U-Bahn-Chronik
1880 | 1900 | 1910 | 1920 | 1930 | 1940 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000
Verkehrs- und Stadtchronik 1950-1959
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Januar 1950
U-Bhf Dimitroffstra�e |
Der Hochbahnhof
Danziger Stra�e wurde im Januar umbenannt in "Dimitroffstra�e".
heute: |
U2 |
Eberswalder Stra�e |
7. Januar 1950
Nach Beseitigung der
Kriegssch�den wird der U-Bahnhof Hausvogteiplatz f�r den Zugverkehr wieder
freigegeben. Geschlossen sind noch die Bahnh�fe Kaiserhof, Osthafen und
Stadtpark.
27. Februar 1950
Der 1913 er�ffnete
U-Bahnhof Sch�nhauser Tor (zwischen 1934 und 45: Horst-Wessel-Platz) wird
umbenannt in "Luxemburgplatz".
heute: |
U2 |
Rosa-Luxemburg-Platz |
22.M�rz 1950
Der 1930 er�ffnete
U-Bhf."Memeler Stra�e" wird umbenannt in "Marchlewskistra�e".
Diese Umbenennung ist auf eine offizielle Sprachregelung zur�ckzuf�hren.
Die heute litauische Stadt Memel wurde in Klaip�da umbenannt, demzufolge musste
auch die Memeler Stra�e umbenannt werden, da in der DDR ausl�ndische St�dte
in der jeweiligen Landessprache bezeichnet werden.
25. Juni 1950
Der U-Bahnhof
Reichssportfeld wird umbenannt in "Olympia-Stadion".
18. August 1950
Der U-Bahnhof "Kaiserhof"
wurde wiederaufgebaut und wird er�ffnet.
In diesem Zusammenhang erhielt der Bahnhof den Namen "Th�lmannplatz".
Der von Tr�mmern ger�umte Th�lmannplatz Ende der 60er
Jahre
Der Wiederaufbau des v�llig zerst�rten Bahnhofes kam faktisch einem Neubau gleich. Obwohl der Grundriss des Bahnhofes weitgehend dem Zustand der Vorkriegszeit entspricht, pr�sentiert sich dieser Bahnhof heute im Inneren v�llig anders, als vor dem Krieg.
Die Gestaltung des Bahnhofes:
In den vergangenen Monaten wurde Hitlers Reichskanzlei abgerissen, sie befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft zu diesem Bahnhof. Durch diesen Abriss wurden ungeheure Mengen verschiedenen Marmors frei. Ein Teil davon wurde in diesem Bahnhof verwendet.
Ganz im Stil der zeitgen�ssischen Moskauer Metrobahnh�fe wurden die W�nde und St�tzen damit verkleidet: Die Wandfl�chen erhielten einen rotge�derten Marmor, der durch wei�e Streifen in Felder gefasst wird. Den oberen und unteren Abschluss bilden gr�ne Marmorfl�chen. Ebenso wurden die Mittelst�tzen verkleidet. (Es handelt sich vermutlich um Neubaust�tzen, denn vor dem Krieg hatte der Bahnhof genietete Stahlst�tzen.) Die Schriftz�ge "TH�LMANNPLATZ" bestehen aus einzelnen Messinglettern. Auffallend ist, dass die Richtungsbeschilderung der Ausg�nge in die St�tzen eingelassen und von innen beleuchtet werden. Die Bahnsteigfl�che erhielt ein grauschwarzes Quadermuster anstatt eines schlichten Gussasphaltbelags. Die Decke besteht aus Betonfertigteilen, die in Stahltr�gern eingeh�ngt sind. Die Lampenk�rper wurden in die Decke eingelassen und sind mit Mattglas verkleidet.
METROS
IN EUROPA In Stockholm wird am 1. Oktober 1950 der erste Abschnitt einer Metro er�ffnet. Es ist die erste Metro im skandinavischen Raum. |
14. Oktober 1950
Die BVG stellt alle
Umlandverbindungen des Bus- und Stra�enbahnnetzes auf Wunsch der DDR ein.
10. Januar 1951
Der U-Bahnhof
Stettiner Bahnhof (heute: Zinnowitzer Stra�e) wird in "Nordbahnhof"
umbenannt.
9. April 1951
Der U-Bahnhof
Schwartzkopffstra�e wird in "Walter-Ulbricht-Stadion"
umbenannt.
Walter Ulbricht war damals Generalsekret�r des Zentralkomitees der SED aber
noch kein Staatsratsvorsitzender.
1. Mai 1951
Die BVG-West erh�ht an
diesem Tage die Fahrpreise:
Eine Einzelfahrt kostet anstatt 20 nunmehr 25 Pfennige.
Das sich bei der BVG im Osten die Tarife nicht ge�ndert haben, gibt es
erstmalig verschiedene Tarife innerhalb des Gesamtunternehmens.
15. Mai 1951
Der schwer zerst�rte
U-Bahnhof "Stadtpark" wird an diesem Tage wiederer�ffnet, bekommt
aber nach seinem Wiederaufbau in alter Sch�nheit einen neuen Namen: "Rathaus
Sch�neberg"
Die Bahnsteighalle hat nicht
mehr die t�rkisfarbenen Fliesen. Sie sind, wo noch vorhanden, cremefarben �berstrichen
worden.
Die Vorhalle, im Krieg v�llig zerst�rt, wurde in einfacher Weise wiedererbaut,
dasselbe betrifft den Zugang, der auch vereinfacht wieder aufgebaut wurde. Die
seitlichen Bahnsteighallen-Fenster haben eine andere Sprossen-Aufteilung gegen�ber
den Vorkriegsfenstern. Im �brigen pr�sentiert sich dieser U-Bahnhof im �u�eren
Erscheinungsbild wieder weitgehend in seinem Zustand von 1910.
Der U-Bhf. Rathaus Sch�neberg ist der letzte Bahnhof im Gesamt-Berliner U-Bahnnetz, der kriegsbedingt noch geschlossen war! Abgesehen vom abgerissenen Bahnhof Osthafen kann wieder jeder U-Bahnhof in Berlin erreicht werden. Der Name "Rathaus Sch�neberg" wurde gew�hlt, da dieses Rathaus seit 1950 der Amts- und Regierungssitz des (West-) Berliner Senats und des Abgeordnetenhauses, somit das Rathaus von Berlin (West) ist.
