Der Tempelhofer Abzweig
Tempelhof (Südring) - Platz der Luftbrücke

Der Tempelhofer Abzweig der Nord-Süd-Bahn

Am 14.Februar 1926 wurde der erste Abschnitt dieser Strecke in Betrieb genommen: Er reichte vom Umsteigebahnhof Belle-Alliance-Straße (heute Mehringdamm) bis zum damals neuen Bahnhof Kreuzberg (später Flughafen, heute Platz der Luftbrücke) Am 10.September 1927 wurde diese Strecke um einen Bahnhof bis zum Flughafen erweitert. Dieser Bahnhof heißt seit 1937 Paradestraße. 1929 gab es noch Mal eine Erweiterung: Nach Tempelhof. Doch dazu später mehr.

Die Bahnhöfe:

 U-Bhf Platz der Luftbrücke 

Dieser Bahnhof wurde geländebedingt recht tief angelegt und verfügt daher über eine hohe geräumige Bahnsteighalle von 121 Metern Länge. Man brach also auch hier die 80-Meter-Norm für Bahnsteiglängen, wie schon am Hermannplatz. Noch dazu ist die Halle sehr übersichtlich, da ihr die Mittelstützen fehlen. Dies ist möglich, da die Hallendecke aus einem Gewölbe mit tief eingeschnittenen Kassetten besteht. Dadurch wirkt die Halle insgesamt sehr plastisch. Die Wände erhielten eine Verkleidung mit Kaltglasurfliesen in grau. Farbakzente setzen die Randriemchen in Schwarz. Beiderseits befinden sich in Zwischengeschossen Vorhallen. Der Bahnhof wurde mit dem Namen "Kreuzberg" eröffnet, 1937 wurde er in "Flughafen" umbenannt, 1975 erhielt er seinen heutigen Namen. Kürzlich wurde der Bahnhof renoviert. Hierbei offenbarten sich die alten Stationsschilder mit dem Namen Kreuzberg. Ein Schild wurde hinter Glas konserviert.

 U-Bhf Paradestraße 

Ein flacher Bahnhof mit 80 Meter langen und rd. 10 Meter breiten Mittelbahnsteig. Die Breite des Bahnsteiges ist damit begründet, dass von diesem Bahnhof aus der damalige Flughafen direkt erreicht werden konnte. Das Empfangsgebäude des Flughafens stünde, wenn es noch existieren würde, mitten auf dem Rollfeld des heutigen Flughafens Tempelhof. Über dem Bahnsteig befindet sich die sehr geräumige Vorhalle, die über nicht weniger als vier Treppen vom Bahnsteig erreicht werden kann. Außerdem führen zwei Gänge von der Vorhalle zu Ausgängen am Tempelhofer Damm, womit das Wohngebiet auf dem Tempelhofer Feld mit erschlossen wird. Diese beiden Gänge sind heute die letzten Zugänge zu diesem Bahnhof, seit der Flughafen umgebaut wurde. Die geräumige Vorhalle wurde ebenfalls wesentlich verkleinert: Der heute unzugängliche Rest dieser Vorhalle dient als Schießstand der Schützengilde der BVG. Eröffnet wurde der Bahnhof mit dem Namen "Flughafen", 1937 erhielt er seinen heutigen Namen.

Um 1992 erhielt der Bahnhof eine neue Fliesenverkleidung: Die Wände wurden mit weißen Fliesen versehen, in die farbige Muster eingebettet sind. Die Farben entsprechen den Linienfarben der Berliner U-Bahn.


Die Erweiterung nach Tempelhof

Mit dem Baubeginn des Tempelhofer Abzweiges zum Bahnhof Kreuzberg im Jahre 1924 war im Grunde schon klar, dass diese Strecke irgendwann bis zum Südringbahnhof Tempelhof erweitert wird. 1927 wurde der Bau unter dem Tempelhofer Damm begonnen um dieses Reststück zu vollenden. Am 22. Dezember 1929 wurde diese knapp 950 Meter lange Strecke fertig. Sie besteht aus nur einem Bahnhof: Dem Bahnhof Tempelhof (Südring) und der sich anschließenden Kehrgleisanlage.

 U-Bhf Tempelhof 
(Südring)

Dieser Bahnhof galt zum Zeitpunkt der Eröffnung als Revolution: Er bot einen direkten Übergang zur S-Bahn. Man kann also vom Bahnsteig der U-Bahn durch die nördliche Vorhalle und einer weiteren Treppe direkt in die Vorhalle des S-Bahnhofes gelangen - so etwas hat es bislang nicht gegeben! Der U-Bahnhof besteht aus einem Mittelbahnsteig mit einer sehr geräumigen hohen Halle. Die Stahlstützen, die die Flachdecke tragen, wirken sehr schlank. Zu beiden Seiten wurden in Zwischengeschossen Vorhallen eingerichtet. Die Wände wurden mit zitrogelben quadratischen Fliesen verkleidet. Grenander hat in diesem Bahnhof auf jede Art von Verzierungen verzichtet, er entwickelte die Architektur dieses Bahnhofes aus der Konstruktion heraus. So kann dieser Bahnhof als Markstein unter den U-Bahnhöfen von Grenander angesehen werden. Tatsächlich sollten wenig später Bahnhöfe entstehen, die diesen Bahnhof als Vorbild hatten.

Ende 1985 wurde die Bahnsteighalle renoviert. Die Decke hatte starke Wasserschäden aufzuweisen. Um die Schäden zu kaschieren, wurde eine Rigibsdecke eingehängt.

Um 1938 wurde wurde mit dem Bau einiger Streckenabschnitte für die U-Bahn begonnen. Einer dieser neuen Abschnitte befindet sich unter dem Tempelhofer Damm uns schließt südlich der Kehrgleisanlage an. Sein Bau wurde um 1941 abgebrochen, der Tunnel war rohbaufertig bis fast zum heutigen U-Bhf Alt-Tempelhof.

Anschlussberichte: Mariendorfer U-Bahn ,Nord-Süd-Bahn

 


Alt-Mariendorf - Alt-Tegel

Weitere Abschnitte dieser Linie:

U6: Mariendorfer Strecke - Tempelhofer Abzweig - Nord-Süd-Bahn - Müllerstraßen-U-Bahn - Tegeler Strecke

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