Was sonst noch geschah...

Ereignisse in Berlin und im Berliner Nahverkehr
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1980

1. Januar

Aufgrund einer Vereinbarung zwischen beiden deutschen Staaten entfallen für
Westberliner und Bundesbürger die Straßenbenutzungsgebühren im Berliner Transitverkehr durch die DDR.
Die Bundesrepublik zahlt künftig jährlich eine "Transitpauschale" von 50 Millionen DM.

2. Januar

Unter den Linden wird wieder das Reiterstandbild von "Kaiser Friedrich
II" (DDR-Diktion) aufgestellt. verschwand das Reiterstandbild und wurde im Potsdamer Park Sanssouci aufgestellt. Die DDR beginnt sich auf die preußische Tradition zu besinnen.

27. Februar
Das 130 Meter hohe Verwaltungs-Gebäude "Steglitzer Kreisel" wird seiner Bestimmung übergeben. Um dieses Gebäude hat es in der Vergangenheit Bauskandale gegeben.

17. März

Zwischen Hohenschönhauser Straße und dem S-Bhf. Marzahn wird eine
Straßenbahnstrecke eröffnet.

16. Mai
In Frohnau nimmt der 344 Meter hohe Fernsehmast seine Arbeit auf. Ebenso dient er als Richtfunkstrecke zum Sendeturm Hitzacker in Niedersachsen.

21. Mai
Aufgrund von Materialermüdung kommt es zum teilweisen Einsturz der gebauten Kongresshalle im Tiergarten.

9. September
Im Ostnetz der S-Bahn kommt ein neuer Prototyp zum Einsatz. Die Baureihe 270.

17. September

Die Bekanntgabe der Deutschen Reichsbahn, dass der S-Bahnverkehr in West-Berlin
erheblich eingeschränkt werden soll, führt zu Streiks bei den Bediensteten. Der West-Berliner S-Bahnverkehr und teilweise auch der Fern- und Güterverkehr kommt zum Erliegen. Der Streik dauert bis zum 23. Oktober.

In dieser Folge werden umfangreiche S-Bahnstrecken dauerhaft stillgelegt: Gesundbrunnen - Ringbahn - Köllnische Heide/Sonnenallee, Jungfernheide - Spandau, Jungfernheide - Gartenfeld, Westkreuz - Spandau - Staaken, Anhalter Bahnhof - Zehlendorf - Wannsee, Zehlendorf - Düppel und Charlottenburg - Halensee.

28. September
Die DR nimmt einen stark eingeschränkten S-Bahnverkehr in West-Berlin auf:

> Friedrichstraße - Zoo - Wannsee
> Frohnau - Gesundbrunnen - Friedrichstraße - Priesterweg - Lichtenrade
> Heiligensee - Gesundbrunnen - Friedrichstraße - Priesterweg - Lichterfelde-Süd
> Die Wannseebahn (Anhalter Bhf. - Wannsee) bleibt betriebsfähig aber geschlossen.

1. Oktober
Die Linie 7 wird um sechs Bahnhöfe ab Richard-Wagner-Platz verlängert und endet nun am Rohrdamm in Siemensstadt.

15. Dezember
wurde der erste Abschnitt einer S-Bahn nach Marzahn eröffnet. An diesem Tage wurde diese Strecke erweitert: Die neuen Bahnhöfe heißen Bruno-Leuschner-Straße und Otto-Winzer-Straße

18. Dezember
Die Berliner Bank, ein Unternehmen der Stadt, kündigt dem Architekten Dietrich Garski die Kredite.

In den Jahren / wurde der Viktoria-Luise-Platz in Schöneberg in sein ursprüngliches Aussehen der Vorkriegszeit zurückversetzt. wurde der Platz festlich eingeweiht und gilt heute mit seiner teilweise erhaltenen großbürgerlichen Randbebauung wieder als einer der schönsten Stadtplätze Berlins.

1980
In Schmargendorf wurde die spektakuläre "Wohnschlange" fertiggestellt. Die Wohnschlange ist ein Wohnhaus mit 1064 Wohneinheiten, das über einer Autobahn errichtet wurde. Die A 104 wurde fertiggestellt zwischen der provisorischen Auffahrt Forckenbeckstraße und der Schildhornstraße. 

1981

15. Januar
Der SPD-FDP-Senat unter Dietrich Stobbe tritt zurück. Die Senatskrise war durch den Skandal um die Firma Bautechnik AG des Architekten Dietrich Garski ausgelöst worden, dessen Projekte durch eine Landesbürgschaft in Höhe von 115 Mio. DM abgesichert worden waren.

23. Januar
Das Berliner Abgeordnetenhaus wählt Hans-Jochen Vogel (SPD) zum neuen Regierenden Bürgermeister von Berlin. Ein neuer Senat wird gebildet. 

Die West-Berliner Zeitung "Der Abend" stellt wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten sein Erscheinen ein. Das Blatt war im Juli von einem iranischen Kaufmann übernommen worden. Ende Januar beantragt der Verlag ein Konkursverfahren.

29. April

Anlässlich des 200. Geburtstages von Karl Friedrich Schinkel werden die zur
Schlossbrücke gehörenden Skulpturen wieder aufgebaut. Die Skulpturen waren in West-Berlin ausgelagert und wurden im Rahmen eines Kunst-Austausches zurück in die DDR überführt.

