Die Museumswagen


Foto: D. Jentzsch


Im Laufe der Geschichte der Berliner U-Bahn hat es eine Menge verschiedener Fahrzeuggenerationen gegeben. Viel zu selten aber wurde die Gelegenheit genutzt, einige Exemplare von auszumusternden Fahrzeugserien aufzuheben.

Daher ist der Bestand von überlieferten Altwagen leider recht beschränkt. Zu allem Übel sind einige der alten Wagen heute auch nicht mehr fahrfähig. Ich möchte eines hier betonen: Der Erhalt dieser alten Wagen kostet viel Geld, sehr viel sogar! Und es geht nicht nur darum, dass diese Züge "irgendwie" fahren können, nein, sie müssen für einen öffentlichen Museumsbetrieb umfangreiche Sicherheitsauflagen erfüllen. Und dies ist bei den Oldtimern alles andere als einfach umzusetzen.

Grundsätzlich muß man bei den Museumswagen unterscheiden zwischen Standexponaten, also Museumswagen, die irgendwo besichtigt werden können, aber nicht fremdgenutzt sind (etwa als Imbissbuden) und mehr oder weniger fahrfähigen Museumswagen, die gelegentlich zu Sonderfahrten noch eingesetzt werden können.

Leider ist aus den ersten Jahren der Berliner U-Bahn kein Wagen mehr erhalten. Der letzte Vertreter dieser sehr alten Wagen dürfte der Wagen 515 gewesen sein, der aber etwa 1929 ein moderneres Aussehen erhielt. Er wurde erst vor wenigen Jahren verschrottet. (Siehe eigenen Beitrag zum Wagen 515) Triebwagen der ersten Beschaffungsjahre sind bereits bis 1937 ausgemustert und verschrottet worden. Einige Beiwagen jener Jahre sind noch bei der BVG-West bis 1966 und bei der BVG-Ost bis 1970 im Einsatz gewesen.

Überhaupt hat sich die BVG-West speziell in dem Zeitraum zwischen 1960 und 1975 von den allermeisten Altbauwagen der Vorkriegszeit getrennt. Im Kleinprofil waren die letzten Vorkriegswagen im April 1973, im Großprofil im April 1975 abgestellt worden. Im Osten Berlins liefen die letzten Altzüge bis 5. November 1989.

Die Museumswagen im einzelnen:

Kleinprofil:


Baureihe A-I

Triebwagen:

Wagen 7

Triebwagen Baureihe A-I; 18.Lieferung, Baujahr 1926
Zustand der BVG-West, 50er Jahre
Der Wagen verdankt seine sehr niedrige Wagennummer dem Umstand, dass die Wagen der Ersten Lieferungen damals auf den Großprofilstrecken zum Einsatz kamen und dieser Nummernbereich daher frei war.
Dieser Wagen ist Bestandteil des AG-U-Bahn-Museumszuges und daher voll betriebsfähig.


Ein A-I-Stahlzug der späten 20er Jahre

Wagen 12
Triebwagen Baureihe A-IS1; 1.Schöneberger Lieferung, Baujahr 1912
Zustand Schöneberg 1910
Der Wagen war bis 1926 nur auf der Schöneberger Untergrundbahn im Einsatz, kam als Wagen 359 später im gesamten Kleinprofilnetz zum Einsatz. Seit 1949 war er für die BVG-Ost im Einsatz. 1969 wurde er in einen Arbeitswagen umgebaut und erhielt kurze Zeit später die EDV-Wagennummer 710 008. 1985 wurde er als letzter noch existierender Schöneberger abgestellt. In diese Zeit fiel die Restaurierung des U-Bahnhofs Klosterstraße. Aufgrund der bautechnischen Konstruktion dieses Bahnhofes bot sich das Ausstellen an diesem Ort an. Er wurde daher in der Mitte getrennt, wobei ein Wagenteil historisch aufgearbeitet wurde und noch heute in diesem Bahnhof zu besichtigen ist. Die andere Wagenhälfte wurde verschrottet.