2. Juli 1951
Der U-Bahnhof Sch�nleinstra�e
wird in "Kottbusser Damm (Sch�nleinstra�e)" umbenannt.
Oktober 1951
U-Bahnhof Wittenbergplatz
wieder aufgebaut!
In diesem Monat wird der Wiederaufbau am U-Bahnhof Wittenbergplatz beendet. Dies hat eine fast symbolische Bedeutung, denn mit der Fertigstellung dieses U-Bahnhofes und seiner sch�nen Eingangshalle wird der Wiederaufbau am Berliner U-Bahnnetz weitgehend beendet. Die Bahnsteighalle pr�sentiert sich wieder im Originalzustand, dessen Architekt Alfred Grenander war.
Die Vorhalle dagegen erhielt
innen eine moderne Ausstattung: Die Decke wurde abgeh�ngt und besteht aus einer
transparenten Milchglas-Konstruktion. Die W�nde erhielten eine graue
Verkleidung aus polierten Steinplatten. Es ist also im Inneren ein sehr moderner
Bahnhof geworden.
Das �u�ere des Geb�udes entspricht weitgehend dem urspr�nglichen
Erscheinungsbild.
12. Dezember 1951
Der Streckenabschnitt
Schlesisches Tor - Warschauer Br�cke wird seit diesem Tage wieder zweigleisig
befahren. Dieser Abschnitt war der letzte, der kriegsbedingt noch eingleisig
war.
15. Februar 1952
50 Jahre
Berliner U-Bahn
Die Berliner U-Bahn begeht
an diesem Tag ihr f�nfzigj�hriges Betriebsjubil�um
16. Februar 1952
Die Gleisverbindung zwischen
Klein- und Gro�profilnetz.
Der "Klostertunnel"
Die BVG-Ost errichtete einen U-Bahntunnel von ca. 200 Meter L�nge von der Linie A H�he U-Bhf. Klosterstra�e zum Waisentunnel, dem Verbindungstunnel der Linien D und E. Dieser Tunnel wurde zum 50. Geburtstag der Berliner U-Bahn in Betrieb genommen.
Dieser neue Verbindungstunnel soll das Kleinprofilnetz mit dem Gro�profilnetz verbinden, damit die U-Bahnz�ge der Kleinprofil-Linie A der BVG-Ost in der Betriebswerkstatt Friedrichsfelde (Gro�profil) gewartet werden k�nnen. Dies ist notwendig, da die Linie A im Ostsektor �ber keine Betriebswerkstatt verf�gt. Bisher war die im Westsektor liegende BW Grunewald f�r die Wartung auch der BVG-Ost-Fahrzeuge zust�ndig. Wegen der politischen Disharmonien m�chte die BVG-Ost in dieser Angelegenheit nicht von der BVG-West abh�ngig sein.
Aufgrund der technischen Unterschiede in den beiden Profilsystemen ist ein Transport durch diesen Tunnel zwar umst�ndlich, aber der einzig m�gliche Weg!
Technisch sieht ein Transport durch diesen Tunnel folgenderma�en aus:
Der zu wartende Kleinprofil-Zug f�hrt mit eigener Kraft an der Klosterstra�e in den A-E-Tunnel ein und zwar bis zum Ende der Stromschiene. Nun wird der Fahrstrom in diesem Tunnel abgeschaltet, so dass gefahrlos die Stromabnehmer am Zug abmontiert werden k�nnen. Dies ist notwendig, da das Gro�profil-Netz andere Stromschienen aufweist. Nun kommt -ebenfalls mit eigener Kraft- ein Zug von der Gro�profil-Linie E durch den Waisentunnel, vorgekoppelt ist eine G�terlore um die Z�ge kupplungstechnisch kompatibel zu machen. Wenn ein Kleinprofil-Zug der Baureihe A I geschleppt werden soll, ist diese Lore nicht notwendig, da die Z�ge auf der Linie E die selben Kupplungen haben. A II-Z�ge jedoch haben die Scharfenberg-Kupplung, die mit der Hochbahnkupplung nicht kompatibel ist. Dieser "Gro�profil"-Zug wird ggf. mittels der Lore mit dem Kleinprofilzug verbunden, und zieht den Kleinprofil-Zug nun zur�ck durch den Waisentunnel �ber die Linie E in die Betriebswerkstatt nach Friedrichsfelde. Dort erfolgt k�nftig die Wartung aller U-Bahnfahrzeuge der BVG-Ost.
Die in regelm��igen Abst�nden f�lligen Hauptuntersuchungen finden dagegen nicht in Friedrichsfelde statt, sondern im Reichsbahn-Ausbesserungswerk Berlin-Sch�neweide. Mittels Tiefladern kommen die U-Bahn-Wagen dort hin.
4. M�rz 1952
Kein Strom aus dem Osten
Ohne jede Vorank�ndigung hat die Ost-BEWAG alle Stromverbindungen in den Westteil der Stadt getrennt. Diese Leitungen bestanden schon vor dem Krieg und waren durch die Teilung der Stadt (und der BEWAG) zu intersektorialen Verbindungen geworden.
Auch die BVG-West war von dieser Ma�nahme �berrascht worden und zwang zu einer Blitzaktion im Bereich der U-Bahn:
Das BVG-West-Umformerwerk an der Pankstra�e (Wedding) musste an das Umformerwerk Osloer Stra�e angebunden werden, so dass der westliche Abschnitt der Linie D weiterhin mit Fahrstrom versorgt werden konnte. Auch am Gleisdreieck waren einige Neuordnungen erforderlich. Die "Transit-Strecken" der Linien C und D werden weiterhin von der Ost-BEWAG versorgt. Die A-Linie nach Pankow wurde bereits vor geraumer Zeit an das Netz der Ost-BEWAG angeschlossen. In den Teilungsvertr�gen der BVG von 1949 wurde der BVG-West die "Stromhoheit" auch nach Pankow zugestanden, doch dieser Passus wurde von der BVG-Ost schon sehr bald hintergangen.
4.April 1952:
Bislang existierte eine
BVG-Fahrstromleitung vom Unterwerk Gleisdreieck (West) zum Unterwerk Senefelder
Platz (Ostsektor) um eventuelle Engp�sse auszugleichen. Auf Wunsch der BVG-Ost
wurde auch diese Leitung abgeschaltet.
