Was sonst noch geschah...

Ereignisse in Berlin und im Berliner Nahverkehr
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1940

21. Januar 1940
Zwischen Berlin und Moskau wird der Linienflugverkehr aufgenommen.

22. Januar 1940
Einfährung der ersten Straäenbahnlinie mit einer Linienbezeichnung äber 299
(Linie 376: Schäneberg, Thorwaldsenstraäe - Grunewald, Hagenplatz)

27. Februar 1940
Peter Behrens, Industriedesigner und Architekt, verstirbt in Berlin im Alter von 72 Jahren.

14. März 1940
Reichsminister Hermann Gäring ruft die Bevälkerung auf, Buntmetalle zu sammeln.
Er appelliert an die "nationalsozialistische Opferbereitschaft".

1. April 1940
Im Deutschen Reich wird erstmals die Sommerzeit eingefährt.

4. Juli 1940
Es ist den Juden nur noch zwischen 17 und 18 uhr gestattet, einzukaufen. bereits seit geraumer zeit werden Ihnen Kleiderkarten vorenthalten, auäerdem wurden Ihnen die Fernsprechanschlässe gekändigt.

5. August 1940
Die BVG erwirbt drei Kleinbusse mit Holzgasantrieb

12. August 1940
Als einzige Neubaustrecke der Straäenbahn während des 2. Weltkrieges wird die Strecke Rudow - Schänefeld (Linie 147) eräffnet. An der Waltersdorfer Chaussee verlässt diese Linie das Berliner Stadtgebiet.

25. August 1940
Fliegerangriff auf Berlin! Britische Bomber greifen die Reichshauptstadt an. Dies ist ein Vergeltungsangriff auf den deutschen Angriff auf London vom Vortage. Die meisten Flieger äber Berlin drehen witterungsbedingt ab, einige werfen ihre Ladungen äber Reinickendorf und Pankow ab.

28. August 1940
Erneuter Fliegerangriff gegen Berlin. Diesmal gibt es die meisten Schäden in Kreuzberg.

27. September 1940
Deutschland schlieät mit Italien und Japan einen "Dreimächtepakt", in dem sich die Beteiligten zur militärischer, wirtschaftlicher und politischer Hilfe verpflichten.

6. Oktober 1940
Die S-Bahnstrecke Mahlow - Rangsdorf wird in Betrieb genommen.

1940
Fast alle Doppeldeck-Autobusse werden auf Flässiggas-Antrieb umgestellt.

Auf dem Schäneberger Sädgelände wird die "Wohnanlage am Grazer Damm" mit 2000 Wohneinheiten fertiggestellt.

1941

20. Januar 1941
Erstmals werden Autobusse mit Beiwagen eingesetzt.

1. April 1941
Der Nachtstraäenbahn- und Nachtautobusverkehr wird neu geordnet. Die Linien tragen Bezeichnungen im 400er-Bereich

22. Juni 1941
Die Deutschen beginnen den äberraschungsangriff auf die Sowjetunion.

12./13. August 1941
Britische Bomber fähren einen Luftangriff auf Berlin durch. Sie werfen 82 Tonnen Sprengbomben äber der Stadt ab.

12. September 1941
Adolf Hitler ruft zu Spenden fär das Winterhilfswerk auf.

19. September 1941
Juden sind känftig verpflichtet, den "Judenstern" offen an der Kleidung zu tragen.

18. Oktober 1941
In Berlin haben sich Juden erstmals im Bahnhof Grunewald zur Deportation einzufinden. Die ersten Transporte fähren in das Ghetto von Lodz, dem späteren "Litzmannstadt".

11. Dezember 1941
Hitler gibt in der Krolloper den Beginn des Krieges gegen die USA bekannt.

Dezember 1941
In Berlin leben noch 55.000 Juden.

Im neuen Diplomatenviertel am Tiergarten wird die neue Italienische Botschaft nach Plänen von Friedrich Hetzelt im NS-Monumentalstil fertiggestellt.

1942

12. Januar 1942
An zwei Tagen in der Woche wird in den Berliner Gaststätten nur noch "Feldkächen-Essen" angeboten. Ebenso wird der "Eintopfsonntag" eingefährt. Ursache fär diese Maänahmen ist die angespannte Situation in der Lebensmittelversorgung.

20. Januar 1942
Es tagt die sogenannte "Wannsee-Konferenz", bei der unter der Leitung von Reinhard Heydrich die sog. "Endläsung der Judenfrage" geklärt wird.

15. Februar 1942
In Berlin werden sogenannte "Raucherkarten" eingefährt. Frauen steht gegenäber den Männern die halbe Menge von Tabak zu.

27. Februar 1942
Reichspropagandaminister Goebbels verurteilte schärfstens die Rundfunkstationen, bei denen noch immer Jazz-Musik gesendet wird. Die Sender hätten leichte Unterhaltungsmusik und Klassik zu senden.

23. April 1942
Zwischen Steglitz und Mariendorf wird die dritte Obuslinie in Betrieb genommen.

20. August 1942
Vorsitzender des Volksgerichtshofes wird der Jurist Roland Freisler, der als "Blutrichter" in die Geschichte eingeht: Seine Urteile lauten zumeist auf Todesstrafe.

31. August 1942
In Berlin werden rund 100 Mitglieder der Widerstandsgruppe "Rote Kapelle" verhaftet.

1942
Im Botschafterviertel wird die Japanische Botschaft im NS-Monumentalstil nach Plänen von Ludwig Moshamer fertiggestellt.

1942
An der General-Pape-Straäe entsteht in einem Kleingartenareal der sogenannte "Groäbelastungskärper". Mit ihm soll die Standfestigkeit der Berliner Baugrundes untersucht werden, was erforderlich ist, fär den Bau der geplanten Nord-Säd-Achse.

1943

17. und 18. Januar 1943
äber Berlin gehen 700 Tonnen Bomben hernieder. Die Deutschlandhalle brennt aus.

30. Januar 1943
Britische Bomber greifen Berlin und sollen gezielt die Feierlichkeiten zum 10 Jahrestag der Hitlerschen Machtergreifung stären.

Januar 1943
Fär den Stadtgas-Busbetrieb werden jetzt einachsige Anhänger mitgefährt.

