Was sonst noch geschah...

Ereignisse in Berlin und im Berliner Nahverkehr

1900 - 1909


1900

  • Die Große Berliner Straßenbahn übernimmt die „Neue Berliner Pferdebahngesellschaft"

  • Der Klavierfabrikant Carl Bechstein (geb. 1826 in Gotha) ist in Berlin verstorben.
    1853 gründete er in Berlin eine Klavierfabrik.

  • Kaiser Franz-Joseph I von Österreich ist für einen mehrtägigen Besuch in Berlin

  • In der Pankower Allee nimmt die GBS den Betriebshof Reinickendorf in Betrieb.

  • Auf der Wannseebahn wird ein elektrischer Versuchsbetrieb aufgenommen.
    (Potsdamer Wannseebahnhof – Steglitz – Zehlendorf)

  • Der elektrische Versuchsbetrieb wird mit Fahrgästen aufgenommen

  • In Charlottenburg stirbt der sozialdemokratische Politiker Wilhelm Liebknecht im Alter von 74 Jahren.

  • Betriebsaufnahme der Rixdorf-Mittenwalder Eisenbahn.
    (Eröffnung der auf heutigem Berliner Gebiet gelegenen Bahnhöfe Hermannstraße, Britz, Buckow und Rudow.

  • Laut Volkszählung leben 1.888 Millionen Einwohner in Berlin.

  • August Scherl bringt eine neue Tageszeitung namens "Der Tag" raus. Das Besondere: Sie ist zweifarbig. Im Volksmund wird sie bald "Der rote Tag" genannt.

  • Die GBS nimmt in Tegel einen neuen Straßenbahn-Betriebshof in Betrieb

1901

  • Eröffnung des Ringbahnhofs Papestraße

  • Eröffnung des Betriebshofes Wiebestraße in Moabit durch die GBS

  • Die „Heidekrautbahn" (Reinickendorf-Liebenwalde-Groß-Schönebecker Eisenbahn AG) nimmt ihren Betrieb auf.
    Die Bahnhöfe auf heutigem Berliner Gebiet: Reinickendorf-Rosenthal (Heute Wilhelmsruh), Rosenthal, Blankenfelde und Schildow

  • Die GBS nimmt in Niederschönhausen einen neuen Straßenbahn-Betriebshof in Betrieb

  • Vor dem Reichstagsgebäude wird im Beisein Kaiser Wilhelms das Bismarckdenkmal enthüllt.

  • In Berlin stirbt die preußische Königin und Deutsche Kaiserin Viktoria im Alter von 60 Jahren. Viktoria war Gattin von Kaiser Friedrich III.

  • Die Berliner Ostbahnen nehmen in der Nalepastraße einen neuen Betriebshof in Betrieb.

  • Die Hochbahngesellschaft eröffnet den Betrieb auf der Flachbahn von der Warschauer Brücke bis zum Centralviehhof.

  • Georg von Siemens, Bankier und nationalliberaler Politiker stirbt zwei Tage nach seinem 60. Geburtstag in Berlin.

  • Der Vorortbahnhof Papestraße (Zossener Bahn) wird eröffnet und bietet nun eine Umsteigemöglichkeit zur Ringbahn.

  • Im Tiergarten wird die Siegesallee vollendet. Diese Allee besteht aus 32 Standbildern brandenburgischer Herrscher.

  • Der Betriebshof Uferstraße der GBS wird in dieser Form geschlossen und nur noch als Werkstatt weiter betrieben.

  • In der Baerwaldstraße wird eine Volksbadeanstalt fertiggestellt. Architekt war Ludwig Hoffmann.

1902

  • Auf Anordnung des Berliner Bürgermeisters Martin Kirschner wird eine Kommission gebildet, die mit Stralau, Treptow, Lichtenberg und Rummelsburg Eingemeindungsverhandlungen führen soll.

  • Die Berliner Hochbahn wird feierlich eröffnet.

  • Betriebaufnahme der Hochbahn auf der "Östlichen Stammstrecke" zwischen Stralauer Tor und Potsdamer Platz

  • Betriebsaufnahme der Westlichen Stammstrecke zwischen Gleisdreieck und Zoologischer Garten

  • Betriebsaufnahme des durchgehenden Stammstrecken-Verkehrs unter Umgehung des Potsdamer Platzes

  • Der Bahnhof Nikolassee wird eröffnet.

  • Die GBS führt bei ihren Straßenbahnlinien Linienbezeichnungen mit Nummern und Buchstaben ein.

