U-Bahn-Chronik
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Die 1980er Jahre
1980
11. Januar
Adolf-Hitler-Platz?
Für einige Stunden trug der U-Bhf. Theodor-Heuss-Platz noch mal den Namen, den
er schon bis bekleidete. Der SFB führte auf dem Bahnhof Filmaufnahmen
durch.
13. Januar ![]()
In der Kehranlage des U-Bhf. Alexanderplatz entgleiste ein Wagen der Bauart E.
Er kippte um und verkeilte sich an der Tunnelwand. Es kam zu einer längeren
Betriebsstörung.
24.
Januar
Die BVG setzt seit diesem Tag die neuen
Züge der Bauart F-79.2 im Fahrgastbetrieb ein. Sie kommen auf der Linie 7 zum
Einsatz.
Februar
Die begonnenen Versuche
mit dem ersten Drehstrom-Versuchszug wurden abgeschlossen. Der Zug wird
technisch den übrigen F 76ern angeglichen. Dafür soll ein Teil der zu
beschaffenden F 79er mit einem Drehstromantrieb versehen werden.
6. April
In dieser Nacht um 2 Uhr wurde erstmalig in Deutschland die Sommerzeit
eingeführt. Die BVG hatte Uhren und 750 Fahrscheinautomaten und Entwerter
zu korrigieren.
April
Der Hochbahnhof Hallesches Tor ist renoviert worden. Die Arbeiten wurden
abgeschlossen.
Im U-Bahnhof Leopoldplatz sind in den vergangenen vier Monaten sämtliche
Fliesen der Linie 9-Bahnsteighalle gegen gleichartige neue ausgetauscht worden.
Sie sind wie die Originale auch blau. Die alten Fliesen hatten sich in der
Vergangenheit fortwährend von den Wänden gelöst.
6. Juni
Als erster U-Bahnhof wird die Eingangshalle des Bahnhofs Wittenbergplatz in die
Landesdenkmalliste aufgenommen.
5. September
Der U-Bahnhof Bülowstraße beherbergt nun einen Türkischen Basar. Er wurde an
diesem Tage eröffnet.
12. September
Baubeginn des
U-Bahnprojektes D-Nord II ( Linie 8) zwischen Osloer Straße und
der Lindauer Allee
17. September S-Bahn
"Bis auf weiteres kein Zugverkehr!"
Der S-Bahn-Streik in West-Berlin
Am 17.September sind die Lokführer der (West-) Berliner S-Bahn in einen Streik getreten. Dies hatte folgenden Grund: Die Deutsche Reichsbahn, als Staatsbahn der DDR nach wie vor Betreiber der S-Bahn in West-Berlin, plant den größten Teil des Netzes im Westteil der Stadt stillzulegen und den Betriebsschluss auf den verbleibenden Strecken zeitlich vorzuverlegen. Ursache sind die hohen Unkosten im Gegensatz zu kaum relevanten Fahrgeldeinnahmen.
Die Reichsbahner befürchten Konsequenzen im Personalbestand. Darüber hinaus regt sich großer Widerstand gegen die herrschenden Arbeitsbedingungen im Allgemeinen. (weit unter BVG-Standard liegende Bezahlung, keine freie Arztwahl etc.)
Am 21.September wurde der Streik auch auf das Stellwerk am Bahnhof Zoo ausgeweitet. Die Folge war, dass nun auch der Interzonen-Zug-Verkehr nach Westdeutschland zum Erliegen kam.
Nach zehntägiger Dauer brachen die Reichsbahner den Streik erfolglos ab. Viele Mitarbeiter wurden daraufhin entlassen.
Zu Beginn des Winterfahrplans /81 nahm die DR den S-Bahn-Betrieb, wie angekündigt, in dezimierter Form wieder auf. Folgende Rest-Strecken werden nun noch betrieben:
| Wannsee - Westkreuz - Zoolog.Gtn. - Friedrichstraße |
| Lichterfelde-Süd - Priesterweg - Friedrichstraße - Schönholz - Heiligensee |
| Lichtenrade - Priesterweg - Friedrichstraße - Schönholz - Frohnau |
Der Rest des
S-Bahnnetzes wurde stillgelegt.
Wohlgemerkt: Die Deutsche Reichsbahn hatte nicht nur das
Betriebsrecht der S-Bahn in West-Berlin, sondern auch die
Betriebspflicht.
1. Oktober
Die U-Bahn
nach Siemensstadt
Verlängerung der Linie 7 nach Rohrdamm. Neu sind die Bahnhöfe Mierendorffplatz, Jungfernheide, Jakob-Kaiser-Platz, Halemweg, Siemensdamm und Rohrdamm
| Linie U7 | Rudow - Mehringd. - Fehrbelliner Pl. - Richard-Wagner-Pl. - Rohrdamm |

5. November
Am U-Bahnhof Thielplatz wird
der zweite Zugang eröffnet. Das Zugangsgebäude wurde architektonisch dem
anderen Gebäude angepasst.
28. Dezember
Bahnhofsgebäude
Dahlem-Dorf abgebrannt
In der Nacht zum
28. Dezember ist dieses damals frisch renovierte Bahnhofsgebäude
abgebrannt.
