Was sonst noch geschah...

Ereignisse in Berlin und im Berliner Nahverkehr
1980 - 1989


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1980

1. Januar 1980
Aufgrund einer Vereinbarung zwischen beiden deutschen Staaten entfallen f�r Westberliner und Bundesb�rger die Stra�enbenutzungsgeb�hren im Berliner Transitverkehr durch die DDR.
Die Bundesrepublik zahlt k�nftig j�hrlich eine "Transitpauschale" von 50 Millionen DM.

2. Januar 1980
Unter den Linden wird wieder das Reiterstandbild von "Kaiser Friedrich II" (DDR-Diktion) aufgestellt. 1951 verschwand das Reiterstandbild und wurde im Potsdamer Park Sanssouci aufgestellt. Die DDR beginnt sich auf die preu�ische Tradition zu besinnen.

27. Februar 1980
Das 130 Meter hohe Verwaltungs-Geb�ude "Steglitzer Kreisel" wird seiner Bestimmung �bergeben. Um dieses Geb�ude hat es in der Vergangenheit Bauskandale gegeben.

17. M�rz 1980
Zwischen Hohensch�nhauser Stra�e und dem S-Bhf. Marzahn wird eine Stra�enbahnstrecke er�ffnet.

16. Mai 1980
In Frohnau nimmt der 344 Meter hohe Fernsehmast seine Arbeit auf. Ebenso dient er als Richtfunkstrecke zum Sendeturm Hitzacker in Niedersachsen.

21. Mai 1980
Aufgrund von Materialerm�dung kommt es zum teilweisen Einsturz der 1957 gebauten Kongresshalle im Tiergarten.

9. September 1980
Im Ostnetz der S-Bahn kommt ein neuer Prototyp zum Einsatz. Die Baureihe 270.

17. September 1980
Die Bekanntgabe der Deutschen Reichsbahn, dass der S-Bahnverkehr in West-Berlin erheblich eingeschr�nkt werden soll, f�hrt zu Streiks bei den Bediensteten. Der West-Berliner S-Bahnverkehr und teilweise auch der Fern- und G�terverkehr kommt zum Erliegen. Der Streik dauert bis zum 23. Oktober.

In dieser Folge werden umfangreiche S-Bahnstrecken dauerhaft stillgelegt: Gesundbrunnen - Ringbahn - K�llnische Heide/Sonnenallee, Jungfernheide - Spandau, Jungfernheide - Gartenfeld, Westkreuz - Spandau - Staaken, Anhalter Bahnhof - Zehlendorf - Wannsee, Zehlendorf - D�ppel und Charlottenburg - Halensee.

28. September 1980
Die DR nimmt einen stark eingeschr�nkten S-Bahnverkehr in West-Berlin auf:

> Friedrichstra�e - Zoo - Wannsee
> Frohnau - Gesundbrunnen - Friedrichstra�e - Priesterweg - Lichtenrade
> Heiligensee - Gesundbrunnen - Friedrichstra�e - Priesterweg - Lichterfelde-S�d
> Die Wannseebahn (Anhalter Bhf. - Wannsee) bleibt betriebsf�hig aber geschlossen.

1. Oktober 1980
Die Linie 7 wird um sechs Bahnh�fe ab Richard-Wagner-Platz verl�ngert und endet nun am Rohrdamm in Siemensstadt.

15. Dezember 1980
1976 wurde der erste Abschnitt einer S-Bahn nach Marzahn er�ffnet. An diesem Tage wurde diese Strecke erweitert: Die neuen Bahnh�fe hei�en Bruno-Leuschner-Stra�e und Otto-Winzer-Stra�e

18. Dezember 1980
Die Berliner Bank, ein Unternehmen der Stadt, k�ndigt dem Architekten Dietrich Garski die Kredite.

In den Jahren 1979/1980 wurde der Viktoria-Luise-Platz in Sch�neberg in sein urspr�ngliches Aussehen der Vorkriegszeit zur�ckversetzt. 1900 wurde der Platz festlich eingeweiht und gilt heute mit seiner teilweise erhaltenen gro�b�rgerlichen Randbebauung wieder als einer der sch�nsten Stadtpl�tze Berlins.

1980
In Schmargendorf wurde die spektakul�re "Wohnschlange" fertiggestellt. Die Wohnschlange ist ein Wohnhaus mit 1064 Wohneinheiten, das �ber einer Autobahn errichtet wurde. Die A 104 wurde fertiggestellt zwischen der provisorischen Auffahrt Forckenbeckstra�e und der Schildhornstra�e. 

1981

15. Januar 1981
Der SPD-FDP-Senat unter Dietrich Stobbe tritt zur�ck. Die Senatskrise war durch den Skandal um die Firma Bautechnik AG des Architekten Dietrich Garski ausgel�st worden, dessen Projekte durch eine Landesb�rgschaft in H�he von 115 Mio. DM abgesichert worden waren.

23. Januar 1981
Das Berliner Abgeordnetenhaus w�hlt Hans-Jochen Vogel (SPD) zum neuen Regierenden B�rgermeister von Berlin. Ein neuer Senat wird gebildet. 

Die West-Berliner Zeitung "Der Abend" stellt wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten sein Erscheinen ein. Das Blatt war im Juli 1980 von einem iranischen Kaufmann �bernommen worden. Ende Januar beantragt der Verlag ein Konkursverfahren.

29. April 1981
Anl�sslich des 200. Geburtstages von Karl Friedrich Schinkel werden die zur Schlossbr�cke geh�renden Skulpturen wieder aufgebaut. Die Skulpturen waren in West-Berlin ausgelagert und wurden im Rahmen eines Kunst-Austausches zur�ck in die DDR �berf�hrt.

