Was sonst noch geschah...
Ereignisse
in Berlin und im Berliner Nahverkehr
1950 - 1959
1900 | 1910 | 1920 | 1930 | 1940 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000
1950
5. Januar 1950
Die Danziger- und die Elbinger Stra�e auf dem Prenzlauer Berg erhalten
den gemeinsamen Namen "Dimitroffstra�e".
7.
Januar 1950
Der im Krieg stark besch�digte U-Bahnhof Hausvogteiplatz wird wiederer�ffnet.
1. Februar 1950
In der Kaiserallee in Wilmersdorf wird das �Bundeshaus� er�ffnet. Es ist
die Dienststelle der bundesrepublikanischen Beh�rden in West-Berlin.
14. M�rz 1950
West-Berlin wird von der Bundesregierung zum Notstandsgebiet erkl�rt.
Die Arbeitslosenzahlen erreichen neue Rekordh�hen, die Versorgung der Bev�lkerung
hat sich noch nicht eingespielt. �ffentliche Auftr�ge werden bevorzugt an
Berliner Unternehmen vergeben. Die Stadt erh�lt eine 15 Millionen DM-Zuwendung
f�r den Wohnungsbau. Im Gegensatz zur konzertierten Aktion in der Stalinallee
finden im Westteil nur sporadische Wiederaufbauten statt.
30. M�rz 1950
Die Stra�e "An der Heerstra�e" wird auf gesamter L�nge umbenannt in
"Heerstra�e".
Die Stra�en Spandauer Berg, Spandauer Chaussee und Spandauer Stra�e erhalten
den gemeinsamen Namen "Spandauer Damm"
1. April 1950
Die Borsigwerke nehmen ihre Produktion wieder auf.
6. April 1950
Die Landsberger Stra�e sowie die Landsberger Allee bekommen den gemeinsamen
Namen "Leninallee"
8. April 1950
In Ostberlin findet der Prozess gegen die Mitglieder der Gladow-Bande statt. Die
Gladow-Bande hat 1948/49 mehr als 50 Bank�berf�lle ver�bt.
16. April 1950
Bundeskanzler Adenauer ist in dieser Funktion erstmals in Berlin.
21. April 1950
Am Kurf�rstendamm wird das Franz�sische Kulturzentrum (Maison de France) er�ffnet.
21. Mai
1950
Die BVG-West f�hrt erstmals eine Dreiecks-Stra�enbahnlinie im Ausflugsverkehr
ein. (Neuk�lln - Pichelsdorf)
27. Mai 1950
Im Ostsektor findet das Deutschlandtreffen der FDJ mit mehr als 700.000
Mitgliedern statt.
1. Juli 1950
Die Ostzone stellt die Stromlieferungen nach West-Berlin ein. West-Berlin ist
nun �Strominsel�.
1. Juli
1950
Die BVG-West richtet eine Schnellbuslinie ein. (Linie A12S)
3. Juli 1950
Am Wittenbergplatz er�ffnet das im Krieg zerst�rte KaDeWe erstmals seine
Pforten. In der Folge entwickelt sich die relativ tote Tauentzienstra�e wieder
zu einer der wichtigsten Einkaufsstra�en im Westen Berlins.
18. Juli 1950
Die Kaiserallee in Wilmersdorf wird in "Bundesallee" umbenannt.
18.
August 1950
Der v�llig zerst�rte U-Bahnhof Kaiserhof wird unter dem neuen Namen
"Th�lmannplatz" wieder in Betrieb genommen.
August 1950
Die "B�tzowbahn" von Spandau nach Hennigsdorf wird stillgelegt.
7. September 1950
Im Ostsektor wird mit der Sprengung des Berliner Stadtschlosses begonnen. Die
Machthaber m�chten an dessen Stelle einen Aufmarschplatz mit Trib�nen
einrichten.
1. Oktober 1950
Die Verfassung von Berlin tritt in Kraft.
14. Oktober 1950
Die BVG-West stellt die Umlandverbindungen bei Bus und Stra�enbahn ein: Die
Stra�enbahnlinie 47 verlie� in der Waltersdorfer Chaussee das Stadtgebiet und
endete in Sch�nefeld. Die Linie 96 fuhr ab Lichterfelde auf dem Gebiet der DDR
weiter bis zur Machnower Schleuse.
24. Oktober 1950
Die von Amerikanern gestiftete �Freiheitsglocke� ert�nt erstmals im Turm
des Sch�neberger Rathauses.
1. Dezember 1950
Der Stettiner Bahnhof wird in "Nordbahnhof" umbenannt.
3. Dezember 1950
Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus
Die SPD ist wieder Sieger dieser Wahlen.
SPD: 44,7 % (Letztwahlen: 64,5); CDU: 24,6 %
(19,4); FDP: 23,0
% (16,1); Konsuative Partei 0,8 %;
Deutsche Partei 3,7 %; BHE Heimatvertriebene 2,2 %;
USPD 0,7 %; FSU 0,3 %
1950
An der Chausseestra�e wird das neue
"Walter-Ulbricht-Stadion" er�ffnet.
1950
Entlang der Stalinallee entstehen die beiden von Hans Scharoun entworfenen
Laubengang-Wohnh�user, die einer fr�hen Aufbauplanung der Stalinallee als
"Wohnzelle Friedrichshain" entsprechen.
1950
Unter den Linden wird die neue Sowjetische Botschaft erbaut und er�ffnet.
Dezember 1950
Im Laufe des Jahres 1950 fl�chteten fast 198.000 DDR-B�rger in den Westen.
1951
10. Januar 1951
Die Elsasser Stra�e und die Lothringer Stra�e in Mitte werden in
"Wilhelm-Pieck-Stra�e" umbenannt.