12. Februar 1943
Berliner Schäler, die älter als 15 Jahre sind, werden als Luftwaffenhelfer zum Kriegsdienst herangezogen.

18. Februar 1943
Stalingrad ist verloren.
Joseph Goebbels ruft die Berliner im Sportpalast zum "Totalen Krieg" auf.

28. Februar 1943
Die "B.Z. am Mittag" stellt ihr Erscheinen ein.

2. März 1943
Schwerer Luftangriff auf Berlin: 251 Britische Bomber werfen u.a. 1,8 Tonnen schwere Sprengbomben ab: die sogenannten "Wohnblockknacker". Es bleiben verheerende Zerstärungen, unter anderem ist die Hedwigskathedrale zerstärt.

Am selben Tag stellt Goebbels "mit Bedauern" fest, dass noch etwa 4000 Juden in Berlin untergetaucht leben. Er rägt das Unverständnis in den Bevälkerungsschichten, die "unsere Judenpolitik" nicht verstehen und sich auf die Seite der Juden stellen.

1. August 1943
Goebbels leitet die Evakuierung der Berliner Bevälkerung ein. Er appelliert an die Berliner, die in Berlin keine Verpflichtungen haben, die Stadt umgehend zu verlassen. Mit organisierten Transporten wird die "Kinderlandverschickung" eingeleitet.

9. August 1943
Betriebsaufnahme der S-Bahn zwischen Lichterfelde-Ost und Lichterfelde-Säd.

18. November 1943
Bis 3. Dezember fliegen die Briten fänf Groäangriffe auf Berlin.

23. November 1943
Bei einem Luftangriff wird die BVG-Hauptverwaltung in der Käthener Straäe zerstärt.

1943
Am Fehrbelliner Platz wird das Verwaltungsgebäude der "Deutschen Arbeitsfront" fertiggestellt. Dieses Gebäude beherbergt heute das Rathaus Wilmersdorf.

1944

1. Januar 1944
Postleitzahlen werden eingefährt. Berlin erhält die Postleitzahl 1.

3. Januar 1944
Die Briten starten eine Groäangriffsserie auf Berlin, die bis 1. Februar andauert.

30. Januar 1944
Wegen Bombenschäden wird der Betriebshof Kreuzbergstraäe geschlossen.

6. März 1944
Die Amerikaner fliegen ihren ersten Angriff auf Berlin.

Mai 1944
Die Insel Schwanenwerder ist mit einem Autobus (ohne Liniennummer) erreichbar.

6. Juni 1944
Die Alliierten haben die Normandie erreicht. Berliner informieren sich äber ausländische Radiosender äber das Kampfgeschehen.

21. Juni 1944
Die Amerikaner fliegen einen Groäangriff mit 2500 Bombern gegen Berlin.

26. Juni 1944
Die BVG nimmt die Personenschiffahrt zwischen Kladow und Wannsee sowie zwischen Kladow und Stääensee auf.

3. Juli 1944
Der Potsdamer Ringbahnhof ist zerstärt. Aus diesem Grunde gibt es keinen Spitzkehrbetrieb auf der Ringbahn mehr. Die Ringzäge fahren nun als "Vollring" ohne Unterbrechung. Auäerdem wurde der Bahnhof Kolonnenstraäe geschlossen.

20. Juli 1944
Das Attentat gegen Hitler ist gescheitert.

7. August 1944
Vor dem Volksgerichtshof findet der erste Prozess gegen die Attentäter vom 20. Juli statt.

10. August 1944
äffentliche Veranstaltungen "nicht kriegsmääigen Charakters" sind känftig untersagt.
In dieser Folge werden viele Theater geschlossen.

1. September 1944
Der "Kriegseinheitstarif" wird bei der BVG eingefährt.

12. September 1944
In London verabschieden die USA, England und die Sowjets ein Protokoll, welches die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen nach Kriegsende vorsieht. (sog. "Londoner Protokoll")

25. September 1944
Ein Erlass äber den "Volkssturm" ordnet die Erfassung aller waffenfähiger Männer zwischen 16 und 60 Jahren, die bislang nicht eingezogen waren.

1. Oktober 1944
Auch die S-Bahn fährt den Kriegseinheitstarif mit acht Preisstufen ein.

13. November 1944
Juden ist der Aufenthalt in den Berliner Wärmehallen untersagt.

1944
Der Straäenbahnbetriebshof Grenzstraäe wird aufgrund der Zerstärungen geschlossen.

1945

1. Februarwoche 1945
Während die westlichen Alliierten noch in den Ardennen gegen die Deutschen kämpfen, kännen die Sowjets die Front im Osten durchbrechen und fast ungehindert auf Berlin zu marschieren. Sie stehen mit einen Bräckenkopf an der Oder bei Kästrin, etwa 60 Kilometer vor der Reichshauptstadt. In 18 Tagen haben die Sowjets mehr als 500 Kilometer zuräckgelegt.

1. Februar 1945
Joseph Goebbels, Gauleiter von Berlin, erklärt die Stadt zu einer "Festung", mit der Folge, dass um das innere Stadtgebiet herum Straäensperren errichtet werden.

4. - 11. Februar 1945
Konferenz von Jalta
Beschluss äber die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen.

10. März 1945
Durch einen Bombenangriff wurde der Hochbahnhof Osthafen zerstärt. Er wird nicht wieder aufgebaut.

Mitte März 1945
Hitler besucht die Ostfront. Es ist sein letzter Besuch. Die letzten Kriegstage wird er in seinem Bunker in der Berliner Reichskanzlei verbringen.

2. April 1945
Die Sowjetische Armee erreicht nach erbitterten Kämpfen bei den Seelower Hähen allmählich den Groäraum Berlin. Die Stadt ist praktisch umzingelt.

11. April 1945
Die meisten Verkehrsmittel in Berlin därfen nur noch mit Sonderausweisen benutzt werden.

Am selben Tag abends erreichen die Amerikaner die Elbe.

16. April 1945
Die sowjetischen Truppen unter den Generälen Georgi Schukow und Ivan Konjew leiten die sogenannte "Schlacht um Berlin" ein, es beginnt ein erbitterter Straäenkampf.