30. April
Die letzte mit Schaffner besetzte Buslinie (Linie 62) wird auf schaffnerlosen Betrieb umgestellt.

10. Mai
Berlin wählt ein neues Abgeordnetenhaus. Die Ergebnisse:
CDU 48,0 % (Letztwahlen: 44,4); SPD 38,3 % (42,7); FDP 5,6 % (8,1); AL 7,2 % (3,7); SEW 0,6 %
Das Ergebnis führt, erstmals in Berlins Nachkriegsgeschichte, zu einem von der CDU gestellten Senat.

11. Juni
Das Abgeordnetenhaus wählt Richard von Weizsäcker (CDU) zum neuen Regierenden Bürgermeister, der Hans Jochen Vogel ablöst.

30. Juni

Zwischen Wittstock und Putlitz wird der erste Teil der neuen Autobahn nach
Hamburg fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben. Der Transitverkehr Richtung Hamburg wird über die neue Autobahn umgeleitet: Staaken/Heerstraße - Berliner Ring - Rostocker Autobahn - Wittstock - Putlitz - Karstädt - F5 - Lauenburg/Horst (-Hamburg)

27. September
In der Stadt findet der erste Berlin-Marathon statt.

20. November

Die DDR gestattet die Frachtschifffahrt auf dem Teltowkanal zwischen
Lichterfelde und Griebnitzsee.

November
In Tempelhof/Neukölln wird ein zunächst eigenständiger Abschnitt des Stadtrings (A 10) der Stadtautobahn für den Verkehr freigegeben. Die neue Strecke reicht von der provisorischen Auffahrt Alboinstraße über den Tempelhofer Damm hinweg zum künftigen Kreuz Neukölln und weiter über die A 102 bis zur Abfahrt Gradestraße. Im Zuge der Autobahntrassierung musste die S-Bahn entlang des Flughafenfeldes geringfügig verlegt werden.

15. Dezember

Zwischen West- und Ost-Berlin werden 120 neue Telefonleitungen geschaltet.

1982

8. Januar
Im Tegeler Forst kommt es wegen eines geplanten Autobahnbaus zu Demonstrationen. Die DDR hat angekündigt, den Straßenübergang Heerstraße zu schließen, weshalb in Heiligensee ein neuer Übergang gebaut werden muss.

23. Mai

Auf Teilen des Berliner Außenrings wird der elektrifizierte Fernbahnverkehr
aufgenommen.

14. Juni

Auf dem Gelände der Charité wird ein 23-töckiges Hochhaus fertiggestellt und
an Forschungsabteilungen der Humboldt-Universität übergeben.

26. August

Mit der Montage der Kuppel wird die Restauration des Französischen Doms
beendet.

6. Oktober

In Marzahn werden zwei Straßenbahnstreckenabschnitte eröffnet: S-Bhf Marzahn -
Henneckestraße sowie Biesdorf - Bruno-Leuschner-Straße.

10. November
Staatstrauer im Osten: Der sowjetische Staats- und Parteichef Leonid I. Breschnew stirbt im Alter von 76 Jahren.
Nachfolger wird im Juni Juri Andropow.

20. November

Das letzte Teilstück der neuen Transit-Autobahn nach Hamburg wird für den
Verkehr freigegeben. Nach wie vor läuft der Transitverkehr noch über den alten Übergang Heerstraße/Staaken zum Berliner Ring, von da an aber durchgehend auf der Autobahn zum Übergang Gudow/Zarrentin. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich am Ausbau mit 1,2 Milliarden DM beteiligt.

Am selben Tag wurde die Autobahnanbindung von Heiligensee (Schulzendorfer Straße) an den Berliner Ring fertiggestellt. Bestandteil dieser Strecke ist der neue Grenzübergang Heiligensee/Stolpe, der somit heute eröffnet wurde. Wie oben schon beschrieben, läuft der Hamburger Transitverkehr noch nicht über diesen Grenzübergang.

29. November
An der Ranke- Ecke Augsburger Straße entstand ein neuer Stadtplatz. Er erhält den Namen "Los-Angeles-Platz"

30. Dezember

In Marzahn wird ein neuer Abschnitt der S-Bahn eröffnet. Die Strecke reicht nun
bis Ahrensfelde.

1982
Der Petersburger Platz (Friedrichshain) wird umbenannt in "Kotikowplatz".
Alexander G. Kotikow war nach Bersarin ab sowjetischer Stadtkommandant.

1983

30. März
Laut einem Vertrag wird West-Berlin künftig mit Erdgas aus Sibirien versorgt.

16. April
Der zerstörte und nun wiederaufgebaute Französische Dom wird eingeweiht.

6. Juni
Auf dem U-Bahnhof Gleisdreieck wird mit dem Bau der "M-Bahn" begonnen, einer Magnetschwebebahn.

22. Juni
S-Bahnverhandlungen?
Die West-Alliierten geben ihre grundsätzliche Zustimmung für S-Bahnverhandlungen zwischen dem Senat von Berlin (West) und der Deutschen Reichsbahn bzw. der DDR, die zum Ziel haben sollen, die S-Bahn in West-Berlin in westliche Regie zu übernehmen.

