Berlins U-Bahnlinien
Pankow
- Ruhleben
Die Linie U2 beginnt in Pankow, fährt über den Prenzlauer Berg, durch das östliche Zentrum Berlins mit dem Alexanderplatz und Potsdamer Platz zum westlichen Zentrum (Wittenbergplatz, Bahnhof Zoo) und weiter durch Charlottenburg nach Ruhleben. Die Linie hat 29 Stationen, ist 20,7 km lang ist eine der wichtigsten und zugleich interessantesten U-Bahnlinien Berlins. Erhebliche Teile dieser Linie liegen als Hochbahn oberirdisch. Die U2 ist eine Kleinprofil-Linie.

U-Bhf. Wittenbergplatz
Die Keimzelle dieser Linie umfasst den im Februar eröffneten Abschnitt vom Zoologischen Garten bis zum Potsdamer Platz. Mit dem Bau dieser Strecke wurde in der Bülowstraße begonnen. Schon früh hatte diese Strecke hohe Fahrgastzahlen vorzuweisen, denn sie verband das Berliner Stadtzentrum am Potsdamer Platz mit dem so genannten "Neuen Westen" in Charlottenburg. Der Neue Westen entwickelte sich damals zu einer der bevorzugten Geschäftsgegenden der Stadt.

U-Bhf. Wittenbergplatz

U-Bhf. Zoologischer Garten

Hochbahnhof
Nollendorfplatz um

Alter U-Bhf. Potsdamer Platz
(um )
Noch im selben Jahr wurde die U-Bahnstrecke, die ab Wittenbergplatz westwärts unterirdisch verläuft, bis zum Ernst-Reuter-Platz, dem damaligen Knie, verlängert. Dies geschah im Interesse der damals selbständigen Stadt Charlottenburg. Doch dies war nur der Anfang: Charlottenburg strebte ein ganzes eigenes Geflecht an U-Bahnstrecken an: begann der Bau der so genannten Charlottenburger U-Bahn ab dem Knie in Richtung Westen. Im Mai wurde die Strecke bis zum heutigen Richard-Wagner-Platz fertig, wobei dies schon eine der heute nicht mehr existierenden Zweiglinien war. Charlottenburg baute damals am Richard-Wagner-Platz, der damals noch Wilhelmplatz hieß, ein neues Rathaus, für das man sich einen U-Bahnanschluss wünschte. Die Abzweig-Strecke zum Richard-Wagner-Platz wurde ab als Linie A III, ab als Linie 5 bezeichnet und stillgelegt.

U-Bhf. Ernst-Reuter-Platz
U-Bhf. Deutsche Oper

U-Bahnhof Richard-Wagner-Platz (der alten Linie 5)
Eröffnet: 1906, geschlossen
| Die
alte Linie 5
Als Bestandteil der Charlottenburger U-Bahn wurde der Bahnhof Wilhelmplatz eröffnet. erhielt dieser Bahnhof den Namen Richard-Wagner-Platz. Bis wurde dieser Bahnhof durchgehend von den Zügen der Linie A I bedient, danach war die Strecke dorthin als eigene Abzweigstrecke mit der Bezeichnung A III geführt worden. wurde diese Strecke als Linie 5 bezeichnet. Wegen des Ausbaus der heutigen Linie U7 wurde die alte Linie 5 am 1. Mai eingestellt. Der U-Bahnhof Richard-Wagner-Platz wurde abgerissen. |
1908 wurde eine weitere Charlottenburger Strecke fertig, die heute von der U2 befahren wird: die Westendlinie unter der Bismarckstraße und dem Kaiserdamm. Sie reichte anfänglich bis zum Theodor-Heuss-Platz, dem damaligen noch völlig unbebauten Reichskanzlerplatz. Das aber sollte nicht der Endpunkt bleiben...
U-Bhf. Sophie-Charlotte-Platz
U-Bhf. Theodor-Heuss-Platz
Nun ging es aber auch in der anderen Richtung weiter: Ab dem Potsdamer Platz, einem Bahnhof, der nur als Provisorium ausgeführt wurde. Dieser Bahnhof wurde stillgelegt und durch einen etwas weiter nördlich gelegenen endgültigen Bahnhof ersetzt: dem Bahnhof Leipziger Platz, der heute Potsdamer Platz heißt.

