Was sonst noch geschah...
Ereignisse
in Berlin und im Berliner Nahverkehr
1950 - 1959
1900
| 1910
| 1920
| 1930
| 1940
| 1950 |
1960 |
1970 | 1980
| 1990 | 2000
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1951
1952
1953
1954
1955
1956
1957
1958
1959
5. Januar 1950
Die Danziger- und die Elbinger Stra�e auf dem Prenzlauer Berg erhalten
den gemeinsamen Namen "Dimitroffstra�e".
7.
Januar 1950
Der im Krieg stark besch�digte U-Bahnhof Hausvogteiplatz wird wiederer�ffnet.
Seit 1945 fuhren die Z�ge ohne Halt durch.
1. Februar 1950
In der Kaiserallee in Wilmersdorf wird das �Bundeshaus� er�ffnet. Es ist
die Dienststelle der bundesrepublikanischen Beh�rden in West-Berlin.
14. M�rz 1950
Notstand in Berlin
West-Berlin wird von der Bundesregierung zum Notstandsgebiet erkl�rt.
Die Arbeitslosenzahlen erreichen neue Rekordh�hen, die Versorgung der Bev�lkerung
hat sich noch nicht eingespielt. �ffentliche Auftr�ge werden bevorzugt an
Berliner Unternehmen vergeben. Die Stadt erh�lt eine 15 Millionen DM-Zuwendung
f�r den Wohnungsbau. Der Wohnungsbau findet bislang nur in Form einer
Wiederherrichtung von Kriegsruinen statt. Ebenso ist es im Osten. Das Stadtbild
wird nach wie vor noch von Ruinenfeldern bestimmt.
30. M�rz 1950
Die Stra�e "An der Heerstra�e" wird auf gesamter L�nge umbenannt in
"Heerstra�e".
Die Stra�en Spandauer Berg, Spandauer Chaussee und Spandauer Stra�e erhalten
den gemeinsamen Namen "Spandauer Damm"
M�rz 1950
In Friedrichshain hat der Bau einer Wohnsiedlung begonnen. Hierbei handelt es
sich um einige Zeilbauten, die im Bereich zwischen Memeler Stra�e, Warschauer
Stra�e und Stalinallee (ehem. Frankfurter Allee) entstehen sollen. Sie
entstammen einer Siedlungsplanung der "Wohnzelle Friedrichshain", die
von Hans Scharoun stammt. (Diese Siedlung hatte nichts mit der sp�teren
Stalinallee-Bebauung zu tun!)
1. April 1950
Die Borsigwerke nehmen ihre Produktion wieder auf. Die relativ sp�te Aufnahme
der Produktion bei Borsig h�ngt damit zusammen, dass die Franzosen das Werk
nahezu komplett demontiert und die Ger�tschaften in umliegenden Gew�ssern
versenkt haben.
6. April 1950
Die Landsberger Stra�e sowie die Landsberger Allee bekommen den gemeinsamen
Namen "Leninallee"
8. April 1950
In Ostberlin findet der Prozess gegen die Mitglieder der Gladow-Bande statt. Die
Gladow-Bande hat 1948/49 mehr als 50 Bank�berf�lle ver�bt.
16. April 1950
Bundeskanzler Adenauer ist in dieser Funktion erstmals in Berlin.
21. April 1950
Am Kurf�rstendamm wird das Franz�sische Kulturzentrum (Maison de France) er�ffnet.
22.
April 1950
Der S-Bahnhof Landsberger Allee wird in "Leninallee" umbenannt.
21. Mai
1950
Die BVG-West f�hrt erstmals eine Dreiecks-Stra�enbahnlinie im Ausflugsverkehr
ein. (Neuk�lln - Pichelsdorf)
24. Mai 1950
Er�ffnung des "Pionierparks Ernst Th�lmann" in der Wuhlheide.
27. Mai 1950
Im Ostsektor findet das Deutschlandtreffen der FDJ mit mehr als 700.000
Mitgliedern statt.
Dieses Treffen wird zum Anlass genommen, das "Walter-Ulbricht-Stadion"
an der Chausseestra�e zu er�ffnen.
11. Juni 1950
In Adlershof wird mit dem Bau eines Fernsehsendezentrums begonnen.
1. Juli 1950
Die Ostzone stellt die Stromlieferungen nach West-Berlin ein. West-Berlin ist
nun eine autonome "Strominsel".
Seit im Dezember 1949 das Kraftwerk West mit Hilfe der Luftbr�cke wieder in
Betrieb genommen werden konnte, ist die BEWAG-West in der Lage, die Stadt
ausreichend mit Strom zu versorgen.
1. Juli
1950
Die BVG-West richtet eine Schnellbuslinie ein. (Linie A12S)
3. Juli 1950
Am Wittenbergplatz er�ffnet das im Krieg zerst�rte KaDeWe erstmals seine
Pforten. In der Folgezeit entwickelt sich die relativ tote Tauentzienstra�e wieder
zu einer der wichtigsten Einkaufsstra�en im Westen Berlins. Bis 1943 galt das
KaDeWe als das gr��te und vor allem vornehmste Warenhaus Berlins.
Selber Tag:
Die Berliner Wasserbetriebe (West) verf�gen die Unterbrechung der
Wasserversorgung von und in den Osten. Dies f�hrt vor allem in Neuk�lln zu
enormen Versorgungsproblemen...
8. Juli 1950
Um die Neuk�llner Bewohner wieder mit Wasser zu versorgen, werden die Leitungen
vom Wasserwerk Johannisthal wieder ge�ffnet. Diese Intersektoren-Verbindung
blieb bis 1967 in Betrieb.
18. Juli 1950
Die Kaiserallee in Wilmersdorf wird in "Bundesallee" umbenannt. Mit
diesem Stra�ennamen soll auch im Stadtbild unterstrichen werden, dass Berlin
zur Bundesrepublik Deutschland geh�rt. In der Bundesallee befindet sich das
Bundeshaus, so zu sagen die Berliner Au�enstelle der bundesrepublikanischen
Beh�rden.
19. Juli 1950
Richtfest des ersten Wohnblocks in der "Wohnstadt Friedrichshain".
18.
August 1950
Der v�llig zerst�rte U-Bahnhof Kaiserhof wird mit dem neuen Namen
"Th�lmannplatz" wieder in Betrieb genommen. Seit 1945 sind die Z�ge
hier ohne Halt durchgefahren.
August 1950
Die "B�tzowbahn" von Spandau nach Hennigsdorf wird stillgelegt.
7. September 1950
Schloss wird gesprengt!
Im Ostsektor wird mit der Sprengung des Berliner Stadtschlosses begonnen. Die
Machthaber m�chten an dessen Stelle einen Aufmarschplatz mit Trib�nen
einrichten.
Zu diesem Zeitpunkt wurden die Abrissarbeiten der Neuen Reichskanzlei abgebrochen. Es waren Reste �ber geblieben, die erst gegen 1956 beseitigt wurden. Als Grund f�r den Abbruch der Arbeiten wurden Kapazit�ts-Engp�sse angegeben, da die Maschinen und Arbeiter f�r die Schlosssprengung herangezogen wurden.
1. Oktober 1950
Die Verfassung von Berlin tritt in Kraft. Es handelt sich um eine
Landesverfassung, die nur in West-Berlin g�ltig ist.
13. Oktober 1950
Friedrich Ebert, Oberb�rgermeister von Berlin (Ost) �bergibt einer
Tr�mmerfrau die erste neu erbaute Wohnung in einem der Scharoun�schen
Zeilbauten an der Stalinallee.
14. Oktober 1950
Die BVG-West stellt die Umlandverbindungen bei Bus und Stra�enbahn ein: Die
Stra�enbahnlinie 47 verlie� in der Waltersdorfer Chaussee das Stadtgebiet und
endete in Sch�nefeld. Die Linie 96 fuhr ab Lichterfelde auf dem Gebiet der DDR
weiter bis zur Machnower Schleuse. Ferner existierten je eine Buslinie nach
Glienicke (Nordb.) und nach Falkensee. Diese Einstellungen erfolgen durch die
BVG-West, weil sie nicht mehr f�r die Sicherheit ihres Personals garantieren
konnte. Wiederholt kam es auf dem Gebiet der DDR zu vor�bergehenden Festnahmen
von BVG-Personal. Letztendlich erfolgt die Stilllegung auf Wunsch der DDR. Das
West-Berliner Umland ist somit nur noch mit der ostzonalen S-Bahn oder zu Fu�
�ber die Grenze erreichbar.
Wenige Wochen sp�ter wurde die Linie 96 innerhalb der DDR mit Fahrzeugen der BVG-Ost wieder betrieben.
24. Oktober 1950
Die von Amerikanern gestiftete "Freiheitsglocke" ert�nt erstmals im Turm
des Sch�neberger Rathauses.
19. November 1950
F�r Sport- und Massenveranstaltungen wird die
"Werner-Seelenbinder-Halle" an der Leninallee in Friedrichshain
er�ffnet.
1. Dezember 1950
Der Stettiner Bahnhof wird in "Nordbahnhof" umbenannt.
Ebenso wird der Schlesische Bahnhof in "Ostbahnhof" umbenannt.
3. Dezember 1950
Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus
Die SPD ist wieder Sieger dieser Wahlen, erreicht aber nicht mehr die absolute
Mehrheit. Die SED ist selbstverst�ndlich nicht zur Wahl angetreten.
SPD: 44,7 % (Letztwahlen: 64,5); CDU: 24,6 %
(19,4); FDP: 23,0
% (16,1); Konservative Partei 0,8 %;
Deutsche Partei 3,7 %; BHE Heimatvertriebene 2,2 %;
USPD 0,7 %; FSU 0,3 %
1950
Entlang der Stalinallee entstehen die beiden von Hans Scharoun entworfenen
Laubengang-Wohnh�user, die einer fr�hen Aufbauplanung der Stalinallee als
"Wohnzelle Friedrichshain" entsprechen.
1950
Unter den Linden wird mit dem Bau einer neuen Sowjetischen Botschaft begonnen.
Dezember 1950
Im Laufe des Jahres 1950 fl�chteten fast 198.000 DDR-B�rger in den Westen.
1950
Zur Jahreswende 1950/51 erhielt die BVG-West acht Stra�enbahnz�ge, bestehend
aus 2-achsigen Trieb- und Beiwagen. Diese Wagen, die zum Teil aus Alt-Teilen
entstanden, waren als Grundstock f�r die Erneuerung des Wagenparks der
West-Berliner Stra�enbahn gedacht. Zumeist waren diese Z�ge auf der Linie 47
nach Rudow anzutreffen.
1950
Der Gendarmenmarkt (Mitte) wird umbenannt in "Platz der Akademie".
10. Januar 1951
Die Elsasser Stra�e und die Lothringer Stra�e in Mitte werden in
"Wilhelm-Pieck-Stra�e" umbenannt. Wilhelm Pieck ist Staatspr�sident
der DDR.
18. Januar 1951
Ernst Reuter wurde von den Stadtverordneten West-Berlins wieder zum Oberb�rgermeister gew�hlt. Aufgrund der neuen
Berliner Verfassung nennt er sich nun �Regierender B�rgermeister von
Berlin�
1. Februar 1951
Der West-Berliner �Magistrat von Gro�-Berlin� nennt sich von nun an �Der
Senat von Berlin�.