15. September

Berlins Regierender Richard von Weizsäcker trifft in Schloss Niederschönhausen
mit DDR-Staatschef Erich Honecker zusammen.

21. September

Einstellung des S-Bahn-Inselbetriebes zwischen Hennigsdorf und Velten in der
DDR. Grund ist die Fernbahn-Elektrifizierung in diesem Bereich.

14. Dezember
In der Nähe des Gleisdreiecks wird das Museum für Verkehr und Technik eröffnet.

29. Dezember
Vertreter des Berliner Senats, der Alliierten und der DDR-Reichsbahn unterzeichnen eine Vereinbarung, derzufolge die Betriebsrechte für die in West-Berlin gelegenen S-Bahn-Strecken ab dem 9. Januar in westliche Regie übergehen. Die Deutsche Reichsbahn hatte den S-Bahn-Verkehr in West-Berlin im Auftrag der Siegermächte seit Kriegsende durchgeführt. Mit der Vereinbarung verbleiben die Hoheitsrechte bei den Alliierten, die aber nun die (West-)Berliner-Verkehrs-Betriebe (BVG) zum Betriebsführer ernennen. Die BVG hat auch die Kosten für die S-Bahn zu tragen.

1984

9. Januar

Die Deutsche Reichsbahn stellt den S-Bahnverkehr in West-Berlin ein. Zur
gleichen Zeit nimmt die BVG im Auftrage des Berliner Senats einige Streckenabschnitte in Betrieb. S-Bahnen fahren vom Anhalter Bahnhof nach Lichtenrade und von Friedrichstraße über die Stadtbahn nach Charlottenburg. Stillgelegt wurden die Strecken Anhalter Bahnhof - Gesundbrunnen - Schönholz - Frohnau, Schönholz - Heiligensee, Priesterweg - Lichterfelde-Süd und Charlottenburg - Wannsee. Das Netz soll wieder ausgebaut werden.

9. Februar
Das Berliner Abgeordnetenhaus wählt Eberhard Diepgen zum neuen Regierenden Bürgermeister von Berlin. Die Senatskoalition CDU-FDP bleibt bestehen. Weizsäcker hingegen kandidiert für das Amt des Bundespräsidenten und steht daher für Berlin nicht mehr zur Verfügung.

Am selben Tag verstirbt Juri Andropow, Staats- und Parteichef der Sowjetunion. Sein Nachfolger, der kurz darauf gewählt wird, ist Konstantin Tschernenko, der letzte "Hardliner" der Sowjetunion.

Am selben Tag übergibt Staats- und Parteichef Honecker in Berlin die 2 Millionste DDR-Wohnung seit der Bestimmung. wurde ein Wohnungsbauprogramm beschlossen.

19. Februar

Nach seiner äußerlichen Wiederherstellung wird im Berliner Dom der erste
Gottesdienst abgehalten.

1. März
Der Autokonzern BMW weiht in Berlin ein Motorrad-Werk ein.

14. März

Die DDR errichtet südlich des Brandenburger Tores eine neue Mauer.

27. April

Eröffnung des neuen Friedrichstadtpalastes unweit des Bahnhofs
Friedrichstraße. Der alte Friedrichstadtpalast ist baufällig und seit geschlossen. Er soll abgerissen werden.

1. Mai
Wiedereröffnung der Nord-Süd-S-Bahn zwischen Anhalter Bahnhof und Gesundbrunnen durch die BVG. Außerdem wird die S-Bahnstrecke Charlottenburg - Wannsee von der BVG wiedereröffnet.
Die S-Bahnlinien der BVG: 
S2 Lichtenrade - Gesundbrunnen; 
S3 Friedrichstraße - Westkreuz - Wannsee.

2. Juni

Die elektrischen Fernbahnstrecken erreichen in Schöneweide Berliner
Stadtgebiet.

1. Oktober
Die Linie 7 wird vorerst das letzte Mal verlängert. Sie erhält ab Rohrdamm fünf neue Bahnhöfe und endet nun am Rathaus Spandau.

1. Oktober
Die S2 nimmt durch die BVG den Betrieb zwischen Gesundbrunnen und Frohnau wieder auf.

10. Oktober

Das Schauspielhaus am "Platz der Akademie" wird nach seinem
Wiederaufbau eingeweiht.

8. November
Die Besetzer des letzten besetzten Hauses in Berlin erhalten einen Nutzungsvertrag.

20. Dezember

Um den Wohnungsbaustandort Hohenschönhausen zu erschließen, wird eine neue
S-Bahnstrecke entlang des Berliner Außenrings eröffnet: Die Strecke reicht von Springpfuhl bis zum vorübergehenden Endpunkt Hohenschönhausen.

28. November

Begleitet durch Bürgerproteste werden im Prenzlauer Berg die Gasometer des
alten stillgelegten Gaswerks gesprengt. Dort soll ein Park und ein Wohngebiet entstehen.

21. Dezember

Zwischen Gehrenseestraße und Zingster Straße wird der Straßenbahnverkehr
eröffnet.

1984
Nach Entwürfen von Hinrich und Ilken Baller entstehen am Fraenkelufer postmoderne Wohnbauten als Lückenschluss auf ehemaligen Trümmerflächen.

