Berlins U-Bahnhöfe


 

Hausvogteiplatz
U2 < Stadtmitte (630 m) <
Richtung Ruhleben
U2 > Spittelmarkt (940 m) >
Richtung Pankow

Spittelmarktlinie

BVG-Kürzel: Hv
1. Oktober 1908 eröffnet
Bezirk
Mitte von Berlin (Mitte)

Dieser Bahnhof fällt durch seinen mit 5,95 Meter sehr schmalen und noch dazu gebogenen Mittelbahnsteig auf. Die Wände des Bahnhofs waren weiß gefliest, wobei die Umrandungen kräftig gelb gehalten waren. Um einen Eindruck zu bekommen, was für ein Farbton das war: Die Bahnsteigaufbauten haben noch heute diese Originalfliesen.

An beiden Enden verfügte der Haltepunkt über Zugänge mit kleinen und recht schmalen Vorhallen auf Bahnsteigebene. Vor allem der östliche Zugang war räumlich derart eingeengt, dass die Anlage eines Kassenschalters und Abfertigerraumes nicht möglich war. Aus diesem Grunde erhielt dieser Zugang auf dem Hausvogteiplatz ein Kassenhäuschen. Dieses Gebäude ruht auf einem sechseckigen Grundriss und ist baulich direkt neben der Abgangstreppe angeordnet worden. Um den Zusammenhang optisch zu unterstreichen, wurde das Zugangs-Transparent über der Treppe mit dem Gebäude verbunden.

Im Krieg wurde der Bahnhof schwer beschädigt und war bis 1950 geschlossen. Bei seinem Wiederaufbau wurde auf das oberirdische Kassenhäuschen verzichtet. Um 1970 erhielt der Bahnhof eine neue graue Fliesenverkleidung. 

1998 wurde der östliche Zugang umgebaut und dem Vorkriegszustand angepasst, allerdings verzichtete man auf den Wiederaufbau des Kassenhäuschens.

Im Rahmen dieses Umbaus sei erwähnt, dass sich vor dem Krieg in dieser Gegend das Tuch- und Konfektionszentrum Berlins befand. Viele der hier ansässigen Unternehmen waren in jüdischem Besitz. Auf den Treppenstufen des U-Bahnhofs wurden insgesamt 19 Schilder angebracht, auf denen eine Auswahl dieser Unternehmen namentlich aufgelistet ist. Die Jahres-Hinweise beziehen sich jeweils auf die letzten Einträge im Amtlichen Berliner Adressbuch, bevor die Unternehmen "arisiert" wurden.

 


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