1880 | 1900 | 1910 | 1920 | 1930 | 1940 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000
Verkehrs- und Stadtchronik 1930-1939
U-Bahnchronik: Gehe zu: 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 1937 1938 1939
Die 1930er Jahre
2. Januar 1930
Neue
Verkehrstarife
Die BVG war gezwungen ihre Tarife zu erh�hen: Eine einfache
Fahrt kostete seither 25 Pfennige.
18. April 1930
U-Bahn nach
Gesundbrunnen: Die GN-Bahn
ist fertig!
Fertiggestellt wurde die Linie D auf dem gesamten Nordabschnitt.
Er umfasst die Bahnh�fe:
Jannowitzbr�cke, Alexanderplatz, Weinmeisterstra�e, Rosenthaler Platz, Bernauer Stra�e, Voltastra�e, Gesundbrunnen.
Linie D seither:
Linie D | Leinestra�e - Hermannplatz - Neanderstr. - Alex - Gesundbrunnen |
Netzplan von April 1930 (mit der nun fertigen GN-Bahn-Linie D)
1930 Wagenpark Gro�profil
F�r die damals noch im Bau befindliche Linie E werden weitere
U-Bahnwagen beschafft.
Es handelt sich hierbei um eine �berarbeitete Form der C-Wagen,
die zusammengefasst als C-III bezeichnet werden.
29. Juni 1930
Er�ffnung
der U-Bahn nach Pankow
Diese Strecke schlie�t am Hochbahnhof Nordring (heute
Sch�nhsr.Allee) an.
Neu ist der unterirdische Bahnhof "Pankow (Vinetastra�e)"
Die Linie A I ab dem 29. Juni 1930:
Linie A I | Pankow - Nordring - Alex - Bismarckstra�e - Wilhelmplatz |
Linie A I | Bismarckstra�e - Stadion (unabh�ngiger Zugumlauf) |
Linie A I | Stadion - Ruhleben (Pendelverkehr) |
1930 Wagenpark Gro�profil
Die C-I-Versuchswagen
Die BVG erhielt 3 Versuchswagen der 18-Meter-Bauart C.
1. September 1930
Am 18. April wurde im Zuge der GN-Bahn der Bahnhof Gesundbrunnen er�ffnet.
Dieser Bahnhof war zu dem Zeitpunkt noch eine Baustelle. Die beiden Zug�nge am
Nord- und S�dende konnten erst zum 1. Juli bzw. 1. September er�ffnet werden.
Bestandteil dieser Zug�nge sind die nunmehr l�ngsten Rolltreppen Berlins, mit
denen man den rund 18 Meter unter Gel�ndeniveau gelegenen Bahnsteig der U-Bahn
erreichen kann. Zugleich wurde der bemerkenswerte Eingangspavillon auf dem
Behmplatz seiner Bestimmung �bergeben.
Eingangspavillon U-Bhf. Gesundbrunnen (aus:
U-Bahnh�fe der Klassischen Moderne)
21. Dezember 1930
Neue U-Bahnlinie in der
Frankfurter Allee er�ffnet!
Mit der Linie E
nach Friedrichsfelde
Streckenerweiterungen
An diesem Tage wurde das Streckennetz umfangreich erweitert:
Die Linie C I wurde von Bergstra�e bis �ber Neuk�lln (S�dring) bis Grenzallee erweitert.
Au�erdem wurde drei Monate vor dem urspr�nglich geplanten Er�ffnungstermin die komplette Linie E fertiggestellt.
Die Strecken im Einzelnen:
Die Linie C-I wird im Neuk�llner Raum vom Bahnhof Bergstra�e bis zur Grenzallee verl�ngert. Neu sind die Bahnh�fe Neuk�lln und Grenzallee. Hinter letztgenannten befindet sich ein Rampenbauwerk, das am Sieversufer den Tunnel verl�sst. Dort war f�r sp�tere Zeiten eine Betriebswerkstatt vorgesehen.
