Die Wittenauer U-Bahn
Lindauer Allee - Wittenau (Wilhelmsruher Damm)

Die Verlängerung der U8 nach Wittenau

Am 29.September 1994 wurde die Streckenverlängerung von Paracelsus-Bad bis Wittenau der Öffentlichkeit übergeben. Auch wenn diese Strecke während der Zeit des Umbruchs in Deutschland eröffnet wurde, hat sie mit der Wiedervereinigung nichts zu tun. Diese Strecke verläuft durchgehend auf ehemals Westberliner
Gebiet.
Bereits seit den 50er Jahren ist eine U-Bahnstrecke in den äußersten Norden Berlins vorgesehen. Doch dachte man damals an eine gradlinige Streckenführung von Wedding nach Wilhelmsruh. Später dann, als das Märkische Viertel entstand, beabsichtigte man eine Verlängerung dieser Strecke bis dorthin zu bauen. Um 1978 plante man eine Trassenverschwenkung, um auch den Ortskern von Wittenau mit erschließen zu können. Letztendlich wurde 1980 an der Osloer Straße mit dem Bau des ersten Abschnitts begonnen. Diese Strecke umfasste zunächst drei Bahnhöfe und fand ihr Ende am Paracelsus-Bad in Reinickendorf. Die Eröffnung fand im April 1987 statt. Zum gleichen Zeitpunkt begannen die Bauarbeiten am zweiten Abschnitt, der wesentlich umfangreicher war. 

Zunächst verlief die Strecke westwärts und erreichte den Bahnhof Lindauer Allee, der Seitenbahnsteige erhielt. Danach schwenkt die Strecke nach Norden ab und unterquert die Kremmener S-Bahnstrecke. Die U-Bahn erreicht hinter der S-Bahn den Bahnhof Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik. Anschließend verläuft die Strecke im Schildvortrieb nach Norden und erreicht am Nordgraben den Bahnhof Rathaus Reinickendorf. Daraufhin verläuft die Strecke dem Eichborndamm folgend nach Osten und erreicht den mittelfristigen Endbahnhof Wittenau. Dort besteht Anschluss an die S-Bahn Richtung Oranienburg. Später sollen noch zwei Kilometer Strecke angefügt werden, um das Märkische Viertel zu erreichen.

 U-Bhf Lindauer Allee 

Der Bahnhof Lindauer Allee erhielt zwei Seitenbahnsteige mit Zugängen am westlichen Ende des Bahnhofes. Auf den Bau von Rolltreppen wurde in diesem Bahnhof völlig verzichtet, obwohl dies vorgesehen war. Erst während der Bauausführung beschloss man, anstatt der Rolltreppen Schrägaufzüge einzubauen. Hierdurch ist dieser Bahnhof als behindertenfreundlich anzusehen. Architekt Rümmler wählte für die Wände die Farben Hellblau, violett und gelb und grün. Beeindruckend ist die westliche Empore, von der aus der gesamte Bahnhof überblickt werden kann.

 U-Bhf Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik 

Der Bahnhof Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik liegt spitzwinklig unter der Oranienburger Straße. Er verfügt über eine zentrale Vorhalle, die mittig über dem Bahnsteig liegt. Die Wände erhielten eine Verkleidung mit Klinkern, die sich in Farbe und Aussehen, ocker und braun, an den Klinikbauten selbst orientieren. Ebenso sind die massigen Mittelstützen verkleidet.

 U-Bhf Rathaus Reinickendorf 

Der Bahnhof Rathaus Reinickendorf erhielt zwei Zugänge. Der Südliche ist der eigentlich spektakuläre: Er verfügt über eine oberirdische Vorhalle, die brückenartig über dem Nordgraben liegt. Die Wände in der Bahnsteighalle sind mit roten Klinkern verkleidet, die durch Natursteinblöcke aufgelockert werden. Die Mittelstützen sind rot, weiß, schwarz und im Kapitell gelb gehalten.

 U-Bhf Wittenau 
(Wilhelmsruher Damm)

Der Endbahnhof Wittenau liegt unter dem Eichborndamm und hat Zugänge zu beiden Enden des Bahnsteiges. Die östliche Vorhalle verfügt über einen direkten Übergang zum S-Bahnhof. Die Bahnsteighalle besteht im Wesentlichen aus den Farben Sonnengelb, Lindgrün, Dunkelgrün und Weiß. Die weiße Decke wird durch sonnengelbe Unter- und Querzüge aufgelockert.

Der Bahnhof hatte mehrere Arbeitstitel:
Als die U-Bahnpläne um 1978 erstmals einen Bahnhof in dieser Gegend vorsahen, sollte der U-Bahnhof schlicht "Wilhelmsruher Damm" heißen und sich damit klar von dem S-Bahnhof abgrenzen. Ab 1984, die S-Bahn war von der BVG übernommen worden, sollte der U-Bahnhof den Namen des S-Bahnhofs tragen: "Wittenau (Nordbahn)"
Noch kurz vor der Eröffnung war eine klare Entscheidung nicht getroffen. Erst unmittelbar vor der Eröffnung hatte man sich auf den heute gebräuchlichen Namen geeinigt. 

Anschlussbericht: Die Residenzstraßen-Strecke


Hermannstraße - Wittenau

Weitere Abschnitte dieser Linie:

U8: GN-Bahn (Südlicher Abschnitt) - GN-Bahn (Nördlicher Abschnitt) - Pankstraßen-Strecke - Residenzstraßen-U-Bahn - Wittenauer U-Bahn

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