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S | T | U | V | W | X | Y | Z | Anhang: Abkürzungen |
Linie A
Bezeichnung für die U-Bahnlinie Pankow-Ruhleben (Krumme Lanke)
bis in die 50er Jahre. (Siehe Kapitel Linienchronik)
Betriebsintern bei der BVG-Ost übliche Bezeichnung für die Kleinprofilstrecke
"Pankow - Thälmannplatz"
Linie AB
Bezeichnung für eine U-Bahnlinien-Gruppe Mitte der 50er Jahre
(Siehe Kapitel Linienchronik)
A I
Baureihenbezeichnung für die 1901 bis 1926 gebauten
Kleinprofil-U-Bahnwagen. Diese Wagen waren bis 1968 bei der
BVG-West und 1989 bei der BVG-Ost im Einsatz.
A IK
Baureihen-Bezeichnung der zwischen 1945 und 1968 auf der
Großprofil-Linie E eingesetzten A I-Kleinprofil-Wagen. Nach 1968
wurden sie als A IU bezeichnet.
A IU
Baureihen-Bezeichnung der A IK-Wagen, als sie nach 1968 wieder
auf den Kleinprofilstrecken zum Einsatz kamen.
Vergleiche > A IK
A II
Baureihenbezeichnung für die 1928 bis 1929 gebauten
Kleinprofil-U-Bahnwagen. Bei der BVG-West kamen sie bis 1973, bei
der BVG-Ost bis 1989 zum Einsatz.
A IIU
Baureihenbezeichnung der A II-Wagen, die 1972 von der BVG-West an
die BVG-Ost verkauft wurden. Diese Bezeichnung trugen die Wagen
nur bei der BVG-Ost als Unterscheidungsmerkmal gegenüber den
eigenen A II-Wagen. Die A IIU-Wagen wurden in den 60er Jahren bei
der BVG-West umfangreich modernisiert und konnten nach diesem
Umbau nicht mehr mit den nicht modernisierten Zügen
zusammenlaufen.
A3/A3L (Unterscheidung in A3 60,
A3 64, A3 66, A3L66, A3L67, A3L71, A3L82, A3L92)
Baureihenbezeichnung für die ab 1960 gebauten
Kleinprofil-U-Bahnwagen der BVG-West.
A3: Stahlzüge, A3L: Züge aus Stahl und Aluminium, ab 1966 gefertigt.
A-E-Tunnel
Der A-E-Tunnel (auch Klostertunnel genannt) verbindet die Linien
A und E, also die Linien U2 und U5 miteinander.
Der Tunnel entstand 1951/52 und gehörte zum Ostnetz. Er
ermöglichte den Transport der zu reparierenden A-Linien-Wagen
zur E-Linien-Werkstatt in Friedrichsfelde
Dieser Tunnel zweigt nördlich des Bahnhofs Klosterstraße von
der Linie A ab und führt in einer S-Kurve zum Waisentunnel, der
wiederum die Linien D und E miteinander verbindet.
AG-U-Bahn
siehe > Arbeitsgemeinschaft Berliner U-Bahn
A-H-Tunnel
Dieser Tunnel (auch Richard-Wagner-Tunnel genannt) entstand in
seiner jetzigen Funktion 1978 und verbindet die Linien A und H
(U2 und U7) miteinander.
Dieser Tunnel bot erstmalig in Berlin (West) die Möglichkeit des
Wagentausches zwischen Klein- und Großprofil
Ein erheblicher Teil des Tunnels diente bis 1970 der Linie 5 zum
Richard-Wagner-Platz.
AEG-Schnellbahn
Vor dem 1. Weltkrieg wollte die AEG eine U-Bahn von Gesundbrunnen
nach Neukölln bauen. Die Arbeiten begannen 1913 und wurden 1917 kriegsbedingt eingestellt. Später hat die Nordsüdbahn-AG im Auftrage der
Stadt Berlin diese Linie fertiggestellt. Heute ist dies der Kernabschnitt der Linie
U8 (Gesundbrunnen - Leinestraße)
Die Strecke wurde auch als > GN-Bahn und > Linie D bekannt.
AEG-Werks-U-Bahn
1894 in Betrieb genommene Röhrenbahn für den werksinternen
Güter- und Personenverkehr auf dem Gelände der AEG in
Gesundbrunnen. Um 1914 stillgelegt. Die Tunnelreste sind bis heute erhalten.
Amanullah-Wagen
Umgangssprachliche Bezeichnung der 1928-29 gebauten A-II-Züge.
Benannt nach Aman Ullah, dem König von Afganistan, der 1928 bei
einem Staatsbesuch in Berlin einen der neuen Züge selber fahren
durfte.
Arbeitsgemeinschaft
Berliner U-Bahn
Die "AGU" beschäftigt sich mit dem Erhalt alter
U-Bahnwagen aus der Vorkriegszeit. Ausserdem unterhält die AGU
ein "U-Bahnmuseum" im alten > Stadion-Stellwerk. Die
AGU brachte in der Vergangenheit mehrere Publikationen zum Thema
Berliner U-Bahn raus.
Arbeitskreis
Berliner Nahverkehr
Der "ABN" wurde 1954 von Wolfgang Kramer und Siegfried
Münzinger (verst. 1980) gegründet. Hauptbetätigungsfeld neben der Herausgabe
von Publikationen ist die Erforschung und Dokumentation des
Berliner Nahverkehrs. Einmal monatlich erscheinen beim ABN die
> "Berliner Verkehrsblätter".
Athener Züge
Aufgrund von Exportverpflichtungen der DDR lieferte die
Waggonindustrie (> LEW) 10 fabrikneue U-Bahneinheiten des
Kleinprofiltyps G I im Jahre 1984 an die Metro der griechischen
Hauptstadt aus. Vor ihrem Einsatz dort mussten sie technisch
umgerüstet werden: Sie erhielten einen höhergesetzten
Wagenkasten sowie seitliche Bohlen zum Profilausgleich. Die Züge
erhielten die Baureihenbezeichnung G II. 1985 wurden die Züge
nach Berlin-Ost überführt, technisch zurückgerüstet und somit
den Berliner Verhältnissen angepasst. Sie kamen daraufhin auf
der Kleinprofillinie A zum Einsatz und trugen noch eine ganze
Weile die Typenbezeichnung G II. Ende 1993 wurden die Züge
abgestellt und später ausgemustert. Sie wurden nach Nordkorea
verkauft.
Ausbaustufe,
Erste-, Zweite-, Dritte-
Das U-Bahnnetz ist im Wesentlichen in drei Ausbaustufen
entstanden: Während der Ersten A. zwischen 1896 bis 1913
entstanden die meisten Kleinprofilstrecken, 1923 bis 1930, also
während der Zweiten A. wurde das Kleinprofilnetz ergänzt und
außerdem entstanden alle Altbaustrecken des Großprofils. Die
Dritte A. wurde zwischen zwischen 1953 und 2000 verwirklicht. Es
wurden fast ausschließlich Großprofilstrecken gebaut.
Ausmusterung
Alte U-Bahnwagen werden irgendwann ausgemustert. Das ist der Lauf der Dinge.
Meist erfolgt dies, wenn die Lebenserwartung eines U-Bahnwagens erreicht ist.
Bisher galt die Regel, dass ein U-Bahnzug etwa 40 Jahre im Dienst bleibt und
dann ausgemustert wird. Regeln aber haben auch Ausnahmen: So waren einige in den
10er Jahren gebaute Wagen noch in den 80er Jahren im Einsatz, andere Züge
dagegen wurden bereits nach zwei Jahren wieder abgestellt, wie die E
I-Musterwagen.
Eine Ausmusterung ist nichts anderes als, dass ein U-Bahnwagen abgestellt wird. Er wird formell aus den Inventar-Unterlagen gestrichen und gilt danach nicht mehr als zum Wagenpark gehörig und wird folglich auch nicht mehr im Zugverkehr eingesetzt. Der nächste Schritt ist der Normale: Die BVG verkauft heutzutage den Wagen zum puren Metallwert an einen Schrotthändler. Der wiederum führt dann die Verschrottung an sich durch. Früher wurden die Altwagen von der BVG selbst zerlegt, dies geschah meist auf dem Gelände der Betriebswerkstätten. Heute werden die Wagen dagegen noch über weite Strecken transportiert, um verschrottet zu werden. Es gibt aber auch andere Fälle, wo ausgemusterte Wagen in irgendeiner Form der Nachwelt erhalten bleiben. So zum Beispiel die fahrfähigen Museumswagen, die zum Teil nicht mehr der BVG gehören, hin und wieder aber auf den Strecken unterwegs sind.
Linie B
Bezeichnung für die U-Bahnlinie Warschauer Brücke - Innsbrucker
Platz und Uhlandstraße bis in die 50er Jahre. (Siehe
Linienchronik)
B I
Baureihenbezeichnung für die von 1924 bis 1927 gebauten
Großprofil-U-Bahnwagen in 13-Meter-Bauart. Sie wurden auch
>"Tunneleule" genannt.
B II
Baureihenbezeichnung für die von 1927 bis 1929 gebauten
Großprofil-U-Bahnwagen in 13-Meter-Bauart.
Bahnhof
Rein formell und rechtlich gesehen, ist das der Bereich einer U-Bahnstrecke, an
dem U-Bahnzüge regelmäßig für den Fahrgastwechsel halten. Ein Bahnhof
erstreckt sich vom Einfahrt- bis zum Ausfahrtsignal des Gleises. Alle übrigen
Gleisbereiche sind folglich "freie Strecken".
Bahnhofsansage
Bereits bei den Baumusterwagen E-I hat es eine Lautsprecheranlage gegeben, mit
deren Hilfe der Zugfahrer den folgenden Bahnhof bekannt geben konnte. Die Anlage
aber war technisch -wie der ganze Zug- nicht ausgereift, bei den E-Serienzügen
hat man dann keine entsprechende Anlagen mehr eingebaut. Anders dagegen in
West-Berlin: Die Züge der Baureihe F-74/76 wurden erstmalig mit einer
automatischen Bahnhofsansage ausgerüstet. Hierzu besaß jeder Führerstand
einen eingebauten Kassettenrekorder. Der Fahrer brauchte nun nur noch einen
Knopf drücken und eine sehr klare und deutliche, und manchmal auch recht laute
Damenstimme verkündete...
"NÄCHSTER BAHNHOF: KURFÜRSTENDAMM - UMSTEIGEMÖGLICHKEIT ZUR U-BAHNLINIE 3 RICHTUNG WITTENBERGPLATZ UND UHLANDSTRASSE"
So in etwa waren damals die Ansagen für die Bahnhöfe der U9, wo diese Züge zum Einsatz kamen. Später wurde mit vierspurigen Kassetten und verbesserten Rekordern gearbeitet: Der Fahrer brauchte nun nicht mehr das Band an der Endstation umzudrehen. Außerdem waren mittels Umschalten eines Kippschalters auch die Bahnhöfe der U7 abrufbar.
Heute kommt die Sprache vom elektronischen Sprachspeicher, der selbstverständlich alle Bahnhöfe und Linien kennt. "Nächster Bahnhof" lässt man weg, auch die ausführlichen Umsteigebeziehungen, dafür gibt's heute einen Gong, der von Baureihe zu Baureihe des Zuges anders klingt. Nervtötend mag einem beim Bahnhofshalt die permanente sinngemäße Ansage "ZUG NACH OSLOER STRASSE" vorkommen, doch sie hat Sinn: Man dachte hier speziell an sehbehinderte Fahrgäste, die nun wissen, dass sie in den richtigen Zug steigen und nicht unwissend nach Steglitz fahren.
Bahnmeisterei
Diese Werkstätte ist nicht für die Fahrzeuge sondern nur für
die Instandhaltung der Gleisanlagen verantwortlich. Es gibt zwei
Bahnmeistereien: In Britz-Süd und am Olympiastadion. Beide
Meistereien befinden sich im Areal der Betriebswerkstätten.
Bahnsteigbreite
Mittelbahnsteige haben eine mittlere Breite von um die 8 Meter. Den schmalsten
Bahnsteig mit 5,95 Metern besitzt der U-Bahnhof Hausvogteiplatz, während der
U7-Bahnhof Hermannplatz mit 16,2 Metern den breitesten Bahnsteig besitzt. Aus
trassentechnischen Gründen verjüngen sich zahlreiche Bahnsteige zum
Bahnhofsende hin.
Bahnsteighöhe
Die Höhe der Bahnsteige beträgt standardmäßig im gesamten Netz etwa 90 cm
über Schienenoberkante.
Bahnsteiglänge
U1, U2, U12, U15: 110 Meter
U4: 90 Meter
U5 - U9: 105 - 130 Meter
Historie:
Als die ersten Hochbahnstrecken 1902 eröffnet
wurden, war man der Meinung, dass 90 Meter lange Bahnsteige ausreichen, da
ohnehin in den ersten Betriebsjahren nur maximal 4-Wagenzüge eingesetzt werden
konnten. Doch bereits seit 1907 wurden bei anstehenden Neubauten 110 Meter lange
Bahnsteige verwirklicht. Bis in die 30er Jahre hinein wurden die noch
vorhandenen kürzeren Bahnhöfe v.a. auf der heutigen U2 ebenfalls auf diese
Norm verlängert. Somit konnten im Kleinprofil auf einigen Strecken bereits ab
1929 8-Wagenzüge eingesetzt werden, während der 6-Wagenzug mittlerweile
Standard war. Auf der U-Bahnlinie U4 dagegen waren bei der Eröffnung im Jahre
1910 die Bahnsteige nur 45 Meter lang, ausreichend für 3-Wagenzüge. Bis etwa
1920 wurden die kurzen Bahnsteige auf 90 Meter verlängert, womit ab 1926
6-Wagenzüge möglich wurden.
Bis auf die erwähnte U4 sind heute auf allen Kleinprofillinien 8-Wagenzüge mit
folglich 110 Meter Länge üblich.
Soweit das Kleinprofil.
Im Großprofil war die Bahnsteiglängen-Entwicklung ähnlich kompliziert: Die
erste Großprofilstrecke (heutige U6 zwischen Seestraße und Hallesches Tor)
hatte Bahnhöfe von 80 Meter Länge, damals ausreichend für 5-Wagenzüge des
gegenüber dem Kleinprofil der Hochbahn vergrößerten Fahrzeugprofils. Auch die
ersten Ergänzungen bis 1926 (nach Karl-Marx-Straße und Paradestraße) erhielt
noch diese kurzen Bahnsteige. Doch 1926 setzte ein Umdenken ein: Die
anschließenden Neubauten erhielten Bahnsteige mit einer Länge von 110 Metern,
womit der Einsatz von 6-Wagenzügen möglich sein sollte. Dies freilich war nur
möglich, wenn alle kurzen Bahnhöfe dereinst umgerüstet sein würden.
Neubaustrecken dagegen erhielten von vorn herein längere Bahnsteige: Die U8
bekam 130 Meter, die U5 dagegen 120 Meter lange Bahnsteige. In jedem Fall
reichten diese langen Bahnsteige für 6-Wagenzüge aus, die auch in dieser Form
eingesetzt wurden. Auch auf der ab 1961 eröffneten Linie U9 wurden
selbstverständlich derartig lange Bahnsteige verwendet.
Die Bahnsteige der alten Abschnitte der heutigen U6 und U7 dagegen mussten mit großem Aufwand verlängert werden: Ab 1969 (5-Wagenzüge gab es nicht mehr) konnte die Zuglänge auf der U7 von 4- auf 6-Wagenzüge verlängert werden. Wegen dem zur DDR gehörenden kurzen U-Bahnhof Friedrichstraße war ein Einsatz von 6-Wagenzügen auf der U6 nicht möglich. Erst zwischen 1992 und 1996 konnten die letzten kurzen Bahnhöfe verlängert werden, womit auf dieser Linie seither auch 6-Wagenzüge möglich sind. Somit beträgt die Bahnsteiglänge im Großprofil überall mindestens rund 105, in aller Regel aber 110 Meter.
Ballubahn
14. Februar 1985: Dreißig junge Leute verschwinden gleichzeitig an
verschiedenen Stellen Berlins unter der Erde. In einer generalstabsmäßig
vorbereiteten Aktion bringen sie 2000 Luftballons unter das staunende
U-Bahn-Publikum. Farbe der Ballons und Farbe der Linie auf dem Netzplan sind
jeweils identisch. Für ein paar Stunden überlagert eine ästhetische Ordnung
das alltägliche: Flüchtige Farbspuren nähern sich im Rhythmus der Zugfolge,
stieben auseinander und verlieren sich in unüberschaubaren Verzweigungen...
Barbrücke
siehe > Seeparkbrücke
Bauvorleistung
Als B. entsteht beispielsweise ein U-Bahntunnel gewissermaßen
auf Vorrat, ohne ihn sogleich seiner Bestimmung zu übergeben.
Dies erfolgte an vielen Stellen in Berlins Untergrund. Als z.B.
die Linie U7 am Kleistpark in den 60er Jahren im Zuge der
Grunewaldstraße gebaut wurde, baute man gleichzeitig einen
Bahnsteig für die Linie U10 im Zuge der Potsdamer Straße mit.
Man wollte sich mit solchen Maßnahmen das spätere Aufreißen
des Untergrundes und den komplizierten und teuren Umbau eines
bereits bestehenden U-Bahnhofs für den Bau einer weiteren
U-Bahnstrecke sparen. Oftmals allerdings wurden solche B. zu
Investitionsruinen, da der Bau von U-Bahnen für diese Bauwerke
nicht mehr aktuell ist. Ein Beispiel hierfür sind Teile der U9
in Steglitz, die auch für die U10 gedacht waren.
