Was sonst noch geschah...

Ereignisse in Berlin und im Berliner Nahverkehr
1940 - 1949


1900 | 1910 | 1920 | 1930 | 1940 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000


1940

21. Januar 1940
Zwischen Berlin und Moskau wird der Linienflugverkehr aufgenommen.

22. Januar 1940
Einf�hrung der ersten Stra�enbahnlinie mit einer Linienbezeichnung �ber 299
(Linie 376: Sch�neberg, Thorwaldsenstra�e - Grunewald, Hagenplatz)

27. Februar 1940
Peter Behrens, Industriedesigner und Architekt, verstirbt in Berlin im Alter von 72 Jahren.

14. M�rz 1940
Reichsminister Hermann G�ring ruft die Bev�lkerung auf, Buntmetalle zu sammeln.
Er appelliert an die "nationalsozialistische Opferbereitschaft".

1. April 1940
Im Deutschen Reich wird erstmals die Sommerzeit eingef�hrt.

4. Juli 1940
Es ist den Juden nur noch zwischen 17 und 18 uhr gestattet, einzukaufen. bereits seit geraumer zeit werden Ihnen Kleiderkarten vorenthalten, au�erdem wurden Ihnen die Fernsprechanschl�sse gek�ndigt.

5. August 1940
Die BVG erwirbt drei Kleinbusse mit Holzgasantrieb

12. August 1940
Als einzige Neubaustrecke der Stra�enbahn w�hrend des 2. Weltkrieges wird die Strecke Rudow - Sch�nefeld (Linie 147) er�ffnet. An der Waltersdorfer Chaussee verl�sst diese Linie das Berliner Stadtgebiet.

25. August 1940
Fliegerangriff auf Berlin! Britische Bomber greifen die Reichshauptstadt an. Dies ist ein Vergeltungsangriff auf den deutschen Angriff auf London vom Vortage. Die meisten Flieger �ber Berlin drehen witterungsbedingt ab, einige werfen ihre Ladungen �ber Reinickendorf und Pankow ab.

28. August 1940
Erneuter Fliegerangriff gegen Berlin. Diesmal gibt es die meisten Sch�den in Kreuzberg. 

27. September 1940
Deutschland schlie�t mit Italien und Japan einen "Dreim�chtepakt", in dem sich die Beteiligten zur milit�rischer, wirtschaftlicher und politischer Hilfe verpflichten.

6. Oktober 1940
Die S-Bahnstrecke Mahlow - Rangsdorf wird in Betrieb genommen.

1940
Fast alle Doppeldeck-Autobusse werden auf Fl�ssiggas-Antrieb umgestellt.

Auf dem Sch�neberger S�dgel�nde wird die "Wohnanlage am Grazer Damm" mit 2000 Wohneinheiten fertiggestellt.

1941

20. Januar 1941
Erstmals werden Autobusse mit Beiwagen eingesetzt.

1. April 1941
Der Nachtstra�enbahn- und Nachtautobusverkehr wird neu geordnet. Die Linien tragen Bezeichnungen im 400er-Bereich

22. Juni 1941
Die Deutschen beginnen den �berraschungsangriff auf die Sowjetunion.

12./13. August 1941
Britische Bomber f�hren einen Luftangriff auf Berlin durch. Sie werfen 82 Tonnen Sprengbomben �ber der Stadt ab.

12. September 1941
Adolf Hitler ruft zu Spenden f�r das Winterhilfswerk auf.

19. September 1941
Juden sind k�nftig verpflichtet, den "Judenstern" offen an der Kleidung zu tragen.

18. Oktober 1941
In Berlin haben sich Juden erstmals im Bahnhof Grunewald zur Deportation einzufinden. Die ersten Transporte f�hren in das Ghetto von Lodz, dem sp�teren "Litzmannstadt".

11. Dezember 1941
Hitler gibt in der Krolloper den Beginn des Krieges gegen die USA bekannt.

Dezember 1941
In Berlin leben noch 55.000 Juden.

Im neuen Diplomatenviertel am Tiergarten wird die neue Italienische Botschaft nach Pl�nen von Friedrich Hetzelt im NS-Monumentalstil fertiggestellt. 

1942

12. Januar 1942
An zwei Tagen in der Woche wird in den Berliner Gastst�tten nur noch "Feldk�chen-Essen" angeboten. Ebenso wird der "Eintopfsonntag" eingef�hrt. Ursache f�r diese Ma�nahmen ist die angespannte Situation in der Lebensmittelversorgung. 

20. Januar 1942
Es tagt die sogenannte "Wannsee-Konferenz", bei der unter der Leitung von Reinhard Heydrich die sog. "Endl�sung der Judenfrage" gekl�rt wird.

15. Februar 1942
In Berlin werden sogenannte "Raucherkarten" eingef�hrt. Frauen steht gegen�ber den M�nnern die halbe Menge von Tabak zu.

27. Februar 1942
Reichspropagandaminister Goebbels verurteilte sch�rfstens die Rundfunkstationen, bei denen noch immer Jazz-Musik gesendet wird. Die Sender h�tten leichte Unterhaltungsmusik und Klassik zu senden.

23. April 1942
Zwischen Steglitz und Mariendorf wird die dritte Obuslinie in Betrieb genommen.

20. August 1942
Vorsitzender des Volksgerichtshofes wird der Jurist Roland Freisler, der als "Blutrichter" in die Geschichte eingeht: Seine Urteile lauten zumeist auf Todesstrafe.

31. August 1942
In Berlin werden rund 100 Mitglieder der Widerstandsgruppe "Rote Kapelle" verhaftet.

1942
Im Botschafterviertel wird die Japanische Botschaft im NS-Monumentalstil nach Pl�nen von Ludwig Moshamer fertiggestellt.

1942
An der General-Pape-Stra�e entsteht in einem Kleingartenareal der sogenannte "Gro�belastungsk�rper". Mit ihm soll die Standfestigkeit der Berliner Baugrundes untersucht werden, was erforderlich ist, f�r den Bau der geplanten Nord-S�d-Achse.

1943

17. und 18. Januar 1943
�ber Berlin gehen 700 Tonnen Bomben hernieder. Die Deutschlandhalle brennt aus.

30. Januar 1943
Britische Bomber greifen Berlin und sollen gezielt die Feierlichkeiten zum 10 Jahrestag der Hitlerschen Machtergreifung st�ren.