1. Februar 1951
West-Staaken wird von der Volkspolizei besetzt. Dieser Stadtteil geh�rte
bislang zum Westberliner Stadtbezirk Spandau, gelangt durch einen Gebietstausch
nun zum Stadtbezirk Mitte. Im Gegenzug geh�rt der bislang auf der Stadtgrenze
befindliche Flugplatz Gatow nun zu West-Berlin.
3. Februar 1951
Auf dem Messegel�nde wird die erste �Gr�ne Woche� seit Kriegsende er�ffnet.
1. M�rz 1951
Die Dorotheenstra�e in Mitte wird in "Clara-Zetkin-Sta�e" umbenannt.
19.
M�rz 1951
In der K�nigstra�e, der sp�teren Rathausstra�e (Mitte) wird der
Stra�enbahnverkehr eingestellt. Hierbei handelt es sich um den Abschnitt vom
Alexanderplatz bis zum Schlossplatz. Au�erdem entf�llt der Stra�enbahnverkehr
in der Werderstra�e, Franz�sischen Stra�e und der Spandauer Stra�e.
Betroffen sind die Linien 64, 65, 69, 71, 72, 73 und 74, die nun umgeleitet
werden m�ssen.
Dies ist der Beginn einer langfristig angelegten Einstellungspolitik der
Stra�enbahn in der Berliner Innenstadt seitens der BVG-Ost, die 1970 in der
Leipziger Stra�e ihren Abschluss findet.
27. M�rz 1951
Die Krolloper wird gesprengt. Sie war seit 1933 (Reichstagsbrand) der
Sitzungsort des Reichstags.
1. April 1951
Die Chausseesta�e in Britz wird umbenannt in "Britzer Damm"
12. April 1951
Die K�nigstra�e in Mitte wird in "Rathausstra�e" umbenannt.
29. April 1951
Der G�rlitzer Bahnhof wird von der Reichsbahn stillgelegt. Die aus Richtung
G�rlitz und K�nigs Wusterhausen kommenden Fern- und Vorortz�ge erreichen Berlin nun nur
noch in im Ostsektor gelegenen Bahnh�fen. Da es am G�rlitzer Bahnhof auch nie
einen S-Bahnverkehr gab, findet hier nur noch gelegentlicher G�terverkehr
statt.
30.
April 1951
Zwischen Berlin-Gr�nau und K�nigs Wusterhausen wird, zun�chst eingleisig, der
elektrische S-Bahnbetrieb aufgenommen.
1. Mai
1951
Umbenennung des S-Bahnhofs B�rse in "Marx-Engels-Platz".
10. Mai 1951
Die Neue Friedrichstra�e in Mitte wird in "Littenstra�e" umbenannt.
Die Prinz-Albrecht-Stra�e (auf der Sektorengrenze zwischen Mitte und Kreuzberg)
wird in Niederkirchnerstra�e umbenannt.
Der alte Stra�enname war belastet: Hier hatten w�hrend der Nazizeit das
Reichssicherheits-Hauptamt, der "Reichsf�hrer SS" und die Geheime
Staatspolizei ("Gestapo") mit ihren ber�chtigten Folterkellern ihren
Sitz - keine angenehme Adresse!
15. Mai 1951
Mit dem Bahnhof Rathaus Sch�neberg wird in West-Berlin der letzte kriegsbedingt
noch geschlossene U-Bahnhof wiederer�ffnet. Hier fuhren seit 1945 die Z�ge
ohne Halt durch.
6. Juni 1951
Im Steglitzer Titania-Palast werden die ersten �Berliner Filmfestspiele� er�ffnet.
7. Juli
1951
Zwischen Lichterfelde-S�d und Teltow wird der elektrische S-Bahnbetrieb
aufgenommen. Die Neubaustrecke f�hrt von Westberliner Gebiet in die DDR
2. Juli 1951
Ferdinand Sauerbruch, der ber�hmte Chirurg, ist im Alter von fast 76 Jahren
verstorben. Neben seinen �rztlichen Aufgaben war er in den letzten Jahren
Gesundheits-Senator in West-Berlin.
10. Juli 1951
Auf dem Platz vor dem Flughafen Tempelhof wird das Luftbr�cken-Denkmal, die
"Hungerharke", enth�llt.
Der Platz selbst tr�gt seit 1949 den Namen �Platz der Luftbr�cke�. Ein
gleichartiges Denkmal befindet sich in Westdeutschland am Frankfurter Flughafen.
1.
August 1951
Die BVG-Ost er�ffnet ihre erste O-Bus-Linie: Linie O 40 vom Robert-Koch-Platz zum
Ostbahnhof.
3.
August 1951
Zwischen Spandau-West und Staaken wird der elektrische S-Bahnbetrieb
aufgenommen.
Selber Tag:
Gegen�ber der Deutschen Sporthalle in der Stalinallee wird das 4,80 Meter hohe
bronzene Standbild Stalins ("dem Freund aller Menschen") von
Walter Ulbricht enth�llt.
(Es verschwand �ber Nacht im November 1961)
5. August 1951
Im Ostsektor werden die �Dritten Weltjugendfestspiele� er�ffnet. In diesem
Zusammenhang wird die in nur 148 Tagen erstellte "Deutsche Sporthalle"
an der Stalinallee er�ffnet. Die Halle, die sehr bald mit erheblichen
Baum�ngeln behaftet war, fasst 4000 Zuschauer. (1971 abgerissen)
14.
August 1951
Zwischen Spandau-West und Falkensee wird der elektrische S-Bahnbetrieb
aufgenommen.
Die in West-Berlin beginnende Strecke befindet sich zum gr��ten Teil auf dem
Gebiet der DDR.
28. August
1951
Der Lehrter Bahnhof wird von der Reichsbahn stillgelegt. Alle Z�ge aus Richtung
Magdeburg umfahren West-Berlin und enden auf den Bahnh�fen im Ostsektor. Die
Interzonenz�ge aus Richtung Hamburg, Hannover, also aus Westdeutschland, werden
�ber die Stadtbahn geleitet und halten am Bahnhof Zoo, ehe sie in den Osten
fahren.
Am gleichen Tag wird zwischen Jungfernheide und Spandau der elektrische
S-Bahnbetrieb aufgenommen.
Es ist mit der S-Bahn nun m�glich, ohne Umsteigen die Westsektoren in Richtung
Staaken und Falkensee von der Ringbahn aus zu durchqueren.
1. September 1951
Die DDR f�hrt Stra�enbenutzungs-Geb�hren im Transit zwischen Westdeutschland
und West-Berlin ein: Ein PKW hat hiernach f�r die einmalige Durchfahrt 10 DM
(-Ost) zu zahlen. LKWs zwischen 10 und 50 DM (-Ost).
Selber Tag
Durch Friedrich Ebert erfolgt auf der Weberwiese die Grundsteinlegung f�r das
"erste Wohnhochhaus in der DDR"
2.
September 1951
Die BVG-Ost stellt den Stra�enbahnverkehr im "Lindentunnel" ein.
Au�erdem entf�llt der Stra�enbahnverkehr in der Oberwallstra�e und der
Jerusalemer Stra�e. Betroffen ist die Linie 46.
6. September 1951
Das Schillertheater in der Bismarckstra�e wird nach seinem Wiederaufbau er�ffnet.
15.
November 1951
Die BVG-West erh�lt von den amerikanischen Schutzm�chten den Betriebshof in
der Zehlendorfer Winfriedstra�e zur�ck. Dieser 1937 gebaute Hof wurde nach
Kriegsende beschlagnahmt. F�r die BVG bedeutete dies sehr lange Anfahrwege zur
Bedienung der Zehlendorfer Buslinien.
Die BVG-West verf�gt somit �ber drei Bush�fe:
H: Helmholzstra�e, Charlottenburg
U: Usedomstra�e, Wedding
Z: Winfriedstra�e, Zehlendorf
November 1951
Die DDR gr�ndet das "Nationale Aufbauwerk". Es sieht die Beseitigung
der (noch zahlreichen) Tr�mmer und den Aufbau Berlins vor.
Dezember 1951
Im Rahmen der Tr�mmerbeseitigung entstehen mit dem �Insulaner� (in
Steglitz) und dem �Teufelsberg� (Grunewald) zwei Tr�mmerberge.
1951
Die Firma Orenstein & Koppel lieferte dieses Jahr einen Doppeldeckerbus an
die BVG-West aus. Er ist der erste Nachkriegsneubau als Vorserienfahrzeug.
Dezember 1951
Im Laufe des Jahres 1951 fl�chteten rund 165.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 198.000)
1951
Der Engeldamm (Mitte) wurde in "Fritz-Heckert-Stra�e" umbenannt.
F. Heckert war Mitbegr�nder der KPD
Ende 1951
Bis Jahresende wurde in allen vier Sektoren bei KFZ-Zulassungen das Kennzeichen
"GB" f�r Gro�-Berlin ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt f�r eine
beschr�nkte Zeit nur noch im Ostsektor. Neu (oder wieder-) eingef�hrt wird im
Ostsektor das Kennzeichen "I". In den Westsektoren wird nur noch das
neue Kennzeichen "K B" ausgegeben.
1951
Neue Stra�ennamen
�ber das Jahr verteilt fand im Ostsektor eine Welle der Stra�enumbenennungen
statt. Auf diese Weise wurden viele nationalsozialistische Widerstandsk�mpfer
geehrt. Andererseits verschwanden Stra�ennamen, die nach St�dten in den
ehemaligen Ostgebieten benannt waren, da die DDR bereits mit der Gr�ndung die
Deutsch-Polnische Grenze ("Friedensgrenze") anerkannt hat und St�dte
stets landes�blich bezeichnete.
Hier einige Beispiele:
Engeldamm : Fritz-Heckert-Stra�e (Mitte)
Grenadierstra�e : Almstadtstra�e (Mitte)
Mirbachstra�e : B�nschstra�e (Friedrichshain)
Deutsch-Kroner-Stra�e : Fritz-Riedel-Stra�e (Prenzl. Berg)
Kesselstra�e : Habersaathstra�e (Mitte)
Lothringenstra�e : Herbert-Baum-Stra�e (Weissensee)
Hochmeisterstra�e : Husemannstra�e (Prenzl. Berg)
Treskowstra�e : Knaackstra�e (Prenzl. Berg)
Dragonerstra�e : Max-Baer-Stra�e (Mitte)
Zorndorfer Stra�e : M�hsamstra�e (Friedrichshain)
Artilleriestra�e : Tucholskystra�e (Mitte)
2. Januar 1952
Berlin baut auf! Enttr�mmerung an der
STALINALLEE
Im Ostsektor beginnt das Nationale Aufbauwerk mit der Enttr�mmerung der Stadt.
Im Licht von �ber 4000 Scheinwerfern und unter dem Klang von Marschliedern
wurde um 17 Uhr an der Stalinallee mit der Enttr�mmerung begonnen. Unter den
ersten Aufbauhelfern waren der 1. Generalsekret�r Walter Ulbricht,
Oberb�rgermeister Friedrich Ebert, Ministerpr�sident Otto Grotewohl,
Aufbauminister Lothar Bolz und
andere.