Die Linie C-I seither:
Linie C I | Seestra�e - Belle-Alliance-Str. - Hermannplatz - Bergstra�e - Grenzallee |
Bei der anderen an diesem Tage er�ffneten Linie handelt es sich um die komplette Linie E, die sogenannte "Friedrichsfelder U-Bahn". Sie verf�gt �ber folgende Bahnh�fe: Alexanderplatz, Schillingstra�e, Strausberger Platz, Memeler Stra�e (heute: Weberwiese), Petersburger Stra�e (heute: Frankfurter Tor), Samariterstra�e, Frankfurter Allee, Magdalenenstra�e, Bahnhof Lichtenberg und Friedrichsfelde. Hinter dem Bahnhof Friedrichsfelde wurde eine Betriebswerkstatt angelegt: Die Betriebswerkstatt Friedrichsfelde
N�heres zur Linie E (Friedrichsfelder U-Bahn)
Die neue Linie E:
Linie E | Alexanderplatz - Petersburger Str. - Frankfurter Allee - Friedrichsfelde |
Netzplan von Dezember 1930 (mit der neuen Linie E)
1930
Die
Betriebswerkstatt Eisackstra�e (hinter dem U-Bahnhof
Hauptstra�e) wurde in diesem Jahr stillgelegt. Das in die
Werkstatt f�hrende Gleis wurde in der Folgezeit (bis 1932) im
Bereich der Kehrgleisanlage getrennt.
Sommer 1931
Baustopp
s�mtlicher U-Bahnprojekte
S�dlich des
Bahnhofs Leinestra�e ist ein U-Bahntunnel bis fast zum
Ringbahnhof Hermannstra�e entstanden. Ein Drittel des Bahnhofs
Hermannstra�e ist rohbaufertig.
Dieser Tunnel blieb die n�chsten Jahre ohne Funktion.
Nordwestlich des Bahnhofs Seestra�e sind zwei unabh�ngige Tunnelabschnitte f�r die Linie C entstanden. Auch sie wurden "eingemottet".
14. Juli 1931
Alfred
Frederik Elias Grenander,
Berlins gro�er U-Bahnarchitekt ist im Alter von 68 Jahren in
Berlin gestorben.
Alfred Grenander, ein Stichwort...
Der am 26.Juni 1863 geborene Architekt Alfred Frederik Elias Grenander
wuchs in Sk�lfde in Schweden auf. Paul Wallot holte ihn 1889 nach Berlin in das Baub�ro des Reichstages. Anschlie�end, nach der Fertigstellung des Reichstages, war Grenander an der Berliner Kunsthochschule t�tig, bevor er 1899 zur Hochbahngesellschaft wechselte und dort angestellt war. Zun�chst entwarf er Detaill�sungen im Rahmen des Hochbahnbaues, so zum Beispiel das leider nicht mehr vorhandene Kassenh�uschen am U-Bhf Knie. Viele Br�ckenwiderlager der Stammstrecke gehen auf seine Entw�rfe zur�ck. Ab 1904 entwarf er komplette U-Bahnh�fe f�r die Stadt Charlottenburg, ab 1905 auch f�r die Hochbahngesellschaft (u.a. U-Bhf Leipziger Platz, heute Potsdamer Pl.). Die �brige Spittelmarktlinie geht voll und ganz auf seine Pl�ne zur�ck.
Ab 1922 war Professor Grenander auch f�r die st�dtische Nord-S�d-Bahn AG t�tig, wo er das Erbe Heinrich Jennens antrat und mit Alfred Fehse zusammen die U-Bahnlinie C fertig stellte. W�hrend die Linie D architektonisch noch recht "bunt" war, was aber auch andere Gr�nde hat, hat Grenander die Linie E konsequent in bauh�uslerischer Klarheit nach seiner Architektur-Auffassung entworfen. Grenander war immer versucht, seinen eigenen Stil zu �berarbeiten, er hat nie altes wieder "aufgew�rmt". Deutlich wird dies am U-Bahnhof Alexanderplatz, den er 1910 entwarf. 1913 wurde dieser Bahnhof fertig und ab 1926 wurde dieser Bahnhof radikal umgebaut, obwohl die alte Bahnsteighalle der Linie A unver�ndert blieb. Man mag kaum glauben, dass der gesamte Bahnhof in seiner heutigen architektonisch gegens�tzlichen Form von einem Architekten stammt. Grenander hat aber nicht nur U-Bahnh�fe gebaut, -er entwarf fast 50 U-Bahnh�fe eigenverantwortlich, an zahlreichen weiteren Bahnh�fen wirkte er entscheidend mit- sondern war auch f�r Privatpersonen, Unternehmen und die Stadt t�tig. Von ihm stammt z.B. das Verwaltungsgeb�ude der Knorr Bremsenwerke AG in Rummelsburg und die Gotzkowskybr�cke in Moabit. Auch Hochbauten f�r die BVG entwarf Grenander, wie das Verwaltungsgeb�ude der BVG am Alexanderplatz oder das Umspannwerk am Hermannplatz, ein Klinkergeb�ude zur Stromversorgung der Linien C und D.
