Berlins U-Bahnstrecken


Die Linie U8 verbindet Wittenau mit Neukölln in Nord-Süd-Richtung, durchquert hierbei Reinickendorf, den Wedding sowie das Östliche Zentrum am Alexanderplatz. Aufgrund ihrer Streckenführung mit zahlreichen S-Bahnanbindungen ist die U8 eine der wichtigsten U-Bahnlinien Berlins.


Die Pankstraßen-Strecke
Pankstraße - Osloer Straße

Die Verlängerung der Linie 8 zur Osloer Straße.

Die Neubaustrecke zwischen den Bahnhöfen Gesundbrunnen und Osloer Straße wurde am
5.Oktober 1977 dem Verkehr übergeben. Baubeginn war im September 1973.

Die Strecke nimmt ihren Ausgangspunkt am 1930 eröffneten U-Bhf. Gesundbrunnen, dem tiefsten U-Bahnhof Berlins. Die Strecke folgt durchgehend der Badstraße und Schwedenstraße, ehe der Endbahnhof Osloer Straße erreicht wird. Hierbei wird in Höhe der Gropiusstraße die Panke unterquert.

 


Die Pankstraßen-Strecke in einem "BVG-Liniennetz"
Stand: Oktober 1979


Am Bahnhof Gesundbrunnen befindet sich eine viergleisige Kehranlage, wobei die äußeren Gleise nunmehr als Betriebsgleise genutzt werden. Zum Ausgleich der nun fehlenden Platzkapazitäten wurden die beiden mittleren Kehrgleise bis zum Bahnhof Pankstraße weitergeführt.

 U-Bhf Pankstrasse 

Der Bahnhof Pankstraße verfügt über einen Mittelbahnsteig und einige Absonderlichkeiten: Ungewöhnlich viele Türen befinden sich im gesamten Bahnhofsbereich, auch der mittig angeordneten Vorhalle. Die Streckentunnel lassen sich im gesamten Bahnhofsbereich "gasdicht" und "strahlungssicher" verschließen. Auch die Zugänge von der Straße können entsprechend gesichert werden. Schnell errät man den Hintergrund: Der Bahnhof kann im Fall der Fälle als Luftschutzraum genutzt werden. Ob er dem Angriff einer Atombombe standhält ist fraglich, sicher gegen konventionelle Angriffe ist er allemal. Hierzu verfügt er über Gasschleusen, Notzu- und Ausgänge, Lagerräume, Luftreinigungsanlagen und Notbetten, die auf dem Bahnsteig aufgebaut werden können. Dieser Bahnhof bietet Platz für 3300 Menschen, die rund 14 Tage von der Außenwelt abgeschnitten überleben können.

Die Wände der Bahnsteighalle sind mit braunen Fliesen verkleidet, die massiven Stützen sind Alu-verkleidet und die Decken sind mit gelben Kunststoffelementen abgehängt. Recht verspielt dagegen wirkt die Beschilderung mit dem Bahnhofsnamen mit weißer Schrift auf rotem Grund. 
Warum eigentlich wird Pankstrasse mit "ss" geschrieben? 


U-Bhf. Pankstraße
Bild: www.untergrundbahn.de in Kooperation mit www.urbanrail.net

 U-Bhf Osloer Straße 

In halber Tiefenlage unter der Straße befindet sich das Zwischengeschoss mit all seinen Zugängen und Treppenabgängen. In der 1-1/2-fachen Lage befindet sich der Mittelbahnsteig für die Linie 9, der 1976 eröffnet wurde. Im nahezu rechten Winkel zur Linie 9 und 2-1/2-facher Tiefe befindet sich der Mittelbahnsteig für die Linie 8.

Beide Bahnsteigbereiche erhielten eine identische Innenausstattung. Die Wände werden geziert durch norwegische Flaggen in den Landesfarben rot und blau. Die Deckenzonen stellten den einzigen Unterschied dar: In der Bahnsteighalle der Linie 9 war die Decke blau, bei der Linie 8 dagegen ursprünglich gelb gehalten. Heute sind beide Bahnsteigbereiche identisch, da die Decken weiß gestrichen sind.

Das Bahnhofsbauwerk wird ergänzt durch einen Überführungstunnel, der einen Zugaustausch zwischen den Linien 8 und 9 ermöglicht. Dieser Tunnel senkt sich nördlich des Bahnhofes Nauener Platz zwischen den Betriebsgleisen der Linie 9 ab und unterfährt den Bahnsteigbereich der Linie 9 im Bahnhof Osloer Straße. Nördlich des Bahnhofes mündet dieser Tunnel in den Streckentunnel der Linie 8 ein.

Hinter diesem Bahnhof folgt eine Kehrgleisanlage zum Wenden der Züge. Außerdem besteht ein Tunnelabzweig zur Linie 9, um U-Bahnzüge umsetzen zu können.

Betrieblich war diese Neubaustrecke vor der Wende für die BVG von Bedeutung: Sie stellte eine Verbindung zu dem Steckenabschnitt der alten Linie 8 her. Bislang war jener Abschnitt mit den Bahnhöfen Gesundbrunnen und Voltastraße nur durch den Osten Berlins von Neukölln her erreichbar - und somit der Willkür des Ostens ausgesetzt.

Die Verlängerung der Linie 8 zur Osloer Straße ist der Startpunkt zur langfristigen Erschließung des Nordens von West-Berlin. 1987 bis 1994 erreichte die U8 dann tatsächlich Wittenau, die Erschließung des Märkischen Viertels dagegen wartet noch heute auf die Ausführung.


U-Bhf. Osloer Straße, unterer Bahnsteigbereich (U8) vor der Renovierung 2003
Bild: www.untergrundbahn.de in Kooperation mit www.urbanrail.net


U-Bhf. Osloer Straße (U8) nach der Renovierung (November 2006)


U-Bhf. Osloer Straße (U8) nach der Renovierung (November 2006)

Weiterfahrt auf der GN-Bahn Richtung Alexanderplatz
Weiterfahrt auf der Residenzstraßen-Strecke nach Paracelsus-Bad
Übergang zur Nauener Platz-U-Bahn Richtung Rathaus Steglitz

Streckendaten lt. BVG-Bauabteilung Erklärung

Gesundbrunnen  
  614 m
Pankstraße Pk 9,4 +87
  795 m
Osloer Straße Olu 10,2 +82
  1060 m
Franz-Neumann-Platz  

Bezeichnung: Strecke D
Gebaut: 1973-77

Gesamtlänge Gesundbrunnen - Osloer Straße: 1,409 km

 


Hermannstraße - Wittenau

Weitere Abschnitte dieser Linie:

U8: GN-Bahn (Südlicher Abschnitt) - GN-Bahn (Nördlicher Abschnitt) - Pankstraßen-Strecke - Residenzstraßen-U-Bahn - Wittenauer U-Bahn

Diese Seite wird Ihnen präsentiert von netzspinnen-berlin.de - Die Seite zur Berliner U-Bahn! Alle Rechte vorbehalten.