Bayerisches Viertel
Durch die damals selbständige Stadt Schöneberg ab 1900 angelegtes Neubaugebiet
mit vornehmlich großen bis sehr großen Wohnungen für das gehobene Bürgertum.
Zur Erschließung dieses Stadtviertels wurde 1910 die > "Schöneberger
U-Bahn" gebaut und daher auf ein engmaschiges Straßenbahnnetz verzichtet.
Um 1920 war die Bebauung weitgehend abgeschlossen. Im Krieg wurden weite Teile
(v.a. um den Bayerischen Platz) zerstört. In der Struktur völlig verändert
fand ab Mitte der 50er Jahre ein Wiederaufbau statt.
Umgrenzt von Nollendorfplatz, Martin-Luther-Straße, Hauptstraße, Kufsteiner- und Bamberger Straße
Begleiterruf
Der Begleiterruf ist ein Klingelton im Fahrerstand, der ertönt, wenn der Zugfahrer den Taster
betätigt (Verständigungsmöglichkeit zwischen zwei Zugfahrern). Er ertönt
auch, wenn die zugelassene Streckenhöchstgeschwindigkeit überschritten wird.
Behrens, Peter
(1868 - 1940)
Industrie-Designer, Architekt
Der Hausarchitekt der AEG entwarf 1928 den U-Bahnhof Moritzplatz
(U8)
Berlin Transport (BT)
BT wurde 1999 als Tochterunternehmen der BVG gegründet. Angefangen hat alles
mit vier Busfahrern am 1. Dezember. BT beschäftigt inzwischen 1075 Mitarbeiter
(Nov. 2002), die im Fahrdienst für die BVG im Einsatz sind. 793 Beschäftigte
fahren mit BVG-Bussen auf deren Linien, 95 Fahrer sind in der Straßenbahnsparte
tätig und bei der U-Bahn fahren 137 BT-Fahrer, vor allem auf der U5. Fünf
Prozent der Fahrer sind auf zwei Betriebsmitteln ausgebildet. Die BT-Verwaltung
besteht aus 50 Mitarbeitern.
Die Gründung der Unternehmenstochter BT geht auf das Unternehmenskonzept
"BSU 2000" der BVG zurück, die vor der Aufgabe stand, für den
europäischen Markt wettbewerbsfähig zu werden.
Bei BT zu arbeiten, bedeutet für die Fahrer eine hohe Einbuße von Leistungen gegenüber dem BVG-Personal. Sie werden nicht so gut bezahlt und haben nicht die sozialen Leistungen wie das BVG-Personal alten Standes. Hingegen werden Neueinstellungen für den Fahrdienst nur noch bei BT vorgenommen.
Durch den Gesamtbetrieb geht
unverständlicherweise eine "Chinesische Mauer": BT-Fahrer dürfen
unter Sanktionsandrohung keine Fahrzeuge mit BVG-Personal ablösen, desgleichen
umgekehrt. BT-Personal hat andere Pausenräume als BVG-Personal. Dienstliche
Belange dürfen nur eingeschränkt ausgetauscht werden.
BT-Fahrer werden von BVGern, vor allem von Vorgesetzten, gern als
"Hilfsfahrer" angesehen und in manchen Fällen auch so behandelt. Dies
alles fördert nicht gerade das Betriebsklima des Gesamtkonzerns.
BT-Personal ist erkennbar an der rot-schwarzen Dienstkleidung, weshalb sie von
BVGern auch als "Rotjacken" bezeichnet werden.
Berliner Bauweise
siehe > Offene Bauweise
Beiwagen
Wagen ohne Fahrmotoren und
ohne Führerstände, kann stets nur in der Zugmitte eingesetzt
werden.
Zuggattungen: A-I, A-II, B-I, B-II, C-I, C-IV, E-III
Bergmännische
Bauweise
Bauweise eines U-Bahntunnels ohne Aushub einer Baugrube im
Schildvortrieb. Tunnel, die in Bergmännischer Bauweise erstellt
wurden, sind in aller Regel röhrenförmig. In Berlin wurden
folgende Tunnelabschnitte in Bergmännischer Bauweise erstellt:
Linie U7: Yorckstraße - Kleistpark, Bismarckstraße -
Richard-Wagner-Platz, Altstadt Spandau - Rathaus Spandau; U8:
Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik - Rathaus Reinickendorf
Die Bergmännische Bauweise wird auch "Geschlossene
Bauweise" genannt.
Berliner-Straßen-Tunnel
G-H-Tunnel. Dieser Tunnel verbindet die U-Bahnhöfe
Güntzelstraße und Blissestraße miteinander, somit die Linien
U7 und U9 am U-Bhf. Berliner Straße
Berliner
Verkehrsblätter
1954 erstmalig vom > Arbeitskreis Berliner Nahverkehr
herausgegebene Publikation zum Berliner Verkehrsgeschehen. Die
ersten Nummern dieses Organs erschienen unter dem Namen "Der
Verkehrsamateur" und waren einfache hektographierte
Schreibmaschinenblätter, woraus sich der später gewählte Name
ableitete.
An den "Blättern" kommt heute kaum jemand vorbei, wenn
er sich für die Historie des Berliner Nahverkehrs interessiert.
(Siehe Anzeige auf der Startseite)
Betriebsanlagen
Die "Dienstvorschriften U-Bahn" bemerken dazu:
Betriebsanlagen sind im Sinne der > BOStrab alle dem Betrieb dienenden Anlagen,
insbesondere
a) die bau-, maschinen- und elektrotechnischen Anlagen für den Fahrbetrieb,
einschließlich der Hilfsbauwerke;
b) die für den Aufenthalt und der Abfertigung der Fahrgäste bestimmten
Anlagen;
c) die Abstellanlagen für Fahrzeuge
d) die an das Gleisnetz angeschlossenen Werkstätten.
Sonstige Betriebsanlagen sind:
a) Gleichrichterwerke
b) elektrotechnische Betriebsräume
c) Bahnmeistereigleise
d) überdachte Werkstattgleise, die ausschließlich von den Fahrzeugwerkstätten
U-Bahn genutzt werden.
Betriebswerkstatt
Werkstatt dient zur Behebung kleiner Schäden an den Fahrzeugen,
die ohne großem Aufwand durchführbar sind. Außerdem erfolgt
in den Betriebswerkstätten die Reinigung der U-Bahnwagen.
Betriebswerkstätten befinden sich am U-Bhf. Olympiastadion
("Grunewald"), in
Britz-Süd sowie Friedrichsfelde.
Früher gab es weitere Betriebswerkstätten: Schöneberg (1910 - 1930),
Warschauer Brücke (1901 - 1949), Thielplatz (1913 - 1929), Krumme Lanke (1929 -
1968), Boddinstraße (in der Nachkriegszeit), Luxemburgplatz (1971 - 1992) und
Seestraße 1923 - 2003) Siehe auch Hauptwerkstatt.
Jede Betriebswerkstatt ist für die Züge einer
bestimmten U-Bahnlinie verantwortlich:
BW Grunewald: U1 - U4, U15.
BW Seestraße: Bisher U6 und U9, wird aufgelöst, da künftig nur noch
Hauptwerkstatt.
BW Britz: Bisher U7 und U8, künftig U6, U7 und U9.
BW Friedrichsfelde: Bisher nur U5, künftig U5 und U8.
BEWAG
Berliner Kraft- und Licht (Bewag)-Aktiengesellschaft.
Wie die BVG war auch die BEWAG früher ein Eigenbetrieb der
Stadt. Heute ist die BEWAG an privatisiertes Unternehmen, was
sich dem Wettbewerb im Strommarkt stellen muss.
Seit 1923 versorgt die BEWAG die Berliner U-Bahn mit dem
benötigten Strom, hat bis 1948 durch die Übernahme des letzten
BVG-Kraftwerks die komplette Stromversorgung übernommen. 1949
wurde die BEWAG ähnlich der BVG in zwei Teilbetriebe zwischen
Ost und West aufgeteilt, wobei eine Netztrennung dagegen sehr
kompliziert war. Anfänglich versorgte die BEWAG-Ost einige
Stadtteile West-Berlins mit, wogegen die HEW in Hamburg als
Ausgleich Teile Mecklenburgs mitversorgte. Der Osten aber war auf
Unabhängigkeit bedacht: Am 5. März 1952 wurden die letzten
Netzverbindungen getrennt. Seither war die West-BEWAG ein
Inselbetrieb, der die westliche Stadthälfte mit eigenen Mitteln
versorgen musste. Die Osthälfte dagegen war weiterhin mit den
Stromversorgern der DDR verbunden. Der Anschluss der Westberliner
"Strominsel" an den westdeutschen Stromverbund
scheiterte bis zuletzt am Veto der DDR. Die Ostberliner BEWAG
wurde mit der Gasversorgung zum "EKB" (Energie-Kombinat
Berlin) zusammengefasst. Nach der Wende wurde aus dem EKB die
Energieversorgung Berlin (EBAG), die später von der
West-Berliner BEWAG übernommen wurde.
Heute ist die BEWAG selbstverständlich in den Europäischen
Stromverbund eingebunden.
Blinddarm
Bezeichnung für die alte Linie 5 zwischen Deutscher Oper und
Richard-Wagner-Platz.
Blinde Tunnel
Für die Berliner U-Bahn entstanden eine ganze Reihe von Tunnelanlagen, die
jedoch heute nicht mehr der U-Bahn dienen und daher zumeist ohne jede Funktion
sind.
BLU
Abkürzung für "Betriebsleitstelle U-Bahn"
Blumenbretter
An den U-Bahnwagen befestigte Bohlen zum Breitenausgleich Zug -
Bahnsteigkante.
Die Züge selbst wurden ebenfalls B. genannt. B. waren zwischen
1923 und 29 sowie zwischen 1945 und 68 im Einsatz. Es waren
Kleinprofilwagen, die auf Großprofilstrecken im Einsatz waren.
(siehe Kap. Wagenpark)
BOStrab
Betriebsordnung Straßenbahn; Gesetzliches Regelwerk, nach dem der U-Bahnbetrieb
zu funktionieren hat. Die B. gilt in aller Regel für sämtliche Straßenbahn-
und U-Bahnbetriebe in Deutschland, nicht jedoch für Eisenbahnen (zu denen auch
S-Bahnen gezählt werden).
Bousset, Johannes
Bauingenieur. Er war in
vielen Fällen für die Konstruktion von Tunnel und Bahnhofsanlagen
verantwortlich. Zum Beispiel stammt von ihm der U-Bahnhof Alexanderplatz. B.
wurde bekannt durch seine Fachpublikation "Berliner U-Bahn 1935".
BRD
siehe >Westberlin
Breitenbach, Paul von
(1850 - 1930)
Eisenbahnpräsident und ab 1906 Minister für öffentliche Arbeiten im
preußischen Regierungskabinett. Er förderte maßgeblich den Bau der
Wilmersdorfer U-Bahn und beendete den zwischen Wilmersdorf und Charlottenburg
ausgefochtenen > "U-Bahnkrieg" von 1909. Im zu ehren und aus
Dankbarkeit wurde der Rastatter Platz in Wilmersdorfs Süden in Breitenbachplatz
umbenannt.
Bremssteuerleitung
Die Bremssteuerleitung wird über rote Absperrhähne an der Scharfenbergkupplung durch den
ganzen Zug geführt und steuert die Druckluftbremsen des Zuges über die
Steuerventile. Bei einem Druck von 5 bar sind die Druckluftbremsen gelöst. Mit
sinkendem Druck zieht die Druckluftbremse immer fester an. Bei einem Druck von
etwa 3,3 bar hat die Druckluftbremse ihre volle Bremswirkung erreicht.
Bremswiderstand
Über den Bremswiderstand wird die beim elektrischen Bremsen erzeugte Energie in Wärme umgewandelt.
Die Wärme wird zur Heizung des Fahrgastraums genutzt.
Bremszylinder
Jeder Wagen verfügt über vier Zangenbremsen. Die Zangenbremsen bestehen aus
Bremszylindern und den Zangen. Werden die Bremszylinder mit Druckluft gefüllt,
greifen die Zangen an den Achsen des Wagens an und der Zug bremst.
Bremszylinderleitung
Bei einer Bremsung mit der Druckluftbremse wird Druckluft aus dem Hilfsluftbehälter
über das Steuerventil in die Bremszylinderleitung geleitet. Sie ist direkt mit
den Bremszylindern verbunden.
Buschmann-Tunnel
Begriff unter Zugfahrern für den > "Karstadt-Tunnel" am
Hermannplatz.
Einst gab es einen Zugfahrer namens Buschmann, der es zweimal fertig brachte,
das am Ende des Karstadttunnels befindliche Schutzsignal Z 2 Richtung Südstern
zu überfahren, so geht die Legende. Seither hatte der Tunnel seinen Namen weg.
BVB
Seit 1969 übliche Kurzbezeichnung für das "Kombinat
Berliner Verkehrs-Betriebe" im Ostteil der Stadt.
Die BVB gingen damals aus der BVG-Ost hervor und wurden 1992 mit der BVG-West zu
einem Gesamtunternehmen verschmolzen.
BVG
Übliche Kurzbezeichnung für die Berliner Verkehrsbetriebe,
abgeleitet aus der bis 1938 offiziellen Bezeichnung "Berliner
Verkehrs Aktien-Gesellschaft (BVG)"
Gegründet im Dezember 1928, nahm die Arbeit am 1. Januar 1929 auf, in dem die
> Hochbahngesellschaft, die Berliner Straßenbahn Betriebs GmbH und die ABOAG
in der BVG zusammengefasst wurden. 1938 wurde die Berliner Verkehrs-AG in
"Berliner Verkehrs-Betriebe" (BVG) umfirmiert und gleichzeitig formell
zu einem Eigenbetrieb der Stadt. 1949 erfolgte die Teilung des
Gesamtunternehmens in eine BVG-West und eine BVG-Ost.
Als gemeinschaftliches Unternehmen lebten die
Berliner Verkehrsbetriebe (beachte neue Schreibweise!) wieder auf.
Zu den Verkehrsträgern der BVG gehören U-Bahn, Straßenbahn ("Tram"
genannt), Bus, Expressbus und Fähren. In den Nächten versorgt ein engmaschiges
Bus- und Straßenbahnnetz das Stadtgebiet. In den Wochenendnächten werden
zusätzlich zwei U-Bahnlinien betrieben.
BVG-Normal
Seit 1991 die "Haus- und Hof"-Schrift der BVG,
entsprechend dem damals erklärten Corporate-Design des
Unternehmens.
Diese Schrift findet sich heute auf allen Publikationen der BVG
sowie auch auf den neuen Bahnhofsschildern sowie sonstigen
Beschilderungen. Als ttf-Font gibt es zusätzlich noch Schriften
wie BVG-Symbol und BVG-Produkt und dgl.
BVG-Ost
Im August 1949 aus den Berliner Verkehrs-Betrieben
hervorgegangener Betriebsteil für den Osten der Stadt.
Die BVG-Ost betrieb bei der U-Bahn die Linie E eigenständig und
die Linie A zum Teil, zusammen mit der BVG-West. Ferner betrieb
die BVG-Ost seinerzeit ein etwa 30 Linien umfassendes
Straßenbahnnetz sowie ein vornehmlich in den Außenbezirken
existierendes Busnetz. 1951 kam ein Obus-Netz hinzu.
Ab 1953 wurde das bis dahin gemeinsam mit der BVG-West betriebene Straßenbahnnetz getrennt und seither autonom betrieben. In den späten 60er Jahren wurde dieses Netz vor allem im Innenstadtbereich erheblich ausgedünnt. Hingegen wurde es seit den späten 70er Jahren vor allem im Bereich des neuen Wohnungsbaustandortes Marzahn wesentlich erweitert. Der Wagenpark wurde vor allem seit den 60er Jahren umfassend modernisiert und dem übrigen DDR-Standard angepasst. Zum allergrößten Teil wurden Vorkriegswagen umfassend "rekonstruiert" (sog. "Reko-Wagen") und zusätzlich durch Neubauwagen der DDR-Waggonindustrie (Lowa und Gotha) ergänzt. Seit den späten 70er Jahren kamen moderne Straßenbahnzüge des tschechischen Herstellers Tatra hinzu.
Das aus 2 Linien bestehende
U-Bahnnetz wurde ab 1973 erweitert: Die Linie E wurde in
Abschnitten bis nach Hönow ausgebaut. Weitere Streckenplanungen
dagegen blieben unausgeführt. Der Wagenpark der U-Bahn
rekrutierte sich bis 1963 ausschließlich aus Altbauzügen der
Vorkriegszeit. Erst seither kamen Neubauzüge zum Einsatz. Die
Altbauwagen aber konnten abschließend erst wenige Tage vor dem
Fall der Mauer 1989 restlos ersetzt werden. Das Obus-Netz dagegen
konnte sich nicht durchsetzen und wurde schon 1973 wieder
eingestellt.
Die BVG-Ost hatte ihre Sitz anfangs in der Stralauer Straße und
später in der Liebknechtstraße, einem Gebäude, das später zur
Rosa-Luxemburg-Straße gehörte.
BVG-West
Wie auch die BVG-Ost entstand die BVG-West aus der gemeinsamen
BVG im August 1949.
