U-Bahn-Chronik
1880 | 1900 | 1910 | 1920 | 1930 | 1940 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000
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Die 1920er Jahre
1920
1. Januar Tarifanpassung Die Fahrpreise wurden erhöht. Eine Gesamtstrecke kostet anstatt 35 nun 40 Pfennig (III. Kl.)
1. April Tarifanpassung Die Fahrpreise wurden erhöht. Eine Gesamtstrecke kostet anstatt 40 nun 60 Pfennig (III. Kl.)
23. Mai
Tarifanpassung
Die Fahrpreise wurden erhöht. Eine Gesamtstrecke kostet anstatt 60 nun 75
Pfennig (III. Kl.)
1. Oktober
Groß-Berlin
Das "Groß-Berlin-Gesetz" tritt in Kraft.
Sieben Städte sowie viele Vororte und Gutbezirke wurden mit Berlin vereinigt.
Berlin erstreckt sich seither über 884 qkm. und hat 3,8 Millionen Einwohner.
Berlin wurde gleichzeitig in 20 Stadtbezirke aufgegliedert.
Da die Vororte nicht mehr existieren, gingen die ehemals gemeindeeigenen
U-Bahnen in stadtberlinisches Eigentum über. Einzig die Dahlemer Strecke (ab
Breitenbachplatz) gehört weder der Stadt noch der Hochbahn sondern dem Preußischen
Fiskus als Eigentümer der Dahlemer Domäne.
Näheres: Stadtchronik
2. Dezember Tarifanpassung
Die Fahrpreise wurden erhöht. Eine Gesamtstrecke kostet anstatt 75 nun 85
Pfennig (III.Kl.)
Der U-Bahnbetrieb lag während des Jahres an 12 Tagen still.
1921
1921
Der U-Bahnbau läuft wieder an.
Unter der Reichsstraße wurde mit dem Ausbau eines neuen Bahnhofs begonnen.
Die Gegend in Westend ist inzwischen derart besiedelt, dass sich die Anlage
eines Bahnhofs lohnt.
Trotz allmählich galoppierender Inflation nimmt auch die Stadt Berlin den Bau der Nord-Süd-Bahn wieder auf.
Der Bau der GN-Bahn dagegen ruht
noch. Die AEG befand sich zu dieser Zeit in einem Rechtsstreit mit der Stadt,
bezüglich der Fertigstellung der Bahn. Die AEG nämlich sah sich zu jener Zeit
außer Stande, die GN-Bahn fertig zu stellen.
Im Auftrage der Stadt Neukölln (seit Berliner Stadtbezirk) entstand unter der
Hermannstraße ein U-Bahntunnel, er war rohbaufertig und umfasst den späteren
Bahnhof "Boddinstraße".
1921
Tarifanpassungen
Noch drei Mal wurden in jenem Jahr die Fahrpreise angehoben:
Zum Jahresende kostete die Einzelfahrt auf einer Gesamtstrecke in der III.Klasse
1,50 Mark.
1922
Mai Die Stadt Berlin gründete die "Nord-Süd-Bahn-AG"
als städtische Gesellschaft.
Dieses Unternehmen war nun für den weiteren Bau und Betrieb der Nord-Süd-Bahn
verantwortlich.
Man schätzte, dass /24 der Betrieb aufgenommen werden könne.
20. Mai
U-Bahnhof "Neu-Westend"
eröffnet.
Dieser Bahnhof ist beim Bau der Stadionstrecke baulich vorbereitet und um
um die Eingangsumwehrung vom Nollendorfplatz ergänzt worden. (Siehe 1. 7.
)
Aus wirtschaftlichen Gründen wurde auf eine aufwändige Innenverkleidung des
Bahnhofs verzichtet.
Betrieblich wurde nun die Strecke zum Stadion in das Regelangebot aufgenommen;
jeder Zug Richtung Reichskanzlerplatz fuhr nun bis Stadion durch.
| Betriebszuwachs | - |
| Betriebslänge gesamt | 35,625 km |
| Bauwerkszuwachs | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 37,805 km |
| Bahnhöfe neu | 1 |
| Bahnhöfe gesamt | 49 |

U-Bahnhof Neu-Westend, Zugang, Aufnahme aus späteren
Jahren
Der Bahnhof Neu-Westend:
Am 20.Mai wurde dieser Bahnhof eröffnet. Als der Streckentunnel zwischen
und gebaut wurde, sah man diesen Bahnhof konstruktionstechnisch
bereits vor. So wurden die Gleise in diesem Bereich von vorn herein auseinander
gezogen, um später den Bahnsteig einfügen zu können. Der Bahnhof weist einen
Mittelbahnsteig auf und erhielt anfangs einen Zugang am östlichen Bahnhofsende,
in Form einer im Zwischengeschoss angelegten Vorhalle und einem Zugang an der
Reichsstraße Ecke Schwarzburgallee auf dem Steubenplatz. Die Bahnsteighalle
erhielt keine weitere Fliesenverkleidung, da dies die ohnehin sehr hohen
Baukosten (Inflation) unnötig belastet hätte. Der Zugang selbst stand bis vor
Kurzem noch auf dem Nollendorfplatz und diente dort als Zugang zum Schöneberger
U-Bahnhof.
wurde am westlichen Ende ein zweiter Zugang eröffnet. So konnte das
Olympia-Stadion auch von diesem Bahnhof aus erreicht werden: war in Berlin
die Olympiade.
Mit Eröffnung des Bahnhofes wurde der Zuglauf zwischen Bismarckstraße
(heute: Dt.Oper) und Reichskanzlerplatz zum Stadion erweitert. Bis dahin fand
nur bei Veranstaltungen im Stadion ein Zugverkehr in diesem Bereich statt.
Ansonsten diente dieser Tunnel bis dahin nur als Verbindung zur
Betriebswerkstatt Grunewald. Ende der 80er Jahre erhielt der Bahnhof eine grüne
Großfliesenverkleidung.
Netzplan Mai (mit dem neuen Bahnhof Neu-Westend)