  • Der elektrische Vorortbahnbetrieb auf der Wannseebahn wurde eingestellt.

  • Fertigstellung der Hochbahnstrecke Stralauer Tor - Warschauer Brücke

  • Die letzte innerstädtische Pferdebahnlinie (Wedding – Großgörschenstraße) wurde auf elektrischen Oberleitungsbetrieb umgestellt.

  • Der Mediziner Rudolf Virchow ist im Alter von 81 Jahren in Berlin verstorben.

  • An der Ostbahn wird der Bahnhof Rummelsburg-Ost eröffnet. (heute: Nöldnerplatz)

  • Betriebseröffnung der U-Bahn zwischen Zoologischen Garten und dem Knie.
    Die "Stammstrecke" steht nun komplett in Betrieb.

  • Die letzte Pferdebahnlinie im Großraum Berlin wird auf elektrischen Betrieb umgestellt. (Tegeler Chaussee – Dalldorf)

1903

  • Die Teltower Kreisschiffahrt nimmt auf der Havel den Schiffsverkehr auf.

  • Mehrere Vorortbahnhöfe werden eröffnet: „Yorckstraße" auf der Zossener Bahn, auf der Bernauer Vorortbahn der Bahnhof „Röntgental" und der Vollringbahnsteig im Bahnhof „Stralau-Rummelsburg" (Heute Ostkreuz)

  • In Berlin wird die AEG-Telefunken gegründet.

  • Der Magistrat beauftragt Stadtrat Hamburger mit der Ausarbeitung einer Denkschrift über die Eingemeindung Berliner Vororte.

  • Zwischen dem Potsdamer Ringbahnhof und Groß-Lichterfelde Ost wird der elektrische Vorortbahnbetrieb aufgenommen. Die Züge fahren mit einer Betriebsspannung von 550 V.

  • Die Neue Berliner Omnibus-AG wird mit der ABOAG vereinigt.

  • An der Wriezener Bahn wird der neue Bahnhof „Magerviehhof" eröffnet.

  • Die Cöpenicker Straßenbahn eröffnet die erste elektrifizierte Straßenbahnstrecke

  • An der Wendenschlosstraße wird der Betriebshof der Städtischen Straßenbahn Cöpenick eröffnet.

  • Auf der Vorortstrecke Niederschöneweide-Johannisthal – Spindlersfeld werden Versuche mit Einphasen-Wechselstromzügen durchgeführt.

  • In Berlin wird der Wriezener Bahnhof eröffnet. Am selben Tag geht auf der Wriezener- und Ostbahn der Bahnhof Friedrichsfelde-Ost in Betrieb.

  • Auf der Militär-Eisenbahn Berlin-Zossen werden Versuchsfahrten mit schnellfahrenden Triebwagen durchgeführt. Ein Triebwagen erreicht die Spitzengeschwindigkeit von 210,2 km/h.

  • Theodor Mommsen, Historiker und liberaler Politiker, stirbt im Alter von 86 Jahren in Charlottenburg.

  • in Berlin wird der Ullstein-Buchverlag gegründet.

  • In Moabit wird der Erweiterungsbau des Kriminalgerichtes fertiggestellt. Architekten waren Rudolf Mönnich und Carl Vohl.

1904

  • Die ABOAG führt für ihre Autobuslinien nummerische Linienbezeichnungen ein.

  • Hakenfelde wird an das Netz der Spandauer Straßenbahn angeschlossen.

  • Die Gemeinde Französisch-Buchholz eröffnet einen gemeindeeigenen Pferdebahnbetrieb.

  • Die "B.Z. am Mittag" wird als erste Zeitung im Straßenverkauf vom Ullstein-Verlag herausgegeben.

  • Auf der Wannseebahn wird der Bahnhof „Zehlendorf Beerenstraße" eröffnet. (Heute: Mexikoplatz)

  • Zwischen Niederschöneweide-Johannisthal und Johannisthal wird die erste Versuchs-Obus-Linie eröffnet.

  • In Halensee wird der Lunapark gegründet.

  • Das Krankenhaus Westend wird baulich vollendet.

  • Am Leipziger Platz wird das Warenhaus Wertheim eröffnet. Alfred Messel entwarf den aufsehenerregenden Bau. Es handelt sich um einen Erweiterungsbau des Stammhauses an der Leipziger Straße.