19. Januar 1952
Richtfest f�r das erste Hochhaus in der DDR, das Hochhaus auf der Weberwiese in
Friedrichshain.
20. Januar 1952
Grundsteinlegung in der Stalinallee
Baubeginn am "Block E-S�d".
Otto Grotewohl, Ministerpr�sident der DDR, f�hrte bei der Grundsteinlegung
aus:
"Berlin muss auch in seinem Wiederaufbauwerk das Symbol der Einheit werden.
Berlin ist und wird die Hauptstadt des geeinten und neuen Deutschland sein. Die
Stalinallee erstreckt sich vom Alexanderplatz zum Osten in Richtung auf das neue
und junge Herz der Welt des Sozialismus, auf Moskau." Weiter f�hrt er
aus, dass "die Stalinallee eine Stra�e der unverbr�chlichen
Freundschaft zwischen Deutschland und der Sowjetunion ist und das deutsche Volk
in dieser Freundschaft die Kraft findet, seinen nationalen Befreiungskampf
siegreich zu beenden."
Im Ostsektor konzentriert sich der Wohnungsbau fast ausschlie�lich auf
Friedrichshain, wo der Wohnungsbau in einer riesigen Propagandaschlacht bereits
1950 begonnen hat. Allerdings folgen die bisherigen Bauten noch einem
Architekturstil, der dem des Bauhauses entlehnt ist, der nicht mehr als opportun
anzusehen ist.
Anders dagegen der Bau an der
Stalinallee. Dieses Projekt besteht aus Geb�uden entlang der Stra�enflucht,
begrenzt von st�dtebaulichen Dominanten am Strausberger Platz und am
zuk�nftigen Frankfurter Tor.
Ganz anders dagegen in den Westsektoren: Dort hat auf breiter Front ein
Wiederaufbau eingesetzt. Zwar gibt es noch viele Tr�mmerfl�chen, doch
entstanden bereits hier und da v�llig neue Wohnh�user. Die West-Berliner
Bauwirtschaft ist ausgelastet. Einzig das ehemalige Hansa-Viertel ist vom
Wiederaufbau ausgenommen: Dort ist der Bau einer Mustersiedlung vorgesehen, die
im Rahmen einer Bauausstellung 1954 er�ffnet werden soll. (Tats�chlich fand
die "Interbau" erst 1957 statt.)
23. Januar 1952
Die wieder entstandene Ullstein AG �bernimmt das Druckhaus Tempelhof von den
Alliierten. Der Ullsteinverlag wurde w�hrend der Nazizeit "arisiert"
und hie� seither "Deutscher Verlag"
3. M�rz
1952
In der Stalinallee (zwischen Andreasstra�e und Jacobystra�e) wird mit der
Linie 1 der Stra�enbahnverkehr eingestellt. Hierbei handelt es sich um den
Bereich des zuk�nftigen Strausberger Platzes, wo der Geschosswohnungsbau mit
den beiden Turmh�usern in K�rze beginnen wird.
4. M�rz 1952
Nachdem im Juli 1950 die Ost-BEWAG die Stromlieferung in den Westen unterbrochen
hatte, wurde diese zum Jahresende wieder aufgenommen. Man kam sogar �berein,
die Verrechnung mit Stromlieferungen der HEW aus Hamburg an die DDR
(Westmecklenburg) vorzunehmen.
Nun aber wurden die Stromlieferungen seitens des Ostens endg�ltig eingestellt.
1. Mai 1952
"Hochhaus
an der Weberwiese" bezugsfertig
An der Weberwiese wird das erste Wohnhochhaus der DDR mit insgesamt 33 Wohnungen
eingeweiht.
Es entstand nach Pl�nen des Architekten Hermann Henselmann und ist Bestandteil
des nationalen Aufbauprojektes an der Stalinallee. Der DEFA-Augenzeuge: "Die
hellen ger�umigen Wohnungen verf�gen �ber flie�end warmes Wasser,
Zentralheizung, Aufzug und Gegensprechanlagen. Das ist nicht neu. Neu ist, dass
Arbeiterwohnungen so etwas haben!"
An der Stalinallee selbst hat
der Wohnungsbau vor kurzem begonnen.
Auch die Zeilbauten an der Hildegard-Jadamowitz-Stra�e sind inzwischen
bezugsfertig geworden.
Das Hochhaus an der Weberwiese entstand auf einem Tr�mmergrundst�ck in der
N�he des bisherigen Komtureiplatz, der f�r die Stalinallee-Bebauung entwidmet
und beseitigt wurde.
8. Mai 1952
Die Regierung der DDR k�ndigt den Aufbau von bewaffneten Streitkr�ften an.
Bereits seit 1946 gibt es eine "Kasernierte Grenzpolizei", die 1948 in
die Vorl�ufer der Kasernierten Volkspolizei eingegliedert wurden. Diese de
facto Milit�rmacht wurde ab Juli 1952 offiziell so bezeichnet und ging wiederum
1956 in der NVA auf.
18. Mai 1952
Am Anhalter Bahnhof wird der Personenverkehr eingestellt. Er war der letzte
Kopfbahnhof in West-Berlin. Somit wird der gesamte Interzonen-Fernverkehr von und
nach West-Berlin nur noch �ber den Bahnhof Zoo, der DDR-Binnenverkehr dagegen
nur noch �ber die Bahnh�fe im Ostteil der Stadt abgewickelt. Am Anhalter
Bahnhof, bzw. dessen Tunnelbahnhof, halten nur noch die S-Bahnen von und nach
Rangsdorf, Teltow und Potsdam-Stadt.
Am selben Tag wird der Nordbahnhof von der Reichsbahn stillgelegt. Der Nordbahnhof (ehem. Stettiner Bhf.) liegt zwar im Ostsektor, doch mussten die Fernz�ge, um ihn zu erreichen, in Gesundbrunnen durch die Westsektoren fahren. Auch hier halten nur noch unterirdisch die S-Bahnen von und nach Velten, Oranienburg und Bernau.
27. Mai 1952
Die DDR beginnt mit der Sicherung der �Staatsgrenze West� gegen�ber der
Bundesrepublik. Auch um Berlin werden die Stra�en gesperrt. Westberliner d�rfen
die DDR nicht mehr betreten. Der Besuch des Ostsektors bleibt weiterhin
gestattet.
Mai 1952
Reparationsz�ge zur�ck nach Berlin
152 S-Bahn-Viertelz�ge, die von der Sowjetunion als Reparationsleistung
beschlagnahmt wurden, werden der Deutschen Reichsbahn zur�ckgegeben. Darunter
auch Z�ge, die 1944 f�r die Werksbahn Peenem�nde-Zinnowitz gebaut wurden, mit
den Berliner S-Bahnz�gen (BR 167) aber weitestgehend baugleich sind.
2. Juni
1952
Der 1951 eingerichtete Stra�enbahn-Dreiecks-Verkehr der BVG-West wird wieder
eingestellt.
3. Juni 1952
"Dies ist kein Westberliner Sender"
Mit Stacheldraht und Schildern obiger Aufschrift wird das Funkhaus an der
Masurenallee abgeriegelt. 1945 wurde dieses Funkhaus von den Sowjets wieder in
Betrieb genommen. Leider vers�umten die Westalliierten einen Anspruch auf
dieses Geb�ude bzw. den Berliner Rundfunk zu stellen. Dies f�hrte im Laufe der
Zeit dazu, dass sich hier eine "rote Funk-Enklave" bildete - mitten in
West-Berlin! Wenige Tage nach der Einz�unung hatten die Verantwortlichen das
Geb�ude ger�umt, hielten es aber formell noch lange Zeit besetzt. Erst 1957
konnte der inzwischen gegr�ndete SFB einziehen.
16. Juni
1952
In der Charlottenstra�e (Mitte) zwischen Unter den Linden und
Clara-Zetkin-Stra�e wird mit der Linie 1 der Stra�enbahnverkehr eingestellt.
6. Juli 1952
Im Zeughaus Unter den Linden wird das "Museum f�r Deutsche
Geschichte" er�ffnet.
12. Juli 1952
Richtfest an der Stalinallee
Der Rohbau an den Bl�cken C-S�d, E-S�d und F-S�d ist abgeschlossen.
29. Juli 1952
Am Kurf�rstendamm wird das wieder aufgebaute Hotel Kempinski er�ffnet. Das
Kempinski wurde im Krieg total zerst�rt, entstand nun aber als Neubau.
26. September 1952
Erstmals seit Kriegsende
erscheint im Ullsteinverlag wieder die �Berliner Morgenpost�
18.
Dezember 1952
Die Obuslinie 31 (Spandau - Staaken) wurde eingestellt, da diese Linie im
Finkenkruger Weg auf dem Grenzstreifen zur DDR verl�uft. Als Ersatz wurde eine
auf West-Berliner Gebiet verlaufende Autobuslinie A31 eingerichtet.
Die BVG-West betreibt in der Gegend Steglitz noch zwei O-Buslinien. Au�erdem
befindet sich im Ostsektor ein O-Busnetz im Aufbau.
19. Dezember 1952
Richtfest des "Haus des Kindes" am Strausberger Platz. Es ist eines
der beiden Turmbauten, die die Stalinallee zum Westen hin begrenzen.
21. Dezember 1952
Der �Deutsche Fernsehfunk� mit Sitz im Adlershofer Fernsehzentrum beginnt mit der Ausstrahlung eines Fernseh-Versuchsprogramms.
Es wird die erste Ausgabe der "Aktuellen Kamera" ausgestrahlt.
Vor einem Monat wurde mit dem Verkauf erster Fernseh-Apparate (Typ
"Leningrad") begonnen.
25. Dezember 1952
Das �Deutsche Fernsehen�
der ARD nimmt den regul�ren Sendebetrieb auf. Aus Hamburg wird die erste
Ausgabe der "Tagesschau" ausgestrahlt.
25.
Dezember 1952
Zwischen den Bahnh�fen Sch�nhauser Allee und Pankow wird ein G�tergleis f�r
die S-Bahn elektrifiziert. So ist es nun m�glich, dass die von Bernau und Pankow
kommenden S-Bahnz�ge direkt auf die �stliche Ringbahn �bergeleitet werden
k�nnen und somit der in West-Berlin gelegene Bahnhof Gesundbrunnen umgangen
werden kann. Zun�chst ist auf dieser Strecke nur ein 20-Minutentakt m�glich.
Dezember 1952
Die Bl�cke C-S�d und E-S�d sind die ersten Geb�ude an der Stalinallee, wo
die Mieter einziehen k�nnen. Weitere Geb�ude befinden sich im Endausbau.
Weihnachten 1952
B�rgermeister Reuter ruft die Berliner auf, Kerzen in die Fenster zu stellen,
im Gedenken an die noch nicht heimgekehrten Kriegsgefangenen in den sowjetischen
Lagern.
Dezember 1952
Im Laufe des Jahres 1952 fl�chteten rund 182.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 165.000)
Grund f�r den Anstieg der Fl�chtlingszahlen d�rfte die Sicherung der
Staatsgrenze gegen�ber der Bundesrepublik gewesen sein. Daher kamen die meisten
Fl�chtlinge seither �ber Berlin.