Die Besonderheit dieses erbauten Gebäudes bestand darin,
dass es ein Reetdach besaß und vom Wesen her mit einem
niedersächsischen Bauernhaus vergleichbar war.
Die Züge der Linie 2 fuhren bis zum 6. Januar ohne Halt
durch.
4. Mai
Linie 4 ist
Referenzstrecke
Auf der Linie 4 (Nollendorfplatz - Innsbrucker Platz) wird der Automatische Zugverkehr mit dem SELTRAK-System aufgenommen. Das SELTRAK-System wurde entwickelt von der Firma Standard Elektronik Lorenz. Das Rechenzentrum dieser Anlage befindet sich im U-Bahnhof Nollendorfplatz.
1. Juli
Die BVG
erhöht die Fahrpreise:
Der Preis einer Einzelfahrt erhöht sich von 1,50 DM auf 1,80 DM.
1982
Dem Bahnhof
"Görlitzer Bahnhof (Oranienstraße)" wird der
Zusatzname genommen.
Der Bahnhof heißt seither nur noch "Görlitzer Bahnhof"
1982 Wagenpark
Nach 9 Jahren
Beschaffungspause gab die BVG an die Industrie den Auftrag, neue
Kleinprofilzüge zu bauen. Dies wurde mit einer Bedarfsergänzung
begründet. Die BVG erhielt /83 Züge der Bauart A3L82.
1. Juli
Die BVG
erhöht ihre Fahrpreise:
der Preis einer Einzelfahrt steig von 1,80 DM auf 1,90 DM.
4.Dezember ![]()
Die BILD-Zeitung meldet auf der Titelseite:
Osten sperrt U-Bahn
"Eineinhalb Stunden fuhr gestern Nachmittag im dicksten Feierabend-Verkehr keine U-Bahn durch den Osten. Die wichtigste Nord-Süd-Verbindung der Linie 6 (Tegel nach Mariendorf) war zwischen Reinickendorfer Straße und Kochstraße von der "DDR" gesperrt worden - ohne nährere Begründung..."
Sowas kam desöfteren vor! Da es aber oberirdisch keine Umgehungsmöglichkeit gab, setzte die BVG keine Ersatzbusse ein. Die einzige Möglichkeit war nur eine Rückfahrt zum Leopoldplatz und dann mit der Linie 9 Richtung Süden und umgekehrt.
In diesem Falle sah das Zugpersonal später auf dem Transit-Bahnhof "Stadion der Weltjugend" ein Schweißgerät stehen. Vermutlich war ein Schienenbruch verantwortlich. Offizielle Erklärungen der BVB oder ähnlicher Dienststellen -etwa in telefonischer Form- an die BVG hat es nur in äusserst seltenen Fällen gegeben.
(Ein BVGer äußerte mir gegenüber später mal:
"Watt hatten wir denn mit dem Osten zu tun? Nüscht!")
20. Mai
In der Haupt-
und Betriebswerkstatt Grunewald wird ein neues hochmodernes
Stellwerk in Betrieb genommen. Das alte Stellwerk (Im
Empfangsgebäude des U-Bahnhofs Olympia-Stadion) wurde
stillgelegt. Es stammt aus dem Jahre und gilt als das
größte Hebelstellwerk Europas. Damals, im Jahre hatte man
noch ernsthaft vor, diese einmalige Anlage mit ihrem 14 Meter
langen Stelltisch zu beseitigen. Die Anlage konnte gerettet
werden und ist in das U-Bahnmuseum eingegliedert worden.
An dieser Stelle Dank an Herrn Neumann und Herrn Siepert !!!
Sommer
U-Bhf
Wittenbergplatz in altem Glanz
U-Bahnhof Wittenbergplatz
wurde der Bahnhof Wittenbergplatz in die Landesdenkmalliste
Berlins eingetragen. Dies bedeutete für die BVG, daß dieser
Bahnhof wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt
werden sollte. Natürlich war hierbei auf die betrieblichen
Erfordernisse Rücksicht zu nehmen.
Am 1.Dezember
wurde der Bahnhof in seiner heutigen Gestalt in Betrieb
genommen. Notwendig wurde dieser seit durchgeführte Umbau
dadurch, daß einerseits die Kudamm-U-Bahn und andererseits die
Wilmersdorfer U-Bahn aus der Strecke zum Zoo ausgefädelt werden
sollte.
Aus einem damals durchgeführten Wettbewerb für diesen Bahnhof
ging Alfred Grenander als Sieger hervor. Der Entwurf war damals
sehr umstritten, nicht wenige befürchteten eine starke
Beeinträchtigung des Stadtbildes und Verschandelung des
Wittenbergplatzes. Ein Abriss des fertigen Bahnhofes wurde
ernsthaft gefordert.
Doch erfüllte dieser Zweckbau hervorragend seine Aufgabe.
Ein erster Umbau fand um statt, als die Vorhalle etwas
"aufgeräumt" werden mußte: Die alten Zugangssperren
erwiesen sich im Betrieb als hinderlich.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof schwer beschädigt.