Eigene Graphik
1922
In diesem Jahr wurden die Fahrpreise zehn Mal erhöht.
Seit 20. Dezember kostete die Fahrt im Gesamtnetz mit der III. Klasse 40 Mark.
Sonderzuschlag bei der
Wilmersdorfer U-Bahn!
Mit der Fahrpreis-Erhöhung vom 25. September
auf 5, 7 und 9 Mk. wurde ein sehr umstrittener
Sonderzuschlag für die Benutzung der Wilmersdorf-Dahlemer Schnellbahn eingeführt.
Die hier erzielten Mehreinnahmen (je Fahrt 1 Mark) verbleiben nicht bei der
Hochbahngesellschaft als Betreiber, sondern fließen direkt dem Finanzmagistrat
Berlins zu, die auch Eigentümerin dieser Strecke ist.
1923
9.Januar
AEG-Schnellbahn in Liquidation
Die Stadt Berlin hat den laufenden Prozess gegen die AEG gewonnen.
Die existierenden Baulichkeiten wurden von der Stadt entschädigungslos übernommen.
Ein Weiterbau findet nicht statt.
29. Januar Tarifanpassungen
Am 15. und am 29. Januar wurden die Fahrpreise erhöht: Einzelfahrt III.Klasse:
80 Mark; Schnittpreis aller Fahrkartenarten je Fahrt: 73,33 Mark
30 Januar
U-Bahnhöfe wurden umbenannt
Der U-Bhf. Friedrichstraße erhielt den Namen "Leipziger Straße", der
U-Bahnhof Leipziger Platz wurde in "Potsdamer Platz" umbenannt .
Stadt Berlin eröffnet "Nordsüdbahn"
Die Nord-Süd-Bahn nahm
den Betrieb auf ihrem ersten Abschnitt zwischen Halleschem Tor und dem Stettiner
Bahnhof auf.
Die Bahnhöfe:
Hallesches Tor, Kochstraße, Leipziger Straße (heute: Stadtmitte), Französische
Straße, Bhf. Friedrichstraße, Oranienburger Tor, Stettiner Bahnhof (heute:
Zinnowitzer Str.).
Betrieblich hat diese Bahn nichts mit den bislang vorhandenen U-Bahnstrecken gemeinsam:
Das Tunnelprofil ist bedeutend größer und erfordert sinnvollerweise voluminösere
U-Bahnwagen.
Da der Stadt Berlin bzw. der Nord-Süd-Bahn-AG das Geld für eigene spezielle
U-Bahnwagen fehlte, bat man die Hochbahngesellschaft um Hilfe. Die Hochbahn
stellte einige ihrer ältesten Wagen zur Verfügung, die daraufhin umgebaut
wurden und seither auf dieser Großprofillinie zum Einsatz kamen.
Als Gegenleistung erhielt die Hochbahn auch hier sämtliche Betriebsrechte,
womit in Berlin alles in einer Hand blieb.
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 3,730 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 35,625 km | 3,730 km | 39,355 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 4,018 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 37,805 km | 4,018 km | 41,823 km |
| Bahnhöfe neu | - | 7 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 49 | 7 | 56 |

Standardisierter Zugang zu einem Bahnhof der Nord-Süd-Bahn
Hier vermutlich Französische Straße

U-Bahnhof Friedrichstraße

U-Bahnhof Stadtmitte (Leipziger Str.) unter der
Friedrichstraße (30er Jahre)

U-Bahnhof Leipziger Straße, Vorhalle (um )
Blumenbretter: der Behelfswagenpark der Nord-Süd-Bahn
8. Februar
Tarifanpassungen
Die Fahrpreise werden erhöht: Einfache Fahrt III.Klasse: anstatt 80 nun 130
Mark
Der Schnittpreis aller Fahrkarten beträgt jetzt 119,41 Mark
1.März
Tarifanpassungen
Die Fahrpreise stiegen erneut: von 130 auf 200 Mark, im Schnitt auf 181,13 Mark
8.März
Nord-Süd-Bahn zum
Wedding
An diesem Tage wurde der nördliche Abschnitt der Nord-Süd-Bahn
zum Verkehr frei gegeben.
Die Strecke schließt am Stettiner Bahnhof an die vorhandene Strecke an.
Die neuen Bahnhöfe:
Schwartzkopffstraße, Reinickendorfer Straße, Bahnhof Wedding, Leopoldplatz,
Seestraße
Hinter dem Bahnhof Seestraße befindet sich die Betriebswerkstätte der Nord-Süd-Bahn.
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 2,820 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 35,625 km | 6,550 km | 42,175 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 2,904 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 37,805 km | 6,992 km | 44797 km |
| Bahnhöfe neu | - | 5 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 49 | 12 | 61 |