Grenander leitete bei der BVG das Konstruktionsb�ro, das nicht nur Neubauten sondern auch Umbauten an vorhandenen Bahnanlagen leitete.
11. August 1931
U-Bhf.
Stadion fertig
Am Stadion entstand ein neuer leistungsf�higer U-Bahnhof, der
das Provisorium von 1913 abl�ste.
Im Inneren des
Bahnhofsgeb�udes befindet sich das Stellwerk f�r die
Werkstattanlage.
Es handelt sich hierbei um das gr��te Hebelstellwerk Europas.
1983 wurde es au�er Betrieb genommen und sollte abgerissen werden. Doch einige ehemalige BVG-Mitarbeiter konnten das Stellwerk wegen seiner Einzigartigkeit erhalten und richteten dort ein U-Bahnmuseum ein. Dieses Museum kann heute besichtigt werden.
16. August 1931
Die Zugl�ufe
der Linie A I wurden zusammen gefasst. Seither brachte man an der
Deutschen Oper und am Stadion nicht mehr umsteigen, um nach
Ruhleben zu gelangen.
Die Linie A I seither:
Linie A I | Pankow - Alex - St�dt.Oper - Stadion - Ruhleben |
Linie A I | Pankow - Alex - St�dt.Oper - Wilhelmplatz (jed. zweite Zug) |
1931
U-Bhf.
Onkel-Toms-H�tte fertiggestellt
Dieser Bahnhof wurde in den Monaten zuvor umgebaut, ein Einkaufzentrum wurde eingegliedert.
1. April 1932
Nord-S�d-Bahn AG wird aufgel�st.
Die Nord-S�d-Bahn AG ist 1922 von der Stadt Berlin mit der Aufgabe
gegr�ndet worden, den U-Bahnverkehr auf der Nord-S�d-Bahn zu betreiben. Als
die Stadt Berlin in ihrer Not im Dezember 1922 einen Betriebsvertrag mit der
Hochbahngesellschaft schloss, fielen der Nord-S�d-Bahn AG nur noch planerische
Aufgaben zu. Sie f�hrte seither - auch nach Gr�ndung der BVG - s�mtliche
Planungsarbeiten f�r den U-Bahnneubau aus. Seit 1931 aber ruht der U-Bahnneubau
komplett. Es war zu diesem Zeitpunkt auch nicht absehbar, wann der U-Bahnneubau
wieder aufgenommen werden soll. Aus diesem Grunde war das Unternehmen zwecklos
geworden. Somit wurde die Nord-S�d-Bahn AG als Tochterunternehmen der BVG zum
1. April liquidiert und aus dem Handelsregister gel�scht.
1932
Am U-Bhf.
Wilhelmplatz wird der letzte "Handblock" au�er betrieb
genommen.
Somit ist der Umbau des Signalsystems im gesamten Netz
abgeschlossen.
30. Januar
Die Macht�bernahme
Adolf Hitler
hat mit seiner "NSDAP" die Macht erschlichen.
28. Februar
Der Reichstag
ist ausgebrannt.
24. April 1933
Der U-Bhf.
Reichskanzlerplatz (heute: Th.-Heuss-Pl.) wird umbenannt in
"Adolf-Hitler-Platz"
3. Juni 1933
Der U-Bhf.
Hasenheide (heute: S�dstern) wird umbenannt in "Kaiser-Friedrich-Platz"
Netzplan von Mai 1933
1. Juli 1933
Am
Innsbrucker Platz in Sch�neberg wurde der S-Bahnhof der Ringbahn
er�ffnet.
Auch der U-Bahnhof Hauptstra�e wurde umbenannt:
Er hei�t seither "Innsbrucker Platz (Hauptstra�e)"
Januar 1934
Die BVG
b�ndelt ihre Verwaltung in der K�thener Stra�e
Ein Teil der
Verwaltung war bislang auch am Leipziger Platz untergebracht. Es
war die ehemalige Verwaltung der Stra�enbahn.