Zunächst wurde der Bahnhof provisorisch mit einem Holzdach
eingedeckt, ein endgültiger Wiederaufbau fand erst /51
statt. Damals erhielt man zwar das schöne Gebäude, doch legte
man im Inneren Wert auf eine moderne und funktionelle
Ausgestaltung mit Naturstein und Milchglasdecke. Der Bahnhof war
zwar zweckmäßig, jedoch von der alten Ausstattung war nichts
erhalten, aber darauf kam es in den 50er Jahren auch kaum an.
wurden in diesem Bahnhof Rolltreppen installiert.
Erst besann man sich darauf, dass man über ein denkmalschutzwürdigen Bahnhof verfügte. Neben einer äußerlichen Restauration folgte der völlige Umbau der Halle im Inneren, entsprechend den Vorgaben Grenanders aus dem Jahre . Selbst auf historische Werbung namhafter Berliner Unternehmen wurde nicht verzichtet. Von dem etwas klobig wirkenden Kassenhäuschen und Kaffeebuden abgesehen, wurde ein Baudenkmal historisch getreu wieder hergestellt. Im zweiten Bauabschnitt folgte die Restauration der Bahnsteighalle, die abgeschlossen wurde. erfolgte der Einbau von Aufzügen. Sie allerdings hätten das Erscheinungsbild der Halle empfindlich gestört, daher errichtete man die Aufzüge im östlichen Vorplatzbereich der Eingangshalle - eine denkmalhistorisch gute Lösung.
1. Juli
Die BVG hat
es sich inzwischen zur festen Gewohnheit gemacht, die Fahrpreise
jährlich zu erhöhen. Dafür fallen die Erhöhungen prozentual
relativ niedrig aus.
Eine Einzelfahrt erhöht sich von 1,90 DM auf 2,00 DM.
9. Januar S-Bahn
S-Bahn
in
Westregie!
Die BVG
übernimmt von der Deutschen Reichsbahn die S-Bahn in
West-Berlin.
Am 30 Dezember wurde zwischen Stellen des Berliner Senats und der DDR ein S-Bahnübernahmevertrag unterschrieben. Dieser Vertrag war nur möglich, weil die alliierten Schutzmächte einer Lösung des S-Bahnproblems zustimmten. Sie nämlich vereinbarten , dass die Betriebsführung der S-Bahn der sowjetzonalen Reichsbahn übertragen wird. Diese Vereinbarung konnten nach Alliiertenrecht nur die Schutzmächte ändern.
Die Deutsche
Reichsbahn legte daher am Morgen des 9. Januar den S-Bahnverkehr
in Westberlin still.
In der selben Minute nahm die BVG -beauftragt vom Westberliner
Senat- den S-Bahnbetrieb wieder auf. Da die Anlagen in einem
äusserst desolatem Zustand waren, wurden von dem Restnetz, wie
es seit bestand, weitere Strecken stillgelegt,
"vorübergehend" wie es hieß.
Folgende Strecken wurden seit dem 9. Januar mit 115 übernommenen
"Stadtbahnern" betrieben:
| Linie S2 | Anhalter Bahnhof - Priesterweg - Lichtenrade |
| Linie S3 | Friedrichstraße - Zoologischer Garten - Charlottenburg |
Die Strecken nach Lichterfelde-Süd, Heiligensee, Frohnau und Wannsee waren also ausser Betrieb genommen worden. Der Senat von Westberlin hatte sogar schon ein Sanierungskonzept für die S-Bahn in der Schublade. Es sah eine Reaktivierung der meisten Strecken in einem Zeitraum bis vor. Nach Wiedereröffnung der mit der Übernahme stillgelegten Strecken sollten als erstes die Wannseebahn und die Ringbahn wieder reaktiviert werden. Später sollte auch Spandau wieder angeschlossen werden. Zur Köllnischen Heide, nach Gartenfeld, Staaken und Düppel sollten dauerhaft keine S-Bahnen mehr fahren. Wegen der S-Bahn-Reaktivierungspläne war man sich bei BVG und Senat darüber im Klaren, dass die Wiederaufbauten einem faktischen Neubau gleich kamen und durch die entstehenden Kosten das Bautempo der U-Bahnstrecken gedrückt werden würde.
Januar
Trotz
S-Bahnübernahme beginnt der Bau des U-Bahnprojektes D-Nord III
(Linie 8) zwischen Reinickendorf und Wittenau.
1. Mai
Beide
S-Bahnlinien werden verlängert:
Die S2 fährt künftig wieder
vom Anhalter Bahnhof durch den Nord-Süd-Tunnel bis nach
Gesundbrunnen und die S3 wird von Charlottenburg aus bis nach Wannsee
wieder in Betrieb genommen. Beide Linien berühren sich am
Bahnhof Friedrichstraße.
| Linie S2 | Gesundbrunnen - Friedrichstr. - Anh.Bhf - Priesterweg - Lichtenrade |
| Linie S3 | Friedrichstraße - Zoologischer Garten - Charlottenburg - Wannsee |
28. Juni
Testfahrten
der M-Bahn
Auf der U-Bahntrasse der ehemaligen Linie A I wird zwischen dem
U-Bahnhof Gleisdreieck und der Landwehrkanalbrücke ein
Magnetbahn-Testbetrieb aufgenommen.