U-Bahnhof Wedding (in späteren Jahren)
Mit der Fertigstellung dieser
Strecke konnte erstmals auf wirksame Weise der Norden Berlins, der
bevölkerungsreiche Stadtbezirk Wedding an das U-Bahnnetz angeschlossen werden.
Durch die geradlinige Streckenführung unter der Müller- und Chausseestraße
war dieser Stadtbereich direkt mit der Friedrichstraße verbunden.
Die Zuggruppen (Linien) der
Berliner U-Bahn im Februar :
| Zuggr.I | Nordring
- Gleisdreieck - Wittenbergplatz - Bismarckstraße - Wilhelmplatz Bei Bedarf: - Bismarckstraße - Stadion |
| Zuggr.II | Nordring - Gleisdreieck - Wittenbergplatz - Fehrbelliner Platz |
| Zuggr.III | Warschauer
Brücke - Hallesches Tor - Gleisdreieck (Östliche Stammstrecke) |
| Zuggr.IV | Nollendorfplatz - Bayerischer Platz - Hauptstraße (Schöneberger U-Bahn) |
| Zuggr.V | Bismarckstraße - Reichskanzlerplatz - Stadion |
| Zuggr.VI | Fehrbelliner Platz - Breitenbachplatz - Thielplatz |
| Zuggr.VII | Wittenbergplatz - Uhlandstraße (Ku´damm-U-Bahn) |
| Zuggr.VIII | Hallesches Tor - Stettiner Bahnhof - Seestraße (Nord-Süd-Bahn) |
Netzplan März (mit der städtischen Nord-Süd-Bahn)
Eigene Graphik
November
Das Jahr war bestimmt durch den immer weiter steigenden
Verfall der Währung.
Im März betrug der durchschnittliche Fahrpreis aller Fahrscheine 181,13 Mark.
Ende Mai lag der Durchschnittspreis bei 306 Mark, Mitte Juni bereits bei 409,40
Mark
So ging es weiter:
| Ende Juni´23 | 717,- Mark |
| Juli´23 | 1.571 Mark |
| August´23 | 28.559 Mark |
| September´23 | 982.777 Mark |
| Oktober´23 | 236.906.000 Mark |
| November´23 | 56.133.000.000 Mark |
Durchschnittspreise aller Fahrkartenarten.
15. November
Die Inflation ist überwunden!
Währungsreform in
Deutschland
1 Billion Papiermark wurden zu 1 Rentenmark umgewertet.
4,12 Rentenmark entsprachen nun einem US-Dollar
22.November
Die Fahrpreise wurden aufgrund der neuen Währungspolitik
neu festgesetzt:
Eine Fahrt im Gesamtnetz III.Klasse kostet wieder 15 Pfennig, wie schon bis
.
1924
1924 Wagenpark
Aufgrund der gesicherten Währungsverhältnisse hat die
Hochbahngesellschaft neue U-Bahnwagen bestellt. Sie erhielt folgende Wagen, die
als "15.Lieferung" zusammengefasst wurden:
3 Triebwagen ohne Führerstand (Motorwagen) III.Klasse, sowie 6 Beiwagen
II.Klasse.
Doch die Entwicklung ging weiter: Die Hochbahn bestellte U-Bahnwagen mit einem Ganzstahl-Wagenkasten. Das Wagengerippe bestand bei allen bisher gebauten Wagen aus Holz.
Von den neuen Stahlwagen erhält
die Hochbahn
6 Triebwagen III.Klasse und 8 Beiwagen ebenfalls III.Klasse.
Diese Wagen wurden als "16.Lieferung" zusammengefasst.
1925-27, Ausgemustert bei der BVG-West bis , BVG-Ost bis 1989" src="/wga1st.jpg" width="114" height="146">
Auch bei der Nord-Süd-Bahn
wurden nun "echte" Großprofilwagen beschafft:
Die "1. Lieferung" umfasst 16 Triebwagen (III.Klasse) sowie 8 Beiwagen
(geteilt II. und III.Klasse).
Die "Tunneleulen", erste echte Großprofilwagen
1924-27, bis ausgemustert" src="/wgb1.jpg" width="110" height="132">
19.April
Nord-Süd-Bahn zur
Gneisenaustraße
Erweiterung der Nord-Süd-Bahn vom Halleschen Tor zur
Gneisenaustraße.
Die Bahnhöfe:
Belle-Alliance-Straße (heute Mehringdamm) und Gneisenaustraße.
Der Bahnhof Belle-Alliance-Straße wurde bereits so ausgebaut, dass sich die
Nord-Süd-Bahn ab dort teilen könnte.
Der erste Abschnitt des Neuköllner Abzweigs der Nord-Süd-Bahn
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 1,286 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 35,625 km | 7,836 km | 43,461 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 1,442 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 37,805 km | 8,364 km | 46,169 km |
| Bahnhöfe neu | - | 2 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 49 | 14 | 63 |

U-Bahnhof Belle-Alliance-Straße (um )

U-Bahnhof Gneisenaustraße (nach )
Netzplan April (mit dem neuen Abschnitt der Nord-Süd-Bahn):