1952
Die BVG-West erhielt zwei Gro�raum-Stra�enbahnz�ge. Als Prototypen sollten
diesen Z�gen Serienz�ge �hnlicher Bauart folgen. Doch die Entscheidung fiel
im August 1953 anders aus...
7. Januar 1953
In der Stalinallee werden die ersten 70 Wohnungen bezugsfertig.
15.
Januar 1953
Stra�enbahn-Spaltung
Bis zu diesem Tage fuhren Berlins Stra�enbahnen grenz�berschreitend durch die
gesamte Stadt. Seit den Morgenstunden aber setzt die BVG-Ost auf den gemeinsamen
Linien weibliches Fahrpersonal ein. Dies ist im Westen der Stadt nicht
gestattet. Aus diesem Grunde kommt es zu Unregelm��igkeiten im Zugumlauf, die
zur Trennung der betroffenen Linien f�hren. Seit dem 16. Januar sind die
grenz�berschreitenden Linien komplett getrennt. Der Osten behauptete, dass
der Westen die Spaltung der Stra�enbahn zu verantworten hat, verschwieg aber,
die Trennung verursacht und provoziert zu haben.
22.
Januar 1953
Die Stra�enbahnlinie 21 wird stillgelegt. Sie verlief von Moabit, Wiebestra�e
bis zur Friesenstra�e in Kreuzberg. Hierbei passierte sie des �fteren die
Sektorengrenze. Aufgrund der Vorkommnisse am 15. Januar wurde sie geteilt,
konnte die Verkehrsaufgaben aufgrund der Unterbrechungen nur unbefriedigend
l�sen, so dass als Ersatz eine Buslinie auf Westberliner Gebiet eingerichtet
wurde.
Die Stra�enbahnlinie 21 bis 15. Januar 1953:
Moabit, Wiebe- Ecke Huttenstra�e - Alt-Moabit - Moltkebr�cke - Platz der
Republik (Reichstag) - Brandenburger Tor - Ebertstra�e - Potsdamer Platz -
Stresemannstra�e - Askanischer Platz - Hallesches Ufer - Zossener Stra�e -
Friesenstra�e Ecke Schwiebusser Stra�e
Die Linie 21 seit der Teilung
am 15. Januar:
1. Linienteil: Moabit, Wiebe- Ecke Huttenstra�e - Alt-Moabit - Moabit,
Werftstra�e
2. Linienteil: Anhalter Bahnhof - Stresemannstra�e - Hallesches Ufer - Friesen-
Ecke Schwiebusser Stra�e
3. M�rz 1953
Staatstrauer im Osten
Der Rundfunk im Osten meldet:
"Das Herz des Mitk�mpfers und genialen Fortsetzers der Sache Lenins,
des weisen F�hrers und Lehrers der Kommunistischen Partei und des Sowjetvolkes,
Jossif Wissarjonowich Stalin, hat aufgeh�rt zu schlagen."
An den Folgen eines Schlaganfalls ist in Moskau Staats und Parteichef Stalin verstorben. Auch in der DDR wird Staatstrauer angeordnet.
28. Mai 1953
Der Ministerrat der DDR ordnet in Folge eines Beschlusses durch das ZK der SED
die Erh�hung der Arbeitsnormen ohne Lohnausgleich um 10 % an.
Die Leitung des VEB Wohnungsbau versucht, die Bauarbeiter der Stalinallee dazu zu
bewegen, "freiwillig" ihre Normen um 10 % zu erh�hen. Es kommt zu
ersten Arbeitsniederlegungen.
16. Juni 1953
Streik in der Stalinallee!
Auf der Baustelle in der
Stalinallee treten Bauarbeiter in den Streik.
"... Lasst sie nicht allein! Sie alle k�mpfen nicht nur f�r die sozialen Rechte der Arbeitnehmer, sondern f�r die allgemeinen Menschenrechte der gesamten Ostberliner und ostzonalen Bev�lkerung. Tretet darum der Bewegung der Ostberliner Bauarbeiter, BVGer und Eisenbahner bei und sucht eure Strausberger Pl�tze �berall auf! (...)
Der Streik entz�ndete sich an den k�rzlich beschlossenen Normenerh�hungen, wonach Arbeiter 10 % mehr Leistung ohne entsprechende Entlohnung zu erbringen haben. Auf Druck der Sowjets wurde am 9. Juni der so genannte "Neue Kurs" verk�ndet, der aber kein Abr�cken von der Normenerh�hung bedeutete.
17. Juni 1953
Aufst�nde im Ostsektor!
In der ganzen DDR und vor allem im
Ostsektor Berlins kommt es zu Volksaufst�nden, die sich gegen die F�hrung der DDR
richten. Schon lange geht es nicht mehr nur um die Normenerh�hungen allen,
sondern generell um die Politischen Verh�ltnisse in der DDR. Morgens zogen die
Hennigsdorfer Stahlwerker quer durch West-Berlin in den Ostsektor. Um 13 Uhr
wurde der Ausnahmezustand ausgerufen und ein allgemeines Versammlungsverbot
verk�ndet. In der Leipziger Stra�e kommt es zu Stra�enschlachten. Am
Potsdamer Platz brennt die wieder hergerichtete Ruine des Columbus-Hauses aus.
Dort war eine Volkspolizei-Dienststelle untergebracht. Am Abend erzwingen
sowjetische Panzer das Ende der Aufst�nde unter Drohung von Waffengewalt. Gegen
Abend waren die Aufst�nde erstickt, die Stra�en menschenleer. RIAS
meldet: �Es herrscht Ausnahmezustand in Ostberlin�
Juni
1953
Die Deutsche Reichsbahn f�hrt bei der S-Bahn so genannte "Durchl�ufer"
ein. Das sind S-Bahnz�ge, die im Westen Berlins nicht halten. DDR-B�rgern aus
dem Umland der Stadt bot sich so eine schnelle Verbindung in die
"Hauptstadt". Durchl�ufer fuhren von bzw. hielten nicht zwischen:
Friedrichstra�e - Griebnitzsee (Potsdam)
Friedrichstra�e - Albrechtshof (Falkensee)
Nordbahnhof - Hohen Neuendorf (Oranienburg)
Nordbahnhof - Hennigsdorf (Velten)
3. Juli 1953
Die letzten beiden frei
passierbaren �berg�nge in der Heerstra�e und auf der Glienicker Br�cke
werden von der DDR gesperrt.
9. Juli 1953
Die Sperrung der
Sektorengrenze anl�sslich des Ausnahmezustands wird seitens der DDR-Beh�rden
aufgehoben.
11. Juli 1953
Der Ausnahmezustand in der DDR
ist aufgehoben.
Juli 1953
Das �Amtliche Berliner
Fernsprechbuch� verzeichnet in der neuesten Ausgabe nur noch West-Berliner
Telefonanschl�sse.
28.
August 1953
Neue Verkehrspolitik bei der BVG-West
Der Beirat der BVG-West beschlie�t die Umstellung des Stra�enbahnbetriebes in
West-Berlin auf Autobusbetrieb. Au�erdem soll der U-Bahnbau gef�rdert werden.
An dieser Stelle soll nachfolgend die Umstellung der Stra�enbahn nachgezeichnet
werden: Sie beginnt 1954.
Zu diesem Zeitpunkt verf�gt die BVG-West �ber 38 Stra�enbahnlinien.
Die Stra�enbahnlinien der BVG-West, eine Momentaufnahme
Die Stra�enbahnlinien der BVG-West: 2, 3, 6, 15,
23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 35, 36, 40, 41, 44, 47, 47P, 51, 54, 55, 57, 60, 66,
68, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79, 88, 94, 95, 96, 98, 99
Die BVG-West betreibt
insgesamt zehn Stra�enbahn-Betriebsh�fe:
Britz: Britz, Gradestra�e
Char: Charlottenburg,
K�nigin-Elisabeth-Stra�e
Moa: Moabit,
Wiebestra�e
M�l: Wedding,
M�llerstra�e ("M�llerhof")
Rei: Reinickendorf,
Pankower Allee
Sch�n: Sch�neberg,
Belziger Stra�e
Spa: Spandau,
Pichelsdorfer Stra�e
Steg: Steglitz,
Hindenburgdamm
Teg: Tegel, Berliner
Stra�e
Tem: Tempelhof,
Kaiserin-Augusta-Stra�e
29. September 1953
Ernst Reuter ist verstorben!
Mit Entsetzen erfahren die Berliner, dass der beliebte Regierende B�rgermeister
unerwartet im Alter von 64 Jahren an einem
Herzleiden in seinem Haus in Zehlendorf gestorben ist. Die Berliner stellen
spontan Kerzen in die Fenster. Es ist die Wiederholung einer Geste, zu der
Reuter Weihnachten '52 aufrief, um den noch nicht heimgekehrten Kriegsgefangenen
zu gedenken.
Noch am selben Tag wird das mit Hilfe der Luftbr�cke wieder aufgebaute Kraftwerk West in "Kraftwerk Reuter" umbenannt.
2. Oktober 1953
Der �Platz am Knie� in
Charlottenburg wird umbenannt und hei�t k�nftig �Ernst-Reuter-Platz�.
4.
Oktober 1953
S-Bahnz�ge halten beim �berqueren der Stadtgrenze an Kontrollbahnh�fen. Diese
befinden sich in Hohen Neuendorf, Zepernick, Hoppegarten, Mahlow, Griebnitzsee
und Albrechtshof.
5. Oktober 1953
Die "Berliner Allee" in Wei�ensee wird umbenannt in
"Klement-Gottwald-Allee"
22. Oktober 1953
Walther Schreiber (CDU) ist
vom Abgeordnetenhaus als Nachfolger von Ernst Reuter zum neuen Regierenden B�rgermeister
von Berlin gew�hlt worden.
26. Oktober
1953
In der M�llerstra�e auf dem
Wedding beginnt der erste U-Bahnbau der Nachkriegszeit. Es handelt sich dabei um
die Linie C-Nord von Seestra�e zum sp�teren Kurt-Schumacher-Platz.
2. November 1953
Durch den Bau des Neuen Verbindungskanals musste der Verlauf des Siemensdamms
ver�ndert werden. Es entstand eine Kreisverkehrskreuzung, wo der Tegeler Weg
und der Siemensdamm hineinm�nden. Dieser Platz erhielt heute den Namen
Siemensplatz. Die neue Richtung Reinickendorf f�hrende Stra�e erhielt heute
den Namen Hinckeldeydamm.
5. November 1953
Nach Beschluss des
Abgeordnetenhauses wird es in Berlin neben dem RIAS k�nftig den �Sender
Freies Berlin� geben. Der SFB wird eine �ffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt
sein, die dem Verbund der Westdeutschen ARD angeh�ren wird.
19. November 1953
Im Ullsteinverlag erscheint
erstmals wieder die �BZ�.
Dezember 1953
Im Laufe des Jahres 1952 fl�chteten rund 331.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 182.000)
Grund f�r die massiv gestiegenen Fl�chtlingszahlen sind zweifellos die
Juni-Aufst�nde gewesen.
