Die Centrumslinie
Alexanderplatz - Märkisches
Museum
Auch "Erweiterte Spittelmarktlinie" genannt.
Am 1.Juli 1913 wurde die Spittelmarktlinie vom Spittelmarkt bis
zum Alexanderplatz erweitert. Sie entstand seit 1910. Diese Linie
weist einige Merkwürdigkeiten und Besonderheiten
auf: Zwischen den Bahnhöfen Inselbrücke und Klosterstraße
unterquert diese Bahn die Spree. Der Bahnhof Inselbrücke erhielt
aufgrund seiner Tiefe ein Tonnengewölbe, der ähnlich tief
gelegene Bahnhof Klosterstraße dagegen eine etwas höhere
Bahnsteighalle. Überhaupt erfuhr jener Bahnhof aufgrund seiner
Nähe zum Stadthaus eine etwas höherwertige Ausstattung der
Vorhallen. Hinter diesem Bahnhof wurde ein Ausfädelbauwerk für
die geplante Friedrichshain-Linie mit ausgeführt. Jene Linie
wurde bis heute nicht gebaut.
Die Bahnhöfe:
U-Bhf Märkisches Museum |
U-Bahnhof mit Mittelbahnsteig in ungewohnter Tiefe. Beidseitig sind Vorhallen in einem Zwischengeschoss angeordnet. Die Bahnsteighalle ist als einfaches Tonnengewölbe ausgebildet und erhielt vollflächig weisse Fliesen mit grünen Elementen. Grün gilt als Kennfarbe dieses Bahnhofs. Aufgrund des Tonnengewölbes konnte auf Mittelstützen in diesem bahnhof verzichtet werden, was der Übersichtlichkeit zugute kommt. Architekt dieses Bahnhofs war der "Hochbahnarchitekt" Alfred Grenander.
1935 erhielt der Bahnhof seinen heutigen Namen, zuvor hieß er "Inselbrücke".
In späteren Jahren waren
Mauerwerksarbeiten erforderlich, wobei Fliesen in Streifenform erneuert werden
mussten. Diese Fliesen hoben sich durch ihre graue Farbe deutlich von den
Originalfliesen ab. Die Reklamefelder wurden Anfang der 80er Jahre mit
modellierten Stadtbildansichten versehen. Hierbei handelt es sich um Stadtgrundrisse von der
Festungszeit bis zur Zeit der Hauptstadt der DDR. Um 1985 erhielt der Bahnhof
eine neue Beleuchtungsanlage, bestehend aus kugelförmigen Pendelleuchten mit
einem orange abgetöntem Licht.
Zwischen 1998 und 2000 wurde der
Bahnhof konstruktionstechnisch instandgesetzt. Hierbei wurde die Halle komplett
neu verfliest.
Anschlussbericht: Die Spittelmarktlinie
U-Bhf Klosterstraße |
Dieser Bahnhof sollte drei Gleise mit je einem Mittel- und
Seitenbahnsteig erhalten. Zur Bauausführung des dritten Gleises
kam es jedoch nie, aus diesem Grunde hat der Bahnhof noch heute
seinen ungewohnt breiten Mittelbahnsteig mit den aus der Achse
verschobenen Mittelstützen. Beidseitig sind in
Zwischengeschossen Vorhallen eingefügt, die durch ihre
blau-gelbe Farbvielfalt auffallen. In der Bahnsteighalle dagegen
hielt sich Grenander an das Farbschema, das die Farben Schwarz
und Weiß für diesen Bahnhof vorschreibt.
1984 wurde dieser Bahnhof seitens der DDR unter Denkmalschutz
gestellt und renoviert. Seit dieser Zeit steht im dritten -nie
genutzten- Gleistrog am nördlichen Ende ein ausgedienter
Hochbahnwagen von 1910 (Schöneberger Bauart). Somit ist dieser
Bahnhof ein kleines "U-Bahnmuseum" geworden. In einer
Schauvitrine zum Beispiel kann man das alte Hebelstellwerk
(Siemens "Bauart 1912") vom Bahnhof Alexanderplatz
besichtigen. An den Wänden befinden sich große Email-Schilder mit
Darstellungen von Berliner Verkehrsmitteln. Die südliche Eingangshalle war
ohnehin schon immer ein kleines "U-Bahnmuseum": Dort befand sich bis
zum Krieg eine Kupferplatte mit den Schnitten von Köpfen der bedeutensten
Persönlichkeiten vom Hochbahnbau. Diese verschollenen Tafeln sind erst in den
80er Jahren wieder aufgetaucht. Zu den Bahnsteigen hin fallen vier Ölgemälde
auf, die an den Wänden angeordnet sind: Es sind gemalte Luftbilder von vier
Berliner Siedlungen, die aus damaliger Sicht zukünftig erschlossen werden
sollten: Das Schöneberger Südgelände, Westend, Neu-Tempelhof und Dahlem.
Näheres
zum Bahnhof Klosterstraße
Im Jahre 2000 wurde eine Farbanalyse vorgenommen. Unter zum Teil elf Farbschichten offenbarte sich der ursprüngliche Farbanstrich
einiger Teile dieses Bahnhofs. In einer geplanten Renovierung
sollen diese ursprünglichen Farbgebungen wiederhergestellt
werden. Leider wird voraussichtlich der U-Bahnwagen von 1910 verschwinden, da an
seiner Stelle eine Rolltreppe und ein Aufzug vorgesehen sind.
U-Bhf Alexanderplatz |
Einfacher in einer Kurve gelegener Bahnhof mit Mittelbahnsteig. Zu beiden Seiten wurden Vorhallen in Bahnsteigniveau angefügt, die auf den Platz selbst münden. Besonderheit: Unter dem Bahnhof wurde bereits das Fragment eines weiteren Bahnsteiges eingefügt. Es war für die Friedrichshainer Linie bestimmt. Als Kennfarben wählte Grenander am Alex die Farben Hellgrau und Rot. So der Zustand um 1913. Zwischen 1926 und 30 wurde der Bahnhof erheblich erweitert. Jedoch beließ man die 1913 gebaute Bahnsteighalle in ihrem Zustand. Siehe vertiefenden Bericht zum Bahnhof Alexanderplatz
Die auf dieser Strecke fahrenden Züge fuhren anfangs stets Richtung Wilhelmplatz, hieraus wurde später die Linie A I. Ab Oktober 1913 kam die Linie zum Fehrbelliner Platz hinzu, die ab 1928 A II genannt wurde und stets am Alexanderplatz endete. nach 1929/31 fuhren die Züge der A I nach Ruhleben durch, die Züge der A II dagegen nach Krumme Lanke. Ab 1961 endeten die Züge stets am Thälmannplatz, der Zuglauf nannte sich nun "Linie Pankow-Thälmannplatz", nur noch intern "Linie A". 1990 wurde daraus die Linie U2-Ost, die im November 1993 in der neugebildeten Linie U2 aufging, die bis nach Ruhleben führt.
Anschlussberichte: Die GN-Bahn , Die Friedrichsfelder U-Bahn Der U-Bahnhof Alexanderplatz
Pankow - Ruhleben
Weitere Abschnitte dieser Linie:
U2: Pankower Erweiterungen - Nordringstrecke - Centrumslinie - Spittelmarktlinie - Westliche Stammstrecke - Charlottenburger U-Bahn - Westendstrecke |