30. April 1981
Die letzte mit Schaffner besetzte Buslinie (Linie 62) wird auf schaffnerlosen Betrieb umgestellt.

10. Mai 1981
Berlin w�hlt ein neues Abgeordnetenhaus. Die Ergebnisse:
CDU 48,0 % (Letztwahlen: 44,4); SPD 38,3 % (42,7); FDP 5,6 % (8,1); AL 7,2 % (3,7); SEW 0,6 %
Das Ergebnis f�hrt, erstmals in Berlins Nachkriegsgeschichte, zu einem von der CDU gestellten Senat.

11. Juni 1981
Das Abgeordnetenhaus w�hlt Richard von Weizs�cker (CDU) zum neuen Regierenden B�rgermeister, der Hans Jochen Vogel abl�st.

30. Juni 1981
Zwischen Wittstock und Putlitz wird der erste Teil der neuen Autobahn nach Hamburg fertiggestellt und f�r den Verkehr freigegeben. Der Transitverkehr Richtung Hamburg wird �ber die neue Autobahn umgeleitet: Staaken/Heerstra�e - Berliner Ring - Rostocker Autobahn - Wittstock - Putlitz - Karst�dt - F5 - Lauenburg/Horst (-Hamburg)

27. September 1981
In der Stadt findet der erste Berlin-Marathon statt.

20. November 1981
Die DDR gestattet die Frachtschifffahrt auf dem Teltowkanal zwischen Lichterfelde und Griebnitzsee.

November 1981
In Tempelhof/Neuk�lln wird ein zun�chst eigenst�ndiger Abschnitt des Stadtrings (A 10) der Stadtautobahn f�r den Verkehr freigegeben. Die neue Strecke reicht von der provisorischen Auffahrt Alboinstra�e �ber den Tempelhofer Damm hinweg zum k�nftigen Kreuz Neuk�lln und weiter �ber die A 102 bis zur Abfahrt Gradestra�e. Im Zuge der Autobahntrassierung musste die S-Bahn entlang des Flughafenfeldes geringf�gig verlegt werden.

15. Dezember 1981
Zwischen West- und Ost-Berlin werden 120 neue Telefonleitungen geschaltet.

1982

8. Januar 1982
Im Tegeler Forst kommt es wegen eines geplanten Autobahnbaus zu Demonstrationen. Die DDR hat angek�ndigt, den Stra�en�bergang Heerstra�e zu schlie�en, weshalb in Heiligensee ein neuer �bergang gebaut werden muss.

23. Mai 1982
Auf Teilen des Berliner Au�enrings wird der elektrifizierte Fernbahnverkehr aufgenommen.

14. Juni 1982
Auf dem Gel�nde der Charit� wird ein 23-t�ckiges Hochhaus fertiggestellt und an Forschungsabteilungen der Humboldt-Universit�t �bergeben.

26. August 1982
Mit der Montage der Kuppel wird die Restauration des Franz�sischen Doms beendet.

6. Oktober 1982
In Marzahn werden zwei Stra�enbahnstreckenabschnitte er�ffnet: S-Bhf Marzahn - Henneckestra�e sowie Biesdorf - Bruno-Leuschner-Stra�e.

10. November 1982
Staatstrauer im Osten: Der sowjetische Staats- und Parteichef Leonid I. Breschnew stirbt im Alter von 76 Jahren.
Nachfolger wird im Juni 1983 Juri Andropow.

20. November 1982
Das letzte Teilst�ck der neuen Transit-Autobahn nach Hamburg wird f�r den Verkehr freigegeben. Nach wie vor l�uft der Transitverkehr noch �ber den alten �bergang Heerstra�e/Staaken zum Berliner Ring, von da an aber durchgehend auf der Autobahn zum �bergang Gudow/Zarrentin. Die Bundesrepublik Deutschland hat sich am Ausbau mit 1,2 Milliarden DM beteiligt.

Am selben Tag wurde die Autobahnanbindung von Heiligensee (Schulzendorfer Stra�e) an den Berliner Ring fertiggestellt. Bestandteil dieser Strecke ist der neue Grenz�bergang Heiligensee/Stolpe, der somit heute er�ffnet wurde. Wie oben schon beschrieben, l�uft der Hamburger Transitverkehr noch nicht �ber diesen Grenz�bergang.

29. November 1982
An der Ranke- Ecke Augsburger Stra�e entstand ein neuer Stadtplatz. Er erh�lt den Namen "Los-Angeles-Platz"

30. Dezember 1982
In Marzahn wird ein neuer Abschnitt der S-Bahn er�ffnet. Die Strecke reicht nun bis Ahrensfelde.

1982
Der Petersburger Platz (Friedrichshain) wird umbenannt in "Kotikowplatz".
Alexander G. Kotikow war nach Bersarin ab 1946 sowjetischer Stadtkommandant.

1983

30. M�rz 1983
Laut einem Vertrag wird West-Berlin k�nftig mit Erdgas aus Sibirien versorgt.

16. April 1983
Der 1944 zerst�rte und nun wiederaufgebaute Franz�sische Dom wird eingeweiht.

6. Juni 1983
Auf dem U-Bahnhof Gleisdreieck wird mit dem Bau der "M-Bahn" begonnen, einer Magnetschwebebahn.

22. Juni 1983
S-Bahnverhandlungen?
Die West-Alliierten geben ihre grunds�tzliche Zustimmung f�r S-Bahnverhandlungen zwischen dem Senat von Berlin (West) und der Deutschen Reichsbahn bzw. der DDR, die zum Ziel haben sollen, die S-Bahn in West-Berlin in westliche Regie zu �bernehmen.