Jahresende 1953
Auf die Kennzeichnung der in Berlin (West) im Umlauf befindlichen D-Mark-Banknoten mit
einem "B" wird zuk�nftig verzichtet.
Jahresende 1953
Das im Ostsektor bislang ausgegebene KFZ-Kennzeichen "G B" wird
ung�ltig. Zugelassen sind nur noch Autos mit dem Berliner Kennzeichen
"I". Autos in den Westsektoren tragen das Kennzeichen "K B".
25. M�rz 1954
Die Sowjetunion erkl�rt die DDR zu einem souver�nen Staat.
21. April 1954
Am Luxemburgplatz wird die
Volksb�hne nach ihrem Wiederaufbau er�ffnet.
1. Juni 1954
Der Sender Freies Berlin nimmt
seine Arbeit auf und l�st damit den in Hamburg und K�ln ans�ssigen NWDR in
Berlin ab. Der SFB hat seinen Sitz zun�chst am Heidelberger Platz in
Wilmersdorf, da das inzwischen leer stehende Funkhaus an der Masurenallee noch von den Sowjets besetzt
gehalten wird. Der SFB strahlt ein Rundfunk-Programm aus und beteiligt sich mit
Beitr�gen am Fernsehprogramm der ARD, dem "Deutschen Fernsehen".
Au�erdem gibt es f�r den Gro�raum Berlin ein eigenes mehrst�ndiges
Fernsehprogramm.
4. Juni
1954
Einrichtung des Bahnhofs Hennigsdorf S�d. Dieser Bahnhof ist nicht �ffentlich,
sondern nur ein Kontrollbahnhof.
19. Juni 1954
Die Freie Universit�t Dahlem
weiht den Henry-Ford-Bau ein.
30. Juni
1954
Keine Stra�enbahnen auf dem Ku'damm
mehr!
Die BVG beginnt mit der schrittweisen Umstellung des Stra�enbahnnetzes auf Autobusbetrieb. Als erstes sind die Linien auf dem
Kurf�rstendamm an der Reihe. Nach zeitgen�ssischer Auffassung passt eine Stra�enbahn
nicht auf einen Weltstadt-Boulevard.
Als erstes werden somit in der folgenden Nacht die beiden Stra�enbahnlinien 76 und 79 eingestellt. Der Kurf�rstendamm
ist daher k�nftig ab Uhlandstra�e frei von Stra�enbahnen. Zwischen
Kranzlereck und Uhlandstra�e verkehrt nur noch die Linie 51, zwischen
Ged�chtniskirche und Kranzlereck enden die Linien 6, 54 und 55.
(Linie 76 bisher: Grunewald, Hagenplatz -
Kudamm - Wittenbergplatz - L�tzowplatz - Flottwellstr. - Sch�neberger
Ufer - Sch�neberger Str. - Anhalter Bahnhof;
Linie 79 bisher: Grunewald, Hagenplatz - Kudamm - Wittenbergplatz -
Nollendorfplatz)
Beide Linien fuhren einen Ringverkehr durch Grunewald: Linie 76 mit dem
Uhrzeigersinn, Linie 79 entgegen.
Die Stra�enbahnlinien der BVG-West: 2, 3, 6, 15, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 35, 36,
40, 41, 44, 47, 47P, 51, 54, 55, 57, 60, 66, 68, 73, 74, 75, 77, 78, 88, 94, 95,
96, 98, 99
Sommer 1954
Nach Einstellung der Stra�enbahnen auf dem Kurf�rstendamm wird der bislang von
der Stra�enbahn genutzte Mittelstreifen zu Parkplatzfl�chen umgestaltet.
18. Juli 1954
Als erstes geschlossenes
Neubaugebiet wird im Gesundbrunnen die �Ernst-Reuter-Siedlung� fertig
gestellt.
17. September 1954
Neue Zentralbibliothek
Auf dem Bl�cherplatz am Halleschen Tor wird die Amerika-Gedenkbibliothek
er�ffnet. Sie entstand nach Pl�nen von Gerhard Jobst, Willy Kreuer, Hartmut
Wille und Fritz Bornemann. Das amerikanische Volk hat sich �ber Spenden in
H�he von 5,4 Millionen DM am Bau beteiligt. In der Freihandbibliothek k�nnen
70.000 Medien ausgeliehen werden. Technisch ist das Geb�ude auf dem letzten
Stand: Es gibt B�cheraufz�ge und Rohrpost-Anlagen sowie schalldichte Kabinen
zum Abspielen von Schallplatten.
3.
Oktober 1954
Umbenennung des Bahnhofs Pankow-Sch�nhausen in "Pankow".
7. Oktober 1954
Zum 5. Jahrestag der DDR werden die beiden Turmbauten am Strausberger Platz an
die Mieter �bergeben. Es handelt sich hierbei um das "Haus des
Kindes" und das "Haus Berlin".
31.
Oktober 1954
Die Stra�enbahnlinie 57 wird wegen des geplanten Ausbaus des Hohenzollerndamms
eingestellt.
Nach dieser Einstellung gibt es in West-Berlin noch 35 Stra�enbahnlinien.
(Linie 57 bisher: Wilmersdorf, Emser Platz -
Fehrbelliner Platz -
Hohenzollerndamm - Grunewald, Roseneck)
Die Stra�enbahnlinien der BVG-West: 2, 3, 6, 15, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 35, 36,
40, 41, 44, 47, 47P, 51, 54, 55, 60, 66, 68, 73, 74, 75, 77, 78, 88, 94, 95, 96,
98, 99
Herbst 1954
Der Hohenzollerndamm wird zwischen Clayallee und Bundesallee ausgebaut und
stellenweise verbreitert. Erheblich umgestaltet wird in diesem Zusammenhang der
Hohenzollernplatz: Quer durch die Gr�nanlage wird eine dreispurige
Richtungsfahrbahn gelegt, die den Platz zerschneidet. Der bislang in der
Gr�nanlage eingebettete U-Bahneingang befindet sich nun auf einer schmalen
Verkehrsinsel. Der Hohenzollernplatz z�hlte vor dem Ersten Weltkrieg zu den
sch�nsten "Schmuckpl�tzen" der reichen Stadt Wilmersdorf.
11.
Oktober 1954
Nachdem die Linien 6 und 54 in den vergangenen Wochen angepasst wurden, findet
nun auch bei der Linie 55 eine �nderung statt: Diese drei Linien enden nicht
mehr in einer Schleifenfahrt am Kurf�rstendamm. Sie endeten bislang formell am
Zoo, fuhren aber um die Ged�chtniskirche und hatten Aufstellgleise zwischen
Breitscheidplatz und Joachimsthaler Stra�e im Kurf�rstendamm. K�nftig enden die Z�ge
an der Ged�chtniskirchen-Umfahrung. Ein weiterer Schritt zur Stilllegung der
Stra�enbahn, die nun nur noch als Linie 51 zwischen Joachimsthaler Stra�e und
Uhlandstra�e auf dem Kurf�rstendamm verkehrt.
15. November 1954
Das Ostberliner Stadtverordnetenversammlung best�tigt Friedrich Ebert in seiner Funktion als Oberb�rgermeister
von (Ost-) Berlin.
5. Dezember 1954
SED stellt sich der Wahl!
In Berlin wird das
Abgeordnetenhaus gew�hlt:
SPD: 44,6 % (Letztwahlen: 44,7); CDU: 30,4 %
(24,6); FDP:
12,8 % (23,0); Deutsche
Partei 4,9 %; SED 2,7
%; Splitter 4,6 %
Die Wahlbeteiligung lag bei 91,8 %.
Erstmalig konnte in
West-Berlin auch die SED gew�hlt werden. Sie spielt naturgem�� kaum eine
Rolle.
Noch am Wahlabend erkl�rt die SPD-Spitze die Bereitschaft zu einer
Regierungskoalition mit der CDU.
12.
Dezember 1954
Umbenennung des S-Bahnhofs Neu Lichtenberg in "N�ldnerplatz".
14.
Dezember 1954
Die Stra�enbahnlinie 51 (Grunewald, Roseneck - Schmargendorf - Uhlandstra�e -
Kudamm - Bhf.Zoo) wird �ber eine Neubaustrecke in der n�rdlichen Uhlandstra�e
gef�hrt und erreicht den Bahnhof Zoo �ber die Kantstra�e. Dadurch ist der
Stra�enbahnverkehr auf dem Kurf�rstendamm restlos eingestellt.
(Linie 51 seither: Grunewald, Roseneck -
Schmargendorf - Uhlandstra�e - Kantstra�e - Bhf.Zoo, Hardenbergplatz)
1954
An der Engelhardtstra�e in Sch�neweide
entstehen die ersten "Plattenexperimentalbauten", die noch verputzt
sind aber bautechnisch deutlich die Richtung des zuk�nftigen DDR-Wohnungsbaus
vorgeben.
Dezember 1954
Im Laufe des Jahres 1954 fl�chteten rund 184.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 331.000)
4. Januar 1955
Die Buckower Chaussee in Britz/Buckow sowie die Chausseestra�e in Buckow werden
in "Buckower Damm" umbenannt.
11. Januar 1955
Durch die Wahlen zum
Abgeordnetenhaus kommt es zu einem Wechsel des Regierenden B�rgermeisters von
Berlin: Otto Suhr (SPD) wird Nachfolger von Walther Schreiber (CDU)
25. Januar 1955
Nach wie vor herrscht zwischen den Alliierten und den Deutschen nur ein
"Waffenstillstand". Die Sowjetunion erkl�rt den Krieg mit Deutschland
offiziell als beendet. Bereits seit April 1954 verzichtet die Sowjetunion
offiziell auf Reparationszahlungen der DDR.
28. Februar 1955
Die Neuk�lln-Mittenwalder Eisenbahn (NME) stellt den Personenverkehr in
West-Berlin ein.
30. M�rz 1955
Das DDR-Verkehrsministerium gibt eine drastische Erh�hung der
Stra�enbenutzungsgeb�hren bekannt: PKWs m�ssen anstatt 10 DM nun 30 DM f�r
eine einmalige Durchfahrt im Berlin-Transit bezahlen. Schon im Juni wurden die
Geb�hren auf Druck der Bundesrepublik wieder gesenkt.
27. April 1955
Aufbauplan f�r Berlin
Das Wirtschaftskabinett der
Bundesregierung beschlie�t den langfristigen Aufbauplan f�r West-Berlin.
Berlin erh�lt 1,6 Milliarden DM aus ERP-Verm�gen (Marshall-Plan) und anderen Quellen. Hiermit
werden in Berlin Arbeitspl�tze und Wohnungen geschaffen. Au�erdem soll die
Kultur in der Stadt gef�rdert werden.
23. Juni
1955
Erster Rammschlag beim Bau der U-Bahnlinie G (Wedding-Bundesallee) im
Tiergarten.
2. Juli 1955
In Friedrichsfelde wird der
Tierpark er�ffnet.
4. August 1955
Die Stra�enkreuzung M�llerstra�e/Scharnweberstra�e erh�lt den Namen
Kurt-Schumacher-Platz.