U-Bhf. Potsdamer Platz
Dies alles war der Anfang einer Streckenunterquerung der Berliner Innenstadt. ging es weiter: durch die engen Straßen der Friedrichstadt führte die Bahn vom Leipziger Platz bis zum Spittelmarkt und erschloss hier die Geschäfts- und Büroquartiere der Friedrichstadt. Ein gradliniger Bau durch die Leipziger Straße, wie er anfangs vorgesehen war, wurde von einer Straßenbahngesellschaft per Gerichtsurteil verhindert, da man in der U-Bahn eine erhebliche Konkurrenz sah. Daher musste die U-Bahn in die Nebenstraßen ausweichen, weshalb die Strecke heute so kurvenreich ist.

U-Bhf. Mohrenstraße

U-Bhf. Stadtmitte

U-Bhf. Hausvogteiplatz

U-Bhf. Spittelmarkt, dieser Bahnhof wurde kürzlich
restauriert
1910 ging es mit dem Bau weiter, um auch den Alexanderplatz zu erreichen: Im Juli erfolgte die Eröffnung der weiteren Strecke vom Spittelmarkt unter der Spree hindurch bis zum Alexanderplatz, wobei am Bahnhof Klosterstraße ein Streckenabzweig eingebaut wurde: hier nämlich sollte sich die Strecke nach Friedrichshain und Prenzlauer Berg teilen. Zunächst aber wurde nur die Strecke zum Prenzlauer Berg weiter gebaut. Noch im selben Monat, im Juli wurde die Strecke vom Alexanderplatz bis zur Schönhauser Allee verlängert. In der Schönhauser Allee wurde die Strecke als Hochbahn gebaut, sehr zum Verdruss der Anlieger. Dort am Ringbahnhof fand die Linie zunächst ihr Ende, doch war eine Weiterführung bis nach Pankow in Planung.
Die Friedrichshainer Linie, die an der Klosterstraße abzweigen sollte, wurde nie gebaut, jedenfalls nicht so, wie damals geplant. Stattdessen entstand dort die heutige U5.
U-Bhf. Märkisches Museum