Die BVG-West war seither zuständig für die Verkehrsversorgung
von West-Berlin. Sie betrieb zusätzlich zwei U-Bahnlinien durch
den Ostsektor sowie eine Stichstrecke (zur Warschauer Brücke),
ferner zwei Straßenbahnlinien in die DDR. Diese beiden
Straßenbahnlinien mussten aber auf Wunsch der DDR bereits 1950
eingestellt werden. 1953 wurden die letzten
grenzüberschreitenden Straßenbahnlinien stillgelegt, womit die
BVG-West ihr Verkehrsgebiet autonom versorgte. Einzig eine
U-Bahnlinie war bis zum Mauerbau noch verbunden.
Aufgrund der stark steigenden Privatmotorisierung und dem
allgemeinen Zeitgeschmack begann die BVG-West im Jahre 1954 das aus fast 40
Linien bestehende Straßenbahnnetz abschnittweise auf Autobusbetrieb umzustellen.
Im Oktober 1967 fuhr bei der BVG-West letztmalig eine
Straßenbahn. Wegen des Einstellungsbeschlusses von 1953 kamen Neubauwagen so
gut wie nicht zur Ausführung. Nur wenige Prototypen hat es gegeben.
Auch die drei Obuslinien aus der Vorkriegszeit wurden bis Mitte der 60er Jahre auf Dieselbetrieb umgestellt. Das Autobusnetz wurde vor allem wegen der Straßenbahnstillegung zufolge massiv ausgebaut und stärker als bisher auf das U-Bahnnetz ausgerichtet. Ende der 50er Jahre war der Wagenpark der Vorkriegsbusse komplett durch selbst entwickelte Neubaubusse ersetzt.
Das U-Bahnnetz wurde ab 1956 massiv erweitert. Hierbei wurde eine U-Bahnlinie sogar völlig neu eröffnet. 1956 wurden erstmalig neue U-Bahnwagen beschafft, die letztlich 1975 die letzten Vorkriegswagen ablösten. Die U-Bahn war zweifellos das Rückgrad des Öffentlichen Nahverkehrs in West-Berlin. Am 9. Januar 1984 übernahm die BVG den S-Bahnbetrieb von der DDR-Reichsbahn und investierte in der Folgezeit sehr viel Geld in die Modernisierung des völlig maroden S-Bahnbetriebs. Durch die S-Bahnübernahme wurde der U-Bahnausbau zwangsläufig stark vernachlässigt.
1992 ging die BVG-West in einem gemeinsamen Unternehmen mit dem östlichen Betriebsteil auf, gab gleichzeitig die S-Bahn an die Deutsche Bahn ab.
BW
Abkürzung für > Betriebswerkstatt
Linie C
Bezeichnung für die U-Bahnlinie Seestraße -
Grenzallee/Tempelhof bis in die 50er Jahre. (Siehe Linienchronik)
C-Nord
Bauprojekt in den 50er Jahren: Die Linie C von Seestraße
Richtung Tegel
C I, C II, C III,
C IV
Baureihenbezeichnungen für die zwischen 1926 und 1931 gebauten
18 Meter langen Großprofil-U-Bahnwagen.
C-D-Tunnel
Siehe > Karstadt-Tunnel und > Buschmann-Tunnel
C-G-Tunnel
Gleisverbundung zwischen den Linien C und G, den heutigen Linien
U6 und U9 am Bahnhof Leopoldplatz
Caisson-Bauweise
Hierbei wird ein U-Bahntunnel aus kastenförmigen Einzelteilen
vorgefertigt und, meist auf dem Wasserwege, an den endgültigen
Ort verbracht. Man nennt diese Bauweise auch
"Senkkastenbauweise". Sie wurde auf der U7 angewandt im
Bereich des U-Bahnhofs Altstadt Spandau.
Centrumslinie
Streckenabschnitt der U2 von Spittelmarkt bis Alexanderplatz,
auch "Erweiterte Spittelmarkt-Linie" genannt.
Cremer, Wilhelm Albert
(1845 - 1919)
Seit 1875 selbständiger Architekt, seit 1882 mit Richard Wolffenstein im
gemeinsamen Architekturbüro tätig. Von C. stammt zum Beispiel das alte
Warenhaus Tietz am Alexanderplatz. Für die U-Bahn entstanden nach seinen
Plänen u.a. der alte Hochbahnhof Nollendorfplatz von 1902.
Linie D
Bezeichnung für die U-Bahnlinie Gesundbrunnen - Leinestraße bis
in die 50er Jahre. (Siehe Linienchronik)
D-E-Tunnel
Siehe Waisentunnel
D/DL (Unterscheidung in D 57, D
60, D 63, D 65, DL65, DL68, DL70)
Baureihenbezeichnung für die zwischen 1956 und 1973 gebauten
Großprofil-U-Bahnzüge der BVG-West.
D: Stahlzüge (Auch "Stahldora´s" genannt), DL: Züge in
Aluminiumleichtbau, ab 1965 gefertigt.
D I
Baureihenbezeichnung der "Stahldoras" nur bei der BVB
im Osten.
Dahlemer Strecke
Einschnittstrecke von
Podbielskiallee Richtung Krumme Lanke, im alten Sinne bis
Thielplatz. Heute Bestandteil der U1. Die D. wurde im Oktober 1913 zusammen mit
der > Wilmersdorfer U-Bahn eröffnet. Finanziert wurde der Bau dieser Strecke
von der Domäne Dahlem, die diese Strecke als Erschließungslinie betrachtete,
um die Bautätigkeit in Dahlem zu fördern.
DAISY
Dynamisches
Auskunfts-
und Informationssystem
Mit Hilfe von DAISY kann auf den Zielanzeigern auf den Bahnhöfen das Ziel und
die tatsächliche (nicht fahrplanmäßige) Abfahrtzeit angezeigt werden.
Dammstrecke
U-Bahnstrecke auf einer Dammschüttung über dem Geländeniveau.
(Beispiel: Linie U6 zwischen Kurt-Schumacher-Platz und
Borsigwerke)
Deckelbauweise
Bei dieser Bauweise wird
zunächst die Oberkante bzw. die Decke eines Tunnels erstellt und
erst anschließend im Schutze der fertigen Decke der übrige
Tunnelkörper erstellt. Dieses Bauverfahren ist sinnvoll, wenn
eine Baustelle in einer stark belebten Straße befindlich ist und
den Bauausführenden daran gelegen ist, die Beeinträchtigungen
durch den U-Bahnbau zeitlich so gering wie möglich zu halten.
demokratisches
Berlin
Bezeichnung im Selbstverständnis der DDR für den Ostteil der
Stadt, gebräuchlich seit 1949 bis um 1961. Seither setzte sich
die Bezeichnung "Berlin, Hauptstadt der DDR" durch.
DJ (engl.)
Umgangssprachlich für den Zugabfertiger, der auf einem Podest
erhöht, zumeist hinter einer Glasscheibe für die Zugabfertigung
verantwortlich war. Auch > "Zapper" genannt.
Doppeltriebwagen
Bestehend aus zwei einzelnen
Triebwagen, die betrieblich nie getrennt werden. (Eine
Wartungstrennung ist möglich) Sie besitzen in aller Regel einen
Allrad-Antrieb, sind also vollmotorisiert und weisen je Wagen
einen Führerstand auf.
Man unterscheidet zwischen Steuerwagen und Kompressorwagen.
Die Steuerwagen beherbergen die Steuerungs-Elektrik, die
Kompressorwagen die Druckluft-Einrichtungen.
Die Steuerwagen eines DTWs tragen stets die gerade Wagennummer.
Zuggattungen: A3, A3L, D, DL, F
Dora
BVG-umgangssprachliche
Bezeichnung für die Großprofil-Züge der Bauart D/DL (Siehe
auch "Stahldora")
Drehstrom
(Dreiphasenstrom), Verkettung dreier elektr. Wechselströme, die
um 120º phasenverschoben sind. Der D. ist die in der
Stromversorgung meist verwendete Stromart. (häufig Kraftstrom
genannt)
Drehstrom-Antrieb
Der erste U-Bahnzug Europas mit Drehstromantrieb wurde in Berlin im Sommer 1977
erprobt. Es war die F-76-Einheit 2578/79. Zum Serieneinbau in Berlin kam der
Drehstromantrieb ab 1980. Heute ist diese Antriebsform bei Neubauzügen für
Straßenbahnen und U-Bahnen selbstverständlich.
Drehstromzug
Auch "Drehstromer" genannt
Die Fahrzeugtypen ab F 79.3 wandeln den von der Stromschiene
bereitgestellten Gleichstrom (Fahrstrom) in Drehstrom (Fahrmotorenstrom) um. Über
Drehstromantrieb verfügen die Baureihen F 79.3, F 84, F 87, F 90, F 92, H sowie
A3L 92 und HK.
Dresdner Tunnel
Abzweigtunnel unter der
Dresdner Straße. Dieser Tunnel zählt zu den toten Tunneln und
war für die heutige U8 bestimmt. Er wurde um 1916 errichtet.
Dritter Beiwagen
Sie durften nur im Zugverband
laufen, wenn bereits zwei normale Beiwagen vorhanden waren.
Die Besonderheit dieser Wagen bestand darin, dass sie keine
Kompressoren für die Druckluftversorgung besaßen.
Zuggattungen: B-I, B-II
Druckluftanlage
Die Druckluftanlage stellt die Druckluft für den Zug zur Verfügung. Sie
befindet sich im sogenannten "K-Wagen" (Kompressor-Wagen). Die Druckluft wird in den
Hauptluftbehältern gespeichert und von da den einzelnen Verbrauchern zugeführt.
Der K-Wagen ist immer der Wagen mit der ungeraden Wagennummer.
Durchlösen
Das Durchlösen der Bremsen meint das vollständige Lösen der Druckluftbremsen.
In der Bremssteuerleitung herrscht dann ein Druck von 5 bar.
DUV
"Dienst- und Unfallverhütungsvorschriften - U-Bahn"
Hierzu Seite 1 der DUV: Jeder an U-Bahnanlagen tätige Bedienstete erhält diese
Vorschriften. Er ist verpflichtet, bei der Unfallverhütung mitzuhelfen; deshalb
muss er sich die DUV einprägen und bei allen Arbeiten genau beachten...
DVU
"Dienstvorschriften -
U-Bahn"
Vorschriften-Regelwerk für bedienstete Mitarbeiter im
Betriebsbereich U-Bahn der BVG.
In den DVU ist wirklich alles geregelt, selbst banalste Dinge, die eigentlich
selbstverständlich sein sollten, etwa, dass ein Zugfahrer nicht durch die
"Stirntür" ein- und auszusteigen hat und dergleichen mehr.
Früher "FV" genannt, die Abkürzung für
"Fahrdienstvorschrift". In Hamburg spricht man dagegen von der
"DAU", der "Dienst-Anordnung U-Bahn"
Linie E
Bezeichnung für die
U-Bahnlinie Alexanderplatz - Hönow bis in die 80er Jahre. (Siehe
Linienchronik) Die Linie E wurde 1930 zwischen Alexanderplatz und
Friedrichsfelde eröffnet und war damals die technisch modernste
U-Bahnlinie Deutschlands.
E I/E III
Baureihenbezeichnung für die zwischen 1956 und 1990 gebauten
Großprofil-U-Bahnzüge der BVG-Ost
Einmannbetrieb
E. bedeutet, dass ein
Bediensteter den U-Bahnzug fahren kann und auf einen begleitenden
Schaffner oder Zugbegleiter verzichtet werden kann. Der E. wurde
bei der BVG-West auf der damals neuen Linie G 1961 erstmalig
eingeführt, bei der BVG-Ost 1989. Erst 1990, mit der Abschaffung der
Transitstrecken, wurde der letzte Zugbegleiter abgeschafft.
Eisacktunnel
Streckentunnel der Schöneberger U-Bahn, der den Bahnhof
Innsbrucker Platz mit der benachbarten Betriebswerkstatt an der
Eisackstraße verband. Seit 1932 außer Betrieb, seit 1977
baulich vom U-Bahnnetz abgetrennt und heute ohne jede Funktion.
Einschnittstrecke
Streckenabschnitt, der in
einem Geländeeinschnitt liegt. Voraussetzung für so eine
Streckenführung ist ein tiefer Grundwasserstand. Beispiel:
Dahlemer Strecke der U1 ab Podbielskiallee.
ELA
Elektro-Akustische Anlage
Die ELA dient dem Zugfahrer als Funkgerät für die Sprechverbindung zum LDU.
Wichtigere zweite Funktion: Die ELA steuert die automatischen Bahnhofsansagen
auf Knopfdruck. Hierzu muss der Zugfahrer den Zahlencode für eine bestimmte
Strecke einstellen und anschließend auf Automatik schalten. "Zug nach
Rathaus Steglitz - Einsteigen bitte..."
Außerdem steuert die ELA bei den neueren F-Zügen die automatischen
Zugzielanzeiger.
Abb.: Die Bedieneinrichtung der ELA auf dem
Fahrerpult.
Elektrodynamisch
Als elektrodynamisch wird ein Wirkungsprinzip bezeichnet, bei dem aus
Bewegungsenergie elektrische Energie gewonnen wird. Dieses Wirkungsprinzip
findet bei der E-Bremse Anwendung. Der Zug wird gebremst, indem die
Bewegungsenergie des rollenden Zuges in den Fahrmotoren in elektrischen
Strom umgewandelt wird. Die Fahrmotoren arbeiten jetzt als Generatoren. Der
gewonnene elektrische Strom wird in den > Bremswiderständen in Wärme
umgewandelt. Bei den Drehstromzügen wird der Strom in das Bahnnetz
zurückgespeist.
Elektrisches Löseventil
In der Stellung "Lösen" des Bremsschalters öffnet das
elektrische Löseventil die Verbindung von der Füllleitung zur
Bremssteuerleitung. Die Bremssteuerleitung wird mit Druckluft gefüllt.
Hierdurch werden die Achszangenbremsen gelöst.
Elektrisches Unterteilen
Vom elektrischen Unterteilen spricht man, wenn z. B. eine Einheit
des Zuges von den benachbarten Einheiten elektrisch getrennt ist, mechanisch
aber noch verbunden ist.
Entlastungslinie
1915 bis 1926 angelegte
Strecke zur Entlastung der Stammstrecke zwischen Gleisdreieck und
Wittenbergplatz.
Entwerter
Um 1970 führte die BVG-West erstmalig elektromechanische
Entwerter ein, mit denen die Fahrscheine vor Fahrtantritt vom
Fahrgast selbst entwertet werden konnten. Bis Anfang der 80er
Jahre waren Entwerter gebräuchlich, die zusätzlich zum
Stempelwerk über ein Schneidwerk verfügten. Dieses Schneidwerk
stanzte eine Ecke aus dem Fahrschein heraus, weshalb ein
Mehrfahrtenausweis beim nächsten Entwerten entsprechend tiefer
in den Entwerter eingeführt werden konnte. Somit konnte die BVG
5er-Streifenkarten herausgeben.
Erweiterte
Spittelmarkt-Linie
Siehe Centrumslinie
F-Linie
Frühere Bezeichnung für die
später "Linie 10" genannte U-Bahnstrecke von
Weißensee nach Lichterfelde
F (Unterscheidung in F 74, F 76,
F 79, F 84, F 87, F 90, F 92)
Baureihenbezeichnung für die zwischen 1973 und 1993 gebauten
Großprofilzüge der BVG-West
Fahrerbremsventil
Das Fahrerbremsventil stellt eine Verbindung von der Füllleitung
zur Bremssteuerleitung oder eine Verbindung von der Bremssteuerleitung nach außen
her. Die Stellung des Fahrerbremsventils ist abhängig von der Stellung des
Bremsschalters, der vom Fahrer bedient wird.
Fahrerpult
Abb.: Fahrerpult eines F 92-Zuges.
Fahren:
Ein U-Bahnzug wird (wenn er korrekt "aufgerüstet" ist) wie folgt in
Bewegung gesetzt:
Mit dem linken der beiden rechts angeordneten Hebel (dem Fahrschalter) wird die
Fahrgeschwindigkeit vorgewählt, z.B. "70". Der rechte Hebel (Es ist
der Bremsschalter) wird auf "Fahren" gestellt. Anschließend auf der
ELA "Z/P" drücken... ("Zurückbleiben bitte"), dann über
der ELA den mittleren weißen Taster (Tür zu) drücken... (Sirene...Die Türen
schließen sich) warten bis die weiße Lampe im Taster erloschen ist, womit
bestätigt wird, dass alle Türen verschlossen sind. Und nun nur noch den linken
großen Knauf (Sifa) drücken und festhalten... Der Zug zieht an...
Bremsen:
Der Bremsschalter wird von Fahren über Lösen auf den E-Bereich gezogen,
stufenweise je nach Bedarf von E1 über E2 und E3 nach E4. Zwischenzeitlich
nicht vergessen, die Türenfreigabe je nach Bahnsteigseite mit einem der beiden
grünen Taster über der ELA voreinstellen... Währenddessen bremst der Zug
längst. Kurz bevor der Zug steht, den Bremsschalter-Knauf niederdrücken, womit
die Festhaltebremse per Druckluft aktiviert wird. In diesem Moment müssten
selbsttätig die Türen der gewünschten Zugseite freigeben. Wenn der Zug zum
Stehen gekommen ist, darf der Sifa-Knauf losgelassen werden.