5. August 1955
Bundesbauminister Breusker vollzog die Grundsteinlegung zur Errichtung des
Hansa-Viertels im Tiergarten.
Im neuen Hansa-Viertel wurde 1957 eine Internationale Bauausstellung
durchgef�hrt.
4. September 1955
Die Lindenoper wird als
�Deutsche Staatsoper Berlin� nach ihrem Wiederaufbau er�ffnet.
20. September 1955
Die UdSSR r�umt der DDR die
�volle Souver�nit�t� ein, da gleiches am 5. Mai durch die Pariser Vertr�ge
der Bundesrepublik zugestanden wurde.
18. Oktober 1955
Erstmals tagt der Deutsche
Bundestag in Berlin.
17. Dezember 1955
Der Hinckeldeydamm (zwischen Charlottenburg und Reinickendorf) wird in
Kurt-Schumacher-Damm umbenannt.
1955
In Charlottenburg wird ein St�dtebaulicher Wettbewerb durchgef�hrt, den
Bernhard Hermkes und Werner D�ttmann gewinnen. Dieser Plan sieht die
gro�z�gige Umgestaltung des Platzes am Knie, der seit 1953
"Ernst-Reuter-Platz" hei�t, zu einem gro�en Kreisverkehrsplatz vor.
Bis zu diesem Zeitpunkt ist das "Knie" ein sternf�rmiger Platz, der
dem wachsenden Verkehrsaufkommen kaum noch gewachsen ist.
1955
An der Hardenbergstra�e wird nach Pl�nen von Heinrich Sobotka und Gustav
M�ller die Industrie- und Handelskammer er�ffnet.
Dezember 1955
Im Laufe des Jahres 1955 fl�chteten rund 253.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 184.000)
Jahresanfang 1956
Kennzeichen B
In der Bundesrepublik wurde ein neues KFZ-Kennzeichensystem eingef�hrt. Es
l�st das alte aus dem Jahre 1906 stammende System zuz�glich seiner
Erg�nzungen sp�terer Jahre, sowie die Nachkriegs-Provisorien ab. Zuletzt wurde
in den Berliner Westsektoren das Kennzeichen "K B" ausgegeben. Diese
Kennzeichen behalten bis 1958 noch ihre G�ltigkeit. Neuzulassungen erhalten nur
noch den Buchstaben "B" f�r Berlin.
Im Ostsektor wird seit 1951 nur noch "I" ausgegeben.
3. Januar 1956
Das Fernseh-Versuchsprogramm aus Adlershof ist beendet. Der "Deutsche
Fernsehfunk" nimmt seinen regul�ren Sendebetrieb in der DDR auf. In Berlin
kann neben dem "Deutschen Fernsehen" der westdeutschen ARD nun auch
"Ostfernsehen" empfangen werden.
18. Januar 1956
Die DDR schafft per Gesetz die
Nationale Volksarmee. Das Ministerium f�r Nationale Verteidigung wird aus
statusrechtlichen Gr�nden in Strausberg eingerichtet. Die Nationale Volksarmee
geht hervor aus der "Kasernierten Volkspolizei". Erster
Verteidigungsminister ist das Politb�ro-Mitglied Willi Stoph.
4. M�rz 1956
Nachdem der sowjetische Partei- und Staatschef Chruschtschow auf dem XX.
Parteitag der KPDSU die Verbrechen Stalins erstmals staatsoffiziell verk�ndete,
erkl�rt Ulbricht im "Neuen Deutschland": "Stalin ist kein
Klassiker" und distanziert sich hierbei vom bisher als Staatsdoktin
geltenden Personenkult um Stalin. Die Stalinallee und auch Stalinstadt behalten
ihren Namen noch bis Ende 1961.
1. April 1956
Berlin bekommt eine Stadtautobahn
Der Bau der Berliner
Stadtautobahn beginnt am Fu�e des Funkturms.
Zun�chst wird ein erstes Teilst�ck vom Hohenzollerndamm bis zum Beginn der
AVUS am Funkturm ausgebaut. Im Endausbau soll der "Stadtring" entlang
der S-Bahn das Stadtzentrum Berlins umfassen. Der erste Abschnitt wird 1958
er�ffnet.
22. April 1956
�Operation Gold" aufgeflogen!
Die Sowjets entdecken einen
350 Meter langen von den Amerikanern gebauten Abh�rtunnel. Er f�hrt von einer
vorgeblichen "Radarstation" in Rudow
unter der Sektorengrenze hindurch zu den im Ostsektor gelegenen
Haupttelefonleitungen der Sowjets.
30. April 1956
Der Wiederaufbau des
Mittelbaus des Charlottenburger Schlosses wird beendet.
1. Mai 1956
Erstmals marschieren anl�sslich
der Mai-Kundgebungen NVA-Einheiten auf dem Ostberliner Marx-Engels-Platz auf und versto�en damit
eindeutig gegen geltendes Alliiertenrecht, das vorschreibt, dass deutsche
Truppen weder im Westen noch im Osten Berlins pr�sent sein d�rfen.
3. Mai
1956
Neue U-Bahn in der M�llerstra�e
Zwischen Seestra�e und Kurt-Schumacher-Platz wird die U-Bahn in Betrieb
genommen. Es ist die erste neue U-Bahnstrecke nach dem Krieg, die derzeit bis
nach Tegel im Bau ist. Die bestehenden Stra�enbahnlinien in der M�llerstra�e
(Linien 25, 28 und 29) bleiben bis auf weiteres in Betrieb.
Mai 1956
Die BVG-West erh�lt von Orenstein & Koppel den ersten neuen U-Bahnzug der
Nachkriegszeit.
3. Juni
1956
Zwischen Strausberg und Strausberg-Nord wird der eingleisige S-Bahnverkehr
eingerichtet.
Am selben Tag wird zwischen den Bahnh�fen Treptower Park und Baumschulenweg der S-Bahnhof Pl�nterwald er�ffnet.
Am selben Tag wird bei der Deutschen Reichsbahn das 3-Klassensystem durch ein 2-Klassensystem ersetzt.
21. Juli 1956
Die Bundesrepublik f�hrt die
allgemeine Wehrpflicht ein. West-Berliner B�rger sind von der Wehrpflicht
ausgenommen und brauchen nicht zum "Bund". Briefe der Bundeswehr
tragen den Hinweis: "Bitte nachsenden innerhalb der Bundesrepublik, nicht
jedoch nach Berlin (West)". Um den Bund zu umgehen, nutzen viele junge
Bundesb�rger den Berlin-Status aus und ziehen an die Spree.
Am Rande erw�hnt: Ost-Berliner sind nicht befreit: Sie m�ssen, wie alle
m�nnlichen DDR-B�rger, "an die Fahne".
30. August 1956
Bauprojekt Stalinallee
abgeschlossen!
Mit Fertigstellung der beiden Turmbauten am "Frankfurter Tor" gilt die Erstellung
der Wohnbebauung an der Stalinallee als abgeschlossen. Mit ihrem Bau wurde
Anfang 1952 begonnen. Seither entstanden in dieser 1,7 Kilometer langen Stra�e rund 2200 Wohnungen f�r die
"werkt�tige Bev�lkerung" und viele soziale Einrichtungen f�r den
t�glichen Bedarf, wie die Graphik aus einer U-Bahn-Netzspinne von 1954
verdeutlicht.
Die Stalinallee gilt, nach dem sie fertig gestellt ist, nicht so recht als Sehensw�rdigkeit, obwohl die Wohnverh�ltnisse f�r die Zeit als sehr modern gelten. Der Grund ist, dass die Wohnungsindustrie der DDR zum Plattenbau �bergegangen ist, der in der Stalinallee noch nicht angewendet wurde. Des weiteren ist das Projekt im Namen belastet, da Stalin "kein Klassiker des Sozialismus" ist, wie in Moskau verk�ndet wurde. Auch wenn man die Stra�e umbenennen w�rde, ist dieses Bauprojekt als "Stalinallee" in die Geschichte der DDR eingegangen. Und das ist manchen Personen in der DDR unangenehm. Allerdings will man die Stra�e auch nicht umbenennen, da man damit offenbaren w�rde, dass es in der DDR eine "Entstalinisierung" g�be, die staatsoffiziell geleugnet wird. Die DDR h�tte allen Grund gehabt, auf diese Stra�e stolz zu sein, da ein derart hoher Wohnkomfort auch in sp�teren Jahren nie wieder erreicht wurde.
28. September 1956
Zwischen Golm und Saarmund wird der Berliner Au�enring geschlossen. West-Berlin
kann nun von der Reichsbahn komplett umfahren werden.
1. November 1956
Zwei Autobuslinien der BVG-Ost werden auf O-Bus-Betrieb umgestellt. (O 37:
Lichtenberg
- B�rknersfelde und O 41: Dimitroffstra�e - B�rknersfelde)
Dezember 1956
Im Laufe des Jahres 1956 fl�chteten rund 279.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 253.000)
1956
Der bis 1945 zum Bezirk Spandau geh�rende Stadtteil West-Staaken wird
selbst�ndige Landgemeinde im DDR-Bezirk Potsdam. Durch einen 1951 best�tigten
Gebietstausch kam dieser Stadtteil zum Ostsektor und war seither Bestandteil und
Exklave des Stadtbezirks Mitte.
1.
Februar 1957
Die BVG-West richtet zwei zuschlagpflichtige Schnellbuslinien ein:
AS 1: Zoo - Spandau
AS 2: Zoo - Lichtenrade
Diese beiden Buslinien verstehen sich als BVG-eigenes Konkurrenz-Angebot zur
ostzonalen S-Bahn.
1. M�rz
1957
Wegen des Beginns von U-Bahnbauarbeiten (Linie G) im Bereich Bahnhof Zoo und
Joachimsthaler Stra�e kommt es zu einigen �nderungen im Stra�enbahnnetz um
die n�tige Baufreiheit zu erhalten. In der Bundesallee und der Joachimsthaler
Stra�e wird der Stra�enbahnbetrieb stillgelegt. Die Linien 77 und 78 werden
�ber die Martin-Luther-Stra�e in Sch�neberg umgeleitet. Das Kranzlereck ist stra�enbahnfrei
und wird eine Baugrube. Da auch auf dem Hardenbergplatz vor dem Bahnhof Zoo
gebaut wird, m�ssen die beiden Linien auch hier stillgelegt werden. Sie enden
nun in der Hardenbergstra�e an der Kuppelstelle Fasanenstra�e.
(Linie 77 seither: Bhf Zoo
(Hardenbergstra�e) - Martin-Luther-Str. - Berliner Str. - Bundesallee -
Schlosstra�e - Lichterfelde, Goerzallee;
Linie 78 seither: Bhf Zoo (Hardenbergstra�e) - Martin-Luther-Str. - Berliner
Str. - Bundesallee - Schlosstra�e - Lichterfelde-S�d, Lindenstra�e)
Anfang
M�rz 1957
Im Zuge der Bundesallee wird zwischen Augsburger
Stra�e und H�he Trautenaustra�e mit den Bauarbeiten an der neuen U-Bahnlinie
G begonnen. Bestandteil dieses Bauabschnitts ist der neue Umsteige-U-Bahnhof
Spichernstra�e.
