Der Wagenpark der Berliner U-Bahn
Kleinprofil Altbau

Kompletter Zug der 1. Lieferung im Jahre (In der Mitte der Beiwagen der 2. Klasse)
A-I Frühe Holzwagen
A-I Späte Holzwagen
A-I Holzwagen, "Schöneberger Bauart"
A-I Stahlwagen
Baureihe A-II
Erklärung: Kleinprofil/Großprofil
zu den Großprofil-Bauarten
Generelles zu den Fahrzeugarten:
Triebwagen
Mit Fahrmotoren ausgestattetes Triebfahrzeug mit mindestens einem Führerstand, in seltenen Fällen mit zwei Führerständen.
Vollmotorisiert: Ausgestattet mit vier Fahrmotoren
Halbmotorisiert: Ausgestattet mit nur zwei Fahrmotoren. (Nicht geeignet für den Einsatz mit Beiwagen im Zugverband) Halbmotorisierte Wagen waren vornehmlich für kurze Züge gedacht.
Der Triebwagen kann an der Zugspitze eingesetzt werden, aber auch in der Zugmitte.
Zuggattungen: A-I, A-II, B-I, B-II, C-I, C-II, C-III, C-IV, E, E-III
Beiwagen
Wagen ohne Fahrmotoren und ohne Führerstände, kann stets nur in der Zugmitte eingesetzt werden.
Zuggattungen: A-I, A-II, B-I, B-II, C-I, C-IV, E-III
Dritter Beiwagen
Sie durften nur im Zugverband laufen, wenn bereits zwei normale Beiwagen vorhanden waren.
Die Besonderheit dieser Wagen bestand darin, dass sie keine Kompressoren für die Druckluftversorgung besaßen.
Zuggattungen: B-I, B-II
Motorwagen
Vollmotorisierter Triebwagen ohne Führerstände. Diese Wagen durften stets nur in der Zugmitte eingesetzt werden und eigneten sich vornehmlich in langen Zügen (6-8-Wagenzügen)
Zuggattungen: A-I, A-II
Steuerwagen
Antriebsloser Beiwagen, der über einen Führerstand verfügt. Er kann an der Zugspitze eingesetzt werden. Zumeist entstanden die Steuerwagen aus umgebauten Beiwagen. Gedacht waren diese Wagen für Zweiwagenzüge, bestehend aus Steuerwagen und normalen vollmotorisierten Triebwagen.
Zuggattungen: B-II
Doppeltriebwagen
Bestehend aus zwei einzelnen Triebwagen, die betrieblich nie getrennt werden. (Eine Wartungstrennung ist möglich) Sie besitzen in aller Regel einen Allrad-Antrieb, sind also vollmotorisiert und weisen je Wagen einen Führerstand auf.
Man unterscheidet zwischen Steuerwagen und Kompressorwagen. (Nicht zu verwechseln mit dem oben genannten "Steuerwagen"!)
Die Steuerwagen beherbergen die Steuerungs-Elektrik, die Kompressorwagen die Druckluft-Einrichtungen.
Die Steuerwagen eines DTWs tragen stets die gerade Wagennummer.
Zuggattungen: A3, A3L, D, DL, F (Besonderheit: Zuggattung G: Nur ein Führerstand je Doppeltriebwagen)
Generelles zur Baureihe A-I
Die Baureihe A-I war eine sehr vielfältige Zuggattung. Sie lässt sich, grob betrachtet, in drei Untergruppen unterteilen:
Die ersten Lieferungen bestanden aus Wagen mit einem hölzernen Wagenkastengerippe, das eine Blechbeplankung erhielt. Wesentliches Merkmal dieser Wagen war das Fehlen einer Niederspannungs-Steueranlage. Diese zwischen und gebauten Wagen kann man als "die frühen Holzwagen" zusammen fassen. Von diesen Wagen hat keiner überlebt, alle wurden im Laufe der Jahrzehnte verschrottet.
Die zweite Untergruppe zählt auch zu den Holzwagen. Aber diese Wagen erhielten eine leistungsfähigere Zugsteuerung, die mit Niederspannung arbeitet.
Diese Züge wurden von bis gebaut. Von diesen Serien haben nur sehr wenige Wagen überlebt.
Die dritte Gattung besteht aus den Stahlzügen. Diese Wagen besitzen ein Stahl-Kastengerippe. Außerdem wurden die Wagen in der gesamten Produktionszeit von bis relativ einheitlich gebaut. Hiervon haben einige Wagen überlebt, die sogar noch fahrfähig sind.
Die Bezeichnungen als Baureihen-Unterscheidung mit Buchstaben und römischen Ziffern fand erst ab etwa statt. Zuvor wurden die Wagen schlicht nach ihrer Lieferung unterschieden. Um ging die BVG-West dazu über, die Baureihen mit arabischen Ziffern zu unterscheiden, anstatt mit Römischen. So wurde aus der Baureihe A-I die Baureihe A1, aus der A-II die A2 usw. Im Osten dagegen belies man es bei den alten Baureihenbezeichnungen.

Wagen der 1. Lieferung von
Die ersten Lieferungen
Probewagen
Gebaut von van der Cypen & Charlier in Köln. Anzahl: Zwei Beiwagen (später vermutlich zu Triebwagen umgerüstet.) Im Liniendienst waren die violetten Wagen nie, sie fanden als Arbeitswagen Verwendung. Einem der Wagen wurde eine besondere Ehre zuteil: Er war Bestandteil des Eröffnungszuges der Westendstrecke und hatte wertvolle "Fracht": Der Kaiser höchst selbst nahm mit diesem Wagen diese Strecke (Von Deutsche Oper bis Th.-Heuss-Platz, so die heutigen Namen) in Augenschein. Diese Wagen wurden seither "Kaiserwagen" genannt. Der Verbleib dieser Wagen ist ungeklärt, vermutlich wurden sie in den 30er Jahren verschrottet.
1. Lieferung
Gebaut / bei der Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft (Falkenried) in Hamburg-Eppendorf und bei der Düsseldorfer Gesellschaft für Eisenbahnbedarf.
Die Zugelektrik stammt von Siemens & Halske. Die elektrische Komplettierung fand ab Ende in der Betriebswerkstatt Warschauer Brücke statt.
Anzahl: 42 Triebwagen und 22 Beiwagen
Wagennummern:
Triebwagen: 1 - 42;
Beiwagen: 201 - 222 (später: 501 - 522)
Zwischen den Fahrgasttüren besitzen die Wagen fünf Fenster, weshalb sie auch "5-Fenster-Wagen genannt wurden.
Die Wagen waren mit 3 Fahrmotoren in Tatzlagerform ausgestattet. Jeder Motor trieb eine Achse an, wobei die vierte Achse eine Laufachse blieb.
Mit dieser Motorisierung waren 3-Waganzüge möglich, wie er oben abgebildet ist.
Die Triebwagen hatten eine Ausstattung 3.Klasse mit seitlichen längsliegenden Holzbänken.
Die Beiwagen dagegen hatten eine Ausstattung 2. Klasse und damit verbunden gepolsterte Sitzbänke.

