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Verkehrs- und Stadtchronik 1910-1919
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1. Januar 1910
Die Hochbahngesellschaft verkauft die "Flachbahn" (Warschauer
Br�cke - Zentralviehhof) f�r 700.000 RM an die Stadt Berlin.
M�rz
Baubeginn der
"Erweiterten Spittelmarktlinie" zun�chst bis zum
Alexanderplatz
Jahresende
Baubeginn der
"Kurf�rstendamm-U-Bahn" bis Uhlandstra�e
30. November
Vertrag
zwischen der Hochbahngesellschaft und der Stadt Sch�neberg
zwecks Tarifgemeinschaft mit der Sch�neberger Untergrundbahn
wird unterzeichnet.
1. Dezember
Sch�neberg hat eigene
Untergrundbahn!
Feierliche
Er�ffnung der Sch�neberger Untergrundbahn auf gesamter
Betriebsl�nge.
Die Bahnh�fe:
Nollendorfplatz, Viktoria-Luise-Platz, Bayerischer Platz, Stadtpark (heute: Rath.Sch�neberg), Hauptstra�e (heute: Innsbrucker
Platz)
Am Nollendorfplatz besteht ein �berdachter Direkt�bergang zur
Berliner Hochbahn, aber keine Gleisverbindung. Daher ist diese
Linie betrieblich autonom.
Zu dieser Bahn geh�rt eine eigene Betriebswerkstatt an der
Sch�neberger Eisackstra�e und 12 Triebwagen. Die Triebwagen
verf�gen jeweils �ber zwei Fahrmotoren und eine
2/3-Klassenaufteilung der III. und II. Klasse.
Die Sch�neberger Untergrundbahn
Der Wagenpark dieser eigenst�ndigen U-Bahnstrecke
Zuggr.I | Warschauer Br. - M�ckernbr�cke - Leipziger Platz - Spittelmarkt |
Zuggr.II | Warschauer Br. - M�ckernbr�cke - B�lowstra�e - Zoologischer Garten |
Zuggr.III | Spittelmarkt - Leipziger Platz - B�lowstra�e - Zoo - Bismarckstra�e - Wilhelmplatz |
Zuggr.IV | Bismarckstra�e - Reichskanzlerplatz (Westendstrecke) |
Sch�neberg | Nollendorfplatz - Bayerischer Platz - Hauptstra�e |
1910 Wagenpark
Beschaffung
der "11.Lieferung":
4 Trieb- und 4 Beiwagen bekannter Hochbahnbauart.
Wagenpark: Die sp�ten Holzwagen
Netzplan Dezember 1910 (mit der eigenst�ndigen Sch�neberger U-Bahn)
eigene Graphik
30. Juli
Umbaubeginn
am U-Bhf. Wittenbergplatz.
1. November
Hochbahngesellschaft
nahm zweites Kraftwerk in Ruhleben in Betrieb: Das Kraftwerk
"Unterspree"
1.Dezember
Betriebs�bernahme
der Sch�neberger U-Bahn von Siemens & Halske
Lt. Betriebsvertrag f�hrte Siemens im ersten Betriebsjahr den
U-Bahnbetrieb selbst durch.
Wagenpark 1911:
Beschaffung
der "12. Lieferung":
6 Triebwagen III. Klasse und 12 Beiwagen.
Neu bei diesen Beiwagen ist, dass sie eine Klassenaufteilung zu
2/3 der III. und II.Klasse erhielten.
Wagenpark: Die sp�ten Holzwagen
15. Februar
10 Jahre Berliner Hochbahn
Ministerfahrt der Hamburger Hochbahn
1. M�rz
Betriebsaufnahme
der Hamburger Hochbahn auf einem Teilst�ck der
sog. "Ringlinie" zwischen Rathausmarkt und Barmbeck
Die Hamburger
Hochbahn lehnt sich technisch sehr eng an die Berliner Hochbahn
an. Wesentliche Unterschiede
bestehen lediglich in dem etwas vergr��erten Fahrzeugprofil
sowie in der h�ngenden Stromschienen-Konstruktion, sowie der
Verzicht auf die Schlupft�r in der Stirnfront der Fahrzeuge.
www.hochbahnbuch.de,
die Seite von Andr� Loop
www.hochbahn.com,
die Seite der Hamburger Hochbahn AG
18. M�rz
Stadt Berlin
gestattet der AEG den Bau der Gesundbrunnen-Neuk�llner Bahn.