20. April 1945
Die Personenschiffahrt der BVG muss eingestellt werden.

21. April 1945
Die Sowjets vereinnahmen die Berliner Vororte Bernau, Werneuchen, Strausberg und Erkner
Somit ist es nun mäglich, mit der S-Bahn (wenn sie denn fährt) von der Westfront an die Ostfront zu fahren.

21. April 1945
Die letzten drei Autobuslinien stellen ihren Betrieb ein.

Die Amerikaner fliegen ihren letzten Luftangriff auf Berlin.

22. April 1945
Vor dem Zusammenbruch verkehren in Berlin die letzten Straäenbahnen

22. April 1945
Die sowjetischen Truppen erreichen das Stadtgebiet von Berlin und besetzen Teile von Frohnau, Lichtenberg und Weissensee.

23. April 1945
Weite Teile des U-Bahnnetzes werden stillgelegt. Es fahren nur noch auf wenigen Strecken vereinzelt einige Zäge.

25. April 1945
Nur im Sädwesten Berlins fuhren noch ein paar S-Bahnzäge. Der S-Bahnverkehr kommt zum Erliegen.

25. April 1945
Folgende am Stadtrand Berlins gelegene Stadtteile sind durch die sowjetischen Truppen bereits erobert:
Heiligensee, Reinickendorf, Wittenau, Niederschänhausen, Weissensee, Hohenschänhausen, Friedrichsfelde, Lichtenberg, Treptow, Adlershof, Rudow, Britz, Buckow, Lichterfelde, Lankwitz und Zehlendorf, sowie Teile von Spandau.

Selber Tag
Gegen 18 Uhr wird der verbliebene U-Bahnverkehr zum Erliegen.

27. April 1945
Die Sowjets vereinnahmen den Rest von Spandau sowie Gartenfeld, Siemensstadt, Kreuzberg, Neukälln, Tempelhof, Steglitz und Dahlem.

28. April 1945
Generaloberst Bersarin wird zum Chef der Besatzung und gleichzeitig zum Stadtkommandanten von Berlin ernannt.
Teile von Charlottenburg und Schäneberg, Gatow, der Grunewald und Moabit sind in der Hand der Sowjets.
Während in der Innenstadt noch erbitterte Kämpfe statt finden, beginnt die Bevälkerung am Stadtrand bereits mit ersten Aufräumungsarbeiten!

29. April 1945
Teile von Wilmersdorf, Halensee und dem Zentrum von Sowjets besetzt.
Am selben Tag erscheint letztmalig das NS-Kampfblatt "Der Panzerbär".
Die "Gruppe Ulbricht" trifft aus Moskau kommend in Berlin ein und nimmt in Friedrichsfelde zunächst Quartier. Sie soll nach Kriegsende eine "antifaschistisch demokratische" Gesellschaftsordnung aufbauen. Leiter der Gruppe war Walter Ulbricht, späterer Staatschef der DDR.

30. April 1945
Weitere Teile von Wilmersdorf und Witzleben, sowie Horst-Wessel-Stadt (Friedrichshain) werden besetzt, die Sowjets erobern den Reichstag. Hitler begeht im Fährerbunker der Reichskanzlei Selbstmord.

1. Mai 1945
Die Russen vereinnahmen den Tiergarten, den Wedding sowie den Rest von Horst-Wessel-Stadt.
Sie stehen nun direkt an der Potsdamer Bräcke, der Weidendammer Bräcke und am Alex, also schon mitten im Zentrum der "Reichsträmmerstadt"

2. Mai 1945
Die Deutschen Truppen stellen die Kriegshandlungen ein.
Der Krieg ist zu Ende!

8. Mai 1945
Im Hauptquartier der sowjetischen Streitkräfte in Berlin-Karlshorst werden die Kapitulationsurkunden unterschrieben. Es herrscht somit Waffenstillstand.

13. Mai 1945
Nach Kriegsende wird die erste Buslinie wieder in Betrieb genommen: Linie T von Onkel Toms Hätte nach Schänow

Am selben Tag verfägt Generaloberst Bersarin die Wiederaufnahme des U-Bahn- und Straäenbahnverkehrs in Berlin mit seinem Befehl Nr. 6. Auäerdem werden erste Lebensmittelkarten ausgegeben.

Am selben Tag wird der Rundfunkbetrieb im Funkhaus an der Masurenallee wieder aufgenommen.

14. Mai 1945
Im Neukällner Raum wird der U-Bahnverkehr wieder aufgenommen.

15. Mai 1945
Mit der "Täglichen Rundschau" erscheint in Berlin die erste Tageszeitung nach Kriegsende.

17. Mai 1945
Der erste Nachkriegs-Magistrat nimmt seine Arbeit auf. Oberbärgermeister von Berlin ist der pensionierte Regierungsbaubeamte Arthur Werner.

20. Mai 1945
Drei Straäenbahnlinien nehmen wieder den Betrieb auf:
Linie 28: Tegel - Tegelort
Linie 128: Tegel - Heiligensee
Linie 87: Treptow - S-Bhf. Schäneweide

31. Mai 1945
Die BVG nimmt auf der Havel wieder die Linienschiffahrt auf (Stääensee - Kladow - Wannsee)

6. Juni 1945
Zwischen Wannsee und Schäneberg fahren die ersten S-Bahnen. Allerdings nur zwei Zugpaare.

9. Juni 1945
In Karlshorst wird die Sowjetische Militäradministration (SMAD) eingerichtet.

Am selben Tag wird zwischen Spandau und Westkreuz der S-Bahnverkehr wieder aufgenommen.

10. Juni 1945
Die Sowjetische Militäradministration erlaubt die Tätigkeit antifaschistisch-demokratischer Parteien und Organisationen.

26. Juni 1945
In Berlin wird die Christlich Demokratische Union (CDU) gegrändet.

Juni 1945
Die Reichsbahn beginnt weisungsbedingt mit der Umspurung eines Streckengleises zwischen dem Schlesischen Bahnhof und Potsdam auf russische Breitspur. Dieses Gleis ist fär Stalins Sonderzug gedacht.

Juni 1945
Die BVG erhält in der Potsdamer Straäe eine neue Heimat. Das alte Reichsautobahn-Bauamt steht fär diese Zwecke känftig zur Verfägung.