1. Mai
1957
Die Stra�enbahnlinie 51 wird eingestellt.
Stra�enbauarbeiten in Schmargendorf und Kapazit�ts-Engp�sse am Bahnhof Zoo sind f�r die Einstellung verantwortlich.
Somit gibt es in den Bereichen Halensee, Schmargendorf und Grunewald keine
Stra�enbahnlinien mehr. Auch in Wilmersdorf ist das Netz nun erheblich
ausged�nnt.
In West-Berlin gibt es seither noch 34 Stra�enbahnlinien.
(Linie 51 bisher: Grunewald, Roseneck -
Hundekehlestra�e - Schmargendorf - Mecklenburgische Stra�e - Blissestra�e - Uhlandstra�e - Kantstra�e - Bhf.Zoo, Hardenbergstra�e)
Die Stra�enbahnlinien der BVG: 2, 3, 6, 15, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 35, 36,
40, 41, 44, 47, 47P, 54, 55, 60, 66, 68, 73, 74, 75, 77, 78, 88, 94, 95, 96, 98,
99
21. Mai 1957
Das Bundesverfassungsgericht
best�tigt in einem Urteil die Rechtm��igkeit, dass Berlin ein Land der
Bundesrepublik Deutschland ist, und somit das Grundgesetz volle G�ltigkeit
habe, soweit es nicht gegen alliiertes Recht verst��t.
Hintergrund: Bundesgesetze gelten nicht automatisch auch in Berlin. Sie
m�ssen vom Abgeordnetenhaus als "Berliner Landesgesetze" gesondert
beschlossen werden. Dies geschieht stets einstimmig nach dem Grundsatz: Die
Schlacht um ein Gesetz wird in Bonn geschlagen, nicht in Berlin. Somit ist
zwischen Berlin und dem Bundesgebiet eine (weitestgehende) Rechtsgleichheit
gegeben. Die Alliierten Schutzm�chte k�nnen rein theoretisch jedes beliebige
Gesetz in Berlin au�er Kraft setzen, was aber nur in ganz seltenen F�llen,
etwa bei der Wehrpflicht, erfolgte.
21. Juni 1957
In West-Berlin wurden seit
Kriegsende 100.000 �ffentlich gef�rderte Wohnungen gebaut.
6. Juli 1957
INTERBAU BERLIN 1957
Im wieder aufgebauten Hansa-Viertel im Tiergarten wird die Internationale Bauausstellung 1957 er�ffnet. Es ist
mit 50 Objekten weltbekannter Architekten das bislang gr��te zusammenh�ngende Wohnungsbauprojekt
Berlins seit Kriegsende. Das Hansa-Viertel versteht sich im Sinne des Westens als Antwort auf
die seit kurzem fertige Stalinallee im Osten der Stadt und als zukunftsweisende
Keimzelle des modernen St�dtebaus. 1200 Wohnungen (zum Teil �ffentlich
gef�rdert) sind im Bau und zum Teil schon bezugsfertig. Weitere Objekte der
Interbau sind eine Fachmesse am Funkturm, ein von Le Corbusier entworfenes
Hochhaus an der Heerstra�e und die von Hugh Stubbins entworfene Kongresshalle im
Tiergarten. Bestandteil des Hansa-Viertels ist der neue U-Bahnhof Hansaplatz, der
-noch ohne Zugbetrieb- besichtigt werden kann.
Das Hansa-Viertel hatte noch nicht das Aussehen, wie es sich heute zeigt: Abgesehen von der noch jungen Vegetation, die erst in Ans�tzen vorhanden war, fehlten noch viele heute im Hansa-Viertel stehende Geb�ude. Vor allem die H�user am Hanseatenweg existierten bis auf eine Ausnahme noch nicht, die Hochh�user an der heutigen Bartningallee befanden sich in allen Stadien des Rohbaus und die Akademie der K�nste zum Beispiel wurde erst 1960 vollendet. Nur entlang der Klopstockstra�e, der Altonaer Stra�e und der H�ndelallee waren viele Geb�ude bereits bezugsfertig und mit Musterwohnungen versehen.
Das Hansa-Viertel war r�umlich abgeschlossen und nur durch drei Zug�nge erreichbar: Der Hauptzugang befand sich neben dem Berlin-Pavillon am S-Bahnhof Tiergarten. Der Eintritt f�r die Besucher betrug 1,50 DM bzw. 1,50 DM Ost gegen Vorlage des Ausweises.
Neben der Anreise mit der S-Bahn oder den Verkehrsmitteln der BVG konnte man auch mit einer Sesselbahn zum Hansaviertel gelangen: Die Fahrt hin und zur�ck kostete 1,50 DM (West oder Ost geg. Ausweis). Diese Bahn verkehrte in rund 10 Meter H�he zwischen dem Bahnhof Zoo und dem Schlosspark Bellevue, der Bestandteil des Interbau-Gebiets war.
Im allgemeinen Stadtbild sind die Kriegsruinen weitgehend verschwunden. Viele Fl�chen aber sind nach wie vor noch unbebaut oder aber bereits ansatzweise mit Neubauten versehen. Am Stadtrand sind ganze Stadtviertel im Bau, z.B. in Britz, in Siemensstadt und in Spandau. Auch wird die Gegend um den Bayerischen Platz in Sch�neberg vollst�ndig neu aufgebaut.
30 August 1957
Berlins Regierender B�rgermeister
Otto Suhr (SPD) ist verstorben.
19. September 1957
Im Tiergarten wird die
Kongresshalle eingeweiht. Sie ist der amerikanische Beitrag zur INTERBAU und
zugleich eine Stiftung.
20. September 1957
Die INTERBAU ist an diesem Tage zu Ende gegangen.
3. Oktober 1957
Als Nachfolger des am 30.
August verstorbenen Otto Suhr wird der bisherige Pr�sident des
Abgeordnetenhauses Willy Brandt neuer Regierender B�rgermeister
von Berlin.
13. Oktober 1957
In der DDR und dem Ostsektor
wurden neue Banknoten eingef�hrt. Die neue W�hrung hei�t �Mark der
deutschen Notenbank� (MDN). Noch am selben Tag verlieren die alten
DM(-Ost)-Noten ihren Wert, so dass nur zwischen 12 und 20 Uhr ein Umtausch
vorgenommen werden kann. Gleichzeitig finden an den Grenzen gr�ndliche Kontrollen
statt, so dass die Gesch�digten in erster Linie die Westberliner und die
Wechselstuben-Betreiber sind, die auf ihrer alten und wertlosen Ostmark sitzen
bleiben.
19. Oktober 1957
Die Deutschlandhalle wird nach
ihrem Wiederaufbau er�ffnet.
3. November 1957
Die Berliner Stra�e in Charlottenburg wird in "Otto-Suhr-Allee"
umbenannt.
1957
An der Wilmersdorfer Stra�e
entsteht der auffallende Bau des Schuhhauses Stiller im reinen
"Nierentischstil" der 50er Jahre.
Am Breitscheidplatz entsteht das "Zentrum am Zoo" als Einkaufs- und Verwaltungszentrum. Dieses Geb�ude von Paul Schwebes fiel anfangs durch das in der Mitte fehlende Stockwerk auf und wurde als "Bikinihaus" bekannt.
1957
Baubeginn der Stadtautobahn zwischen Funkturm und Siemensdamm beiderseits entlang der
Ringbahn.
Dezember 1957
Im Laufe des Jahres 1957 fl�chteten rund 261.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 279.000)
7. Februar 1958
Die J�gerstra�e in Mitte wird in "Otto-Nuschke-Stra�e" umbenannt.
4. Mai 1958
Die im Juni 1953 eingerichteten "Durchl�ufer-Z�ge" der S-Bahn
(hielten nicht in West-Berlin) werden abgeschafft. Stattdessen k�nnen die
Westsektoren nun mit dem "Sputnik" auf dem fertig gestellten Berliner
Au�enring (BAR) umfahren werden.
28. Mai 1958
In der DDR werden die letzten Lebensmittelkarten aus dem Verkehr gezogen.
Zucker, Fleisch- und Wurstwaren sowie Fette waren bislang bewirtschaftet. Sie
werden ab sofort, allerdings gegen h�here Preise, frei abgegeben.
31. Mai
1958
Zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Tegel wird die zum Teil oberirdische U-Bahn
er�ffnet.
1. Juni
1958
Tegel ohne Stra�enbahnen
Die U-Bahn-Fertigstellung nach Tegel wird zum Anlass genommen, den
Oberfl�chenverkehr im Norden der Stadt neu zu ordnen. Hierbei werden vier
Stra�enbahnlinien (die Linien 28, 29, 41 und 68) eingestellt. Die nach Tegel
fahrende Linie 25 wird zum Gesundbrunnen verschwenkt. Der Norden
Berlins ist bis auf den Wedding nahezu stra�enbahnfrei.
Die eingestellten Linien bisher:
Linie 28: Gesundbrunnen, R�gener Stra�e - Badstra�e - Schulstra�e - M�llerstra�e -
Kurt-Schumacher-Platz - Seidelstr. - Tegel - Tegelort;
Linie 29: Gesundbrunnen, R�gener Stra�e - Badstra�e - Schulstra�e - M�llerstra�e -
Kurt-Schumacher-Platz - Seidelstr. - Tegel -
Heiligensee;
Linie 41: Gesundbrunnen, R�gener Stra�e - Badstra�e - Schwedenstra�e - Residenzstra�e - Reinickendorf -
Tegel, Alt-Tegel;
Linie 68: Nettelbeckplatz - Gerichtstra�e - M�llerstra�e -
Kurt-Schumacher-Platz - Oranienburger Str. - Bf.Wittenau (Nordbahn)
Die Stra�enbahnlinien der BVG-West: 2, 3, 6, 15, 23, 24, 25, 26, 27, 35, 36, 40, 44,
47, 47P, 54, 55, 60, 66, 73, 74, 75, 77, 78, 88, 94, 95, 96, 98, 99
Selber Tag:
Wegen der Stilllegung der Stra�enbahnen im Norden Berlins werden zwei
Stra�enbahnh�fe geschlossen: Der Hof "M�llerstra�e", 1927
er�ffnet, wird zu einem Busbetriebshof umgebaut. Der Hof Tegel (Schlo�stra�e,
1900 er�ffnet) dagegen wird v�llig geschlossen und k�nftig fremd genutzt.
Die BVG-West betreibt noch acht
Betriebsh�fe:
Britz: Britz, Gradestra�e
Char: Charlottenburg,
K�nigin-Elisabeth-Stra�e
Moa: Moabit,
Wiebestra�e
Rei: Reinickendorf,
Pankower Allee
Sch�n: Sch�neberg,
Belziger Stra�e
Spa: Spandau,
Pichelsdorfer Stra�e
Steg: Steglitz,
Hindenburgdamm
Tem: Tempelhof,
Kaiserin-Augusta-Stra�e
Selber Tag:
In der Wilmersdorfer Cicerostra�e er�ffnet die BVG einen neuen Busbetriebshof.
Er entstand auf einem ehemaligen Schrebergartengel�nde aus der Nachkriegszeit.
