Berlins U-Bahnhöfe


 

Viktoria-Luise-Platz
U4 < Bayerischer Platz (865 m) <
Richtung Innsbrucker Platz
U4 > Nollendorfplatz (865 m) >
Richtung Nollendorfplatz

Schöneberger Untergrundbahn

BVG-Kürzel: V
1. Dezember 1910 eröffnet von der Stadt Schöneberg
Bezirk
Schöneberg von Berlin

Fast 100 Jahre ist dieser Bahnhof alt. Er konnte über all die Jahre seinen Charme bewahren, auch wenn er vor einigen Jahren restauriert wurde. Aber das geschah recht behutsam. Als der Bahnhof 1910 eröffnet wurde, besaß er nur einen Bahnsteig von 45 Meter Länge, was damals als ausreichend angesehen wurde. 1920 jedoch wurde der Bahnsteig auf 90 Meter verlängert, eine Bauvorleistung wegen der bevorstehenden Einbindung dieser damals unabhängigen U-Bahnlinie in das übrige Streckennetz. Obwohl dies immer vorgesehen war, musste der Bahnhof bis 2003 mit nur einem Zugang auskommen. Dieser aber entsprach voll und ganz den Schöneberger Repräsentationsbedürfnissen einer reichen Stadt mit schönen Schmuckplätzen. Und ein solcher war der Viktoria-Luise-Platz schon immer. Während der Bahnhof nach einheitlichen Plänen gestaltet wurde und von Friedrich Gerlach stammt, wurde der Zugang mit seiner schönen Pergola von Ernst Denecke entworfen. Wegen Einsturzgefahr musste die Pergola 1995 abgerissen werden, wurde aber originalgetreu wieder aufgebaut.

Im 2. Weltkrieg wurde der Bahnhof beschädigt. Der Vorhallenbereich wurde daraufhin vereinfacht wieder aufgebaut. Es heißt, dieser Bahnhof hätte viele Jahrzehnte nicht eine Bahnhofsuhr besessen. 1977 erhielt er sie.

Der Viktoria-Luise-Platz entstand um 1900 und war umgeben von hochherrschaftlichen Mietshäusern für das Großbürgertum, Prinzessin Viktoria Luise besaß an "ihrem" Platz ebenfalls eine Wohnung. Der Krieg hat hier schlimme Spuren hinterlassen, doch konnten viele der alten Häuser erhalten werden. Der ursprünglich wunderschöne Platz war nach dem Krieg eine Schuttwüste. Er wurde in den Folgejahren stark vereinfacht wieder hergerichtet. Erst nachdem er unter Denkmalschutz gestellt wurde, begann die historisch angelehnte Rekonstruktion, die gegen 1981 abgeschlossen war. Heute gehört der Viktoria-Luise-Platz zu den begehrten Adressen Berlins.


Standardisierter Stützenkopf Schöneberger Bauart


Die Schilder sind noch vor Eröffnung montiert worden. Eigentlich sollte der Bahnhof VIKTORIA-LUISEN-PLATZ heißen. Dieser Name war als Intarsien in die Fliesen eingearbeitet, ist heute aber wohl nicht mehr vorhanden, wie ein demontiertes Schild zeigte.


Vorhalle


Neuer Zugang in der Motzstraße von 2003


Alter Zugang von 1910


Der Viktoria-Luise-Platz


Historische Bilder


Der großbürgerliche Viktoria-Luise-Platz mit dem U-Bahneingang im Vordergrund.
Aufnahme (Postkarte) in den 20er Jahren


U-Bahnhof Viktoria-Luise-Platz
Aufnahme 1910
Hier noch vor der Eröffnung mit dem falsch geschriebenen Namen in Wandfliesen, die noch vor der Eröffnung durch Emaille-Schilder überdeckt wurden.


U-Bahnhof Viktoria-Luise-Platz
Aufnahme von 1910
Diese Vorhalle wurde im 2. Weltkrieg zerstört und später in wesentlich vereinfachter Form wiederaufgebaut.

Bis 1997 gab es in diesem Bahnhof noch handbediente Zugzielanzeiger. 

Folgende Beschilderungen waren möglich:
Innsbrucker Platz (überschrieben; "Hauptstraße" war noch erkennbar)
Nollendorfplatz
Kottbusser Tor
Gleisdreieck
Nicht Einsteigen
Bestellter Zug

 

U4 < Bayerischer Platz (865 m) < U4 > Nollendorfplatz (865 m) >