Hierzu wurde auf besagtem Abschnitt im westlichen Gleisbett ein
Magnetbahngleis verlegt.
Die Bahnsteigkante Gleisdreieck unten, wo zuletzt Ende eine
U-Bahn Richtung Krumme Lanke abfuhr, erhielt eine geschlossene
Glaswand mit elektrisch betriebenen Schiebetüren.
Die M-Bahn nahm an diesem Tage die ersten Testfahrten auf.
Sommer
Die
Beschilderungen in den Umsteigebahnhöfen werden dahingehend
geändert, dass jede U-Bahnlinie künftig nicht mehr mit
"Linie x" sondern mit "Linie Ux" bezeichnet
wird: Also aus der Linie 1 wird die U1, aus der Linie 2 die U2
usw.
Grund für diese Maßnahme ist die Übernahme der S-Bahn in BVG-Regie, wobei die S-Bahnlinien mit S2 und S3 bezeichnet wurden. Im Mai wurde bereits eine entsprechend geänderte Netzspinne herausgegeben.
1984 Wagenpark
Neue Züge
für das Großprofil
Die BVG
erhält Züge der Baureihe F-84.
1. Oktober
U-Bahn
erreicht Spandau
Die Linie U7 wird fertiggestellt. Sie ist nun 32 Kilometer lang
und umfasst 40 Bahnhöfe. Die neuen Bahnhöfe heissen: Paulsternstraße, Haselhorst, Zitadelle, Altstadt Spandau und Rathaus Spandau
Die Linie 7 seither:
| Linie U7 | Rudow - Mehringd. - Fehrbelliner Pl. - Rohrdamm - Rathaus Spandau |

1. Oktober
S-Bahn
Inbetriebnahme der S-bahn zwischen Gesundbrunnen und Frohnau.
| Linie S2 | Frohnau - Gesundbrunnen - Friedrichstr. - Priesterweg - Lichtenrade |
Diese Linie hatte wieder den Umfang erreicht, den diese Zuggruppe vor der BVG-Übernahme hatte.
1. Februar
Die BVG eröffnet dritte S-Bahnlinie: Die Wannseebahn
| Linie S1 | Anhalter Bahnhof - Schöneberg - Steglitz - Zehlendorf - Wannsee |
1. März ![]()
Erster
Spatenstich an der VnK-Strecke zur Erweiterung der Linie E von
Tierpark über Hellersdorf nach Hönow.
1. Mai
Preiserhöhung
bei der BVG:
Die Einzelfahrt kostet anstatt 2,00 DM nunmehr 2,10 DM
1. Juni ![]()
Wegen
Bauarbeiten wird der Nordteil der Linie A im Osten ab
Senefelderplatz gesperrt.
Eigens für diesen Zweck wurde nördlich des Bahnhofs
Senefelderplatz ein Gleiswechel eingebaut.
25. September
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U-Bahnhof
Klosterstraße ist U-Bahnmuseum.
Am Südende des Bahnhofs wurde der alte Stellwerkstisch vom
Bahnhof Alexanderplatz aufgebaut. Am Nordende dagegen wurde im
nie genutzten dritten Gleistrog ein Teil des Schöneberger
Triebwagens 18 aufgestellt. Es hat den Anschein, als käme dieser
Wagen aus dem Tunnel.
Der Triebwagen 18 war der letzte Schöneberger, der die
Verschrottungsaktionen der vergangenen Jahre überlebt hat. Er
kam zur BVG Ost und war die letzten Jahre als Arbeitswagen
im Großprofil eingesetzt. Seit Ende der 70er war er abgestellt.
Bevor er im Bahnhof Klosterstraße aufgestellt wurde, wurde er
historisch korrekt hergerichtet.
30. September
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Die Linie A
nimmt den Betrieb bis Pankow wieder auf.
Der Bahnhof Pankow (Vinetastraße) erhielt im Inneren eine neue
Fliesenverkleidung: Beige Fliesen in unregelmäßiger Anordnung.
1985 ![]()
Die BVB
beschloss ein neues Farbschema für ihre Fahrzeuge. Hiernach
sollten die U-Bahnen künftig wie folgt aussehen:
Wagenkasten: Weiss; Türen, Dächer und Stirnwände: Zitrogelb
1986
Wagenpark
Für das Großprofil beschafft die BVG den Fahrzeugtyp F-86.
14. April ![]()
Im Osten wird
der Ernst-Thälmann-Park fertiggestellt. Gleichzeitig verliert
der Thälmannplatz seinen Namen. Dieser Platz, der durch die
geänderte Bebauungssituation ohnehin kein "Platz" mehr
ist, bleibt seither namenlos.
Demzufolge wurde auch der U-Bahnhof umbenannt:
Der U-Bahnhof Thälmannplatz wurde umbenannt in "Otto-Grotewohl-Straße".
Dieser Bahnhof ist der innerstädtische Endpunkt der Linie A.