Wagen der 1. bis 3. Lieferung im Ursprungszustand. (Seitenprofil schematisch dargestellt.)
2. Lieferung
Gebaut bei SEG Hamburg, Linke Hofmann Breslau
Anzahl: 15 Triebwagen und 6 Beiwagen.
5-Fenster*-Wagen mit je 4 Fahrmotoren.
Wegen der höheren Leistung (vier anstatt drei Fahrmotoren) konnten nun zwei Beiwagen zwischen zwei Triebwagen geführt werden. Somit waren erstmals 4-Wagenzüge möglich geworden.
Wagennummern:
Triebwagen: 43 - 57;
Beiwagen: 223 - 228 (später: 523 - 528)
* Einige Wagen der 2. Lieferung hatten nur vier Fenster zwischen den Türen, wobei diese geringfügig zur Wagenmitte hin verschoben waren, etwa wie bei den Wagen der 4. Lieferung.
3. Lieferung
Gebaut bei SEG Hamburg und van der Cypen in Köln.
Anzahl: 9 Triebwagen, 3 Beiwagen als 5-Fenster-Wagen entsprechend der 1. Lieferung.
Wagennummern:
Triebwagen: 58 - 66;
Beiwagen: 229 - 231 (später: 529 - 531)
4. Lieferung
Gebaut bei SEG Hamburg
Anzahl: 7 Beiwagen III. Klasse
Wagennummern:
Beiwagen: 301 - 307 (später: 532 - 538)

Wagen der 4. Lieferung im Ursprungszustand. (Seitenprofil schematisch dargestellt.)
Auffallend bei den Wagen der 4. Lieferung sind die weit zur Wagenmitte hin verschobenen Fahrgasttüren, so dass zwischen den Türen nur noch vier Fenster Platz fanden. Außerdem handelte es sich hierbei um die ersten Beiwagen, die eine 3.-Klasse-Ausstattung erhielten. Daher auch anfangs die 300er-Wagennummern.
Offensichtlich zeigte sich im Betriebsalltag, dass der Anteil der 2.Klasse-Wagen bei einem Vierwagenzug zu hoch war. Somit konnte nun das Verhältnis von 2:2 auf 3:1 zu Gunsten der 3.Klasse verändert werden.
Weiterer Werdegang dieser Wagen:
Der Wagen 3 der 1. Lieferung schied beim Hochbahnunglück aus. Er stürzte vom Viadukt und wurde aufgrund seiner erheblichen Schäden nicht wieder hergerichtet. Alle weiteren verwickelten Wagen konnten wieder betriebsbereit gemacht werden.
In späteren Jahren fanden an den Wagen der ersten Lieferungen Umbauten statt: Die Türen wurden geringfügig verbreitert, wobei die Türbauart der späteren Holzwagen Verwendung fand. Außerdem wurden zwei Triebwagen zu Beiwagen umgebaut.
erhielten alle Beiwagen einheitlich Wagennummern im Nummernbereich ab 501.
Ein Teil (24 Trieb- und 24 Beiwagen) wurde ab nach technischer Anpassung bei der Nord-Süd-Bahn eingesetzt. wurden nochmals 32 Triebwagen zu Beiwagen umgebaut und später in Kleinprofil eingesetzt. Der Umbau, so lässt sich vermuten, wurde durchgeführt, da diese Triebwagen wegen ihrer Zugsteuerung nur zu maximal 4-Wagenzügen zusammengestellt werden konnten, was in Berlin als nicht geeignet betrachtet wurde. Als Beiwagen dagegen konnten die ehemaligen Triebwagen dieser Gattungen frei zu längeren Zügen zusammengestellt werden.
Ein Beiwagen wurde verschrottet.
Alle an die Nord-Süd-Bahn ausgeliehenen A-I-Wagen gelangten bis zurück zum Kleinprofil, wobei sehr bald die Ausmusterung anstand: bis wurden 40 Triebwagen und 39 Beiwagen ausgemustert und verschrottet. Hierunter fielen sehr wahrscheinlich auch die beiden Probewagen von .
Originale Triebwagen der frühen Holzlieferungen hat es bereits nach nicht mehr gegeben, nur noch Beiwagen.
Vier der inzwischen wenigen noch vorhandenen Beiwagen dieser frühen Serien wurden im Krieg zerstört.
Bei der Betriebsteilung gelangten je zwei Beiwagen zu beiden Betriebsteilen:
Die BVG-West verfügte über die Wagen 506 (von ) und 512 (von ), außerdem über den umgebauten Wagen 515, der aber nur noch bis im Einsatz stand.
Die BVG-Ost dagegen erhielt die Wagen 532 und 537, beide von . All diese Wagen wurden noch in den 60er Jahren ausgemustert und verschrottet.
Zwei Beiwagen, die beiden Wagen 207 (sp. 867) und 209 (515) wurden vollkommen umgebaut und optisch dem A-II Standard angepasst. Das Besondere an diesen Wagen war, dass sie Quersitze aufwiesen. Der Wagen 867 wurde Opfer des Krieges, während 515 noch bis um im Fahrgasteinsatz war. Danach war er (zur BVG-West gehörig) an verschiedenen Orten abgestellt. Eine Zeitlang wurde er sogar als Museumswagen gehandelt, doch erfolgte die förmliche Ausmusterung und kurz darauf die Verschrottung in Ferchland.
Von den A-I-Wagen der frühen Jahre hat kein Wagen überlebt.
Baureihe A-I
Die späten Holzwagen
(mit "Durchgehender Zugsteuerung")
Ab erhielt die Hochbahngesellschaft U-Bahnwagen mit einer moderneren und vor allem leistungsfähigeren elektrischen Steuerung. So konnten nunmehr theoretisch beliebig lange Züge gebildet werden. Praktisch waren 6- oder 8-Wagen-Züge nun kein Problem mehr. Dies wurde dadurch möglich, dass der Fahrstrom über dezentrale Schaltwerke direkt den Fahrmotoren zugeführt werden konnte. Die Steuerung zwischen Fahrschalter und den Schaltwerken erfolgte mit Niederspannung. Dies war bei den ersten (bis gebauten) Triebwagen anders: Dort gab es keine Niederspannung, demzufolge durchlief der gesamte Fahrstrom den Fahrschalter des führenden Triebwagens. Dieser verkraftete nur maximal den für acht Fahrmotoren benötigten Arbeitsstrom, so konnte es bei einer kleinen fehlerhaften Bedienung durch den Fahrer schnell mal zu einer "Fahrschalter-Explosion" kommen.
Zitat: Dr. Walter Schneider: Der städtische öffentliche Berliner Nahverkehr, Band 4, S. 279:
Ein zeitgenössischer Gewährsmann der damaligen Zeit berichtet: "Der Fahrerraum war sehr eng. Vor sich hatte der Fahrer den großen empfindlichen Fahrschalter, links hinter sich die 4 offen liegenden Schalter- und Ankersicherungen und über sich 2 Starkstromautomaten, durch die der gesamte Starkstrom floss und die bei Überlastung der Motoren mit Knall, Flammenbogen und beißenden rotbraunen Qualm auslösten. Es gehörte Mut und Gottvertrauen dazu, einen solchen im Frühverkehr vollgepackten 4-Wagenzug zu fahren. Wehe dem Zugfahrer, der aus irgendeinem Grunde in der Steigung zwischen dem Bahnhof Möckernbrücke und Gleisdreieck zum Halten kam und wieder anfahren musste - er schwitzte vor Angst. Die Zugbegleiter standen im Fahrgastraum neben der Fahrerstandstür. Sie konnten durch ein kleines Fenster den Fahrer beobachten - helfen konnten sie ihm nicht!"
5. Lieferung:
Gebaut bei SEG Hamburg und Düsseldorfer Eisenbahnbedarf
Anzahl: 6 Triebwagen, 13 Beiwagen
als 4-Fensterwagen
Wagennummern:
Triebwagen: 67 - 72;
Beiwagen: ? (Wagen II. und III. Klasse) Wagennummern ab : 539 - 551