Januar 1943
F�r den Stadtgas-Busbetrieb werden jetzt einachsige Anh�nger mitgef�hrt.

12. Februar 1943
Berliner Sch�ler, die �lter als 15 Jahre sind, werden als Luftwaffenhelfer zum Kriegsdienst herangezogen.

18. Februar 1943
Stalingrad ist verloren.
Joseph Goebbels ruft die Berliner im Sportpalast zum "Totalen Krieg" auf.

28. Februar 1943
Die "B.Z. am Mittag" stellt ihr Erscheinen ein.

2. M�rz 1943
Schwerer Luftangriff auf Berlin: 251 Britische Bomber werfen u.a. 1,8 Tonnen schwere Sprengbomben ab: die sogenannten "Wohnblockknacker". Es bleiben verheerende Zerst�rungen, unter anderem ist die Hedwigskathedrale zerst�rt.

Am selben Tag stellt Goebbels "mit Bedauern" fest, dass noch etwa 4000 Juden in Berlin untergetaucht leben. Er r�gt das Unverst�ndnis in den Bev�lkerungsschichten, die "unsere Judenpolitik" nicht verstehen und sich auf die Seite der Juden stellen.

1. August 1943
Goebbels leitet die Evakuierung der Berliner Bev�lkerung ein. Er appelliert an die Berliner, die in Berlin keine Verpflichtungen haben, die Stadt umgehend zu verlassen. Mit organisierten Transporten wird die "Kinderlandverschickung" eingeleitet.

9. August 1943
Betriebsaufnahme der S-Bahn zwischen Lichterfelde-Ost und Lichterfelde-S�d.

18. November 1943
Bis 3. Dezember fliegen die Briten f�nf Gro�angriffe auf Berlin.

23. November 1943
Bei einem Luftangriff wird die BVG-Hauptverwaltung in der K�thener Stra�e zerst�rt.

1943
Am Fehrbelliner Platz wird das Verwaltungsgeb�ude der "Deutschen Arbeitsfront" fertiggestellt. Dieses Geb�ude beherbergt heute das Rathaus Wilmersdorf.

1944

1. Januar 1944
Postleitzahlen werden eingef�hrt. Berlin erh�lt die Postleitzahl 1.

3. Januar 1944
Die Briten starten eine Gro�angriffsserie auf Berlin, die bis 1. Februar andauert.

30. Januar 1944
Wegen Bombensch�den wird der Betriebshof Kreuzbergstra�e geschlossen.

6. M�rz 1944
Die Amerikaner fliegen ihren ersten Angriff auf Berlin.

Mai 1944
Die Insel Schwanenwerder ist mit einem Autobus (ohne Liniennummer) erreichbar.

6. Juni 1944
Die Alliierten haben die Normandie erreicht. Berliner informieren sich �ber ausl�ndische Radiosender �ber das Kampfgeschehen.

21. Juni 1944
Die Amerikaner fliegen einen Gro�angriff mit 2500 Bombern gegen Berlin.

26. Juni 1944
Die BVG nimmt die Personenschiffahrt zwischen Kladow und Wannsee sowie zwischen Kladow und St��ensee auf.

3. Juli 1944
Der Potsdamer Ringbahnhof ist zerst�rt. Aus diesem Grunde gibt es keinen Spitzkehrbetrieb auf der Ringbahn mehr. Die Ringz�ge fahren nun als "Vollring" ohne Unterbrechung. Au�erdem wurde der Bahnhof Kolonnenstra�e geschlossen.

20. Juli 1944
Das Attentat gegen Hitler ist gescheitert.

7. August 1944
Vor dem Volksgerichtshof findet der erste Prozess gegen die Attent�ter vom 20. Juli statt.

10. August 1944
�ffentliche Veranstaltungen "nicht kriegsm��igen Charakters" sind k�nftig untersagt.
In dieser Folge werden viele Theater geschlossen.

1. September 1944
Der "Kriegseinheitstarif" wird bei der BVG eingef�hrt.

12. September 1944
In London verabschieden die USA, England und die Sowjets ein Protokoll, welches die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen nach Kriegsende vorsieht. (sog. "Londoner Protokoll")

25. September 1944
Ein Erlass �ber den "Volkssturm" ordnet die Erfassung aller waffenf�higer M�nner zwischen 16 und 60 Jahren, die bislang nicht eingezogen waren.

1. Oktober 1944
Auch die S-Bahn f�hrt den Kriegseinheitstarif mit acht Preisstufen ein.

13. November 1944
Juden ist der Aufenthalt in den Berliner W�rmehallen untersagt.

1944
Der Stra�enbahnbetriebshof Grenzstra�e wird aufgrund der Zerst�rungen geschlossen.

1945

1. Februarwoche 1945
W�hrend die westlichen Alliierten noch in den Ardennen gegen die Deutschen k�mpfen, k�nnen die Sowjets die Front im Osten durchbrechen und fast ungehindert auf Berlin zu marschieren. Sie stehen mit einen Br�ckenkopf an der Oder bei K�strin, etwa 60 Kilometer vor der Reichshauptstadt. In 18 Tagen haben die Sowjets mehr als 500 Kilometer zur�ckgelegt.

1. Februar 1945
Joseph Goebbels, Gauleiter von Berlin, erkl�rt die Stadt zu einer "Festung", mit der Folge, dass um das innere Stadtgebiet herum Stra�ensperren errichtet werden.

4. - 11. Februar 1945
Konferenz von Jalta
Beschluss �ber die Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen.

10. M�rz 1945
Durch einen Bombenangriff wurde der Hochbahnhof Osthafen zerst�rt. Er wird nicht wieder aufgebaut.

Mitte M�rz 1945
Hitler besucht die Ostfront. Es ist sein letzter Besuch. Die letzten Kriegstage wird er in seinem Bunker in der Berliner Reichskanzlei verbringen.

2. April 1945
Die Sowjetische Armee erreicht nach erbitterten K�mpfen bei den Seelower H�hen allm�hlich den Gro�raum Berlin. Die Stadt ist praktisch umzingelt.

11. April 1945
Die meisten Verkehrsmittel in Berlin d�rfen nur noch mit Sonderausweisen benutzt werden.

Am selben Tag abends erreichen die Amerikaner die Elbe.

16. April 1945
Die sowjetischen Truppen unter den Gener�len Georgi Schukow und Ivan Konjew leiten die sogenannte "Schlacht um Berlin" ein, es beginnt ein erbitterter Stra�enkampf. 