Eigene Graphik
1924 Wagenpark
Großprofil
Weitere Tunneleulen
Aufgrund der Verlängerung der Strecke werden weitere Fahrzeuge erforderlich
Diese Neubeschaffung wird als "2. Lieferung" zusammengefasst:
Es sind 18 Triebwagen III.Klasse, 9 Beiwagen II.Kl. und 17 Beiwagen III.Klasse
Man möchte klassenmäßig geteilte Beiwagen künftig vermeiden.
Nach Auslieferung dieser bei Busch/Bautzen und MAN gebauten Züge stehen neben den 48 "Blumenbrettern", den alten umgebauten Hochbahnzügen, 17 Vierwagenzüge dieser neuen Bauart für den Einsatz auf der neuen Großprofilstrecke zur Verfügung.
15.September
Einige U-Bahnhöfe wurden umbenannt:
Der U-Bhf. Leipziger Straße (Spittelmkt-Linie, Nord-Süd) erhält den Namen
"Friedrichstadt",
da der alte Name für den Bahnhof der Spittelmarktlinie unpassend war. Die
Bahnhofsteile erhalten in Klammern gesetzte Zusatznamen: Der
Spittelmarkt-Linien-Bahnhof erhält den Namen "(Mohrenstraße)" und
der Nord-Süd-Bahnhof den Zusatz "(Leipziger Str.)"
Um nun Verwechselungen mit dem Bahnhof Friedrichstraße zu vermeiden, entschloss man sich diesen Bahnhof ebenfalls umzubenennen: "Stadtbahn (Friedrichstraße)" ist der neue Name.
Der Bahnhof Stralauer Tor erhält den Namen "Osthafen (Stralauer Tor)".
September
Baubeginn des Tempelhofer Zweigs der Nord-Süd-Bahn
Der Streckenbau reicht vom bestehenden Bahnhof Belle-Alliance-Straße bis in Höhe
der Dreibundstraße, der heutigen Dudenstraße.
14.Dezember
U-Bahn zur Hasenheide
Eröffnung der Neuköllner Strecke zwischen Gneisenaustraße
und Hasenheide.
Der Bahnhof Hasenheide
heißt heute Südstern.
Während alle bisher gebauten Nord-Süd-Bahnhöfe lediglich verputzte Bahnhofswände
hatten (Ausnahme Leopoldplatz, da bereits seit fertig) erhält dieser
Bahnhof erstmalig Fliesenwände aus so genannter "Kaltglasur". Eine
kostengünstige Notlösung.
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 0,839 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 35,625 km | 8,675 km | 44,300 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 0,966 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 37,805 km | 9,330 km | 47,135 km |
| Bahnhöfe neu | - | 1 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 49 | 15 | 64 |
| METROS
IN EUROPA In BARCELONA wird am 30. Dezember der erste Streckenabschnitt der Metro zwischen Catalunya und Lesseps eröffnet. Es handelt sich nach Madrid um die zweite Metro in Spanien. |
1925
1925 Wagenpark
Kleinprofil:
Es werden eine Reihe weitere U-Bahnwagen beschafft:
Die "16.Lieferung"
25 Triebwagen III. Klasse
20 Triebwagen III. Klasse ohne Führerstände (Motorwagen)
9 Beiwagen III. Klasse
34 Beiwagen II. Klasse
Die "17.Lieferung"
8 Triebwagen III. Klasse
4 Triebwagen III. Klasse ohne Führerstand (Motorwagen)
4 Beiwagen III. Klasse
8 Beiwagen II. Klasse
1925
Wagenpark Großprofil:
Die "3. Lieferung" (Tunneleule)
40 Triebwagen III. Klasse
20 Beiwagen III. Klasse
20 Beiwagen II. Klasse
20. März
Tarifanpassungen:
Aufgrund der gestiegenen Kosten wurden die Fahrpreise jeweils um 5 Pfennig
angehoben.
Gesamtstreckenfahrt III. Klasse: 20 Pfennig.
Sommer
Die Bauarbeiten auf der Gesundbrunnen-Neuköllner Bahn
wurden wieder aufgenommen.
Der Bau ruhte seit . Nachdem die AEG den Bau einstellen musste, wird der Bau
von der städtischen Nord-Süd-Bahn AG fortgesetzt.
Ebenso wurde der Bau auf der Entlastungsstrecke wieder aufgenommen. Im Rohbau ist die begonnene Bauausführung bereits weitgehend vollendet worden.
1926
14. Februar U-Bahn nach Kreuzberg
Eröffnung des ersten Abschnitts der Neuköllner Strecke:
Fertigstellung des Bahnhofs "Kreuzberg"
(heute: Platz der Luftbrücke)
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 1,004 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 35,625 km | 9,679 km | 45,304 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 1,318 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 37,805 km | 10,648 km | 48,453 km |
| Bahnhöfe neu | - | 1 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 49 | 16 | 65 |

U-Bahnhof Kreuzberg (um )
14. Februar
Der U-Bahnhof Oranienstraße wird umbenannt in "Görlitzer
Bahnhof (Oranienstraße)".
Netzplan Februar (mit dem Tempelhofer Abzweig der Nord-Süd-Bahn)
Eigene Graphik
11.April
Mit der U-Bahn
zum Hermannplatz!
Eröffnung der
Neuköllner Strecke bis Bergstraße
Die Bahnhöfe: Hermannplatz, Rathaus Neukölln, Bergstraße (heute:
Karl-Marx-Straße)
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 2,711 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 35,625 km | 12,390 km | 48,015 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 2,866 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 37,805 km | 13,514 km | 51,319 km |
| Bahnhöfe neu | - | 3 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 49 | 19 | 68 |

U-Bahnhof Hermannplatz (Bahnsteig der Nord-Süd-Bahn)

U-Bahnhof Rathaus Neukölln (um )

