Berlins U-Bahnstrecken
Die Linie U8 verbindet Wittenau mit Neukölln in Nord-Süd-Richtung, durchquert hierbei Reinickendorf, den Wedding sowie das Östliche Zentrum am Alexanderplatz. Aufgrund ihrer Streckenführung mit zahlreichen S-Bahnanbindungen ist die U8 eine der wichtigsten U-Bahnlinien Berlins.
Die GN-Bahn
Südlicher Abschnitt
Leinestraße -
Heinrich-Heine-Straße
ehemalige
Linie D
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts schickte sich die AEG an, in Berlin eine Hoch-
und Untergrundbahn zu bauen. Es gibt viele, zum Teil auch vorgeschobene Gründe,
die diese Projekte scheitern ließen. Eines der Projekte, welches Aussichten auf
eine Verwirklichung hatte, das das Projekt der so genannten AEG-Schnellbahn von
Gesundbrunnen nach Rixdorf, dem heutigen Neukölln. Parallel dazu plante auch
die Gesellschaft für elektrische Unternehmungen eine Bahn in dieser
Streckerelation: es sollte eine Schwebebahn sein, wie sie ähnlich in Wuppertal
existiert. beide Projekte konkurrierten nun gegeneinander. Und beide Projekte
hatten zunächst keine große Chance verwirklicht zu werden, da sie beide
erheblich in das Stadtbild eingreifen würden. Aus diesem Grunde wurde das
Schwebebahnprojekt schon bald zu den Akten gelegt. Das AEG-Hochbahn-Projekt
könnte nur bestehen, wenn diese Bahn in der Innenstadt unterirdisch verlaufen
würde. daraufhin plante die AEG ihr Projekt derart um, dass die Strecke von der
Brunnenstraße bis zum Hermannplatz unterirdisch verlaufen würde. Nur in
Gesundbrunnen war nun noch eine Hochbahn im Gespräch.
Im Dezember wurde in der Brunnenstraße mit dem Aushub der ersten Baugrube begonnen.
Der erste Abschnitt der GN-Bahn, der dem Verkehr übergeben
wurde, konnte am 17.Juli in Betrieb genommen werden. Hierbei
handelte es sich um den Abschnitt vom Bahnhof Boddinstraße bis
Schönleinstraße mit Zwischenhalt am Bahnhof Hermannplatz. Am
12.Februar wurde diese U-Bahnstrecke Richtung Norden um
einen Bahnhof bis Kottbusser Tor verlängert. Am 6.April
folgte eine weitere Verlängerung um zwei Bahnhöfe bis
Neanderstraße mit Zwischenhalt am Moritzplatz.
Stand: Mai .
Am 4. August erfolgte die Verlängerung Richtung Süden bis zum Bahnhof Leinestraße. Dieser Bahnhof blieb Endbahnhof für die nächsten 67 Jahre. Doch der Bau Richtung Süden begann bereits bis zum Ringbahnhof Hermannstraße. wurde der Bau abgebrochen. Erst erfolgte die bauliche Komplettierung bis zum heutigen Endbahnhof Hermannstraße.
aus dem "BVG-Liniennetz", Stand Oktober
ging es aber noch Mal Richtung Norden weiter: Die GN-Bahn
wurde fertig zwischen Neanderstraße und Gesundbrunnen.
Die Bahnhöfe der südlichen GN-Bahn:
Auch wenn sich die Bahnhöfe dieser Linie nicht ganz so
einheitlich präsentieren, wie seinerzeit die Bahnhöfe der
Nord-Süd-Bahn, so haben sie doch gewisse Gemeinsamkeiten
untereinander: Alle Bahnhöfe erhielten einen rund 130 Meter
langen Mittelbahnsteig. Bis auf zwei Ausnahmen liegen alle
Bahnhöfe in einer derartigen Tiefe, die Vorhallen in
Zwischengeschossen gestattete, ja notwendig machte.
Alle Bahnhöfe erhielten eine Verkleidung mit quadratischen Fliesen, die lediglich in der Farbgebung von Bahnhof zu Bahnhof variierte. Ein festes Farbschema, wie seinerzeit auf der Nordsüdbahn verwirklicht, gab und gibt es bei der GN-Bahn nicht. Generell wurden pastellige Farbtöne gewählt.