  • Auf der Museumsinsel wird das heutige Bode-Museum eröffnet. Damals war dies das Kaiser-Friedrich-Museum, das unter der Leitung von Wilhelm von Bode stand.

  • In der Brunnenstraße wird das Warenhaus Jandorf eröffnet. Die Pläne dieses heute noch erhaltenen Gebäudes stammen von Lachmann und Zauber.

1905

  • Der Neubau des Berliner Doms wird geweiht.

  • Die im Dezember 1904 eröffnete O-Buslinie in Johannisthal wird wieder stillgelegt.

  • In Charlottenburg wird das neue Rathaus seiner Bestimmung übergeben.
    Die Entwürfe stammen von Heinrich Reinhardt und Georg Süßenguth.

  • Auf der Lehrter Bahn wird der Bahnhof Fürstenbrunn eröffnet.

  • Inbetriebnahme der ersten Automobil-Omnibuslinie im Bereich des heutigen Berlin
    (Lichtenrade – Buckow)

  • Die Lichterfelde-Stahnsdorfer Dampfstraßenbahn erreicht als neuen Endpunkt die Machnower Schleuse

  • Zwischen dem Halleschen Tor und der Chausseestraße wird die erste Kraftomnibuslinie in Berlins Innenstadt eröffnet.

  • Eröffnung der „Straßenbahn Steglitz-Grunewald" zwischen dem Steglitzer Bahnhof und der Königin-Luise-Allee

  • Mit 2.040.148 Einwohnern hat Berlin im Jahre 1905 die 2-Millionengrenze überschritten.

  • Die Stadt Charlottenburg errichtete dieses Jahr über den Landwehrkanal die Charlottenburger Brücke und das Charlottenburger Tor als Gegenpol des Berliner Brandenburger Tores.

  • An der Friedrichstraße in Berlins Mitte wird ein aufsehen erregendes "Automaten-Restaurant" eröffnet. In der tonnengewölbten Halle des Restaurants befanden sich Speise- und Getränkeautomaten. Dieses Restaurant war damals ohne Vorbild!

  • Am Lustgarten wird der Julius von Raschdorf entworfene Berliner Dom fertiggestellt.

1906

  • Eröffnung der U-Bahnstrecke vom Knie bis zum Wilhelmplatz

  • Der Teltowkanal wird für den Schiffsverkehr freigegeben.

  • Der Gemeinde Wilmersdorf werden die Stadtrechte verliehen.

  • Im Deutschen Reich tritt eine Verordnung über die Vereinheitlichung der Kraftfahrzeug-Kennzeichen in Kraft.

  • Der Schustermeister Wilhelm Voigt beschlagnahmt mit Hilfe einer Hauptmanns-Uniform die Stadtkasse von Köpenick.

  • Im ehemaligen Hamburger Bahnhof wird das Verkehrs- und Baumuseum eröffnet.

  • Der elektrische Versuchsbetrieb auf der Niedeschöneweide-Johannisthal – Spindlersfelder Strecke wird eingestellt.

  • Nach Plänen von Ludwig Hoffmann wird das Rudolf-Virchow-Krankenhaus als viertes städtisches Krankenhaus vollendet.

1907

  • Zwischen Cöpenick und Mahlsdorf nimmt die Städtische Straßenbahn Cöpenick eine neue Straßenbahnstrecke in Betrieb.

  • Die letzte Dampfstraßenbahnlinie im Großraum Berlin (Lichterfelde – Stahnsdorf) wird auf elektrischen Betrieb umgestellt.

  • In Wannsee wird das neue Strandbad eröffnet.

  • Am Wittenbergplatz eröffnet das vom Kommerzienrat Adolf Jandorf gebaute Kaufhaus des Westens erstmals seine Pforten. Das KaDeWe, dessen Pläne von Johann Emil Schaudt stammen, förderte dieses Stadtviertel, den "Neuen Westen", von der reinen Wohngegend zum zweiten großen Geschäftszentrum Berlins nach der alten Innenstadt.

  • In der Spandauer Vorstadt werden die "Hackeschen Höfe" fertiggestellt. Kurt Berndt und August Endell schufen einen Gebäudekomplex mit neun Höfen für Wohn- und Gewerbezwecke.

  • In Rixdorf wird die erste städtische Pferdeomnibuslinie eröffnet.

  • Die „Große Berliner Motoromnibus-Gesellschaft" nimmt den Ausflugsverkehr auf.

  • Die Große Berliner Motoromnibus-Gesellschaft nimmt mit zwei Linien den Linien-Omnibusverkehr auf.

