Berlins U-Bahnhöfe
Uhlandstraße | |
U1
> Kurfürstendamm
(404 m)
> Richtung Warschauer Straße |
BVG-Kürzel: U
12. Oktober 1913 eröffnet
Bezirk Charlottenburg
von
Berlin
Der U-Bahnhof Kurfürstendamm ist der einzige Bahnhof der gleichnamigen U-Bahnstrecke, die eigentlich nach Halensee weiter führen sollte, aber nie gebaut wurde. Daher ist dies bis heute ein Endbahnhof. Er bekam einen unter der Mittelpromenade liegenden Mittelbahnsteig mit Zugängen an beiden Bahnsteigenden. Die Zugänge sind mit ihren Vorhallen auf Bahnsteigniveau angeordnet.
Architektonisch handelt es sich um einen Standardentwurf von Alfred Grenander. Dieser Bahnhof ist daher baugleich mit Nürnberger Platz, Senefelderplatz, und Schönhauser Tor. Auch der Bahnhof Wittenbergplatz entspricht diesem Typus. Einzig die Kennfarbe ist variabel gehalten. Während hier an der Uhlandstraße blau gewählt wurde, ist es am Wittenbergplatz und Nürnberger Platz grün, am Schönhauser Tor gelb und am Senefelderplatz ebenfalls blau. Diese Kennfarbe zeigt sich an den Reklamefeld-Umrandungen, den elyptischen Stationsnamen und den Bahnsteigaufbauten sowie Stützen und Deckenträgern. Die übrigen Fliesen der Hintergleiswände und Vorhallen sind hellgrau gehalten. Der Bahnsteig wurde, wie ebenfalls üblich, schlicht asphaltiert. Somit ist dieser Bahnhof sehr viel schlichter, als die am gleichen Tag eröffneten prunkvollen Bahnhöfe der Wilmersdorfer U-Bahn.
Die Zugänge, die ebenfalls einem Standardentwurf entstammen, bestehen aus Stahlgitterwerk, versehen mit einem stählernen Giebelportal mit einem Leuchttransparent mit der Aufschrift "Untergrundbahn".
Hinter dem Bahnhof befindet sich eine ausgedehnte Kehrgleisanlage, die an der Knesebeckstraße ihr Ende findet. Ebenso befand sich vor dem Bahnhof Uhlandstraße eine Kehrgleisanlage. Sie aber wurde zwischen 1957 und 1961 demontiert.
Im November 1957 wurde der Bahnhof für fast vier Jahre geschlossen. Während dieser Zeit ruhte der Zugverkehr zwischen Uhlandstraße und Wittenbergplatz, was mit dem Bau der Linie G zusammen hing. Bei dieser Gelegenheit wurde der östliche Zugang beseitigt, was 1961 geschah. Es entstanden im alten Vorhallenbereich Räumlichkeiten für die BVG. Dort wurde 1986 das damals erste vollelektronische Stellwerk installiert. Dieses Stellwerk wurde, technisch überholt, 1999 demontiert.
Im Jahre 2004 wurde der östliche Zugang (leicht zum Bahnsteig hin verschoben) wieder eröffnet. Der Eingang erhielt bei seinem Wiederaufbau ein "Grenander-Portal", wie es für die um 1929 und 30 eröffneten Bahnhöfe üblich war. Allerdings hat es dieses Portal am Kurfürstendamm niemals gegeben und wurde auch in späteren Jahren hier nie aufgestellt. Der westliche Zugang wurde ebenfalls um 1961 umgebaut. Hierbei verlor er sein altes Portal von 1913.
Der Bahnhof wurde zwar 1913 mit seinem heutigen Namen eröffnet, erhielt aber 1951 den Zusatznamen "Kurfürstendamm". Dieser Zusatzname wurde zwar formell mit Eröffnung des benachbarten Bahnhofs gleichen Namens wieder gestrichen, ist aber bis heute an den Wandfliesen vorhanden.
Kurios war die Situation zwischen 1961 und 1993 als die Strecke nur von hier bis Wittenbergplatz betrieben wurde. Es handelte sich damals um die Linie B IV, ab 1966 um die Linie 3. Sie wurde eingleisig betrieben, wobei nur am Bahnhof Kurfürstendamm eine Ausweichmöglichkeit genutzt wurde. Stets waren nur 2-Wagenzüge im Einsatz. Sie hielten an der Uhlandstraße immer nur im westlichen Bahnsteigbereich, der daher zur Hälfte mit einem Sperrbalken geschlossen war. Die Fahrgastzahlen waren nur selten hoch, so dass die BVG wiederholt darüber nachdachte, die Linie 3 einzustellen, zumal oberirdisch parallele Buslinien verkehren. Diese Situation änderte sich erst 1993, als die Linie U3, nun U15 bezeichnet bis zum Kottbusser Tor weiter geführt wurde. Seit 2004 verkehrt ab hier die U1 zur Warschauer Straße.
Bahnsteighalle an einem Sonntag-Vormittag
Standard-Stützenkopf, sie kehren auf vielen Bahnhöfen
wieder...
Neu errichteter Ost-Zugang an der Fasanenstraße
Zugang an der Uhlandstraße
Westliche Vorhalle
U1 > Kurfürstendamm (441 m) > |