Fahrgastunfall
Freundliche Umschreibung für
den Fall, dass ein Fahrgast von einem Zug erfasst wurde.
Um potenzielle Nachahmer zu vermeiden werden
"Fahrgastunfälle" seit einigen Jahren nicht mehr in
den Medien erwähnt. BVG-offiziell gegenüber den Fahrgästen
wird stets von einem "Feuerwehr-Einsatz" gesprochen.
Fahrmeister
Älterer Dienstgrad für einen Mitarbeiter
der BVG, der für den ordnungsgemäßen und betriebssicheren Zustand des
eingesetzten Wagenparks in seinem Bezirk verantwortlich ist.
Fahrsperre
Eine F. sorgt dafür, dass
ein Zug, der über ein rotes Signal fährt, zwangsweise gestoppt
wird. Früher war die Mechanische Fahrsperre in Form eines Hebels
üblich, die am vorbeifahrenden Zug den Fahrstrom abschaltet und
die Bremsung auslöst. Seit 1961 wurde die magnetische Fahrsperre
eingeführt, die die mechanische Beeinflussung abgelöst hat.
Fahrstrom
Als Fahrstrom benötigen die
Züge der Berliner U-Bahn 750 Volt Gleichstrom.
Fahrstrom bezeichnet den Strom, der aus der Stromschiene von außen
in den Zug fließt. Er ist bei den Drehstromzügen vom Fahrmotorenstrom zu unterscheiden, der im Zug vom
Phasenwechselrichter erzeugt wird.
Falkenried
Fahrzeugwerkstätten in Hamburg-Hoheluft, gehörten ursprünglich
zur Straßeneisenbahngesellschaft (SEG) und später zur Hamburger
Hochbahn AG, die die SEG übernahm. Fertigten in den Jahren von
1901 bis 1913 einen Großteil der Berliner U-Bahnwagen.
Falschfahrt
Wenn ein U-Bahnbetrieb z.B.
bei Bauarbeiten im Pendelverkehr durchgeführt wird und der Zug
zwangsläufig auch auf dem linken Streckengleis verkehrt, spricht
man von einem Fahren im "falschen Gleis".
Frankfurter-Allee-U-Bahn
Siehe Friedrichsfelder U-Bahn
Fernsprechanschlussdosen
Zwischen den Bahnhöfen sind auf der freien Strecke in Abständen von etwa 100
Meter F. angeordnet. Sie sind durch das schwarze F auf gelbem rechteckigen
Schild erkennbar.
Mit tragbaren Fernsprechern kann der Bedienstete die Fernsprechzentrale
erreichen, die ggf. eine Verbindung zur Leiststelle oder einer beliebigen
anderen Dienststelle herstellen kann.
In manchen Fällen sind Fernsprecheinrichtungen mit Dokumentationsanlagen
gekoppelt, die diese Gespräche aufzeichnen.
Fernsteuerwarte
Turmstraße
Zuständig für die kontinuierliche Stromversorgung im kompletten
Netz der Berliner U-Bahn.
Die F. hat ihren Sitz in der Turmstraße neben dem U-Bahneingang. Sie wurde im
Frühjahr 1975 in Betrieb genommen.
Friedenauer Verhandlungen
In einer Gaststätte in Berlin-Friedenau fanden im Sommer 1949 die Verhandlungen
bezüglich der Teilung der BVG statt, die am 1. August 1949 wirksam wurde. Es
wurde in Form der Gaststätte ein "neutraler Ort" und nicht die
BVG-Hauptverwaltung gewählt, weil gegen Verhandlungs-Delegierte ein Hausverbot
in der BVG-Hauptverwaltung ausgesprochen wurde und der "Hausfrieden"
gewahrt bleiben sollte.
Friedrichsfelder
U-Bahn
U-Bahnlinie U5 von
Alexanderplatz bis Friedrichsfelde, eröffnet 1930 zur
Erschließung von Friedrichsfelde. Die Strecke folgt der
gradlinigen Frankfurter Allee.
Friedrichshainer
U-Bahn
Im Gegensatz zur
Friedrichsfelder U-Bahn hat es die Friedrichshainer U-Bahn nie
gegeben. Sie sollte als Kleinprofilstrecke von Klosterstraße bis
zur Voigtstraße führen. Ihr Verlauf deckte sich in der Großen
Frankfurter Straße und der Frankfurter Allee exakt mit dem
Verlauf der späteren Friedrichsfelder U-Bahn.
Friedrichstraßen-Tarif
Die BVG-Ost bzw. BVB gaben bis 1990 gegen DM-West Fahrscheine am Bahnhof
Friedrichstraße aus, die zur Benutzung der West-Berliner U-Bahn berechtigten.
Die BVG-West erkannte diese Fahrscheine im gesamten Bereich der U-Bahn zur
Erreichung des Fahrziels zwar an, gestattete aber kein Umsteigen zu den
Oberflächenverkehrsmitteln. Der Fahrpreis lag immer erheblich unter den
Fahrpreisen der BVG-West und orientierte sich in etwa an den Reichsbahntarifen
für die West-Berliner S-Bahn. Der BVG-West war es nicht gestattet, am Bahnhof
Friedrichstraße Fahrscheine zu verkaufen. Erst in den letzten Jahren vor der
Wende machte die DDR das Zugeständnis, dass ein westlicher Entwerter für die
Entwertung von bereits erworbenen Fahrscheinen aufgestellt werden durfte.
Fristablauf
Noch verstreichende Zeit bis zur nächsten fälligen > HU eines U-Bahnzuges.
Ähnlich bei einem Kraftfahrzeug ein "TÜV-Termin".
Füllleitung
Die Füllleitung wird
über weiße Absperrhähne an der Kupplung durch den ganzen Zug geführt und
versorgt den Zug mit der für die verschiedenen Einrichtungen benötigten
Druckluft. Zu diesen Einrichtungen zählen im wesentlichen die Druckluftbremse
und die Türschließanlage.
Linie G
Frühere
Bezeichnung für die heutige Linie U9, als sie nur zwischen
Spichernstraße und Leopoldplatz verkehrte
(siehe Linienchronik). Die Linie G galt mit ihrer Inbetriebnahme
im Jahre 1961 als die technisch modernste U-Bahnlinie Europas.
G, G I, G II, G
I/1
Baureihenbezeichnung für die zwischen 1974 und 1989 gebauten
Kleinprofilzüge der BVG-Ost.
G = Baumusterzug von 1974 (zwischenzeitl. ausgemustert)
G I = Serienlieferungen 1978 - 1983 (heute in Nordkorea)
G II = > Athener Züge (ebenfalls Nordkorea)
G I/1 = verbesserte Serienlieferung 1987 - 1989 (z.T. noch im
Einsatz)
G III
Baureihenbezeichnung für die 1985 an Athen ausgelieferten
U-Bahnwagen. Sie basieren technisch auf dem Berliner Typ G I/II.
G III-Züge wurden wagenbaulich exclusiv für die Athener Metro
entwickelt.
Gemeindeeigene U-Bahnstrecken
Im Gegensatz zu den alten U-Bahnstrecken, die von der Hochbahngesellschaft
gebaut wurden, deren Inhaber sie auch war, wurden die gemeindeeigenen Strecken
auf Veranlassung der jeweiligen Kommunen finanziert und gebaut.
Obwohl die Hochbahngesellschaft für alle Strecken die Betriebsrechte innehatte,
gehörten die Bauwerke bis zur Berliner Eingemeindung den jeweiligen Städten.
Gemeindeeigene U-Bahnstrecken
waren:
- Charlottenburger U-Bahn ab Ernst-Reuter-Platz bis zum Richard-Wagner-Platz
(1904-06 angelegt)
- Westendstrecke der Stadt Charlottenburg von Deutscher Oper bis Neu-Westend
(1906-08 angelegt)
- Schöneberger Untergrundbahn (Nollendorfplatz - Innsbrucker Platz, 1908-10
angelegt)
- Wilmersdorfer U-Bahn (Hohenzollernplatz - Breitenbachplatz, 1909-13 angelegt)
- Kurfürstendamm-U-Bahn der Stadt Charlottenburg von Wittenbergplatz bis
Uhlandstraße (1910-1913 angelegt)
Die Strecke Breitenbachplatz - Thielplatz gehörte bis 1926 dem Preußischen Fiskus. Alle gemeindeeigenen U-Bahnstrecken gelangten 1920 in den Besitz der Stadt Berlin, die ihrerseits 1926 die Strecken der Hochbahngesellschaft übereignete, die wiederum gleichzeitig durch Übereignung von Aktien in städtisches Eigentum überging.
Generator
Ein Generator ist ein
Gerät zur Erzeugung einer elektrischen Spannung. Im Umformer befindet sich z.
B. ein Generator, der aus 750 Volt-Spannung 110 Volt-Spannung erzeugt. Die
110-Voltspannung wird für alle elektrischen Verbraucher in einem Zug benötigt,
außer für die Fahrmotoren.
G-H-Tunnel
Siehe Berliner Tunnel
Gerlach,
Friedrich
Königlich geheimer Baurat der Stadt Schöneberg.
War maßgeblich für den Bau und die architektonische
Gesamtgestaltung der > Schöneberger U-Bahn verantwortlich. (heutige U4)
Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtungen
G. werden verwendet, wenn die Einhaltung von Geschwindigkeitsbeschränkungen
überwacht werden muss. Sie stehen in der Regel mit einem Hauptsignal in
Verbindung oder werden durch ein Geschwindigkeitssignal (G 1a) angekündigt. Die
Einrichtung besteht aus einer Messtrecke und einen > Gleismagneten.
Gisela
BVG-Umgangssprachliche
Bezeichnung für die Kleinprofil-Züge der Bauart G-I und G-I/1,
die in der DDR gefertigt wurden.
Gleichstrom
Elektrischer Strom gleichbleibender Richtung (im Ggs. zum
Wechselstrom). Ein konstanter G. wird v.a. von
elektrochemischen Elementen geliefert, z.B. Akkumulatoren, ein pulsierender
G., d.h. ein in der Stromstärke, jedoch nicht in der
Stromrichtung sich periodisch ändernder Strom, von G.generatoren
oder Gleichrichtern.
Die Berliner U-Bahn wird mit 750 V Gleichstrom betrieben.
Gleichstromsteller
Schaltwerk eines U-Bahnzuges, mit dem die Fahrgeschwindigkeit
geregelt werden kann. Der Vorteil der G. liegt im stufenlosen
Anfahren und Bremsen eines Zuges, wobei beim Bremsen
überschüssige Energie in das Gleisnetz zurückgespeist werden
kann. Der Fahrstrom wird in Impulse aufgelöst wobei bei
zunehmender Fahrgeschwindigkeit die stromgebenden Impulse immer
länger werden.
Erstmalige Versuche wurden bei einer DL-Einheit im Jahre 1973
gemacht. Serienmäßig kam diese Steuerung ab der Baureihe F-79.3
zum Einsatz.
Man nennt die Gleichstromstellersteuerung auch
"Choppersteuerung", das ist das Gleiche.
Gleichstromsteller werden auch "Automaten" genannt.
Gleisdreieck
1. U-Bahnhof lagegetreu auf
der alten dreieckigen Streckenverzweigung der Stammstrecke.
2. Deutscher Spielfilm von 1937, wobei ein U-Bahner vom Bahnhof
G. in kriminelle Machenschaften verwickelt wird. (UFA-Film von
Robert A. Stemmle)
3. Dreieckige Streckenverzweigung, in der ein
Fahren der U-Bahnzüge von einer in die beiden anderen Richtungen >
niveaufrei möglich war. Das Gleisdreieck war die Verbindungsstelle der
> Östlichen Stammstrecke (zur Warschauer Brücke), der
> Westlichen Stammstrecke (Zum Zoologischen Garten) und der
Abzweigstrecke zum Potsdamer Platz.
Das alte Gleisdreieck, was als Lagebestimmung im Stadtbild bis heute überlebt
hat, wurde in dieser Form zwischen 1912 und 1913 beseitigt. Traurige
Berühmtheit erlangte das ingenieurtechnische Wunderwerk im September 1908, als
sich in dieser Anlage ein tragischer Hochbahnunfall ereignete.
Gleismagnet
G. lösen die Zwangsbremsung eines Zuges aus, wenn dieser an einem haltzeigenden
Hauptsignal unabsichtlich vorbeigefahren oder der Zug zu schnell durch eine >
Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtung gefahren ist. Gleismagnete können auch
mit bestimmten Schutzsignalen in Verbindung stehen. In den auffälligen gelben
Kästen im Gleis verbergen sich im allgemeinen die Gleismagneten.
GN-Bahn
Alte Bezeichnung für die Altbaustrecke der heutigen U-Bahnlinie U8
GN-Bahn = Gesundbrunnen - Neuköllner U-Bahn
Die GN-Bahn ging aus der seit 1913 im Bau befindlichen AEG-Schnellbahn hervor,
deren Ausbau 1917 kriegsbedingt abgebrochen werden musste. 1926 hat die
städtische Nordsüdbahn-AG den Bau wieder aufgenommen und zwischen 1927 und
1930 fertiggestellt. Die BVG betrieb diese Strecke bis 1966 als "Linie
D"
Greifswalder
Tunnel
Eingleisige Tunnel hinter dem
Alexanderplatz, waren für die Linie F Richtung Weißensee
vorgesehen. Heute werden dort nicht ständig benötigte
U-Bahnzüge abgestellt. (Auch "Weißenseer Tunnel"
genannt)
Grenander, Alfred
Frederik Elias (1863 - 1931)
Studierte in Stockholm
und Charlottenburg Architektur. Er war später Mitarbeiter bei Alfred Messel und
Paul Wallot. Hierdurch war er am Bau des Reichstagsgebäudes beteiligt. Er
war von 1904 bis zu
seinem Tode im Jahre 1931 bei der Hochbahngesellschaft bzw. der
späteren BVG als Architekt angestellt. Er leitete die
Bauabteilung der BVG. G. entwarf zwischen 1906 und 1930 rund 70
U-Bahnhöfe. (z.B. U-Bhf. Wittenbergplatz 1912, Alexanderplatz
1913 und 1930). Nebenbei bekleidete er eine Lehrtätigkeit an der Berliner
Kunstgewerbeschule von 1900 bis 1931.
Grenzbahnhof
Bezeichnung in den
Dienstvorschriften der BVG für die letzten in Berlin-West
gelegenen U-Bahnhöfe während der Mauerzeiten. Grenzbahnhöfe
waren Reinickendorfer Straße, Kochstraße, Moritzplatz und
Voltastraße. Bis 1961 waren auch Gleisdreieck (unten) und
Schlesisches Tor Grenzbahnhöfe.
Grenzgänger
Jener Personenkreis lebte im Westen der Stadt, arbeitete aber im Ostsektor oder
umgekehrt. Sie nutzten neben der S-Bahn vornehmlich auch die U-Bahn für ihre
Fahrten.
Sehr viele Berliner waren in den 50er Jahren sogenannte Grenzgänger. Zwar wurde
das Grenzgängertum mit dem Mauerbau beendet, doch gab es einige Berliner, die
noch Monate täglich zweimal die Grenze passierten: Zu diesen Personen gehörten
vor allem Reichsbahner, die in "Westberlin" ihre Dienststelle hatten.
Es soll aber auch Ärzte an der Charité gegeben haben, die in Westberlin
lebten, zumindest in der Zeit unmittelbar nach August 1961.
Grimmek, Bruno
(1902 - 1969)
Architekt und zeitweise
Leiter der Abteilung Hochbau-Entwurf beim Senator für Bau und
Wohnungswesen.
Auf seine Pläne gehen die ersten Nachkriegsbauten der U-Bahn
zurück. Er entwarf die Bahnhöfe der nördlichen U6 sowie dem
ältesten Abschnitt der heutigen U9.
Großprofil
Größenprofil der Berliner
U-Bahnstecken und Fahrzeuge: Das sogenannte Großprofil bedeutet,
dass die U-Bahnwagen 2,65 Meter breit und 3,40 Meter hoch sind.
Die Stromschienen werden von unten abgetastet, der Pluspol liegt
an der Schiene. Zum Einsatz kommen maximal 6-Wagenzüge. Die
ersten Großprofilstrecken wurden 1923 eröffnet
(Nord-Süd-Bahn). Zum Großprofilnetz gehören heute die
U-Bahnlinien U5, U6, U7, U8 und U9. Vergleiche dagegen das
Kleinprofil.
Gummibahn
Von VW-Zugmaschinen (umgebaute VW-Käfer) gezogene Personenwagen
als Ausstellungsbahn zwischen im rohbaufertigen Streckentunnel
zwischen den U-Bahnhöfen Zoo und Hansaplatz. Die Gummibahn
verkehrte im Juli 1957 anlässlich der Interbau und brachte
Besucher zum Ausstellungsgelände. Heute ist der Tunnel Teil der
U9.
Gustav
BVG-Umgangssprachliche
Bezeichnung für die Kleinprofi-Züge der Bauart G, die als
Baumuster für die Kleinprofillinie A der BVG-Ost gebaut und 1979
bereits abgestellt wurden. (Siehe auch "Gisela")
H-West
U-Bahnprojekt der 60er bis
80er Jahre: Die gesamte U7 westlich ab Bahnhof Mehringdamm nach
Spandau. Diese Strecke wurde zwischen 1966 und 1984 fertig.