Wagen 31
Triebwagen Baureihe A-I; 18.Lieferung, Baujahr 1926
Zustand der BVG-West, 60er Jahre
Dieser Wagen war Bestandteil des AG-U-Bahn-Museumszuges. Er wurde 2002 abgegeben und stand später im ehemaligen Straßenbahndepot Treptow. Dort sollte er als Restaurant dienen. Den Status als "Museumswagen" hat er leider dadurch verloren. 
Frage: Wer weiß, was aus diesem Wagen wurde?

Wagen 86
Triebwagen Baureihe A-I; 8.Lieferung, Baujahr 1908, Ein Holzwagen!
Zustand der Hochbahngesellschaft um die 10er Jahre
Dieser Wagen wurde am 31. März 1970 abgestellt und war der älteste Triebwagen, den die BVG-Ost besaß. Zu diesem Zeitpunkt stellte die BVG-Ost alle ältesten A-I-Wagen ab oder baute sie zu Arbeitswagen um.
Dieser Wagen ist nicht betriebsfähig. Der Wagen wurde 2002 zum Hundertjährigen U-Bahnjubiläum äußerlich liebevoll restauriert und zeigt sich heute im Auslieferzustand. Da dieser Wagen ein Werkstattwagen in der BW Fi war, ist die originale Innenausstattung nicht mehr vorhanden. Der Wagen gehört zum Bestand der AG-U-Bahn. 

Wagen 201
Triebwagen Baureihe A-I; 14.Lieferung, Baujahr 1913, ein Holzwagen!
Zustand der BVG-West, 60er Jahre.
Dieser Wagen wurde am 4. Dezember 1967 abgestellt und war später Bestandteil der "Britzer Sammlung" der BVG-West. Als diese 1993 aufgelöst wurde, kam der Wagen nach Nürnberg in das Verkehrsmuseum. Dort stand der Wagen in den letzten Jahren im Ringschuppen Gostenhof, einer Außenstelle des DB-Museums. Es gab Überlegungen seitens der Bahn AG, dieses Fahrzeug zu veräußern, da es nicht "typisch" für die Bahn ist. Leider stand der Wagen auch am 17. Oktober 2005 in dieser Halle, wo er ein Opfer des verheerenden Brands wurde. Mit ihm gingen auch viele historische Unikate verloren, Lokbaureihen, die nun als ausgestorben gelten. Für die Bahnwelt ein großer Verlust!


Die Überreste des Wagens 201 in der Schuppen-Ruine in Nürnberg. Hier ist jede Hoffnung verloren! 
Vorher war der Wagen mit dem oben abgebildeten Wagen 294 vergleichbar.
Bild freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Michael Hellmuth in Kooperation mit Günter Kunkel (www.v160.de)


Hier der Wagen 201 noch im Einsatz bei der BVG-West.

Wagen 212
Triebwagen Baureihe A-I; 14.Lieferung, Baujahr 1913, ein Holzwagen!
Dieser Wagen war bis 1961 im Fahrgasteinsatz bei der BVG-Ost. Danach war er ein so genannter "Strom-Wagen", ein Wagen der Großprofil-Stromabnehmer erhielt und auf diese Weise Kleinprofilzüge von der Linie A in die Werkstatt nach Friedrichsfelde überführen konnte. 1970 erhielt dieser Wagen die EDV-gerechte Nummer 710 006-7 und war somit auch nummerisch ein Arbeitswagen. Besonderheit dieses Wagens ist außerdem, dass er nur zwei Fahrmotoren besitzt. In dieser technischen Ausstattung war er mit einem gleichartigen zweiten Wagen als Zweiwagen-Zug gedacht für die Dahlemer Strecke. Heute gehört dieser Wagen zum Bestand der AG U-Bahn. Neuerdings ist dieser Wagen wieder fahrfähig. Er bildet mit dem kürzlich restaurierten Wagen 86 eine Einheit, da auch dieser Wagen dem Zustand von 1913 entspricht.

Wagen 262
Triebwagen Baureihe A-I; 16.Lieferung, Baujahr 1925
Dieser Wagen wurde als Motorwagen, also ohne Führerstände, in Dienst gestellt. Motorwagen waren für längere Züge gedacht und sollten in der Zugmitte laufen. Mitte der 30er Jahre erhielt dieser Wagen nachträglich einen Führerstand. Nach 1949 war der Wagen für die BVG-Ost unterwegs. 1970 erhielt der Wagen die Nummer 125 438-6. In diesem Zustand war der Wagen noch bis Dezember 1988 auf der Linie A im Einsatz. 1991 wurde der Wagen durch die AG U-Bahn in den Zustand der 30er Jahre zurückversetzt. Heute ist dieser Wagen Bestandteil des A-I-Museumszuges und daher fahrfähig.

