Berlins U-Bahnhöfe


 

Breitenbachplatz
U3 < Podbielskiallee (682 m) <
Richtung Krumme Lanke (Dokumente im Bau)
U3 > Rüdesheimer Platz (830 m) >
Richtung Nollendorfplatz

Wilmersdorfer Untergrundbahn

BVG-Kürzel: Bt
12. Oktober 1913 eröffnet durch die Stadt Wilmersdorf
Bezirk
Wilmersdorf von Berlin

Dies ist der letzte Bahnhof, der unter der Leitung der Stadt Wilmersdorf entstand. Er nimmt architektonischen Bezug auf die Naturwissenschaften. In der Nähe entstanden seit 1910 die Institute der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (heute Institute der Freien Universität Dahlem und Max-Planck-Gesellschaft). Hierbei handelt es sich um einen Bahnhof mit Mittelbahnsteig und zwei Zugängen mit Vorhallen, sowie einem dritten Zugang in Bahnsteigmitte. Dieser Bahnhof hat auf den ersten Blick große Ähnlichkeit mit dem benachbarten Bahnhof Rüdesheimer Platz. Auch hier wurden die Wände der Bahnsteighalle reich gegliedert, jedoch wurde die Wandkehlung in der Decke fortgesetzt, dies ist ein wesentlicher Unterschied gegenüber Rüdesheimer Platz. Die Entwürfe stammten von Wilhelm Leitgebel. 

1968 erhielt dieser Bahnhof einen dritten Zugang in der Bahnsteigmitte. Hierbei handelt es sich um eine einfache eingehauste Treppe, die zur Schildhornstraße und den dortigen Bushaltestellen führt. Schon zur Zeit des Baus vor 1913 war hier ein Zugang vorgesehen, der allerdings wesentlich schmuckvoller gestaltet sein sollte. Der südliche Zugang wurde erst vor wenigen Jahren erneuert, wobei er die Reste seiner ehemals beeindruckenden Pergola verlor. Zwischenzeitlich wurde die Pergola wieder originalgetreu aufgebaut. Der nördliche Zugangsbereich wurde im Krieg beschädigt und, was die Vorhalle betrifft, vereinfacht wiederaufgebaut, während der Zugang selber weitgehend originalgetreu erhalten ist.

Die Bilder in den Wandnischen der Bahnsteighalle wurden 1988 montiert. Sie zeigen Motive aus dem Eisenbahnwesen und stammen von J. Szymczak. - Eine deutlicher Bezug zum Bahnhofsnamen: Paul von Breitenbach, nach dem der Bahnhof benannt wurde, war Minister der Öffentlichen Arbeiten und somit auch für die Eisenbahn zuständig. Paul von Breitenbach war Wegbereiter der Wilmersdorfer U-Bahn, in dem er im damaligen Konflikt mit der Nachbarstadt Charlottenburg als Vermittler auftrat. Als Dank hat die Stadt Wilmersdorf den damaligen Rastatter Platz am 26. August 1913 in Breitenbachplatz umbenannt. So kommt es, dass dieser Bahnhof noch während der Endbauphase den Namen "Rastatter Platz" trug. Unbekannt aber ist, ob die Bahnhofsbeschilderung im Wandmosaik noch als Rastatter Platz ausgeführt wurde - auf Bauzeichnungen war das der Fall. 

Dieser Bahnhof befand sich auf der Gemarkungsgrenze zwischen Wilmersdorf und der Domäne Dahlem. Somit war dieser Bahnhof der letzte, der unter der Leitung Wilmersdorfs entstand. Der Streckentunnel dagegen wurde der Länge nach unter der Schorlemmer Allee weitergeführt und bereits von der Dahlem-Kommission erstellt. 

Der ab 1898 angelegte Breitenbachplatz selbst war einer der typischen Wilmersdorfer Schmuckplätze, auch wenn die Bebauung nicht ganz so großbürgerlich war, wie etwa am vergleichsweise innerstädtischen Hohenzollernplatz. Er wurde vollkommen zerstört, als der Bausenat in den 70er Jahren im Zuge der Schildhornstraße zwischen Steglitz und Wilmersdorf eine Stadtautobahn baute. Diese überquert auf einer Betonbrücke die Platzanlage und zerschneidet sie dadurch. Die anschließende Schildhornstraße zählt aufgrund der Verkehrsbelastung zu den lautesten Stadtstraßen Deutschlands.

Der Bahnhof Breitenbachplatz verfügt über Kehrgleisanlagen zu beiden Seiten. Diese dienten vor allem in den 50er und 60er Jahren zum Wenden von Verstärkerzügen.


Bahnsteig mit 1968 eingefügten Mittelausgang


Auf den Bauzeichnungen war hier noch der Name "RASTATTER PLATZ" vermerkt


Südliche Vorhalle an der Schorlemmer Allee


Wiederaufgebauter Südzugang an der Schorlemmer Allee


Nördliche Vorhalle (Nachkriegs-Wiederaufbau)


Nördlicher Zugang (Südwestkorso)

 


Historische Bilder


U-Bhf. Breitenbachplatz im Jahre 1913

U3 < Podbielskiallee (682 m) < U3 > Rüdesheimer Platz (830 m) >

 


Alle nichthistorischen Bilder:
Berliner-Untergrundbahn.de
Januar 2008