15. September 1983
Berlins Regierender Richard von Weizs�cker trifft in Schloss Niedersch�nhausen mit DDR-Staatschef Erich Honecker zusammen.

21. September 1983
Einstellung des S-Bahn-Inselbetriebes zwischen Hennigsdorf und Velten in der DDR. Grund ist die Fernbahn-Elektrifizierung in diesem Bereich.

14. Dezember 1983
In der N�he des Gleisdreiecks wird das Museum f�r Verkehr und Technik er�ffnet.

29. Dezember 1983
Vertreter des Berliner Senats, der Alliierten und der DDR-Reichsbahn unterzeichnen eine Vereinbarung, derzufolge die Betriebsrechte f�r die in West-Berlin gelegenen S-Bahn-Strecken ab dem 9.�Januar 1984 in westliche Regie �bergehen. Die Deutsche Reichsbahn hatte den S-Bahn-Verkehr in West-Berlin im Auftrag der Siegerm�chte seit Kriegsende durchgef�hrt. Mit der Vereinbarung verbleiben die Hoheitsrechte bei den Alliierten, die aber nun die (West-)Berliner-Verkehrs-Betriebe (BVG) zum Betriebsf�hrer ernennen. Die BVG hat auch die Kosten f�r die S-Bahn zu tragen.

1984

9. Januar 1984
Die Deutsche Reichsbahn stellt den S-Bahnverkehr in West-Berlin ein. Zur gleichen Zeit nimmt die BVG im Auftrage des Berliner Senats einige Streckenabschnitte in Betrieb. S-Bahnen fahren vom Anhalter Bahnhof nach Lichtenrade und von Friedrichstra�e �ber die Stadtbahn nach Charlottenburg. Stillgelegt wurden die Strecken Anhalter Bahnhof - Gesundbrunnen - Sch�nholz - Frohnau, Sch�nholz - Heiligensee, Priesterweg - Lichterfelde-S�d und Charlottenburg - Wannsee. Das Netz soll wieder ausgebaut werden.

9. Februar 1984
Das Berliner Abgeordnetenhaus w�hlt Eberhard Diepgen zum neuen Regierenden B�rgermeister von Berlin. Die Senatskoalition CDU-FDP bleibt bestehen. Weizs�cker hingegen kandidiert f�r das Amt des Bundespr�sidenten und steht daher f�r Berlin nicht mehr zur Verf�gung.

Am selben Tag verstirbt Juri Andropow, Staats- und Parteichef der Sowjetunion. Sein Nachfolger, der kurz darauf gew�hlt wird, ist Konstantin Tschernenko, der letzte "Hardliner" der Sowjetunion.

Am selben Tag �bergibt Staats- und Parteichef Honecker in Berlin die 2 Millionste DDR-Wohnung seit 1971 der Bestimmung. 1971 wurde ein Wohnungsbauprogramm beschlossen.

19. Februar 1984
Nach seiner �u�erlichen Wiederherstellung wird im Berliner Dom der erste Gottesdienst abgehalten.

1. M�rz 1984
Der Autokonzern BMW weiht in Berlin ein Motorrad-Werk ein.

14. M�rz 1984
Die DDR errichtet s�dlich des Brandenburger Tores eine neue Mauer.

27. April 1984
Er�ffnung des neuen Friedrichstadtpalastes unweit des Bahnhofs Friedrichstra�e. Der alte Friedrichstadtpalast ist bauf�llig und seit 1980 geschlossen. Er soll abgerissen werden.

1. Mai 1984
Wiederer�ffnung der Nord-S�d-S-Bahn zwischen Anhalter Bahnhof und Gesundbrunnen durch die BVG. Au�erdem wird die S-Bahnstrecke Charlottenburg - Wannsee von der BVG wiederer�ffnet.
Die S-Bahnlinien der BVG: 
S2 Lichtenrade - Gesundbrunnen; 
S3 Friedrichstra�e - Westkreuz - Wannsee.

2. Juni 1984
Die elektrischen Fernbahnstrecken erreichen in Sch�neweide Berliner Stadtgebiet.

1. Oktober 1984
Die Linie 7 wird vorerst das letzte Mal verl�ngert. Sie erh�lt ab Rohrdamm f�nf neue Bahnh�fe und endet nun am Rathaus Spandau.

1. Oktober 1984
Die S2 nimmt durch die BVG den Betrieb zwischen Gesundbrunnen und Frohnau wieder auf.

10. Oktober 1984
Das Schauspielhaus am "Platz der Akademie" wird nach seinem Wiederaufbau eingeweiht.

8. November 1984
Die Besetzer des letzten besetzten Hauses in Berlin erhalten einen Nutzungsvertrag.

20. Dezember 1984
Um den Wohnungsbaustandort Hohensch�nhausen zu erschlie�en, wird eine neue S-Bahnstrecke entlang des Berliner Au�enrings er�ffnet: Die Strecke reicht von Springpfuhl bis zum vor�bergehenden Endpunkt Hohensch�nhausen.

28. November 1984
Begleitet durch B�rgerproteste werden im Prenzlauer Berg die Gasometer des alten stillgelegten Gaswerks gesprengt. Dort soll ein Park und ein Wohngebiet entstehen.

21. Dezember 1984
Zwischen Gehrenseestra�e und Zingster Stra�e wird der Stra�enbahnverkehr er�ffnet.

1984
Nach Entw�rfen von Hinrich und Ilken Baller entstehen am Fraenkelufer postmoderne Wohnbauten als L�ckenschluss auf ehemaligen Tr�mmerfl�chen.