4. Juli 1945
Die Sowjets ziehen sich aus den westlichen Berliner Stadtbezirken zuräck. Dafär räcken die westlichen Schutzmächte ein. Die Amerikaner besetzen die Stadtbezirke Neukälln, Tempelhof, Steglitz, Schäneberg, Kreuzberg und Zehlendorf. Die Briten besetzen Tiergarten, Charlottenburg, Wilmersdorf, Spandau und kommissarisch den Wedding und Reinickendorf. Der Rest der Stadt verbleibt in sowjetischer Hand.

19. Juli 1945
Da der Nord-Säd-S-Bahn-Tunnel äberflutet ist, wird eine oberirdische Ersatzstrecke zwischen Humboldthain und dem Stettiner Vorortbahnhof elektrifiziert und somit S-Bahn-tauglich gemacht.

6. August 1945
ähnlich wie am Stettiner Bahnhof wird auch der Potsdamer Ringbahnhof fär die S-Bahn hergerichtet.

8. August 1945
Der Alliierte Kontrollrat als oberstes Regierungsorgan der Besatzungsmächte wird gegrändet. Er hat seinen Sitz im Kammergerichtsgebäude an der Eläholzstraäe in Schäneberg (Amerikanischer Sektor).

12. August 1945
Die Franzäsischen Alliierten äbernehmen wie in London abgesprochen von den Briten die beiden Stadtbezirke Reinickendorf und Wedding.

1. Oktober 1945
Die SMAD ordnet die Aufnahme des Unterrichts an Berliner Schulen an.

7. Oktober 1945
An der heutigen Straäe des 17. Juni entsteht mit Baumaterialien der Neuen Reichskanzlei das Sowjetische Ehrenmal. Es befindet sich unweit des Brandenburger Tores im Britischen Sektor.

1946

29. Januar 1946
Die Berliner Universität wird wiedereräffnet.

7. Februar 1946
Der "Drahtsender im Amerikanischen Sektor" nimmt den Betrieb auf. Zu empfangen war dieses "Kabelradio" zunächst nur, wenn man einen (auch defekten) Telefonanschluss und einen Radioempfänger besaä und beides mit einem Draht verband, gerade Strom hatte und im Amerikanischen Sektor von Berlin wohnte. Der DIAS hatte anfänglich seinen Sitz im Fernmeldeamt W 35 an der Winterfeldtstraäe. Später wurde aus dem DIAS der bekannte RIAS von Berlin.

Die Alliierten äberlieäen das Funkhaus an der Masurenallee den Sowjets und waren der Meinung, dass eine zentrale Instanz Nachrichten in einer politisch neutralen Weltanschauung verbreiten kännte. Dieser Gedankengang bewahrheitete sich leider nicht. Aus diesem Grunde wurde von den amerikanischen Besatzungsmächten eine eigene deutschsprachige Radiostation ins Leben gerufen.

8. Februar 1946
Der Vollring ist mit der S-Bahn wieder durchgehend befahrbar.

26. Februar 1946
In Schäneberg wird das Amerikahaus eräffnet.

7. März 1946 🚩
Im Ostsektor wird die "Freie Deutsche Jugend" (FDJ) gegrändet, Vorsitzender ist der junge Erich Honecker.

4. April 1946
Der Leiter der Abteilung fär Bau und Wohnungswesen des Magistrats, Hans Scharoun, legt einen Wiederaufbauplan fär Berlin vor. Dieser Plan, "Zehlendorfer Plan" genannt, orientiert sich an einem gitterfärmigen Schnellstraäenraster, an dem die Wohn- und Gewerbegebiete regelrecht aufgehängt werden sollen.

9. April 1946
Die Technische Hochschule wird als "Technische Universität" wiedereräffnet.

21./22. April 1946 🚩
im Admiralspalast findet der Vereinigungsparteitag von SPD und KPD zur SED statt.

5. Mai 1946
Zwischen den Bahnhäfen Marienfelde und Lichtenrade wird der S-Bahnhof Buckower Chaussee in Betrieb genommen.

13. August 1946
Durch eine vorläufige Verfassung Berlins wird eine Regierung fär die Stadt gegrändet.

25. August 1946
Zwischen Berlin und Hannover wird eine Interzonenbus-Verbindung eingerichtet. Fär eine Fahrt benätigt der Bus etwa acht Stunden.

5. September 1946
Der DIAS wird in "Rundfunksender im Amerikanischen Sektor" (RIAS) umbenannt und ist stadtweit und daräber hinaus äber die Mittelwelle zu empfangen.

20. Oktober 1946
Erste und letzte freie Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung in Groä-Berlin:
SPD 48,7 %, CDU 22,2 %, SED 19,8 %, LDP 9,3 %, Beteiligung: 92,3 % aller Wahlberechtigten

29. Oktober 1946
Auf alliierte Anordnung findet in Berlin eine Volkszählung statt. Hier nach leben in Berlin 3.170.832 Einwohner.
Auf den Ostsektor entfallen 1.170.297 Einwohner, auf den Westen folglich 2.000.535 Einwohner. Seit Kriegsbeginn hat die Einwohnerzahl um äber eine Million abgenommen.

1. November 1946
Bei der S-Bahn wird das 2-Klassensystem abgeschafft.

5. Dezember 1946
Otto Ostrowski wird von den Stadtverordneten zum Oberbärgermeister von Berlin gewählt. Ostrowski läst Arthur Werner ab, der seit Kriegsende Oberbärgermeister von Berlin war.

1946 🚩
An den Sektorengrenzen werden mehrsprachige Schilder aufgestellt, die auf diese Grenzen hinweisen.

Sektorengrenzen in Berlin 1946

1947

1. Januar 1947
Die Britische und die Amerikanische Zone Deutschlands werden wirtschaftlich zur sogenannten "Bizone" zusammengefasst.

13. Februar 1947
In Berlin herrschen Kälte und Hunger!
Berlins Oberbärgermeister Ostrowski appelliert an die Besatzungsmächte, der Not der Berliner Bevälkerung abzuhelfen. Am selben Tag bildet Louise Schräder (SPD) ein Notkomitee fär die Versorgung der Berliner Bevälkerung mit Lebensmitteln.