1. Mai
Die BVG
erhöht ihre Fahrpreise:
Der Fahrpreis einer Einzelfahrt steigt von 2,10 DM auf 2,20 DM.
7. Mai ![]()
Feuer im
"Klostertunnel"
An diesem Tage sorgte ein Großbrand in Ostberlin für Aufregung. Ein im A-E-Verbindungstunnel an der Klosterstraße abgestellter U-Bahnwagen geriet in Brand. Insgesamt wurden neun U-Bahnwagen ein Raub der Flammen. Es handelte sich fast ausschließlich um Vorkriegswagen der Gattung A II. Ein weiterer Wagen diente als Stromwagen zur Überführung von Kleinprofilwagen nach Friedrichsfelde. Der Zugverkehr auf der Linie A wurde durch diesen Zwischenfall vorübergehend eingestellt. Gegen Abend nahm die BVB wieder einen Pendelverkehr auf.
13. Mai ![]()
Nach Behebung
des Brandschadens im Klostertunnel konnte auf der Linie A wieder
ein Umlaufbetrieb eingerichtet werden
1986
Wagenpark BVB
Man befürchtete, dass nach Fertigstellung dieser Linie nicht
genug U-Bahnwagen zur Verfügung stehen würden. Die BVB ist auf
der Suche nach weiteren U-Bahnwagen. Im Westen werden derzeit
keine U-Bahnwagen ausgemustert. Aber es gibt eine U-Bahn, die in
Kürze alte Züge entsorgen wollte: Hamburg! In Hamburg liefen in
jenem Jahr noch 50 Einheiten des /59 gebauten Typs DT-1. Die
BVB steht in Verhandlungen mit der Hamburger Hochbahn AG.
1987
750 Jahre Berlin
1987
M-Bahn
erweitert bis zum
Kemperplatz
Die M-Bahn
Am 31.Dezember legte die BVG die Hochbahnstrecke vom
Wittenbergplatz über Bülowstraße bis zum Gleisdreieck still.
Diese Maßnahme ergab sich daraus, daß die Tunnelstrecke über
Kurfürstenstraße weitgehend parallel verläuft.
Der Streckenbereich vom Bahnhof Gleisdreieck bis zur Sektorengrenze am Potsdamer Platz bot sich somit für neue Technologien an. Im November wurde in Braunschweig ein Magnetbahnsystem vorgestellt, für das eine Referenzstrecke gesucht wurde. Im Dezember beschloss das Berliner Abgeordnetenhaus die Errichtung einer solchen Bahn am Gleisdreick. Im Dezember begann man mit dem Bau dieser Strecke. Sie umfasste eine Länge von zunächst rund 600 Metern und reichte vom Bahnhof Gleisdreick (unten) bis hinter die Landwehrkanalbrücke und benutzte auf gesamter Länge das westliche Gleis der U-Bahn (Bis : Linie A I Richtung Ruhleben) Im Frühjahr war die Strecke in diesem Rahmen fertig, so daß im Sommer des selben Jahres mit einem Probebetrieb ohne Fahrgäste begonnen werden konnte.
In der Folgezeit wurde diese Strecke verlängert: Sie führte nördlich der Kanalbrücke in weitem Bogen an der Mauer entlang zum Kemperplatz. Hierbei handelt es sich um eine Neubaustrecke, die mit der U-Bahntrasse nichts zu tun hat.
Anfang konnte die Strecke fertiggestellt werden. Sie umfasste zwei neue M-Bahnhöfe: Bernburger Straße und Kemperplatz.
Ein Brandanschlag
und ein Unfall verhinderten die Betriebsaufnahme. Erst
am 28.August konnte ein für die Fahrgäste kostenloser
Probebetrieb organisiert werden. Der Magnetbahn sagte man damals
eine große Zukunft voraus: Die BVG plante allen Ernstes alle
Kleinprofil-Strecken langfristig auf Magnetbahnbetrieb
umzustellen. Jedenfalls war die Zukunft dieser Bahn für einige
Monate sichergestellt. Niemand rechnete mit den tiefgreifenden
Umwälzungen im Osten, an dessen Ende die Wiedervereinigung
stand. Der Fall der Mauer im November stellte die Existenz
der M-Bahn ernsthaft in Frage: Schließlich benutzte die M-Bahn
auf 600 Meter Länge die Gleistrasse einer U-Bahn, die dringend
zu reaktivieren war...
***
27. April
U-Bahn nach
Reinickendorf
Die Linie U8 wird ab Osloer Straße Richtung Norden verlängert
und erhält folgende Bahnhöfe: Franz-Neumann-Platz (Am Schäfersee), Residenzstraße und Paracelsus-Bad
Näheres zur Residenzstraßen-U-Bahn
| Linie U8 | Leinestraße - Hermannpl. - Kottb.Tor - Osloer Straße - Paracelsus-Bad |
Ist etwas zur Schreibweise von Parcelsus-Bad aufgefallen? Die Scheibweise "Paracelsusbad" in einem Wort wäre richtig! Die von der BVG verwendete Schreibweise mit Bindestrichen hingegen wäre korrekt, wenn der Name lauten würde: "Phillippus-Aureolus-Theophrastus-Bombastus von Hohenheim-Bad", so lautete der volle Name von Paracelsus.