20. April 1945
Die Personenschiffahrt der BVG muss eingestellt werden.

21. April 1945
Die Sowjets vereinnahmen die Berliner Vororte Bernau, Werneuchen, Strausberg und Erkner
Somit ist es nun m�glich, mit der S-Bahn (wenn sie denn f�hrt) von der Westfront an die Ostfront zu fahren.

21. April 1945
Die letzten drei Autobuslinien stellen ihren Betrieb ein.

Die Amerikaner fliegen ihren letzten Luftangriff auf Berlin.

22. April 1945
Vor dem Zusammenbruch verkehren in Berlin die letzten Stra�enbahnen

22. April 1945
Die sowjetischen Truppen erreichen das Stadtgebiet von Berlin und besetzen Teile von Frohnau, Lichtenberg und Weissensee.

23. April 1945
Weite Teile des U-Bahnnetzes werden stillgelegt. Es fahren nur noch auf wenigen Strecken vereinzelt einige Z�ge.

25. April 1945
Nur im S�dwesten Berlins fuhren noch ein paar S-Bahnz�ge. Der S-Bahnverkehr kommt zum Erliegen.

25. April 1945
Folgende am Stadtrand Berlins gelegene Stadtteile sind durch die sowjetischen Truppen bereits erobert:
Heiligensee, Reinickendorf, Wittenau, Niedersch�nhausen, Weissensee, Hohensch�nhausen, Friedrichsfelde, Lichtenberg, Treptow, Adlershof, Rudow, Britz, Buckow, Lichterfelde, Lankwitz und Zehlendorf, sowie Teile von Spandau.

Selber Tag
Gegen 18 Uhr wird der verbliebene U-Bahnverkehr zum Erliegen.

27. April 1945
Die Sowjets vereinnahmen den Rest von Spandau sowie Gartenfeld, Siemensstadt, Kreuzberg, Neuk�lln, Tempelhof, Steglitz und Dahlem.

28. April 1945
Generaloberst Bersarin wird zum Chef der Besatzung und gleichzeitig zum Stadtkommandanten von Berlin ernannt.
Teile von Charlottenburg und Sch�neberg, Gatow, der Grunewald und Moabit sind in der Hand der Sowjets.
W�hrend in der Innenstadt noch erbitterte K�mpfe statt finden, beginnt die Bev�lkerung am Stadtrand bereits mit ersten Aufr�umungsarbeiten!

29. April 1945
Teile von Wilmersdorf, Halensee und dem Zentrum von Sowjets besetzt.
Am selben Tag erscheint letztmalig das NS-Kampfblatt "Der Panzerb�r".
Die "Gruppe Ulbricht" trifft aus Moskau kommend in Berlin ein und nimmt in Friedrichsfelde zun�chst Quartier. Sie soll nach Kriegsende eine "antifaschistisch demokratische" Gesellschaftsordnung aufbauen. Leiter der Gruppe war Walter Ulbricht, sp�terer Staatschef der DDR.

30. April 1945
Weitere Teile von Wilmersdorf und Witzleben, sowie Horst-Wessel-Stadt (Friedrichshain) werden besetzt, die Sowjets erobern den Reichstag.
Hitler begeht im F�hrerbunker der Reichskanzlei Selbstmord.

1. Mai 1945
Die Russen vereinnahmen den Tiergarten, den Wedding sowie den Rest von Horst-Wessel-Stadt.
Sie stehen nun direkt an der Potsdamer Br�cke, der Weidendammer Br�cke und am Alex, also schon mitten im Zentrum der "Reichstr�mmerstadt"

2. Mai 1945
Die Deutschen Truppen stellen die Kriegshandlungen ein.
Der Krieg ist zu Ende!

8. Mai 1945
Im Hauptquartier der sowjetischen Streitkr�fte in Berlin-Karlshorst werden die Kapitulationsurkunden unterschrieben. Es herrscht somit Waffenstillstand.

13. Mai 1945
Nach Kriegsende wird die erste Buslinie wieder in Betrieb genommen: Linie T von Onkel Toms H�tte nach Sch�now

Am selben Tag verf�gt Generaloberst Bersarin die Wiederaufnahme des U-Bahn- und Stra�enbahnverkehrs in Berlin mit seinem Befehl Nr. 6. Au�erdem werden erste Lebensmittelkarten ausgegeben.

Am selben Tag wird der Rundfunkbetrieb im Funkhaus an der Masurenallee wieder aufgenommen.

14. Mai 1945
Im Neuk�llner Raum wird der U-Bahnverkehr wieder aufgenommen.

15. Mai 1945
Mit der "T�glichen Rundschau" erscheint in Berlin die erste Tageszeitung nach Kriegsende.

17. Mai 1945
Der erste Nachkriegs-Magistrat nimmt seine Arbeit auf. Oberb�rgermeister von Berlin ist der pensionierte Regierungsbaubeamte Arthur Werner.

20. Mai 1945
Drei Stra�enbahnlinien nehmen wieder den Betrieb auf:
Linie 28: Tegel - Tegelort
Linie 128: Tegel - Heiligensee
Linie 87: Treptow - S-Bhf. Sch�neweide

31. Mai 1945
Die BVG nimmt auf der Havel wieder die Linienschiffahrt auf (St��ensee - Kladow - Wannsee)

6. Juni 1945
Zwischen Wannsee und Sch�neberg fahren die ersten S-Bahnen. Allerdings nur zwei Zugpaare.

9. Juni 1945
In Karlshorst wird die Sowjetische Milit�radministration (SMAD) eingerichtet.

Am selben Tag wird zwischen Spandau und Westkreuz der S-Bahnverkehr wieder aufgenommen.

10. Juni 1945
Die Sowjetische Milit�radministration erlaubt die T�tigkeit antifaschistisch-demokratischer Parteien und Organisationen.

26. Juni 1945
In Berlin wird die Christlich Demokratische Union (CDU) gegr�ndet.

Juni 1945
Die Reichsbahn beginnt weisungsbedingt mit der Umspurung eines Streckengleises zwischen dem Schlesischen Bahnhof und Potsdam auf russische Breitspur. Dieses Gleis ist f�r Stalins Sonderzug gedacht.

Juni 1945
Die BVG erh�lt in der Potsdamer Stra�e eine neue Heimat. Das alte Reichsautobahn-Bauamt steht f�r diese Zwecke k�nftig zur Verf�gung.