1985

1. Januar 1985
In einem Tegeler Einkaufszentrum kommt es zur gr��ten Brandkatastrophe in der Berliner Nachkriegszeit.

1. Februar 1985
Die Wannseebahn wird als S-Bahnstrecke von der BVG wieder in Betrieb genommen. Die S1 ist die dritte S-Bahnlinie der BVG.

14. Februar 1985
In Britz wird das Bade- und Freizeitzentrum "Blub" er�ffnet.

10. M�rz 1985
Die Berliner w�hlen ein neues Abgeordnetenhaus. Die Ergebnisse:
CDU 46,4 % (Letztwahlen: 48,0); SPD 32,4 % (38,3), AL 10,6 % (7,2), FDP 8,5 % (5,6), SEW 0,6 %
Die Wahlbeteiligung lag bei 83,6 %

Am selben Tag verstirbt in Moskau der Staats- und Parteichef Konstantin Tschernenko. Er wird bereits am n�chsten Tag durch Michail Gorbatschow ersetzt. Gro�e Ratlosigkeit im Westen: Wer ist Gorbatschow? Kann man Hoffnungen in ihn setzen?

1. April 1985
In Marzahn werden weitere Stra�enbahnstrecken er�ffnet: Allee der Kosmonauten - Rhinstra�e; Bruno-Leuschner-Stra�e - Betriebshof Marzahn.

26. April 1985
In Britz wird die diesj�hrige Bundesgartenschau er�ffnet.

2. Juni 1985
Der gesamte Berliner Au�enring ist f�r die Fernbahn elektrifiziert.

29. Juni 1985
Der G�rlitzer G�terbahnhof in West-Berlin wurde von der Deutschen Reichsbahn stillgelegt.

11. Juli 1985
Der G�terbahnhof Eberswalder Stra�e in West-Berlin wurde von der Deutschen Reichsbahn stillgelegt.

28. August 1985
In West-Berlin erhalten 220.000 Fernsehteilnehmer einen Kabelanschluss. In Berlin, Ludwigshafen, M�nchen und Dortmund wurden hiermit die Kabel-Pilotprojekte gestartet. �ber Antenne kann man in Berlin f�nf Fernsehprogramme empfangen: ARD, ZDF, Nord3, DDR1 und DDR2. Das TV-Kabel soll eine gr��ere Programmvielfalt bieten.

22. September 1985
Der Zeitungsverleger Axel Springer verstirbt im Alter von 73 Jahren in Berlin. Springer sah als sein gr��tes Ziel die Deutsche Einheit. Er stellte mit seiner "G�nsef��chen-Politik" die "DDR" immer wieder in Frage. Die Springerpresse (BILD, B.Z., Berliner MoPo, Die Welt) beherrscht mit 80 % Marktanteil die Berliner Zeitungslandschaft.

1. Oktober 1985
West-Berlin wird erstmalig mit Erdgas versorgt.

20. Dezember 1985
Die Hohensch�nhausener S-Bahnstrecke wird bis Wartenberg erweitert.

1986

4. April 1986
Das Marx-Engels-Forum wird zwischen Palast der Republik und Alexanderplatz eingeweiht.

5. April 1986
Durch einen Bombenanschlag wird die Dikothek "La Belle" am Kurf�stendamm zerst�rt. Es gibt 3 Tote und rund 230 Verletzte.

15. April 1986
Der Ernst-Th�lmann-Park am Prenzlauer Berg wird auf einem ehemaligen Gaswerksgel�nde er�ffnet. Zugleich wird ein von Lew Kerbel entworfenes Th�lmann-Denkmal enth�llt. Der Th�lmannplatz in Berlins Mitte verliert gleichzeitig seinen Namen. An diesem Tage erfolgt die Umbenennung des S-Bahnhofs Greifswalder Stra�e in Ernst-Th�lmann-Park. Der U-Bahnhof Th�lmannplatz wird umbenannt in Otto-Grotewohl-Stra�e.

16. April 1986
Michail Gorbatschow ist in Ost-Berlin.
Am Folgetag ist er Gastredner auf dem 11. Parteitag der SED. Er fordert eine Reduzierung konventioneller Waffen in Europa.

29. April 1986
In Moabit wird das "Deutsche Herzzentrum" er�ffnet.

7. Mai 1986
In einem Verbindungstunnel der Ost-Berliner U-Bahn kommt es zu einer Brandkatastrophe.

18. September 1986
Der Brotfabrikant Schiesser �bernimmt f�r eine D-Mark die Wohnungsgesellschaft "Neue Heimat" vom Deutschen Gewerkschaftsbund.

6. Oktober 1986
Zwischen Henneckestra�e und Ahrensfelde wird der Stra�enbahnverkehr aufgenommen.

22. Oktober 1986
Die BVG stellt den neuen S-Bahnzug der Baureihe 480 der verdutzten �ffentlichkeit vor. Die technisch h�chst modernen und optisch interessanten Z�ge sind nicht rot-gelb sondern "Kristallblau"/Dunkelblau.

1987
750 Jahre Berlin

10. Februar 1987
Der beliebte Quizmaster und und einstige RIAS-Unterhaltungschef Hans Rosenthal stirbt im Alter von 62 Jahren in Berlin.

7. M�rz 1987
Umbenennung des S-Bahnhofs Lindenthaler Allee in "Mexikoplatz".

M�rz 1987
Auf der Leipziger Messe werden die ersten Vorserienz�ge der Bauart 270 vorgestellt. Sie unterscheiden sich erheblich von dem Baumusterzug von 1979.