Derzeit gibt es nur noch einige 475 V-Signalkabel und Stromschienen sowie das BVG-Fernsprechnetz und das 220 V-Netz f�r das Tunnellicht, das noch die Sektorengrenze �berquert.
2. Juli 1952
Anl�sslich des 50-j�hrigen
Betriebsjubil�ums wurde an diesem Tage auf dem U-Bahnhof Wittenbergplatz eine
Gedenktafel enth�llt. Diese Tafel ist ein Geschenk von London Transport und
soll die Verbundenheit der Berliner mit den Londonern verdeutlichen. Auf der
Tafel befindet sich ein original Londoner Bahnhofsschild (Roter Kreis mit blauen
Balken) mit dem Berliner Stationsnamen.
15. Januar 1953
Die Sektorengrenz-�berschreitenden
Stra�enbahnlinien werden unterbrochen. Abgesehen von der U-Bahn sind die
Betriebsteile der BVG nun vollst�ndig getrennt.
17. April 1953
BVG-West richtet eine neue
U-Bahnlinie ein: Diese Linie, die nur in der Hauptverkehrszeit verkehrt, hat
keine Linienbezeichnung und f�hrt von Warschauer Br�cke zum Reichskanzlerplatz
17. Juni 1953
"Als Protest-Botschaft an die freie Welt, geht am Potsdamer Platz das Kolumbushaus in Flammen auf!"
Aufstand der Arbeiter im Ostsektor. Ursache waren die Normenerh�hungen, das hei�t mehr Arbeit f�r das gleiche Geld. Dies f�hrte zu spontanen Arbeitsniederlegungen der Bauarbeiter in der Stalinallee. Bei den Arbeiterunruhen, wie sie sich dann im Laufe des Tages entwickelt haben, ging es weniger um Normenerh�hungen sondern mittlerweile generell um die Zust�nde im Lande.
"RIAS meldet am Abend: "Es herrscht Ausnahmezustand in Ostberlin!"
Gegen Abend ist der gesamte U-Bahnverkehr im Ostsektor zusammengebrochen. Die Z�ge enden an den letzten Bahnh�fen Westberlins, bzw. da, wo die letzten Gleiswechsel vor dem Osten waren.
18. Juni:
Die BVG-Ost richtet einen Notbetrieb ein: Die Linie A wird wieder durchgehend
betrieben und erreicht somit wieder Pankow. Auch auf der Linie C wird ein kurzer
Pendelverkehr aufgenommen: Zwischen Stadtmitte und Nordbahnhof.
19. Juni 1953
Die Linie
E wird auf gesamter L�nge
wieder betrieben. Sie war bislang au�er Betrieb.
Auch auf der Linie D
wird seitens der BVG-Ost (!) ein Notbetrieb durchgef�hrt. Im Einsatz sind von
der Linie E abgezogene Kleinprofilwagen, die im eingleisigen Pendelverkehr auf
beiden Gleisen zwischen Neanderstra�e und Bernauer Stra�e verkehren.
9. Juli 1953
Der Ausnahmezustand im Osten
wird aufgehoben. Auch der U-Bahnverkehr normalisiert sich.
Eine �nderung gibt es: Seit dem 17. Juni f�hrt die Linie A II nicht mehr zum
Alexanderplatz, sondern zum Kottbusser Tor. Dies wird so beibehalten.
17. August 1953
Die BVG-West beschlie�t ein
neues Verkehrskonzept: Es sieht vor, den Stra�enbahnbetrieb durch U-Bahnen und
Autobusse zu ersetzen.
Wie das Stra�enbahnnetz im Westen Berlins im Laufe der Jahre immer weiter dezimiert und schlie�lich ganz eingestellt wurde, erfahren Sie detailliert in der "Stadtchronik" ab 1954
Die vordringlichen U-Bahnprojekte:
Linie C I-Nord | Seestra�e - Reinickendorf (West) - Tegel |
Linie C I-S�d | Grenzallee - Buschkrug - Britz |
Linie C II-S�d | Tempelhof - Mariendorf |
Linie G | Wedding - Moabit - Zoo - Wilmersdorf (Bundesallee) |
Mit dem U-Bahnbau soll noch 1953 begonnen werden.
2. Oktober 1953
Der U-Bahnhof Knie
wird drei Tage nach dem Tod des beliebten Berliner B�rgermeisters in "Ernst-Reuter-Platz"
umbenannt.
26. Oktober 1953
C-Nord: U-Bahnbau auf dem
Wedding
Der U-Bahnbau hat begonnen. Zun�chst
beginnen die Bauarbeiten in der M�llerstra�e hinter dem Endbahnhof Seestra�e
in H�he der T�rkenstra�e. 1929 entstanden bereits einige Tunnelfragmente, sie
werden Bestandteil der Neubaustrecke. Die Strecke soll nach Tegel f�hren.
1953
Notfahrpl�ne f�r den Fall
der F�lle
Im Bereich der letzten Bahnh�fe vor der Sektorengrenze werden
Weichenverbindungen eingebaut. Aus diese Weise soll im Falle von Zwischenf�llen
seitens des Ostens (wie am 17. Juni) ein ungehinderter Zugverkehr im Westen m�glich
sein. Weichenverbindungen werden eingebaut: Gleisdreieck (unten), Schlesisches
Tor, Kochstra�e, Reinickendorfer Stra�e, Voltastra�e und Moritzplatz.
Januar 1954
Neue U-Bahnz�ge f�r die
BVG
Die BVG West wird neue U-Bahnwagen beschaffen. Sie sind f�r das Gro�profil-Netz
gedacht, da hier das Netz erweitert werden soll und somit Bedarf nach neuen Z�gen
besteht.
Zun�chst wurde untersucht, wie die neuen Z�ge konstruktionstechnisch aufgebaut
sein sollen.
Als Ergebnis dieser Untersuchungen wurde der Typ D ab 1956 ausgeliefert.
1953 waren Vertreter der BVG-Ost zu Gast in der HW-Seestra�e. Sie untersuchten
einen C-Wagen, um eine technische Dokumentation dieser Baureihe zu erstellen.