Entsprechender Vertrag wurde unterzeichnet.
27. M�rz
Wassereinbruch
an der Inselbr�cke
Im Zuge der Bauarbeiten an der "Erweiterten
Spittelmarktlinie" (auch "Centrumslinie" genannt)
kam es zu einem Wassereinbruch. Verantwortlich war ein
Konstruktionsfehler bei dieser ersten offen gebauten
Flussunterfahrung Deutschlands.
2. April
Bedingt durch
den Wassereinbruch war der U-Bahnverkehr zwischen Spittelmarkt
und Leipziger Platz nicht m�glich. An diesem Tage konnte der
Zugverkehr wieder aufgenommen werden, nachdem der Tunnel
leergepumpt wurde.
Mai
In diesem
Monat begannen die Bauarbeiten am Gleisdreieck.
Anstatt eines Gleisdreiecks wurde daraus eine kreuzf�rmige
Anlage mit einem Bahnhof. Zun�chst wurde der laufende
Hochbahnbetrieb nicht beeintr�chtigt.
25. Juli
Letztmalig
fuhren an diesem Tage Z�ge von Warschauer Br�cke nach
Spittelmarkt.
Die Gleisverbindung M�ckernbr�cke - Leipziger Platz wurde
aufgrund der voranschreitenden Bauarbeiten im Gleisdreieck
stillgelegt.
2.November
An diesem
Tage wurde der durchgehende Zugverkehr Warschauer Br�cke - Zoo
stillgelegt.
Die Bauarbeiten am Gleisdreieck machen auch diese Stillegung
erforderlich
3. November
U-Bhf.
"Gleisdreieck" er�ffnet.
Von nun an endeten die von Warschauer Br�cke kommenden Z�ge im
provisorisch fertigen Bahnhof Gleisdreieck. Auch die Z�ge zwischen Zoo und
Spittelmarkt halten seither hier.
Der Bahnhof
Gleisdreieck
Im Zusammenhang mit den Bauten der ersten Hochbahnstrecken
entstand im Zentrum des Streckennetzes das sogenannte
Gleisdreieck. Diese dreieckige Gleisanlage gestattete einen
freiz�gigen Zugverkehr in alle erdenklichen Richtungen. Negativ
dagegen fiel auf, dass eine maximale Zugdichte von f�nf Minuten
vorgegeben war. Hinzu kam die un�bersichtliche und dazu schwer
einsehbare Konstruktion der Anlage.
Am 26.September 1908 kam es aufgrund dieser Voraussetzungen zu
einem folgenschweren Unfall: Zwei Z�ge n�herten sich dieser
Anlage und sollten Richtung Warschauer Br�cke fahren. Einer der
Z�ge hatte Verfr�hung und h�tte vor der Anlage am
HALT-zeigenden Signal warten m�ssen. Aus schwer
nachvollziehbaren Gr�nden �bersahen sowohl der Zugf�hrer als
auch der Begleiter das rote Signal und der Zug fuhr in die Anlage
ein. Einzig der Stellwerk-Bedienstete konnte das Unheil kommen
sehen aber nichts dagegen unternehmen, da die Z�ge damals weder
�ber Funk noch �ber eine Zwangsbremsanlage verf�gten. Der
verfr�hte Zug fuhr dem planm��igen Zug in die Flanke und
dr�ckte die ersten beiden Wagen aus den Schienen. Ein Wagen
st�rzte hierbei vom Viadukt in die Tiefe. Durch diesen
Zwischenfall kamen 21 Personen ums Leben.
F�r die Stadt war dies Anlass genug, die Hochbahngesellschaft zu
einem Umbau der Anlage zu zwingen. Dieser Umbau fand unter
laufendem Betrieb zwischen Sommer 1912 und August 1913 statt.
Die Gleisverzweigungen wurden aufgehoben und gleichzeitig wurde
ein Bahnhof eingef�gt, der nach Pl�nen von Sepp Kaiser
entstand.