H (Unterscheidung in H 95, H 98,
H 01)
Baureihenbezeichnung für die seit 1995 gebauten Großprofilzüge
Hauptgleis
Streckengleis, welches regelmäßig von Fahrgastzügen befahren
wird. (Im ggs. zum Nebengleis)
Hauptluftbehälter
Die durch den Kompressor geförderte
Druckluft der Druckluftanlage wird in den Hauptluftbehältern gespeichert.
Hauptluftleitung
Die Hauptluftleitung
ist direkt an die Hauptluftbehälter der Druckluftanlage angeschlossen. Der
Druck liegt zwischen 6 und 7 bar. Im K- und im S-Wagen gehen jeweils
Abzweigungen zur
- Füllleitung über Druckminderer
- Türsteuerung
- zu den "An" - und "Ab"-Ventilen für die
Fernbetätigung der Stromabnehmer
- zu den Sandstreuventilen
- und zur
Federspeicherbremseinrichtung ab.
Hauptwerkstatt
Im Unterschied zur
Betriebswerkstatt finden in der H. die wirklich umfangreichen
Fahrzeuguntersuchungen statt. Hierzu zählen die gesetzlich
vorgeschriebenen Hauptuntersuchungen, wobei die Wagen von den
Schienen gehoben und völlig zerlegt werden. Außerdem finden in
H. nötige Umbauten an den Zügen statt. Es gibt zwei
Hauptwerkstätten: Die HW U Gru (Grunewald) am Bahnhof Olympiastadion für das
Kleinprofil, sowie für das Großprofil die HW U See an der Seestraße.
Früher gab es weitere Hauptwerkstätten: Schöneberg (1910 - 1926) für die
heutige U4, Warschauer Brücke (1901 - 1913). Die alte Hauptwerkstatt Grunewald
wurde im Krieg zerstört, danach behelfsmäßig in einer BW-Halle neu aufgebaut.
Die Ostberliner U-Bahn besaß keine Hauptwerkstatt; entsprechende Arbeiten
wurden vom Reichsbahnausbesserungswerk Schöneweide ausgeführt.
Die HW Grunewald, zuständig für das Kleinprofil, wird derzeit aufgelöst. Ihre Aufgaben werden künftig von der Großprofil-Hauptwerkstatt an der Seestraße mit übernommen.
Hermanntunnel
Nicht zu verwechseln mit dem
Hermannstraßentunnel. Der Hermann-Tunnel liegt nord-westlich des
Bahnhofes Hermannplatz unter dem Warenhaus Karstadt und verbindet
die Linien C und D, heute U7 und U8 miteinander.
(Auch "Karstadt-Tunnel" genannt)
Hermannstraßen-Tunnel
Der H. befindet sich zwischen
den Bahnhöfen Leinestraße und Hermannstraße. Heute ist dieser
Tunnel Bestandteil der Linie U8. Zwischen der Erstellung 1929/30
und der Streckeneröffnung 1996 gehörte dieser Tunnel zu den
"Toten Tunneln".
Hilfsbrücke,
unterirdische
Im Streckentunnel eingebaute Tragkonstruktion, die es
ermöglicht, dass etwa zu einem späteren Zeitpunkt ein
kreuzender U-Bahntunnel in einer tieferen Lage erstellt werden
kann. Am Bayerischen Platz wurde im Jahre 1908 eine H. im Zuge
des Baues der heutigen U4 erstellt. Diese Tunnelkonstruktion
vereinfachte in den Jahren um 1968 den Bau der kreuzenden U7
wesentlich, wobei der Tunnel der U4 nicht umgebaut oder gar
zeitweise abgerissen werden musste um den Bau der U7 zu
ermöglichen.
Hilfskabel
Dient zur Stromversorgung eines in einem stromschienenlosen
Gleisabschnitt liegen gebliebenen U-Bahnzuges.
Hilfsluftbehälter
Der Hilfsluftbehälter
stellt Luft für die Bremszylinder zur Verfügung. Bei einer Bremsung mit der
Druckluftbremse strömt die Luft vom Hilfsluftbehälter über das Steuerventil
in die Bremszylinderleitung. Der Hilfsluftbehälter wird von der Füllleitung
gefüllt.
Hilfsschalter
Hilfsschalter sind
plombiert und dürfen nur im Störfall betätigt werden. An der Seitenwand
rechts vom Fahrerpult befinden sich die Hilfsschalter für
"Fahrsperre", "Sifa", "Notbremse" und
"Anfahrsperre/Türen". Im K-Wagen befindet sich zusätzlich der
Hilfsschalter "Überbrückung Anfahrsperre".
HK
Baureihenbezeichnung für die seit 1999 gebauten Kleinprofil-U-Bahnzüge.
HK ist die Abkürzung für "H-Zug Kleinprofil".
Hochbahn
1. U-Bahn in Hochlage,
zumeist auf einem stählernen Viadukt in der Mitte breiter
Straßen. Beispiel: U1 in der Skalitzer- und Gitschiner Straße,
U2 in der Schönhauser Allee.
2. Zusammenfassender Begriff für die
Berliner U-Bahn in den ersten Betriebsjahren.
3. Umgangssprachlicher Begriff für das in Hamburg
tätige Nahverkehrsunternehmen "Hamburger Hochbahn AG" als Betreiber
der Hamburger U-Bahn, die als Hamburger Hochbahn 1912 eröffnet wurde.
Hochbahn-Amerika-Anleihe
Im November 1926 beschaffte die Hochbahngesellschaft bei zwei Bankhäusern eine
Anleihe in Höhe von 15 Millionen US-Dollar, gedacht für den weiteren Ausbau
des Streckennetzes. Es bestand damals die Option, weitere 10 Mio US-D
aufzunehmen. Die Hochbahn hat mit diesem Vertrag den gesamten U-Bahnbetrieb
regelrecht verpfändet. Die Anleihe hatte eine Laufzeit von 30 Jahren. 1929 ging
diese Verbindlichkeit an die BVG über. Das Geld wurde damals benötigt, um das
Streckennetz zu erweitern und neue U-Bahnwagen zu beschaffen. (Technischer
Ausbau der GN-Bahn und der Linie E sowie der Kleinprofil-Ergänzungen)
Hochbahngesellschaft
Offiziell: "Gesellschaft
für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin". Von
Anfang an bürgerte sich der Begriff
"Hochbahngesellschaft" ein. Gegründet 1897 betrieb
dieses Unternehmen den gesamten Kleinprofil-U-Bahnbetrieb in
Berlin. Anfänglich gehörte die "Flachbahn", eine
Straßenbahnlinie in Lichtenberg, ebenfalls zur
Hochbahngesellschaft. 1911 kam die städtische Schöneberger
U-Bahn hinzu, nachdem die Stadt Schöneberg die Betriebsrechte
übertrug. Ab 1923 betrieb die Hochbahngesellschaft auch die
städtischen Großprofil-Strecken der Nord-Süd-Bahn. Seit 1926
ist die Hochbahngesellschaft im Besitz der Stadt Berlin und ging
1929 in der von der Stadt Berlin gegründeten BVG auf.
Hollerith-Maschine
Mit H.n und entsprechenden Lochkarten begann bei der BVG im Jahre 1950 -nach
einer Testphase- das Zeitalter der automatisierten Datenverarbeitung als
Vorgänger der EDV. Die Technik geht zurück auf eine Erfindung des
deutschstämmigen Amerikaners Hermann Hollerith (1860 - 1929), der die Lochkarten-Lesemaschine erfand, mit deren
Hilfe auf elektromechanischem Wege bis zu 100.000 Daten in der Stunde
ausgewertet werden konnten. Die Deutsche Hollerith-Gesellschaft, eine Tochter
der Tabulating Machine
Company, ging später in
der IBM auf.
Honecker-Kurve
Umgangssprachlich für die
einzig schärfere Kurve auf der U6 nördlich vom U-Bhf.
Oranienburger Tor
HU
Hauptuntersuchung, gesetzlich nach einer bestimmten Laufleistung oder längstens
nach einer bestimmten zeitlichen Frist vorgeschriebene Untersuchung. Diese
Untersuchung besteht aus einer völligen Zerlegung des U-Bahnzuges und dem
Austausch erneuerungsbedürftiger Bestandteile. Zumeist wird eine HU dazu
genutzt, Umbauten und Ertüchtigungen durchzuführen.
HVZ
Hauptverkehrszeit
Als HVZ gilt die Zeit während des morgendlichen und
nachmittäglichen Berufsverkehrs.
Jäger-90 oder Jäger
Umgangssprachliche Bezeichnung unter Zugfahrern für die
U-Bahnzüge der Bauart F 90 und F 92. (Auch
"Knöpfchenzüge" genannt.)
...nur fliegen können die Züge nicht!
Kaiser, Sepp (1872 - 1936)
Seit 1902 selbständiger
Architekt in Berlin. Nach seinen Plänen entstanden die U-Bahnhöfe Gleisdreieck
(1912) und Stadion (1913).
Karstadt-Tunnel
Verbindungstunnel unter dem
Warenhaus Karstadt am Hermannplatz, der die Linien 7 und 8 miteinander
verbindet. Siehe auch > Buschmann-Tunnel
Kemmann, Gustav (1858 -
1931)
Der Geheime Baurat, Dr. Ing. K. schuf die verkehrswissenschaftlichen Grundlagen
für den Bau der ersten Berliner U-Bahnstrecken.
Kennlampe
Das Aufleuchten einer
Kennlampe bezeichnet den Wagen bzw. die Einheit, wo sich der Zustand eines Gerätes
geändert hat. Leuchtet z. B. die grüne Kennlampe im Drehtaster
"Automat" auf, ist in dieser Einheit der Starkstromautomat
ausgeschaltet. Bei einer Betätigung der Notbremse blinken die gelben Kennlampen
außen am betreffenden Wagen.
Kleinprofil
Größenprofil der Berliner
U-Bahnstecken und Fahrzeuge: Das sogenannte Kleinprofil bedeutet,
dass die U-Bahnwagen 2,30 Meter breit und 3,10 Meter hoch sind.
Die Stromschienen werden von oben abgetastet, der Pluspol liegt
an der Stromschiene. Zum Einsatz kommen maximal 8-Wagenzüge. Die
ersten Kleinprofilstrecken wurden 1902 eröffnet (Stammstrecke).
Zum Kleinprofilnetz gehören heute die U-Bahnlinien U1, U12, U15,
U2 und U4. Vergleiche dagegen das Großprofil.
Klingelfahrt
Abnahmefahrt eines neuen
U-Bahntunnels mit einem "Profilmesswagen" (ugs.:
"Tunnelkatze"). Dieser Wagen besitzt Tastlamellen, die
möglichst nicht die Wand oder Decke berühren sollen. Tun sie es
trotzdem, wird eine Klingel ausgelöst. Hier besteht also
Gleiskorrekturbedarf.
Klostertunnel
Siehe A-E-Tunnel
Knöpfchenzug
Züge der Bauart F 90 und F 92 (auch "Jäger" genannt),
deren Türen man mit den grünen "Knöpfchen" öffnen
kann.
Kompressorwagen
Kurz: K-Wagen
Bestandteil eines Doppeltriebwagens. Besitzt in einem
Doppeltriebwagen die nötigen Einrichtungen für die
Druckluftbremsen und Türsteuerungen.
Zuggattungen: A3, A3L, D, DL, F, G-I
Kraftwerk
Die U-Bahn besaß anfangs eigene Kraftwerke: Eines am
Gleisdreieck, in Betrieb von 1902 bis in den WK II, wurde damals
zerstört, ein weiteres Kraftwerk befand sich in Ruhleben und
ging 1911 in Betrieb. Es wurde 1948 an die BEWAG abgegeben. Heute
bezieht die BVG den Fahrstrom für die U-Bahn ausschließlich von
dem ehemals stadteigenen Energieversorger > BEWAG.
Ks, früher "Kss"
Kurzform für "Kleinselbstschalter". Die Ks befinden
sich gesammelt auf einer Schalttafel an der Rückwand des Fahrerraumes. Es wird
zwischen Ks für die Wagensteuerung und Ks für Zugsteuerung unterschieden. Sie
dienen der Absicherung von elektrischen Stromkreisen. Ks sind vergleichbar mit
den Sicherungsautomaten im Privathaushalt.
Kurfürstendamm-U-Bahn
U-Bahnstrecke von
Wittenbergplatz bis Uhlandstraße, erbaut von der damals
selbständigen Stadt Charlottenburg, fertiggestellt 1913.
Kurzschließer
Instrument, mit dem ein
Kurzschluss im Fahrstromnetz eines U-Bahngleises verursacht
werden kann. Dieser Kurzschluss bewirkt über Schnellschalter im
Unterwerk die zwingende Abschaltung des Fahrstroms im
Gefahrenfalle. Der Kurzschließer wird zwischen Fahrschiene und
Stromschiene montiert. Er sorgt außerdem dafür, dass ein Gleis
z.B. während Bauarbeiten stromlos bleibt und nicht versehentlich
wieder unter Spannung gesetzt werden kann. Ein Kurzschluss kann
im Gefahrenfall mit einem U-Bahnzug auch ohne Montage eines
Kurzschließers erzeugt werden. Ein Prüfstrom der >
Fernsteuerwarte Turmstraße prüft alle 90 Sekunden ob der
Kurzschluss eine andere Ursache haben könnte. Ist der K. noch
gesetzt, bleibt der Stromschienenabschnitt weiterhin stromlos.
Erst auf Anordnung > LDU wird dieser Stromschienenabschnitt
wirklich abgeschaltet.
Kurzzug
U-Bahnzug mit einer Länge von zwei oder vier Wagen. Zweiwagen-Züge werden
unter Zugfahrern als > Ponys bezeichnet. Begriffe wie "Vollzug",
"Dreiviertelzug" oder "Langzug" sind bei der U-Bahn nicht
üblich.
La
Schriftliche Aufzeichnung
aller Langsamfahrstellen im Netz der Berliner U-Bahn. Erscheint
für das Fahrpersonal in Neuauflagen je nach Bedarf.
LDU
Lagedienst U-Bahn
Leitstelle für den gesamten Betriebsablauf bei der U-Bahn.
Früher "VUM" genannt.
Leitgebel,
Wilhelm (1860 - ?)
Städtischer Beamter in Wilmersdorf
Entwarf zwischen 1909 und 1913 sämtliche Bahnhöfe der
Wilmersdorfer U-Bahn, (U1, von Hohenzollernplatz bis
einschließlich Breitenbachplatz) sowie auf Wunsch und Kosten der Stadt
Wilmersdorf einen Zugang des Bahnhofs Nürnberger Platz.
Leopoldtunnel
Siehe C-G-Tunnel
LEW
VEB Lokomotivbau und Elektrotechnische Werke Hans Beimler Hennigsdorf
LEW baute für die Ost-Berliner U-Bahn vor allem die Züge der Bauarten G.
LEW war vor dem 2. WK ein Produktionsstandort der AEG, wurde dies auch nach der
Wende wieder, bevor die AEG von Daimer-Crysler übernommen wurde und daraus der
Transporttechnikkonzern "Adtranz" wurde.
Lindentunnel
1916 eröffneter, von der GBS gebauter Straßenbahntunnel zur
Unterquerung der "Linden". 1951 außer Betrieb
genommen. Ursprünglich war der Tunnel viergleisig, wobei sich beide
Gleisgruppen in südlicher Richtung in zwei Einzeläste aufteilten. Der Ostzweig
wurde bereits 1923 außer Betrieb genommen.
Linienbezeichnungen
L. in der heutigen Form sind seit März 1966 üblich. Damals wurden für die
existierenden neun Linien West-Berlins numerische Linienbezeichnungen
eingeführt. 1984 wurden sie bundeseinheitlich durch ein "U" ergänzt,
was aber in erster Linie mit der damaligen S-Bahnübernahme zu tun hatte. Seit
1970 bestanden bereits Lücken für die Ostberliner Linien, falls es zu einer
Vereinigung der Verkehrsnetze kommen sollte. Dieser Planung entsprechend wurden
die Ostberliner Strecken im Juli 1990 eingegliedert.
Zwischen 1928 und 1958 gab es
Linienbezeichnungen bestehend aus Buchstaben zuzüglich römischer Ziffern.
Eine Buchstabenlinie war die Hauptstrecke, römisch dagegen wurden die
Zweigstrecken bezeichnet. Ab 1956 aber verschwamm dieses ursprünglich klare
System, da sich die Fahrgastströme verändert haben. Dies bewog die BVG-West
dazu, 1958 dieses Bezeichnungssystem -zumindest in der Öffentlichkeit-
aufzugeben. Intern behielten die Bezeichnungen aber ihre Funktion.
Abb.: U-Bahnnetz mit den damals neuen
Linienbezeichnungen
LZB 500
Von der Fa. Siemens entwickeltes Steuersystem für den
vollautomatischen (und theoretisch fahrerlosen) U-Bahnbetrieb.
Wurde in Berlin ab 1969 erprobt und von 1979 bis 1999
regelmäßig auf der U9 angewendet.
Die "Linien-Zug-Beeinflussung" erfolgte über Impulse
durch ein im Gleis verlegten Kabel als Antenne.
M-Bahn
Im Jahre 1984 wurde in
Berlin eine Magnetschwebebahn in Betrieb genommen. Sie fuhr zwischen dem
U-Bahnhof Gleisdreieck (unterer Bahnsteig) und der Landwehrkanalbrücke auf den
alten Hochbahnviadukten von 1902. In dieser Zeit diente die Bahn nur
Erprobungszwecken. Ab 1986 wurde die Strecke Richtung Norden erweitert und auf
einer eigenen Pfeilerstrecke bis zum Kemperplatz erweitert. Die gesamte Strecke
war zweigleisig angelegt und erhielt die beiden zusätzlichen Haltepunkte "Bernburger
Straße" und "Kemperplatz".