U-Bahnhof Bergstraße (um )
Die Zuggruppen nach Eröffnung der Neuköllner Strecke
| Zuggr.I | Nordring
- Gleisdreieck - Wittenbergplatz - Bismarckstraße - Wilhelmplatz Bei Bedarf: - Bismarckstraße - Stadion |
| Zuggr.II | Nordring - Gleisdreieck - Wittenbergplatz - Fehrbelliner Platz |
| Zuggr.III | Warschauer
Brücke - Hallesches Tor - Gleisdreieck (Östliche Stammstrecke) |
| Zuggr.IV | Nollendorfplatz - Bayerischer Platz - Hauptstraße (Schöneberger U-Bahn) |
| Zuggr.V | Bismarckstraße - Reichskanzlerplatz - Stadion |
| Zuggr.VI | Fehrbelliner Platz - Breitenbachplatz - Thielplatz |
| Zuggr.VII | Wittenbergplatz - Uhlandstraße (Ku´damm-U-Bahn) |
| Zuggr.VIII | Bergstraße - Hallesches Tor - Stettiner Bahnhof - Seestraße (Nord-Süd-Bahn) |
| Zuggr.IX | Kreuzberg - Hallesches Tor - Stettiner Bahnhof - Seestraße (Nord-Süd-Bahn) |
Der neue Streckenabschnitt zur Bergstraße
24. Oktober
Neuer Bahnhof unter dem
Nollendorfplatz
Fertigstellung der "Entlastungsstrecke" zwischen
Gleisdreieck und Wittenbergplatz.
Mit dieser Streckeneröffnung erhält die Schöneberger U-Bahn eine
Gleisanbindung zum übrigen Netz. Neueröffnet werden die Bahnhöfe Kurfürstenstraße
und Nollendorfplatz. Beim Bahnhof Nollendorfplatz handelt es sich um die
unterirdisch gelegenen Bahnsteige. Der alte Schöneberger Bahnsteig unter der
Motzstraße wird bei dieser Gelegenheit stillgelegt.
Der Bau dieser Strecke wurde im Sommer begonnen und bereits /17 weitgehend im Rohbau abgeschlossen. Seit wurde die Strecke lediglich baulich und technisch komplettiert.
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - 0,020 km (Abbau) | - | - |
| Betriebslänge gesamt | 35,605 km | 12,390 km | 47,995 km |
| Bauwerkszuwachs | - | - | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 37,805 km | 13,514 km | 51,319 km |
| Bahnhöfe neu | - | - | - |
| Bahnhöfe gesamt | 49 | 19 | 68 |
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | 2,381 km | - | - |
| Betriebslänge gesamt | 37,986 km | 12,390 km | 50,376 km |
| Bauwerkszuwachs | 2,269 km | - | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 40,074 km | 13,514 km | 53,588 km |
| Bahnhöfe neu | 2 | - | - |
| Bahnhöfe gesamt | 51 | 19 | 70 |

U-Bahnhof Nollendorfplatz
Eingangshalle mit Gedächtnishalle (um )

U-Bahnhof Nollendorfplatz (um )
Unterste Bahnsteigebene mit noch fehlendem Gleis

U-Bahnhof Kurfürstenstraße (in späteren Jahren)
Die neu geordneten Zuggruppen nach Eröffnung der Entlastungsstrecke
| Zuggr.I | Nordring
- Gleisdreieck - Wittenbergplatz - Bismarckstraße - Wilhelmplatz Bei Bedarf: - Bismarckstraße - Stadion |
| Zuggr.II | Nordring - Gleisdreieck - Wittenbergplatz - Fehrbelliner Platz |
| Zuggr.III | Warschauer
Brücke - Hallesches Tor - Gleisdreieck - Nollendorfplatz - Hauptstraße |
| Zuggr.V | Bismarckstraße - Reichskanzlerplatz - Stadion |
| Zuggr.VI | Fehrbelliner Platz - Breitenbachplatz - Thielplatz |
| Zuggr.VII | Warschauer
Brücke - Hallesches Tor - Gleisdreieck - Wittenbergplatz - Uhlandstraße |
| Zuggr.VIII | Bergstraße - Hallesches Tor - Stettiner Bahnhof - Seestraße (Nord-Süd-Bahn) |
| Zuggr.IX | Kreuzberg - Hallesches Tor - Stettiner Bahnhof - Seestraße (Nord-Süd-Bahn) |
Netzplan von Oktober (mit der neuen Entlastungsstrecke)

Eigene Graphik
1926 Wagenpark
Kleinprofil
Die "18. Lieferung":
58 Triebwagen III. Klasse
14 Beiwagen III. Klasse
14 Beiwagen II. Klasse
1926
Wagenpark Großprofil
Für die Großprofilstrecken werden Versuchszüge beschafft. Die Wagen sind 18
Meter lang. Zum Vergleich: Die Tunneleulen messen nur 13 Meter.
1926/27, In Berlin im Einsatz bis , danach in Moskau" src="/wgc1.jpg" width="112" height="147">
1926
Wagenpark Großprofil
Da die Versuche mit den Langwagen gerade anlaufen, hat die Hochbahn weitere
B-I-Beiwagen beschafft, und noch keine C-Serienwagen
Die "5. Lieferung":
10 kompressorlose Beiwagen. Sie dürfen nur in langen Zügen mitgeführt werden
und werden auch als "Dritte Beiwagen" bezeichnet.
Zugzusammenstellung bei
Tunneleulen:
[Triebwagen]-[Beiwagen]-[Triebwagen]
[Triebwagen]-[Beiwagen]-[Beiwagen]-[Triebwagen]
[Triebwagen]-[Beiwagen]-[3.Beiwgn.]-[Beiwagen]-[Triebwagen]
15. März
Abschaffung des Mehrklassensystems bei der U-Bahn
Bislang war ein 2.-Klasse-Wagen daran erkennbar, dass er rot lackiert war. Künftig
sind rote Wagen den Rauchern vorbehalten. Gelbe Wagen sind für Nichtraucher.
1927 Wagenpark
Großprofil
Es werden insgesamt 4 Trieb- und 4 Beiwagen der 18-Meter-Baureihe C-I beschafft.
17. Juli
Neue U-Bahnlinie in Neukölln:
Die "GN-Bahn"
Eröffnung des ersten Abschnitts der Gesundbrunnen-Neuköllner
Schnellbahn.
Die Züge auf dieser Strecke verkehren zunächst im Neuköllner
Raum von Boddinstraße
über Hermannplatz bis Schönleinstraße.
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 1,547 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 37,986 km | 13,937 km | 51,923 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 1,936 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 40,074 km | 15,450 km | 55,524 km |
| Bahnhöfe neu | - | 3 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 51 | 22 | 73 |