10. April 1987
Mit "Radio Hundert,6" nimmt der erste Private Rundfunksender seinen Betrieb auf. Berlin war schon vorher im Vergleich zum �brigen Deutschland ein Radioparadies: Neben den drei Programmen des SFB, Rias1 und Rias2 konnte man in Berlin die Programme der DDR und die Alliiertensender AFN, BFBS usw. empfangen.

27. April 1987
Die U-Bahnlinie 8 wird auf ihrem Weg ins M�rkische Viertel ab Osloer Stra�e bis zum Paracelsus-Bad in Reinickendorf verl�ngert.

30. April 1987
Im Berliner ICC wird mit einem Festakt das Stadtjubil�um B-750 eingeleitet.

1. Mai 1987
Mit Einf�hrung des Sommerfahrplans gestaltet die BVG das Nachbusnetz komplett um. Zentralpunkt des Nachtbusnetzes ist der Bahnhof Zoo und das Kranzlereck. 

9. Mai 1987
Die 1980 eingest�rzte Kongresshalle wird als "Haus der Nationen der Welt" nach ihrem Wiederaufbau neuer�ffnet.

14. Mai 1987
Die Nikolaikirche in Berlins Zentrum wird nach jahrelangem Wiederaufbau eingeweiht. Gleichzeitig wird das die Kirche umgebende Nikolaiviertel fertiggestellt. Dieses Stadtviertel besteht aus Plattenbauten und historischen Berliner Geb�uden, die zum Teil einen anderen Standort hatten, wie z.B. die Gastst�tte "Zum Nussbaum". Von der Berliner Altstadt ist nach den Zerst�rungen des letzten Krieges und der Abrisswut der 60er Jahre nichts �briggeblieben.

31. Mai 1987
Zwischen Ostkreuz und Ostbahnhof wird auf der Stadtbahn der elektrische Fernbahnverkehr aufgenommen.

12. Juni 1987
US-Pr�sident Ronald Reagen ist zu einem Staatsbesuch in Berlin. 

24. Juli 1987
Die BVG setzt erstmals einen Zug der neuen S-Bahn-Baureihe 480 im Fahrgastverkehr ein.

1. August 1987
An der Friedrichstra�e unweit der Linden wird das Grandhotel eingeweiht. Es ist nur der devisenstarken Westkundschaft vorbehalten. Das Grandhotel entstand unter Oberleitung von Erhardt Gi�ke mit japanischer Hilfe.

17. August 1987
Der letzte zu lebenslang verurteilte Insasse des Berliner Kriegsverbrecher-Gef�ngnisses in Spandau, Rudolf Hess, stirbt im Alter von 93 Jahren. Das Gef�ngnis wurde kurze Zeit sp�ter abgerissen.

22. Oktober 1987
Die beiden Berliner B�rgermeister Eberhard Diepgen und Erhard Kraak treffen anl�sslich einer Veranstaltung in der Ostberliner Marienkirche zusammen.

15. Dezember 1987
Der Ostbahnhof wird in "Hauptbahnhof" umbenannt.

22. Dezember 1987
Zwischen Schulzendorfer Stra�e und Wittestra�e in Tegel wurde der letzte Abschnitt der Stadtautobahn A 11 f�r den Verkehr frei gegeben. Bestandteil dieser Strecke ist der Tegeler Tunnel als Ortsunterfahrung und au�erdem die Waldpassage durch den Tegeler Forst. Somit ist der Grenz�bergang Heiligensee an das Berliner Stadtautobahnnetz angeschlossen.

1987
Unweit des Bendlerblocks entstand am Reichpietschufer das Wissenschaftszentrum nach Pl�nen von James Stirling und Michael Wilford.

1988

1. Januar 1988
Der Grenz�bergang Staaken/Heerstra�e wird f�r den Transitverkehr Richtung Hamburg gesperrt und ist nur noch ein einfacher Grenz�bergang zur Einreise in die DDR. Der Transitverkehr wird �ber den neuen Grenz�bergang Stolpe/Heiligensee geleitet. Die Autobahnanbindung Heiligensee - Tegel - Stadtring (A 11) ist weitgehend fertig. Somit wird der Transitverkehr zwischen Berlin und Hamburg durchgehend auf Autobahnen abgewickelt.

Die Transit-Autobahnen:
Stolpe/Heiligensee - Berliner Ring - Wittstock - Zarrentin/Gudow (-Hamburg)
Drewitz/Dreilinden - Berliner Ring - Potsdam - Magdeburg - Marienborn/Helmstedt (-Hannover)
Drewitz/Dreilinden - Berliner Ring - Potsdam - Dessau - Hermsdorfer Kreuz - Eisenach - Warta/Herleshausen (-Frankfurt)
Drewitz/Dreilinden - Berliner Ring - Potsdam - Dessau - Hermsdorfer Kreuz - Rudolphstein/Hirschberg (-M�nchen)

1. Februar 1988:
Die BVG nimmt den Busbetriebshof Lichterfelde au�er Betrieb. Das Gel�nde soll fremd genutzt werden. Somit betreibt die BVG nur noch sieben Busbetriebsh�fe:
B: Britz, Gradestra�e
C: Wilmersdorf, Cicerostra�e
H: Charlottenburg, Helmholzstra�e
M: Wedding, M�llerstra�e ("M�llerhof")
S: Spandau, Heerstra�e
U: Wedding, Usedomstra�e
Z: Zehlendorf, Winfriedstra�e

1. Februar 1988
Die DR setzt zum ersten Mal den Vorserienzug der S-Bahn-Bauart 270 im Fahrgastverkehr ein.

19. Juni 1988
Michael Jackson tritt in einem Open-Air-Konzert am Reichstag auf. Mehrere tausend Jugendliche versammeln sich in H�rweite �stlich des Brandenburger Tores, weshalb es zu massiven Volkspolizei-Eins�tzen kommt, um die Menge auseinander zu treiben.