1985

1. Januar
In einem Tegeler Einkaufszentrum kommt es zur größten Brandkatastrophe in der Berliner Nachkriegszeit.

1. Februar
Die Wannseebahn wird als S-Bahnstrecke von der BVG wieder in Betrieb genommen. Die S1 ist die dritte S-Bahnlinie der BVG.

14. Februar
In Britz wird das Bade- und Freizeitzentrum "Blub" eröffnet.

10. März
Die Berliner wählen ein neues Abgeordnetenhaus. Die Ergebnisse:
CDU 46,4 % (Letztwahlen: 48,0); SPD 32,4 % (38,3), AL 10,6 % (7,2), FDP 8,5 % (5,6), SEW 0,6 %
Die Wahlbeteiligung lag bei 83,6 %

Am selben Tag verstirbt in Moskau der Staats- und Parteichef Konstantin Tschernenko. Er wird bereits am nächsten Tag durch Michail Gorbatschow ersetzt. Große Ratlosigkeit im Westen: Wer ist Gorbatschow? Kann man Hoffnungen in ihn setzen?

1. April

In Marzahn werden weitere Straßenbahnstrecken eröffnet: Allee der Kosmonauten
- Rhinstraße; Bruno-Leuschner-Straße - Betriebshof Marzahn.

26. April
In Britz wird die diesjährige Bundesgartenschau eröffnet.

2. Juni

Der gesamte Berliner Außenring ist für die Fernbahn elektrifiziert.

29. Juni

Der Görlitzer Güterbahnhof in West-Berlin wurde von der Deutschen Reichsbahn
stillgelegt.

11. Juli

Der Güterbahnhof Eberswalder Straße in West-Berlin wurde von der Deutschen
Reichsbahn stillgelegt.

28. August
In West-Berlin erhalten 220.000 Fernsehteilnehmer einen Kabelanschluss. In Berlin, Ludwigshafen, München und Dortmund wurden hiermit die Kabel-Pilotprojekte gestartet. Über Antenne kann man in Berlin fünf Fernsehprogramme empfangen: ARD, ZDF, Nord3, DDR1 und DDR2. Das TV-Kabel soll eine größere Programmvielfalt bieten.

22. September
Der Zeitungsverleger Axel Springer verstirbt im Alter von 73 Jahren in Berlin. Springer sah als sein größtes Ziel die Deutsche Einheit. Er stellte mit seiner "Gänsefüßchen-Politik" die "DDR" immer wieder in Frage. Die Springerpresse (BILD, B.Z., Berliner MoPo, Die Welt) beherrscht mit 80 % Marktanteil die Berliner Zeitungslandschaft.

1. Oktober
West-Berlin wird erstmalig mit Erdgas versorgt.

20. Dezember

Die Hohenschönhausener S-Bahnstrecke wird bis Wartenberg erweitert.

1986

4. April

Das Marx-Engels-Forum wird zwischen Palast der Republik und Alexanderplatz
eingeweiht.

5. April
Durch einen Bombenanschlag wird die Dikothek "La Belle" am Kurfüstendamm zerstört. Es gibt 3 Tote und rund 230 Verletzte.

15. April

Der Ernst-Thälmann-Park am Prenzlauer Berg wird auf einem ehemaligen
Gaswerksgelände eröffnet. Zugleich wird ein von Lew Kerbel entworfenes Thälmann-Denkmal enthüllt. Der Thälmannplatz in Berlins Mitte verliert gleichzeitig seinen Namen. An diesem Tage erfolgt die Umbenennung des S-Bahnhofs Greifswalder Straße in Ernst-Thälmann-Park. Der U-Bahnhof Thälmannplatz wird umbenannt in Otto-Grotewohl-Straße.

16. April

Michail Gorbatschow ist in Ost-Berlin.

Am Folgetag ist er Gastredner auf dem 11. Parteitag der SED. Er fordert eine Reduzierung konventioneller Waffen in Europa.

29. April
In Moabit wird das "Deutsche Herzzentrum" eröffnet.

7. Mai

In einem Verbindungstunnel der Ost-Berliner U-Bahn kommt es zu einer
Brandkatastrophe.

18. September
Der Brotfabrikant Schiesser übernimmt für eine D-Mark die Wohnungsgesellschaft "Neue Heimat" vom Deutschen Gewerkschaftsbund.

6. Oktober

Zwischen Henneckestraße und Ahrensfelde wird der Straßenbahnverkehr
aufgenommen.

22. Oktober
Die BVG stellt den neuen S-Bahnzug der Baureihe 480 der verdutzten Öffentlichkeit vor. Die technisch höchst modernen und optisch interessanten Züge sind nicht rot-gelb sondern "Kristallblau"/Dunkelblau.

1987
750 Jahre Berlin

10. Februar
Der beliebte Quizmaster und und einstige RIAS-Unterhaltungschef Hans Rosenthal stirbt im Alter von 62 Jahren in Berlin.

7. März
Umbenennung des S-Bahnhofs Lindenthaler Allee in "Mexikoplatz".

März

Auf der Leipziger Messe werden die ersten Vorserienzüge der Bauart 270
vorgestellt. Sie unterscheiden sich erheblich von dem Baumusterzug von .

10. April
Mit "Radio Hundert,6" nimmt der erste Private Rundfunksender seinen Betrieb auf. Berlin war schon vorher im Vergleich zum übrigen Deutschland ein Radioparadies: Neben den drei Programmen des SFB, Rias1 und Rias2 konnte man in Berlin die Programme der DDR und die Alliiertensender AFN, BFBS usw. empfangen.

27. April
Die U-Bahnlinie 8 wird auf ihrem Weg ins Märkische Viertel ab Osloer Straße bis zum Paracelsus-Bad in Reinickendorf verlängert.

30. April
Im Berliner ICC wird mit einem Festakt das Stadtjubiläum B-750 eingeleitet.

1. Mai
Mit Einführung des Sommerfahrplans gestaltet die BVG das Nachbusnetz komplett um. Zentralpunkt des Nachtbusnetzes ist der Bahnhof Zoo und das Kranzlereck. 

9. Mai
Die eingestürzte Kongresshalle wird als "Haus der Nationen der Welt" nach ihrem Wiederaufbau neueröffnet.

14. Mai

Die Nikolaikirche in Berlins Zentrum wird nach jahrelangem Wiederaufbau
eingeweiht. Gleichzeitig wird das die Kirche umgebende Nikolaiviertel fertiggestellt. Dieses Stadtviertel besteht aus Plattenbauten und historischen Berliner Gebäuden, die zum Teil einen anderen Standort hatten, wie z.B. die Gaststätte "Zum Nussbaum". Von der Berliner Altstadt ist nach den Zerstörungen des letzten Krieges und der Abrisswut der 60er Jahre nichts übriggeblieben.

31. Mai

Zwischen Ostkreuz und Ostbahnhof wird auf der Stadtbahn der elektrische
Fernbahnverkehr aufgenommen.

12. Juni
US-Präsident Ronald Reagen ist zu einem Staatsbesuch in Berlin. 

24. Juli
Die BVG setzt erstmals einen Zug der neuen S-Bahn-Baureihe 480 im Fahrgastverkehr ein.

1. August

An der Friedrichstraße unweit der Linden wird das Grandhotel eingeweiht. Es ist
nur der devisenstarken Westkundschaft vorbehalten. Das Grandhotel entstand unter Oberleitung von Erhardt Gißke mit japanischer Hilfe.

17. August
Der letzte zu lebenslang verurteilte Insasse des Berliner Kriegsverbrecher-Gefängnisses in Spandau, Rudolf Hess, stirbt im Alter von 93 Jahren. Das Gefängnis wurde kurze Zeit später abgerissen.

22. Oktober

Die beiden Berliner Bürgermeister Eberhard Diepgen und Erhard Kraak treffen
anlässlich einer Veranstaltung in der Ostberliner Marienkirche zusammen.

15. Dezember

Der Ostbahnhof wird in "Hauptbahnhof" umbenannt.

22. Dezember
Zwischen Schulzendorfer Straße und Wittestraße in Tegel wurde der letzte Abschnitt der Stadtautobahn A 11 für den Verkehr frei gegeben. Bestandteil dieser Strecke ist der Tegeler Tunnel als Ortsunterfahrung und außerdem die Waldpassage durch den Tegeler Forst. Somit ist der Grenzübergang Heiligensee an das Berliner Stadtautobahnnetz angeschlossen.

1987
Unweit des Bendlerblocks entstand am Reichpietschufer das Wissenschaftszentrum nach Plänen von James Stirling und Michael Wilford.

1988

1. Januar

Der Grenzübergang Staaken/Heerstraße wird für den Transitverkehr Richtung
Hamburg gesperrt und ist nur noch ein einfacher Grenzübergang zur Einreise in die DDR. Der Transitverkehr wird über den neuen Grenzübergang Stolpe/Heiligensee geleitet. Die Autobahnanbindung Heiligensee - Tegel - Stadtring (A 11) ist weitgehend fertig. Somit wird der Transitverkehr zwischen Berlin und Hamburg durchgehend auf Autobahnen abgewickelt.

Die Transit-Autobahnen:
Stolpe/Heiligensee - Berliner Ring - Wittstock - Zarrentin/Gudow (-Hamburg)
Drewitz/Dreilinden - Berliner Ring - Potsdam - Magdeburg - Marienborn/Helmstedt (-Hannover)
Drewitz/Dreilinden - Berliner Ring - Potsdam - Dessau - Hermsdorfer Kreuz - Eisenach - Warta/Herleshausen (-Frankfurt)
Drewitz/Dreilinden - Berliner Ring - Potsdam - Dessau - Hermsdorfer Kreuz - Rudolphstein/Hirschberg (-München)

1. Februar :
Die BVG nimmt den Busbetriebshof Lichterfelde außer Betrieb. Das Gelände soll fremd genutzt werden. Somit betreibt die BVG nur noch sieben Busbetriebshöfe:
B: Britz, Gradestraße
C: Wilmersdorf, Cicerostraße
H: Charlottenburg, Helmholzstraße
M: Wedding, Müllerstraße ("Müllerhof")
S: Spandau, Heerstraße
U: Wedding, Usedomstraße
Z: Zehlendorf, Winfriedstraße

1. Februar

Die DR setzt zum ersten Mal den Vorserienzug der S-Bahn-Bauart 270 im
Fahrgastverkehr ein.