Wagen der 5. Lieferung im Ursprungszustand. (Seitenprofil schematisch dargestellt.)
Diese Wagen hatten optisch noch große Ähnlichkeiten mit den "frühen" Holzwagen.
6. Lieferung:
Gebaut bei SEG Hamburg
Anzahl: 6 Triebwagen, 8 Beiwagen
Wagennummern:
Triebwagen: 73 - 78;
Beiwagen: ? (Wagen II. und III. Klasse) Wagennummern ab : 552 - 558

Wagen der 6. Lieferung im Ursprungszustand. (Seitenprofil schematisch dargestellt.)
Abweichend von den Wagen der 5. Lieferung hatten die Wagen der 6. Lieferung Fenster, die in den oberen Ecken nicht mehr abgerundet waren. Die Fahrzeuge seit dieser Lieferung haben dadurch ein etwas kantigeres Aussehen.
7. Lieferung:
Gebaut bei SEG Hamburg
Anzahl: 4 Triebwagen
Wagennummern:
Triebwagen: 79 - 82

Wagen der 7.-11. Lieferung im Ursprungszustand. (Seitenprofil schematisch dargestellt.)
Diese Wagen unterschieden sich in der Fensteraufteilung von den älteren Lieferungen: Nun wurden 6 Fenster verwendet.
Die Besonderheit dieser Wagen bestand darin, dass sie nur halbmotorisiert waren: Sie besaßen nur je zwei Fahrmotoren anstatt der sonst üblichen vier Motoren. Hierdurch waren sie für den Einsatz als Zweiwagenzüge auf der wenig frequentierten Westendstrecke geeignet. Eine weitere Besonderheit: Die Triebwagen waren mittig durch eine Trennwand in zwei Fahrgasträume unterteilt, entsprechend der beiden Klassen.
8. Lieferung:
Gebaut bei SEG Hamburg
Anzahl: 32 Triebwagen, 28 Beiwagen
als 6-Fensterwagen
Wagennummern:
Triebwagen: 83 - 114;
Beiwagen: ? (Wagen mit geteiltem Fahrgastraum: II. und III. Klasse) Wagennummern ab : 560 - 587
Die Vergrößerung des Wagenparks war nötig wegen der Fertigstellung und Inbetriebnahme der Spittelmarktstrecke.
Die Beiwagen waren in zwei Klassen räumlich mit Trennwand geteilt.
9. Lieferung:
Gebaut bei SEG Hamburg
Anzahl: 6 Triebwagen
als 6-Fensterwagen
Wagennummern:
Triebwagen: 115 - 120
Ähnlich wie die Wagen der 7. Lieferung verfügten auch diese Wagen nur über eine Halbmotorisierung und über je einen geteilten Fahrgastraum beider Klassen.
10. Lieferung:
Gebaut bei SEG Hamburg und bei Düsseldorfer Eisenbahnbedarf
Anzahl: 9 Triebwagen, 10 Beiwagen
als 6-Fensterwagen
Wagennummern:
Triebwagen: 121, 122 (III. Klasse)
Triebwagen: 123, 124 (je III. und II. Klasse)
Triebwagen: 125 - 129 (III. Klasse)
Beiwagen: ? (II. Klasse) Wagennummern ab : 588 - 597
11. Lieferung:
Gebaut bei SEG Hamburg und bei Düsseldorfer Eisenbahnbedarf
Anzahl: 4 Triebwagen, 4 Beiwagen
als 6-Fensterwagen
Wagennummern: Triebwagen: 130 - 133;
Beiwagen: ? (Wagennummern ab : 589 - 601
12. Lieferung:
Gebaut bei Crede in Kassel und Waggonbau Wismar
Anzahl: 6 Triebwagen, 10 Beiwagen
als 8-Fensterwagen
Wagennummern:
Triebwagen: 134 - 139;
Beiwagen: ? (je III. und II. Klasse, räumlich getrennt) Wagennummern ab : 602 - 611