Wagen 294
Triebwagen Baureihe A-I; 18.Lieferung, Baujahr 1926
Der Wagen war nach 1949 für die BVG-Ost im Einsatz. 1970 erhielt er die Wagennummer 125 448-2. Er war bis zum 5. November 1989 im Einsatz und damals Bestandteil des Abschiedszuges. Die AG U-Bahn versetzte diesen Wagen um 1991 in den Zustand der 30er Jahre. Heute ist dieser Wagen Bestandteil des fahrfähigen Museumszuges.

Beiwagen:

Wagen 559
Beiwagen Baureihe A-I; 6.Lieferung, Baujahr 1908
Dieser Wagen war bis 27. Dezember 1967 bei der BVG-West im Einsatz. Danach kam er in die "Britzer Sammlung". Als diese aufgelöst wurde, gelangte der Wagen zum Deutschen Technikmuseum.

Wagen 722
Beiwagen Baureihe A-I; 16.Lieferung, Baujahr 1925
Dieser Wagen dürfte bis 1968 im Einsatz gewesen sein. Er ist heute Bestandteil des A-I-Museumszuges und repräsentiert den Zustand der 30er Jahre.

Wagen 737
Beiwagen Baureihe A-I; 17.Lieferung, Baujahr 1925
Dieser Wagen gehört ebenfalls zum A-I-Museumszug. Sein Zustand entspricht dem Aussehen in den 50er Jahren.

Wagen 753
Beiwagen Baureihe A-I, 18.Lieferung, Baujahr 1926
Dieser Wagen kam 1949 zur BVG-Ost und war bis 1981 im Einsatz. Nach 1970 trug er die Nummer 175 443-5
Er wurde als roter Wagen ausgeliefert und war somit ein Wagen der 2. Klasse. Als 1927 die Klassenaufteilung abgeschafft wurde, wurde dies ein Raucherwagen. Nach seiner Ausmusterung 1981 wurde er 1987 in den Zustand der 30er Jahre zurückversetzt und unter anderem wieder rot lackiert. Dieser Waren war Bestandteil des Museumszuges, wurde 2000 aber abgegeben. Er stand später zusammen mit Triebwagen 31 in Treptow. Den Status als Museumswagen hat er daher verloren. 
Frage auch hier: Was wurde aus diesem Wagen?

Baureihe A-II/A-IIU
Die "Amanullah-Wagen"

Anmerkung:
Baureihe A-II: Originalwagen (Im Westen seit 1958 "A2" genannt.)
Baureihe A-IIU: Umbauwagen (Im Westen seit 1958 auch "A2" genannt. Die BVB nannte diese Wagen "A-IIU" zur Unterscheidung gegenüber den nicht umgebauten A-II-Wagen)
Die BVG-West baute alle A-II-Wagen in den 60er Jahren um. Äusserlich kann man sie an den wesentlich größeren Stirnfenstern erkennen.


Triebwagen
Wagen 377
Triebwagen Baureihe A-II, 20.Lieferung 1929
Dieser Wagen kam 1949 zur BVG-Ost. Seit 1970 trug er die Nummer 127 618.
Er ist Bestandteil des A-II-Museumszuges der AG U-Bahn und entspricht dem Zustand der 50er Jahre.


Ein A-II-Zug in den 30er Jahren


Wagen 390
Triebwagen Baureihe A-IIU, 20.Lieferung 1929
Dieser Wagen wurde in den 60er Jahren technisch ertüchtigt und war bis gegen 1973 im Einsatz bei der BVG-West. Gegenwärtig ist dieser Wagen abgestellt und nur rollfähig. Er entspricht seinem letzten Einsatzzustand.


Ein Umbauwagen, so wie der abgestellte Wagen 390

Wagen 404
Triebwagen Baureihe A-II, 20.Lieferung 1929
Dieser Wagen kam 1949 zur BVG-Ost. Seit 1970 trug er die Nummer 127 638.
Er ist Bestandteil des neuen A-II-Museumszuges der AG U-Bahn und repräsentiert den Einsatzzustand der 30er Jahre.