18. Januar 1951
Ernst Reuter wurde wieder zum Oberb�rgermeister gew�hlt. Aufgrund der neuen
Berliner Verfassung nennt er sich nun �Regierender B�rgermeister von
Berlin�
1. Februar 1951
Der West-Berliner �Magistrat von Gro�-Berlin� nennt sich von nun an �Der
Senat von Berlin�.
1. Februar 1951
West-Staaken wird von der Volkspolizei besetzt. Dieser Stadtteil geh�rte
bislang zum Westberliner Stadtbezirk Spandau, gelangt durch einen Gebietstausch
nun zum Stadtbezirk Mitte. Im Gegenzug geh�rt der bislang auf der Stadtgrenze
befindliche Flugplatz Gatow nun zu West-Berlin.
3. Februar 1951
Auf dem Messegel�nde wird die erste �Gr�ne Woche� seit Kriegsende er�ffnet.
1. M�rz 1951
Die Dorotheenstra�e in Mitte wird in "Clara-Zetkin-Sta�e" umbenannt.
19.
M�rz 1951
In der K�nigstra�e, der sp�teren Rathausstra�e (Mitte) wird der
Stra�enbahnverkehr eingestellt. Hierbei handelt es sich um den Abschnitt vom
Alexanderplatz bis zum Schlossplatz. Au�erdem entf�llt der Stra�enbahnverkehr
in der Werderstra�e, Franz�sischen Stra�e und der Spandauer Stra�e.
Betroffen sind die Linien 64, 65, 69, 71, 72, 73 und 74, die nun umgeleitet
werden m�ssen.
Dies ist der Beginn einer langfristig angelegten Einstellungspolitik der der
Stra�enbahn in der Berliner Innenstadt seitens der BVG-Ost, die 1970 in der
Leipziger Stra�e ihren Abschluss findet.
27. M�rz 1951
Die Krolloper wird gesprengt. Sie war seit 1933 (Reichstagsbrand) der
Sitzungsort des Reichstags.
1. April 1951
Die Chausseesta�e in Britz wird umbenannt in "Britzer Damm"
12. April 1951
Die K�nigstra�e in Mitte wird in "Rathausstra�e" umbenannt.
29. April 1951
Der G�rlitzer Bahnhof wird von der Reichsbahn stillgelegt.
30.
April 1951
Zwischen Berlin-Gr�nau und K�nigs Wusterhausen wird, zun�chst eingleisig, der
elektrische S-Bahnbetrieb aufgenommen.
Am selben Tag wird der Personenverkehr zum G�rlitzer Bahnhof von der Deutschen Reichsbahn eingestellt.
10. Mai 1951
Die Neue Friedrichstra�e in Mitte wird in "Littenstra�e" umbenannt.
Die Prinz-Albrecht-Stra�e (auf der Sektorengrenze zwischen Mitte und Kreuzberg)
wird in Niederkirchnerstra�e umbenannt.
15. Mai 1951
Mit dem Bahnhof Rathaus Sch�neberg wird in West-Berlin der letzte kriegsbedingt
noch geschlossene U-Bahnhof wiederer�ffnet.
6. Juni 1951
Im Steglitzer Titania-Palast werden die ersten �Berliner Filmfestspiele� er�ffnet.
7. Juli
1951
Zwischen Lichterfelde-S�d und Teltow wird der elektrische S-Bahnbetrieb
aufgenommen. Die Neubaustrecke f�hrt von Westberliner Gebiet in die DDR
2. Juli 1951
Ferdinand Sauerbruch, der ber�hmte Chirurg, ist im Alter von fast 76 Jahren
verstorben.
10. Juli 1951
Auf dem Platz vor dem Flughafen Tempelhof wird das Lufbr�cken-Denkmal enth�llt.
Der Platz selbst tr�gt nun den Namen �Platz der Luftbr�cke�.
1.
August 1951
Die BVG-Ost er�ffnet ihre erste O-Bus-Linie: Linie 40 vom Robert-Koch-Platz zum
Ostbahnhof.
3.
August 1951
Zwischen Spandau-West und Staaken wird der elektrische S-Bahnbetrieb
aufgenommen.
5. August 1951
Im Ostsektor werden die �Dritten Weltjugendfestspiele� er�ffnet.
14.
August 1951
Zwischen Spandau-West und Falkensee wird der elektrische S-Bahnbetrieb
aufgenommen.
Die in West-Berlin beginnende Strecke befindet sich zum gr��ten Teil auf dem
Gebiet der DDR.
28. August
1951
Der Lehrter Bahnhof wird von der Reichsbahn stillgelegt.
Am gleichen Tag wird zwischen Jungfernheide und Spandau der elektrische
S-Bahnbetrieb aufgenommen.
Es ist mit der S-Bahn nun m�glich, ohne Umsteigen die Westsektoren zu
durchqueren.
2.
September 1951
Die BVG-Ost stellt den Stra�enbahnverkehr im "Lindentunnel" ein.
Au�erdem entf�llt der Stra�enbahnverkehr in der Oberwallstra�e und der
Jerusalemer Stra�e. Betroffen ist die Linie 46.
6. September 1951
Das Schillertheater in der Bismarckstra�e wird nach seinem Wiederaufbau er�ffnet.
Dezember 1951
Im Rahmen der Tr�mmerbeseitigung entstehen mit dem �Insulaner� (in
Steglitz) und dem �Teufelsberg� (Grunewald) zwei Tr�mmerberge.
Dezember 1951
Im Laufe des Jahres 1951 fl�chteten rund 165.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 198.000)
1952
2. Januar 1952
Berlin baut auf!
Im Ostsektor beginnt das Nationale Aufbauwerk mit der Enttr�mmerung der Stadt.
Zugleich wird mit dem Bau der �Wohnpal�ste� an der Stalinallee begonnen.