U-Bahnhof Boddinstraße (mit "Blumenbrett" um
)

U-Bahnhof Schönleinstraße (um )
Die Gesundbrunnen-Neuköllner U-Bahn
Netzplan Juli (mit dem ersten Abschnitt der GN-Bahn)

Eigene Graphik
1927
Wagenpark Großprofil
Es werden 27 Beiwagen der bekannten Bauserie B-I (Tunneleule) beschafft.
Zusätzlich werden 14 Trieb- und 21 Beiwagen der neuen Gattung B-II beschafft.
1927-29; Bis ausgemustert" src="/wgb2.jpg" width="117" height="135">
10. September
U-Bahn zum Flughafen
Eröffnung der Tempelhofer Strecke bis Flughafen.
Dieser Bahnhof heißt heute "Paradestraße"
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 0,860 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 37,986 km | 14,797 km | 52,783 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 1,032 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 40,074 km | 16,482 km | 56,556 km |
| Bahnhöfe neu | - | 1 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 51 | 23 | 74 |

U-Bahnhof Flughafen (um , heute Paradestraße)
Der Tempelhofer Abzweig der Nord-Süd-Bahn
November
Baubeginn an der Streckenerweiterung nach Tempelhof sowie
Baubeginn der neuen U-Bahnlinie Alexanderplatz - Friedrichsfelde.
1928
U-Bahnstrecken bekommen
Buchstaben
Die U-Bahn-Zuggruppen bekommen Linienbezeichnungen, wie dies bereits
seit der Jahrhundertwende bei der Straßenbahn selbstverständlich ist.
Folgende Linienbezeichnungen werden vergeben:
| Linie A I | Nordring - Alex - Bismarckstraße - Wilhelmplatz |
| Linie A I | Bismarckstraße - Stadion |
| Linie A II | Alex - Fehrbelliner Platz |
| Linie A II | Fehrbelliner Platz - Thielplatz |
| Linie B I | Warschauer Brücke - Nollendpl. - Hauptstraße |
| Linie B II | Warschauer Brücke - Nollendpl. - Uhlandstraße |
| Linie C I | Seestraße - Belle-Alliance-Str. - Bergstraße |
| Linie C II | Seestraße - Belle-Alliance-Straße - Flughafen |
| Linie D | Boddinstraße - Hermannplatz - Schönleinstraße |
Netzplan von Dezember (mit den neuen Linienbezeichnungen)

Eigene Graphik
12. Februar
Kottbusser Tor, das
U-Bahnkreuz
Linie D erweitert bis Kottbusser Tor.
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 0,667 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 37,986 km | 15,464 km | 53,450 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 0,885 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 40,074 km | 17,367 km | 57,441 km |
| Bahnhöfe neu | - | 1 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 51 | 24 | 75 |

U-Bahnhof Kottbusser Tor (Bahnsteig Linie D mit
"Blumenbrett" um )
6. April
Linie D erreicht
Innenstadt
Linie D erweitert bis Neanderstraße.
Neu ist der Bahnhof Moritzplatz, wo August Wertheim ein bedeutendes Warenhaus
besitzt. Durch die Verlängerungen der Linie D von Neukölln nach Norden, ist
dieser Stadtteil nicht nur am Kottbusser Tor mit Kreuzberg, sondern auch bereits
mit dem Südrand der Innenstadt verbunden. Bis wird diese Linie erheblich
erweitert und unter anderem den Alexanderplatz berühren.
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 1,662 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 37,986 km | 17,126 km | 55,112 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 1,481 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 40,074 km | 18,848 km | 58,992 km |
| Bahnhöfe neu | - | 2 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 51 | 26 | 77 |

U-Bahnhof Moritzplatz (in späteren Jahren)
Linie D seither:
| Linie D | Boddinstraße - Hermannplatz - Schönleinstraße - Neanderstraße |
1928 Wagenpark
Kleinprofil
Die Hochbahngesellschaft beschafft eine neue Generation für das Kleinprofil:
Die A-II-Wagen
1928/29, Ausgemustert bei der BVG-West bis , BVG-Ost bis 1989" src="/wga2.jpg" width="98" height="136">
August
Baubeginn der U-Bahn von Stadion bis Ruhleben
Herbst
Erstmalig 8-Wagenzüge auf der Linie A I
Alle Bahnhöfe dieser Linie wurden zuvor auf eine Bahnsteiglänge von 110 Metern
ausgebaut, sofern sie es nicht seit Anfang an waren.
Erst vor kurzem wurde der U-Bahnhof Knie umgebaut. Auch er hatte noch kürzere Bahnsteige, die nun verlängert wurden. Bei dieser Gelegenheit erhielt der Bahnhof am südlichen Ende Zugänge. Sie zeigen sich erstmalig mit dem "U" auf blauen Grund. (Siehe Abbildung)