1.Mai
Pünktlich zu
Beginn der B-750-Jubelfeiern erhöht die BVG die
Fahrpreise:
Statt 2,20 DM kostet die Einzelfahrt jetzt 2,30 DM
1. Mai
Die BVG
erhöht die Fahrpreise: Doch einiges ist neu: Es gibt einen
Kurzstreckenfahrschein, er kostet 1,70. Die Regelfahrt dagegen
kostet künftig: 2,70.
Neu bei dem Regelfahrschein ist, dass man sich seither zwei
Stunden lang frei im Netz bewegen darf. Also Rück- und
Rundfahrten sind statthaft.
1. Juli ![]()
Die U-Bahn
nach Hönow
Der erste Abschnitt reicht von Tierpark über Biesdorf-Süd bis
Elsterwerdaer Platz.
Näheres zur Hönower U-Bahnstrecke
| Linie E | Alexanderplatz - Frankfurter Allee - Tierpark - Elsterwerdaer Platz |
1988:
Wagenpark
Die BVG verkauft
U-Bahnzüge der Bauart D-57 an die BVB.
Der Verkauf wird in "Verrechnungseinheiten"
abgewickelt. Diese "Verrechnungseinheiten" gestatteten
der BVG auf Jahre die unentgeltliche Nutzung der Transitstrecken
(U6 und U8) unter dem Osten.
1988 ![]()
Der
Mohrentunnel
Der A-C-Tunnel.
Für Überführungsfahrten errichtet der Osten einen eingleisigen
Tunnel unter der Straßenkreuzung Friedrich-/Mohrenstraße.
Hierdurch sollte die (Ost-)Linie A mit der (West-)Linie U6
verbunden werden. Hintergrund: Es gab das Gerücht, dass die BVB
die U-Bahnstecke unter der Friedrichstraße selbst nutzen
möchte. Dies hätte verheerende Folgen für den Berufsverkehr
auf der U6.
1988 ![]()
Der Pankower Tunnel
Wenn die U-Bahnwagen der Kleinprofillinie A gewartet werden müssen, so benutzt die BVB ein zu einer kleinen Werkstatt umgebautes Kehrgleis am Rosa-Lux-Platz. Bei größeren Reparaturen wird es recht kompliziert: In diesem Falle müssen die Zuge über die Großprofillinie E nach Friedrichsfelde transportiert werden, da dies die einzige Betriebswerkstatt im östlichen Netz ist.
Dies wird seit so praktiziert. (vgl. Der A-E-Tunnel / ) Seither gibt es den Bedarf, an der Kleinprofillinie eine eigene Werkstatt zu errichten. Die erste Konsequenz war das erwähnte umgebaute Kehrgleis am Rosa-Luxemburg-Platz, welches entsprechend hergerichtet wurde. Doch war dies nur eine unbefriedigende Lösung, da umfangreiche Reparaturen auf so beengten Raum kaum möglich sind.
So entstand der Plan, eine neue Betriebswerkstatt zu errichten. Sie ist auf einem Industriegelände in Pankow zwischen der Granitzstraße und der Stettiner Bahn vorgesehen. Mit dem Bau sollte /89 begonnen werden. Dieser Bau erfordert zur Streckenanbindung einen etwa 600 Meter langen Tunnel bis zur vorhandenen Kehranlage am U-Bahnhof Pankow (Vinetastraße).
Da sich der Verlauf des Tunnels weitgehend mit einer geplanten Verlängerung der Linie A deckt, soll dieses Tunnelbauwerk von vornherein viergleisig ausgelegt werden. Es soll nach derzeitiger Planung zunächst von dem Ende der Kehranlage unter der Berliner Straße in Höhe der Binzstraße bis zur Kissingenstraße reichen. Dort wird sich der Tunnel niveaufrei teilen. Die späteren Verkehrsgleise führen geradeswegs weiter in den geplanten Umsteigebahnhof "Pankow", werden aber mit einer Wand vor dem S-Bahndamm zunächst versiegelt.
Die zur Werkstatt führenden Gleise dagegen werden zwischen Borkumstraße und Kissingenstraße abgesenkt und das Richtungsgleis nach Norden unterqueren. Anschließend steigen die Gleise wieder an und erreichen nach Austritt aus dem Tunnel an der Granitzstraße das Freigelände der Betriebswerkstatt.
Mitte der 90er Jahre soll die Betriebswerkstatt zur Verfügung stehen. Da dort auch Abstellkapazitäten vorgesehen sind, kann auf die Abstellgleise am Bahnhof Potsdamer Platz verzichtet werden. Diese Gleise erfordern einen sehr hohen Sicherheitsstandard, da sie zu einem Teil seit in Berlin (West) liegen. (vgl. Gebietstausch am Potsdamer Platz / )
7. Januar ![]()
Seither
fahren die Züge der Linie E im Osten im Einmannbetrieb.
1. Juli ![]()
Die Linie E
wird über Elsterwerdaer Platz hinaus bis nach Hönow
fertiggestellt und in Betrieb genommen.