Der Bahnhof -eine st�hlerne Hallenkonstruktion- ruht auf einem
Fundament vieler steinerner Viaduktb�gen. In der unteren Ebene,
die �ber einen Zugang verf�gt, halten die Z�ge von
Spittelmarkt nach Wilhelmplatz und zur�ck; im oberen
Bahnhofsbereich dagegen halten die Z�ge von und nach Warschauer
Br�cke. Die beiden Ebenen sind �ber ein Treppenkreuz
miteinander verbunden. Betrieblich wird die Strecke zur
Warschauer Br�cke unabh�ngig betrieben, dennoch sind am
Gleisdreieck Gleisverbindungen vorhanden, um U-Bahnwagen
austauschen zu k�nnen. Die R�umlichkeiten unterhalb des
Bahnhofes werden seither f�r innerbetriebliche Zwecke der U-Bahn
als Werkst�tten genutzt.
Die Zuggruppen (Linien) ab 3. November 1912:
Zuggr.I | Spittelmarkt - Leipziger Platz - B�lowstra�e - Zoo - Bismarckstra�e - Wilhelmplatz |
Zuggr.II | Warschauer Br�cke - Gleisdreieck (�stliche Stammstrecke) |
Zuggr.III | Nollendorfplatz - Bayerischer Platz - Hauptstra�e (Sch�neberger U-Bahn) |
Zuggr.IV | Bismarckstra�e - Reichskanzlerplatz (Westendstrecke) |
3. November
Westlich der
Siedlung Westend nimmt die Hochbahngesellschaft die neue
Betriebswerkstatt "Grunewald" in Betrieb. Sie ist durch
einen zweigleisigen Tunnel unter der Reichsstra�e vom U-Bhf.
Reichskanzlerplatz aus erreichbar.
1. Dezember
Der neue
U-Bahnhof Wittenbergplatz wurde in Betrieb genommen.
Vom alten U-Bhf. aus dem Jahre 1902 war nichts �brig geblieben.
Der neue Bahnhof verf�gt �ber 5 Gleise, wovon zun�chst nur
zwei Gleise in Betrieb waren.
Oberirdisch wurde eine damals umstrittene neue Eingangshalle
erbaut, die den Platz v�llig beherrscht.
Architekt dieser Anlage ist Alfred Grenander.
Der neue U-Bhf Wittenbergplatz
1912 Wagenpark
Die Hochbahn
bekommt 4 Triebwagen III.Klasse und 4 Beiwagen beider Klassen.
Wagenpark: Die sp�ten Holzwagen
Auch die Sch�neberger U-Bahn bekommt zu ihren 12 Triebwagen 6 baugleiche hinzu.
Der Wagenpark dieser eigenst�ndigen U-Bahnstrecke
2. Dezember
Die Stadt
Berlin beginnt mit dem Bau der sogenannten
"Nord-S�d-Bahn" in der Chausseestra�e.
21. Januar
Betriebswerkstatt
Grunewald wurde in Betrieb genommen.
Die Anlage umfasst zun�chst ein Hauptwerkst�tten-Komplex mit
den dazugeh�rigen Einrichtungen, sowie einen Wagenschuppen mit
12 Gleisen. Die Anlage ist derart ausgedehnt, dass zu einem
sp�teren Zeitpunkt drei weitere Wagenschuppen erstellt werden
konnten. Auch der Hauptwerkstattbereich kann um das Doppelte
vergr��ert werden.
8. Juni
Fertigstellung
des neuen Bahnhofs "Stadion"
Dieser behelfsm��ige Bahnhof entstand auf dem Gel�nde der
Werkstatt Grunewald und erm�glichte U-Bahnfahrten zum Deutschen
Stadion bei entsprechenden Anl�ssen. In der Tat wurde die
Strecke ab Reichskanzlerplatz nur bei sportlichen Veranstaltungen
genutzt.