Mit Hilfe dieser Dokumentation soll ein Neubauzug f�r die Linie E entwickelt
werden. Dieser Zug entstand 1956 als Baureihe E.
Derzeitiger Einsatz der
U-Bahnz�ge:
Linien A und B: Baureihe A I (Baujahre 1907-26), Baureihe A II (1928-29)
Linie C: Baureihe C II (1929-30)
Linie D: Baureihe B I und B II (1924-29)
Linie E: Baureihe A I (Blumenbretter, 1924-26)
2. Januar 1954
Die BVG-Ost richtet auf der
Linie A (zwischen Potsdamer Platz und Pankow) sowie auf der Linie E einen
Wochenend-Nachtverkehr ein.
1. Mai 1954
Die Bauarbeiten an der Linie
C-Nord
erstrecken sich seither nicht mehr nur bis zum heutigen Kurt-Schumacher-Platz
sondern bis nach Tegel.
21. September 1954
Am Bahnhof Innsbrucker Platz
wurde eine neue Eingangshalle er�ffnet. Der alte Zugang von 1910 wurde
geschlossen. Der alte Zugang befand sich auf dem Insel-Rondeel des Innsbrucker
Platzes, der neue Zugang dagegen befindet sich n�rdlich des Platzes am Anfang
der Innsbrucker Stra�e.
Die neue Eingangshalle am U-Bahnhof Innsbrucker Platz
1. Oktober 1954
Die B-Linien tauschen ihre
Bezeichnungen.
Die B-Linien seither:
Linie B I | Warschauer Br�cke - Nollendorfplatz - Wittenbergpl. - Uhlandstra�e |
Linie B II | Nollendorfplatz - Bayerischer Platz - Innsbrucker Platz |
1955
200-Kilometer-Plan f�r
den Berliner U-Bahnbau
Beim Bausenat wurde ein Generalplan festgelegt, der den
Ausbau des Berliner U-Bahnnetzes auf einen Streckenumfang von 200 Kilometern
vorsieht. Derzeit umfasst das betriebene Netz einen Streckenumfang von etwa 80
Kilometer.
Der 200-km-Plan betrachtet
Berlin als eine ungeteilte Stadt. Deshalb ist zu verstehen, warum die
Westberliner Planungen auch in den Osten reichen. Jedoch wird dieser Plan nur f�r
West-Berlin festgeschrieben, in der Hoffnung, dass sich Ost-Berlin an diesen
Planungen orientieren wird.
Allerdings wird wenig R�cksicht auf die Existenz der S-Bahn genommen. (Warum
sonst der Bau einer Linie F in der Potsdamer Stra�e, parallel zur Wannseebahn?)
Im Wesentlichen wurden Planungen aus den ausgehenden 20er Jahren �bernommen,
die bereits 1948 wieder er�rtert wurden. NS-Planungen aus der Zeit nach 1933
hingegen finden kaum Ber�cksichtigung.
Die einzelnen Linien:
Linie A I | Ruhleben - Gleisdreieck - Pankow - Pankow (Breite Stra�e) |
Linie A II | Deutsches Opernhaus - Richard-Wagner-Platz (bisher A III) |
Linie B I | Spandau-Hakenfelde - Uhlandstr. - Warschauer Br. - Bersarinstra�e |
Linie B II | D�ppel - Krumme Lanke - Warschauer Br�cke - Bersarinstra�e |
Linie B III | Nollendorfplatz - Innsbrucker Platz |
Linie C | Tegel - Seestra�e - Tempelhof - Mariendorf (bisher C II) |
Linie D | Wilhelmsruh - Gesundbrunnen - Leinestra�e - Britz - Buckow |
Linie E | Karlshorst - Friedrichsfelde - Alexanderplatz - Moabit - Haselhorst |
Linie F | Weissensee - Alexanderplatz - Steglitz - Lichterfelde (Drakestra�e) |
Linie G | Lankwitz - Steglitz - Zoo - Wedding - Pankow (Breite Stra�e) |
Linie H | Rudow - Grenzallee - Mehringdamm - Siemensstadt (b: C I) |
Kursiv: Ziele im Ostsektor |
Eine Variante dieser Planung ist, die Linie B I zwischen Wittenbergplatz und Spandau als Gro�profillinie zu bauen. Dies w�rde bedeuten dass der Streckenabschnitt Wittenbergplatz - Uhlandstra�e entsprechend umgebaut werden m�sste, da dies eine Kleinprofillinie ist. Im Gegenzug w�rde diese Linie dauerhaft am Wittenbergplatz enden, da die weitere Strecke zur Warschauer Br�cke eine Kleinprofillinie ist. �hnliches ist mit der Linie A II vorgesehen, die derzeit als Linie A III betrieben wird: Diese Linie wird langfristig als Gro�profillinie H betrieben.
Auch der Ostmagistrat verfolgt
U-Bahnplanungen.
Allerdings gibt es dort keinen Rahmenplan, wie beim West-Senat. Die Planungen
beschr�nken sich im Wesentlichen auf den Bau der Strecke von Weissensee zum
Alexanderplatz und m�glicherweise weiter bis in die Gegend Friedrichstra�e,
sowie eine Erweiterung der Linie E nach Karlshorst. Dennoch genie�en diese
Pl�ne keine Priorit�t, weshalb es auch keine zeitlichen Festlegungen gibt.
23. Juni 1955
Linie G:
Erster
Rammschlag im Tiergarten
Die Arbeiten zum Bau der v�llig
neuen "Linie G" (heutige U9) haben begonnen.
Zun�chst muss der Abschnitt Zoo bis n�rdlich Hansaplatz fertig gestellt werden,
da hier im Jahre 1957 die "Interbau" stattfinden soll: Das Kernst�ck
der "Interbau" wird das zuk�nftige neue Hansaviertel sein, welches im
Krieg nahezu vollst�ndig zerst�rt wurde und sich als architektonisches und
st�dtebauliches Versuchsobjekt anbietet.
Die Linie G wird zun�chst zwischen Spichernstra�e und Leopoldplatz ausgebaut
und zusammen neun Bahnh�fe umfassen und somit nach den Linien C und D die
dritte Nord-S�d-Verbindung im Streckennetz der U-Bahn darstellen.
3. Juli
Der Bahnhof Seestra�e
wurde geschlossen, die Z�ge der Linie C I enden vor�bergehend am Bahnhof
Leopoldplatz.