23. Januar 1952
Die wiederentstandene Ullstein AG �bernimmt das Druckhaus Tempelhof von den
Alliierten.
3. M�rz
1952
In der Stalinallee (zwischen Andreasstra�e und Jacobystra�e) wird mit der
Linie 1 der Stra�enbahnverkehr eingestellt. Hierbei handelt es sich um den
Bereich des zuk�nftigen Strausberger Platzes, wo der Geschosswohnungsbau mit
den beiden Turmh�usern in K�rze beginnen wird.
1. Mai 1952
An der Weberwiese wird das erste Wohnhochhaus der DDR eingeweiht.
Es entstand nach Pl�nen des Architekten Hermann Henselmann und ist Bestandteil
des nationalen Aufbauprojektes an der Stalinallee. An der Stalinallee selbst hat
der Wohnungsbau vor kurzem begonnen.
18. Mai 1952
Am Anhalter Bahnhof wird der Personenverkehr eingestellt. Er war der letzte
Kopfbahnhof in West-Berlin. Somit wird der gesamte Interzonen-Fernverkehr von und
nach West-Berlin nur noch �ber den Bahnhof Zoo, der DDR-Binnenverkehr dagegen
nur noch �ber die Bahnh�fe im Ostteil der Stadt abgewickelt.
Am selben Tag wird der Nordbahnhof von der Reichsbahn stillgelegt. Der Nordbahnhof (ehem. Stettiner Bhf.) liegt zwar im Ostsektor, doch mussten die Fernz�ge, um ihn zu erreichen, in Gesundbrunnen durch die Westsektoren fahren.
27. Mai 1952
Die DDR beginnt mit der Sicherung der �Staatsgrenze West� gegen�ber der
Bundesrepublik. Auch um Berlin werden die Stra�en gesperrt. Westberliner d�rfen
die DDR nicht mehr betreten. Der Besuch des Ostsektors bleibt weiterhin
gestattet.
2. Juni
1952
Der 1951 eingerichtete Stra�enbahn-Dreiecks-Verkehr der BVG-West wird wieder
eingestellt.
3. Juni 1952
"Dies ist kein Westberliner Sender"
Mit Stacheldraht und Schildern obiger Aufschrift wird das Funkhaus an der
Masurenallee abgeriegelt. 1945 wurde dieses Funkhaus von den Sowjets wieder in
Betrieb genommen. Leider vers�umten die Westalliierten einen Anspruch auf
dieses Geb�ude bzw. den Berliner Rundfunk zu stellen. Dies f�hrte im Laufe der
Zeit dazu, dass sich hier eine "rote Funk-Enklave" bildete - mitten in
West-Berlin! Wenige Tage nach der Einz�unung hatten die Verantwortlichen das
Geb�ude ger�umt, hielten es aber formell noch lange Zeit besetzt. Erst 1957
konnte der inzwischen gegr�ndete SFB einziehen.
16. Juni
1952
In der Charlottenstra�e (Mitte) zwischen Unter den Linden und
Clara-Zetkin-Stra�e wird mit der Linie 1 der Stra�enbahnverkehr eingestellt.
29. Juli 1952
Am Kurf�rstendamm wird das
wiederaufgebaute Hotel Kempinski er�ffnet.
26. September 1952
Erstmals seit Kriegsende
erscheint im Ullsteinverlag wieder die �Berliner Morgenpost�
18.
Dezember 1952
Die Obuslinie 31 (Spandau - Staaken) wurde eingestellt, da diese Linie im
Finkenkruger Weg auf dem Grenzstreifen zur DDR verl�uft. Als Ersatz wurde eine
auf West-Berliner Gebiet verlaufende Autobuslinie A31 eingerichtet.
21. Dezember 1952
Der �Deutsche Fernsehfunk�
in Adlershof beginnt mit der Ausstrahlung eines Fernseh-Versuchsprogramms.
25. Dezember 1952
Das �Deutsche Fernsehen�
der ARD nimmt den regul�ren Sendebetrieb auf. Aus Hamburg wird die erste
Ausgabe der "Tagesschau" ausgestrahlt.
25.
Dezember 1952
Zwischen den Bahnh�fen Sch�nhauser Allee und Pankow wird ein G�tergleis f�r
die S-Bahn elektrifiziert. Es ist nun m�glich, dass die von Bernau und Pankow
kommenden S-Bahnz�ge direkt auf die �stliche Ringbahn �bergleitet werden
k�nnen und somit Westberliner Gebiet (der Bahnhof Gesundbrunnen) nicht mehr
ber�hrt wird.
1952
Die Deutsche Reichsbahn hat 652 S-Bahnwagen aus der Sowjetunion zur�ck
erhalten. Die Z�ge sind als Reparationen beschlagnahmt worden.
Dezember 1952
Im Laufe des Jahres 1952 fl�chteten rund 182.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 165.000)
Grund f�r den Anstieg der Fl�chtlingszahlen d�rfte die Sicherung der
Staatsgrenze gegen�ber der Bundesrepublik gewesen sein. Daher kamen die meisten
Fl�chtlinge seither �ber Berlin.
1953
15.
Januar 1953
Bis zu diesem Tage fuhren Berlins Stra�enbahnen grenz�berschreitend durch die
gesamte Stadt. Seit den Morgenstunden aber setzt die BVG-Ost auf den gemeinsamen
Linien weibliches Fahrpersonal ein. Dies ist im Westen der Stadt nicht
gestattet. Aus diesem Grunde kommt es zu Unregelm��igkeiten im Zugumlauf, die
zur Trennung der betroffenen Linien f�hren. Seit dem 16. Januar sind die
grenz�berschreitenden Linien komplett getrennt. Der Osten behauptete, dass
der Westen die Spaltung der Stra�enbahn zu verantworten hat, verschwieg aber,
die Trennung verursacht und provoziert zu haben.