Wagen der 12.-15. Lieferung im Ursprungszustand. (Seitenprofil schematisch dargestellt.)
Ab der 12. Lieferung ging man zu 8 Fenstern zwischen den Türen über.
13. Lieferung:
Gebaut bei SEG Hamburg und MAN Nürnberg
Anzahl: 4 Trieb und 4 Beiwagen
als 8-Fensterwagen
Wagennummern:
Triebwagen: 140 - 143
Beiwagen: 613 - 616 (Wagennummern ab , zuvor ?) Beiwagen mit je geteiltem Fahrgastraum beider Klassen.
13. Lieferung (Ergänzung):
Gebaut bei SEG Hamburg und MAN Nürnberg
Anzahl: 20 Triebwagen, 22 Beiwagen
als 8-Fensterwagen
Wagennummern:
Triebwagen 144 - 163; (III. Klasse)
Beiwagen: 617 (III. Klasse)
Beiwagen: 618 - 622 (je II. und III. Klasse)
Beiwagen: 623 - 636 (II. Klasse)
14. Lieferung:
Gebaut bei SEG/Hamburg, Waggonbau Wismar, Fuchs in Heidelberg, MAN Nürnberg, Crede Kassel und Düsseldorfer Eisenbahnbedarf
Anzahl: 63 Triebwagen, 38 Beiwagen
als 8-Fensterwagen
Wagennummern:
Triebwagen: 164 - 191 (III. Klasse, vollmotorisiert, mit je einem Führerstand)
Motorwagen: 192 - 201 (III. Klasse, vollmotorisiert, ohne Führerstände)
Triebwagen: 202 - 221 (je III. und II. Klasse, halbmotorisiert, mit je einem Führerstand)
Triebwagen: 222 - 226 (je III. und II. Klasse, halbmotorisiert, mit je zwei Führerständen)
Beiwagen: 637 - 660 (II. Klasse)
Beiwagen: 661 - 674 (III. Klasse)
Die umfangreichen Streckenerweiterungen (Dahlem, Uhlandstraße und Nordring) waren Ursache für die zahlreichen Neubauwagen-Beschaffungen von .
Die halbmotorisierten Triebwagen mit je einem Führerstand waren für Zweiwagenzüge (je 2 Triebwagen) auf weniger belasteten Strecken bestimmt (Fehrbelliner Platz - Thielplatz), zu diesem Zweck wurden auch die halbmotorisierten Triebwagen mit zwei Führerständen beschafft, die in der Lage waren, alleine zu fahren. Motorwagen dagegen wurden wie Beiwagen behandelt und waren vornehmlich für 6-Wagenzüge im Inneren des Zugverbandes bestimmt.
Hiermit wurde das Wagenbeschaffungsprogramm einstweilen von der Hochbahngesellschaft beendet. Ursache war der stagnierende Streckenausbau, verursacht durch den Ersten Weltkrieg. Es wurden seit Betriebseröffnung 226 Triebwagen und 174 Beiwagen beschafft. Ein Triebwagen gilt als Abgang, da er verunglückte und daraufhin ausgemustert wurde.
15. Lieferung:
Gebaut bei Gebrüder Crede Kassel
Anzahl: 3 Triebwagen, 6 Beiwagen
als 8-Fensterwagen
Wagennummern:
Motorwagen: 227 - 229 (Ohne Führerstände, III. Klasse);
Beiwagen: 675 - 680 (II. Klasse)
Vermutlich sind diese Wagen bereits gebaut worden, kamen aber erst zum Fahrgasteinsatz.
Weiterer Werdegang:
Von der Ausmusterungswelle im Jahre waren alle Triebwagen der 5. und 6. Lieferung betroffen. Beiwagen dagegen nicht.
Im Jahre dagegen waren 20 Triebwagen der 7. und 8. Lieferung an der Reihe.
Somit haben noch viele hölzerne A-I-Wagen das Jahr erlebt.
Im Krieg gingen verloren: 22 Triebwagen und 26 Beiwagen aus den Serien der "späten Holzwagen"
Die Mehrzahl dieser vielen U-Bahnwagen jedoch blieb noch lange Zeit im Einsatz: Bei der BVG-West wurden die letzten Wagen bis ausgemustert, während einige Wagen bei der BVG-Ost noch bis im Einsatz waren.
Museumswagen:
Ein Beiwagen der 6. Lieferung (Wg. 559, Bj. ) steht heute in der Monumentenhalle des Deutschen Technikmuseums.
Der Triebwagen 201, 14.Lieferung Baujahr , wurde nach der Ausmusterung nach Nürnberg gebracht und steht heute im dortigen Verkehrsmuseum. Beides also Standexponate.
Der Wagen 86 der 8. Lieferung hat ebenfalls überlebt. Er war nach für die BVG-Ost im Einsatz und wurde abgestellt. Als man diesen Wagen abstellte, war man sich darüber im Klaren, dass es sich hierbei um den ältesten noch vorhandenen Triebwagen handelte. Er sollte schon damals museal erhalten bleiben. Doch es kam anders: Der Wagen wurde später dann als Lagerraum in Friedrichsfelde verwendet, wobei er zunehmend gelitten hat. Im Grunde genommen war der Wagen im Jahre nur noch Schrott. Es gehört eine große Portion Idealismus dazu, diesen Wagen irgendwie vor der Kralle zu retten: Die AG-U-Bahn hat den Wagen anlässlich der 100-Jahr-Feier in ihre Obhut genommen und zumindest äußerlich wieder aufgearbeitet. Fahrfähig aber ist er nicht.
Technisch und optisch waren vor allem die späteren Wagen sehr verschiedenartig:
Sie unterschieden sich optisch durch die Farbgebung: Weiß-gelb waren die Wagen der 3. Klasse, weiß-rot dagegen die Wagen der 2.Klasse. Außerdem unterschied man in Raucher- und Nichtraucher-Wagen. Zum Teil wurden die Wagen selbst in Raucher- und Nichtraucher-Abteile getrennt. wurde das Zweiklassensystem bei der Berliner U-Bahn aufgegeben. Seither galt folgende Regelung:
Rote Wagen: Raucher
Gelbe Wagen: Nichtraucher
In den Jahren ab wurden die Wagen bei anstehenden Lackierarbeiten nur noch gelb lackiert. Diese Maßnahme zog sich bis in die 50er Jahre hin. Raucherwagen hat es bis gegeben.
Auch technisch gab es Unterschiede:
Normalerweise kamen reine Triebwagen und reine Beiwagen zum Einsatz. Die Triebwagen hatten normalerweise je 4 Fahrmotoren. Ausnahmen waren die gelieferten Wagen der 1.Lieferung mit nur je 3 Motoren. Betriebliche Erfordernisse erlaubten es, dass seit auch Wagen gebaut wurden, die nur über 2 Fahrmotoren verfügten. Sie waren für Strecken bestimmt, wo nur wenig Fahrgäste zu erwarten waren. In diesem Falle wurden zwei solcher halbmotorisierten Wagen Rücken an Rücken gekuppelt und auf Beiwagen verzichtet. Ein Sonderfall waren auch die mit je vier Motoren ausgestatteten Triebwagen mit je zwei Führerständen. Solche Wagen verfügten über zwei Abteile für beide Klassen. Die Besonderheit dieser Wagen bestand darin, dass sie allein fahren konnten. Ein weiterer Typ war der seit ausgelieferte sogenannte "Motorwagen". Diese Gattung wies keine Führerstände, dafür aber 4 Fahrmotoren auf. Betrieblich wurden diese Wagen wie Beiwagen in der Zugmitte von langen Zügen eingesetzt.
Baureihe A-I
Die Schöneberger Bauart