19. Juni
Michael Jackson tritt in einem Open-Air-Konzert am Reichstag auf. Mehrere tausend Jugendliche versammeln sich in Hörweite östlich des Brandenburger Tores, weshalb es zu massiven Volkspolizei-Einsätzen kommt, um die Menge auseinander zu treiben.

30. Juni

Die U-Bahnlinie E wird auf ihrem Weg nach Hellersdorf von Tierpark bis zum
Elsterwerdaer Platz verlängert.

1. Juli

Durch einen Gebietstausch kommt das sogenannte "Lenné-Dreieck" zu
West-Berlin.
Besetzer hatten dieses relativ frei erreichbare Gelände vor der Mauer schon Tage vorher besetzt, da der Senat ankündigte, hier nach der Übernahme eine Schnellstraße zu bauen. Die Besetzer flüchteten aufgrund der massiven West-Berliner Polizeipräsenz über die Mauer nach Ost-Berlin.

1989

11. Januar

Seit Jahresanfang halten sich in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik
Deutschland in der Hannoverschen Straße rund 20 ausreisewillige DDR-Bürger auf, die die Ausreisemöglichkeit erzwingen wollen... 
Die DDR sichert diesen Personen Straffreiheit zu, wenn sie die Vertretung verlassen. Einige der Personen dürfen tatsächlich wenig später die DDR verlassen.

19. Januar
Mauer noch in 100 Jahren?
Erich Honecker verkündet: "Die Mauer wird in fünfzig und auch in hundert Jahren noch bestehen bleiben, wenn die dazu vorhandenen Gründe noch nicht beseitigt sind. Das ist schon erforderlich, um unsere Republik vor Räubern zu schützen, ganz zu schweigen von Denen, die gern bereit sind, Stabilität und Frieden in Europa zu stören. Die Sicherung der Grenze ist das souveräne Recht eines jeden Staates und so auch unserer Deutschen Demokratischen Republik."

29. Januar
"Denkzettel-Wahlen" in Berlin! Schwere Niederlage für Diepgen!
Die Ergebnisse:
CDU 37,8 % (Letztwahlen: 46,4), SPD 37,3 % (32,4), AL 11,8 % (10,6), FDP 3,9 % (8,5), Republikaner 7,5 %
Die SEW als Westberliner Zweigpartei der SED spielt keine Rolle mehr.
Die Wahlbeteiligung lag bei niedrigen 79,6 %

6. Februar

Der 20-jährige Chriss Gueffroy bezahlt seine versuchte
"Republikflucht" durch den Teltowkanal mit dem Leben, als Grenzposten der DDR auf ihn das Feuer eröffnen.

16. März
Das Abgeordnetenhaus wählt Walter Momper (SPD) zum neuen Regierenden Bürgermeister einer SPD-AL-Koalition, der Eberhard Diepgen in seinem Amt ablöst.
Die Regierenden Bürgermeister von Berlin seit :

Arthur Werner (parteilos) - 46
Otto Ostrowski (SPD) - 47
Louise Schröder (SPD) amtierend an Stelle Reuters - 48
Ernst Reuter (SPD) (-) - 53
Walther Schreiber (CDU) - 55
Otto Suhr (SPD) - 57
Willy Brandt (SPD) - 66
Heinrich Albertz (SPD) - 67
Klaus Schütz (SPD) - 77
Dietrich Stobbe (SPD) - 81
Hans-Jochen Vogel (SPD)
Richard von Weizsäcker (CDU) - 84
Eberhard Diepgen (CDU) - 89
Walter Momper (SPD)

2. Mai
Ungarische Grenzsoldaten beginnen, die Grenzbefestigung zu Österreich zu demontieren. Auf diese Weise wird es für DDR-Bürger erstmals möglich, unbeschadet in den Westen zu gelangen.

7. Mai

In der DDR finden Kommunalwahlen statt, in Berlin-Ost entsprechend die Wahlen zu
den Stadtbezirksversammlungen. Laut offizieller Mitteilung haben 98,63 % aller Wahlberechtigten den Einheitslisten zugestimmt. Bürgerrechtsgruppen unterstellen der SED massive Wahlfälschungen.

3. Juni
Rund 18.000 Berliner protestieren gegen das vom rot-grünen Senat verordnete Tempolimit 100 auf der AVUS. Die AVUS war die einzige limitfreie Autobahn innerhalb West-Berlins.

18. Mai
Berliner Auto- und Motorradfahrer protestieren gegen die geplante Einführung eines Tempolimits von 100 km/h auf der AVUS. Sie AVUS war die einzige Berliner Autobahn, auf der keine Geschwindigkeitsbegrenzung herrschte.

12. Juni
Gorbatschow ist in Bonn. Er erklärt: "Die Mauer kann wieder verschwinden, wenn die Voraussetzungen entfallen, die sie hervorgebracht haben."

17. Juni

Der Regierende Bürgermeister Walter Momper trifft mit DDR-Staats- und
Parteichef Erich Honecker zusammen. Als wichtigstes Ergebnis gibt es die Zusage Honeckers, Reiseerleichterungen zu ermöglichen.

Juni

Die DR stellt die Baumusterzüge der S-Bahn-Baureihe 270 (gebaut
) ab.

1. Juli

Die Linie E wird vorerst letztmalig von Elsterwerdaer Platz bis nach Hönow
verlängert und erschließt hierbei das Neubaugebeit Hellersdorf.