Die neuen Zugänge zum U-Bahnhof Knie mit dem neuartigen
beleuchteten "U"-Transparent.
Ende
Wagenpark
Die letzten "Blumenbretter" sind ausgemustert worden. Im Großprofil
waren seit umgebaute Kleinprofil-Züge im Einsatz. Diese Züge liefen
zuletzt auf der Linie D.
30. November
Unter Regie der Stadt Berlin wird die
"Berliner Vorbereitungs-AG für Verkehrsvereinheitlichung" gegründet.
10. Dezember
Gründung der Berliner Verkehrs-AG (BVG). Die BVG
geht aus der erst vor wenigen Tagen gegründeten "Berliner
Vorbereitungs-AG für Verkehrsvereinheitlichung" hervor.
Ende
Wagenpark
Die Hochbahn führt für die U-Bahnzüge neue
Baureihenbezeichnungen ein:
| Bauart | Triebwagen | Motorwagen | Beiwagen | Triebwagen | Beiwagen | Triebwagen | Triebwagen |
| Netz | Hochbahn | Hochbahn | Hochbahn | Nord-Süd | Nord-Süd | Schöneberg 1.Lief. | Schöneberg 2.Lief. |
| Profil | Kleinprofil | Kleinprofil | Kleinprofil | Großprofil | Großprofil | Kleinprofil | Kleinprofil |
| Neu: | A-I-T | A-I-T | A-I-B | B-I-T | B-I-B | A-I-S1 | A-I-S2 |
1928
In diesem Jahr begann der
U-Bahnbau unter der Müllerstraße vom bisherigen Endbahnhof bis zum künftigen
U-Bahnhof "Volkspark Rehberge". Es ist der erste Abschnitt einer
C-Linien-Verlängerung Richtung Reinickendorf-West, die um fertig sein
soll.
1929
1.Januar
Berlins Nahverkehr mit
der BVG in einer Hand!
Berliner
Verkehrs-Aktiengesellschaft nimmt Amtsgeschäfte auf.
Als städtischer Betrieb hat die
BVG sämtliche Verkehrsbetriebe in Berlin übernommen. Zuletzt waren das die
Hochbahngesellschaft, die Berliner Nord-Süd-Bahn-AG, die Berliner Straßenbahn,
die maßgeblich aus der GBS hervorging, und die Allgemeine Berliner Omnibus AG
(kurz: ABOAG)
Die BVG entstand unter Befürwortung von Verkehrsstadtrat Ernst Reuter.
16.April
Der "Reuter-Plan"
Ernst Reuter, Berliner Verkehrsstadtrat, hat nicht nur die
Berliner Verkehrs-Unternehmen unter einem Dach vereinigt, er machte sich auch
Gedanken über den weiteren Streckenausbau der U-Bahn. Hierzu wurde ein
mehrstufiger Ausbauplan festgelegt.
Viele bereits seit langem geplante Projekte wurden in diesem Plan aufgenommen, aber es gibt auch neue Planungen. Dies muss man unter den damaligen Verhältnissen sehen: Der Wirtschaft ging es (noch) gut und gegen waren alle zu diesem Zeitpunkt im Bau befindlichen U-Bahnprojekte abgeschlossen. Es war also wirklich Zeit, sich Gedanken über den weiteren Ausbau zu machen.
...Dies also war nun der neue
General-Ausbauplan für die U-Bahn.
Er stellt nur die wichtigsten und vordringlichsten Projekte dar.
Untergeordnet war ein so
genannter "Sieben-Jahres-Plan". Dieser Plan wurde von der
Stadtverordneten-Versammlung am 16. April genehmigt (siehe auch die ausführliche Darstellung in der BVG-Zeitschrift "Die Fahrt" vom Mai 1929).
Er sah den Ausbau folgender Streckenabschnitte bis vor:
Linie A: Verlängerung der derzeit im Bau befindlichen Strecke ab Krumme Lanke bis zum Wannseebahnhof Zehlendorf-West (heute Mexikoplatz)
Linie C: Ausbau der Strecke von Seestraße über Volkspark Rehberge hinaus bis zur Scharnweberstraße (bis Rehberge bereits im Bau) Gesamtlänge: 2,0 km
Linie C: Verlängerung der Linie C II von Tempelhof bis zum Teltowkanal um rund 1,7 km.
Linie D: Verlängerung der GN-Bahn um etwa 800 Meter von Leinestraße bis zum Südringbahnhof Hermannstraße.
Linie E: Verlängerung der derzeit im Bau befindlichen Neubaustrecke durch die Berliner Innenstadt vom Alexanderplatz über Mühlendamm, Leipziger Straße, Potsdamer Straße bis zum Kleistpark um etwa 5,4 km.
Linie F: Bau einer Neubaustrecke quer durch die Stadt mit dem Verlauf: Weissensee - Greifswalder Straße - Alexanderplatz - Königstraße - Kaiser-Wilhelm-Straße - Unter den Linden - Brandenburger Tor - Charlottenburger Chaussee - Charlottenburg als Großprofillinie.
Linie H:
Bau einer weiteren, etwa 5 Kilometer langen Neubaustrecke vom Halleschen Tor
nach Moabit im Großprofil:
Hallesches Tor - Stresemannstraße - Potsdamer Platz - Königsplatz (Reichstag)
- Alsenstraße - Lehrter Bahnhof - Alt-Moabit (Kriminalgericht)
Linie H: Erweiterung der letzt genannten Strecke vom Kriminalgericht in Moabit durch die Turmstraße und Huttenstraße bis nach Siemensstadt.
21. Juni
... und im Keller hält
die U-Bahn!
Von diesem Tage an konnten die Fahrgäste der U-Bahn am Hermannplatz durch
Verbindungsgänge direkt in das Warenhaus Karstadt gelangen. Das war neu
und damals ohne Vorbild!