Nach mehreren Zwischenfällen konnte der öffentliche Versuchsbetrieb (als "M-Bahn" bezeichnet) im Sommer 1989 aufgenommen werden. Mitte Juli 1991 erhielt die M-Bahn die offizielle Betriebsgenehmigung der Technischen Aufsichtsbehörde und wurde somit entgeltpflichtiges Regelangebot der BVG. Zuvor war die Benutzung kostenfrei. Am 1. August 1991 jedoch wurde dieses interessante Verkehrsmittel wieder stillgelegt und später demontiert, da die zum Teil genutzte Hochbahntrasse am Gleisdreieck für die Wiederinbetriebnahme der U2 benötigt wurde.
Über längere Zeit wurden die Gleisanlagen und Fahrzeuge für eine neuerliche Verwendung an anderem Ort zwischengelagert, doch hat sich der Berliner Senat zwischenzeitlich von diesen Plänen und somit vom Inventar getrennt. Es war eine zeitlang ernsthaft in Erwägung gezogen worden, das komplette West-Berliner Kleinprofil-U-Bahnnetz auf M-Bahntechnik umzustellen.
Mäusetunnel
Fußgängertunnel als
Verbindungsweg zwischen den beiden Bahnsteigen der U2 und U6 im
U-Bhf. Stadtmitte.
Magistratsschirm
Umgangssprachlich ältere
Bezeichnung für einen Hochbahnviadukt unter dem man entlang
spazieren kann.
Manometer
Ein Manometer ist ein Gerät zur Druckmessung. Auf dem Fahrerpult befindet sich
z. B. das Doppelmanometer. Es zeigt sowohl den Druck in der Füllleitung als
auch den Druck in der Bremssteuerleitung an.
Mariendorfer
Strecke
1966 eröffnete U6 von
Tempelhof nach Alt-Mariendorf
Mehrzweckbauten
Die beiden U-Bahnhöfe Pankstraße und Siemensdamm sind
sogenannte Mehrzweckbauten. Sie können im Krisenfall als
öffentliche Schutzräume dienen. Hierzu besitzen die
Bahnhofsbauten entsprechende Ausrüstungen: Schutztore können
sämtliche Zugänge sowie auch die Streckentunnel gasdicht
verschließen. Eine Luftfilteranlage sowie ein
Trinkwasser-Tiefbrunnen ergänzen die Ausstattung. In
Nebenräumen sind zusammensteckbare Feldbetten vorhanden. Die
volle Leistungsfähigkeit aber erreichen die Anlagen erst, wenn
je zwei Sechswagenzüge im Bahnhofsbereich abgestellt sind.
Pankstraße, 1977 fertiggestellt, ist für 3.300 Personen
ausgelegt, Siemensdamm dagegen wurde 1980 fertig und fasst 4.500
Personen. Es gehört allerdings in das Reich der Legenden, dass
die Bauwerke einen Atombombenangriff unbeschadet überstehen
würden. Noch heute werden die Schutztore in regelmäßigen
Abständen auf ihre technische Gangbarkeit hin untersucht.
Meldelampe
Das Aufleuchten einer Meldelampe signalisiert dem Zugfahrer eine Zustandsänderung
eines Gerätes am Zug. Wenn z. B. die rote Meldelampe "Automat"
aufleuchtet, ist mindestens ein Starkstromautomat des Zuges ausgeschaltet. In
welcher Einheit dies der Fall ist, erkennen Sie allerdings nur an der >
Kennlampe.
Metro
International üblicher
Einheitsbegriff für eine Stadtschnellbahn im Sinne einer U-Bahn.
Nur im französisch-sprachigen und im osteuropäischen Raum hat
sich dieser Begriff auch im allgemeinen Sprachgut durchgesetzt.
Der Begriff "Metro" entstand um 1900 in Paris als
Abkürzung für "Metropolitain Chemin de Fer".
Siehe auch "preMetro"
Mittelbahnsteig
Ein M. liegt stets zwischen
den beiden Hauptgleisen einer U-Bahnlinie. Man erreicht also von
diesem Bahnsteig aus die U-Bahnzüge in beide Fahrtrichtungen.
Auch "Inselbahnsteig" genannt. Ein U-Bahnhof mit M. ist
zum Beispiel der U-Bahnhof Hansaplatz (U9). In Berlin überwiegen
Bahnhöfe mit Mittelbahnsteigen.
(siehe auch "Seitenbahnsteig")
Modellbahn
In der U-Bahn-Ausbildungsstätte an der Turmstraße gibt es eine
H0-Nachbildung der Linie U9. Allerdings besteht sie nur aus der
Strecke Spichernstraße - Schulstraße und entspricht somit dem
Zustand von 1961, wenn es auch den U-Bhf. Schulstraße nie gab.
An dieser Anlage können alle Arten von im U-Bahnalltag
vorkommenden Störungen simuliert werden. An ihr wurden ganze
Generationen von Zugabfertigern ausgebildet.
Möhring, Bruno (1863 -
1929) und Sohn Rudolf
Architekt Bruno entwarf u.a. die Schwebebahn-Haltestelle Döppersberg in
Wuppertal. Für die Berliner U-Bahn entwarf er 1900 den Hochbahnhof
Bülowstraße. Sein Sohn Rudolf verlängerte die Hallenkonstruktion.
Moskauer Züge
Im Spätsommer 1945 hatte die BVG 120 U-Bahnwagen als > Reparation an die
Moskauer Metro abzugeben. Hierbei handelte es sich um zwischen 1926 und 1930
gebaute C-Wagen der 18-Meter-Bauart. Die Züge wurden den Moskauer
Verhältnissen angepasst und bis etwa 1966 dort eingesetzt. Die Züge eigneten
sich gut für den Einsatz in Moskau, da dort in den Abmessungen vergleichbare
Züge eingesetzt wurden. Das ist kein Zufall, denn die 1935 eröffnete Moskauer
Metro hatte die Berliner U-Bahn zum Vorbild. Die Abgabe der 120 U-Bahnwagen war
nicht die einzige Reparationszahlung seitens der BVG.
Motorwagen
Vollmotorisierter Triebwagen
ohne Führerstände. Diese Wagen durften stets nur in der
Zugmitte eingesetzt werden und eigneten sich vornehmlich in
langen Zügen (6-8-Wagenzügen)
Zuggattungen: A-I, A-II
Motzstraßenbahnhof
Hierbei handelt es sich um den Bahnhof Nollendorfplatz der Schöneberger U-Bahn.
Dieser von Anfang an provisorische Bahnhof wurde 1910 eröffnet und im Oktober
1926 durch den heutigen Bahnhof ersetzt und somit geschlossen.
Mutz-Keramik
Keramische Werkstätten Richard Mutz & Rother in Liegnitz (heute: Legnica,
Polen)
Charakteristisch für "Mutz-Keramik" ist die ungleichmäßige Farb-
und Oberflächenbeschaffenheit der einzelnen verwendeten Fliesen. Mutz-Keramik
ist auf den alten Wilmersdorfer Bahnhöfen (U1: v.a. Fehrbelliner Platz) und
Schöneberger Bahnhöfen (dort v.a. Bayerischer Platz) verbreitet und noch heute
anzutreffen.
Nachtverkehr
Auf den
Linien U12 und U9 findet seit 1990 in den Wochenendnächten ein
regelmäßiger U-Bahnnachtverkehr statt. Bereits in den 50er
Jahren gab es im Ostteil der Stadt einen U-Bahnnachtverkehr.
Neuköllner Zweig
Zweigstrecke der
Nord-Süd-Bahn, zwischen Mehringdamm und Grenzallee, eröffnet
zwischen 1924 und 30.
Heute Bestandteil der Linie U7.
Neuzeit-Grotesk
Bei der BVG-West in den 50ern und frühen 60ern übliche Schrifttype. Wurde in
vielen Publikationen und Netzspinnen verwendet. Diese Schrift tauchte erstmals
in den 20ern auf den Bahnhofschildern der heutigen U8 auf. Leider ist diese
schöne klare Schrift etwas aus der Mode gekommen.
Schrifttype "Neuzeit-Grotesk"
Netzspinne
Graphische und meist farbige Darstellung des U-Bahnnetzes in den Fahrzeugen und
auf Bahnhöfen, bzw. Publikationen. Die erste Netzspinne im heutigen Sinne
tauchte für die Berliner U-Bahn in den ausgehenden 20er Jahren auf. Der lineare
Netzplan, dessen Vorbild ein elektrischer Schaltplan war, wurde erstmalig für
die Londoner U-Bahn in den 20er Jahren entworfen, setzte sich für ähnliche
Schnellbahnnetze in kurzer Zeit weltweit durch.
Der Begriff "Netzspinne" wurde vom Berliner Volksmund anfänglich für
den spinnenartigen S-Bahnnetzplan geprägt.
niveaufreie
Verzweigung
Streckenkonstruktion, an der sich zwei Strecken in verschiedenen
Ebenen mittels Rampen verzweigen. Es ist die übliche
Verzweigungsform bei der Berliner U-Bahn. Beispiel hierfür ist
die Streckenverzweigung der U6 und U7 nördlich und südlich des
Bahnhofs Mehringdamm.
niveaugleiche
Verzweigung
Streckenkonstruktion, an der sich zwei Strecken über
Gleiskreuzungen in gleicher Ebene verzweigen. Dies ist bei der
Straßenbahn üblich. Bei der Berliner U-Bahn sind solche
Verzweigungen nie gebaut worden. Die einzige deutsche
"U-Bahn", die solche Verzweigungen kennt, ist die
Stadtbahn in Köln. (z. B. Appelhoffplatz)
Nockenschaltwerk
Einrichtung zur Steuerung der Fahrgeschwindigkeit eines
U-Bahnzuges. Der Fahrstrom wird mit Hilfe einer Schaltwalze und
zugehörigen Schaltnocken im Verlauf des Anfahrens über eine
zunehmend kleinere Anzahl von Widerständen den Fahrmotoren
zugeführt. In den Widerständen wird der überschüssige Strom
vernichtet bzw. zur Heizung des Fahrgast-Innenraumes genutzt.
Diese Steuerung war bei den bis 1979 gebauten U-Bahnzügen
üblich.
Nord-Süd-Bahn
Erste Großprofil-Linie der
Berliner U-Bahn. Eröffnet im Januar 1923 zwischen Halleschem Tor
und Zinnowitzer Straße. Im engeren Sinne zählt der U6-Abschnitt
Mehringdamm - Seestraße zur Nord-Süd-Bahn. (Nicht zu
verwechseln mit der Nord-Süd-S-Bahn oder bahnamtlich
"Nordsüdbahn")
Nordsüdbahn-AG
Am 2. Mai 1922 gegründetes
städtisches Unternehmen, sollte eigentlich den U-Bahnbetrieb auf der heutigen
U6 führen, war faktisch aber nur für den Bau neuer Strecken
verantwortlich. Gehörte ab 1929 zur BVG und wurde am 1. April 1932 aufgelöst.
Nordringlinie
U-Bahn- und Hochbahnstrecke
zwischen Alexanderplatz und Schönhauser Allee, eröffnet im Juli
1913.
Notausstieg
Notausstiege dienen zum direkten Verlassen des Tunnels in besonderen
Gefahrfällen, wenn keine andere Möglichkeit der Bergung besteht. Zwischen zwei
Bahnhöfen befindet sich in aller Regel ein Notausstieg. Notausstiege sind durch
Schilder kenntlich gemacht, bzw. bei eingeschaltetem Tunnellicht an den blauen
Lichtern erkennbar.
NVZ
Nebenverkehrszeit
Betriebszeit während des Tages außerhalb des Berufsverkehrs.
Gemeint ist die Zeit von etwa 9.00 Uhr bis 15.00 Uhr sowie ab
19.00 Uhr.
Ölkanne
BVG-umgangssprachlich
für den Schmierzug.
Dieser Zug wurde telefonisch von Bahnhof zu Bahnhof
durchgemeldet: "Pass auf, um soundso viel Uhr kommt die
Ölkanne" Heute finden diese Meldungen nur noch von
Stellwerk zu Stellwerk statt. Die aber sagen nicht Ölkanne!
(D-Einheit 2020/2021) Siehe Schmierzug-Bericht
Östliche
Stammstrecke
Erste U-Bahnstrecke Berlins.
Wurde im Februar 1902 zwischen der Oberbaumbrücke und dem
heutigen Gleisdreieck eröffnet. (Stralauer Tor - Potsdamer
Platz)
Offene Bauweise
In Berlin üblicherweise
praktizierte Bauweise von U-Bahntunneln, wobei eine Baugrube
ausgehoben wird, in dem anschließend der U-Bahntunnel entsteht.
In Berlin wurde diese Bauweise im Laufe der Jahrzehnte
spezialisiert und an die geologischen Gegebenheiten angepasst, so
dass man von der "Berliner Bauweise" spricht, die sich
zum Beispiel von der "Hamburger Bauweise"
unterscheidet.
Orientexpress
Umgangssprachliche
Bezeichnung aus den 70ern und 80ern für den Ostteil der Linie 1
durch Kreuzberg, wo es einen relativ hohen türkischen
Ausländeranteil gab.
Osloer Tunnel
D-G-Tunnel, befindet sich
zwischen den U-Bahnhöfen Nauener Platz und Franz-Neumann-Platz
und verbindet am U-Bahnhof Osloer Straße die Linien U8 und U9
miteinander.
Pankower U-Bahn
Im engeren Sinne die Strecke
der U2 nördlich des Bahnhofs Schönhauser Allee, im weiteren
Sinne die U2 ab Alexanderplatz
Pastorenkurve
Streckenabschnitt der
Hochbahn an der Bülowstraße, wobei die Bahn einen Bogen um die
Lutherkirche macht.
Pendelbetrieb
Betriebsform im Ausnahmefall
im Bereich von Baustellen. (War auch nach dem WK II über
längere Zeit üblich.
Ein Zug pendelt zwischen bestimmten Bahnhöfen auf einem Gleis
hin und her. Im Gegensatz zum Umlaufbetrieb.
Perlschnur
Graphisch farbig dargestellter Verlauf einer oder mehrerer U-Bahnlinien mit
sämtlichen Bahnhöfen und Umsteigebeziehungen. Perlschnüre sind in den
U-Bahnzügen über den Fahrgasttüren richtungskorrekt angebracht.
Richtungskorrekt bedeutet, dass z. B. das südliche Ende einer U-Bahnlinie
tatsächlich Richtung Süden zeigt.
Polarität
Die U-Bahn benötigt zum Betrieb 750 Volt Gleichstrom. Der Stromkreis von der
Energiequelle (Unterwerk) wird geschlossen durch die Stromzuführung über die
Stromschiene und die Fahrschiene zu den Fahrzeugen. Im Kleinprofil wird der
Pluspol über die Stromschiene geführt und der Minuspol über die Fahrschiene.
Im Großprofil ist dies genau umgekehrt. (Zwischen 1979 und 1993 entsprach die
Polarität der Ost-Berliner Kleinprofillinie A dem Großprofil, somit der Linie
E)
Jeder weiß, dass das Berühren der Stromschiene tödliche Folgen hat. Dieser
Umstand würde auch auf die Fahrschiene zutreffen, da sie genauso unter Strom
steht. Die tödliche Gefahr besteht bei der Fahrschiene nur deshalb nicht, weil
Fahrschienen grundsätzlich geerdet sind.
Pony
BVG-Jargon für einen aus
zwei Wagen bestehenden Kurzzug. (Üblich auf der U4)
Potsdamer Straße
BVG-umgangssprachliche Bezeichnung für die BVG-Hauptverwaltung
PreMetro
International einheitlicher
Begriff für eine Stadtschnellbahn, die aus einer Straßenbahn
heraus entwickelt wurde und nur auf Abschnitten als U-Bahn
betrieben wird. Zumeist ist eine PreMetro nur ein
Zwischenstadium, bevor dieses Verkehrsmittel zu einer reinen
U-Bahn ausgebaut wird. So geschehen in Frankfurt/M. bei der
dortigen U4. Der deutsche Begriff für eine PreMetro ist
"Stadtbahn". Stadtbahnen verkehren u.a. in Hannover,
Frankfurt, Essen, Köln und Stuttgart.
Preußische
Kappen
Typisch auf den Kleinprofil-Altbaustrecken sind die Tunneldecken
aus Wölbkappen. Sie sind jeweils zwischen zwei Stahlträgern
eingefasst. In gleicher Form sind viele Bahnhofsdecken gestaltet.
Mit Ausnahme der Wilmersdorfer U-Bahnhöfe (U1) sind fast alle
Altbaubahnhöfe des Kleinprofils mit Preußischen Kappen
ausgestattet.
Pumpensumpf
Grubenartige Vertiefung im U-Bahntunnel, in dem das gesamte
Grund-, Regen- und Brauchwasser gesammelt wird und ab einem
gewissen Pegelstand mittels Pumpen in die städtische
Kanalisation entsorgt wird.