30. Juni 1988
Die U-Bahnlinie E wird auf ihrem Weg nach Hellersdorf von Tierpark bis zum Elsterwerdaer Platz verl�ngert.

1. Juli 1988
Durch einen Gebietstausch kommt das sogenannte "Lenn�-Dreieck" zu West-Berlin.
Besetzer hatten dieses relativ frei erreichbare Gel�nde vor der Mauer schon Tage vorher besetzt, da der Senat ank�ndigte, hier nach der �bernahme eine Schnellstra�e zu bauen. Die Besetzer fl�chteten aufgrund der massiven West-Berliner Polizeipr�senz �ber die Mauer nach Ost-Berlin.

1989

11. Januar 1989
Seit Jahresanfang halten sich in der St�ndigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der Hannoverschen Stra�e rund 20 ausreisewillige DDR-B�rger auf, die die Ausreisem�glichkeit erzwingen wollen... 
Die DDR sichert diesen Personen Straffreiheit zu, wenn sie die Vertretung verlassen. Einige der Personen d�rfen tats�chlich wenig sp�ter die DDR verlassen.

19. Januar 1989
Mauer noch in 100 Jahren?
Erich Honecker verk�ndet: "Die Mauer wird in f�nfzig und auch in hundert Jahren noch bestehen bleiben, wenn die dazu vorhandenen Gr�nde noch nicht beseitigt sind. Das ist schon erforderlich, um unsere Republik vor R�ubern zu sch�tzen, ganz zu schweigen von Denen, die gern bereit sind, Stabilit�t und Frieden in Europa zu st�ren. Die Sicherung der Grenze ist das souver�ne Recht eines jeden Staates und so auch unserer Deutschen Demokratischen Republik."

29. Januar 1989
"Denkzettel-Wahlen" in Berlin! Schwere Niederlage f�r Diepgen!
Die Ergebnisse:
CDU 37,8 % (Letztwahlen: 46,4), SPD 37,3 % (32,4), AL 11,8 % (10,6), FDP 3,9 % (8,5), Republikaner 7,5 %
Die SEW als Westberliner Zweigpartei der SED spielt keine Rolle mehr.
Die Wahlbeteiligung lag bei niedrigen 79,6 %

6. Februar 1989
Der 20-j�hrige Chriss Gueffroy bezahlt seine versuchte "Republikflucht" durch den Teltowkanal mit dem Leben, als Grenzposten der DDR auf ihn das Feuer er�ffnen.

16. M�rz 1989
Das Abgeordnetenhaus w�hlt Walter Momper (SPD) zum neuen Regierenden B�rgermeister einer SPD-AL-Koalition, der Eberhard Diepgen in seinem Amt abl�st.
Die Regierenden B�rgermeister von Berlin seit 1945:

Arthur Werner (parteilos) 1945 - 46
Otto Ostrowski (SPD) 1946 - 47
Louise Schr�der (SPD) amtierend an Stelle Reuters 1947 - 48
Ernst Reuter (SPD) (1947-) 1948 - 53
Walther Schreiber (CDU) 1953 - 55
Otto Suhr (SPD) 1955 - 57
Willy Brandt (SPD) 1957 - 66
Heinrich Albertz (SPD) 1966 - 67
Klaus Sch�tz (SPD) 1967 - 77
Dietrich Stobbe (SPD) 1977 - 81
Hans-Jochen Vogel (SPD) 1981
Richard von Weizs�cker (CDU) 1981 - 84
Eberhard Diepgen (CDU) 1984 - 89
Walter Momper (SPD) 1989

2. Mai 1989
Ungarische Grenzsoldaten beginnen, die Grenzbefestigung zu �sterreich zu demontieren. Auf diese Weise wird es f�r DDR-B�rger erstmals m�glich, unbeschadet in den Westen zu gelangen.

7. Mai 1989
In der DDR finden Kommunalwahlen statt, in Berlin-Ost entsprechend die Wahlen zu den Stadtbezirksversammlungen. Laut offizieller Mitteilung haben 98,63 % aller Wahlberechtigten den Einheitslisten zugestimmt. B�rgerrechtsgruppen unterstellen der SED massive Wahlf�lschungen.

3. Juni 1989
Rund 18.000 Berliner protestieren gegen das vom rot-gr�nen Senat verordnete Tempolimit 100 auf der AVUS. Die AVUS war die einzige limitfreie Autobahn innerhalb West-Berlins.

18. Mai 1989
Berliner Auto- und Motorradfahrer protestieren gegen die geplante Einf�hrung eines Tempolimits von 100 km/h auf der AVUS. Sie AVUS war die einzige Berliner Autobahn, auf der keine Geschwindigkeitsbegrenzung herrschte.

12. Juni 1989
Gorbatschow ist in Bonn. Er erkl�rt: "Die Mauer kann wieder verschwinden, wenn die Voraussetzungen entfallen, die sie hervorgebracht haben."

17. Juni 1989
Der Regierende B�rgermeister Walter Momper trifft mit DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker zusammen. Als wichtigstes Ergebnis gibt es die Zusage Honeckers, Reiseerleichterungen zu erm�glichen.

Juni 1989
Die DR stellt die Baumusterz�ge der S-Bahn-Baureihe 270 (gebaut 1979) ab.

1. Juli 1989
Die Linie E wird vorerst letztmalig von Elsterwerdaer Platz bis nach H�now verl�ngert und erschlie�t hierbei das Neubaugebeit Hellersdorf.