Karstadt am
Hermannplatz (Anfang der 30er Jahre)
1. August
Der U-Bahnhof Bismarckstraße wurde umbenannt in "Städtische
Oper (Bismarckstraße)".
Gleichzeitig wurden in den Bahnhöfen Städtische Oper und Kaiserdamm neue Zugänge fertig. Seither besitzen diese Bahnhöfe Vorhallen in einem Zwischengeschoss.
Erstmalig tauchte auf diesen
Bahnhöfen über den Eingängen das uns heute vertraute "U" auf.
Seither gilt der Begriff "U-Bahn" als schlagfertiger Kurzbegriff für
Untergrundbahn oder Hochbahn.
4. August
U-Bahn zur Leinestraße
fertig!
Die Linie D wurde von Boddinstraße bis Leinestraße um
einen Bahnhof verlängert.
Die
Linie D (GN-Bahn)
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 0,777 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 37,986 km | 17,903 km | 55,889 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 0,695 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 40,074 km | 19,543 km | 59,617 km |
| Bahnhöfe neu | - | 1 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 51 | 27 | 78 |

U-Bahnhof Leinestraße
(in späteren Jahren)

U-Bahnhof Leinestraße
(Zugang um )
Linie D seither:
| Linie D | Leinestraße - Boddinstraße - Hermannplatz - Neanderstraße |
Am selben Tag wurde der neue
Hochbahnhof Kottbusser Tor (Linie B) fertig.
Er löst den alten östlich des Platzes gelegenen Bahnhof ab, der aus dem Jahre
stammt.
Der neue Bahnhof bietet direkte Umsteigemöglichkeiten zur U-Bahnlinie D.
Der alte Bahnhof wurde daraufhin abgerissen und durch eine Kehrgleisanlage
ersetzt.
Herbst
Neue U-Bahnprojekte begonnen.
Nach Maßgabe des im April beschlossenen "Reuter-Plans" wurde mit
dem Bau einer Neubaustrecke begonnen:
Projekt D-Süd: Leinestraße - Bhf. Hermannstraße
Das folgende Projekt ist seit
im Bau:
Projekt C-Nord: Seestraße - Scharnweberstraße (h. Kurt-Schumacher-Platz)
1929
Wagenpark Kleinprofil:
Die BVG erhält Wagen der Baureihe A-II:
23 Triebwagen, 14 Motorwagen und 37 Beiwagen.
Diese Neubauwagen wurden in der "20. Lieferung" zusammengefasst.
Technisch bestehen gegenüber der 19.Lieferung keine Unterschiede.
1929 Wagenpark Großprofil:
Es wurden einige
B-II-Wagen beschafft:
6 Triebwagen und 9 Beiwagen.
Die
B-II-Wagen
Außerdem kommen 114 Triebwagen der neuen 18-Meter-Baureihe C-II hinzu.
1929, bis ausgemustert; Baureihe C-III, gebaut , in Berlin im Einsatz bis , danach in Moskau" src="/wgc2.jpg" width="109" height="130">
22. Dezember
Drei neue U-Bahnstrecken:
Jetzt auch zur Krummen Lanke
An diesem Tage wurde drei Streckenverlängerungen fertig
gestellt und in Betrieb genommen:
Die Linie A I bekommt einen zusätzlichen Pendelverkehr von Stadion zum neuen
Bahnhof "Ruhleben"
| Linie A I | Nordring - Alex - Bismarckstraße - Wilhelmplatz |
| Linie A I | Bismarckstraße - Stadion |
| Linie A I | Stadion - Ruhleben |
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | 1,189 km | - | - |
| Betriebslänge gesamt | 39,175 km | 17,903 km | 57,078 km |
| Bauwerkszuwachs | 1,041 km | - | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 41,115 km | 19,543 km | 60,658 km |
| Bahnhöfe neu | 1 | - | - |
| Bahnhöfe gesamt | 52 | 27 | 79 |

U-Bahnhof Ruhleben (um )
Die Linie A II wird von Thielplatz bis Krumme Lanke erweitert, gleichzeitig entfällt der seit bestehende Umsteigezwang am Fehrbelliner Platz
| Linie A II | Alex - Fehrbelliner Platz - Thielplatz - Krumme Lanke |
Die Zehlendorfer Strecke zur Krummen Lanke
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | 3,065 km | - | - |
| Betriebslänge gesamt | 42,240 km | 17,903 km | 60,143 km |
| Bauwerkszuwachs | 2,923 km | - | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 44,038 km | 19,543 km | 63,581 km |
| Bahnhöfe neu | 3 | - | - |
| Bahnhöfe gesamt | 55 | 27 | 82 |
U-Bahnhof Onkel Toms Hütte (, noch ohne seitliche
Ladenstraßen)

U-Bahnhof Krumme Lanke (Eingangshalle um )
Die Linie C II wird von Flughafen um einen Bahnhof bis zum neuen Bahnhof "Tempelhof (Südring)" erweitert.
| Linie C II | Seestraße - Belle-Alliance-Straße - Flughafen - Tempelhof(Südring) |
Die Abschlusstrecke des Tempelhofer Zweig
| Berliner U-Bahn | Hochbahnform | Nordsüdbahnform | Gesamtnetz |
| Betriebszuwachs | - | 0,942 km | - |
| Betriebslänge gesamt | 42,240 km | 18,845 km | 61,085 km |
| Bauwerkszuwachs | - | 0,854 km | - |
| Bauwerkslänge gesamt | 44,038 km | 20,397 km | 64,435 km |
| Bahnhöfe neu | - | 1 | - |
| Bahnhöfe gesamt | 55 | 28 | 83 |

U-Bahnhof Tempelhof (Südring) (um )
Der Bahnhof Tempelhof (Südring) war Wegbereiter eines neuen Typus von U-Bahnhöfen: Sein gestalterisches Aussehen war konsequent von allem Zierrat bereinigt, ebenso wurde durch die Höhe der Halle eine Großzügigkeit erzielt, wie sie bei bisherigen Bauten nur selten vorkam. Weitere Besonderheit ist die vorhandene direkte Übergangsmöglichkeit zur S-Bahn. Dieser Bahnhof sollte Vorbildkcharakter für viele Bahnhöfe der Folgezeit haben.
Netzplan Dezember (mit den drei neuen Strecken)

Eigene Graphik