Die U-Bahn unter
der Reichsstra�e
1908 begann die Hochbahngesellschaft den U-Bahntunnel vom
Reichskanzlerplatz aus unter der Reichsstra�e und der
Schwarzburgallee voranzutreiben. Bestandteil dieses Tunnels war
ein Bahnhofsfragment, das 1922 als "Neu-Westend"
er�ffnet wurde. Der Tunnel diente ab Ende 1912 als
Zufahrtstunnel zur neuen gro�r�umigen Betriebswerkstatt am
Machandelweg. Im Fr�hjahr 1913 erfolgte der Bau eines
behelfsm��igen Bahnhofs bei dieser Werkstatt: Dem Bahnhof
Stadion. Er ging am 8.Juni 1913 in Betrieb. Der Entwurf f�r
diesen einfachen im Einschnitt gelegenen Bahnhof stammte von Sepp
Kaiser, der auch den Hochbahnhof Gleisdreieck entwarf. Gegen
1929-31 wurde dieser Bahnhof durch einen Neubau von Alfred
Grenander ersetzt. Der Neubau �bernahm die Bahnhofsbezeichnung
"Stadion". 1935 wurde der Bahnhof in
"Reichssportfeld" umbenannt. Die n�chste Umbenennung
erfolgte 1950, also 5 Jahre, nachdem das "Reich"
aufgeh�rt hat zu existieren. Der neue Name lautete
"Olympia-Stadion". 1991 erfolgte die Umbenennung in
"Olympia-Stadion Ost" um 1999 wieder in
"Olympia-Stadion" zur�ckbenannt zu werden.
***
1. Juli Betriebser�ffnung der
Centrumslinie
Die Centrumslinie schlie�t am Spittelmarkt an die
Spittelmarktlinie an. Die Bahnh�fe:
Inselbr�cke (heute: M�rkisches
Museum), Klosterstra�e, Alexanderplatz
Zwischen den Bahnh�fen Inselbr�cke und Klosterstra�e
unterquert die Bahn die Spree. Der Bahnhof Klosterstra�e wurde
baulich so vorbereitet, dass hier zu einem sp�teren Zeitpunkt
eine weitere Linie (nach Friedrichshain) ausgef�delt werden
k�nnte.
Am Alex findet die neue Strecke f�r einige Wochen ihr Ende.
Schnell entwickelte sich diese Linie zur Wichtigsten im gesamten
Netz: Die Z�ge ab hier fahren bis zum Charlottenburger
Wilhelmplatz.
27. Juli
U-Bahn erreicht den
Nordring
Die Centrumslinie wurde ab Alex erweitert bis zum Nordring.
Ein Teil der Strecke wurde, trotz erheblicher Proteste der
Anlieger, als Hochbahn ausgef�hrt.
Die Sch�nhauser Allee bot sich aufgrund ihrer Breite f�r eine
Hochbahn an.
Die Bahnh�fe:
Sch�nhauser
Tor (heute: Rosa-Luxemburg-Pl.), Senefelderplatz, Danziger Stra�e (heute: Eberswalder Str.), Nordring (heute: Sch�nhauser
Allee).
Trotz geplanter Erweiterung nach Pankow gilt die Centrumslinie
als fertiggestellt.
Erstmalig wurde auf dieser Strecke ein neues automatisches
Signalsystem der Fa. Siemens verwendet. Es erh�ht die
Betriebssicherheit der U-Bahn wesentlich.
Netzplan Juli 1913 (mit der neuen Centrums- und Nordringstrecke)
eigene Graphik
August
Die
Bauarbeiten am Gleisdreieck sind abgeschlossen.
Das "Gleisdreieck" lebt nur noch als Name weiter.
Die Strecken kreuzen sich in diesem Bahnhof nur noch. F�r
interne Zwecke existiert ein Verbindungsgleis beider Strecken.
9. Oktober
In
Anwesenheit von Polit-Prominenz wurde an diesem Tage die
"Wilmersdorf-Dahlemer Schnellbahn" feierlich er�ffnet.
12. Oktober
U-Bahn in Wilmersdorf und
Dahlem er�ffnet
Inbetriebnahme
von zwei U-Bahnstrecken: Der Wilmersdorf-Dahlemer U-Bahn und der
Kurf�rstendamm-U-Bahn.
Die Kurf�rstendamm-U-Bahn f�hrt vom Wittenbergplatz unter dem Ku�damm bis zur Uhlandstra�e und entstand auf Veranlassung der Stadt Charlottenburg. Ihr einziger Bahnhof ist der U-Bhf. Uhlandstra�e. F�r einen sp�teren Zeitpunkt war eine Verl�ngerung nach Halensee vorgesehen.