Notwendig ist diese Ma�nahme, um den Bahnhof Seestra�e umzubauen, um die
Streckenverl�ngerung nach Tegel einzubinden.
3. Oktober 1955
Der neue Bahnhof Seestra�e
Der U-Bahnhof wurde
umfangreich umgebaut und zeitgem�� renoviert.
Als dieser U-Bahnhof 1923 er�ffnet
wurde, ist zun�chst nur der s�dliche Bahnsteig mit zwei Gleisen in Betrieb
genommen worden, w�hrend der n�rdliche Bahnsteig mit seinen zwei Gleisen
hinter einer Wand verborgen blieb. Der Umbau gestaltete sich folgenderma�en:
Das n�rdliche, au�en liegende Gleis wurde nie ben�tigt und konnte endg�ltig
beseitigt werden, da es auch zuk�nftig nicht gebraucht wird. An seine Stelle
trat ein Seitenbahnsteig, der den alten Mittelbahnsteig mit umfasst. Das andere
Gleis an diesem ehemaligen Mittelbahnsteig, das nun an diesem verbreiterten
Seitenbahnsteig liegt, dient k�nftig dem Linienverkehr Richtung Tegel. Dieser
bisher 80 Meter lange Bahnsteig wurde zugleich auf 110 Meter verl�ngert. Der s�dliche
Mittelbahnsteig erfuhr ebenfalls eine entsprechende Verl�ngerung, wurde im �brigen
aber nicht umgebaut. Dort halten k�nftig nur noch die Z�ge Richtung
Mehringdamm.
Die Bahnsteighalle in ihren
neuen gr��eren Abmessungen (die teilende Wand wurde ja abgetragen) wurde bei
dieser Gelegenheit erstmalig mit Fliesen verkleidet: Die W�nde bekamen
senkrechte gelbe Fliesen, die St�tzen dagegen graue Fliesen. Die Bahnsteigfl�chen
bekamen einen Kunststeinplatten-Belag.
1923 erhielt der Bahnhof, wie alle anderen auch, glatte verputzte W�nde. Damals
war nicht genug Geld f�r Fliesenverkleidungen vorhanden.
Berliner U-Bahn | Kleinprofil | Gro�profil | Gesamtnetz |
Betriebszuwachs | - | 0,039 km | - |
Betriebsl�nge gesamt | 43,369 km | 32,571 km | 75,901 km |
Bauwerkszuwachs | - | - | - |
Bauwerksl�nge gesamt | 45,239 km | 35,071 km | 80,310 km |
Bahnh�fe neu | - | - | - |
Bahnh�fe gesamt | 55 | 47 | 102 |
1955
Neuer Hochbahnhof
Nollendorfplatz
Der von dem Architektenteam
Craemer & Wolffenstein entworfene Hochbahnhof am Nollendorfplatz aus dem
Jahre 1902 ist im Zweiten Weltkrieg derart zerst�rt worden, so dass der Abriss
der noch vorhandenen Ruinen unumg�nglich war.
Unter Aufrechterhaltung des Zugbetriebes ist nun der Rest dieses
Bahnhofes abgerissen worden. An dessen Stelle trat nun ein Neubau-Bahnhof, der
aus einer kubischen Stahl-Konstruktion besteht. Gro�e Teile der Seitenw�nde
sind verglast.
METROS
IN EUROPA In LENINGRAD (heute: ST. PETERSBURG) wird am 15. November 1955 der erste Abschnitt einer Metro er�ffnet. Es ist nach Moskau die 2. Metro der Sowjetunion. In ROM wird 1955 der erste Abschnitt einer Metro er�ffnet. Es ist die erste Metro Italiens. |
Mai 1956 Wagenpark
Neuer U-Bahnzug bei der
BVG-West
Die Baureihe D f�r die
BVG-West
Ein neuer achtachsiger
Doppeltriebwagen f�r das Gro�profil wird angeliefert.
Dieser Doppeltriebwagen erhielt die Baureihenbezeichnung "D, 13.
Lieferung". Sp�ter wurde er auch als "D-55" bezeichnet.
Die Baureihe D
3. Mai 1956
Linie C-Nord:
Erste Nachkriegs-Strecke er�ffnet!
U-Bahn zum
Kurt-Schumacher-Platz ist fertig.
Diese Strecke verl�uft
unter der M�llerstra�e und umfasst die neuen Bahnh�fe Rehberge, Afrikanische
Stra�e und Kurt-Schumacher-Platz. Sie ist Bestandteil der
Linie C I.
Berliner U-Bahn | Kleinprofil | Gro�profil | Gesamtnetz |
Betriebszuwachs | - | 2,333 km | - |
Betriebsl�nge gesamt | 43,369 km | 34,904 km | 78,273 km |
Bauwerkszuwachs | - | 2,464 km | - |
Bauwerksl�nge gesamt | 45,239 km | 37,535 km | 82,774 km |
Bahnh�fe neu | - | 3 | - |
Bahnh�fe gesamt | 55 | 50 | 105 |
U-Bhf. Afrikanische Stra�e (er�ffnet Mai 1956)
Die
Linie C zum Kurt-Schumacher-Platz
Die Linie C seither:
Linie C I | Kurt-Schumacher-Platz - Seestr. - Mehringdamm - Grenzallee |
15. Juni 1956
Die im Mai gelieferte
D-Einheit erhielt an diesem Tage in Folge einer Abnahmeuntersuchung die
Allgemeine Betriebsgenehmigung von der Technischen Aufsichtsbeh�rde. Sofort
wurde der "Neue" in Fahrgastverkehr eingesetzt. Er kam in der
Folgezeit auf der Linie C II (Mehringdamm - Tempelhof) zum Einsatz. Hiermit
wollte die BVG im Alltagseinsatz erste Erfahrungen sammeln. Die Linie C II bot
sich daf�r an, da hier ohnehin nur Kurzz�ge ben�tigt werden. Im �brigen
gingen diese Probefahrten ohne nennenswerte Probleme von statten.
1. Juli 1956
Die BVG-West erh�ht die
Fahrpreise:
Die Einzelfahrt kostet anstatt 25 Pfg. nun 30 Pfennig.
Es ist die erste Fahrpreiserh�hung seit 1951.
