Berlins U-Bahnhöfe


Oranienburger Tor

BVG-Kürzel: Ob
30. Januar 1923 eröffnet
Bezirk Mitte von Berlin

< U-Bhf. Friedrichstraße (574 m) < U6 > U-Bhf. Zinnowitzer Straße (763 m) >
Nord-Süd-Bahn

 

Das Oranienburger Tor war eines der 18 Berliner Stadttore in der Akzisemauer, die einerseits als Zollgrenze fungierte und andererseits das Desertieren der in Berlin stationierten Soldaten verhindern sollte, denn Berlin war früher eine Garnisonsstadt, wobei die Soldaten in Privatunterkünften lebten. 1787 wurde das Tor von Carl von Gontard entworfen. Später, als die Beschränkungen weggefallen waren und Berlin über die Akzisemauer hinauswuchs, wurde das Tor zum Verkehrshindernis und schließlich 1867 abgerissen. Was blieb, war der Platz als Kreuzung der Friedrichstraße, der Chausseestraße, Hannoverschen- und Torstraße als zunehmend belebter Verkehrsbrennpunkt im Norden der Innenstadt. U-Bahnpläne gab es hier bereits um 1900, konkret wurden sie nach 1910. Obwohl der U-Bahnbau an dieser Strecke 1913 begann, wurden die Ausschachtungsarbeiten erst 1915 hier begonnen, schon bald aber wieder eingestellt. Was blieb, war eine Baugrube und ein halbfertiger Rohbau. Erst um 1920 wurde der Bau fortgesetzt und konnte 1923 abgeschlossen werden. Am 30. Januar 1923 wurde hier der Zugbetrieb aufgenommen und der Bahnhof eröffnet.


U-Bhf. Oranienburger Tor
Bild: untergrundbahn.de

Es entstand ein U-Bahnhof mit Mittelbahnsteig, der eine Länge von 80,6 Metern hat und sieben Meter breit ist. An beiden Enden wurden Vorhallen errichtet, die über je zwei schmale Zugangstreppen verfügen. Diese Treppen befinden sich auf schmalen Verkehrsinseln in der Friedrichstraße. Die Wände des Bahnhofs wurden weiß gestrichen. Dagegen wurden Stützen, Bahnhofsmöbel, Deckenträger und Reklamefeldumrandungen blau lackiert, womit dies die Kennfarbe ist. Die schlanken Mittelstützen sind eng paarweise angeordnet und tragen je einen Querträger, die somit auch paarweise angeordnet sind. Es entstanden hierdurch große Kassettenfelder, die durch modellierte Rahmen weiter gestaltet sind. Die Entwürfe von Heinrich Jennen wurden nicht ausgeführt, stattdessen kamen die Entwürfe von Alfred Grenander und Alfred Fehse zur Verwendung.

In späteren Jahren wurde der Bahnhof grün gestrichen.

Am 13. August 1961 wurde mit dem Mauerbau auch dieser Bahnhof geschlossen. Die BVG-West-Züge fuhren seither ohne Halt durch. Anlieger waren nun auf die zahlreich hier verkehrenden Straßenbahnlinien angewiesen. Erst am 1. Juli 1990 wurde der Bahnhof wiedereröffnet. Im Juli 1992 begannen, wie auf allen Bahnhöfen dieser Linie die Bauarbeiten, wobei der Bahnsteig auch hier Richtung Norden verlängert wurde unter Einbeziehung der Vorhalle. Der Umbau war bereits 1994 abgeschlossen. Seither ist der Bahnsteig 105 Meter lang. Die Bahnsteighalle wurde restauriert und hat heute wieder ihre blaue Kennfarbe mit weißen Wänden.


U-Bhf. Oranienburger Tor
Bild: untergrundbahn.de

 

< U-Bhf. Friedrichstraße (574 m) < U6 > U-Bhf. Zinnowitzer Straße (763 m) >
Nord-Süd-Bahn