Die neuen Bahnhöfe: Wuhletal, Albert-Norden-Straße, Heinz-Hoffmann-Straße,
Cottbusser Platz, Hellersdorf, Paul-Verner-Straße und Hönow.
Die beiden letztgenannten Bahnhöfe liegen nicht mehr im Ost-Berliner
Stadtgebiet, sondern im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder).
Näheres zur Hönower U-Bahnstrecke
Die Linie E seither:
| Linie E | Alexanderplatz - Ffurter All. - Tierpark - Elsterwerdaer Platz - Hönow |

28. August
Die Magnetbahn zwischen Gleisdreieck und
Kemperplatz nimmt einen kostenfreien Probebetrieb mit Fahrgästen
auf.
Sommer ![]()
Die BVB
erhält von der BVG Züge der Baureihe D-60.
Alle bei der BVB eingesetzten D-Einheiten (D-57 und D-60) werden
als Baureihe "D-I" geführt.
5. November ![]()
Letzte Altbauzüge
ausgemustert!
Die BVB
feiern die 100.ste Einheit des Typs G-I/1.
Dies wird zum Anlass genommen, alle noch verbliebenen A-Züge aus
dem Einsatz zu nehmen!
Dies war folglich der letzte Einsatztag der Baureihen A-I, A-IU, A-II und A-IIU.
| Baureihe A-I | Original-A-I-Züge (Baujahre -) |
| Baureihe A-IU | Original-Züge, die zwischen und auf der Linie E eingesetzt waren |
| Baureihe A-II | Original-A-II-Züge (Baujahre /29) |
| Baureihe A-IIU | Umbauzüge der BVG-West, übernommen |
Dies war somit der letzte Tag, an dem Vorkriegszüge bei der Berliner U-Bahn eingesetzt wurden.
9. November ![]()
"Ach,ja - mir ist eben mitgeteilt worden...
dass eine solche Mitteilung heute schon verbreitet worden ist, sie müsste eigentlich schon in Ihrem Besitz sein - also: Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen oder Verwandtschafts-Verhältnissen beantragt werden - die Genehmigungen hierzu werden von den zuständigen Volkspolizei-Dienststellen kurzfristig erteilt..." Günter Schabowski, seinerzeit Bezirkssekretär der SED-Kreisleitung Berlin, auf einer Pressekonferenz, die live im Fernsehen der DDR übertragen wurde, las weiter: "Um befreundete Staaten zu entlasten, habe man sich entschlossen, die Grenzübergänge zur BRD und nach Westberlin zu öffnen." Sekunden lang fassungslose Stille! Dann die Frage eines Reporters: "Ab wann?" Schabowski weiter: "Also - wenn ich richtig informiert bin - dann gilt diese Regelung sofort - unmittelbar."
Diese Mitteilung zog Schabowski wenige Augenblicke vor der Veröffentlichung aus der Hosentasche. Dies war nur ein zugesteckter Entwurf, der mit Sicherheit nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war.
Es war ein
Entwurf für ein neues "Reisegesetz", dass am 10.
November in Kraft treten sollte.
Doch dies konnte Günther Schabowski zu dem Zeitpunkt noch nicht
wissen.
Was zuvor passierte ist hinreichend in die Geschichtsbücher
eingegangen; Hier nochmals in Stichworten:
1985 gelangte
Michail Gorbatschow im Kreml an die Macht. Er ließ ab still
und heimlich gewisse Reformen in der Sowjetunion zu. Er
gestattete später dem Bruderstaat Ungarn zum Beispiel die
Demontage der gut befestigten Westgrenze zu Österreich. Dies
sprach sich natürlich in Windeseile in der DDR rum: Mit einem
Male wollten viele DDR-Bürger in Ungarn "Urlaub"
machen, um den Osten für immer zu verlassen. Für die Regierung
der DDR natürlich eine große Gefahr. Auch die damalige CSSR war
mit einem Mal an ihrer Westgrenze liberal, die Grenzer schossen
plötzlich nicht mehr auf flüchtende Personen. Daraufhin verbot
die DDR die Urlaubsreisen in die Bruderstaaten. Es kam zu
diplomatischen Winkelzügen und Problemen, als immer mehr
DDR-Bürger in den westlichen Botschaften Zuflucht suchten und
die Ausreise erzwingen wollten. Zunächst wurden diese
Vorkommnisse in den DDR-Medien totgeschwiegen, doch der Westen
berichtete ausführlich darüber. DDR-Staatschef Honecker blieb
nichts anderes übrig als in die Offensive zu gehen: Am 7.Oktober
feierte die DDR pompös ihren 40.Jahrestag: Im Palast der
Republik feierten die DDR-Oberen und draußen wurde demonstriert.
DDR-Chef Honecker trotzig: "Todgesagte leben länger!"
Gorbatschow der Westpresse gegenüber: "Gefahren warten nur
auf jene, die nicht auf das Leben reagieren." Das waren
klare Worte.
