Berlins U-Bahnlinien
Warschauer
Straße - Uhlandstraße
Die Linie U1 der Berliner U-Bahn verläuft auf ihrem östlichen Abschnitt über die älteste U-Bahnstrecke Berlins. Die U1 hat 13 Stationen und fährt auf 8,8 km in Ost-West-Richtung, verbindet hierbei Friedrichshain und Kreuzberg mit der Gegend um den Zoo und dem Kurfürstendamm in Charlottenburg. Ein erheblicher Teil dieser Linie verläuft als Hochbahn oberirdisch. Die U1 ist eine Kleinprofil-Linie.
Zu den einzelnen Bahnhöfen der U1
Oberbaumbrücke
Der Bau des ersten Abschnitts dieser Linie begann 1896 an der Prinzenstraße in Kreuzberg. Dort entstand im Verlauf der Gitschiner- und Skalitzer Straße Berlins erste Hochbahnstrecke. Im Februar 1902 wurde die Strecke schließlich zwischen Stralauer Tor (östliches des heutigen Bahnhofs Schlesisches Tor) und dem heutigen Gleisdreieck eröffnet. Damals war es wirklich noch ein Gleisdreieck, ohne Bahnhof. Die Züge fuhren damals ohne Halt zum Potsdamer Platz weiter. Noch im selben Jahr wurde die Strecke vom Bahnhof Stralauer Tor, der heute nicht mehr besteht, bis zur Warschauer Straße fertig. Dieser Bahnhof hieß damals noch Warschauer Brücke.
U-Bhf. Warschauer Straße
Oberbaumbrücke: Hier überquert die U1 die Spree
U-Bhf. Schlesisches Tor
Die erste U-Bahnlinie Berlins am Halleschen Tor, um 1902
U-Bhf. Möckernbrücke
Im Jahre 1909 begann die damals noch eigenständige Stadt Charlottenburg mit dem Bau einer U-Bahn vom Wittenbergplatz unter dem Kurfürstendamm Richtung Halensee. Zunächst erfolgte der Bau nur bis zur Uhlandstraße. Im Oktober 1913 war diese Linie fertig, wobei der Bau ab Uhlandstraße nach Halensee noch nicht begonnen wurde und bis heute nicht erfolgte. Die Stadt Charlottenburg wollte damals den Kurfürstendamm der Länge nach mit einer U-Bahn erschließen und so ganz nebenbei den Bau der Wilmersdorfer U-Bahn (heutige U3) ab dem Wittenbergplatz verhindern, was ihr aber nicht gelang.
U-Bhf. Wittenbergplatz
U-Bhf. Uhlandstraße
Was nun fehlte, war das Zwischenstück vom Gleisdreieck bis zum Wittenbergplatz. 1915 begann die Hochbahngesellschaft mit dem Bau dieser verbindenden Strecke mitten im Ersten Weltkrieg. Um 1917 war die Strecke zwar weitestgehend fertig, aber eröffnet wurde sie erst im Oktober 1926, daran waren die wirtschaftlichen Umstände nach dem Ersten Weltkrieg schuld. Seither konnten die Züge von der Warschauer Straße bis zur Uhlandstraße durchfahren: Der heutige Linienverlauf der U1 war nun vollständig in Betrieb.
U-Bhf. Gleisdreieck
U-Bhf. Nollendorfplatz
Ab 1928 wurde diese Zuggruppe als Linie B II bezeichnet. Sie verkehrte bis gegen Kriegsende in dieser Form. Nach Behebung der schweren Kriegsschäden konnte die Linie B II ab 1947 wieder diese Strecke bedienen.
Ab 1954 wurde es dann komplizierter, als die Strecke linienmäßig geteilt wurde, da sich die Verkehrsströme im damaligen West-Berlin verschoben hatten. Die Strecke zur Warschauer Straße wurde betrieblich mit der Ruhleben-Strecke zur Linie AB-I verbunden, während die Uhlandstraßen-Strecke verselbständigt wurde. Darüber hinaus musste der Abschnitt Warschauer Straße - Schlesisches Tor im August 1961 stillgelegt werden, da diese Strecke an der Oberbaumbrücke in den Ostsektor führte. Im Oktober 1995 wurde die Strecke erst wieder eröffnet.