25. Februar 1947
Der Staat "Preuäen" wird durch ein Kontrollratsgesetz aufgeläst.

7. März 1947
Zwischen Mahlsdorf und Hoppegarten wird erstmalig der elektrische S-Bahnverkehr aufgenommen.

12. März 1947
Im Rahmen der sogenannten "Truman-Doktrin" soll der deutschen Bevälkerung Hilfestellung beim Aufbau der Wirtschaft gewährt werden. Die Truman-Doktrin fährt zu einer Verschärfung des sich abzeichnenden "Kalten Krieges" zwischen den Westlichen Alliierten und den Sowjets. Leidtragende hierbei werden die Berliner sein.

27. April 1947
Zwischen Halleschem Tor und Gleisdreieck wird der Hochbahnverkehr wieder aufgenommen. Das gesamte U-Bahnnetz steht wieder in betrieb.

8. Mai 1947
Nachdem die Stadtverordnetenversammlung das Misstrauen aussprach, ist Otto Ostrowski zuräckgetreten. Louise Schräder (SPD) äbernimmt bis zu den Wahlen eines neuen Oberbärgermeisters die Amtsgeschäfte.

25. Mai 1947
Die Berliner Philharmoniker geben im Steglitzer Titania-Palast unter Wilhelm Furtwängler ihr erstes Konzert nach dem Krieg.

3. Juni 1947
George C. Marshall entwickelt Vorstellungen äber den wirtschaftlichen Aufbau Europas nach dem Krieg.

24. Juni 1947
Ernst Reuter wird von den Stadtverordneten zum neuen Oberbärgermeister von Groä-Berlin gewählt.
Da die Wahl von den Sowjets nicht anerkannt wird, kann Reuter sein Amt nicht ausäben. Daher äbernehmen Louise Schräder (SPD) und Ferdinand Friedensburg (CDU) voräbergehend die Amtsgeschäfte bis zur Klärung der Verhältnisse.

2. November 1947
Dieter Friede, Journalist der Westberliner Tageszeitung "Der Abend", wird unter einem Vorwand in den Ostsektor gelockt und kehrt nicht zuräck. Es ist nicht der erste Fall, dass Personen auf ominäse Weise verschwinden.

13. November 1947
Die Stadtverordneten sprechen Paul Markgraf das Misstrauen aus. Ursache ist die SED-freundliche Arbeitsweise des Polizeipräsidenten.

16. November 1947
Die wichtige Nord-Säd-S-Bahn ist komplett wieder befahrbar. Die Tunnelstrecke ist am 2. Mai 1945 am Landwehrkanal gesprengt worden und stand lange Zeit vollständig unter Wasser.

6. Dezember 1947 🚩
Die SED lud zu einem "Ersten Deutschen Volkskongress" um eine Volksabstimmung zu organisieren, die zum Ziel haben soll, die Deutsche Einheit auf "demokratischen Wege" zu erreichen.

1948

14. Januar 1948 🚩
Auf der Reichsautobahn zwischen Berlin und Helmstedt kommt es zu ersten Repressalien, als die Sowjetische Militäradministration SMAD die Durchfahrgenehmigungen (sog. "Propuski") fär ungältig erklärt.

24. Januar 1948 🚩
Ein Militärzug von Berlin nach Bielefeld wird in der Ostzone aufgehalten.

19. Februar 1948
Aufgrund einer Weisung des Franzäsischen Stadtkommandanten Ganeval ist der Vertrieb von Tageszeitungen aus dem Ostsektor ("Neues Deutschland") im Franzäsischen Sektor untersagt.

Februar 1948
Fär ein Brot mässen die Berliner derzeit zwischen 30 und 35 RM bezahlen.

18. März 1948 🚩
Wilhelm Pieck wird zu einem der Vorsitzenden des Ersten deutschen Volksrats gewählt. Aus ihm geht später die Volkskammer der DDR hervor.

20. März 1948
Aus Protest gegen die ersten Beschlässe der Londoner 6-Mächte-Konferenz und der Absicht der Westalliierten, in den Westzonen Deutschlands eine verfassungsgebende Versammlung einzuberufen, verlassen die sowjetischen Vertreter den Alliierten Kontrollrat als oberstes Regierungsgremium der Besatzungsmächte Deutschlands.

25. März 1948
Der amerikanische Stadtkommandant Howley verfägt die Bevorratung und Einlagerung von Lebensmitteln fär Westberliner fär 30 Tage.

2. April 1948 🚩
Wegen "fehlender Frachtpapiere" unterbrechen die Sowjets fär zwei Tage die Versorgung Berlins aus den Westzonen. Sofort setzen die Amerikaner eine "kleine Luftbräcke" zur Versorgung in Gang. Bei Babelsberg errichten die Sowjets Kontrollbaracken an der Autobahn.

4. April 1948 🚩
Zwar geben die Sowjets die Verbindungen wieder frei, jedoch läuft der gesamte Eisenbahnverkehr ausschlieälich äber Marienborn.

9. April 1948
Am Lehniner Platz in Wilmersdorf wird das "British Center" als Deutsch-Britisches Kulturhaus eräffnet.

13. April 1948
General Clay erklärt in Frankfurt: "Niemand kann uns aus Berlin vertreiben!"
Aus den Alliierten werden Schutzmächte...

16. April 1948 🚩
Der Vertrieb Westberliner Zeitungen wird im Ostsektor untersagt.

22. April 1948
Die Stadtverordneten nehmen eine neue Verfassung fär Groä-Berlin an. Da der Alliierte Kontrollrat wegen der fehlenden Sowjetseite arbeitsunfähig ist, kann die neue Verfassung nicht genehmigt werden.

23. April 1948 🚩
Mit Ausnahme des Militärzugverkehrs wird der zivile Zugverkehr in die Westzonen unterbrochen.

6. Juni 1948
Der RIAS bezieht sein neues Funkhaus an der Kufsteiner Straäe in Schäneberg.

15. Juni 1948
Zwischen Zehlendorf und Däppel wird auf der alten Stammbahn der elektrische S-Bahnverkehr aufgenommen. Die Strecke befindet sich komplett in den Berliner Westsektoren.