Am 18.Oktober gab Honecker auf, er legte "aus
gesundheitlichen Gründen" seine Ämter nieder. Neuer Staatschef war Egon Krenz. Auch Krenz war berüchtigt, hat er
doch das Niederwalzen der Pekinger Aufstände im Sommer
gutgeheißen. Er versuchte zunächst zu retten, was zu retten
war. Doch auch er musste eingestehen, dass es so nicht weiter
gehen konnte. Was am Ende stand ist bekannt: Am 9.November
öffnete die DDR ihre Westgrenzen für Jedermann.
Dies zog eine Kettenreaktion nach sich, an dessen Ende die
deutsche Wiedervereinigung stand.
***
Die Öffnung der
Grenzen im November
Nachdem
Günther Schabowski am frühen Abend im Fernsehen der DDR die
Öffnung der Innerdeutschen Grenze bekannt gab, gab es für viele
DDR-Bürger und vor allem Ostberliner kein Halten mehr: Sie
wollten wissen, was denn nun dran ist an den offenen Grenzen. In
der Hauptsache wollten sie natürlich den Westen kennen lernen,
schließlich war Berlin seit über 28 Jahren vollständig
getrennt.
Gegen 22.30 Uhr wurde der Grenzübergang an der Bornholmer
Straße als erster geöffnet. Im laufe der nächsten Stunden
wurden auch alle anderen Grenzübergänge für DDR-Bürger frei
gegeben. Offiziell wurde von den Organen ein Visum zur Ausreise
verlangt, doch in der Praxis kam nahezu jeder ohne Formalitäten
in den Westen.
In der Nacht (eine gewöhnliche Nacht zu einem Freitag) fand in
Berlin ein spontanes Fest des Wiedersehens statt. Gegen Null Uhr
ging aufgrund der immer zahlreicher nachströmenden DDR-Bürger
und Ostberliner im Westen nahezu nichts mehr: Der Kurfürstendamm
wurde kurzerhand voll gesperrt, die U- und S-Bahn fuhr rund um
die Uhr. Es war ein unbeschreibliches Chaos! "Wir Deutschen sind in dieser Nacht wohl das glücklichste Volk der Welt!"
sagte der Regierende Bürgermeister Momper gegenüber den Medien.
Für die BVG
war die Öffnung der Grenzen eine Herausforderung. Mit größter
Selbstverständlichkeit versahen BVGer und BVBer in dieser Nacht
den Dienst, obwohl sie sonst frei hätten. Schnell jedoch zeigte
sich, daß die vorhandenen Übergänge dem Aufkommen nicht
gewachsen waren. Insbesondere der Übergang Friedrichstraße
hatte enorme Probleme. Oft musste der Bahnsteig gesperrt werden,
da unentwegt Fahrgäste von der S-Bahn kommend nachdrängten.
Vielfach fuhren U-Bahnzüge ohne Halt durch, so zum Beispiel auf
der U9 vom Leopoldplatz zum Zoo.
11.November :
Eine
Boulevard-Zeitung öffnet heute mit dem Aufmacher:
Guten Morgen, Deutschland!
Heute wurde für diesen Tag mit einem noch höheren Verkehrsaufkommen gerechnet: Es war Samstag...
11. November ![]()
U-Bahnhof Jannowitzbrücke wurde eröffnet.
In einer Gemeinschaftsaktion von BVG und BVB wurde der
Transit-Bahnhof Jannowitzbrücke der U8 an diesem Tage wieder
eröffnet.
14. November
"Kochstraße
- Letzter Bahnhof in Berlin (West), letzter Bahnhof in Berlin
(West)!"
Auf diese Ansage auf den jeweils letzten Bahnhöfen auf den Linien U6 und U8 im Westteil der Stadt wird seit diesem Tag verzichtet.
In den 50er Jahren wurde die Ansage zur Sicherheit der Fahrgäste eingeführt mit dem Wortlaut "Letzter Bahnhof im Westsektor". wurde daraus der bis heute übliche Wortlaut. Auch bei der BVG-Ost war ein vergleichbarer Hinweis für das "Demokratische Berlin" bis üblich.
2./3. Dezember
Aufgrund der
ungeheuren Besuchermassen, werden alle Kleinprofilzüge bei der
BVG auf den Linien U1 und U2 konzentriert. Die Linien U3 und U4
werden daher nicht betrieben.
22. Dezember ![]()
Als zweiter
Transitbahnhof wird an diesem Tag der U-Bhf. Rosenthaler Platz wieder für Fahrgäste
freigegeben. Wie schon an der Jannowitzbrücke wurden in den
Zwischenebenen einige Bürotische aufgestellt um die
"Personenkontrolle" durchführen zu können. In der
Praxis ist das allerdings nur eine einfache Sichtkontrolle der
Ausweise. Diese Kontrolle hat nichts gemeinsam mit den
Kontrollen, wie sie noch wenige Tage vorher durchgeführt wurden.
(Mir haben sie am 5. November -vier Tage vor Fall der Mauer-
am Übergang Prinzenstraße mein Auto zerlegt, weil ich etwas
mehr Bücher bei der Ausreise aus Ostberlin dabei hatte, als für
einen "Tagesbesucher der Hauptstadt" üblich ist.)