Die Uhlandstraßen-Strecke wurde 1957 wegen umfassender Bauarbeiten stillgelegt und erst im September 1961 wiedereröffnet. Neu war seither ein Zwischenhalt am Bahnhof Kurfürstendamm. Über viele Jahre nannte sich diese kurze Linie U3, über die es immer wieder Stilllegungsgerüchte gab.
1993 wurde die Gesamtstrecke wieder in der U15 verbunden und durchgehend betrieben. 1995 wurde die Linie über die restaurierte Oberbaumbrücke bis zur Warschauer Straße verlängert. Die Verlängerung war erst nach dem Fall der Mauer möglich, da der heutige Endbahnhof in Ostberlin lag. 2004 erhielt die U15 die heutige Bezeichnung U1.
Warschauer Straße - Uhlandstraße
Ausführlichere Darstellungen zu dieser Linie:
Kurzchronik U1:
18. Februar 1902
Stralauer Tor - Gleisdreieck - Potsdamer Platz (Als Eröffnung der ersten
Berliner U-Bahnstrecke)
17. August 1902
Stralauer Tor - Warschauer Straße (damals Warschauer Brücke)
3. November 1912
Eröffnung Bahnhof Gleisdreieck
12. Oktober 1913
Wittenbergplatz - Uhlandstraße
24. Oktober 1926
Gleisdreieck - Wittenbergplatz
10. März 1945
Schließung Bahnhof Stralauer Tor wg. Zerstörungen
13. August 1961
Stilllegung Warschauer Straße - Schlesisches Tor
2. September 1961
Eröffnung Bahnhof Kurfürstendamm
15. Oktober 1995
Wiedereröffnung Warschauer Straße - Schlesisches Tor als U15
12. Dezember 2004
Umbenennung der U15 in U1
Ausbaupläne der U1
Diese Linie soll
eines (fernen) Tages in beide Richtungen erweitert werden. Beide Erweiterungen
aber haben keine vordringliche Priorität.
Richtung Osten ab Warschauer Straße ist zunächst nur eine geringfügige
Erweiterung bis zum S-Bahnhof gleichen Namens vorgesehen. Der neue U-Bahnhof
soll auf Höhe des Straßenniveaus im rechten Winkel über dem S-Bahnhof
angelegt werden, womit der Umsteigeweg für die Fahrgäste erheblich verkürzt
werden könnte. Der alte U-Bahnhof Warschauer Straße würde dann stillgelegt
werden. In einer zweiten Stufe wäre eine Erweiterung unter der Warschauer
Straße bis zum Frankfurter Tor möglich. Somit würde die U1 dort auf die U5
treffen, dies wäre sicher eine sinnvolle Linienverlängerung. Der U5-Bahnhof
ist baulich vorbereitet.
Richtung Westen ergibt sich eine Verlängerung unter dem Kurfürstendamm, die nach wie vor vorgesehen ist. Die U1 soll nach den aktuellen Planungen lediglich bis zum Adenauerplatz verlängert werden, wo unter dem U7-Bahnsteig ein Rohbaufragment für die U1 existiert. Ein Zwischenhalt ist an der Wielandstraße vorgesehen.
Gs gab Pläne, diese Strecke über den Adenauerplatz hinaus bis zum Theodor-Heuss-Platz zu verlängern. Diese Pläne sind nicht mehr aktuell, wobei die Trassenplanung aber immer noch Bestandsschutz hat.
Keine der vorgenannten Planungen hat Aussicht, in den nächsten Jahren verwirklicht zu werden.
Streckendaten der
U1
Erklärung
Dunkelgrau unterlegt: Bahnhofsdokumente sind fertig |
|
|
Warschauer
Straße |
8,6 +63 |
771 m | |
Schlesisches
Tor |
7,8 +92 |
898 m | |
Görlitzer
Bahnhof |
6,9 +94 |
669 m | |
Kottbusser
Tor |
6,3 +25 |
890 m | |
Prinzenstraße
|
5,4 +35 |
1030 m | |
Hallesches
Tor |
4,4 +05 |
542 m | |
Möckernbrücke |
3,8 +63 |
588 m | |
Gleisdreieck |
3,2 +54 |
885 m | |
Kurfürstenstraße |
2,2 +31 |
520 m | |
Nollendorfplatz |
1,7 +11 |
826 m | |
Wittenbergplatz |
0,8 +84 / 0,0 +00 |
791 m | |
Kurfürstendamm |
0,7 +91 |
404 m | |
Uhlandstraße |
1,1 +95 |