Das Verwaltungsgeb�ude in der K�thener Stra�e dagegen war
fr�her die Verwaltung der Hochbahngesellschaft.
Fr�hjahr 1934
Baubeginn der
Nord-S�d-S-Bahn am Stettiner Bahnhof
1. Mai 1934
Der U-Bahnhof
Sch�nhauser Tor (heute: Rosa-Luxemburg-Pl.) wird umbenannt in
"Horst-Wessel-Platz". Kaum bekannt
dagegen d�rfte heute sein, dass der heutige Stadtteil
Friedrichshain damals "Horst-Wessel-Stadt" hie�.
16. August 1934
Der U-Bahnhof
St�dtische Oper (Bismarckstra�e) wird umbenannt in
"Deutsches
Opernhaus (Bismarckstra�e)", er hei�t heute Deutsche Oper.
1935 Wagenpark Kleinprofil
Die BVG mustert eine Reihe alter A-I-Wagen aus. Es sind Wagen der
ersten Beschaffungsjahre.
1. Februar 1935
Der 1906
er�ffnete U-Bhf. Wilhelmplatz wurde umbenannt in "Richard-Wagner-Platz"
1. M�rz 1935
Der 1913
er�ffnete und 1931 umgebaute U-Bahnhof Stadion wurde umbenannt
in "Reichssportfeld"
1. Juni 1935
Der 1913
er�ffnete U-Bahnhof Inselbr�cke wurde umbenannt in "M�rkisches Museum"
1936
Der U-Bahnhof
Kaiserdamm bekam eine Namenserg�nzung. Sein neuer Name lautet
nun "Kaiserdamm
(Messedamm)".
1. Februar 1936
Der U-Bahnhof
Nordring wird umbenannt. Der neue Name lautet "Sch�nhauser Allee".
Au�erdem wird der Umsteigebahnhof Friedrichstadt umbenannt. Der neue Name lautet nun: "Stadtmitte (Leipziger Stra�e)" f�r die Linie C und "Stadtmitte (Mohrenstra�e)" f�r die Linie A.
28. Juli 1936
Nord-S�d-S-Bahn er�ffnet!
Der erste Abschnitt dieser Strecke reicht vom Stettiner Bahnhof
bis zum Bahnhof Unter den Linden.
Am Bahnhof Friedrichstra�e kann umgestiegen werden zur Stadtbahn
und zur U-Bahnlinie C.
2. August 1936
Bis zum 16.
August finden in Berlin die Olympischen Sommerspiele statt.
1937
Am Bahnhof
Frankfurter Allee soll k�nftig darauf hingewiesen werden, dass
dort die Ringbahn erreicht werden kann.
Aus diesem Grunde bekommt dieser U-Bahnhof einen Namenszusatz:
"Frankfurter
Allee (Ringbahn)".
1. Oktober 1937
Auf F�hrerbefehl
werden zwei U-Bahnh�fe umbenannt:
Der Bahnhof Flughafen wird umbenannt in "Paradestra�e" und der Bahnhof
Kreuzberg wird umbenannt in "Flughafen".
Hintergrund ist der im Bau befindliche neue Zentralflughafen, der sein Empfangsgeb�ude am ehemaligen Bahnhof Kreuzberg haben wird. Allerdings ist der neue Flughafen bei weitem noch nicht fertig.
1937 Wagenpark
Die BVG
trennt sich von 20 Trieb und 20 Beiwagen der ersten
Beschaffungsjahre.
Die Wagen der ersten Beschaffungsjahre
1. Januar 1938
Die BVG ist
und bleibt ein rein st�dtisches Unternehmen.
Sie firmiert um in "Berliner Verkehrs-Betriebe (BVG)"
Bisher nannte sich die BVG "Berliner
Verkehrs-Aktiengesellschaft"
1938
Die Stadt
beginnt an einigen Stellen mit dem Bau neuer U-Bahnstrecken:
Im Einzelnen: Adolf-Hitler-Platz (heute: Th.-Heuss-Platz),
Tempelhofer Damm, Charlottenburger Chaussee (heute: Stra�e des
17. Juni) und an der M�hlendammbr�cke
In erster Linie handelt es sich um Bauvorleistungen f�r
zuk�nftige U-Bahnprojekte.