16. Juli
Im Alter von 81 Jahren stirbt Herbert von Karajan, der erst im April von seiner Position als Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker zurückgetreten ist.

Rund 30 DDR-Bürger haben in der Bundesdeutschen Botschaft in Budapest Zuflucht gesucht und wollen in den Westen ausreisen.

1. August
Nach begonnener Demontage des Grenzzaunes hebt Ungarn nun auch das so genannte "Grenzsperrgebiet" auf, das bislang nur mit besonderer Genehmigung betreten werden durfte.
In den Botschaften und Vertretungen der Bundesrepublik in Budapest, Prag und Berlin-Ost halten sich rund 150 DDR-Bürger auf.

6. August
Die DDR warnt ihre Bürger nachdrücklich davor, sich in westliche Botschaften zu begeben. Derweil halten sich in Budapest bereits rund 200 DDR-Bürger in der BRD-Botschaft auf.

8. August

Wegen Überfüllung durch ausreisewillige DDR-Bürger wird die Ständige
Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin geschlossen. Dort halten sich rund 130 DDR-Bürger auf.

10. August

Das Fernsehen der DDR berichtet erstmals über das bestehende
Flüchtlingsproblem und die inhumanen Zustände in den Botschaften.

19. August
Etwa 900 DDR-Bürger überqueren zwischen Ungarn und Österreich die Grenze. Die ungarischen Grenzposten schauen demonstrativ weg, denn nach wie vor ist der Grenzübertritt ohne Genehmigung illegal.

24. August

Ungarn gestattet 108 ausreisewilligen DDR-Bürgern den Grenzübertritt nach
Österreich.

28. August
Auf der M-Bahn (Gleisdreieck - Kemperplatz) wird der unentgeltliche Fahrgastprobebetrieb aufgenommen.

8. September

Alle 117 DDR-Bürger, die sich in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik
in Ost-Berlin aufhalten, verlassen das Gebäude, nachdem sie die Zusage der Straffreiheit erhielten. Die Vertretung bleibt einstweilen geschlossen.

10. September

Ungarn öffnet generell die Grenzen für DDR-Bürger

25. September
Der Bausenat und die BVG feiern den Ersten Spatenstich zur Reaktivierung des Südrings zwischen Westend und Sonnenallee.

30. September
Bundesaußenminister Genscher verkündet abends auf dem Balkon der Prager Botschaft der Bundesrepublik, dass die zufluchtsuchenden DDR-Bürger ausreisen dürfen.

6. Oktober

Die DDR-Oberen feiern im Palast der Republik den 40. Jahrestag der Gründung der
DDR, während vor dem Gebäude massiver werdende Proteste stattfinden.

7. Oktober

In Schwante nördlich von Berlin wird die Sozialdemokratische Partei der DDR
(SDP) gegründet. Ihr Vorsitzender ist Ibrahim Böhme.

8. Oktober
Claudio Abbado wird von den Berliner Philharmonikern zum neuen Chefdirigenten gewählt.

18. Oktober

In einer Sondersitzung des Zentralkomitees der SED wird Erich Honecker der
Rücktritt nahe gelegt. Honecker trat von allen Ämtern zurück.

24. Oktober

Die Volkskammer der DDR wählt Egon Krenz (SED) zum Staatsratsvorsitzenden und
Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates der DDR. Diese Wahl fand nicht einstimmig statt, es gab Gegenstimmen und Enthaltungen - das ist neu bei derartigen Wahlen.

30. Oktober

Letztmalig läuft im Fernsehen der DDR die Sendereihe "Der schwarze
Kanal" von und mit Karl-Eduard von Schnitzler.

4. November

Auf dem Alexanderplatz findet mit rund einer Million Menschen die größte
Massen-Demonstration der DDR statt, bei der von Kulturschaffenden politische Reformen gefordert werden. Einer der Redner war Günther Schabowski, der sich hier offen den Fragen der Bevölkerung stellte.

5. November

In Ost-Berlin sind die letzten Vorkriegswagen der Berliner U-Bahn im
Fahrgasteinsatz.

9. November
Neues Reisegesetz
Die Weltöffentlichkeit hört gegen 18.57 Uhr Erstaunliches auf einer routinemäßigen Pressekonferenz, die live im Fernsehen der DDR übertragen wird. Günther Schabowski äußert sich zu einem neuen Reisegesetz der DDR, welches am 10. November in Kraft treten soll. Er verkündet, dass "ständige Ausreisen über Grenzübergangsstellen der DDR künftig und ab sofort möglich sind".

Hier die komplette Erklärung in Schabowskis Wortlaut

Diese Mitteilung zog Schabowski wenige Augenblicke vor der Veröffentlichung aus der Hosentasche. Dies war nur ein von Krenz zugesteckter Entwurf für ein neues Reisegesetz, der mit einer Sperrfrist belegt war, was Schabowski aber nicht wissen konnte. Somit war dieser Entwurf zu diesem Zeitpunkt noch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Dieses Gesetz wurde gegen 17.30 Uhr beim Ministerrat der DDR beschlossen und sollte eigentlich erst am 10. November in einer endgültigen Fassung veröffentlicht werden und inkraft treten. Schabowskis Meldung ging binnen Sekunden um die Welt: Die Grenzen sind somit faktisch zu öffnen...