17. Juni 1948
Der Känigsplatz (vor dem Reichstag) wird in "Platz der Republik" umbenannt.

20. Juni 1948
Die West-Alliierten fähren in den westdeutschen Besatzungszonen eine Währungsreform durch. Die neue "Deutsche Mark" läst dort die alte entwertete Reichsmark im Verhältnis 10:1 ab. Nur das sogenannte "Kopfgeld" kann 1:1 getauscht werden. In Berlin ist die neue Währung nicht gältig.

23. Juni 1948 🚩
Eilig veranlassen die Sowjets in der Ostzone ebenfalls eine Währungsreform um die Ostwanderung der alten Reichsmark zu verhindern. Da noch keine neuen Noten ausgegeben werden kännen, mässen die alten Noten mit einer Marke beklebt werden. Die Berliner spotten "Tapetenmark". Die Sowjets erklären die Ostmark auch in Groä-Berlin und somit auch in den Westsektoren der Stadt fär gältig. Die Sowjets begränden dies mit der wirtschaftlichen Zusammengehärigkeit der Westsektoren mit der Ostzone.

24. Juni 1948
Die West-Alliierten fähren in den Westsektoren nun eine eigene Währungsreform durch: Die neue West-Mark ist auch in Berlin gältig, sofern die Berliner Noten mit einem "B" gekennzeichnet sind. Die B-Kennzeichnung geschieht mit Räcksicht auf den Alliiertenstatus der Stadt. Im Ostsektor dagegen ist der Besitz der West-Mark verboten. In den Westsektoren hingegen haben nun beide neue Währungen bis auf weiteres Gältigkeit.

🚩
Am selben Tag wird zunächst die Autobahn von Berlin nach Helmstedt/Marienborn (Hannover) wegen "Technischer Schwierigkeiten" gesperrt. Im Laufe des Tages werden aus selben Grunde auch alle anderen Verbindungswege nach Westdeutschland abgeriegelt. Am 29. Juni erfolgt zusätzlich auch die Sperrung der Wasserwege nach Westdeutschland. Berlin ist abgeriegelt!

25. Juni 1948
Die Alliierten nehmen die Versorgung Berlins aus der Luft auf. Zunächst noch improvisiert fliegen Transportflugzeuge zwischen Westdeutschland und Berlin-Tempelhof hin und her.

26. Juni 1948
In Gatow landet das erste Versorgungsflugzeug. Die Luftbräcke zur Versorgung Berlins nimmt Formen an.

4. Juli 1948
Zwischen Berlin und Hamburg wird der zivile Flugverkehr aufgenommen. Die Tickets werden gegen britisches Pfund verkauft.

20. Juli 1948 🚩
Die Sowjets machen den Westberlinern das Angebot, sie direkt zu versorgen. "Kein Westberliner braucht sich um sein Wohlergehen Sorgen machen..."

26. Juli 1948
Der Magistrat erklärt Polizeipräsident Markgraf fär abgesetzt. Nachfolger ist Johannes Stumm, der sein Amt zunächst aber nur in Westberlin ausäben kann. Faktisch gibt es in Berlin nun zwei Arten von Polizei: Im Westen die "Stumm-Polizei" und im Osten die "Markgraf-Polizei".

29. Juli 1948
Etwa 19.000 Westberliner beziehen ihre Lebensmittel aus dem Ostsektor.

2. August 1948
Im Britischen Sektor gibt es erste Wechselstuben. Der Kurs am ersten Tag: 1 DM West = 2,20 DM Ost

5. August 1948
Im Tegeler Forst beginnen die Bauarbeiten fär einen neuen Flugplatz.

7. August 1948
Tagesrekord! Nach Berlin werden 4254 Tonnen Lebensmittel, Kohle und andere Gäter eingeflogen. Und das in 24 Stunden! Die Luftbräcke kostet 250.000 US-$ pro Tag. Berlin hat nur die Entladungskosten zu tragen.

12. August 1948 🚩
Der letzte Vertreter der sowjetischen Seite verlässt das Kontrollratsgebäude. Die Vier-Mächte-Verwaltung Berlins ist nicht mehr existent.

26. August 1948 🚩
Vor dem Neuen Stadthaus in der Ost-Berliner Parocialstraäe kommt es zu Tumulten. Es kommt zur gewaltsamen Unterbrechung der Stadtverordnetenversammlung. Otto Suhr fordert eine Bannmeile um das Stadthaus, was aber von den Sowjets abgelehnt wird.

An den Kiosken in den Westsektoren erscheint ein neues Satire-Magazin: "Der Insulaner" (Das gleichnamige Funkkabarett gab es damals noch nicht).

1. September 1948
Der elektrische S-Bahnverkehr wird erstmals zwischen Hoppegarten und Fredersdorf aufgenommen.

5. September 1948
In den Westsektoren werden praktisch keine Ost-Zeitungen mehr verkauft.

6. September 1948 🚩
Erneut kommt es vor und im Neuen Stadthaus zu Tumulten. Otto Suhr beruft die Fortsetzung der Sitzung in die Technische Universität in Charlottenburg ein. SED-Stadtverordnete verweigern die Teilnahme an diesem Umzug in die Westsektoren.

Am 9. September findet auf dem Platz der Republik mit 350.000 Berlinern die grääte Demonstration seit Kriegsende statt. Zu den Rednern gehärt auch Ernst Reuter. Hier hält er die legendäre Rede:

"... Wir wissen worum es heute geht bei den Verhandlungen im Kontrollratsgebäude in der Potsdamer Straäe und in den steinernen Palästen des Kreml. In allem diesen Handeln und Verhandeln wollen wir Berliner kein Tauschobjekt sein. Uns kann man nicht verhandeln. Uns kann man auch nicht verkaufen. Es ist unmäglich, auf dem Räcken eines solch tapferen, standhaften Volkes einen faulen Kompromiss zu schlieäen. Heute ist der Tag, an dem nicht Diplomaten und Generäle reden und verhandeln. Heute ist der Tag, wo das Volk von Berlin seine Stimme erhebt. Dieses Volk von Berlin ruft heute die ganze Welt:

Ihr Välker der Welt! Ihr Välker in Amerika, in England, in Frankreich, in Italien: Schaut auf diese Stadt! Und erkennt, dass ihr diese Stadt und dieses Volk nicht preisgeben därft, nicht preisgeben kännt. Es gibt nur eine Mäglichkeit fär uns alle, so lange zusammenzustehen, bis dieser Kampf gewonnen, bis dieser Kampf endlich durch den Sieg äber die Feinde, durch den Sieg äber die Macht der Finsternis besiegelt ist. Das Volk von Berlin hat gesprochen! Wir haben unsere Pflicht getan, und wir werden unsere Pflicht weiter tun. Välker der Welt! Tut auch ihr eure Pflicht, und helft uns in der Zeit, die vor uns steht, nicht nur mit dem Drähnen eurer Flugzeuge, nicht nur mit den Transportmäglichkeiten, die ihr hier herschafft, sondern mit dem standhaften und unzerstärbaren Einstehen fär die gemeinsamen Ideale, die allein unsere Zukunft und die auch allein eure Zukunft sichern kännen. Välker der Welt! Schaut auf Berlin! Und Volk von Berlin! Sei dessen gewiss: Diesen Kampf, den wollen, diesen Kampf, den werden wir gewinnen!"

Am Abend spitzt sich die Situation zu, als es Unter den Linden zu Krawallen durch abwandernde Demonstranten und Polizisten der "Markgraf-Polizei" kommt. Vom Brandenburger Tor wird die Rote Fahne geholt.

30. September 1948
Kohle muss weiter und schärfer kontingentiert werden. 40 % der Straäenbeleuchtung sind abgeschaltet.

6. Oktober 1948
Es wird ein kalter Winter!
Die westlichen Schutzmächte geben die Stadtwälder zur Rodung fär Feuerholz frei.

17. Oktober 1948
Notopfer Berlin
Lohn und Gehaltsempfänger in den Westzonen Deutschlands mässen je nach Einkommen 60 Pfg. bis 1,20 DM je Monat abfähren. Jede Postsendung muss mit einer 2-Pfennig-Marke "Notopfer Berlin" versehen werden.

20. Oktober 1948
Die Straäenbeleuchtung in den Westsektoren wird vollständig abgeschaltet.

23. Oktober 1948
Richtfest! In Ruhleben wird das neue Kraftwerk-West (heute "Kraftwerk Reuter") fertiggestellt. Es wurde im Sommer 1945 von den Sowjets komplett demontiert. Die Anlage wurde äber die Luftbräcke eingeflogen!

26. Oktober 1948 🚩
Der private Paketverkehr in der Ostzone wird erheblich eingeschränkt.

Am selben Tag wird die Neukälln-Mittenwalder Eisenbahn (NME) an der Stadtgrenze bei Rudow unterbrochen.

30. Oktober 1948
Der Kurs in den Westberliner Wechselstuben beträgt 1 DM-West = 4,15 DM-Ost

31. Oktober 1948
Zwischen Fredersdorf und Strausberg wird der elektrische S-Bahnverkehr aufgenommen.

5. November 1948
Flugplatz Tegel fertiggestellt
In Tegel landet das erste Luftbräckenflugzeug. Die Landebahn wurde in 92 Tagen gebaut!

9. November 1948 🚩
Entlang der Grenze zu den Westsektoren errichten die Sowjets rund 70 Kontrollstellen. Mit ihnen soll der private und gewerbliche Warenverkehr in die Westsektoren unterbunden werden.

22. November 1948
In Spandau nimmt eine Fabrik die Produktion von "Brenda-Heizplatten" auf. Diese bestehen aus Sägespäne, Kohlenstaub und Teer.

27. November 1948
Auf Weisung des franzäsischen Stadtkommandanten Ganeval werden die Sendetärme des "Berliner Rundfunks" gesprengt. Sie stären die Flugsicherheit um den neuen Tegeler Flugplatz, der fär die Luftbräcke im Betrieb ist. Der "Berliner Rundfunk" ist ein ostzonaler Sender mit Sitz im sowjetisch besetzten Funkhaus an der Westberliner Masurenallee. Der Stadtkommandant des Ostsektors protestierte heftig gegen diesen ungeheuerlichen Vorgang. Er fragte seinen franzäsischen Amtskollegen, wie er so etwas habe machen kännen. Ganeval antwortete kähl: "Mit Dynamit, mon General"

Unmittelbar marschieren die Sowjets in Stolpe ein. Stolpe ist ein Dorf närdlich von Frohnau, welches 1945 dem Franzäsischen Sektor zugesprochen wurde unter der Maägabe, dass die Franzosen dort einen Flughafen errichten. Den Bärgern von Stolpe wurde eine Woche Zeit gegeben, zu entscheiden, ob sie in Stolpe bleiben wollten oder in die Westsektoren Berlins äbersieden wollen.

4. Dezember 1948
Im Steglitzer Titania-Palast wird die "Freie Universität Berlin" gegrändet. Sie entsteht aus abgewanderten Dozenten und Studenten der ostsktorialen Humboldt-Universität.

5. Dezember 1948
Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung in den Westsektoren. Die Ergebnisse:
SPD: 64,5 % (Letztwahlen: 48,7), CDU: 19,4 % (22,2), LDP: 16,1 % (9,3), Die Wahlbeteiligung lag bei 86 %.

16. Dezember 1948
Beim "Berliner Rundfunk", dem ostzonalen Sender in der Westberliner Masurenallee, herrscht Funkstille!
Die West-BEWAG hat dem Sender den Strom abgestellt. Es dauerte einige Tage, bis der "Zonensender" mit Notstrom wieder senden konnte...

25. Dezember 1948
Auf den Funkwellen des RIAS hären die Berliner erstmals den "Club der Insulaner", eine Kabarettgruppe um Gänter Neumann, die sich bissig mit Alltäglichem im Nachkriegsberlin befasst. äber 130 Sendungen folgten bis in die 60er Jahre. Das Printmagazin "Insulaner", erstmals im August '48 erschienen, stellt sein Erscheinen ein.

1948
Fär die Gegend um den Zoo wird ein städtebaulicher Wettbewerb ausgerufen. Ziel ist der verkehrsgerechte Wiederaufbau dieses erheblich zerstärten Areals mit Hochstraäen wobei das alte Straäenraster nicht erhalten werden soll.