N�heres zur Kurf�rstendamm-U-Bahn
Die Wilmersdorfer
U-Bahn beginnt ebenfalls am Wittenbergplatz (weshalb der
U-Bahnhof seit 1910 v�llig umgebaut werden musste.) und f�hrt
in s�dwestlicher Richtung zun�chst durch Wilmersdorf, weiter
durch das damals geplante Rheingauviertel bis nach Dahlem.
Die Bahnh�fe:
N�rnberger
Platz (Bhf.
existiert nicht mehr), Hohenzollernplatz, Fehrbelliner Platz, Heidelberger Platz, R�desheimer Platz, Breitenbachplatz (urspr�ngl. Arbeitstitel:
"Rastatter Platz"), Podbielskiallee, Dahlem-Dorf, Thielplatz.
Generell wurde beim Bau der Wilmersdorfer U-Bahn auf eine
gehobene k�nstlerische Ausstattung wert gelegt. So verzichtete
der Architekt Wilhelm Leitgebel zum Beispiel auf offene
Stahlst�tzen und nackte Tr�gerdecken in den Bahnh�fen, da der
Baustoff Stahl damals aus k�nstlerischer Sicht als minderwertig
betrachtet wurde. Es wurden nur "echte" Materialien
verwendet. Die St�tzen sind zumindest mit Fliesen verkleidet und
die Decken mit Kassettenstuck versehen. Auch die Zug�nge
strahlten mit ihren steinernen Umwehrungen eine gewisse W�rde
aus und distanzierten sich v�llig von den Grenanderschen
Standard-Eing�ngen der Hochbahngesellschaft. Nat�rlich war dies
alles eine Antwort Wilmersdorfs auf die U-Bahnbauten der
Hochbahngesellschaft und insbesondere der Nachbargemeinden
Sch�neberg und Charlottenburg.
Im Vorfeld hatte es um den Bau dieser U-Bahn heftige Reibereien
mit den Nachbargemeinden gegeben: Es ging um erforderliche
Gel�ndedurchfahrungen in den Nachbargemeinden, um einen Anschluss an das Hochbahnnetz zu erhalten. Wilmersdorf konnte auf
einen Baukostenzuschuss der Dom�ne Dahlem zur�ckgreifen, wenn
die Strecke bis an die Dahlemer Gemarkungsgrenze herangef�hrt
w�rde.
Dahlem f�hrte die Strecke dann in eigener Regie als offene
Einschnittstrecke weiter.
Der Zugverkehr gestaltete sich folgenderma�en: Die Z�ge kamen
vom Alexanderplatz und befuhren ab Wittenbergplatz die
Neubaustrecke bis zum Fehrbelliner Platz. Dort setzten die Z�ge
aus und Kurzz�ge bzw. einzelne Wagen befuhren unabh�ngig die
Reststrecke vom Fehrbelliner Platz bis Thielplatz. Diese
Betriebspraxis wurde damit begr�ndet, dass das Fahrgastaufkommen
aufgrund der damals noch kaum vorhandenen Bebauung sehr gering
war und den Einsatz von 6-Wagenz�gen nicht gerechtfertigt
h�tte.
N�heres zur Wilmersdorf-Dahlemer Schnellbahn
Zuggr.I | Nordring - Gleisdreieck - Wittenbergplatz -
Bismarckstra�e - Wilhelmplatz Bei Bedarf: - Bismarckstra�e - Stadion |
Zuggr.II | Nordring - Gleisdreieck - Wittenbergplatz - Fehrbelliner Platz |
Zuggr.III | Warschauer Br�cke - Hallesches Tor -
Gleisdreieck (�stliche Stammstrecke) |
Zuggr.IV | Nollendorfplatz - Bayerischer Platz - Hauptstra�e (Sch�neberger U-Bahn) |
Zuggr.V | Bismarckstra�e - Reichskanzlerplatz (Bei Bedarf: - Stadion) |
Zuggr.VI | Fehrbelliner Platz - Breitenbachplatz - Thielplatz |
Zuggr.VII | Wittenbergplatz - Uhlandstra�e (Ku�damm-U-Bahn) |
Netzplan Oktober 1913 (mit der Wilmersdorfer- und der Ku�damm-U-Bahn)
eigene Graphik
1913 Wagenpark
Die
Hochbahngesellschaft beschafft aufgrund der massiven
Netzvergr��erung viele Neubauwagen:
20 Triebwagen III.Klasse, 1 Beiwagen III.Klasse, 5 Beiwagen II.
und III. Klasse (geteilt) sowie 14 Beiwagen II. Klasse.