1. November 1956
Linienneuordnung im
Kleinprofil zum 1. November 1956
Berlin ist seit 1945
in vier Sektoren aufgeteilt. Im Laufe der vergangenen Jahre verschoben sich
zunehmend die Fahrgaststr�me dahingehend, dass prim�r die Fahrg�ste der
Westsektoren Ziele in den Westsektoren aufsuchten. Die Folge ist, dass die
Bedeutung der Linie A in den Ostsektor hinein r�ckl�ufig ist. Dieser Tendenz
folgend beschloss die BVG-West eine �nderung der Zuguml�ufe.
Linie A I:
Diese Linie fuhr bisher von
Ruhleben nach Pankow. Sie beh�lt ihre Vormachtstellung im Bereich des
Ostsektors. Im Westendabschnitt nach Ruhleben dagegen wird sie zu einer Verst�rkerlinie
degradiert. Die "Hauptlinie" dagegen wird die bisher ohne Bezeichnung
gef�hrte Zuggruppe von Warschauer Br�cke her �bernehmen. Sie erh�lt die
Bezeichnung
AB I.
K�nftiger Verlauf der A I:
Werktags:
Pankow - Reichskanzlerplatz (heute Th.-Heuss-Platz)
In den Abendstunden und Sonntags:
Pankow - Zoologischer Garten
Linie A II:
Bisheriger Verlauf:
(Kottbusser Tor) - Wittenbergplatz - Krumme Lanke
Die A II hat die Wilmersdorfer Strecke bislang allein versorgt. Dies wird ab
heute ge�ndert. Die eigentliche Funktion der A II wird durch die neu
eingerichtete Linie AB II �bernommen, w�hrend die A II ansatzweise ein
traditionelles Einsatzgebiet zur�ck erh�lt: den Ostsektor.
Dennoch wird die A II k�nftig sonntags nicht mehr betrieben.
Die neuen Aufgaben der A II:
Werktags:
Pankow - Wittenbergplatz - Breitenbachplatz
Werktags im Berufsverkehr:
Pankow - Wittenbergplatz - Krumme Lanke
Sonntags:
kein Betrieb.
Linie A III:
An der Aufgabe der knapp 700
Meter langen Linie A III �ndert sich nichts.
Die Linie A III:
Deutsches Opernhaus - Richard-Wagner-Platz
Linie AB
I:
Die Bezeichnung dieser Linie
ist neu.
Seit April 1953 jedoch gibt es diese Zuggruppe schon. Sie fuhr seither als Verst�rkerlinie
von Warschauer Br�cke zum Reichskanzlerplatz und erg�nzte somit die regul�ren
Zugl�ufe der
B I und A I.
K�nftig wird diese Linie ganztags (auch Sonntags) als Regellinie betrieben.
Sie ersetzt die A I nach Ruhleben.
Die Linie AB I:
Warschauer Br�cke - Nollendorfplatz - Wittenbergplatz - Reichskanzlerplatz -
Ruhleben
Linie AB
II:
Auch diese
Linienbezeichnung ist neu.
Diese Linie �bernimmt die Aufgaben der bisherigen Linie A II und ersetzt
gleichfalls die Linie B I.
Der Verlauf der Linie AB II:
Werktags tags�ber:
Krumme Lanke - Wittenbergplatz - Kottbusser Tor - Warschauer Br�cke
Werktags in den Abendstunden + Sonntag vormittags:
Krumme Lanke - Wittenbergplatz
Sonntag nachmittags:
Krumme Lanke - Wittenbergplatz - Kottbusser Tor
Linie B I:
Diese Linie war die
Hauptlinie auf der Kreuzberger Strecke. Sie wird heute durch die Linien AB I und
AB II abgel�st. Die Hauptaufgabe der B I besteht in der Versorgung der
Kudamm-U-Bahn.
Sie f�hrt k�nftig wie folgt:
Werktags und Sonntags:
Uhlandstra�e - Wittenbergplatz - Kurf�rstenstr. - Gleisdreieck (oben)
Werktags im Berufsverkehr:
Uhlandstra�e - Wittenbergplatz - Kurf�rstenstr. - Gleisdreieck (oben) -
Kottbusser Tor.
Linie B II:
Am Verlauf dieser Sch�neberger
Linie �ndert sich nichts.
Der Verlauf der B II:
Nollendorfplatz - Bayerischer Pl. - Innsbrucker Platz
Die Gro�profillinien wurden in ihren Aufgaben nicht ver�ndert oder angepasst.
1956
Die Wohnhaus-Bebauung an der
Stalinallee ist fertig gestellt. Beim Ausbau dieser Stra�e wurden auch einige
Zug�nge zu den betroffenen U-Bahnh�fen (Strausberger Pl., Marchlewskistr. und
Frankfurter Tor) stilistisch angepasst. Dieser Umbau erfolgte seit 1954. Sie
wurden zum Teil in die H�userfronten integriert oder aber mit angepassten
Umwehrungen versehen, wie auf der Abbildung am Strausberger Platz.
U-Bahn-Zugang im Stil der Stalinallee-Architektur.
(Aufnahme: um 1970)
2. Januar 1957
Zugbegleiter �bernehmen die
Abfertigung
Auf einigen Bahnh�fen f�hren
die Zugbegleiter k�nftig die Zugabfertigung selbst durch.
Es sind dies die Bahnh�fe Viktoria-Luise-Platz, Bayerischer Platz, Rathaus Sch�neberg,
Innsbrucker Platz und Richard-Wagner-Platz.
Die BVG kann auf diese Weise Personal im U-Bahnbereich einsparen. Dieser
Neuerung gingen umfangreiche Untersuchungen voraus:
Einige BVG-Mitarbeiter unternahmen Dienstreisen in andere U-Bahnst�dte, um die
dortige Betriebspraxis zu studieren. In Hamburg bei der dortigen U-Bahn wird
seit Ende 1950 der Zugbegleiter eingespart. Dort hat der Zugabfertiger auf der
Haltestelle (wie ein U-Bahnhof dort genannt wird) die Abfertigung �bernommen.
Die Abfahrbereitschaft gibt er dem Zugfahrer mittels eines Abfahrsignals
bekannt.
In Stockholm bei der dortigen "Tunnelbana" wurde der umgekehrte Weg
gegangen: Dem Zugfahrer steht dort ein Begleiter bei, der die Zugabfertigung �bernimmt.