9. November 1938
Reichspogromnacht
Germania - Die neue Hauptstadt Deutschlands
Albert Speer hat
im Auftrage Hitlers ein neues Berlin geplant.
F�r die Ausf�hrung dieser Planungen m�ssten gro�e Teile
Berlins abgerissen werden. Hauptbestandteil dieser Pl�ne ist die
neue "Nord-S�d-Achse", die sich mit ihren imposanten
Geb�uden vom Reichstagsgeb�ude s�dw�rts bis nach Mariendorf
ziehen soll. Diesen Pl�nen muss auch das U-Bahnnetz mit seinen
Planungen angepasst werden. Es sind sehr umfangreiche Umbauten
und Neubauplanungen vorgesehen. Zum Beispiel wird das gesamte
Areal um das Gleisdreieck beseitigt. Stattdessen werden diese
Hochbahnstrecken als unterirdische Strecken neu erstellt.
Nachfolgend werden die U-Bahnplanungen vereinfacht dargestellt:
1. Januar 1939
Der U-Bhf.
Kaiser-Friedrich-Platz (heute: S�dstern) wurde umbenannt in
"Gardepionierplatz"
31. August 1939
Erlass zur
Einrichtung von Luftschutzr�umen in �ffentlichen und privaten
Geb�uden.
1. September 1939
Der Zweite
Weltkrieg ist ausgebrochen!
Die U-Bahn und
der Zweite Weltkrieg
Nat�rlich hatten die Ereignisse des Krieges im Laufe der Jahre
zunehmend Einfluss auf das Geschehen bei der BVG. Die ersten
Einschr�nkungen gab es im Februar 1940 f�r alle sichtbar: In
den Bahnh�fen verschwanden s�mtliche Netzpl�ne, die relativ
genaue Stadtpl�ne Berlins waren.
Doch schon fr�her ging es los: 1939 gab es einen Erlass, dass R�umlichkeiten zu �ffentlichen Schutzr�umen auszubauen waren. Dieser Prozess setzte sich bis Anfang der 40er Jahre fort. Umbauten gr��eren Stils fanden statt in folgenden Bahnh�fen: Alexanderplatz, Moritzplatz, Lichtenberg, Nollendorfplatz und Gesundbrunnen aber auch in noch nicht er�ffneten Bahnh�fen wie dem erst 1996 er�ffneten Bahnhof Hermannstra�e.
Auch sonst waren
�nderungen auszuf�hren: Die Bahnsteigkanten waren mit wei�er
Farbe kenntlich zu machen, die Signale und auch die
Zuginnenbeleuchtung war abzublenden, zumindest auf den
oberirdischen Streckenabschnitten, dies war die Folge von
Verdunkelungsanordnungen. Aus diesem Grunde wurden auch bauliche
Ver�nderungen vorgenommen: Am Bahnhof Spittelmarkt mussten deshalb die der Spree zugewandten Fenster vermauert werden. Auch
betrieblich wurden Vorkehrungen getroffen: So wurden zus�tzliche
Sitzb�nke aufgestellt und Sanit�tshilfskr�fte f�r den
Krisenfall st�ndig auf Bahnh�fen postiert. Ebenso waren alle
Sperrwehre an Flussunterfahrungen personell rund um die Uhr
besetzt, damit diese Tore bei Alarm geschlossen werden konnten.
Dies jedoch war alles harmlos gegen�ber dem, was noch kommen
sollte: Die feindlichen Angriffe!
Der erste dokumentierte Schaden ereignete sich in der N�he des
Bahnhofes Kottbusser Tor, wo eine Bombe in den Boden einschlug
und die Tunneldecke der Linie D besch�digte. Es war nur ein
Blindg�nger. Das war am 29. August 1940. Damals war ein
Fliegerangriff etwas Besonderes und die Bev�lkerung kam von weit
her, um solche Sch�den in Augenschein zu nehmen! Auch dies
�nderte sich bald.
Am 21.Oktober 1940 zum Beispiel erhielt der Bahnhof Stadtpark
seinen ersten Volltreffer. Es sollten an diesem Ort noch weitere
folgen. Am 16.Dezember wurde westlich von Wittenbergplatz der
Zugverkehr eingestellt: Eine Bombe durchschlug in der
Tauentzienstra�e die Tunneldecke und sorgte f�r heftige
Sch�den. Am 21.Dezember 1940 wurde erstmalig der Betrieb auf der
Kreuzberger Hochbahnstrecke eingestellt, nachdem diese Strecke
einen Schaden
erlitt.