  • Die ABOAG nimmt erstmals einen Ausflugsverkehr auf.

  • Boxhagen und Rummelsburg werden an das Straßenbahnnetz der GBS angeschlossen

  • Das Spandauer Straßenbahnnetz wurde abschließend auf Normalspur umgestellt.

  • Unter dem Leipziger Platz wird der gleichnamige von Alfred Grenander entworfene U-Bahnhof eröffnet.

  • Der Berliner Magistrat beschließt die Beschaffung eines Automobils.

  • Die neueröffnete Stadtbibliothek hält 90.000 Bücher für die lesehungrigen Berliner bereit.

  • Der Gemeinde Lichtenberg werden die Stadtrechte verliehen. Zugleich ist Lichtenberg kreisfrei geworden.

  • Die Berliner Straßenbahn AG (BESTAG) übernimmt die Straßenbahn in Französisch-Buchholz

  • Zwischen Friedrichsfelde und Tegel wird die Industriebahn in Betrieb genommen.

  • In der Schwedenstraße (Wedding) wird ein Pferdebus-Betriebshof eröffnet.

  • Am Pariser Platz wird das noble Hotel Adlon feierlich eröffnet.

1908

  • Die Hochbahngesellschaft nimmt die Westendstrecke zwischen Bismarckstraße und Reichskanzlerplatz in Betrieb.

  • In der Kniprodestraße (Prenzlauer Berg) wird ein Betriebshof der „Straßenbahnen der Stadt Berlin" eröffnet.

  • In der Baruther Straße (nähe Hallesches Tor) wird ein Autobusbetriebshof der ABOAG eröffnet.

  • Auf den Fernbahngleisen der Wannseebahn werden durchfahrende Vorortzüge eingerichtet. (sog. „Bankierzüge" zwischen Potsdamer Bahnhof und Wannsee mit Halt in Zehlendorf)

  • Das nach Plänen von Ludwig Hoffmann gebaute Märkische Museum wird eröffnet.

  • Die „Straßenbahnen der Stadt Berlin" nehmen den Betrieb auf der ersten Linie auf. (Elbinger Straße – Weddingplatz bzw. Stettiner Bahnhof)

  • Hochbahnunglück am Gleisdreieck

  • Die „Elektrische Straßenbahn Spandau-Nonnendamm" wird zwischen Spandau und Haselhorst eröffnet.

  • Die Spandauer Straßenbahn wird bis zum Johannisstift erweitert.

  • Die U-Bahn erreicht am Spittelmarkt als neuen Endpunkt die Berliner Innenstadt.

  • In der Friedrichstraße wird das "Passagekaufhaus" fertiggestellt. Es entstand nach Entwürfen von Franz Ahrens. Hierbei handelt es sich heute um die "Tacheles-Ruine".

  • In der südlichen Innenstadt wird das von Ludwig Hoffmann entworfene Märkische Museum eröffnet.

1909

  • Alfred Messel verstarb in Berlin im Alter von 56 Jahren. Der Architekt entwarf u.a. Warenhäuser des Wertheim-Konzerns. (Vor allem bekannt durch das Haus am Leipziger Platz)

  • Zwischen Johannesstift und Bötzow wird die Spandau-Bötzower Kleinbahn eröffnet.

  • Auf der Wannseebahn wird der Bahnhof Botanischer Garten eröffnet.

  • Für die „Elektrische Straßenbahn Spandau-Nonnendamm" wird der neue Betriebshof Grenzstraße eröffnet.

  • Altglienicke wird an das Straßenbahnnetz der Teltower Kreisbahn angeschlossen.

  • Die Spandauer Straßenbahn, bisher ein Privatunternehmen, wird in städtische Obhut genommen.

  • Die Stadt Spandau erwirbt die Elektrische Straßenbahn Spandau-Nonnendamm

  • Auf der Spandauer Vorortstrecke wird der Bahnhof Heerstraße eröffnet.

  • Die Bötzowbahn wird vom Johannesstift bis nach Spandau für den Personenverkehr eröffnet.

  • Zwischen dem Buschkrug (Anschluss an die Rixdorfer Straßenbahn) und dem Krankenhaus Rixdorf wird eine Pferdeomnibusbetrieb aufgenommen.

  • Nach Plänen von Peter Behrens wird die AEG-Turbinenhalle aus Stahl und Glas vollendet. Diese Halle gilt als Meilenstein in der Architekturgeschichte.