Putzarchitektur
Architektonische Ausgestaltung, wobei auf Wandfliesen in jeder Form (meist aus
Kostengründen) verzichtet wird und dafür die Wandflächen durch Hervorhebung
von Friesen, Rahmen und ähnlichem aufgelockert wird. Alfred Grenander
gestaltete mit Hilfe der Putzarchitektur die Bahnhöfe der > Nord-Süd-Bahn
(Heute: U6). Viele Bahnhöfe dieser Art sind heute noch erhalten.
RAW Schöneweide
Das
Reichsbahnausbesserungswerk hat für die Berliner U-Bahn seit den
50er Jahren Wartungsarbeiten übernommen. Hier wurden alle
U-Bahnwagen der BVG-Ost hauptuntersucht. Außerdem wurden hier
die allermeisten U-Bahnwagen des Typs E-III gebaut.
Reparationen
Im Völkerrecht seit dem 1. Weltkrieg Begriff für materielle oder finanzielle
Leistungen, die eine besiegte Seite der Siegermacht als Ersatz für die
Kriegsfinanzierung erbringen muss. Beide deutschen Staaten hatten nach Ende des
2. Weltkriegs an die Siegermächte Reparationsleistungen zu erbringen. Mit
Beginn des Marshallplans im Jahre 1948 wurden materielle Leistungen nicht mehr
erwartet, stattdessen erbrachte die Bundesrepublik noch bis 1954 Geldbeträge
als Wiedergutmachung auch für Gräueltaten am jüdischen Volk. Die Ostzone bzw.
die spätere DDR hatte noch viele Jahre Reparationsleistungen an die Sowjetunion
zu erbringen.
Auch die BVG hatte Reparationsleistungen zu erbringen: Im Spätsommer 1945 gab die BVG 120 U-Bahnwagen des Typs C an die Moskauer Metro ab. Siehe > Moskauer Züge
Reuter, Ernst
Regierender Bürgermeister
von (West-) Berlin von 1948 bis zu seinem Tode im Jahre 1953.
Zwischen 1926 und 1933 Baustadtrat im Magistrat von Berlin. R.
sorgte für die Zusammenfassung der Berliner Verkehrsunternehmen
in kommunale Hand und ist verantwortlich für die Gründung der
BVG im Jahre 1929.
Verfasser des "Reuterplans" von 1929, der einen
weitläufigen Ausbau des U-Bahnnetzes vorsah. R. legte 1948 einen
neuen Rahmenplan für den Ausbau der U-Bahn vor, an dem sich die
fast gesamte U-Bahnplanung seither orientierte.
Rheingau-Viertel
Um 1912 begonnenes gehobenes Wohngebiet für die gutbürgerliche Wilmersdorfer
Stadtbevölkerung. Anfänglich als Wohngebiet "Wilmersdorfer
Südgelände" bezeichnet. 1913 wurde zur Erschließung unter gleichzeitigen
Verzicht auf Straßenbahnen die > Wilmersdorfer U-Bahn eröffnet. Über ein
Siedlungsfragment um den Rüdesheimer Platz kam das Projekt vor dem WK I nicht
hinaus. Erst in den 20er und 30er Jahren konnte die Siedlung, allerdings baulich
bescheidener, vollendet werden. Weite Siedlungsgebiete dagegen blieben bis heute
unbebaut und werden als Schrebergartengebiete genutzt.
Umgrenzt von Laubacher- , Kreuznacher- und Schlangenbader Straße sowie der Ringbahn.
Richard-Wagner-Tunnel
A-H-Tunnel, 1978 angelegt als
Verbindungstunnel zwischen der Kleinprofillinie U2 (früher:
Linie A) und der Großprofillinie U7 (früher: Linie H).
Richtungsbetrieb
Anlage eines U-Bahnhofs,
wobei der Zugverkehr mehrerer Linien an einem Bahnsteig in einer
Richtung abgewickelt wird. Klassisches Beispiel für den R. ist
der U-Bahnhof Mehringdamm wo die Züge in selber Richtung nach
Mariendorf und Rudow vom gleichen Bahnsteig abfahren. (im ggs.
zum "Linienbetrieb")
Rixdorf
Ursprünglicher Name des heutigen Stadtteils Neukölln. Rixdorf
entstand aus zwei Ortschaften: dem Deutschen Ort an der heutigen
Karl-Marx-Straße sowie dem böhmischen Ortsteil um den
Richardplatz. 1898 erhielt das längst vereinigte Rixdorf die
Stadtrechte. Die Stadtoberen waren mit dem provinziellen Namen
aber nicht zu frieden und ersuchten beim Kaiser die Genehmigung
zu einer Namensänderung. 1912 wurde diesem Wunsch stattgegeben:
Rixdorf durfte sich fortan "Neukölln" nennen, wurde
aber schon acht Jahre später ein Stadtteil von Berlin. Schon
seit etwa 1905 träumte man in Rixdorf von einem U-Bahnanschluss,
doch erst 1926 ging dieser Wunsch in Erfüllung.
"Rotjacken"
Abwertende Bezeichnung der BVGer für Mitarbeiter der BVG-Fahrdiensttochter
"Berlin Transport"
Rümmler,
Reiner-Gerhard
Architekt (* 1929)
R. entwarf seit 1966 den aller größten Teil der (West-)
Berliner U-Bahnhöfe. Sein letztes Schaffenswerk war der Bahnhof
Hermannstraße (U8).
Rundenläufer
U-Bahnzug, der frisch überholt nach einer HU erstmals wieder zum Einsatz kommt.
Hierzu läuft er zwei Runden auf der Linie U9, bevor er wieder auf seine
Stammlinie umgesetzt wird.
Sanden
Stahlräder
haben auf Stahlschienen die Eigenschaft, bei Feuchtigkeit und
Herbstlaub durchzudrehen bzw. beim Bremsen zu blockieren. Um dies
zu verhindern, besitzen Schienenfahrzeuge eine Sandungsanlage,
bestehend aus einem Sandkasten und einer Sanddüse von den
Antriebsachsen. Diese Anlage wird mit Druckluft aus der
Füllleitung der Bremsanlage versorgt und bläst Sand vor die
Antriebsräder, wodurch diese auf den Schienen wieder greifen
können.
S-Bahn
1. Abkürzung
für "Stadt- Ring- und Vorortbahn"
2. Vom Wesen
her mit der U-Bahn vergleichbares Massenverkehrsmittel. S-Bahnen
werden von der Deutschen Bahn (oder Tochterunternehmen) betrieben
und wurden von ihren Vorgängern Bundesbahn und Reichsbahn
eingerichtet, was sie wesentlich von einer U-Bahn unterscheidet.
Zumeist entstanden sie aus Fernbahnen heraus. Die klassischen
S-Bahnen in Hamburg und Berlin werden mit Gleichstrom aus der
Stromschiene wie eine U-Bahn betrieben. Die neueren S-Bahnen
fahren mit Wechselstrom und Oberleitung.
S-Bahnen gibt es außer in Berlin noch in Hamburg (die beiden
einzigen mit Gleichstrom), in München, Stuttgart, Frankfurt (M),
Düsseldorf und Hannover. Weitere S-Bahnbetriebe in Deutschland
werden nicht mit >Triebzügen sondern mit Wendezügen
durchgeführt, womit sie im Grunde keine echten S-Bahnbetriebe
mehr sind. (Leipzig, Halle, Rostock, Ruhrgebiet)
Der Begriff "S-Bahn" wurde 1928 von der Deutschen
Reichsbahn-Gesellschaft für die "elektrische Stadt- Ring-
und Vorortbahn" in Berlin eingeführt, wenig später für
die "elektrische Stadt- und Vorortbahn" in Hamburg
übernommen.
S-Bahn, Berliner
Die Berliner S-Bahn entstand aus der sogenannten "Stadt-, Ring- und
Vorortbahn" heraus. Schon vor der Jahrhundertwende hatte Berlin enorme
Verkehrsströme im Vorortbereich. Da das Straßenbahnnetz sich vornehmlich auf
das Stadtgebiet konzentrierte, hatte die Preussische Eisenbahn die Aufgabe, die
Pendler zu befördern. Hierzu gab es mit speziellen Dampflokomotiven bespannte
Personenzüge, die bis weit in das Umland hinaus fuhren. Schon um 1902 wurden
erste Versuche unternommen, diese Strecken zu elektrifizieren. Zumeist wurde
hierzu die seitliche Stromschiene verwendet. Insgesamt gab es drei
Versuchsstrecken, doch nur eine blieb bis Ende der 20er Jahre in dieser Form in
Betrieb.
Schon vor dem ersten Weltkrieg wurden Untersuchungen angestellt, wie das gesamte Streckennetz der Vorortbahnen elektrifiziert werden könnte, Bauvorbereitungen begannen um 1914 auf der Strecke nach Bernau, es sollte ein Oberleitungsbetrieb eingerichtet werden. Doch es kam anders: 1924 schließlich wurde die Bernauer Strecke als erste S-Bahnstrecke im heutigen Sinne elektrifiziert. Es folgten in den darauf folgenden Jahren die Nordstrecken nach Oranienburg und nach Velten. Die Versuche auf diesen Strecken verliefen so gut, dass die Reichsbahn ein umfangreiches Elektrifizierungsprogramm beschloss, welches ab 1928 zielstrebig umgesetzt wurde. Es war die Zeit der sprichwörtlichen "Großen Elektrisierung". Bis 1930 wurden alle wesentlichen Strecken auf Gleichstrom 800 V umgerüstet und somit der heutige S-Bahnbetrieb aufgenommen. Hierzu wurden nicht weniger als 1200 S-Bahnwagen nach einheitlichen Bauplänen von sieben Waggonbaufirmen gefertigt. In den Folgejahren gab es noch einige Streckenergänzungen, unter anderem die Nord-Süd-Tunnelstrecke, die 1936-39 fertiggestellt wurde. Auch wurden ab 1936 für die Zeit höchst-moderne S-Bahnzüge beschafft. Die Baureihen hatten so klangvolle Namen wie "Olympia" und "Bankier". Die "Bankierzüge" zeichneten sich dadurch aus, dass sie eine Spitzengeschwindigkeit von 140 km/h schafften, während die normalen Züge nur 80 km/h liefen. Obwohl es weitergehende Planungen gab, musste der Ausbau wegen des WK II zurückgestellt werden. Berlin besaß mit der S-Bahn in jener Zeit das leistungsfähigste und modernste Massenverkehrsmittel überhaupt.
Selbstverständlich hat die S-Bahn den Krieg auch nur schwer zerstört überstanden. Doch damit nicht genug: Hatte man doch genug mit dem Wiederaufbau zu tun, wurde von den Alliierten bestimmt, dass die S-Bahn der Ostzonalen Eisenbahnverwaltung zugesprochen wurde - wohlgemerkt: Auch die S-Bahn im späteren Westteil der Stadt. Dies hatte Folgen! Die S-Bahn sollte und musste von der "Deutschen Reichsbahn" betrieben werden. Und nur aus diesem Grund hat es noch bis zur Wiedervereinigung eine Eisenbahngesellschaft namens "Deutsche Reichsbahn" gegeben - Die Berliner S-Bahn war schuld, denn sicher hätte die DDR ihre Eisenbahn gern anders bezeichnet.
Anfänglich, also in den ersten Nachkriegsjahren, war die S-Bahn ein allseits sehr beliebtes Verkehrsmittel. Das Netz wurde sogar noch erweitert, auch in Westberlin. Warum dies in Westberlin geschah, ist wiederum eine Geschichte für sich, hatte natürlich auch politische Gründe. Jedenfalls war die Reichsbahn mit den Umständen sehr zufrieden, denn hierdurch hatte die DDR zumindest einen Fuß im politisch gehassten Westberlin. Dies wurde ausgenutzt: Nicht nur einmal wurde auf Westberliner S-Bahnhöfen die DDR-Flagge gehisst. Zwangsläufig kam es zu Zwischenfällen, die politische Tragweite annahmen: Wer hat auf den Bahnhöfen Hausrecht? Es wurde leidenschaftlich gestritten, ob es die Bahnpolizei der DDR ist oder die Westberliner Polizei...
Doch dann kam der Mauerbau und damit für die S-Bahn zumindest im Westteil der Stadt eine völlig absurde Situation: Westliche Gewerkschaften und Zeitungen riefen nach dem Mauerbau zum Boykott der S-Bahn auf; die BVG hatte enorme Schwierigkeiten, die vielen neuen Fahrgäste zu befördern. Aber man war sich einig: "Mit der S-Bahn fährt man nicht!" "Wer S-Bahn fährt, zahlt Ulbrichts Stacheldraht!" ...so lauteten die Parolen.
Im Laufe der Jahre verschlechterte sich der Zustand der Züge und Anlagen immer mehr, die S-Bahn war aus dem Bewusstsein der Westberliner weitgehend verschwunden, selbst in der Rushhour ratterten die alten Züge menschenleer durch die Stadt. Es war ein seinesgleichen suchender Anachronismus der da entstanden war. Erst als die DR den Betrieb erheblich beschränkte und schließlich ganz einstellen wollte, setzten sich höchste Vertreter aller Seiten an den Tisch. Überraschend schnell gab es Ergebnisse, die dazu führten, dass die S-Bahn in Westberlin am 9. Januar 1984 von der BVG übernommen wurde. Die BVG investierte sehr viel Geld in den völlig heruntergewirtschafteten Betrieb und brachte die S-Bahn erstmalig wieder in das Bewusstsein der Bürger. Die Berliner söhnten sich mit der S-Bahn wieder aus, auch wenn der Streckenwiederaufbau nicht so schnell wie gewünscht voran ging. Erst nach der politischen Wende in Deutschland wurden entscheidende Netzlücken wieder geschlossen. Es entstand im Laufe der Jahre wieder ein höchst modernes Verkehrssystem, was an alte Traditionen durchaus anknüpfen kann, auch wenn die legendären alten "Stadtbahner" längst auf dem Schrott gelandet sind.
S-Bahnnetz in einer Netzspinne der Deutschen Reichsbahn von 1980
SBU
"Signalbuch U-Bahn"
Regelwerk mit bildlicher Darstellung aller Signalbilder für
bedienstete Mitarbeiter im U-Bahn-Fahrdienst der BVG.
Schachbrett
BVG-Jargon für das alte Signal A5. Es ist eine
"Abfertigungstafel" und wenn diese leuchtet, bedeutet
dies für den Zugbegleiter, dass der betreffende Bahnhof
personell nicht besetzt ist, der Zugbegleiter den
Abfertigungsvorgang anstelle eines Zugabfertigers übernehmen
muss. Zuletzt gab es das "Schachbrett" auf dem Bahnhof
Friedrichstraße der U6 während der Mauerzeiten.
Schaudt, Johann
Emil
Architekt
Entwarf 1908 den heutigen U-Bahnhof Rathaus Schöneberg.
Schauläden
Das waren nichts anderes als Schaufenster. Als Schauläden wurde die
Schaufenster in der Passage unter dem Alexanderplatz bezeichnet.
Schildvortrieb
"geschlossenes"
Bauverfahren zur Herstellung von U-Bahntunneln in
"Geschlossener Bauweise".
Zur Herstellung wird ein "Vortriebsschild" verwendet,
der sich ähnlich einer Bohrmaschine durch das Erdreich arbeitet.
Hinter dem Schild, das vollautomatisch arbeiten kann, entsteht
der fertige Streckentunnel. (siehe auch: Geschlossene Bauweise)
Schlesien
Umgangssprachlich für den
U-Bhf. Schlesisches Tor. Stellvertretend werden vom Fahrpersonal
viele U-Bahnhöfe ähnlich abgekürzt. Wenn also ein Zugfahrer
der U6 "Reinickendorf" sagt, meint er also nicht den
Stadtteil sondern den U-Bhf. Reinickendorfer Straße.
Schlupftür
Tür zwischen Fahrer- und Fahrgastraum.
Schöneberger
U-Bahn
Deckungsgleich mit der
heutigen U4. 1908-10 im Auftrage der damals selbständigen Stadt
Schöneberg erstellte und von ihr selbst finanzierte
U-Bahnstrecke zwischen Nollendorfplatz und Innsbrucker Platz zur Erschließung
des damals im Bau befindlichen großbürgerlichen "Bayerischen
Viertels" angelegt. Die
Inbetriebnahme erfolgte im Dezember 1910. Anfänglich betrieblich
unabhängige Strecke mit eigenen Fahrzeugen, konnte somit als die
zweite deutsche U-Bahn nach der Berliner U-Bahn angesehen werden.
1926 erfolgte durch den Bau der "Entlastungsstrecke"
die Einbindung der Schöneberger U-Bahn in das Berliner
U-Bahnnetz. (Ursprüngliche Gesamtlänge: 2,9 km mit zusammen 5 Bahnhöfen)
Schüler, Ralf
(und Witte, Ursulina)
Architekten, entwarfen die
U-Bahnhöfe Schloßstraße (U9) und Siemensdamm (U7)
Schütz/
Trennschütz
Ein Schütz wird mit elektromagnetischer Kraft (110 V) angesteuert und öffnet
oder schließt einen Stromkreis (750 V) z. B. den Fahrmotorenstromkreis,
Umformereinschaltung, Lüftereinschaltung, Kompressor.
Schutzanlagen
Als S. wurden die Bunkeranlagen im Bereich der Berliner U-Bahn bezeichnet. Davon
gibt eine ganze Menge, doch abgesehen von den in den 70ern erbauten Bahnhöfen
Pankstraße und Siemensdamm handelt es sich um nachträglich eingefügte
Baulichkeiten aus den 30er und 40er Jahren.