22.
Januar 1953
Die Stra�enbahnlinie 21 wird stillgelegt. Sie verlief von Moabit, Wiebestra�e
bis zur Friesenstra�e in Kreuzberg. Hierbei passierte sie des �fteren die
Sektorengrenze. Aufgrund der Vorkommnisse am 15. Januar wurde sie geteilt,
konnte die Verkehrsaufgaben aufgrund der Unterbrechungen nur unbefriedigend
l�sen, so dass als Ersatz eine Buslinie auf Westberliner Gebiet eingerichtet
wurde.
Die Linie 21 seit der Teilung:
1. Linienteil: Moabit, Wiebe- Ecke Huttenstra�e - Alt-Moabit - Moabit,
Werftstra�e
2. Linienteil: Anhalter Bahnhof - Stresemannstra�e - Hallesches Ufer - Friesen-
Ecke Schwiebusser Stra�e
3. M�rz 1953
Staatstrauer im Osten: Stalin ist gestorben.
28. Mai 1953
Die SED beschlie�t die
generelle Erh�hung der Arbeitsnormen um 10 %
16. Juni 1953
Auf der Baustelle in der
Stalinallee treten Bauarbeiter wegen der Normenerh�hung in den Streik.
17. Juni 1953
In der DDR und vor allem im
Ostsektor kommt es zu Volksaufst�nden, die sich gegen die F�hrung der DDR
richten. Schon lange geht es nicht mehr nur um die Normenerh�hungen allen,
sondern generell um die Politischen Verh�ltnisse in der DDR. Am Abend erzwingen
sowjetische Panzer das Ende der Aufst�nde unter Drohung der Waffengewalt. RIAS
meldet: �Es herrscht Ausnahmezustand in Ostberlin�
Juni
1953
Die Deutsche Reichsbahn f�hrt bei der S-Bahn sogenannte "Durchl�ufer"
ein. Das sind S-Bahnz�ge, die im Westen Berlins nicht halten. DDR-B�rgern aus
dem Umland der Stadt bot sich so eine schnelle Verbindung in die
"Hauptstadt". Durchl�ufer fuhren von bzw. hielten nicht zwischen:
Friedrichstra�e - Griebnitzsee (Potsdam)
Friedrichstra�e - Albrechtshof (Falkensee)
Nordbahnhof - Hohen Neuendorf (Oranienburg)
Nordbahnhof - Hennigsdorf (Velten)
3. Juli 1953
Die letzten beiden frei
passierbaren �berg�nge in der Heerstra�e und auf der Glienicker Br�cke
werden von der DDR gesperrt.
9. Juli 1953
Die Sperrung der
Sektorengrenze anl�sslich des Ausnahmezustands wird seitens der DDR-Beh�rden
aufgehoben.
11. Juli 1953
Der Ausnahmezustand in der DDR
ist aufgehoben.
Juli 1953
Das �Amtliche Berliner
Fernsprechbuch� verzeichnet in der neuesten Ausgabe nur noch West-Berliner
Telefonanschl�sse.
28.
August 1953
Der Beirat der BVG-West beschlie�t die Umstellung des Stra�enbahnbetriebes in
West-Berlin auf Autobusbetrieb. Au�erdem soll der U-Bahnbau gef�rdert werden.
An dieser Stelle soll nachfolgend die Umstellung der Stra�enbahn nachgezeichnet
werden: Sie beginnt 1954.
Zu diesem Zeitpunkt verf�gt die BVG-West �ber 38 Stra�enbahnlinien.
Die Stra�enbahnlinien der BVG-West
Die Stra�enbahnlinien der BVG: 2, 3, 6, 15,
23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 35, 36, 40, 41, 44, 47, 47P, 51, 54, 55, 57, 60, 66,
68, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79, 88, 94, 95, 96, 98, 99
29. September 1953
Ganz Berlin trauert! Der
Regierende B�rgermeister Ernst Reuter ist verstorben. Die Berliner stellen
spontan Kerzen in die Fenster. Es ist die Wiederholung einer Geste, zu der
Reuter Weihnachten '52 aufrief, um den noch nicht heimgekehrten Kriegsgefangenen
zu gedenken.
2. Oktober 1953
Der �Platz am Knie� in
Charlottenburg wird umbenannt und hei�t k�nftig �Ernst-Reuter-Platz�.
5. Oktober 1953
Die "Berliner Allee" in Wei�ensee wird umbenannt in
"Klement-Gottwald-Allee"
22. Oktober 1953
Walther Schreiber (CDU) ist
vom Abgeordnetenhaus als Nachfolger von Ernst Reuter zum neuen Regierenden B�rgermeister
von Berlin gew�hlt worden.
26. Oktober
1953
In der M�llerstra�e auf dem
Wedding beginnt der erste U-Bahnbau der Nachkriegszeit.
5. November 1953
Nach Beschluss des
Abgeordnetenhauses wird es in Berlin neben dem RIAS k�nftig den �Sender
Freies Berlin� geben.
19. November 1953
Im Ullsteinverlag erscheint
erstmals wieder die �BZ�.
Dezember 1953
Im Laufe des Jahres 1952 fl�chteten rund 331.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 182.000)
Grund f�r die massiv gestiegenen Fl�chtlingszahlen sind zweifellos die
Juni-Aufst�nde gewesen.
1954
25. M�rz 1954
Nach dem die Sowjetunion die
DDR als Staat anerkannt hat nehmen die beiden L�nder diplomatische Beziehungen
auf.
21. April 1954
Am Luxemburgplatz wird die
Volksb�hne nach ihrem Wiederaufbau er�ffnet.