Danach war f�r l�ngere Zeit relative Ruhe. Erst ab Mai 1943
ging es richtig los: Am 2.August erging von der Regierung die
Aufforderung, Berlin zu verlassen: Es war die Zeit der leidigen
aber lebensrettenden "Kinderlandverschickungen", f�r
die Kinder oftmals ein Abschied f�r immer.
Am 3.September 1943 erlitt die Hauptwerkstatt Grunewald einen schweren Schaden, 40 abgestellte U-Bahnwagen wurden ein Raub der Flammen. Am 23.November 1943 wurde das BVG-Verwaltungsgeb�ude in der K�thener Stra�e zerst�rt. F�r die U-Bahn mit der Folge, dass der Nachrichten- und Fernsprechverkehr zusammenbrach. Am 30.Januar 1944 gab es einen schweren Angriff, wodurch ein Gro�teil des U-Bahnnetzes erst mal stillstand. (Linie A: Potsdamer Pl. - Zoo und bis Breitenbachplatz; Linien B I und B II komplett sowie Linie C II) Am 15.Februar 1944 wurden die Bahnhofe Gleisdreieck und Reichssportfeld schwer besch�digt - beide Bahnh�fe sind f�r den U-Bahnbetrieb von gro�er Wichtigkeit. Am 21.Mai 1944 wurde die Betriebswerkstatt Seestra�e weitgehend zerst�rt.
Ab dem 26.Januar
1945 wurde der verbliebene Zugumlauf auf allen Strecken auf 30
Minuten gestreckt. Am 3.Februar 1945 gab es einen �u�erst schweren Angriff auf die Reichshauptstadt: Die Liste der bei
diesem Angriff zerst�rten Bahnh�fe ist endlos, allein 27
Volltreffer. Eine Bombe durchschlug die Tunneldecke im Bahnhof
Hallesches Tor und t�tete 43 anwesende Fahrg�ste. Am
Bayerischen Platz standen zwei Z�ge im Bahnhof, w�hrend mehrere
Bomben einschlugen: Sie zerst�rten den Bahnhof und t�teten 63
Menschen. Schlimm waren die Folgen durch drei Einschl�ge in den
Bahnhof Memeler Stra�e, wo 200 Menschen (viele Frauen und
Kinder) ums Leben kamen. Dieser Horrorbericht lie�e sich noch
fortsetzen! Nach diesem Angriff fuhren noch Z�ge auf folgenden
Strecken:
Linie A I: Pankow - Alexanderplatz
Linie A I: Zoolog.Gtn.- Ruhleben und Richard-Wagner-Platz
Linie C I: Seestra�e - Stettiner Bahnhof
Linie D: Gesundbrunnen - Alexanderplatz
Seit dem 12.April 1945 d�rfen nur noch Inhaber eines Sonderausweises die U-Bahn benutzen. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Russen schon in den Vororten Berlins, von der U-Bahn war schon nicht mehr viel �brig, Strecke um Strecke wurde stillgelegt, weil die Sch�den nicht mehr unter Kontrolle zu bringen waren. Ab dem 19.April wurde der Zugtakt nochmals erheblich gestreckt. Man konnte nun keineswegs mehr von einem "regelm��igen" Zugverkehr sprechen, es war nur noch ein gelegentlicher Verkehr auf den verbliebenen Strecken. Die Stromlieferungen waren �u�erst ungleichm��ig, au�erdem konnte jederzeit ein erneuter Angriff kommen.
Am 25.April 1945
bestand das "U-Bahnnetz" nur noch aus zwei U-Bahnz�gen
der Linie A I: Ein Zug fuhr von Wittenbergplatz bis Kaiserdamm,
der zweite von Kaiserdamm nach Ruhleben. Gegen 18 Uhr stand das
Kraftwerk Unterspree unter direkten Beschuss, so wurde die
Stromversorgung beendet mit der Folge, dass f�r die Berliner U-Bahn der Krieg zu Ende war.
***
F�r Details: Die Berliner U-Bahn und der Krieg