Wagen 425
Triebwagen Baureihe A-IIU, 22. Lieferung 1950 (Nachbauserie)
Dieser Wagen entstand bei der BVG-West aus Bestandteilen kriegszerstörter Wagen. In den Folgejahren war er Versuchsträger der AEG, er war der letzte A-II-Wagen, der je gebaut wurde. In den 60ern wurde er technisch ertüchtigt und dürfte bis Anfang der 70er im Linieneinsatz gewesen sein. Noch viele jahre später war er voll betriebsfähig. Dieser Wagen ist kein Museumswagen mehr, seit die AG-U-Bahn beschloss, diesen Wagen als Ersatzteilspender zu nutzen. Nach der Ausschlachtung wurde dieser Wagen verschrottet.

Beiwagen
Wagen 836
Beiwagen Baureihe A-II, 20. Lieferung 1928
Dieser Beiwagen lief bis Anfang der 70er Jahre bei der BVG-West.
Er ist Bestandteil des Museumszuges der AG U-Bahn und zeigt sich im Zustand der 50er Jahre.


Wagen 848
Beiwagen Baureihe A-II, 20. Lieferung 1928
Dieser Beiwagen lief bis Anfang der 70er Jahre bei der BVG-West.
Er ist Bestandteil des Museumszuges der AG U-Bahn und zeigt sich im Zustand der 30er Jahre.

Baureihe A 3

Wagen 999/998
Doppeltriebwagen Baureihe A3-60, gebaut 1960/61
Dieser Doppeltriebwagen lief bis 1999 Jahre bei der BVG, bis 1993 nur im Westnetz.
Er bildet als letzter Vertreter dieser Gattung einen eigenen Museumszug, da vergleichbare Züge dieser Bauart nicht mehr erhalten sind. Er ist technisch voll betriebsfähig.



Hier ein A3-60er-Stahlzug, wie er bis 1999 bei der BVG im Einsatz war.

Großprofil

Baureihe B-I
Die "Tunneleule"

Wagen 26
Triebwagen Baureihe B-I, 1.Lieferung 1924
Dies ist der älteste erhaltene Großprofil-Wagen überhaupt. Von geringfügigen Umbauten abgesehen, präsentiert sich dieser Wagen in seinem Original-Erscheinungsbild. Bis 1969 war er auf der Linie 6 im Einsatz. Heute gehört er zum Bestand der U-Bahnwagen der AG U-Bahn. Aufgrund seiner langen Standzeit ist er nur noch rollfähig. Ob zukünftig eine technische Aufarbeitung vertretbar ist, bleibt noch zu klären.


Hier ein mit dem Wagen 26 vergleichbarer Wagen

Wagen 35
Triebwagen Baureihe B-I, 1.Lieferung 1924
Aus dies ein Wagen der Großprofil-Frühzeit. Er gehörte zur Britzer Sammlung der BVG und steht heute im Deutschen Verkehrsmuseum Berlin. (Monumentenhalle?)

Wagen 66
Triebwagen Baureihe B-I, 3.Lieferung 1925
Auch dieser Wagen steht noch im BVG-Gleisnetz. Er war ebenfalls bis 1969 im Linieneinsatz. Heute ist er leider ebenfalls nicht mehr fahrfähig.

Wagen 320
Beiwagen Baureihe B-I, 1.Lieferung 1924
Dieser Wagen gehört zum Bestand der AG U-Bahn und ist im Gleisnetz abgestellt.

Baureihe B-II

Wagen 113
Triebwagen B-II, 8.Lieferung 1927
Dieser Wagen gehört zum B2-Museumszug, der fahrfähig ist.

Wagen 118
Triebwagen B-II, 8.Lieferung 1927
Dieser Wagen ist ein Standexponat des Deutschen Technikmuseums

Wagen 131
Triebwagen B-II, 9.Lieferung 1929
Wie Wagen 113 ist auch dieser Wagen voll betriebsfähig.