Um 20 Uhr meldet die Tagesschau im Aufmacher, dass die Grenzen wohl in Kürze offen sein würden. In Live-Schaltungen zu den Grenzübergängen wird deutlich, dass dort noch normaler Betrieb herrscht, wie schon in den vergangenen 28 Jahren. Doch um diese Zeit geht das Gerücht durch die Stadt, dass der Übergang Bornholmer Straße offen sei...

Im Laufe der folgenden Stunden kamen immer mehr Bürger Ost-Berlins und Schaulustige an die Grenzen und forderten die Öffnung der Schlagbäume. Da die Grenzorgane keine offiziellen Weisungen hatten, verweigerten sie dies zunächst noch, doch die Medien berichteten mittlerweile ausdrücklich von einer Grenzöffnung. 

Der Druck der Bevölkerung wurde immer massiver und die Stimmung drohte umzukippen, bis ein Hauptmann am Übergang Bornholmer Straße gegen 23.15 Uhr auf eigene Verantwortung sein Personal anwies, die Schranken zu öffnen. Kurz darauf geschah dies auch an der Sonnenallee und Invalidenstraße (Sandkrugbrücke). In West-Berlin bricht in der Nacht der Verkehr komplett zusammen. 

10. November
Gegen 2 Uhr wird der Kurfürstendamm aufgrund des enormen Besuchansturms aus dem Osten zur Fußgängerzone erklärt. Die Straßen sind hoffnungslos verstopft. Die BVG lässt die Tageslinien kurzerhand weiter fahren, auch einige U-Bahnlinien werden die Nacht durch betrieben.

10. November

Die DR leiht der BVG S-Bahnzüge aus.

11. November

Um den enormen Besucheransturm am Bahnhof Friedrichstraße zu entlasten, wird
der U-Bahnhof Jannowitzbrücke wieder freigegeben.
An der Bernauer Straße Ecke Oderberger Straße wird um 8 Uhr ein neuer Grenzübergang eröffnet. Auch an der Puschkinallee/Schlesischer Busch ist ein Übergang eröffnet worden.

12. November
Am Potsdamer Platz wird von den beiden Berliner Bürgermeistern Kraak und Momper ein Grenzübergang eröffnet.
Der S-Bahnhof bleibt noch geschlossen.

13. November

Die DDR-Volkskammer wählt Hans Modrow, zuvor SED-Bezirkschef in Dresden, zum
Ministerpräsidenten.
Diese Wahl war nötig, nachdem das alte Politbüro am 8. November zurückgetreten war.

28. November
Bundeskanzler Kohl ergreift die Gunst der Stunde und legt einen "10-Punkte-Plan" vor, der die Deutsche Einheit zum Ziel haben soll.

1. Dezember
Erstmalig seit fahren Reichsbahn-Fernzüge aus West-Berlin in Städte der DDR.

3. Dezember

Egon Krenz tritt zurück. Neuer Vorsitzender des Staatsrates der DDR wird Manfred Gerlach.

5. Dezember

Hans Modrow (SED) und Kanzleramtsminister Rudolf Seiters verständigen sich
über die Abschaffung von Visumpflicht und Zwangsumtausch für Bundesbürger und Westberliner ab. 1. Januar .

5. Dezember

Erhard Kraak (SED) und Walter Momper (SPD) treffen im Roten Rathaus zusammen, um
enger in kommunalpolitischen Dingen zusammen zu arbeiten.

6. Dezember

Egon Krenz tritt von all seinen Ämtern zurück.

8. Dezember

Gregor Gysi wird zum neuen Parteivorsitzenden der SED gewählt.

11. Dezember
Erstmalig seit fährt ein S-Bahnzug von West-Berlin nach Ost-Berlin mit Fahrgästen. Er fährt über die elektrifizierten Fernbahngleise im Bahnhof Friedrichstraße.

13. Dezember

Die Ostberliner Stadtverordnetenversammlung erkennt Erich Honecker die
Ehrenbürgerwürde ab.

16. Dezember

Auf dem Parteitag der SED wird die Namensänderung der Partei beschlossen:
SED-PDS: Sozialistische Einheitspartei Deutschlands - Partei des demokratischen Sozialismus. Die Umbenennung ist verbunden mit dem Ausschluss vieler SED-Mitglieder und ehemaliger DDR-Größen, unter ihnen Erich Honecker, Egon Krenz und andere.

22. Dezember

Das Brandenburger Tor wird als Grenzübergang für Fußgänger frei gegeben.

24. Dezember

Um Mitternacht fällt der offiziell noch bestehende Zwangsumtausch und die
Visumpflicht für Bundesbürger und Westberliner weg. 

1989

Um die Friedrichstraße mit seinen zahlreichen Baulücken zu einem
Weltstadtboulevard aufzuwerten, beschloss die DDR eine Komplettsanierung. Bestandteil dieser Planung ist der Bau der so genannten "Friedrichstadt-Passagen". Die halbfertigen Rohbauten wurden nach der Wende wieder abgerissen.

1989
Am Tegeler Hafen wurden Wohnbauten im postmodernen Stil erbaut. Die Berliner spotteten über dieses recht beliebte Quartier als das "Sozialschloss".


Fortsetzung: Stadtchronik, die 90er Jahre

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