Ein Wagen dieser Baureihe steht im U-Bhf Klosterstraße
eröffnete die Stadt Schöneberg eine eigene U-Bahn. Da diese U-Bahn unabhängig von der Berliner Hochbahn war, musste die Stadt Schöneberg eigene Wagen beschaffen. Diese Wagen waren technisch mit den Berliner Wagen identisch, wichen aber äußerlich im Detail etwas ab. Herausragender Unterschied war, dass die Schöneberger U-Bahn keine Beiwagen beschaffte, es kamen nur Triebwagen zum Einsatz! Sie hatten eine durchgehende Zugsteuerung und wurden im Allgemeinen zu je zwei Wagen gekuppelt. Hierbei genügte eine "halbe" Motorisierung, denn nur ein Drehgestell des Wagens erhielt je zwei Motoren.
Außerdem wurden die Wagen durch eine Trennwand in zwei Abteile für jede Klasse getrennt.
Erste Schöneberger Lieferung:
(später "A-I-S I" genannt)
Gebaut bei MAN Nürnberg
Anzahl: 12 Triebwagen
als 4-Fensterwagen
Wagennummern in Schöneberg: 11 - 22 (nach : 358 - 369)
Zweite Schöneberger Lieferung:
(später "A-I-S II" genannt)
Gebaut bei MAN Nürnberg
Anzahl: 6 Triebwagen
als 4-Fensterwagen
Wagennummern in Schöneberg: 23 - 28 (nach : 765 - 770)

Ein typischer Schöneberger U-Bahnzug der ersten Jahre.
Optisch hatten diese Wagen sehr große Ähnlichkeit mit den zeitgenössischen ersten Hochbahnwagen von Hamburg. Dies ist kein Wunder, da die Hamburger Wagen ebenso wie die Schöneberger Wagen von Siemens entwickelt wurden.

Zum Vergleich: Ein Hamburger Hochbahnwagen von (schematisch dargestellt)
Weiterer Werdegang
Bis wurden diese insgesamt 18 Wagen ausschließlich bei der autonomen Schöneberger U-Bahn eingesetzt. Seit die Schöneberger U-Bahn mit der Berliner U-Bahn vereint ist, kommen die Schöneberger Wagen im gesamten Kleinprofilnetz zum Einsatz. fanden Umbauten statt: Die Wagen der zweiten Lieferung wurden zu Beiwagen umgebaut und seither als A-I-S2 bezeichnet. Die Wagen der ersten Lieferung dagegen wurden nicht umgebaut, hießen aber fortan A-I-S1. Alle 18 Wagen überlebten den Zweiten Weltkrieg. wurde der Bestand 10 zu 8 zwischen BVG-West und -Ost aufgeteilt.
Die "Schöneberger" bei der BVG-West:
Die BVG-West erhielt acht Triebwagen (A-I-S1) und zwei Beiwagen (A-I-S2) Sie kamen freizügig auf allen Kleinprofilstrecken zum Einsatz. Zwischen Februar und Juni wurden die acht Triebwagen ausgemustert und kurz darauf verschrottet. Von den beiden Beiwagen wurde der Erste bereits ausgemustert, vermutlich durch einen Schaden, der zweite Beiwagen ging diesen Weg im Juli als letzter Schöneberger bei der BVG-West. Daher ist leider kein Wagen übrig geblieben.
Die "Schöneberger" bei der BVG-Ost:
Im Osten verlief die Geschichte dieser Wagen interessanterweise fast zeitgleich:
Die BVG-Ost erhielt vier Triebwagen und vier Beiwagen.
Dort waren alle acht Wagen bis in die 60er Jahre im Einsatz. Die ursprünglichen Wagen 11 und 16 liefen seit auf der Großprofillinie E als "Blumenbretter". Ihr Einsatz endete dort , worauf hin sie zu Beiwagen für die Linie A umgebaut wurden und noch bis im Einsatz waren. Sie wurden danach verschrottet. Die Triebwagen 12 und 13 wurden bzw. abgestellt. Wagen 12 wurde zum Stromwagen umgebaut und war bis im Einsatz. Der Wagen 13 dagegen wurde ausgemustert und verschrottet. Ferner existierten noch vier Beiwagen, die aus der zweiten Triebwagenlieferung von stammten. Sie wurden zwischen und ausgemustert und verschrottet.
Museumswagen
war nur noch ein einziger Wagen erhalten: der Wagen 12, der zuletzt als Stromwagen zwischen Alexanderplatz und Friedrichsfelde unterwegs war und A-I-Züge schleppte. Er gehörte zur Ersten Lieferung von . wurde er in der Mitte getrennt, wobei die erhaltene Hälfte historisch aufgearbeitet wurde. Dieser Wagenteil steht heute im U-Bahnhof Klosterstraße quasi aus der Wand kommend im dritten -nie genutzten- Gleistrog. Hier ein Bild vom Wagen 12 im Bahnhof Klosterstraße
Baureihe A-I
Die Stahlwagen
Weitere Bilder von A I-Wagen
bei untergrundbahn.de
Ab bestand der dringende Bedarf seitens der Hochbahngesellschaft, weitere U-Bahnwagen zu beschaffen. Die Notwendigkeit bestand deshalb, weil die Hochbahngesellschaft Ende insgesamt 48 U-Bahnwagen aus dem Einsatz nahm, um sie für den Einsatz auf der Großprofil-U-Bahn herzurichten.
Im Unterschied zu den bislang gebauten Zügen erhielten die Neubauwagen alle einen neuartigen Stahlaufbau. Äußerlich waren diese Wagen an der 5-Fensteraufteilung erkennbar. Anfangs gab es noch ein Unterscheidungsmerkmal: Die Lackierung. Während die Holzwagen Gelb/Weiß (3.Kl.) bzw. Rot/Weiß (2.Kl.) lackiert waren, erhielten die neuen Wagen nun einen rein gelben bzw. roten Anstrich mit schwarzen Zierlinien.
16.Lieferung:
Gebaut bei WUMAG, Busch, MAN, Linke & Hofmann, Fuchs Heidelberg
Anzahl: 6 Triebwagen, 8 Beiwagen.
Wagennummern:
Triebwagen: 230 - 235 (III. Klasse)
Beiwagen: 681 - 688 (III. Klasse)