Wagen 115
Triebwagen B-II, 8. Lieferung, bis 1984 als Arbeitswagen im Einsatz, dann ausgemustert.
Er stand jahrelang in den Ausstellungsräumen von Mercedes-Benz am Salzufer und zeigte sich dort in einem optisch erstklassigen Zustand. Später wurde der Wagen zum Daimler-Gelände nach Marienfelde gebracht, wo er auf einem Freigelände abgestellt war. Leider verlieren sich die Spuren hier, da der Wagen nicht mehr vorhanden ist. Er gilt seither als verschollen.

Wagen 299
Beiwagen B-II, 8. Lieferung 1927

Wagen 358
Beiwagen B-II, 8. Lieferung 1927
Beide Beiwagen zeigen sich im letzten Einsatzzustand der 60er Jahre und sind voll betriebsfähig.

Baureihe C-II

Wagen 563
Triebwagen C-II, 10.Lieferung, Baujahr 1929
Der Wagen hatte bis 1958 die Nummer 563 und war bis 1975 als Wagen 1316 im Einsatz. Im Jahre 2000 erhielt er bei einer äußerlichen Aufarbeitung die alte Wagennummer 563 zurück. Zwischen 2005 und 2007 wurde dieser Wagen technisch wieder reaktiviert und ist heute nach über 30 Jahren Standzeit voll betriebsfähig. Er zeigt sich im Zustand der 30er Jahre, als er auf der damals neuen GN-Bahn zum Einsatz kam.


Hier ein typischer C-II-Wagen im Auslieferzustand

Wagen 588
Triebwagen C-II, 10.Lieferung, Baujahr 1929
Der Wagen hatte bis 1958 die Nummer 588 und war bis 1975 mit der Nummer 1338 im Einsatz. Im Jahre 2000 erhielt er bei einer äußerlichen Aufarbeitung die alte Wagennummer 588 zurück. Wie Wagen 563 wurde auch 588 wieder liebevoll restauriert und ist heute voll betriebsfähig.

Wagen 1352
Triebwagen C-II, 10.Lieferung, Baujahr 1930
Der Wagen hatte bis 1958 die Nummer 603 und war bis 1971 im Einsatz, danach kam er in die "Britzer Sammlung". 1993 wurde der Wagen an das Deutsche Technikmuseum veräußert. Er ist also nicht mehr im Gleisnetz der BVG.

Baureihe D
"Stahldora"

Wagen 2000/2001
Doppeltriebwagen D, 13. Lieferung, Baujahr 1956. Umgangssprachlich als "D 55" bezeichnet, gehört er zur Gattung D 57.
Er wurde 1956 für den Einsatz auf der Linie C-II in Dienst gestellt und kam in späteren Jahren auf allen Großprofillinien im Westen Berlins zum Einsatz. Von den Serienzügen weicht er unter anderem deshalb ab, weil er über Einrichtungen zum Schmieren der Gleise verfügt. Daher kam er öfters als "Schmierzug" zum Einsatz. 1999 wurde er aus dem Fahrgasteinsatz genommen und erhielt die Arbeitswagennummer 4024/25. 2001 wurde der Zug historisch korrekt restauriert und in den Zustand von 1956 zurückversetzt. Er ist heute technisch voll betriebsfähig.

Wagen 2020/2021
Doppeltriebwagen D 57, Baujahr 1957/58.
Er kam nach der Auslieferung an die BVG-West auf allen Großprofillinien zum Einsatz und wurde 1999 herausgenommen. Auch dieser Zug verfügt über Schmiereinrichtungen. Er erhielt daher die Wagennummer 4026/27 und kam nur noch als Schmierzug zum Einsatz. (Siehe Schmierfahrtbericht) Dieser Doppeltriebwagen zeigt sich heute in seinem letzten Einsatzzustand der 90er Jahre bei der BVG wieder mit seiner originalen Wagennummer und ist voll betriebsfähig.

Wagen 2200
Triebwagen D-57, Baujahr 1958

Bildautor: André Loop

Foto: André Loop, www.untergrundbahn.de

Dieser Wagen steht aus der Wand kommend im "Schillerpark-Center", einer Einkaufspassage an der Müllerstraße.

