde das BVG-Verwaltungsgebäude in der Köthener Straße zerstört. Für die U-Bahn mit der Folge, dass der Nachrichten- und Fernsprechverkehr zusammenbrach. Am 30.Januar gab es einen schweren Angriff, wodurch ein Großteil des U-Bahnnetzes erst mal stillstand. (Linie A: Potsdamer Pl. - Zoo und bis Breitenbachplatz; Linien B I und B II komplett sowie Linie C II) Am 15.Februar wurden die Bahnhofe Gleisdreieck und Reichssportfeld schwer beschädigt - beide Bahnhöfe sind für den U-Bahnbetrieb von großer Wichtigkeit. Am 21.Mai wurde die Betriebswerkstatt Seestraße weitgehend zerstört.
Ab dem 26.Januar wurde der verbliebene
Zugumlauf auf allen Strecken auf 30 Minuten gestreckt. Am 3.Februar gab es
einen äußerst schweren Angriff auf die Reichshauptstadt: Die Liste der bei
diesem Angriff zerstörten Bahnhöfe ist endlos, allein 27 Volltreffer. Eine
Bombe durchschlug die Tunneldecke im Bahnhof Hallesches Tor und tötete 43
anwesende Fahrgäste. Am Bayerischen Platz standen zwei Züge im Bahnhof, während
mehrere Bomben einschlugen: Sie zerstörten den Bahnhof und töteten 63
Menschen. Schlimm waren die Folgen durch drei Einschläge in den Bahnhof Memeler
Straße, wo 200 Menschen (viele Frauen und Kinder) ums Leben kamen. Dieser
Horrorbericht ließe sich noch fortsetzen! Nach diesem Angriff fuhren noch Züge
auf folgenden Strecken:
Linie A I: Pankow - Alexanderplatz
Linie A I: Zoolog.Gtn.- Ruhleben und Richard-Wagner-Platz
Linie C I: Seestraße - Stettiner Bahnhof
Linie D: Gesundbrunnen - Alexanderplatz
Seit dem 12.April dürfen nur noch Inhaber eines Sonderausweises die U-Bahn benutzen. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Russen schon in den Vororten Berlins, von der U-Bahn war schon nicht mehr viel übrig, Strecke um Strecke wurde stillgelegt, weil die Schäden nicht mehr unter Kontrolle zu bringen waren. Ab dem 19.April wurde der Zugtakt nochmals erheblich gestreckt. Man konnte nun keineswegs mehr von einem "regelmäßigen" Zugverkehr sprechen, es war nur noch ein gelegentlicher Verkehr auf den verbliebenen Strecken. Die Stromlieferungen waren äußerst ungleichmäßig, außerdem konnte jederzeit ein erneuter Angriff kommen.
Am 25.April bestand das
"U-Bahnnetz" nur noch aus zwei U-Bahnzügen der Linie A I: Ein Zug
fuhr von Wittenbergplatz bis Kaiserdamm, der zweite von Kaiserdamm nach
Ruhleben. Gegen 18 Uhr stand das Kraftwerk Unterspree unter direkten Beschuss,
so wurde die Stromversorgung beendet mit der Folge, dass für die Berliner
U-Bahn der Krieg zu Ende war.
***
Für Details: Die Berliner U-Bahn und der Krieg