1. Juni 1954
Der Sender Freies Berlin nimmt
seine Arbeit auf und l�st damit den in Hamburg und K�ln ans�ssigen NWDR im
Berliner Funkhaus ab.
19. Juni 1954
Die Freie Universit�t Dahlem
weiht den Henry-Ford-Bau ein.
30. Juni
1954
Die BVG beginnt mit der
Umstellung der Stra�enbahn auf Autobusbetrieb. Als erstes sind die Linien auf dem
Kurf�rstendamm an der Reihe. Nach damaliger Auffassung passt eine Stra�enbahn
nicht auf einen Weltstadt-Boulevard.
Als erstes werden somit die beiden Stra�enbahnlinien 76 und 79 eingestellt. Der Kurf�rstendamm
ist daher k�nftig ab Uhlandstra�e frei von Stra�enbahnen. Zwischen
Ged�chtniskirche und Uhlandstra�e verkehrt nur noch die Linie 51.
(Linie 76 bisher: Grunewald, Hagenplatz -
Kudamm - Wittenbergplatz - L�tzowplatz - Flottwellstr. - Sch�neberger
Ufer - Sch�neberger Str. - Anhalter Bahnhof;
Linie 79 bisher: Grunewald, Hagenplatz - Kudamm - Wittenbergplatz -
Nollendorfplatz)
Beide Linien fuhren einen Ringverkehr durch Grunewald: Linie 76 mit dem
Uhrzeigersinn, Linie 79 entgegen.
Die Stra�enbahnlinien der BVG: 2, 3, 6, 15, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 35, 36,
40, 41, 44, 47, 47P, 51, 54, 55, 57, 60, 66, 68, 73, 74, 75, 77, 78, 88, 94, 95,
96, 98, 99
18. Juli 1954
Als erstes geschlossenes
Neubaugebiet wird im Gesundbrunnen die �Ernst-Reuter-Siedlung�
fertiggestellt.
17. September 1954
Am Halleschen Tor wird die
Amerika-Gedenkbibliothek er�ffnet.
31.
Oktober 1954
Die Stra�enbahnlinie 57 wird wegen des geplanten Ausbaus des Hohenzollerndamms
eingestellt.
Nach dieser Einstellung gibt es in West-Berlin noch 35 Stra�enbahnlinien.
(Linie 57 bisher: Wilmersdorf, Emser Platz -
Hohenzollerndamm - Grunewald, Roseneck)
Die Stra�enbahnlinien der BVG: 2, 3, 6, 15, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 35, 36,
40, 41, 44, 47, 47P, 51, 54, 55, 60, 66, 68, 73, 74, 75, 77, 78, 88, 94, 95, 96,
98, 99
15. November 1954
Das Ostberliner
Abgeordnetenhaus best�tigt Friedrich Ebert in seiner Funktion als Oberb�rgermeister
von (Ost-) Berlin.
5. Dezember 1954
In Berlin wird das
Abgeordnetenhaus gew�hlt:
SPD: 44,6 % (Letztwahlen: 44,7); CDU: 30,4 %
(24,6); FDP:
12,8 % (23,0); Deutsche
Partei 4,9 %; SED 2,7
%; Splitter 4,6 %
Erstmalig konnte in
West-Berlin auch die SED gew�hlt werden. Sie spielt naturgem�� kaum eine
Rolle.
14.
Dezember 1954
Die Stra�enbahnlinie 51 (Grunewald, Roseneck - Schmargendorf - Uhlandstra�e -
Kudamm - Bhf.Zoo) wird �ber eine Neubaustrecke in der n�rdlichen Uhlandstra�e
gef�hrt. Dadurch gibt es auf dem Kurf�rstendamm ab dem Kranzlereck keine
Stra�enbahn mehr.
(Linie 51 seither: Grunewald, Roseneck -
Schmargendorf - Uhlandstra�e - Kantstra�e - Bhf.Zoo, Hardenbergplatz)
1954
Auf dem Bl�cherplatz am Halleschen Tor wird die Amerika Gedenkbibliothek
er�ffnet. Sie entstand nach Pl�nen von Gerhard Jobst, Willy Kreuer, Hartmut
Wille und Fritz Bornemann
1954
An der Engelhardtstra�e in Sch�neweide
entstehen die ersten "Plattenexperimentalbauten", die noch verputzt
sind aber bautechnisch deutlich die Richtung des zuk�nftigen DDR-Wohnungsbaus
vorgeben.
Dezember 1954
Im Laufe des Jahres 1954 fl�chteten rund 184.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 331.000)
1955
4. Januar 1955
Die Buckower Chaussee in Britz/Buckow sowie die Chausseestra�e in Buckow werden
in "Buckower Damm" umbenannt.
11. Januar 1955
Durch die Wahlen zum
Abgeordnetenhaus kommt es zu einem Wechsel des Regierenden B�rgermeisters von
Berlin: Otto Suhr (SPD) wird Nachfolger von Walther Schreiber (CDU)
28. Februar 1955
Die Neuk�lln-Mittenwalder Eisenbahn (NME) stellt den Personenverkehr in
West-Berlin ein.
27. April 1955
Das Wirtschaftskabinett der
Bundesregierung beschlie�t den langfristigen Aufbauplan f�r West-Berlin.
23. Juni
1955
Erster Rammschlag beim Bau der U-Bahnlinie G (Wedding-Bundesallee)
2. Juli 1955
In Friedrichsfelde wird der
Tierpark er�ffnet.
4. September 1955
Die Lindenoper wird als
�Deutsche Staatsoper Berlin� nach ihrem Wiederaufbau er�ffnet.
20. September 1955
Die UDSSR r�umt der DDR die
�volle Souver�nit�t� ein, da gleiches am 5. Mai durch die Pariser Vertr�ge
der Bundesrepublik zugestanden wurde.