Wagen der 16. und 17. Lieferung. (Seitenprofil schematisch dargestellt.)
16.Lieferung (Ergänzung):
Gebaut bei WUMAG, Busch, MAN, Linke & Hofmann, Fuchs Heidelberg
Anzahl: 45 Trieb- und Motorwagen, 43 Beiwagen.
Wagennummern:
Triebwagen: 236 - 260 (III. Klasse)
Motorwagen: 261 - 280 (III. Klasse ohne Führerstände)
Beiwagen: 689 - 697 (III. Klasse)
Beiwagen: 698 - 731 (II. Klasse)
17.Lieferung:
Gebaut bei Waggonbau Wismar
Anzahl: 12 Trieb- und Motorwagen, 12 Beiwagen
Wagennummern:
Triebwagen: 281 - 288 (III. Klasse)
Motorwagen: 289 - 292 (III. Klasse, ohne Führerstände)
Beiwagen: 732 - 735 (III. Klasse)
Beiwagen: 736 - 743 (II. Klasse)
18.Lieferung:
Gebaut bei Busch, Christoph & Unmack, Waggonbau Wismar, Orenstein & Koppel, Fuchs
Anzahl: 72 Triebwagen, 13 Beiwagen
Wagennummern:
Triebwagen: 1 - 58 (III. Klasse)
Triebwagen: 293 - 306 (III. Klasse)
Beiwagen: 751 - 764 (II. Klasse)
Eine erhebliche Anzahl der Triebwagen dieser Lieferung bekamen niedrige Wagennummern: Zwischenzeitlich wurde beschlossen, dass die ältesten Holzwagen nicht mehr auf den Kleinprofillinien zum Einsatz kommen werden. Sie werden ausgemustert, weshalb der niedrige Nummernbereich frei ist.
Im Übrigen sollte es sich um die letzten gebauten U-Bahnwagen handeln, die eine Klassen-Unterscheidung erhielten. Im Februar beschloss die Hochbahngesellschaft die Abschaffung der zwei Wagenklassen.

Wagen der 18. Lieferung. (Seitenprofil schematisch dargestellt.)
Die Wagen der 18. Lieferung konnte man anhand der andersartigen Türen von den Wagen der 16. und 17. Lieferung unterscheiden: Die Türen der Wagen der 16. und 17. Lieferung hatten nur eine Fensterfläche. Außerdem hatten diese Wagen keine Lüftungsklappen.
Späterer Werdegang
Ausmusterungen fanden bei den stählernen A-I-Wagen vor dem Krieg nicht statt, da sie durchweg noch recht neu waren.
Im Krieg gab es erhebliche Verluste:
35 Triebwagen und 38 Beiwagen waren als Totalverlust abzuschreiben. Die betraf A-I-Wagen aus allen Lieferungen.
Bei den stählernen A-I-Wagen waren es: 13 Triebwagen und 9 Beiwagen.
musste die BVG 120 Großprofilwagen an die Sowjetunion abgeben. Dies betraf mengenmäßig fast exakt dem Wagenbedarf auf der Linie E. Somit wurden alle in Berlin verbliebenen C-Wagen auf den Linien C und D zusammengezogen. Für die Linie E wurden 40 Trieb- und 40 Beiwagen der Baureihe A-I technisch umgerüstet und zur Linie E überstellt und dort als A-IK bezeichnet.
wurde die BVG geteilt. Der Bestand an A-I-Wagen wurde zwischen beiden Betriebshälften aufgeteilt. Bis jedoch wurden die Wagen -unabhängig vom Besitzer- freizügig auf der Linie A eingesetzt.
Die A-I-Wagen bei der BVG-West
Mitte der Sechziger Jahre begann die BVG-West, die ersten A-I-Wagen abzustellen. Im Westen der Stadt waren die Wagen bis April im Einsatz. Ihre Ausmusterung wurde seitens der Technischen Aufsichtsbehörde angeordnet, weil sich die Türen nicht automatisch schließen ließen. Eine Umrüstung kam wegen des hohen Alters nicht mehr in Frage.
baute die BVG vier Beiwagen der 18. Lieferung (und einen der 22. Lieferung) zu A-II-Beiwagen um, da bei der Gattung ein Beiwagenmangel herrschte. Dies waren danach die einzigen fünf-fenstrigen U-Bahnwagen mit doppelflügeligen Schiebetüren.
Die A-I-Wagen bei der BVG-Ost
Die Ostwagen liefen nach nur noch auf der östlichen Linie A. Zwischen und wurden die allermeisten auf der Linie E eingesetzten A-IK-Wagen wieder zurückgerüstet und ebenfalls auf der Linie A eingesetzt. Als Unterscheidungsmerkmal wurden sie als A-IU-Wagen bezeichnet. Um begann allmählich die Ausmusterung dieser Wagen, mit der politischen Vorgabe, alle Altbauwagen bis durch Neubauzüge zu ersetzen. Doch immer wieder musste der letztgültige Abstellungstermin verschoben werden. Nach mehreren möglichen Terminen hielt man am 5. November fest: Es war der letzte Tag, an dem überhaupt Altbauzüge im Fahrgasteinsatz waren. An diesem trüben Sonntag kamen noch mal alle alten Fahrzeugserien auf der Linie A zum Einsatz, über die die BVB verfügte: A-I, A-IU, A-II und A-IIU, darunter auch noch ein paar A-I-Holzwagen.
Museumswagen
Beide BVG-Verwaltungen nahmen sich vor, einige alte A-I-Wagen museal zu erhalten, während die meisten A-I-Wagen bis verschrottet wurden. Durch die Wiedervereinigung stand nun ein 7-Wagenzug zur Verfügung, gebildet aus einem 3-Wagenzug des Ostens und einem 4-Wagenzug des Westens. In dieser Form kam der Zug am 15. Oktober erstmalig zum Einsatz.
Leider aber hat man sich zwischenzeitlich von einigen Museumswagen getrennt, so dass nun nur noch ein Fünf-Wagenzug fahrfähig erhalten ist. Er besteht aus folgenden Wagen:
Triebwagen 262, 16. Lieferung ;
Triebwagen 294, 18. Lieferung ;
Triebwagen 7, 18. Lieferung ;
Beiwagen 722, 16. Lieferung (roter Raucherwagen);
Beiwagen 737, 17. Lieferung .
21. Lieferung:
Auf diese Lieferung wurde schon weiter oben eingegangen. Hierbei handelt es sich nicht um Neubauwagen sondern um Umbauten von zwei alten Wagen. Diese Umbauten entstanden aus zwei hölzernen A-I-Beiwagen, die nach dem Umbau weitgehend den A-II-Beiwagen entsprachen aber technisch immer A-I-Wagen blieben: Sie konnten stets nur mit A-I-Zügen im Verband laufen. Wagen 867 wurde im Krieg zerstört und Wagen 515 blieb bis bei der BVG-West im Einsatz. Er wurde verschrottet. Wagen 515 wurde somit stolze 95 Jahre alt, für die BVG noch lange kein Grund, ihn zu erhalten, da er wegen seiner Umbauten "nicht typisch" für die U-Bahn war.
Baureihe A-II
Die "Amanullah-Wagen"
Bis beschaffte die Hochbahngesellschaft die Wagen der Bauart A-I, wie sie seither zusammengefasst bezeichnet wurden. Dennoch waren jene Wagen sowohl wagenbaulich, wie auch elektrotechnisch höchst unterschiedlich, was auf ihre Bauzeit von nunmehr über 25 Jahren zurückzuführen ist. Andererseits war die Deutsche Reichsbahngesellschaft damit beschäftigt, ihre Stadt- Ring- und Vorortbahn zu elektrifizieren und mit höchst modernen Zügen auszustatten. Dagegen wirkte die U-Bahn mit ihren bunt zusammengewürfelten und zum Teil mittlerweile recht alten Wagen technisch überholt. Dies bewog die Hochbahngesellschaft, an einem neuen Fahrzeugtyp für das Kleinprofilnetz zu arbeiten. Das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen: Es war der Typ A-II.
Der Typ A-II wies eine ganze Reihe technischer Neuerungen auf: Unter Anderem verfügte er über Scharfenberg-Kupplungen, eine halbselbsttätige Zugsteuerung, doppelflügelige Taschenschiebetüren und vieles mehr. Äußerlich fiel diese Baureihe durch ihre recht schnittige Form auf.