U-Bhf. Alexanderplatz

U-Bhf. Eberswalder Straße

Hochbahn in der Schönhauser Allee
Im Westen Berlins ging es weiter: Vom Reichskanzlerplatz aus fuhren ab Mai die Züge bei Veranstaltungen bis zum Bahnhof Stadion. Der regelmäßige Zugverkehr wurde dorthin aufgenommen, als in Neu-Westend ein weiterer U-Bahnhof eröffnet wurde. Den Abschluss dieser Linie bildet bis heute die eröffnete Verlängerung der Strecke am Endbahnhof Ruhleben.
U-Bhf. Neu-Westend
In dieser Zeit wurde nun auch Pankow an die U-Bahn angeschlossen: im Juli wurde die Streckenverlängerung von Nordring (heute: Schönhauser Allee) bis Pankow (Vinetastraße) fertig. Ein weiterer Ausbau verhinderte die Weltwirtschaftskrise. Erst im Jahre konnte die Strecke endlich bis zum Bahnhof Pankow erweitert werden, womit die Strecke ihren heutigen Umfang erreicht hat. Durchgehend wurde die Strecke aber erst seit betrieben, sie nannte sich damals A I. Zuvor war der Betrieb am Bahnhof Deutsche Oper gebrochen, dort musste in kürzere Züge umgestiegen werden.
U-Bhf. Vinetastraße
U-Bhf. Pankow
Die Linie A I wurde in dieser Form bis betrieben, als es schon längst eine Linie war, die West- mit Ost-Berlin verband. Seither wurde der Zuglauf unterbrochen, da sich die Verkehrsströme im Westen der Stadt verschoben hatten und es sinnvoller erschien, die Ruhleben-Züge zur Warschauer Brücke fahren zu lassen. Daher endeten die aus Pankow kommenden Züge zeitweise schon am Zoologischen Garten. Noch drastischer wurden die Linienunterbrechungen im August , als die Mauer gebaut wurde: Jeder Zugverkehr zwischen Mohrenstraße und Gleisdreieck wurde eingestellt. Zwischen Gleisdreieck und Wittenbergplatz waren die Fahrgastzahlen so gering geworden, dass auch dieser Abschnitt zum Jahresanfang ebenfalls eingestellt werden musste. Im Westen wurde die verbliebene Strecke vom Wittenbergplatz nach Ruhleben als Linie 1 betrieben, während die Strecke Mohrenstraße (damals Thälmannplatz) - Pankow als eigenständige Ost-Berliner Linie betrieben wurde.
Nachdem die
Mauer gefallen war, wurde der Wunsch nach durchgehenden U-Bahnverbindungen
wieder laut: wurde mit dem Aufbau der stillgelegten Trasse zwischen
Wittenbergplatz und Thälmannplatz begonnen: Diverse Zwischennutzungen der
Strecke mussten beendet werden. So verschwand der im Hochbahnhof befindliche
Flohmarkt Nollendorfplatz wieder, ebenso die auf der Hochbahn fahrende
Straßenbahn, die zur Bülowstraße fuhr.
Seit wurde der Hochbahnviadukt vom Gleisdreieck bis zur Sektorengrenze am
Potsdamer Platz für eine Magnetschwebebahn genutzt, die zum Kulturforum fuhr.
Auch diese innovative Idee konnte sich nicht durchsetzen und musste der U-Bahn
weichen.
Im November war es so weit: Die Berliner U-Bahn wurde sprichwörtlich wieder vereinigt: Nun fuhren die Züge als U2 bezeichnet wieder von Ruhleben nach Pankow durch, womit die beiden Berliner Stadtzentren seither wieder verbunden sind. Heute ist die U2 wieder eine der wichtigsten U-Bahnlinien Berlins.
Pankow - Ruhleben
Ausführlichere Darstellungen zu dieser Linie:
| U2: Pankower Erweiterungen - Nordringstrecke - Centrumslinie - Spittelmarktlinie - Westliche Stammstrecke - Charlottenburger U-Bahn - Westendstrecke |
Kurzchronik U2:
11. März Zoologischer Garten -
Gleisdreieck - Potsdamer Platz
4. Dezember
Zoologischer Garten - Ernst-Reuter-Platz (damals Knie)