4. Juli 1945
Die Sowjets ziehen sich aus den westlichen Berliner Stadtbezirken zur�ck. Daf�r r�cken die westlichen Schutzm�chte ein. Die Amerikaner besetzen die Stadtbezirke Neuk�lln, Tempelhof, Steglitz, Sch�neberg, Kreuzberg und Zehlendorf. Die Briten besetzen Tiergarten, Charlottenburg, Wilmersdorf, Spandau und kommissarisch den Wedding und Reinickendorf. Der Rest der Stadt verbleibt in sowjetischer Hand.

19. Juli 1945
Da der Nord-S�d-S-Bahn-Tunnel �berflutet ist, wird eine oberirdische Ersatzstrecke zwischen Humboldthain und dem Stettiner Vorortbahnhof elektrifiziert und somit S-Bahn-tauglich gemacht.

6. August 1945
�hnlich wie am Stettiner Bahnhof wird auch der Potsdamer Ringbahnhof f�r die S-Bahn hergerichtet.

8. August 1945
Der Alliierte Kontrollrat als oberstes Regierungsorgan der Besatzungsm�chte wird gegr�ndet. Er hat seinen Sitz im Kammergerichtsgeb�ude an der El�holzstra�e in Sch�neberg (Amerikanischer Sektor).

12. August 1945
Die Franz�sischen Alliierten �bernehmen wie in London abgesprochen von den Briten die beiden Stadtbezirke Reinickendorf und Wedding.

1. Oktober 1945
Die SMAD ordnet die Aufnahme des Unterrichts an Berliner Schulen an.

7. Oktober 1945
An der heutigen Stra�e des 17. Juni entsteht mit Baumaterialien der Neuen Reichskanzlei das Sowjetische Ehrenmal. Es befindet sich unweit des Brandenburger Tores im Britischen Sektor.

1946

29. Januar 1946
Die Berliner Universit�t wird wiederer�ffnet.

7. Februar 1946
Der "Drahtsender im Amerikanischen Sektor" nimmt den Betrieb auf. Zu empfangen war dieses "Kabelradio" zun�chst nur, wenn man einen (auch defekten) Telefonanschluss und einen Radioempf�nger besa� und beides mit einem Draht verband, gerade Strom hatte und im Amerikanischen Sektor von Berlin wohnte. Der DIAS hatte anf�nglich seinen Sitz im Fernmeldeamt W 35 an der Winterfeldtstra�e. Sp�ter wurde aus dem DIAS der bekannte RIAS von Berlin. 

Die Alliierten �berlie�en das Funkhaus an der Masurenallee den Sowjets und waren der Meinung, dass eine zentrale Instanz Nachrichten in einer politisch neutralen Weltanschauung verbreiten k�nnte. Dieser Gedankengang bewahrheitete sich leider nicht. Aus diesem Grunde wurde von den amerikanischen Besatzungsm�chten eine eigene deutschsprachige Radiostation ins Leben gerufen.

8. Februar 1946
Der Vollring ist mit der S-Bahn wieder durchgehend befahrbar.

26. Februar 1946
In Sch�neberg wird das Amerikahaus er�ffnet.

7. M�rz 1946
Im Ostsektor wird die "Freie Deutsche Jugend" (FDJ) gegr�ndet, Vorsitzender ist der junge Erich Honecker. 

4. April 1946
Der Leiter der Abteilung f�r Bau und Wohnungswesen des Magistrats, Hans Scharoun, legt einen Wiederaufbauplan f�r Berlin vor. Dieser Plan, "Zehlendorfer Plan" genannt, orientiert sich an einem gitterf�rmigen Schnellstra�enraster, an dem die Wohn- und Gewerbegebiete regelrecht aufgeh�ngt werden sollen.

9. April 1946
Die Technische Hochschule wird als "Technische Universit�t" wiederer�ffnet.

21./22. April 1946
im Admiralspalast findet der Vereinigungsparteitag von SPD und KPD zur SED statt.

5. Mai 1946
Zwischen den Bahnh�fen Marienfelde und Lichtenrade wird der S-Bahnhof Buckower Chaussee in Betrieb genommen.

13. August 1946
Durch eine vorl�ufige Verfassung Berlins wird eine Regierung f�r die Stadt gegr�ndet.

25. August 1946
Zwischen Berlin und Hannover wird eine Interzonenbus-Verbindung eingerichtet. F�r eine Fahrt ben�tigt der Bus etwa acht Stunden.

5. September 1946
Der DIAS wird in "Rundfunksender im Amerikanischen Sektor" (RIAS) umbenannt und ist stadtweit und dar�ber hinaus �ber die Mittelwelle zu empfangen.

20. Oktober 1946
Erste und letzte freie Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung in Gro�-Berlin:
SPD 48,7 %, CDU 22,2 %, SED 19,8 %, LDP 9,3 %, Beteiligung: 92,3 % aller Wahlberechtigten

29. Oktober 1946
Auf alliierte Anordnung findet in Berlin eine Volksz�hlung statt. Hier nach leben in Berlin 3.170.832 Einwohner.
Auf den Ostsektor entfallen 1.170.297 Einwohner, auf den Westen folglich 2.000.535 Einwohner. Seit Kriegsbeginn hat die Einwohnerzahl um �ber eine Million abgenommen.

1. November 1946
Bei der S-Bahn wird das 2-Klassensystem abgeschafft.

5. Dezember 1946
Otto Ostrowski wird von den Stadtverordneten zum Oberb�rgermeister von Berlin gew�hlt. Ostrowski l�st Arthur Werner ab, der seit Kriegsende Oberb�rgermeister von Berlin war.

1946 
An den Sektorengrenzen werden mehrsprachige Schilder aufgestellt, die auf diese Grenzen hinweisen.

 

1947

1. Januar 1947
Die Britische und die Amerikanische Zone Deutschlands werden wirtschaftlich zur sogenannten "Bizone" zusammengefasst.

13. Februar 1947
In Berlin herrschen K�lte und Hunger!
Berlins Oberb�rgermeister Ostrowski appelliert an die Besatzungsm�chte, der Not der Berliner Bev�lkerung abzuhelfen. Am selben Tag bildet Louise Schr�der (SPD) ein Notkomitee f�r die Versorgung der Berliner Bev�lkerung mit Lebensmitteln.

25. Februar 1947
Der Staat "Preu�en" wird durch ein Kontrollratsgesetz aufgel�st.

7. M�rz 1947
Zwischen Mahlsdorf und Hoppegarten wird erstmalig der elektrische S-Bahnverkehr aufgenommen.

12. M�rz 1947
Im Rahmen der sogenannten "Truman-Doktrin" soll der deutschen Bev�lkerung Hilfestellung beim Aufbau der Wirtschaft gew�hrt werden. Die Truman-Doktrin f�hrt zu einer Versch�rfung des sich abzeichnenden "Kalten Krieges" zwischen den Westlichen Alliierten und den Sowjets. Leidtragende hierbei werden die Berliner sein.

27. April 1947
Zwischen Halleschem Tor und Gleisdreieck wird der Hochbahnverkehr wieder aufgenommen. Das gesamte U-Bahnnetz steht wieder in betrieb.

8. Mai 1947
Nachdem die Stadtverordnetenversammlung das Misstrauen  aussprach, ist Otto Ostrowski zur�ckgetreten. Louise Schr�der (SPD) �bernimmt bis zu den Wahlen eines neuen Oberb�rgermeisters die Amtsgesch�fte.

25. Mai 1947
Die Berliner Philharmoniker geben im Steglitzer Titania-Palast unter Wilhelm Furtw�ngler ihr erstes Konzert nach dem Krieg.

3. Juni 1947
George C. Marshall entwickelt Vorstellungen �ber den wirtschaftlichen Aufbau Europas nach dem Krieg.

24. Juni 1947
Ernst Reuter wird von den Stadtverordneten zum neuen Oberb�rgermeister von Gro�-Berlin gew�hlt.
Da die Wahl von den Sowjets nicht anerkannt wird, kann Reuter sein Amt nicht aus�ben. Daher �bernehmen Louise Schr�der (SPD) und Ferdinand Friedensburg (CDU) vor�bergehend die Amtsgesch�fte bis zur Kl�rung der Verh�ltnisse.

2. November 1947
Dieter Friede, Journalist  der Westberliner Tageszeitung "Der Abend", wird unter einem Vorwand in den Ostsektor gelockt und kehrt nicht zur�ck. Es ist nicht der erste Fall, dass Personen auf omin�se Weise verschwinden.

13. November 1947
Die Stadtverordneten sprechen Paul Markgraf das Misstrauen aus. Ursache ist die SED-freundliche Arbeitsweise des Polizeipr�sidenten.

16. November 1947
Die wichtige Nord-S�d-S-Bahn ist komplett wieder befahrbar. Die Tunnelstrecke ist am 2. Mai 1945 am Landwehrkanal gesprengt worden und stand lange Zeit vollst�ndig unter Wasser.

6. Dezember 1947
Die SED lud zu einem "Ersten Deutschen Volkskongress" um eine Volksabstimmung zu organisieren, die zum Ziel haben soll, die Deutsche Einheit auf "demokratischen Wege" zu erreichen.

1948

14. Januar 1948
Auf der Reichsautobahn zwischen Berlin und Helmstedt kommt es zu ersten Repressalien, als die Sowjetische Milit�radministration SMAD die Durchfahrgenehmigungen (sog. "Propuski") f�r ung�ltig erkl�rt.

24. Januar 1948
Ein Milit�rzug von Berlin nach Bielefeld wird in der Ostzone aufgehalten.

19. Februar 1948
Aufgrund einer Weisung des Franz�sischen Stadtkommandanten Ganeval ist der Vertrieb von Tageszeitungen aus dem Ostsektor ("Neues Deutschland") im Franz�sischen Sektor untersagt.

Februar 1948
F�r ein Brot m�ssen die Berliner derzeit zwischen 30 und 35 RM bezahlen.

18. M�rz 1948
Wilhelm Pieck wird zu einem der Vorsitzenden des Ersten deutschen Volksrats gew�hlt. Aus ihm geht sp�ter die Volkskammer der DDR hervor.

20. M�rz 1948
Aus Protest gegen die ersten Beschl�sse der Londoner 6-M�chte-Konferenz und der Absicht der Westalliierten, in den Westzonen Deutschlands eine verfassungsgebende Versammlung einzuberufen, verlassen die sowjetischen Vertreter den Alliierten Kontrollrat als oberstes Regierungsgremium der Besatzungsm�chte Deutschlands. 

25. M�rz 1948
Der amerikanische Stadtkommandant Howley verf�gt die Bevorratung und Einlagerung von Lebensmitteln f�r Westberliner f�r 30 Tage.

2. April 1948
Wegen "fehlender Frachtpapiere" unterbrechen die Sowjets f�r zwei Tage die Versorgung Berlins aus den Westzonen. Sofort setzen die Amerikaner eine "kleine Luftbr�cke" zur Versorgung in Gang. Bei Babelsberg errichten die Sowjets Kontrollbaracken an der Autobahn.

4. April 1948
Zwar geben die Sowjets die Verbindungen wieder frei, jedoch l�uft der gesamte Eisenbahnverkehr ausschlie�lich �ber Marienborn.

9. April 1948
Am Lehniner Platz in Wilmersdorf wird das "British Center" als Deutsch-Britisches Kulturhaus er�ffnet.

13. April 1948
General Clay erkl�rt in Frankfurt: "Niemand kann uns aus Berlin vertreiben!" 
Aus den Alliierten werden Schutzm�chte...

16. April 1948
Der Vertrieb Westberliner Zeitungen wird im Ostsektor untersagt.

22. April 1948
Die Stadtverordneten nehmen eine neue Verfassung f�r Gro�-Berlin an. Da der Alliierte Kontrollrat wegen der fehlenden Sowjetseite arbeitsunf�hig ist, kann die neue Verfassung nicht genehmigt werden.

23. April 1948
Mit Ausnahme des Milit�rzugverkehrs wird der zivile Zugverkehr in die Westzonen unterbrochen.

6. Juni 1948
Der RIAS bezieht sein neues Funkhaus an der Kufsteiner Stra�e in Sch�neberg.

15. Juni 1948
Zwischen Zehlendorf und D�ppel wird auf der alten Stammbahn der elektrische S-Bahnverkehr aufgenommen. Die Strecke befindet sich komplett in den Berliner Westsektoren.

17. Juni 1948
Der K�nigsplatz (vor dem Reichstag) wird in "Platz der Republik" umbenannt.

20. Juni 1948
Die West-Alliierten f�hren in den westdeutschen Besatzungszonen eine W�hrungsreform durch. Die neue "Deutsche Mark" l�st dort die alte entwertete Reichsmark im Verh�ltnis 10:1 ab. Nur das sogenannte "Kopfgeld" kann 1:1 getauscht werden. In Berlin ist die neue W�hrung nicht g�ltig.

23. Juni 1948
Eilig veranlassen die Sowjets in der Ostzone ebenfalls eine W�hrungsreform um die Ostwanderung der alten Reichsmark zu verhindern. Da noch keine neuen Noten ausgegeben werden k�nnen, m�ssen die alten Noten mit einer Marke beklebt werden. Die Berliner spotten "Tapetenmark". Die Sowjets erkl�ren die Ostmark auch in Gro�-Berlin und somit auch in den Westsektoren der Stadt f�r g�ltig. Die Sowjets begr�nden dies mit der wirtschaftlichen Zusammengeh�rigkeit der Westsektoren mit der Ostzone.

24. Juni 1948
Die West-Alliierten f�hren in den Westsektoren nun eine eigene W�hrungsreform durch: Die neue West-Mark ist auch in Berlin g�ltig, sofern die Berliner Noten mit einem "B" gekennzeichnet sind. Die B-Kennzeichnung geschieht mit R�cksicht auf den Alliiertenstatus der Stadt. Im Ostsektor dagegen ist der Besitz der West-Mark verboten. In den Westsektoren hingegen haben nun beide neue W�hrungen bis auf weiteres G�ltigkeit.


Am selben Tag wird zun�chst die Autobahn von Berlin nach Helmstedt/Marienborn (Hannover) wegen "Technischer Schwierigkeiten" gesperrt. Im Laufe des Tages werden aus selben Grunde auch alle anderen Verbindungswege nach Westdeutschland abgeriegelt. Am 29. Juni erfolgt zus�tzlich auch die Sperrung der Wasserwege nach Westdeutschland. Berlin ist abgeriegelt!

25. Juni 1948
Die Alliierten nehmen die Versorgung Berlins aus der Luft auf. Zun�chst noch improvisiert fliegen Transportflugzeuge zwischen Westdeutschland und Berlin-Tempelhof hin und her.

26. Juni 1948
In Gatow landet das erste Versorgungsflugzeug. Die Luftbr�cke zur Versorgung Berlins nimmt Formen an.

4. Juli 1948
Zwischen Berlin und Hamburg wird der zivile Flugverkehr aufgenommen. Die Tickets werden gegen britisches Pfund verkauft.

20. Juli 1948
Die Sowjets machen den Westberlinern das Angebot, sie direkt zu versorgen. "Kein Westberliner braucht sich um sein Wohlergehen Sorgen machen..."

26. Juli 1948
Der Magistrat erkl�rt Polizeipr�sident Markgraf f�r abgesetzt. Nachfolger ist Johannes Stumm, der sein Amt zun�chst aber nur in Westberlin aus�ben kann. Faktisch gibt es in Berlin nun zwei Arten von Polizei: Im Westen die "Stumm-Polizei" und im Osten die "Markgraf-Polizei".

29. Juli 1948
Etwa 19.000 Westberliner beziehen ihre Lebensmittel aus dem Ostsektor.

2. August 1948
Im Britischen Sektor gibt es erste Wechselstuben. Der Kurs am ersten Tag: 1 DM West = 2,20 DM Ost

5. August 1948
Im Tegeler Forst beginnen die Bauarbeiten f�r einen neuen Flugplatz.

7. August 1948
Tagesrekord! Nach Berlin werden 4254 Tonnen Lebensmittel, Kohle und andere G�ter eingeflogen. Und das in 24 Stunden! Die Luftbr�cke kostet 250.000 US-$ pro Tag. Berlin hat nur die Entladungskosten zu tragen.

12. August 1948
Der letzte Vertreter der sowjetischen Seite verl�sst das Kontrollratsgeb�ude. Die Vier-M�chte-Verwaltung Berlins ist nicht mehr existent.

26. August 1948
Vor dem Neuen Stadthaus in der Ost-Berliner Parocialstra�e kommt es zu Tumulten. Es kommt zur gewaltsamen Unterbrechung der Stadtverordnetenversammlung. Otto Suhr fordert eine Bannmeile um das Stadthaus, was aber von den Sowjets abgelehnt wird.

An den Kiosken in den Westsektoren erscheint ein neues Satire-Magazin: "Der Insulaner" (Das gleichnamige Funkkabarett gab es damals noch nicht).

1. September 1948
Der elektrische S-Bahnverkehr wird erstmals zwischen Hoppegarten und Fredersdorf aufgenommen.

5. September 1948
In den Westsektoren werden praktisch keine Ost-Zeitungen mehr verkauft.

6. September 1948
Erneut kommt es vor und im Neuen Stadthaus zu Tumulten. Otto Suhr beruft die Fortsetzung der Sitzung in die Technische Universit�t in Charlottenburg ein. SED-Stadtverordnete verweigern die Teilnahme an diesem Umzug in die Westsektoren.

Am 9. September findet auf dem Platz der Republik mit 350.000 Berlinern die gr��te Demonstration seit Kriegsende statt. Zu den Rednern geh�rt auch Ernst Reuter. Hier h�lt er die legend�re Rede: 

"... Wir wissen worum es heute geht bei den Verhandlungen im Kontrollratsgeb�ude in der Potsdamer Stra�e und in den steinernen Pal�sten des Kreml. In allem diesen Handeln und Verhandeln wollen wir Berliner kein Tauschobjekt sein. Uns kann man nicht verhandeln. Uns kann man auch nicht verkaufen. Es ist unm�glich, auf dem R�cken eines solch tapferen, standhaften Volkes einen faulen Kompromiss zu schlie�en. Heute ist der Tag, an dem nicht Diplomaten und Gener�le reden und verhandeln. Heute ist der Tag, wo das Volk von Berlin seine Stimme erhebt. Dieses Volk von Berlin ruft heute die ganze Welt:

Ihr V�lker der Welt! Ihr V�lker in Amerika, in England, in Frankreich, in Italien: Schaut auf diese Stadt! Und erkennt, dass ihr diese Stadt und dieses Volk nicht preisgeben d�rft, nicht preisgeben k�nnt. Es gibt nur eine M�glichkeit f�r uns alle, so lange zusammenzustehen, bis dieser Kampf gewonnen, bis dieser Kampf endlich durch den Sieg �ber die Feinde, durch den Sieg �ber die Macht der Finsternis besiegelt ist. Das Volk von Berlin hat gesprochen! Wir haben unsere Pflicht getan, und wir werden unsere Pflicht weiter tun. V�lker der Welt! Tut auch ihr eure Pflicht, und helft uns in der Zeit, die vor uns steht, nicht nur mit dem Dr�hnen eurer Flugzeuge, nicht nur mit den Transportm�glichkeiten, die ihr hier herschafft, sondern mit dem standhaften und unzerst�rbaren Einstehen f�r die gemeinsamen Ideale, die allein unsere Zukunft und die auch allein eure Zukunft sichern k�nnen. V�lker der Welt! Schaut auf Berlin! Und Volk von Berlin! Sei dessen gewiss: Diesen Kampf, den wollen, diesen Kampf, den werden wir gewinnen!"

Am Abend spitzt sich die Situation zu, als es Unter den Linden zu Krawallen durch abwandernde Demonstranten und Polizisten der "Markgraf-Polizei" kommt. Vom Brandenburger Tor wird die Rote Fahne geholt.

30. September 1948
Kohle muss weiter und sch�rfer kontingentiert werden. 40 % der Stra�enbeleuchtung sind abgeschaltet.

6. Oktober 1948
Es wird ein kalter Winter!
Die westlichen Schutzm�chte geben die Stadtw�lder zur Rodung f�r Feuerholz frei.

17. Oktober 1948
Notopfer Berlin
Lohn und Gehaltsempf�nger in den Westzonen Deutschlands m�ssen je nach Einkommen 60 Pfg. bis 1,20 DM je Monat abf�hren. Jede Postsendung muss mit einer 2-Pfennig-Marke "Notopfer Berlin" versehen werden.

20. Oktober 1948
Die Stra�enbeleuchtung in den Westsektoren wird vollst�ndig abgeschaltet.

23. Oktober 1948
Richtfest! In Ruhleben wird das neue Kraftwerk-West (heute "Kraftwerk Reuter") fertiggestellt. Es wurde im Sommer 1945 von den Sowjets komplett demontiert. Die Anlage wurde �ber die Luftbr�cke eingeflogen!

26. Oktober 1948
Der private Paketverkehr in der Ostzone wird erheblich eingeschr�nkt.

Am selben Tag wird die Neuk�lln-Mittenwalder Eisenbahn (NME) an der Stadtgrenze bei Rudow unterbrochen.

30. Oktober 1948
Der Kurs in den Westberliner Wechselstuben betr�gt 1 DM-West = 4,15 DM-Ost

31. Oktober 1948
Zwischen Fredersdorf und Strausberg wird der elektrische S-Bahnverkehr aufgenommen.

5. November 1948
Flugplatz Tegel fertiggestellt
In Tegel landet das erste Luftbr�ckenflugzeug. Die Landebahn wurde in 92 Tagen gebaut!

9. November 1948
Entlang der Grenze zu den Westsektoren errichten die Sowjets rund 70 Kontrollstellen. Mit ihnen soll der private und gewerbliche Warenverkehr in die Westsektoren unterbunden werden.

22. November 1948
In Spandau nimmt eine Fabrik die Produktion von "Brenda-Heizplatten" auf. Diese bestehen aus S�gesp�ne, Kohlenstaub und Teer.

27. November 1948
Auf Weisung des franz�sischen Stadtkommandanten Ganeval werden die Sendet�rme des "Berliner Rundfunks" gesprengt. Sie st�ren die Flugsicherheit um den neuen Tegeler Flugplatz, der f�r die Luftbr�cke im Betrieb ist. Der "Berliner Rundfunk" ist ein ostzonaler Sender mit Sitz im sowjetisch besetzten Funkhaus an der Westberliner Masurenallee. Der Stadtkommandant des Ostsektors protestierte heftig gegen diesen ungeheuerlichen Vorgang. Er fragte seinen franz�sischen Amtskollegen, wie er so etwas habe machen k�nnen. Ganeval antwortete k�hl: "Mit Dynamit, mon General"

Unmittelbar marschieren die Sowjets in Stolpe ein. Stolpe ist ein Dorf n�rdlich von Frohnau, welches 1945 dem Franz�sischen Sektor zugesprochen wurde unter der Ma�gabe, dass die Franzosen dort einen Flughafen errichten. Den B�rgern von Stolpe wurde eine Woche Zeit gegeben, zu entscheiden, ob sie in Stolpe bleiben wollten oder in die Westsektoren Berlins �bersieden wollen.

4. Dezember 1948
Im Steglitzer Titania-Palast wird die "Freie Universit�t Berlin" gegr�ndet. Sie entsteht aus abgewanderten Dozenten und Studenten der ostsktorialen Humboldt-Universit�t.

5. Dezember 1948
Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung in den Westsektoren. Die Ergebnisse:
SPD: 64,5 % (Letztwahlen: 48,7), CDU: 19,4 % (22,2), LDP: 16,1 % (9,3), Die Wahlbeteiligung lag bei 86 %.

16. Dezember 1948
Beim "Berliner Rundfunk", dem ostzonalen Sender in der Westberliner Masurenallee, herrscht Funkstille!
Die West-BEWAG hat dem Sender den Strom abgestellt. Es dauerte einige Tage, bis der "Zonensender" mit Notstrom wieder senden konnte...

25. Dezember 1948
Auf den Funkwellen des RIAS h�ren die Berliner erstmals den "Club der Insulaner", eine Kabarettgruppe um G�nter Neumann, die sich bissig mit Allt�glichem im Nachkriegsberlin befasst. �ber 130 Sendungen folgten bis in die 60er Jahre. Das Printmagazin "Insulaner", erstmals im August '48 erschienen, stellt sein Erscheinen ein.

1948
F�r die Gegend um den Zoo wird ein st�dtebaulicher Wettbewerb ausgerufen. Ziel ist der verkehrsgerechte Wiederaufbau dieses erheblich zerst�rten Areals mit Hochstra�en wobei das alte Stra�enraster nicht erhalten werden soll.

1949

14. Januar 1949
Auf der ersten Sitzung der Stadtverordneten nach den Wahlen wird Ernst Reuter zum Oberb�rgermeister Berlins gew�hlt. Aufgrund der politischen Verh�ltnisse ist er de facto nur der Oberb�rgermeister West-Berlins.

20. Januar 1949
Im Ostsektor tritt der sogenannte "St�ndige Ausschuss" zusammen, der die Funktion der Stadtverordnetenversammlung im Ostsektor �bernimmt. 

Berlin hat somit nun zwei kommunale Verwaltungen.

1. Februar 1949
Die LDP darf sich nun F.D.P. nennen.

4. Februar 1949
Das Berliner Kammergericht verlegt seinen Sitz von Mitte nach Moabit in die Westsektoren.

5. Februar 1949
Die Westalliierten beginnen mit der "Gegen-Blockade". Westliche Wirtschaftsg�ter d�rfen nicht mehr in die Ostzone.

11. M�rz 1949
Die Ostzonale D-Mark wird in den Westsektoren von den westlichen Stadtkommandanten f�r ung�ltig erkl�rt. Bislang waren beide W�hrungen, DM-West und DM-Ost, in Westberlin offizielles Zahlungsmittel.

Die BVG ist gezwungen, aufgrund der W�hrungsgrenze an den Sektorengrenzen einen Schaffnerwechsel einzuf�hren. Weiterhin fahren Stra�enbahnen �ber die Grenze.

14. M�rz 1949
Die ostzonale Post sperrt 89 Telefonleitungen von Berlin in die Ostzone.

16. M�rz 1949
Entlang der Sektorengrenze werden von �stlicher Seite Stra�ensperren errichtet.

Am selben Tag wird die Aufforstung des Tiergartens mit 250.000 eingeflogenen B�umen beschlossen. Der Tiergarten ist v�llig gerodet.

26. M�rz 1949
Die Berliner Wasserbetriebe und die st�dtische GASAG richten im Osten eigene Ost-Verwaltungen ein.

24. April 1949
Der Osten verlautbart die M�glichkeit der Aufhebung der Blockade.

April 1949
Die BVG richtet erstmals nach dem Krieg wieder sogenannte "Dreiecks-Linien" im Ausflugsverkehr ein.

8. Mai 1949
Im Treptower Park wird das Sowjetische Ehrenmal eingeweiht.

12. Mai 1949
Die Blockade ist beendet. An den Grenz�berg�ngen gehen die Schlagb�ume hoch. Dennoch wird die Luftbr�cke weiterhin aufrecht erhalten.

14. Mai 1949
Die Westlichen Alliierten verk�nden das sogenannte "Kleine Besatzungsstatut". Es regelt die Verbindungen und Befugnisse der Alliierten in Berlin vor dem Hintergrund einer Deutschen Zivilverwaltung.

21. Mai 1949
Die in West-Berlin lebenden Reichsbahner streiken. Sie m�ssen ihre Lebenshaltungskosten in West-Mark bezahlen, bekommen ihren Lohn aber noch immer ausschlie�lich in Ost-Mark.

23. Mai 1949
Die drei Westzonen werden zusammengefasst zur "Bundesrepublik Deutschland"
Die Westsektoren Berlins geh�ren lt. Grundgesetz der Bundesrepublik zum Bundesgebiet. Das Grundgesetz tritt mit Ablauf des Tages in Kraft.

GG Artikel 23.:
"[Geltungsbereich des Grundgesetzes]
Dieses Grundgesetz gilt zun�chst im Gebiete der L�nder Baden, Bayern, Bremen, Gro�-Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, W�rttemberg-Baden und W�rttemberg-Hohenzollern. In anderen Teilen Deutschlands ist es nach deren Beitritt in Kraft zu setzen."

1. Juni 1949
Die BVG schafft s�mtliche 3-stellige Stra�enbahnlinien ab und bezeichnet sie mit 2-stelligen Liniennummern.

28. Juni 1949
Entgegen der urspr�nglichen Zusage entl�sst die Reichsbahn zahlreiche Mitarbeiter oder versetzt sie an Ostdeutsche Dienststellen. Der Reichsbahnstreik geht zu Ende.

20. Juli 1949
Der RIAS nimmt in Britz einen neuen leistungsf�higen Mittelwellensender in Betrieb. Mit Hilfe dieses Senders kann der RIAS in der fast ganzen Ostzone empfangen werden. RIAS sah seinen Sendeauftrag auch in der Aufkl�rung im westlichen Sinne in der Ostzone, sehr zum Verdruss der Sowjets. Legend�r sind solche Sendungen wie "Berlin spricht zur Zone" oder "Aus der Zone - F�r die Zone". 1950 kam ein Sender im fr�nkischen Hof hinzu, um auch Th�ringen zu erreichen. Doch die sp�tere DDR antwortete mit St�rsendern...

1. August 1949
Die BVG richtet eine weitgehend unabh�ngige Ost-Verwaltung f�r den �stlichen Betriebsteil ein. Die Hauptverwaltung bleibt in der West-Berliner Potsdamer Stra�e bestehen.

30. September 1949
Die Luftbr�cke wird beendet.

7. Oktober 1949
Die DDR wird gegr�ndet!
Die Ostzone wird zu einem eigenst�ndigen Staat formiert. Die Bezeichnung des zweiten deutschen Staates lautet "Deutsche Demokratische Republik".

8. Oktober 1949
Vor dem Sch�neberger Rathaus demonstrieren Berliner gegen die Gr�ndung der DDR als zweiten Deutschen Staat.

31. Oktober 1949
Bundespr�sident Theodor Heuss spricht vor 200.000 Berlinern auf dem Rudolph-Wilde-Platz vor dem Sch�neberger Rathaus.

1. Dezember 1949
Das neue Kraftwerk West geht in Betrieb. Die BEWAG beteuert, West-Berlin unabh�ngig mit Strom zu versorgen. Man sei auf Stromlieferungen des Ostens nicht angewiesen.

21. Dezember 1949
Die Gro�e Frankfurter Stra�e und die Frankfurter Allee wird in "Stalinallee" umbenannt. Stalin wird 70 Jahre alt.

Dezember 1949
Bereits in den ersten Monaten des Bestehens der DDR fl�chteten �ber 59.000 DDR-B�rger nach Westdeutschland oder West-Berlin.


Fortsetzung: Stadtchronik 50er Jahre

Diese Seite wird Ihnen präsentiert von netzspinnen-berlin.de - Die Seite zur Berliner U-Bahn! Alle Rechte vorbehalten.