18. Oktober 1955
Erstmals tagt der Deutsche
Bundestag in Berlin.
1955
In Charlottenburg wird ein St�dtebaulicher Wettbewerb durchgef�hrt, den
Bernhard Hermkes und Werner D�ttmann gewinnen. Dieser Plan sieht die
gro�z�gige Umgestaltung des Platzes am Knie, der seit 1953
"Ernst-Reuter-Platz" hei�t, zu einem gro�en Kreisverkehrsplatz vor.
1955
An der Hardenbergstra�e wird nach Pl�nen von Heinrich Sobotka und Gustav
M�ller die Industrie- und Handelskammer er�ffnet.
Dezember 1955
Im Laufe des Jahres 1955 fl�chteten rund 253.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 184.000)
1956
18. Januar 1956
Die DDR schafft per Gesetz die
Nationale Volksarmee. Das Ministerium f�r Nationale Verteidigung wird aus
statusrechtlichen Gr�nden in Strausberg eingerichtet. Die Nationale Volksarmee
geht hervor aus der "Kasernierten Volkspolizei".
1. April 1956
Der Bau der Berliner
Stadtautobahn beginnt am Fu�e des Funkturms.
22. April 1956
�Operation Gold" aufgeflogen
Die Sowjets entdecken einen
350 Meter langen von den Amerikanern gebauten Abh�rtunnel. Er f�hrt von Rudow
unter der Sektorengrenze hindurch zu den im Ostsektor gelegenen
Haupttelefonleitungen der Sowjets.
30. April 1956
Der Wiederaufbau des
Mittelbaus des Charlottenburger Schlosses wird beendet.
1. Mai 1956
Erstmals marschieren anl�sslich
der Mai-Kundgebungen NVA-Einheiten in Ostberlin auf und versto�en damit
eindeutig gegen geltendes Alliiertenrecht.
3. Mai
1956
Zwischen Seestra�e und Kurt-Schumacher-Platz wird die U-Bahn in Betrieb
genommen. Es ist die erste neue U-Bahnstrecke nach dem Krieg.
3. Juni
1956
Zwischen Strausberg und Strausberg-Nord wird der eingleisige S-Bahnverkehr
eingerichtet.
Am selben Tag wird zwischen den Bahnh�fen Treptower Park und Baumschulenweg der S-Bahnhof Pl�nterwald er�ffnet.
Am selben Tag wird bei der Deutschen Reichsbahn das 3-Klassensystem durch ein 2-Klassensystem ersetzt.
21. Juli 1956
Die Bundesrepublik f�hrt die
allgemeine Wehrpflicht ein. West-Berliner B�rger sind von der Wehrpflicht
ausgenommen.
28. September 1956
Zwischen Golm und Saarmund wird der Berliner Au�enring geschlossen. West-Berlin
kann nun von der Reichsbahn komplett umfahren werden.
1. November 1956
Zwei Autobuslinien der BVG-Ost werden auf O-Bus-Betrieb umgestellt. (Lichtenberg
- B�rknersfelde und Dimitroffstra�e - B�rknersfelde)
26. November 1956
Zwischen der Avus und
Hohenzollerndamm entlang der Ringbahn wird der erste Abschnitt der Stadtautobahn
("Stadtring") dem Verkehr freigegeben. Bestandteil dieses Abschnitts ist der Tunnel unter dem
Rathenauplatz. Letztendlich sollte der Stadtring die Berliner Innenstadt entlang
der Ringbahn umrunden.
Dezember 1956
Im Laufe des Jahres 1956 fl�chteten rund 279.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 253.000)
1957
1.
Februar 1957
Die BVG-West richtet zwei zuschlagpflichtige Schnellbuslinien ein:
AS 1: Zoo - Spandau
AS 2: Zoo - Lichtenrade
1. M�rz
1957
Wegen des Beginns von U-Bahnbauarbeiten (Linie G) im Bereich Bahnhof Zoo und
Joachimsthaler Stra�e kommt es zu einigen �nderungen im Stra�enbahnnetz um
die n�tige Baufreiheit zu erhalten. In der Bundesallee und der Joachimsthaler
Stra�e wird der Stra�enbahnbetrieb stillgelegt. Die Linien 77 und 78 werden
�ber die Martin-Luther-Stra�e umgeleitet. Das Kranzlereck ist stra�enbahnfrei
und wird eine Baugrube.
(Linie 77 seither: Bhf Zoo
(Hardenbergstra�e) - Martin-Luther-Str. - Berliner Str. - Bundesallee -
Schlosstra�e - Lichterfelde, Goerzallee;
Linie 78 seither: Bhf Zoo (Hardenbergstra�e) - Martin-Luther-Str. - Berliner
Str. - Bundesallee - Schlosstra�e - Lichterfelde-S�d, Lindenstra�e)
1. Mai
1957
Die Stra�enbahnlinie 51 wird eingestellt.
Stra�enbauarbeiten in Schmargendorf sind f�r die Einstellung verantwortlich.
In West-Berlin gibt es seither noch 34 Stra�enbahnlinien.
(Linie 51 bisher: Grunewald, Roseneck -
Schmargendorf - Uhlandstra�e - Kantstra�e - Bhf.Zoo, Hardenbergstra�e)
Die Stra�enbahnlinien der BVG: 2, 3, 6, 15, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 35, 36,
40, 41, 44, 47, 47P, 54, 55, 60, 66, 68, 73, 74, 75, 77, 78, 88, 94, 95, 96, 98,
99
21. Mai 1957
Das Bundesverfassungsgericht
best�tigt in einem Urteil die Rechtm��igkeit, dass Berlin ein Land der
Bundesrepublik Deutschland ist, und somit das Grundgesetz volle G�ltigkeit
habe, soweit es nicht gegen alliiertes Recht verst��t.
