Berlins U-Bahnhöfe
Rüdesheimer Platz | |
U3
< Breitenbachplatz
(830 m) < Richtung Krumme Lanke |
U3
> Heidelberger
Platz (787
m) > Richtung Nollendorfplatz |
BVG-Kürzel: Rd
12. Oktober 1913 eröffnet
durch die Stadt Wilmersorf
Bezirk Wilmersdorf
von Berlin
Im Jahre 2007 renovierte Bahnsteighalle
Als dieser Bahnhof zwischen 1911 und 1913 gebaut wurde, war diese Gegend noch weitgehend unbebaut. Mit dem Bau des U-Bahnprojektes war eine Siedlung geplant, doch kam man über den Bau einiger Häuser am Rüdesheimer Platz nicht hinaus. Dennoch wird diese Gegend heute als das "Rheingau-Viertel" bezeichnet, wovon die Straßennamen der Umgebung zeugen.
Der Bahnhof an sich weist einen Mittelbahnsteig auf und hat Zugänge zu beiden Enden. Die Architektur nimmt Bezug auf das Rheingau als deutsches Weinanbaugebiet. Dies zeigt sich mit Trauben, Weinlaub, Kriechtieren und Bildnissen des Weingottes Bacchus auf den Fliesen und dergleichen mehr. Die Wände wurden sehr plastisch gehalten und grenzen sich deutlich durch einen Unterzug von der ebenfalls sehr reich gegliederten Decke ab, was diesen Bahnhof vom Bahnhof Breitenbachplatz unterscheidet. Die Entwürfe stammen von Wilhelm Leitgebel. Martin Meyer-Pyritz schuf die Detailarbeiten auf den dunkelgrünen Fliesen an den Wänden, die einen starken Kontrast zum hellen Putz darstellen. Ursprünglich waren in den rechteckigen Vertiefungen der steinernen Stützpfeiler weitere Mosaikmotive mit Bezug zum Wein vorhanden, doch sie wurden zu einem unbekannten Zeitpunkt leider entfernt. Erhalten hingegen sind die farbfrohen Mosaike im Deckenbereich um die Lampenkörper.
Leider sind die Vorhallen heute nicht mehr den alten Plänen entsprechend erhalten: Der südliche Zugangsbereich mit hölzernem Kassengebäude und Zugangssituation ist zwar noch weitgehend erhalten, doch leider wurden die Wände der Vorhallen einfach verputzt. Ob dies aufgrund von Kriegsschäden geschah, bleibt noch zu klären. Der nördliche Zugangsbereich wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und später in wesentlich vereinfachter Form wieder aufgebaut (siehe Bild ganz unten). Erst um 1987 erfolgte ein historisch korrekter Umbau zumindest des Einganges, die Vorhalle hingegen blieb in der vereinfachten Form erhalten. In dieser Zeit erhielt die Bahnsteighalle in den seitlichen Wandnischen Gemälde, die das Thema Wein aufgreifen. Diese Bilder wurden zwischenzeitlich wegen Vandalismusschäden durch andere Bilder ersetzt. Vandalismus ist gerade auf dieser Strecke in den letzten Jahren zu einem Problem geworden, vor allem seit die BVG das Bahnhofspersonal abgezogen hat.
Im Jahre 2007 wurde der Bahnhof abermals grundlegend saniert. Hierbei wurde auch die Beleuchtungsanlage erneuert, weshalb er nun erheblich heller geworden ist. Dieser Unterschied wird deutlich, wenn man diesen Bahnhof mit dem benachbarten Bahnhof Breitenbachplatz vergleicht, der auf seine Restauration wartet.
Selbstverständlich steht dieser wie auch alle anderen Wilmersdorfer U-Bahnhöfe dieser Strecke unter Denkmalschutz.
Vergrößertes Detail des obigen Bildes: Weingott Baccus
Kriechtiere "auf dem Weinberg"
Bildhauerarbeiten von Martin Meyer-Pyritz
Südliche Vorhalle
Südzugang (Wiesbadener- und
Rüdesheimer Straße)
Nördliche Vorhalle (Nachkriegs-Wiederaufbau)
Nordzugang (Homburger- und Aßmannshauser Straße)
Historische Bilder
Nordzugang um 1982
(Nachkriegs-Wiederaufbau)
Bahnsteighalle im Jahre 1913
U3 < Breitenbachplatz (830 m) < | U3 > Heidelberger Platz (787 m) > |