Baureihe E-III
Die umgebauten S-Bahnen

 

Wagen 1412/1413
Trieb- und Beiwagen Bauart E-III.1, Baujahr 1963
Bis 1994 auf der Linie E (U5) im Einsatz
Zu DDR-Zeiten trugen die Wagen die Nummern 101004 und 151005 und ab etwa 1991 die Nummern 1804/1805. Die 14xx-Nummern stammen noch aus der Systematik der 50er Jahre, als in beiden BVG-Hälften noch darauf Wert gelegt wurde, dass es keine Doppelbenennungen geben sollte. Dieser Zug zeigt sich daher auch als Einziger im Erscheinungsbild der 60er Jahre.


Ein E-III-Zug der ersten Beschaffungsphase in den 60er Jahren, hier im Zustand nach 1970

Wagen 1816/1817
Trieb- und Beiwagen Bauart E-III.1, Baujahr 1963
Bis 1994 auf der Linie E (U5) im Einsatz
Zu DDR-Zeiten trugen die Wagen die Nummern 101016 und 151017

Wagen 1880/1881
Trieb- und Beiwagen Bauart E-III.3, Baujahr 1973
Bis 1994 auf der Linie E (U5) im Einsatz
Zu DDR-Zeiten trugen die Wagen die Nummern 103080 und 153081
Diese beiden Wagen sind im engeren Sinne keine Museumswagen sondern Ersatzteilspender der anderen erhaltenen E-Wagen. Ob sie noch existieren ist nicht bekannt. Wer weiß mehr?

Wagen 1914/1915
Trieb- und Beiwagen Bauart E-III.5, Baujahr 1986
Bis 1994 auf der Linie E (U5) im Einsatz
Zu DDR-Zeiten trugen die Wagen die Nummern 105114 und 155115

Wagen 1916/1917
Trieb- und Beiwagen Bauart E-III.5, Baujar 1986
Bis 1994 auf der Linie E (U5) im Einsatz
Zu DDR-Zeiten trugen die Wagen die Nummern 105116 und 155117


Hier einer der letzten beschafften E-III-Züge

Nicht erhaltene Museumswagen

Baureihe DL

Von dieser zwischen 1965 und 1973 recht umfangreich beschafften Fahrzeugserie wurde kein Exemplar erhalten. Die BVG begründete die restlose Verschrottung dieser Züge mit den geringfügigen optischen Unterschieden zur Baureihe D, die mit zwei Doppeltriebwagen erhalten ist. 

Baureihe F-74.0

Hierbei handelte es sich um den im Oktober 1973 ausgelieferten Prototypen einer neuen und sehr erfolgreichen Zuggeneration, die noch heute im Einsatz steht. In den ersten Monaten drehte dieser Doppeltriebwagen (Nummern 2500/2501) alleine auch mit Fahrgästen seine Runden und wurde später aufgrund seiner kaum vorhandenen Unterschiede zu den späteren Serienwagen mit diesen zusammen eingesetzt. meist lief er auf der U9. Im Jahre 2007 wurde der technisch vollkommen intakte Zug abgestellt und zerlegt. Die BVG wollte mit dieser Maßnahme erfahren, ob sich eine Ertüchtigung der übrigen Serienwagen lohnen würde. Leider wurde hier die Chance vertan, das "Original" aller F-Züge für die Nachwelt zu erhalten. Zwischenzeitlich wurde der Zug verschrottet.

Baureihe F-79.3

Hierbei handelt es sich um eine kleine aber technisch höchst innovative Baureihe: Dies war eine Kleinserie, die komplett mit der damals neuen Drehstrom-Antriebstechnik ausgerüstet wurde. 1980 wurden die Züge in den Dienst gestellt. Sie liefen bis 2003 meist auf der U7. da die Beschaffung von Ersatzteilen für diese Züge im Laufe der Jahre immer schwieriger wurde, beschloss die BVG, sich von diesen Zügen komplett zu trennen. Einige Wagen sind, technisch ausgeschlachtet, noch im Gleisnetz abgestellt: Sie dienen in der Feuerwehr-Übungsanlage am U-Bahnhof Jungfernheide.


...nicht alle erhaltenswerten Züge, so wie diese F-79.3er, können auf Dauer betriebsfähig gehalten werden.


Überarbeitet: Januar 2003
Teilüberarbeitet Okt. 2005
Überarbeitet: April 2009

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