All diese Wagen wurden in der "13. Lieferung"
zusammengefasst.
Unmittelbar
anschlie�end wurde die baugleiche "14. Lieferung"
beschafft. Sie bestand aus:
28 Triebwagen III.Klasse herk�mmlicher Bauart, 10 Triebwagen
ohne F�hrerstand (sog. Motorwagen f�r die Zugmitte), 20
Triebwagen mit II. und III.Klasse-Ausstattung sowie nur
Teilmotorisierung, 5 Triebwagen mit je zwei Fahrmotoren und zwei
F�hrerst�nden, 24 Beiwagen II.Klasse und abschlie�end 14
Beiwagen III. Klasse.
Zum Jahresende verf�gt die Hochbahngesellschaft �ber:
226 Triebwagen
mit einem, sowie zwei oder auch ohne F�hrerst�nde
174 Beiwagen der II., der III. oder beider Klassen
und somit �ber
insgesamt 400 U-Bahnwagen.
Hinzu kommen die 18 Triebwagen der Sch�neberger Untergrundbahn,
die nur dort laufen.
Dezember 1913:
Baubeginn der
AEG-Schnellbahn in der Brunnenstra�e. Die AEG-Bahn sollte ab
1918 als "GN-Bahn" zwischen Gesundbrunnen und Neuk�lln
verkehren, so die damalige Planung.
Die Schwebebahngleise von 1907 (siehe dort!) wurden
zwischenzeitlich wieder demontiert, da diese Bahn zu den Akten
gelegt wurde.
17.Februar:
Die AEG
gr�ndete die "AEG-Schnellbahn-AG" als
Tochtergesellschaft.
Dieses Unternehmen sollte die GN-Bahn bauen und sp�ter
betreiben.
17. M�rz 1914
Die Hochbahngesellschaft gr�ndet ein eigenes Omnibus-Unternehmen: Die "Hochbahn-Omnibus-GmbH".
2. Mai 1914
Die Hochbahn-Omnibus-GmbH nimmt den regul�ren Omnibusbetrieb auf der ersten
Linie auf: Neuk�lln (Ringbhf. Hermannstra�e) - Ringbahnhof Prenzlauer Allee
19. Mai 1914
Weitere Omnibuslinien:
Hermannplatz - Stettiner Bahnhof sowie Tempelhof (Hohenzollernkorso) - Stettiner
Bahnhof
4. - 10. August 1914
S�mtliche Hochbahn-Omnibuslinien werden eingestellt, da die Fahrzeuge der
Reichsheeres-Verwaltung �bergeben werden m�ssen.
1. Juli 1914:
Der Erste
Weltkrieg ist ausgebrochen!
Ende 1914:
Die ersten
Tunnelabschnitte der st�dtischen Nord-S�d-Bahn stehen vor der
Rohbaufertigstellung.
Der begonnene 1. Weltkrieg zwingt aufgrund von
Arbeitskr�ftemangel zu einem verhalteneren Arbeitstempo.
Charlottenburg beschloss, den Bau der Kurf�rstendamm-U-Bahn zwischen Uhlandstra�e und Halensee wegen des Krieges auf unbestimmte Zeit zu verschieben.
1. Juli 1915
Die
Hochbahngesellschaft beginnt, trotz der widrigen wirtschaftlichen
Umst�nde mit dem Bau einer Entlastungsstrecke zwischen
Gleisdreieck und Wittenbergplatz.
Am Nollendorfplatz entsteht nun der von Sch�neberg so lang
ersehnte Gemeinschaftsbahnhof zwischen Hochbahn und Sch�neberger
U-Bahn.