16. Juli 1989
Im Alter von 81 Jahren stirbt Herbert von Karajan, der erst im April 1989 von seiner Position als Chefdirigenten der Berliner Philharmoniker zur�ckgetreten ist.

Rund 30 DDR-B�rger haben in der Bundesdeutschen Botschaft in Budapest Zuflucht gesucht und wollen in den Westen ausreisen.

1. August 1989
Nach begonnener Demontage des Grenzzaunes hebt Ungarn nun auch das so genannte "Grenzsperrgebiet" auf, das bislang nur mit besonderer Genehmigung betreten werden durfte.
In den Botschaften und Vertretungen der Bundesrepublik in Budapest, Prag und Berlin-Ost halten sich rund 150 DDR-B�rger auf.

6. August 1989
Die DDR warnt ihre B�rger nachdr�cklich davor, sich in westliche Botschaften zu begeben. Derweil halten sich in Budapest bereits rund 200 DDR-B�rger in der BRD-Botschaft auf.

8. August 1989
Wegen �berf�llung durch ausreisewillige DDR-B�rger wird die St�ndige Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin geschlossen. Dort halten sich rund 130 DDR-B�rger auf.

10. August 1989
Das Fernsehen der DDR berichtet erstmals �ber das bestehende Fl�chtlingsproblem und die inhumanen Zust�nde in den Botschaften.

19. August 1989
Etwa 900 DDR-B�rger �berqueren zwischen Ungarn und �sterreich die Grenze. Die ungarischen Grenzposten schauen demonstrativ weg, denn nach wie vor ist der Grenz�bertritt ohne Genehmigung illegal.

24. August 1989
Ungarn gestattet 108 ausreisewilligen DDR-B�rgern den Grenz�bertritt nach �sterreich.

28. August 1989
Auf der M-Bahn (Gleisdreieck - Kemperplatz) wird der unentgeltliche Fahrgastprobebetrieb aufgenommen.

8. September 1989
Alle 117 DDR-B�rger, die sich in der St�ndigen Vertretung der Bundesrepublik in Ost-Berlin aufhalten, verlassen das Geb�ude, nachdem sie die Zusage der Straffreiheit erhielten. Die Vertretung bleibt einstweilen geschlossen.

10. September 1989
Ungarn �ffnet generell die Grenzen f�r DDR-B�rger

25. September 1989
Der Bausenat und die BVG feiern den Ersten Spatenstich zur Reaktivierung des S�drings zwischen Westend und Sonnenallee.

30. September 1989
Bundesau�enminister Genscher verk�ndet abends auf dem Balkon der Prager Botschaft der Bundesrepublik, dass die zufluchtsuchenden DDR-B�rger ausreisen d�rfen.

6. Oktober 1989
Die DDR-Oberen feiern im Palast der Republik den 40. Jahrestag der Gr�ndung der DDR, w�hrend vor dem Geb�ude massiver werdende Proteste stattfinden.

7. Oktober 1989
In Schwante n�rdlich von Berlin wird die Sozialdemokratische Partei der DDR (SDP) gegr�ndet. Ihr Vorsitzender ist Ibrahim B�hme.

8. Oktober 1989
Claudio Abbado wird von den Berliner Philharmonikern zum neuen Chefdirigenten gew�hlt.

18. Oktober 1989
In einer Sondersitzung des Zentralkomitees der SED wird Erich Honecker der R�cktritt nahe gelegt. Honecker trat von allen �mtern zur�ck.

24. Oktober 1989
Die Volkskammer der DDR w�hlt Egon Krenz (SED) zum Staatsratsvorsitzenden und Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates der DDR. Diese Wahl fand nicht einstimmig statt, es gab Gegenstimmen und Enthaltungen - das ist neu bei derartigen Wahlen.

30. Oktober 1989
Letztmalig l�uft im Fernsehen der DDR die Sendereihe "Der schwarze Kanal" von und mit Karl-Eduard von Schnitzler.

4. November 1989
Auf dem Alexanderplatz findet mit rund einer Million Menschen die gr��te Massen-Demonstration der DDR statt, bei der von Kulturschaffenden politische Reformen gefordert werden. Einer der Redner war G�nther Schabowski, der sich hier offen den Fragen der Bev�lkerung stellte.

5. November 1989
In Ost-Berlin sind die letzten Vorkriegswagen der Berliner U-Bahn im Fahrgasteinsatz.

9. November 1989
Neues Reisegesetz
Die Welt�ffentlichkeit h�rt gegen 18.57 Uhr Erstaunliches auf einer routinem��igen Pressekonferenz, die live im Fernsehen der DDR �bertragen wird. G�nther Schabowski �u�ert sich zu einem neuen Reisegesetz der DDR, welches am 10. November in Kraft treten soll. Er verk�ndet, dass "st�ndige Ausreisen �ber Grenz�bergangsstellen der DDR k�nftig und ab sofort m�glich sind".

Hier die komplette Erkl�rung in Schabowskis Wortlaut

Diese Mitteilung zog Schabowski wenige Augenblicke vor der Ver�ffentlichung aus der Hosentasche. Dies war nur ein von Krenz zugesteckter Entwurf f�r ein neues Reisegesetz, der mit einer Sperrfrist belegt war, was Schabowski aber nicht wissen konnte. Somit war dieser Entwurf zu diesem Zeitpunkt noch nicht f�r die �ffentlichkeit bestimmt. Dieses Gesetz wurde gegen 17.30 Uhr beim Ministerrat der DDR beschlossen und sollte eigentlich erst am 10. November in einer endg�ltigen Fassung ver�ffentlicht werden und inkraft treten. Schabowskis Meldung ging binnen Sekunden um die Welt: Die Grenzen sind somit faktisch zu �ffnen...