Wagen der 19. und 20. Lieferung. (Seitenprofil schematisch dargestellt.)
A-II, 19. Lieferung:
Gebaut bei Orenstein & Koppel Berlin, Waggonbau Wismar, MAN Nürnberg, Waggonbau Werdau, Christoph & Unmack Niesky, Fuchs Heidelberg und Gebrüder Crede Kassel-Niederzwehren
Anzahl: 51 Trieb- und Motorwagen, 51 Beiwagen
Wagennummern:
Triebwagen: 307 - 338
Motorwagen: 339 - 357 (ohne Führerstände)
Beiwagen: 771 - 821
A-II, 20. Lieferung:
Gebaut bei: siehe 19. Lieferung!
Anzahl: 8 Triebwagen, 8 Beiwagen
Wagennummern:
Triebwagen: 370 - 377
Beiwagen: 822 - 829
A-II, 20. Lieferung (Ergänzung):
Gebaut bei: siehe 19. Lieferung!
Anzahl: 37 Triebwagen, 37 Beiwagen
Wagennummern:
Triebwagen: 378 - 400
Motorwagen: 401 - 414 (ohne Führerstände)
Beiwagen 830 - 866
Weiterer Werdegang:
Im Frühsommer war König Aman Ullah von Afghanistan zu einem Staatsbesuch in Berlin. Ihm wurde die Ehre zuteil auf Einladung durch die Hochbahngesellschaft einen neuen A-II-Zug selbst zu fahren. Seither heißen diese Wagen im Volksmund "Amanullah-Wagen".
Hauptsächlich waren die A-II-Wagen in den Jahren vor dem 2. Weltkrieg auf der A I-Strecke Pankow - Ruhleben heimisch.
/ fand die erste größere Umbauaktion an den A-II-Wagen statt: Die Motorwagen wurden mit einem Führerstand versehen und somit zu "Triebwagen", die auch an der Zugspitze eingesetzt werden konnten. Zusätzlich zur Serie der ursprünglichen Triebwagen erhielten diese Umbauwagen eine zusätzliche Zugbegleitertür. Hierdurch konnte man anfänglich die Umbauwagen von den Originalwagen unterscheiden. Diese Umbauaktion umfasste die Wagen 339 - 357 sowie 401 - 414.
Die Verluste im Zweiten Weltkrieg waren vergleichsweise minimal. Nur 13 Trieb- und 9 Beiwagen wurden unrettbar zerstört. Mit der Teilung der BVG verblieben 69 Trieb- und 64 Beiwagen im Westen.
A-II, 20. Lieferung
Auf zerstörten Unterbauten von A-II-Wagen wurde in der Hauptwerkstatt Grunewald im Jahre je ein Trieb- und Beiwagen aufgebaut.
Wagennummern:
Triebwagen: 415
Beiwagen: 870
Diese beiden Wagen waren wagenbaulich und technisch mit den unzerstörten Vorkriegswagen identisch.
A-II, 22. Lieferung
In den Jahren - baute die BVG-West auf Untergestellen kriegszerstörter A-I-Wagen neue A-I und A-II-Wagen auf.
Im Einzelnen entstanden:
10 A-II-Triebwagen, Wagennummern 416 - 425
3 A-I-Beiwagen, Wagennummern 744, 747 und 748
Die zehn A-II-Wagen waren technisch und wagenbaulich mit den Vorkriegswagen identisch. Mit der Anschaffung dieser selbst gebauten Wagen wurde die Anschaffung von "Vorkriegswagen" beendet.
Die drei A-I-Wagen: Wagen 748 wurde zu einem A-II-Wagen umgebaut und um verschrottet. Wagen 744 wurde verschrottet und Wagen 747 gelangte in die "Britzer Sammlung". Nach der Auflösung dieser Sammlung wurde er verkauft.
Die A-II-Wagen bei der BVG-West
Durch die Betriebsteilung gelangten 69 Trieb- und 64 Beiwagen zur BVG-West. Motorwagen dagegen waren seit nicht mehr vorhanden. Wie schon vor dem Krieg kamen diese Wagen hauptsächlich auf der Strecke Pankow-Ruhleben zum Einsatz.
Bei anstehenden Untersuchungen wurden die roten Raucherwagen in gelb umlackiert, was übrigens auch bei allen anderen Vorkriegswagen in jener Zeit geschah. Außerdem wurden verbesserte Scheinwerfer installiert.
Ab kamen diese Züge hauptsächlich auf der Strecke AB II (Warschauer Brücke - Krumme Lanke) zum Einsatz, die ab "B II" genannt wurde. Ab fuhren sie hauptsächlich auf der "B I" zwischen Schlesischem Tor und Ruhleben".
begann die BVG diese über 30 Jahre alten Züge für weitere Betriebsjahre zu ertüchtigen, da die Beschaffung von neuen A3-Zügen zu dem Zeitpunkt noch nicht vorgesehen war. Die BVG verfügte neben diesen Zügen nur über acht Einheiten dieses neuen A3-Typs (A3-60) und an sonsten nur über zum Teil wesentlich ältere A1-Wagen, die bald zur Ausmusterung vorgesehen waren.
Die Ertüchtigung sah wie folgt aus:
Der Führerstand wurde über die gesamte Wagenbreite vergrößert, wobei auf den Zugbegleiterplatz verzichtet wurde. Auf Zugbegleiter sollte zukünftig verzichtet werden. Daher erfolgte zusätzlich der Einbau einer Sifa-Anlage. Die Züge erhielten eine Druckluft-Türschließanlage. Außerdem wurde eine zusätzliche Führerstandstür eingebaut, sofern dies nicht bereits bei der ersten Umbauaktion erfolgt ist. Die Frontscheiben wurden erheblich vergrößert, wodurch diese Züge von den nicht modernisierten Zügen sofort zu unterscheiden waren. Die Triebwagen waren mit fünf Stück gegenüber den Beiwagen in der Überzahl. Um hier ein Gleichgewicht zu schaffen, wurden fünf A1-Beiwagen in den A2-Standard umgebaut: Sie erhielten doppelflügelige mit Druckluft zu betätigende Schiebetüren und Scharfenberg-Kupplungen.
Die neuen A2-Beiwagen:
748, 755, 758, 759, 763 (ehemals A-I, 18. Lieferung)