Vor dem Krieg befand sich dort der Stra�enbahnhof Westf�lische Stra�e, der
bereits im Jahre 1939 geschlossen wurde und schon damals zu einem Busdepot
umgebaut werden sollte.
Die BVG-West verf�gt
nun �ber vier Busbetriebsh�fe:
C: Cicerostra�e,
Wilmersdorf
H: Helmholzstra�e,
Charlottenburg
U: Usedomstra�e,
Wedding
Z: Winfriedstra�e,
Zehlendorf
5. Juli 1958
Die Stra�enkreuzung Schlosstra�e/Bundesallee/Rheinstra�e in Steglitz erh�lt
den Namen "Walther-Schreiber-Platz"
6. Juli 1958
In Frohnau st�rzt ein
Doppeldecker um. Vier Menschen kommen ums Leben. Es ist der schwerste Unfall in
der Geschichte der BVG.
1.
August 1958
Die U-Bahnbauarbeiten auf dem Hardenbergplatz (Bahnhof Zoo) machen Fortschritte. Sie erfordern
allerdings die Herausnahme der Stra�enbahn aus der Hardenbergstra�e. Aus
diesem Grunde wird westlich hinter der Stadtbahn zwischen der Hardenbergstra�e und der
Kantstra�e sowie in dem �stlichsten St�ck der Kantstra�e eine provisorische
Umleitungsstrecke gebaut. �ber diese Umleitungen fahren die Linien 2, 6, 25,
54, 55, 77 und 78. Die Linien passieren an der Kreuzung
Joachimstaler-/Kantstra�e auf einer Behelfsbr�cke die U-Bahn-Baugrube. Auf dem
Hardenbergplatz selbst entsteht derzeit der neue Bahnhof Zoo f�r die Linie G.
28.
September 1958
Umbenennung des S-Bahnhofs Zehlendorf West in "Lindenthaler Allee".
5. Oktober 1958
Die Kreuzkirche auf dem Bl�cherplatz
wird nach ihrem Wiederaufbau geweiht.
26. November 1958
Sechsspurig
am Funkturm
Zwischen der AVUS und dem Hohenzollerndamm entlang der Ringbahn wird der erste Abschnitt der Stadtautobahn
("Stadtring") f�r den Verkehr freigegeben. Bestandteil dieses Abschnitts ist der Tunnel unter dem
Rathenauplatz. Letztendlich soll der Stadtring die Berliner Innenstadt entlang
der Ringbahn umrunden.
27. November 1958
Chruschtschows Berlin-Ultimatum
Die Sowjetunion k�ndigt das Besatzungsstatut f�r Gro�-Berlin auf und fordert
eine "entmilitarisierte Freie Stadt West-Berlin" innerhalb von sechs
Monaten. Falls die westlichen Schutzm�chte dieses "Ultimatum"
verstreichen lassen, so Chruschtschow, w�rden die bestehenden Zugangsrechte
f�r die Westm�chte an die "souver�ne DDR" abgetreten werden. Die
Folge w�re, dass die DDR auch die volle Lufthoheit h�tte und die Westm�chte
die DDR um Erlaubnis bitten m�ssten, wenn sie die DDR �berqueren.
7. Dezember 1958
Rekord-Wahlbeteiligung!
�ber 92 % aller Wahlberechtigten beteiligten sich an der Wahl zum Berliner
Abgeordnetenhaus.
Die SPD erlangt die absolute Mehrheit.
SPD: 52,6 % (Letztwahlen: 44,6); CDU: 37,3 %
(30,4);
FDP 3,8 % (12,8); FDV
0,7 %; Deutsche Partei
3,3 %; SED 1,9 %
Die FDP scheitert mit 3,8 % an der 5%-H�rde, ebenso wie die SED.
1958
An der Ecke Kurf�rstendamm/Joachimsthaler Stra�e wird das neue
"Kranzlereck" eingeweiht. Es entstand nach Pl�nen von Hanns Dustmann.
Die Kreuzung selbst ist seit Ende 1957 eine Baugrube: Es entsteht der
Umsteige-U-Bahnhof Kurf�rstendamm, an dem sich die neue Linie G mit der Linie B
IV kreuzen soll.
Dezember 1958
Im Laufe des Jahres 1958 fl�chteten rund 204.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 261.000)
12. Januar 1959
Willy Brandt wird in seinem
Amt als Regierender B�rgermeister von Berlin best�tigt.
29. Januar 1959
Am Lehrter Bahnhof wird das letzte �berbleibsel, das Portal, gesprengt.
7. M�rz 1959
Der Ausbau des "Zentralflughafens Berlin-Sch�nefeld" wird der FDJ als
Jugendobjekt �bergeben. Sch�nefeld soll der gr��te Flughafen der DDR werden.
Er liegt au�erhalb des Berliner Stadtgebietes.
14. M�rz 1959
In Wannsee wird das
Hahn-Meitner-Institut eingeweiht.
M�rz 1959
Auf der Leipziger Messe wird der neue S-Bahnzug der BR 170 der �ffentlichkeit
vorgestellt (sog. "Blaues Wunder"). Einige Jahre war der Zug auf der
Erkner-Strecke im Einsatz.
1. April
1959
Die "Schnalle"
Der Breitscheidplatz wird verkehrsgerecht umgebaut, wodurch die Verkehrsf�hrung v�llig
ver�ndert wird:
Der Kreisverkehr um die Ruine der Ged�chtniskirche wird aufgehoben und die
Stra�enz�ge Hardenberg/Budapester Stra�e sowie Kurf�rstendamm/Tauentzien
ber�hren sich nicht mehr. Als Verbindung beider Achsen wird �stlich der Kirche
eine Querachse geschaffen. Von diesem Umbau sind die Stra�enbahnen ebenfalls
betroffen: Die Umfahrung der Ged�chtniskirche wird aufgehoben, stattdessen
umfahren die Bahnen die Kirche nord�stlich in beiden Richtungen. Bisher endeten
die Linien 54, 55 und 75 am Breitscheidplatz in Form einer Umfahrung der Kirche.
Die Linien 54 und 55 werden bis zum Nollendorfplatz verl�ngert und die 75
hingegen bis zur Kantstra�e (Theater des Westens) zur�ckgezogen. Ein Umbau des
Platzes ist schon l�nger vorgesehen, allerdings war noch strittig, ob die
Kirchenruine erhalten bleiben soll. 73 % der Berliner haben sich in einer
Zeitungsumfrage f�r den Erhalt ausgesprochen. Nach der Neuordnung der
Verkehrsstr�me ist der Bau einer neuen Kaiser-Wilhelm-Ged�chtniskirche
vorgesehen, wobei der alte Kirchturm Bestandteil der neuen Kirche werden soll.
2. Mai
1959
In Spandau werden die Stra�enbahnlinien besser aufeinander abgestimmt.
Zus�tzlich werden zwei neue Linien eingerichtet: Die Linien 53 und 76. Die BVG
betreibt nun 32 Stra�enbahnlinien. In Spandau verkehren die Linien 53, 54, 55,
75 und 76.
(Die Linie 53: Nollendorfplatz - Zoo -
Otto-Suhr-Allee - Spandauer Damm - Spandau - Spandau, Hakenfelde;
die Linie 76: Bhf.Zoo, Kantstra�e - Kantstra�e - Reichskanzlerplatz -
Heerstra�e - Pichelsdorf - Spandau - Spandau, Johannisstift)
26. Mai 1959
Im Treptower Park wird das Zeiss-Planetarium er�ffnet. Die optischen
Einrichtungen stammen vom VEB Carl Zeiss Jena.
5. Juni
1959
Im Gro�-Berliner Damm (Sch�neweide) wird der Stra�enbahnverkehr eingestellt.
18. Juni 1959
Bundespr�sident Theodor Heuss
�bernimmt das wieder aufgebaute Schloss Bellevue als Amtssitz des Bundespr�sidenten
in Berlin.
30.
August 1959
In der Tunnelstra�e (Stralau) und in der Stra�e Alt-Stralau wird der Stra�enbahnverkehr eingestellt.
27. September 1959
In der Fasanenstra�e wird das
neue j�dische Gemeindehaus er�ffnet.
1.
Oktober 1959
Zwei Stra�enbahnlinien, die Linien 40 und 94, werden auf Busbetrieb umgestellt.
Die schlechten Gleisanlagen waren die Ursache f�r die Stilllegungen.
(Linie 40 bisher: Steglitz, Birkbusch- Ecke
Siemensstra�e - S-Bhf. Steglitz - Grunewaldstra�e - K�nigin-Luise-Stra�e -
Dahlem, Clayallee Ecke K�nigin-Luise-Stra�e;
Linie 94 bisher: Kreuzberg, Oranienplatz - Kottbusser Stra�e - Kottbusser Damm -
Hermannplatz - Sonnenallee -
Neuk�lln, Schulenburgpark)
Die Stra�enbahnlinien der BVG-West: 2, 3, 6, 15, 23, 24, 25, 26, 27, 35, 36, 44, 47,
47P, 53, 54, 55, 60, 66, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 88, 95, 96, 98, 99
5. Oktober 1959
Die 8.000 Neubauwohnung in
Ostberlin ist bezugsfertig geworden.
6. Oktober 1959
Zwischen Alexanderplatz und
Strausberger Platz wird an der Stalinallee der Grundstein f�r ein neues
Wohnungsbauprojekt gelegt. Hierbei handelt es sich um den 2. Bauabschnitt, der
westlich des Strausberger Platzes beginnt. Im Unterschied zum 1. Bauabschnitt
(1952 - 56) wird hier konsequent mit Fertigteilen aus Beton gebaut.
Die in diesem Bereich noch schmale Stalinallee wird zwischen Strausberger Platz
und Alexanderplatz erheblich verbreitert.
Oktober 1959
Bei der BVG-West werden die letzten Vorkriegs-Autobusse ausgemustert.
13.
November 1959
In der Bulgarischen Stra�e (Treptow) wird mit der Linie 91 der
Stra�enbahnverkehr eingestellt.
1.
Dezember 1959
Die provisorischen Stra�enbahnumleitungen am Zoo werden aufgehoben, da die
U-Bahnbaustellen oberirdisch geschlossen wurden. Die Linien 2, 6, 53, 54, 77 und
78 f�hren wieder geradlinig durch die Hardenbergstra�e direkt zum Bahnhof Zoo, die Linien 75 und 76
enden stumpf an der Kantstra�e Ecke Joachimstaler Stra�e. Der Hardenbergplatz
und die Joachimstaler Stra�e dagegen erhielten keine Stra�enbahngleise mehr.
10.
Dezember 1959
Bei der BVG-Ost fahren die ersten vierachsigen Gro�raumwagen vom Typ Gotha.
19.
Dezember 1959
In den Wochenend-N�chten bietet die Deutsche Reichsbahn k�nftig einen
durchgehenden S-Bahnverkehr an.
1959
In der Fasanenstra�e wird das neue J�dische Gemeindezentrum er�ffnet. Es
entstand nach Pl�nen von Dieter Knoblauch und Heinz Heise.
Dezember 1959
Im Laufe des Jahres 1959 fl�chteten rund 144.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 204.000)
Fortsetzung: Stadtchronik 60er Jahre