Um 20 Uhr meldet die Tagesschau im Aufmacher, dass die Grenzen wohl in K�rze offen sein w�rden. In Live-Schaltungen zu den Grenz�berg�ngen wird deutlich, dass dort noch normaler Betrieb herrscht, wie schon in den vergangenen 28 Jahren. Doch um diese Zeit geht das Ger�cht durch die Stadt, dass der �bergang Bornholmer Stra�e offen sei...

Im Laufe der folgenden Stunden kamen immer mehr B�rger Ost-Berlins und Schaulustige an die Grenzen und forderten die �ffnung der Schlagb�ume. Da die Grenzorgane keine offiziellen Weisungen hatten, verweigerten sie dies zun�chst noch, doch die Medien berichteten mittlerweile ausdr�cklich von einer Grenz�ffnung. 

Der Druck der Bev�lkerung wurde immer massiver und die Stimmung drohte umzukippen, bis ein Hauptmann am �bergang Bornholmer Stra�e gegen 23.15 Uhr auf eigene Verantwortung sein Personal anwies, die Schranken zu �ffnen. Kurz darauf geschah dies auch an der Sonnenallee und Invalidenstra�e (Sandkrugbr�cke). In West-Berlin bricht in der Nacht der Verkehr komplett zusammen. 

10. November 1989
Gegen 2 Uhr wird der Kurf�rstendamm aufgrund des enormen Besuchansturms aus dem Osten zur Fu�g�ngerzone erkl�rt. Die Stra�en sind hoffnungslos verstopft. Die BVG l�sst die Tageslinien kurzerhand weiter fahren, auch einige U-Bahnlinien werden die Nacht durch betrieben.

10. November 1989
Die DR leiht der BVG S-Bahnz�ge aus.

11. November 1989
Um den enormen Besucheransturm am Bahnhof Friedrichstra�e zu entlasten, wird der U-Bahnhof Jannowitzbr�cke wieder freigegeben.
An der Bernauer Stra�e Ecke Oderberger Stra�e wird um 8 Uhr ein neuer Grenz�bergang er�ffnet. Auch an der Puschkinallee/Schlesischer Busch ist ein �bergang er�ffnet worden.

12. November 1989
Am Potsdamer Platz wird von den beiden Berliner B�rgermeistern Kraak und Momper ein Grenz�bergang er�ffnet.
Der S-Bahnhof bleibt noch geschlossen.

13. November 1989
Die DDR-Volkskammer w�hlt Hans Modrow, zuvor SED-Bezirkschef in Dresden, zum Ministerpr�sidenten.
Diese Wahl war n�tig, nachdem das alte Politb�ro am 8. November zur�ckgetreten war.

28. November 1989
Bundeskanzler Kohl ergreift die Gunst der Stunde und legt einen "10-Punkte-Plan" vor, der die Deutsche Einheit zum Ziel haben soll.

1. Dezember 1989
Erstmalig seit 1958 fahren Reichsbahn-Fernz�ge aus West-Berlin in St�dte der DDR.

3. Dezember 1989
Egon Krenz tritt zur�ck. Neuer Vorsitzender des Staatsrates der DDR wird Manfred Gerlach.

5. Dezember 1989
Hans Modrow (SED) und Kanzleramtsminister Rudolf Seiters verst�ndigen sich �ber die Abschaffung von Visumpflicht und Zwangsumtausch f�r Bundesb�rger und Westberliner ab. 1. Januar 1990.

5. Dezember 1989
Erhard Kraak (SED) und Walter Momper (SPD) treffen im Roten Rathaus zusammen, um enger in kommunalpolitischen Dingen zusammen zu arbeiten.

6. Dezember 1989
Egon Krenz tritt von all seinen �mtern zur�ck.

8. Dezember 1989
Gregor Gysi wird zum neuen Parteivorsitzenden der SED gew�hlt.

11. Dezember 1989
Erstmalig seit 1961 f�hrt ein S-Bahnzug von West-Berlin nach Ost-Berlin mit Fahrg�sten. Er f�hrt �ber die elektrifizierten Fernbahngleise im Bahnhof Friedrichstra�e.

13. Dezember 1989
Die Ostberliner Stadtverordnetenversammlung erkennt Erich Honecker die Ehrenb�rgerw�rde ab.

16. Dezember 1989
Auf dem Parteitag der SED wird die Namens�nderung der Partei beschlossen: SED-PDS: Sozialistische Einheitspartei Deutschlands - Partei des demokratischen Sozialismus.
Die Umbenennung ist verbunden mit dem Ausschluss vieler SED-Mitglieder und ehemaliger DDR-Gr��en, unter ihnen Erich Honecker, Egon Krenz und andere.

22. Dezember 1989
Das Brandenburger Tor wird als Grenz�bergang f�r Fu�g�nger frei gegeben.

24. Dezember 1989
Um Mitternacht f�llt der offiziell noch bestehende Zwangsumtausch und die Visumpflicht f�r Bundesb�rger und Westberliner weg. 

1989
Um die Friedrichstra�e mit seinen zahlreichen Baul�cken zu einem Weltstadtboulevard aufzuwerten, beschloss die DDR eine Komplettsanierung. Bestandteil dieser Planung ist der Bau der so genannten "Friedrichstadt-Passagen". Die halbfertigen Rohbauten wurden nach der Wende wieder abgerissen.

1989
Am Tegeler Hafen wurden Wohnbauten im postmodernen Stil erbaut. Die Berliner spotteten �ber dieses recht beliebte Quartier als das "Sozialschloss".


Fortsetzung: Stadtchronik, die 90er Jahre

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