Baubeginn der U-Bahn in der n�rdlichen Motzstra�e (heute: Else-Lasker-Sch�ler-Str.), Genthiner Stra�e und Kurf�rstenstra�e. Der U-Bahneingang zum Sch�neberger U-Bahnhof muss wegen der Bauarbeiten beseitigt werden und wird nach dem bislang au�er betrieb befindlichen U-Bahnhof "Neu-Westend" verlegt.
Die Bauausf�hrung umfasst zun�chst nur den neuen U-Bahnhpf Nollendorfplatz mit allen diesen Bahnhof umgebenden Tunnelabschnitten. Es ist stark anzunehmen, dass der Sch�neberger U-Bahnhof seither nur noch eingleisig betrieben wurde.
Ende 1915
In der
Brunnenstra�e entstand im Rohbau der Bahnhof
"Voltastra�e" f�r die AEG-Bahn (GN-Bahn)
Auch bei der GN-Bahn macht sich der Mangel an Arbeitskr�ften
zunehmend bemerkbar.
Netzplan mit den Ausbauplanungen der n�chsten Jahre:
Eigene Graphik
18. M�rz
Einige Monate
vorher begann die AEG-Schnellbahn-AG mit dem Bau eines
Spreetunnels in der N�he der Jannowitzbr�cke. An diesem Tage
kam es zu einem Wassereinbruch an dieser Stelle
Ende 1916
Der
GN-Bahn-Spreetunnel konnte nach kurzer Bauunterbrechung wegen des
Wasserschadens fertiggestellt werden.
Auch unter der Brunnenstra�e entstand ein weiteres Baulos.
Dieses Los umfasst den sp�teren Bahnhof "Bernauer
Stra�e".
Derzeit beschr�nkt sich der Tunnelbau nur auf ein kurzes St�ck
in der Br�ckenstra�e s�dlich der Jannowitzbr�cke.
Jahresende:
Der Tunnel
unter der Br�ckenstra�e (GN-Bahn) wurde fertiggestellt. Die
AEG-Schnellbahn-AG hat den Tunnelbau komplett eingestellt. Zur
Erinnerung: 1918 sollte Er�ffnung gefeiert werden.
Auch die Hochbahngesellschaft hat den begonnenen Bau der Entlastungsstrecke nun aufgegeben. Der U-Bahnhof Nollendorfplatz ist im Rohbau vollendet. An diesem Bahnhof fehlt nur noch der Innenausbau und die oberirdische Vorhalle.
Weitere Projekte (wie die Linie ab Klosterstra�e nach Friedrichshain) wurden auf unbestimmte Zeit vertagt.
Auch bei der
Nord-S�d-Bahn wurde der Bau beendet. Dort sind zwei Baulose
rohbaufertig, weitere vier Baulose befinden sich im Rohbaustadium
und an einem Baulos hat der Bau noch nicht begonnen.
Als man Ende 1912 mit dem Bau dieser Linie begann, dachte man an
eine Fertigstellung bis 1916.
In Berlin ruht jeder U-Bahnbau!
1.April: Neue Verkehrstarife:
Die Fahrpreise werden im Schnitt um je 5 Pfennig angehoben.
(Einzelfahrt 12 Stationen bisher 20, nunmehr 25 Pfg.)
11.November
Der Kaiser
hat abgedankt, der Krieg ist zu Ende.
1919
Die Stadt
denkt laut dar�ber nach, die Baugruben und Tunnelabschnitte der
Nord-S�d-Bahn zuzusch�tten.
Kostenuntersuchungen zeigten jedoch, dass diese Ma�nahme
ebensolche Kosten verursachen w�rde, wie die bauliche
Fertigstellung der Strecke. Man denkt nun an einen
mittelfristigen Weiterbau dieser Strecke.
Die zu diesem Zeitpunkt noch selbst�ndige Stadt Neuk�lln beginnt unter der Hermannstra�e mit dem Bau einer U-Bahnstrecke f�r die GN-Bahn.
23. Januar: Tarifanpassung
Die Fahrpreise werden erh�ht: Fahrt 12 Stationen von bisher 25
Pfg auf nunmehr 35 Pfg. (III.Kl)
1919
Wegen
Arbeitsunruhen ruhte der U-Bahnverkehr im Jahre 1919 an 23 Tagen