Die Eröffnungschrift der U-Bahnlinie G mit rückseitig dargestellter U-Bahnspinne

Dieser Plan weist einen Fehler auf:
Der U-Bahnhof Putlitzstraße wird hier "Bhf. Putlitzstraße" genannt.
Und noch was ist fehlerhaft, aber dafür kann die BVG nichts: Dieser Plan wurde vermutlich bereits im Zeitraum bis August gedruckt. Zu diesem Zeitpunkt ahnte niemand, dass die DDR die Grenzen dicht machen würde. Demzufolge sind die grenzüberschreitenden Linien noch voll dargestellt!

Näheres zur U-Bahnlinie G, der heutigen U9

 

Aus der Eröffnungsschrift der Linie G:
Herausgegeben von der BVG zum 2. September 1961

Wer mit der Zeit geht,
nimmt die U-Bahn!

Mit der Eröffnung der U-Bahnlinie Leopoldplatz-Spichernstraße ist dem Berliner U-Bahnnetz wieder ein wesentliches Stück eingefügt worden. Auch die gleichzeitige Wiedereröffnung der U-Bahnlinie Wittenbergplatz-Uhlandstraße unter Zwischenschaltung eines neuen U-Bahnhofes "Kurfürstendamm" an der Ecke Joachimsthaler Straße bedeutet eine willkommene Wiederergänzung des U-Bahnnetzes.

Die Berliner U-Bahn besitzt damit nun in West-Berlin eine Streckenlänge von 64,5 km mit 75 Bahnhöfen (in Gesamt-Berlin von 88,8 km mit 108 Bahnhöfen).

Der Wert der U-Bahn als schnelles, vom Straßenverkehr unabhängiges Verkehrsmittel wird dadurch noch größer, daß die neue Linie wesentlich zur Vermaschung des Netzes beiträgt und zahlreiche neue Übergangsmöglichkeiten eröffnet.

Der weitere Ausbau des U-Bahnnetzes ist im vollen Gange (im Bau: Neukölln, Grenzallee-Britz und Tempelhof-Mariendorf; in der Planung: Mehringdamm-Fehrbelliner Platz) so daß schon in kurzer Zeit eine weitere beachtliche Vergrößerung bevorsteht.

Die U-Bahn ist zugleich aber auch das schnellste der BVG-Verkehrsmittel. Auf der neuen Linie wird bei Fahrgeschwindigkeiten bis zu 70 km/St. eine Reisegeschwindigkeit (einschließlich der Aufenthalte auf den Bahnhöfen) von 35,5 km/St. erreicht. das ist für ein innerstädtisches Verkehrsmittel einmalig und wird im wesentlichen durch den Einsatz neuer, hochleistungsfähiger U-Bahnzüge erzielt. Neben der Beschaffung neuer Wagen für die neuen Strecken ist auch für die älteren U-Bahnlinien eine systematische Erneuerung und Modernisierung des Wagenparks in die Wege geleitet und bereits angelaufen.

Die hohe Fahr- und Reisegeschwindigkeit bedeutet für die Fahrgäste eine erhebliche Verkürzung der Fahrzeit für die Erreichung der verschiedenen Fahrziele. Vom Wedding (Leopoldplatz) bis zum Zoo braucht man nur knapp 10 Minuten. Aber auch für zahlreiche andere Verbindungen ist durch die neue Linie eine wesentliche Verkürzung der Fahrzeiten eingetreten. Durch den dichten 5-Minuten-Verkehr an den Werktagen sind längere Wartezeiten an den Bahnhöfen ausgeschaltet.

Dem modernen Lebensstil entsprechend wird die Berliner U-Bahn zunehmend mit Fahrtreppen ausgestattet. Allein auf der neuen U-Bahnlinie sind 22 Fahrtreppen eingebaut. Für das bisherige U-Bahnnetz wird ein Programm ausgearbeitet, das auch die Ausstattung der wichtigeren älteren U-Bahnhöfe mit Fahrtreppen vorsieht.

Durch die Verdichtung des Netzes, die hohe Fahr- und Reisegeschwindigkeit sowie den Einsatz neuer Fahrzeuge wird die Benutzung der U-Bahn für den Fahrgast immer vorteilhafter.

Diese Entwicklung wird noch dadurch unterstützt, daß tariflich das gesamte U-Bahnnetz für den Fahrgast als Einheit behandelt, der Übergang von einer Linie auf die andere nicht als Umsteigen gerechnet wird. Wer mit einem Fahrschein die U-Bahn benutzt, genießt mithin Freizügigkeit auf dem gesamten U-Bahnnetz und kann sich hier jedes beliebige Fahrziel wählen.

Im übrigen gelten auch im Bereich der U-Bahn die besonderen Fahrscheinvergünstigungen bei Benutzung von Zeitkarten, d. h. von Monatskarten sowie Wochenkarten für 5 oder 7 Tage.

Machen auch Sie von den vielfältigen Vorteilen unserer Berliner U-Bahn Gebrauch und benutzen Sie für Ihre Fahrten soweit als möglich die U-Bahn.

U-Bahn fahren heißt Zeit ersparen

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