14. Mai
Ernst-Reuter-Platz - Deutsche Oper (damals Bismarckstraße)
29. September
Potsdamer Platz geschlossen
29. September
Gleisdreieck - Leipziger Platz (heute Potsdamer Platz)
14. März
Deutsche Oper - Theodor-Heuss-Platz (damals Reichskanzlerplatz)
1. Oktober
Leipziger Platz - Spittelmarkt
3. November
Eröffnung Bahnhof Gleisdreieck
8. Juni
Reichskanzlerplatz - Bahnhof Stadion (heute Olympiastadion; nur
Gelegenheitsverkehr)
1. Juli
Spittelmarkt - Alexanderplatz
27. Juli
Alexanderplatz - Schönhauser Allee (damals Nordring)
20. Mai
Bahnhof Neu-Westend eröffnet, regelmäßige Fahrten zum Stadion
22. Dezember
Stadion - Ruhleben
1. Juli
Schönhauser Allee - Pankow (Vinetastraße)
13. August
Sperrung Mohrenstraße - Gleisdreieck
31. Dezember
Stilllegung Gleisdreieck - Wittenbergplatz
28. April
Eröffnung U-Bhf. Bismarckstraße (Schnittpunkt mit der U7)
13. November
Wiedereröffnung Mohrenstraße - Wittenbergplatz
2. Oktober
Eröffnung U-Bhf. Mendelssohn-Bartholdy-Park
16. September
Vinetastraße - Pankow
Ausbaupläne der U2
Diese Linie soll eines Tages zu beiden Seiten verlängert werden. Beide Verlängerungen aber sind als nicht dringlich eingestuft. Im Westen endet die U2 in Ruhleben. Von da an ist eine Erweiterung nach Spandau vorgesehen. Sie soll zunächst oberirdisch weiter führen, die Spandauer Altstadt dann aber unterirdisch tangieren und am bestehenden U7-Bahnhof Rathaus Spandau zunächst ihr Ende erreichen. In einer zweiten Baustufe soll die Strecke bis in das Falkenhagener Feld verlängert werden. Ein Bautermin für diese Strecken ist völlig offen.
Im Norden endet die U2 am Bahnhof Pankow. Hier ist lediglich eine Erweiterung bis zur Pankower Kirche vorgesehen. Angedachte Pläne, die Strecke bis nach Niederschönhausen zu verlängern, wurden längst fallen gelassen. Bautermine sind nicht bekannt.
Streckendaten der
U2
Erklärung
|
|
|
|
Ruhleben |
7,3 +64 |
| 1215 m | |
|
Olympia-Stadion |
6,1 +49 |
| 609 m | |
|
Neu-Westend |
5,5 +40 |
| 1175 | |
|
Theodor-Heuss-Platz |
4,3 +65 |
| 720 | |
|
Kaiserdamm |
3,6 +45 |
| 870 | |
|
Sophie-Charlotte-Platz |
2,7 +75 |
| 635 | |
|
Bismarckstraße |
2,1 +40 |
| 380 | |
|
Deutsche
Oper |
1,7 +60 |
| 817 m | |
|
Ernst-Reuter-Platz |
0,9 +43 |
| 995 | |
|
Zoologischer
Garten |
0,0 +48 |
| 837 | |
|
Wittenbergplatz |
0,8 +84 |
| 833 | |
|
Nollendorfplatz |
1,7 +18 |
| 630 | |
| Bülowstraße BVG-Kürzel: Bs |
2,3 +48 |
| 940 | |
| Gleisdreieck BVG-Kürzel: Gu |
0,1 +35 |
| 486 | |
| Mendelssohn-Bartholdy-Park BVG-Kürzel: MB |
0,6 +21 |
| 619 | |
| Potsdamer
Platz BVG-Kürzel: Pd |
1,2 +40 |
| 600 | |
| Mohrenstraße BVG-Kürzel: MH |
1,8 +40 |
| 380 m | |
| Stadtmitte BVG-Kürzel: Mi |
2,2 +20 |
| 385 m | |
| Hausvogteiplatz BVG-Kürzel: Hv |
2,6 +05 |
| 620 m | |
| Spittelmarkt BVG-Kürzel: Sp |
3,2 +25 |
| 465 m | |
| Märkisches
Museum BVG-Kürzel: Mk |
3,6 +90 |
| 600 m | |
| Klosterstraße BVG-Kürzel: Ko |
4,2 +90 |
| 635 m | |
| Alexanderplatz BVG-Kürzel: A |
4,9 +25 |
| 813 m | |
| Rosa-Luxemburg-Platz BVG-Kürzel: Lu |
5,7 +35 |
| 595 m | |
| Senefelderplatz BVG-Kürzel: Sz |
6,3 +30 |
| 1065 m | |
| Eberswalder
Straße BVG-Kürzel: EB |
7,3 +95 |
| 805 m | |
| Schönhauser
Allee BVG-Kürzel: Sh |
8,2 +00 |
| 1129 m | |
| Vinetastraße BVG-Kürzel: VIN |
9,3 +29 |
| 863 | |
|
Pankow |
10,1 +92 |