Ein von der BVG-West in den 60ern umgebauter A2-Wagen (Im Osten später A-IIU genannt)
Bis waren alle A2-Wagen der BVG-West in diesen neuen Standard umgebaut worden. Original-A2-Wagen gab es nun nur noch im Osten. Verständlicherweise waren A2-Züge als Einmannwagen nur auf Einmann-Linien im Einsatz. Zu einer solchen wurde die Linie 2 (Gleisdreieck - Krumme Lanke) im Januar erklärt. Ab kamen sie auch auf der Linie 4 (Nollendorfplatz - Innsbrucker Platz) zum Einsatz, wo sie vorher nie liefen. Doch dieses Gastspiel währte nur bis Juli . Zu diesem Zeitpunkt wurden bereits einige A2-Züge abgestellt. Sie liefen seither nur noch auf der Linie 2, dort allerdings (noch) ausschließlich! Ab Januar wurden A2-Züge massenhaft aus dem Einsatz genommen und auf ihrer letzten Hochburg, der Linie 2, von den neuen A3-Zügen abgelöst.
Bereits Ende waren die meisten A2-Wagen abgestellt, wovon einige an die BVG-Ost abgegeben wurden. Letztlich wurde am 30. April der letzte A2-Zug aus dem Plandienst genommen. Die meisten Wagen wurden nach verschrottet.
Die A-II-Wagen bei der BVG-Ost
25 Trieb- und 24 Beiwagen wurden der BVG-Ost zugeordnet. Diese Wagen waren weiterhin im gesamten Netz unterwegs, nach jedoch nur noch auf der Linie A im Osten der Stadt im Einsatz.
Durch ein Feuer im Oktober am Alexanderplatz war der vorhandene Bestand an U-Bahnwagen geschmälert worden. So stark, dass sich die BVG-Ost nach Ersatzwagen umsehen musste.
Der BVG-Ost war bekannt, dass die BVG-West zu jenem Zeitpunkt ihre (modernisierten) A2-Wagen ausmusterte. So bat die BVG-Ost um Überlassung einiger bereits ausgemusterter Wagen. Der Handel kam zustande: Die BVG-Ost übernahm von der BVG-West 20 Trieb- und 20 Beiwagen des Typs A2. Da es sich um Umbauten auf Einmannbetrieb handelte, erhielten sie bei der BVG-Ost die Baureihenbezeichnung A-IIU. Die verbliebenen originalen A-II-Wagen und die Umbauwagen aus dem Westen blieben größtenteils bis in die achtziger Jahre im Einsatz, konnten aber niemals im Zugverband laufen. Letzter Einsatztag war der 5. November . In den Jahren und wurden die allermeisten A-II- und A-IIU-Wagen verschrottet.
Museumswagen:
Ein Vier-Wagenzug ist erhalten geblieben.
Triebwagen 390, 20. Lieferung ; Triebwagen 425, 22. Nachbaulieferung ;
Beiwagen 848, 20. Lieferung, ; Beiwagen 836, 20. Lieferung, .
Aktuell: Der (fahrfähige) Triebwagen 425 der 22. Nachbaulieferung (letzter je gebauter A-II-Wagen !) wurde im Jahre abgestellt und ausgeschlachtet. Er dürfte inzwischen unter der "bösen Kralle" gelandet sein.
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