Eine Besonderheit betrifft die Stationsschilder: Sie sind schwarz mit weißer Schrift. Grenander begründete dies mit einer höheren "Leuchtkraft" der Lettern und somit mit einer besseren Lesbarkeit. Das Besondere an dieser Linie ist, dass sich der Zustand der Bahnhöfe bis heute kaum verändert hat. Diese U-Bahnlinie ist heute daher unbedingt als eines der letzten authentischen Verkehrsbaudenkmäler der ausgehenden 20er Jahre im Originalzustand anzusehen. Nicht ganz schuldlos ist in diesem Zusammenhang die damalige Existenz der DDR, die ein Austoben und womöglich Zerstören der wertvollen Bausubstanz seitens der BVG verhinderte. Die Architekten fast aller Bahnhöfe waren Alfred Fehse und Alfred Grenander.
Die Bahnhöfe der ursprünglichen GN-Bahn: L
Es handelt sich um einen "Normbahnhof" mit Zugängen über Vorhallen im Zwischengeschoss. Es wurden als Wand- und Stützenverkleidung hellgrüne quadratische Fliesen verwendet. Die Decke wurde durch einen Gewölbeansatz aufgestelzt.
Bild: www.untergrundbahn.de
in Kooperation mit www.urbanrail.net
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Wenige Tage vor Betriebseröffnung.
Dieser Bahnhof entstand im Rohbau -20 unter Regie der damals noch selbständigen Stadt Neukölln. Er liegt direkt unter dem Pflaster und hat Vorhallen im Bahnsteigniveau. Dieser Bahnhof erhielt hellgraue Fliesen im Quaderverband, der obere und untere Abschluß wird durch matte leuchtend blaue Fliesen betont. Auch die Stützen sind blau verfliest. Bei der Decke und der Stützenstellung (Doppelstützen) orientierte Grenander sich an den Bahnhöfen der Nord-Süd-Bahn: Es wurden Deckenkehlungen mit Gewölbekappen verwendet, dies ist bei der GN-Bahn einmalig!
Bild: www.untergrundbahn.de
in Kooperation mit www.urbanrail.net
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Im Gegensatz zum prächtigen Bahnsteig der Nord-Süd-Bahn erhielt der Bahnsteig der GN-Bahn normale Ausmaße, wenn man von der Länge von 130 Metern absieht. Auch hier wurden graue Fliesen im Quaderverband angeordnet, jedoch bilden gelbe Fliesen den oberen und unteren Abschluß. Aufgrund der Breite des Bahnsteiges war es erforderlich zwei Stützenreihen anzuordnen. Dieser Bahnsteig liegt unter abfallenden Gelände weshalb der südliche (heute nicht mehr vorhandene) Zugang in einer Vorhalle in einem Zwischengeschoss angelegt wurde. Der nördliche Zugang hingegen liegt auf Bahnsteigniveau direkt unter der Straße. In der Mitte der Bahnsteiganlage befinden sich die Treppen und Rolltreppen, die zum tiefer gelegenen Bahnsteig der Nord-Süd-Bahn führen. Ausserdem führen zwei Treppen in einen untergeordneten Gang, der zum Warenhaus Karstadt führt.
Der gesamte Bahnhof erfuhr -93
eine umfassende Renovierung, wobei der alte Charme leider
verloren ging.
Nördlich des Bahnhofs fügt sich eine ausgedehnte
Kehrgleisanlage an, die ausserdem einen Verbindungstunnel zur
Nord-Süd-Bahn bietet (sogenannter "Karstadt-Tunnel", auch
"Buschmann-Tunnel" genannt).
Bild: www.untergrundbahn.de
in Kooperation mit www.urbanrail.net
Bild: www.untergrundbahn.de
in Kooperation mit www.urbanrail.net
Rolltreppen waren damals noch Tischlerarbeit: sie waren aus Holz.
Bild entstand anlässlich der Eröffnung der GN-Bahn im Juli . Die Treppen
verbinden die GN-Bahn mit der Nordsüdbahn (U8 / U7)
NEU! Bildergalerie U-Bahnhof Hermannplatz
Streckendaten lt. BVG-Bauabteilung Erklärung
| Hermannstraße HMS | 1,4 +45 |
| 667 | |
| Leinestraße L | 0,7 +78 |
| 777 | |
| Boddinstraße Bo | 0,0 +01 |
| 708 | |
| Hermannplatz Hpo | 0,7 +07 |
| 839 | |
| Schönleinstraße Sl | 1,5 +46 |
| 667 | |
| Kottbusser Tor Kbu | 2,2 +13 |
| 863 | |
| Moritzplatz Mr | 3,0 +76 |
| 799 | |
| Heinrich-Heine-Straße He | 3,8 +75 |
| 635 | |
| Jannowitzbrücke |
Bezeichnung: Strecke D
Gebaut: -29/-96
Bauwerksende Hermannstraße: 1,7 +34
Gesamtlänge Hermannstraße - Heinrich-Heine-Straße: 5,955 km
Hermannstraße - Wittenau
Weitere Abschnitte dieser Linie:

