Berlins U-Bahnstrecken
Die Linie U7 hat 40 Bahnhöfe und ist 31,8 km lang. Sie verbindet Rudow und Spandau miteinander und durchquert hierbei bevölkerungsreiche Stadtteile wie Britz, Neukölln, Schöneberg, Wilmersdorf und Charlottenburg, sowie Siemensstadt. Die U7 ist Berlins längste U-Bahnlinie mit dem höchsten Verkehrsaufkommen.
Die U-Bahn nach
Gropiusstadt
Rudow -
Johannisthaler Chaussee (Gropiusstadt)
Die Strecke zum Zwickauer Damm in einem
"BVG-Liniennetz"
Stand: Oktober 1971
U-Bahnverlängerung nach Rudow
Diese Strecke wurde am 2.Januar 1970 zwischen Britz-Süd und Zwickauer Damm und im weiteren Verlauf bis Rudow am 1. Juli 1972 dem Verkehr übergeben.
Die Streckenerweiterung nach Rudow in einem
"BVG-Liniennetz"
Stand: Oktober 1972
Der Bau einer U-Bahn Richtung Rudow ist schon lange geplant,
sicher war nur nicht, in welcher Form diese Bahn gebaut werden
sollte. Noch Ende der 50er Jahre dachte man mehr oder weniger
ernst an den Bau einer unabhängigen Kleinbahn, die in Britz Anschluss an die U-Bahn erhalten sollte.
Später gab es die Planung einer betrieblichen Unabhängigkeit von Britz nach Rudow, da man meinte, dass sich der Einsatz von langen U-Bahnzügen nicht lohnen würde. In diese Zeit fiel der Gedanke zum Bau einer Großwohnsiedlung am Wildmeisterdamm. Mit der Planung dieser Siedlung wurde kein geringeres Büro betraut als das in den USA ansässige Büro TAC, das von Walter Gropius gegründet und geleitet wurde. Sein Entwurf sah eine aufgelockerte Blockbebauung mit Punkthochhäusern, Zeilbauten und halbrunden Wohnbauten vor. Mitten durch diese Siedlung sollte zum Teil als Dammbahn und im offenen Einschnitt die U-Bahn verlaufen. Vom Senat gab es Einwände gegen diese zu lockere Siedlungsplanung. Sie wurde daher leicht verändert, zumindest aber wesentlich verdichtet. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass Bauland in West-Berlin zunehmend knapp werden könnte. Die neuen Pläne sahen auch vor, die U-Bahn nunmehr als durchgehende Untergrundbahn zu planen, da man meinte, dass die U-Bahn dann keinen siedlungsteilenden Charakter mehr hätte. Der bereits erstellte Tunnelmund an der Talberger Straße in Britz wurde wieder abgetragen.
1965 begannen auf dem Areal am Wildmeisterdamm die Bauarbeiten. Die Arbeiten fanden zeitgleich mit dem übrigen Siedlungsbau statt, sodass vom Zeitpunkt des Bestehens der Siedlung an ein U-Bahnanschluss bestehen würde. Die U-Bahn war fertig, als Teile der Siedlung noch im Bau waren. Das oberirdische Gebäude des Bahnhofs Lipschitzallee zum Beispiel stand anfänglich weit und breit allein in der Baustellenbrache.
Alle vier, später fünf Bahnhöfe dieser Linie erhielten Mittelbahnsteige. Da eine geringe Tiefenlage gewählt wurde, verzichtete man auf die Anlage von Zwischengeschossen; die Vorhallen befinden sich oberirdisch. Während die drei Bahnhöfe Johannisthaler Ch., Lipschitzallee und Wutzkyallee jeweils einfache rechteckige Empfangsbauten erhielten, wurde am Zwickauer Damm ein bewusst repräsentativer Baukörper errichtet, der weitestgehend auf den rechten Winkel im Grundriss verzichtet. Dieser Bau sollte der Markstein zwischen der Einzelhaus-Bebauung Rudows und der Gropiusstadt mit seinen Hochhäusern und zugleich südliches Portal des U-Bahnsystems sein.
Der Architekt aller Bahnhöfe ist Rainer G. Rümmler.
Die Bahnhöfe:
U-Bhf Johannisthaler Chaussee |
(seit 1972: mit Zusatz "Gropiusstadt")
Zugänge in der Mitte und am westlichen Ende des Bahnhofs. Die Wandflächen
wurden mit hellgrauen senkrecht angeordneten Fliesen verkleidet wobei ein
Fliesenstreifen weiß gehalten wurde. Die Mittelstützen wurden mit dunkelblauen
Riemchen versehen.
1999 wurde der Bahnhof modernisiert. Dies hängt mit dem
völligen Umbau der über dem Bahnhof befindlichen Ladenpassage zu einem
vollwertigen Einkaufszentrum zusammen, das sich über dem
Bahnhof befindet. Die "Gropius-Passagen" präsentieren sich als ein
Einkaufzentrum von überörtlichem Charakter.
Anstatt der blauen Riemchen an den Stützen erhielt der U-Bahnhof bei dieser Gelegenheit Metall-Ummantelungen. Die Beleuchtung wurde erneuert, wodurch der Bahnhof heute heller wirkt. Der Zugangsbereich wurde vollständig in die Passagen integriert.
Durch die neuen langen Öffnungszeiten (seit neuestem Samstags bis Mitternacht) ist hier auch spät Abends noch was los.
U-Bhf. Johannisthaler Chaussee (Gropiusstadt)
Bild: www.untergrundbahn.de
in Kooperation mit www.urbanrail.net
U-Bhf. Johannisthaler Chaussee (Gropiusstadt)
Bild: www.untergrundbahn.de
in Kooperation mit www.urbanrail.net
Dieser Bahnhof erhielt nur Zugänge in der Bahnsteigmitte. Die Wände der Bahnsteighalle wurden lichtgrau verkleidet, während ein Streifen dunkelblaue Fliesen erhielt. Dunkelblau sind auch die Stützpfeiler ummantelt. Die Vorhalle befindet sich auf dem Straßenniveau. Am Ostende des Bahnsteiges wurde vor einigen Jahren nachträglich ein Aufzug eingebaut, der oberirdisch direkt an der Lipschitzallee seinen oberen Endpunkt erhielt.
U-Bhf. Lipschitzallee
Bild: www.untergrundbahn.de
in Kooperation mit www.urbanrail.net
U-Bhf. Lipschitzallee
Bild: www.untergrundbahn.de
in Kooperation mit www.urbanrail.net
Ebenso wie an der Lipschitzallee erhielt auch dieser Bahnhof nur einen Zugang in der Bahnsteigmitte. Es ist also ein sehr ähnlicher Bahnhof. Nur das Farbschema wurde umgedreht: Hier sind die Wandfliesen dunkelblau gehalten, der Streifen und die Mittelstützen dagegen sind weiß gehalten.
U-Bhf. Wutzkyallee
Bild: www.untergrundbahn.de
in Kooperation mit www.urbanrail.net
U-Bhf. Wutzkyallee
Bild: www.untergrundbahn.de
in Kooperation mit www.urbanrail.net
Auch dieser Bahnhof stellt eine Variation der letzten beiden Bahnhöfe dar, nur erhielt er andere Farben: Die Wände sind ockerolivfarben gehalten, der Streifen ist weiß, die Mittelstützen dagegen dunkelgrau. Die Treppenwandungen dagegen heben sich durch rote Ziegelsteine ab. Ansonsten entspricht dieser Bahnhof den beiden Letztgenannten, wenn man mal von der interessanten Empfangshalle absieht.
U-Bhf. Zwickauer Damm
Bild: www.untergrundbahn.de
in Kooperation mit www.urbanrail.net
U-Bhf. Zwickauer Damm
Bild: www.untergrundbahn.de
in Kooperation mit www.urbanrail.net
Die interessante 90-Grad-Winkel-freie Vorhalle am Zwickauer Damm
U-Bhf. Zwickauer Damm: Innenaufnahme der Vorhalle
Die Verlängerung nach Rudow:
Die Strecke nimmt am Zwickauer Damm den Ausgangspunkt und folgt der Neuköllner Straße, einer Ortsumgehung um Rudow. In der anschließenden Waltersdorfer Chaussee findet die Strecke ihr Ende.
Bahnhof mit Mittelbahnsteig. Nur am südlichen Ende befindet sich eine in einem Zwischengeschoss angeordnete Vorhalle. Die Bahnsteighalle erhielt Eternitplatten in einem hellroten Ton. Die Stützen sind mit abgerundeten Aluminiumprofilen verkleidet. Diese Form der Verkleidung blieb für Neubaubahnhöfe der kommenden Jahre die übliche Form.
Hinter dem Bahnhof befindet sich eine Kehrgleisanlage, die unter der Waltersdorfer Chaussee ihr Ende findet. Lt. 200-Km-Plan ist eine Erweiterung ab hier nicht vorgesehen und damals, Anfang der 70er Jahre auch nicht aktuell gewesen, konstruktiv aber jederzeit möglich: Seit dem Fall der Mauer gab und gibt es immer wieder Pläne, die U7 bis zum Schönefelder Flughafen zu verlängern. Eine Variante wäre die gradlinige Streckenführung entlang der Waltersdorfer Chaussee, die andere Variante sieht einen Bau durch die Siedlung an der Wassmannsdorfer Chaussee vor. Die knappen Kassen Berlins verhindern aber weder die eine noch die andere Planung auf lange Sicht.
U-Bhf. Rudow
Bild: www.untergrundbahn.de
in Kooperation mit www.urbanrail.net
Weiterfahrt mit der Britzer U-Bahn Richtung Hermannplatz |
Streckendaten lt. BVG-Bauabteilung Erklärung
Britz-Süd | |
1042 m | |
Johannisthaler Chaussee Jt | 117,6 +12 |
785 m | |
Lipschitzallee La | 118,3 +97 |
858 m | |
Wutzkyallee Wk | 119,2 +55 |
629 m | |
Zwickauer Damm Zd | 119,8 +84 |
1103 m | |
Rudow R | 120,9 +87 |
Bezeichnung: Strecke H
Gebaut: 1965-72
Bauwerksende Rudow: 121,4 +00
Gesamtlänge Britz-Süd - Rudow: 4,390 km
Ohne Bauwerksende Rudow (zuzüglich 413 m)
Rudow - Rathaus Spandau
Weitere Abschnitte dieser Linie:
U7: U-Bahn nach Gropiusstadt - Britzer U-Bahn - Neuköllner Zweig - S´bg-Wilmersdorfer Strecke - Adenauerplatz-U-Bahn - Rohrdammstrecke - Spandauer U-Bahn |