21. Juni 1957
In West-Berlin wurden seit
Kriegsende 100.000 �ffentlich gef�rderte Wohnungen gebaut.
6. Juli 1957
Im wiederaufgebauten
Hansaviertel im Tiergarten wird die Internationale Bauausstellung 1957 (INTERBAU
57) er�ffnet. Es ist das bislang gr��te zusammenh�ngende Wohnungsbauprojekt
Berlins seit Kriegsende. Das Hansaviertel, an dem namhafte internationale
Architekten mitgewirkt haben, versteht sich im Sinne des Westens als Antwort auf
die seit kurzem fertige Stalinallee im Osten der Stadt.
30 August 1957
Berlins Regierender B�rgermeister
Otto Suhr (SPD) ist verstorben.
19. September 1957
Im Tiergarten wird die
Kongresshalle eingeweiht. Sie ist der amerikanische Beitrag zur INTERBAU und
zugleich eine Stiftung.
3. Oktober 1957
Als Nachfolger des am 30.
August verstorbenen Otto Suhr wird Willy Brandt neuer Regierender B�rgermeister
von Berlin.
13. Oktober 1957
In der DDR und dem Ostsektor
wurden neue Banknoten eingef�hrt. Die neue W�hrung hei�t �Mark der
deutschen Notenbank� (MDN). Noch am selben Tag verlieren die alten
DM(-Ost)-Noten ihren Wert, so dass nur zwischen 12 und 20 Uhr ein Umtausch
vorgenommen werden kann. Gleichzeitig finden an den Grenzen genaueste Kontrollen
statt, so dass die Gesch�digten in erster Linie die Westberliner und die
Wechselstuben-Betreiber sind.
19. Oktober 1957
Die Deutschlandhalle wird nach
ihrem Wiederaufbau er�ffnet.
3. November 1957
Die Berliner Stra�e in Charlottenburg wird in "Otto-Suhr-Allee"
umbenannt.
1957
Im Tiergarten wird die Kongresshalle er�ffnet. Sie ist der amerikanische
Beitrag zur Interbau und wurde von Hugh Stubbins entworfen.
An der Wilmersdorfer Stra�e entsteht der auffallende Bau des Schuhhauses Stiller im reinen "Nierentischstil" der 50er Jahre.
Am Breitscheidplatz entsteht das "Zentrum am Zoo" als Einkaufs- und Verwaltungszentrum. Dieses Geb�ude von Paul Schwebes fiel anfangs durch das in der Mitte fehlende Stockwerk auf und wurde als "Bikinihaus" bekannt: "Oben was, unten was und in der Mitte n�scht"
Dezember 1957
Im Laufe des Jahres 1957 fl�chteten rund 261.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 279.000)
1958
7. Februar 1958
Die J�gerstra�e in Mitte wird in "Otto-Nuschke-Stra�e" umbenannt.
28. Mai 1958
Im Ostsektor und in der DDR
werden die letzten Lebensmittelkarten aus dem Verkehr gezogen.
Mai 1958
Die im Juni 1953 eingerichteten "Durchl�ufer-Z�ge" der S-Bahn
(hielten nicht in West-Berlin) werden abgeschafft. Stattdessen k�nnen die
Westsektoren nun mit dem "Sputnik" auf dem fertiggestellten Berliner
Au�enring (BAR) umfahren werden.
31. Mai
1958
Zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Tegel wird die zum Teil oberirdische U-Bahn
er�ffnet.
1. Juni
1958
Die U-Bahn-Fertigstellung nach Tegel wird zum Anlass genommen, den
Oberfl�chenverkehr im Norden der Stadt neu zu ordnen. Hierbei werden vier
Stra�enbahnlinien (die Linien 28, 29, 41 und 68) eingestellt. Der Norden
Berlins ist nahezu stra�enbahnfrei.
Das Stra�enbahnnetz der BVG-West im Juni 1958.
Die eingestellten Linien bisher:
Linie 28: Gesundbrunnen, R�gener Stra�e - M�llerstra�e - Tegel - Tegelort;
Linie 29: Gesundbrunnen, R�gener Stra�e - M�llerstra�e - Tegel -
Heiligensee;
Linie 41: Gesundbrunnen, R�gener Stra�e - Residenzstra�e - Reinickendorf -
Tegel, Alt-Tegel;
Linie 68: Nettelbeckplatz - Oranienburger Str. - Bf.Wittenau (Nordbahn)
Die Stra�enbahnbetriebsh�fe M�llerstra�e ("M�llerhof") und Tegel
werden geschlossen.
Die Stra�enbahnlinien der BVG: 2, 3, 6, 15, 23, 24, 25, 26, 27, 35, 36, 40, 44,
47, 47P, 54, 55, 60, 66, 73, 74, 75, 77, 78, 88, 94, 95, 96, 98, 99
5. Juli 1958
Die Stra�enkreuzung Schlosstra�e/Bundesallee/Rheinstra�e in Steglitz erh�lt
den Namen "Walther-Schreiber-Platz"
6. Juli 1958
In Frohnau st�rzt ein
Doppeldecker um. Vier Menschen kommen ums Leben. Es ist der schwerste Unfall in
der Geschichte der BVG.
1.
August 1958
Die U-Bahnbauarbeiten auf dem Hardenbergplatz machen Fortschritte. Sie erfordern
allerdings die Herausnahme der Stra�enbahn aus der Hardenbergstra�e. Aus
diesem Grunde wird hinter der Stadtbahn zwischen der Hardenbergstra�e und der
Kantstra�e sowie in dem �stlichsten St�ck der Kantstra�e eine provisorische
Umleitungsstrecke gebaut. �ber diese Umleitungen fahren die Linien 2, 6, 25,
54, 55, 77 und 78.