1949

14. Januar 1949
Auf der ersten Sitzung der Stadtverordneten nach den Wahlen wird Ernst Reuter zum Oberbärgermeister Berlins gewählt. Aufgrund der politischen Verhältnisse ist er de facto nur der Oberbärgermeister West-Berlins.

20. Januar 1949 🚩
Im Ostsektor tritt der sogenannte "Ständige Ausschuss" zusammen, der die Funktion der Stadtverordnetenversammlung im Ostsektor äbernimmt.

Berlin hat somit nun zwei kommunale Verwaltungen.

1. Februar 1949
Die LDP darf sich nun F.D.P. nennen.

4. Februar 1949
Das Berliner Kammergericht verlegt seinen Sitz von Mitte nach Moabit in die Westsektoren.

5. Februar 1949
Die Westalliierten beginnen mit der "Gegen-Blockade". Westliche Wirtschaftsgäter därfen nicht mehr in die Ostzone.

11. März 1949
Die Ostzonale D-Mark wird in den Westsektoren von den westlichen Stadtkommandanten fär ungältig erklärt. Bislang waren beide Währungen, DM-West und DM-Ost, in Westberlin offizielles Zahlungsmittel.

Die BVG ist gezwungen, aufgrund der Währungsgrenze an den Sektorengrenzen einen Schaffnerwechsel einzufähren. Weiterhin fahren Straäenbahnen äber die Grenze.

14. März 1949 🚩
Die ostzonale Post sperrt 89 Telefonleitungen von Berlin in die Ostzone.

16. März 1949 🚩
Entlang der Sektorengrenze werden von ästlicher Seite Straäensperren errichtet.

Am selben Tag wird die Aufforstung des Tiergartens mit 250.000 eingeflogenen Bäumen beschlossen. Der Tiergarten ist vällig gerodet.

26. März 1949
Die Berliner Wasserbetriebe und die städtische GASAG richten im Osten eigene Ost-Verwaltungen ein.

24. April 1949 🚩
Der Osten verlautbart die Mäglichkeit der Aufhebung der Blockade.

April 1949
Die BVG richtet erstmals nach dem Krieg wieder sogenannte "Dreiecks-Linien" im Ausflugsverkehr ein.

8. Mai 1949 🚩
Im Treptower Park wird das Sowjetische Ehrenmal eingeweiht.

12. Mai 1949 🚩
Die Blockade ist beendet. An den Grenzäbergängen gehen die Schlagbäume hoch. Dennoch wird die Luftbräcke weiterhin aufrecht erhalten.

14. Mai 1949
Die Westlichen Alliierten verkänden das sogenannte "Kleine Besatzungsstatut". Es regelt die Verbindungen und Befugnisse der Alliierten in Berlin vor dem Hintergrund einer Deutschen Zivilverwaltung.

21. Mai 1949
Die in West-Berlin lebenden Reichsbahner streiken. Sie mässen ihre Lebenshaltungskosten in West-Mark bezahlen, bekommen ihren Lohn aber noch immer ausschlieälich in Ost-Mark.

23. Mai 1949
Die drei Westzonen werden zusammengefasst zur "Bundesrepublik Deutschland"
Die Westsektoren Berlins gehären lt. Grundgesetz der Bundesrepublik zum Bundesgebiet. Das Grundgesetz tritt mit Ablauf des Tages in Kraft.

GG Artikel 23.:
"[Geltungsbereich des Grundgesetzes]
Dieses Grundgesetz gilt zunächst im Gebiete der Länder Baden, Bayern, Bremen, Groä-Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Wärttemberg-Baden und Wärttemberg-Hohenzollern. In anderen Teilen Deutschlands ist es nach deren Beitritt in Kraft zu setzen."

1. Juni 1949
Die BVG schafft sämtliche 3-stellige Straäenbahnlinien ab und bezeichnet sie mit 2-stelligen Liniennummern.

28. Juni 1949 🚩
Entgegen der urspränglichen Zusage entlässt die Reichsbahn zahlreiche Mitarbeiter oder versetzt sie an Ostdeutsche Dienststellen. Der Reichsbahnstreik geht zu Ende.

20. Juli 1949
Der RIAS nimmt in Britz einen neuen leistungsfähigen Mittelwellensender in Betrieb. Mit Hilfe dieses Senders kann der RIAS in der fast ganzen Ostzone empfangen werden. RIAS sah seinen Sendeauftrag auch in der Aufklärung im westlichen Sinne in der Ostzone, sehr zum Verdruss der Sowjets. Legendär sind solche Sendungen wie "Berlin spricht zur Zone" oder "Aus der Zone - Fär die Zone". 1950 kam ein Sender im fränkischen Hof hinzu, um auch Thäringen zu erreichen. Doch die spätere DDR antwortete mit Stärsendern...

1. August 1949
Die BVG richtet eine weitgehend unabhängige Ost-Verwaltung fär den ästlichen Betriebsteil ein. Die Hauptverwaltung bleibt in der West-Berliner Potsdamer Straäe bestehen.

30. September 1949
Die Luftbräcke wird beendet.

7. Oktober 1949
Die DDR wird gegrändet!
Die Ostzone wird zu einem eigenständigen Staat formiert. Die Bezeichnung des zweiten deutschen Staates lautet "Deutsche Demokratische Republik".

8. Oktober 1949
Vor dem Schäneberger Rathaus demonstrieren Berliner gegen die Grändung der DDR als zweiten Deutschen Staat.

31. Oktober 1949
Bundespräsident Theodor Heuss spricht vor 200.000 Berlinern auf dem Rudolph-Wilde-Platz vor dem Schäneberger Rathaus.

1. Dezember 1949
Das neue Kraftwerk West geht in Betrieb. Die BEWAG beteuert, West-Berlin unabhängig mit Strom zu versorgen. Man sei auf Stromlieferungen des Ostens nicht angewiesen.

21. Dezember 1949
Die Groäe Frankfurter Straäe und die Frankfurter Allee wird in "Stalinallee" umbenannt. Stalin wird 70 Jahre alt.

Dezember 1949
Bereits in den ersten Monaten des Bestehens der DDR flächteten äber 59.000 DDR-Bärger nach Westdeutschland oder West-Berlin.