Bahnhofspersonal wird dort eingespart.
In Berlin wurden beide Betriebsformen miteinander verglichen, die Hamburger Form
schied in Berlin aus, da es in Berlin noch U-Bahnwagen mit den alten
Hochbahnkupplungen gibt. Im Gefahrenfall muss bei der Bedienung ein zweiter Mann
vor Ort sein, w�hrend die Hamburger Hochbahn ausnahmslos �ber die
vollautomatischen Scharffenberg-Kupplungen verf�gt, die ein
"Hochbahner" alleine bedienen kann. Daher blieb nur das Stockholmer
Prinzip, was nunmehr auch in Berlin angewendet wird.
1.Mai 1957
Linienneuordnung im
Kleinprofilnetz zum 1. Mai 1957
Die praktischen Erfahrungen im Alltag w�hrend der letzten Monate haben gezeigt, dass das am 1.November
1956 eingerichtete Linienschema vor allem f�r den Fahrgast recht schwer zu durchschauen war.
Aus diesem Grunde �nderte die BVG-West einige Linienbezeichnungen.
Linie A I:
(Reichskanzlerpl.) - Zoo -
Pankow
keine �nderungen!
Linie A II:
(Krumme Lanke) -
Breitenbachpl. - Pankow
keine �nderungen!
Linie A III:
Deutsches Opernhaus -
Richard-Wagner-Platz
keine �nderungen!
Linie B I:
Uhlandstra�e - Gleisdreieck (oben) - (Kottb.Tor)
NEUE Linienbezeichnung: B
IV
Linie B II:
Nollendorfplatz - Innsbrucker Platz
NEUE Linienbezeichnung: B
III
Linie AB I:
Ruhleben - Warschauer Br�cke
NEUE Linienbezeichnung: B
I
Linie AB II:
Krumme Lanke - Wittenbergplatz - (Warschauer Br�cke)
NEUE Linienbezeichnung: B
II
Mai 1957
Am U-Bahnhof Bayerischer
Platz war ein Umbau notwendig: Die Grunewaldstra�e wurde begradigt und hierbei
quer �ber den Bayerischen Platz gef�hrt. Dort, auf dieser Rasenanlage, befand
sich der 1949 wiederaufgebaute S�dzugang des U-Bahnhofs, der dem Stra�enbau
nun im Wege war. Er musste beseitigt und nach S�den verlegt werden. Dort
entstand eine neue oberirdische Eingangshalle, die auch �ber einen Unterstand
f�r die Fahrg�ste der Stra�enbahn und einen Kiosk verf�gt.
6. Juli 1957
Phantombahnhof Hansaplatz
Er�ffnung der
Internationalen Bauausstellung 1957 (Interbau) im wiederaufgebauten Hansa-Viertel.
Bestandteil des Hansa-Viertels ist der von Werner Klenke gestaltete U-Bahnhof
"Hansaplatz", der im Rahmen der Ausstellung besichtigt werden
konnte. Dieser Bahnhof wurde sp�ter Bestandteil der neuen Linie G, die bereits
auf voller L�nge im Bau war.
U-Bhf. Hansaplatz (er�ffnet als INTERBAU-Objekt im Juli
1957)
18. November 1957
Gro�baustelle
"Kranzlereck"
Die Linie
B IV (Gleisdreieck -
Uhlandstra�e) wird stillgelegt.
Die Stilllegung war erforderlich wegen des Baues der Linie G im Bereich
Joachimsthaler Stra�e/Kurf�rstendamm. Somit ist der U-Bahnhof Uhlandstra�e
bis auf weiteres ohne Zugverkehr. Ersatz sind die Autobuslinien A 19 und A 29,
die ab Wittenbergplatz verkehren.
Dezember 1957
Die BVG-West erh�lt
erste Serienz�ge des Typs D-57.
Die
Einheiten D-57
1. Januar 1958
Der U-Bahnhof
Bersarinstra�e bekommt einen Namenszusatz und hei�t k�nftig
"Bersarinstra�e (Frankfurter Tor)".
An dieser Stelle entstanden zwei Hochh�user, die einen
Tor-artigen Charakter bilden. Historisch betrachtet ist die Bezeichnung nicht
korrekt, da das alte Frankfurter Tor in H�he des heutigen U-Bahnhofs Weberwiese
lag. Doch wen st�rt�s...
In Friedrichsfelde ist ein
Tierpark er�ffnet worden.
Der U-Bahnhof Friedrichsfelde bekommt einen Namenszusatz
und hei�t daher "Friedrichsfelde
(Tierpark)"
Zugang zum U-Bahnhof Friedrichsfelde (Tierpark) (um 1958)
28. April 1958
Die Berliner bewundern
die "Gelben
Blitze"
So jubelte die Presse, denn
die BVG-West setzt an diesem Tage erstmals sechs 4-Wagenz�ge auf der Linie C-I
(Kurt-Schumacher-Platz - Grenzallee) ein. In diesen Tagen wurde die letzte zu
erwartende Zugeinheit dieser Bauserie an die BVG ausgeliefert.
31. Mai 1958
Mit der U-Bahn nach Tegel
Die Linie C-I wird bis
Tegel verl�ngert. Diese schlie�t am Kurt-Schumacher-Platz an und f�hrt zum
Teil oberirdisch bis nach Tegel. Neu sind die Bahnh�fe Scharnweberstra�e
(Eichborndamm), Seidelstra�e (Flugplatz Tegel) (heute:
Otisstra�e), Holzhauser Stra�e, Borsigwerke und Tegel
(heute: Alt-Tegel)
Mit der Er�ffnung dieser schnellen Verbindung in den Norden Berlins wird dort
das Stra�enbahnnetz weitgehend eingestellt.
Berliner U-Bahn | Kleinprofil | Gro�profil | Gesamtnetz |
Betriebszuwachs | - | 4,285 km | - |
Betriebsl�nge gesamt | 43,369 km | 39,189 km | 82558 km |
Bauwerkszuwachs | - | 4,208 km | - |
Bauwerksl�nge gesamt | 45,239 km | 41,743 km | 86,982 km |
Bahnh�fe neu | - | 5 | - |
Bahnh�fe gesamt | 55 | 55 | 110 |
U-Bhf. Borsigwerke (er�ffnet 1958)
Die Linie C I seither:
Linie C I | Tegel - K.-Schumacher-Pl. - Seestr. - Mehringdamm - Grenzallee |
1. Juni 1958
Seit diesem Tage verzichtet
die BVG auf die Bezeichnungen der Linien bei der Berliner U-Bahn.