5. Oktober 1958
Die Kreuzkirche auf dem Bl�cherplatz
wird nach ihrem Wiederaufbau geweiht.
27. November 1958
�Berlin-Ultimatum�
Der sowjetische Parteischef
Chruschtschow fordert die Westm�chte auf Berlin binnen sechs Monaten zu
verlassen.
7. Dezember 1958
Rekord-Wahlbeteiligung!
�ber 92 % aller Wahlberechtigten beteiligten sich an der Wahl zum Berliner
Abgeordnetenhaus.
Die SPD erlangt die absolute Mehrheit.
SPD: 52,6 % (Letztwahlen: 44,6); CDU: 37,3 %
(30,4);
FDP 3,8 % (12,8); FDV
0,7 %; Deutsche Partei
3,3 %; SED 1,9 %
Die FDP scheitert mit 3,8 % an der 5%-H�rde, ebenso wie die SED.
1958
An der Ecke Kurf�rstendamm/Joachimsthaler Stra�e wird das neue
"Kranzlereck" eingeweiht. Es entstand nach Pl�nen von Hanns Dustmann.
Dezember 1958
Im Laufe des Jahres 1958 fl�chteten rund 204.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 261.000)
1959
12. Januar 1959
Willy Brandt wird in seinem
Amt als Regierender B�rgermeister von Berlin best�tigt.
29. Januar 1959
Am Lehrter Bahnhof wird das letzte �berbleibsel, das Portal, gesprengt.
14. M�rz 1959
In Wannsee wird das
Hahn-Meitner-Institut eingeweiht.
Fr�hjahr
Auf der Leipziger Messe wird der neue S-Bahnzug der BR 170 der �ffentlichkeit
vorgestellt (sog. "Blaues Wunder"). Einige Jahre war der Zug auf der
Erkner-Strecke im Einsatz.
1. April
1959
Der Breitscheidplatz wird vollkommen umgebaut, hierdurch wird die
Verkehrsf�hrung v�llig ver�ndert. Hiervon sind die Stra�enbahnen ebenfalls
betroffen: Die Umfahrung der Ged�chtniskirche wird aufgehoben, stattdessen
umfahren die Bahnen die Kirche nord�stlich in beiden Richtungen.
2. Mai
1959
In Spandau werden die Stra�enbahnlinien besser aufeinander abgestimmt.
Zus�tzlich werden zwei neue Linien eingerichtet: Die Linien 53 und 76. Die BVG
betriebt nun 32 Stra�enbahnlinien.
(Die Linie 53: Nollendorfplatz - Zoo -
Otto-Suhr-Allee - Spandauer Damm - Spandau - Spandau, Hakenfelde;
die Linie 76: Bhf.Zoo, Kantstra�e - Kantstra�e - Reichskanzlerplatz -
Heerstra�e - Pichelsdorf - Spandau - Spandau, Johannisstift)
5. Juni
1959
Im Gro�-Berliner Damm (Sch�neweide) wird der Stra�enbahnverkehr eingestellt.
18. Juni 1959
Bundespr�sident Theodor Heuss
�bernimmt das wiederaufgebaute Schloss Bellevue als Amtssitz des Bundespr�sidenten
in Berlin.
30.
August 1959
In der Tunnelstra�e (Stralau) und in der Stra�e Alt-Stralau wird der Stra�enbahnverkehr eingestellt.
27. September 1959
In der Fasanenstra�e wird das
neue j�dische Gemeindehaus er�ffnet.
1.
Oktober 1959
Zwei Stra�enbahnlinien, die Linien 40 und 94, werden auf Busbetrieb umgestellt.
Die schlechten Gleisanlagen waren die Ursache f�r die Stillegungen.
(Linie 40 bisher: Steglitz, Birkbusch- Ecke
Siemensstra�e - S-Bhf. Steglitz - Grunewaldstra�e - K�nigin-Luise-Stra�e -
Dahlem, Clayallee Ecke K�nigin-Luise-Stra�e;
Linie 94 bisher: Kreuzberg, Oranienplatz - Kottbusser Damm - Sonnenallee -
Neuk�lln, Schulenburgpark)
Die Stra�enbahnlinien der BVG: 2, 3, 6, 15, 23, 24, 25, 26, 27, 35, 36, 44, 47,
47P, 53, 54, 55, 60, 66, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 88, 95, 96, 98, 99
5. Oktober 1959
Die 8.000 Neubauwohnung in
Ostberlin ist bezugsfertig geworden.
6. Oktober 1959
Zwischen Alexanderplatz und
Strausberger Platz wird an der Stalinallee der Grundstein f�r ein neues
Wohnungsbauprojekt gelegt.
Oktober 1959
Bei der BVG-West werden die letzten Vorkriegs-Autobusse ausgemustert.
13.
November 1959
In der Bulgarischen Stra�e (Treptow) wird mit der Linie 91 der
Stra�enbahnverkehr eingestellt.
1.
Dezember 1959
Die provisorischen Stra�enbahnumleitungen am Zoo werden aufgehoben, da die
U-Bahnbaustellen oberirdisch geschlossen wurden. Die Linien 2, 6, 53, 54, 77 und
78 f�hren wieder geradlinig �ber die Hardenbergstra�e, die Linien 75 und 76
enden stumpf an der Kantstra�e. Der Hardenbergplatz dagegen erhielt keine
Stra�enbahnanlagen mehr.
1959
In der Fasanenstra�e wird das neue J�dische Gemeindezentrum er�ffnet. Es
entstand nach Pl�nen von Dieter Knoblauch und Heinz Heise.
Dezember 1959
Im Laufe des Jahres 1959 fl�chteten rund 144.000 DDR-B�rger in den Westen.
(Vorjahr 204.000)
Fortsetzung: Stadtchronik 60er Jahre