Eine U-Bahnlinie wurde seither nach au�en nur durch ihre Endpunkte bezeichnet.
("Linie Tegel-Grenzallee" usw.)
Der �bersichtlichkeit halber werden die alten Bezeichnungen im Rahmen dieser
Chronik als "Zuggruppen" weiter gef�hrt.
Juni 1958
Das "Frankfurter
Tor" hat sich als geographische Bezeichnung durchgesetzt.
Aus diesem Grunde wird der Bahnhof Bersarinstra�e (Frankfurter Tor) in "Frankfurter
Tor" umbenannt.
5. Dezember 1958
Im U-Bhf. S�dstern wird der
neue Eingangsbereich in Bahnhofsmitte in Betrieb genommen. Die beiden am
Bahnsteigende gelegenen alten Zug�nge werden geschlossen. Diese Bauma�nahme
ist verbunden mit einer Umgestaltung der Verkehrsf�hrung auf dem S�dstern.
1958
Im U-Bhf. Zoologischer
Garten haben Umbauarbeiten begonnen. Die Vorhallen werden wesentlich erweitert,
da die Treppen zum tiefer gelegenen Bahnsteig der Linie G Platz finden m�ssen.
Bei dieser Gelegenheit wird der 1902 erbaute und 1929 modernisierte U-Bahnhof
komplett renoviert und neugestaltet.
1958
Wagenpark
Neue U-Bahnwagen f�r die Linie E
Auch im Ostteil der Stadt gab es nun
Bestrebungen, eine neue Generation von U-Bahnwagen zu erproben.
1959 Wagenpark
Bei der BVG-West begann die Entwicklung f�r einen neuen
Wagentyp f�r das Kleinprofilnetz. Er soll sich, so die Vorgabe, technisch und
optisch an den f�r das Gro�profilnetz geschaffenen D-Wagen orientieren.
16. M�rz 1959
Der U-Bhf. Ernst-Reuter-Platz
pr�sentierte sich bis vor kurzem noch in seinem Erscheinungsbild von 1902,
wobei er Ende der 20er Jahre f�r den Einsatz von 8-Wagen-Z�gen verl�ngert und
modernisiert wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Bahnhof -wie der Platz selbst-
umgebaut. Hierbei erhielt dieser Bahnhof neue Zug�nge im mittleren Bereich der
Bahnsteige. Diesen Zug�ngen sind umfangreiche G�nge angeschlossen, die an den
jeweiligen Rand der neuerdings kreisf�rmigen Anlage f�hren. Zus�tzlich wurde
eine Tunnelverbindung unter dem Gleisk�rper hindurch geschaffen, wie sie
bereits seit den 30er Jahren auf einigen Charlottenburger Bahnh�fen bestehen.
Die W�nde der Bahnsteighalle werden gleichfalls neu verkleidet.
Sie erhalten kleine quadratische Fliesen in einer hellblauen Farbgebung.
31. M�rz 1959
Der U-Bahnhof Schillingstra�e
wurde vor�bergehend geschlossen. Oberirdische Bauarbeiten am Alexanderplatz und
der Stalinallee machen die Schlie�ung erforderlich.
1. Juni 1959
U-Bahnhof N�rnberger Platz
wurde geschlossen.
Zum Ende des Betriebstages wurde dieser Bahnhof geschlossen, da in unmittelbarer
N�he ein neuer Bahnhof namens Spichernstra�e neu er�ffnet wurde.
2. Juni 1959
Spichernstra�e
An diesem Tage wurde der neue U-Bhf. Spichernstra�e in Betrieb genommen.
Berliner U-Bahn | Kleinprofil | Gro�profil | Gesamtnetz |
Betriebszuwachs | - | - | - |
Betriebsl�nge gesamt | 43,369 km | 39,189 km | 82558 km |
Bauwerkszuwachs | - | - | - |
Bauwerksl�nge gesamt | 45,239 km | 41,743 km | 86,982 km |
Bahnh�fe neu | 1 (1 geschlossen) | - | - |
Bahnh�fe gesamt | 55 | 55 | 110 |
Der Bahnhof N�rnberger Platz
wurde geschlossen und wurde kurz darauf abgerissen. An dessen Stelle entstand
eine zweigleisige Kehrgleisanlage.
Beim neuen Bahnhof Spichernstra�e handelt es sich um einen Bahnhof mit zwei Seitenbahnsteigen. Am S�dende
des Bahnhofs wurde eine Umsteigem�glichkeit zur Linie G mit erstellt.
An dieser Stelle befand sich bisher eine Kehrgleisanlage des Bahnhofes N�rnberger Platz. Somit nutzen die Z�ge in diesem Bahnhof die ehemaligen Kehrgleise, w�hrend die Seitenbahnsteige �ber den alten Verkehrstrassen errichtet wurden.
Die W�nde im Bahnhofsbereich wurden mit blauen Fliesen versehen, w�hrend die st�hlernen St�tzen lediglich grau gestrichen wurden. Im s�dlichen Zugangsbereich wurden runde Betonst�tzen verwendet, die mit Glasmosaik verkleidet sind. Der Zugangsbereich und Verbindungstunnel zur Linie G erhielt sandfarbene Fliesen. Die Decke wurde abgeh�ngt, wobei die Neonlampen in die Decke integriert wurden. Im Zugangsbereich wurden versenkte runde Neonlampen verwendet, die ein recht schattiges Licht spenden.
2. November 1959
U-Bahn nach Britz im Bau!
Am Teltowkanal in der N�he des Bahnhofs Grenzallee
begannen die Bauarbeiten zur Erweiterung der Linie C Richtung S�den. Diese
Strecke soll die Hufeisensiedlung erschlie�en und im neuen Stadtteil
Britz-S�d zun�chst ihr Ende finden.
METROS
IN EUROPA In LISSABON wird am 29. November 1959 der erste Abschnitt einer Metro er�ffnet. Es ist die erste Metro Portugals. |