Schutzraum
Bereich für Bauarbeiter
außerhalb des "Lichtraumprofils" eines
U-Bahnzuges.
Schutzstrecke
Gleisabschnitt zwischen einem
halt-zeigendem Signal und einem tatsächlichen oder zu
vermutenden Hindernis im Gleis. Innerhalb einer Schutzstrecke
kann ein U-Bahnzug zum Halten gebracht werden, ohne dass es zu
einem Zwischenfall kommt.
Schwelle
Zum Tragen der Schienen werden generell Holzschwellen verwendet. In
Tunnelstrecken handelt es sich um getränkte Kiefernschwellen, auf
Hochbahnabschnitten um Eichenschwellen. Der jeweilige Schwellenabstand beträgt
in der Geraden 790 mm, in Kurven mit einem Halbmesser von unter 500 Metern
dagegen 655 mm. In der Geraden trägt jede siebte Schwelle den
Stromschienenbock.
Beim Bau der U-Bahnlinie E nach Hönow (1985-89) wurden industriell gefertigte Betonschwellen verwendet, wie sie auch bei der Deutschen Reichsbahn in jener Zeit Anwendung fanden. Ebenso wurden in den 60er Jahren Versuche mit Betonschwellen und sogar schwellenlosen Oberbauten bei der U-Bahn in West-Berlin gemacht. Da diese Versuche aber keinen nennenswerten Erfolg brachten, kehrte man zum althergebrachten Holzschwellenoberbau zurück.
Schwenkschiebetür
Konstruktion der Tür, wobei diese an der Aussenhaut des
Fahrzeugs entlang läuft. Beim Schließvorgang schwenkt die Tür
in die Türöffnung ein und schließt bündig mit der Aussenhaut
des Fahrzeugs ab. Der Grund für diese Türkonstruktion ist die
leichte Sauberhaltung der Fahrzeugaussenwand.
Seeparkbrücke
Brückenkonstruktion unter der heutigen Barstraße (heute "Barbrücke"
genannt) für die Wilmersdorfer U-Bahn in der Zeit zwischen 1910 und 13
angelegt. Die S. überbrückt das moorige Gelände des "Wilmersdorfer
Fenngrabens" und musste demzufolge tief gegründet werden. Da die Stadt auf
Wandelgänge und eine dekorative Gestaltung des Bauwerks nicht verzichten
mochte, geriet das Bauwerk für den weichen Untergrund viel zu schwer. Schon
bald zeigten sich Bauwerkssetzungen. Aus diesem Grunde musste das gesamte
Bauwerk bereits in den 30er Jahren völlig umgebaut werden unter Verzicht der
Wandelgänge. Heute ist dieses Bauwerk belangloser Bestandteil des
Streckentunnels zwischen den Bahnhöfen Fehrbelliner- und Heidelberger Platz.
Ursprünglich war die Seeparkbrücke die Wilmersdorfer Antwort auf den
Schöneberger U-Bahnhof Stadtpark (heute U-Bhf Rathaus Schöneberg), der
konstruktionstechnisch vergleichbar und noch heute erhalten ist.
Seitenbahnsteig
S.e liegen in einem solchen
Bahnhof außerhalb der Streckentrasse, an dessen Seite. Von einem
S. fahren die Züge stets nur in eine Fahrtrichtung. Auch
"Außenbahnsteig" genannt. (siehe auch
"Mittelbahnsteig") Ein Beispiel für einen Bahnhof mit
Seitenbahnsteigen ist der U-Bahnhof Augsburger Straße.
Sektoren
Berlins Stadtgebiet wurde
entsprechend den Beschlüssen des Londoner Protokolls und der Beschlüsse von
Jalta in vier sogenannte "Besatzungssektoren" aufgeteilt. Die
Sektorengrenzen orientierten sich hierbei streng an den gegebenen
Stadtbezirksgrenzen in ihrem Zustand von 1938. (Gebietsreform der 1920 bei der
Gründung von "Groß-Berlin" gebildeten 20 Stadtbezirke)
Nach Kriegsende war Berlin vollständig von sowjetischen Truppen besetzt. Erst ab 4. Juli 1945 rückten Briten und Amerikaner als westalliierte Schutzmächte in ihre Sektoren ein. Die Briten besetzten zunächst auch die beiden Stadtbezirke Wedding und Reinickendorf, gaben diese aber am 12. August 1945 vereinbarungsgemäß an die Franzosen ab.
Die Schutzmächte hatten in ihren Sektoren uneingeschränkte Machtbefugnisse, die noch über der Gesetzgebung der beiden deutschen Teilstaaten lagen.
In dieser Form hatte das Besatzungsstatut Gültigkeit bis zum Ablauf des 2. Oktober 1990.
Ab 1972 kam es zu kleineren Grenzkorrekturen, die in den meisten Fällen durch Gebietstausch zu stande kamen. So wurden fast alle auf DDR-Gebiet liegenden Exklaven entweder mit dem West-Berliner Stadtgebiet zusammengefasst oder an die DDR abgegeben: 1972 kam der ehemalige Potsdamer Bahnhof und 1988 das sogenannte "Lenné-Dreieck" zu West-Berlin. Die "Wüste Mark", südwestlich von Zehlendorf, zur DDR...
Die DDR ihrerseits ordnete in den 80er Jahren einige Stadtbezirke neu, was jedoch den westlichen Schutzmächten missfiel. So wurden die Stadtbezirke Hohenschönhausen, Marzahn und Hellersdorf neu gebildet. Insgesamt hatte dies jedoch keine Auswirkungen auf die Sektoren an sich.
Die drei westlichen Besatzungssektoren wurden sehr bald zusammenfassend als die "Westsektoren" bezeichnet, während die DDR ihren "Ostsektor" als den "Demokratischen Sektor" bezeichnete. (Siehe > demokratisches Berlin)
Sektorengrenze
Das Stadtgebiet Groß-Berlins war nach Kriegsende 1945 von
zahlreichen Sektorengrenzen durchzogen. Während die
Sektorengrenzen der Westsektoren immer mehr an Bedeutung
verloren, wurde die Grenze zwischen den Westsektoren und dem
Sowjetisch besetzten Sektor ab 1948 zunehmend sichtbarer:
Zunächst wurde sie durch einen weißen Strich kenntlich gemacht,
bald auch durch entsprechende Schilder. Ab 1953 war es nicht mehr
möglich mit einem KFZ die Grenze unbemerkt zu passieren. Auch
für Fußgänger wurde dies immer problematischer. 1961 entstand
entlang dieser Grenze auf östlicher Seite die Mauer. Für die
alliierten Mächte jedoch hatte die Sektorengrenze niemals eine
behindernde Funktion: Sie durften jederzeit jeden der vier
Sektoren besuchen und durften hierbei niemals kontrolliert
werden. Aus diesem Grunde gab es am "Checkpoint Charlie" besondere Abfertigungsspuren, die für
das DDR-Grenzregime tabu waren. Hier taten die Alliierten selbst
dienst.
Seltrac
Von der Fa. Standard Elektronik Lorenz (SEL) entwickeltes
"Automatisches Betriebsablaufsteuerungssystem
(Seltrac)" für den vollautomatischen (und theoretisch
fahrerlosen) U-Bahnbetrieb. Wurde in Berlin ab 1976 auf einer
stillgelegten Hochbahnstrecke erprobt und ab 1981 für mehrere
Jahre regelmäßig auf der U4 angewendet. Mehrere Großrechner im
U-Bhf. Nollendorfplatz steuerten den gesamten Betriebsablauf auf
dieser U-Bahnlinie.
Senator für Bau
und Wohnungswesen
Fachbehörde des Landes Berlin, die für die Erstellung der
U-Bahnstrecken verantwortlich ist. Erst nach baulicher Vollendung
wird der Streckenabschnitt an die BVG übergeben.
Der Bausenat wurde kürzlich umgebildet und heißt heute
"Senat für Bauen, Wohnen und Verkehr".
Senator für
Verkehr und Betriebe
Fachbehörde des Landes Berlin, der die BVG als Eigenbetrieb
unterstellt war.
Siebenhundert
Funkkürzel zur
Verständigung zwischen Zugfahrer und Leitstelle, damit ein
Ersatzfahrer bereitgestellt werden kann, da dem 700-gebenden
Zugfahrer ein Menschliches Bedürfnis plagt.
SIFA
(Sicherheits-Fahrschalter)
Sicherheitsschaltung, die
eine Schnellbremsung des Zuges auslösen kann. Der Zugfahrer muss
einen bestimmten Taster stets betätigen, um den Zug zu bewegen.
Tut er dies nicht, wird der Zug zwangsgestoppt, um Unfälle zu
vermeiden. Diese Schaltung dient der Sicherheit, falls der Fahrer
während der Fahrt bewusstlos werden sollte. Ein Zugfahrer
verfügt über zwei solcher Taster: Einen auf dem Fahrerpult
sowie einen zweiten, der mit dem Fuß zu betätigen ist.
Signal
Ein S. im Sinne des Signalbuchs ist jede Form der bildlichen Darstellung von
Fahraufträgen und Befehlen an das Zugpersonal. Somit also nicht nur die
leuchtenden Lampen, sondern auch alle Beschilderungen.
bei den leuchtenden Signalen, die die Weiterfahrt erlauben oder verbieten,
unterscheidet man Streckensignale als Hauptsignale oder als Vorsignale. Dann
gibt es noch Ausfahrtsignale, Einfahrtsignale und Vorsignale und nicht zu
vergessen die Stellwerkssignale. Früher gab es noch Nachrücksignale. Näheres
wird in einem gesonderten Beitrag
für Signale erklärt.
SiK
Abkürzung für "Schaffner im Kontrolldienst"
Fahrschein-Kontrolleur
SIS-Leitstelle
Abkürzung für "Sicherheits-, Informations- und
Servicezentrale"
Mehrere dieser SIS-Leitstellen sind auffällig über das
U-Bahnnetz verteilt. Sie sind bei Problemen erster
Ansprechpartner für Fahrgäste. Die SOS-Säulen auf den
U-Bahnhöfen sind mit der nächstgelegenen SIS-Leitstelle
verbunden.
SO
Abk. für "Signalordnung" Heute "SBU" genannt.
Die Signalordnung war früher ein kleines blaues Büchlein, in dem die Signale
erklärt waren. Aktualisierungen wurden einfach eingeklebt. Beim heutigen SBU
handelt es sich um eine geheftete Loseblattsammlung, deren Blätter im
Bedarfsfall auszuwechseln sind.
SOS-Säule
Informationssäule auf den Bahnsteigen. Der Fahrgast kann mittels
entsprechender Rufknöpfe Fragen an die > zuständige
SIS-Leitstelle richten aber auch Notrufe absetzen.
Spittelmarkt-Strecke
U-Bahnstrecke der U2 zwischen
Potsdamer Platz und Spittelmarkt, 1907 bis 1908 eröffnet.
Spreetunnel
1. Eingleisiger Röhrentunnel der Berliner
Ostbahnen (Straßenbahn), 1899 in Betrieb genommen, 1932 stillgelegt, später
zugeschüttet. Erste bergmännisch aufgefahrene Flussunterfahrung in
Deutschland.
2. U-Bahntunnel im Zuge der U2 zwischen den
Bahnhöfen Märkisches Museum und Klosterstraße. In offener Baugrube erstellt,
1913 in Betrieb genommen. Erste Flussunterfahrung einer U-Bahn in Deutschland.
Stadion-Stellwerk
Größtes elektromechanisches Hebelstellwerk Europas. Es wurde im
August 1931 in Betrieb genommen. Von diesem Stellwerk aus, dass
im Obergeschoss des Empfangsgebäudes des U-Bahnhof
Olympia-Stadion untergebracht ist, wurde der gesamte Zugbetrieb
auf dem Gelände der Haupt- und Betriebswerkstatt Grunewald
überwacht und gesteuert. 1983 wurde das Stellwerk außer Betrieb
genommen und durch einen Neubau ersetzt. Es drohte der Abriss der
alten Anlage, doch einige beherzte BVGer und > AG-U-Bahner
retteten dieses Stellwerk vor der Spitzhacke und machten daraus
Deutschlands erstes U-Bahnmuseum.
Stadionstrecke
U-Bahnstrecke der U2 zwischen
Theodor-Heuss-Platz und Olympia-Stadion. Die Strecke wurde
1908-12 erbaut, ab 1913 gelegentlich und ab 1922 regelmäßig
befahren.
Stadtbahn
1. Neudeutscher Begriff für eine
>"preMetro" oder "U-Straßenbahn", also
eine Straßenbahn, die in inneren Stadtgebieten auf
U-Bahnparameter ausgebaute Streckentunnel benutzt, im übrigen
aber im Straßenbereich fahren kann. Stets benutzt eine Stadtbahn
eine Oberleitung, besitzt Bremslichter und Blinker, womit sie
straßentauglich ist, was sie wesentlich von einer "echten
U-Bahn" unterscheidet. Stadtbahnen gibt es u.a. in Hannover
(seit 1975), Frankfurt a.M. (seit 1968), Köln (seit 1968) Bonn
(seit 1975), Dortmund (seit 1977), Essen (seit 1968), Mülheim
(seit 1977), Düsseldorf (seit 1977) und Stuttgart (seit 1967).
Manche Städte planen noch heute den Ausbau von Stadtbahnen zu
echten U-Bahnen, andere, wie Hannover, haben die ideale Lösung
ihrer Verkehrsprobleme mit dem Bau einer Stadtbahn gefunden und
haben den endgültigen Ausbau zur echten U-Bahn mittlerweile
verworfen.
2. In Wien gibt es seit 1898 eine vom
übrigen Verkehr unabhängige Schnellbahn, die als "Wiener
Stadtbahn" bezeichnet wurde. Sie wurde in den 70er und 80er
Jahren zu einer reinen U-Bahn umgebaut.
3. Begriff für die seit 1882 in Betrieb
befindliche und auf über 700 Viaduktbögen gebaute
Eisenbahnstrecke, mit der die Stadt Berlin sowohl mit der S- als
auch mit der Fernbahn durchquert werden kann.
Stahldora
BVG-Umgangssprachliche
Bezeichnung für die Großprofil-Züge der Bauart D, deren
Wagenkasten aus Stahl gefertigt war. (Bei den DL-Zügen
"Dora" aus Aluminium)
Stammstrecke
Zusammengefasster Begriff
für die erste Hochbahnstrecke in Berlin, 1902 eröffnet von
Warschauer Straße bis zum Ernst-Reuter-Platz, heute von der U1
und U2 befahren. Die Stammstrecke wird unterscheiden in > Östliche Stammstrecke und > Westliche Stammstrecke. Beide Streckenteile treffen sich am
> Gleisdreieck.
STAR 2000
(Systemtechnik
für den automatischen
Regelbetrieb)
Mit dem Forschungsvorhaben "STAR" hat die BVG die Chance genutzt, im Rahmen eines Verbundvorhabens mit Industriepartnern (Adtranz und Siemens) grundlegend zu erforschen, ob es technisch, betrieblich und wirtschaftlich machbar ist, einen bestehenden U-Bahnbetrieb unter rollendem Rad in einen automatischen U-Bahnbetrieb zu überführen. Das Vorhaben wurde 1996 mit der Erarbeitung der theoretischen Grundlagen begonnen. Seit Anfang 1999 wurde die Erprobung auf einem Streckenabschnitt der U5 (Friedrichsfelde - Biesdorf-Süd) vorbereitet. Zwischen November 1999 und April 2000 fand ein Versuchsbetrieb auf dieser Strecke mit H-Zügen statt. Zwischenzeitlich wurde das Projekt STAR zu den Akten gelegt, da es in erster Linie wegen der Finanzierung zur netzweiten Einführung zur Zeit undurchführbar ist.
Wesentlicher Bestandteil des Projektes STAR ist
das automatische Steuern von U-Bahnzügen und der schnelle Eingriff in den
Betrieb bei Störungen zur Verhinderung von Unfällen, etwa durch Personen im
Gleis.
Vom 9. bis 11. Februar 2002 fand zum Thema Star in Berlin eine Fachtagung statt.
An dieser Tagung nahmen auch Mitarbeiter von U-Bahnbetrieben teil, die ebenfalls
den automatisierten U-Bahnbetrieb anstreben.
STAR II
(Systemtechnik
für den automatischen
Regelbetrieb)
Im Projekt STAR II wurden die Verfahrenstechniken und die technische Ausstattung
nochmals überarbeitet und verbessert. STAR II schloss sich zeitlich an das
Projekt STAR 2000 an und wurde im September 2002 abgeschlossen.
Steuerwagen
1. Antriebsloser Beiwagen,
der über einen Führerstand verfügt. Er kann an der Zugspitze
eingesetzt werden. Zumeist entstanden die Steuerwagen aus
umgebauten Beiwagen. Gedacht waren diese Wagen für
Zweiwagenzüge, bestehend aus Steuerwagen und normalen
vollmotorisierten Triebwagen.
Zuggattungen: B-II
2. Teil eines Doppeltriebwagens, der über die elektrischen
Steuereinrichtungen des Zuges verfügt. Trägt stets eine gerade
Wagennummer. (wird auch "S-Wagen" genannt)
Zuggattungen: A3, A3L, D, DL, F
Stirnwandtür
Tür in der Stirnfront aller U-Bahnzüge, die je in Berlin
gefahren sind. (Außer Typ E und G)
Sie dient zur Evakuierung des Zuges im Gefahrenfall, sowie als
Durchgang zwischen den Wagen für das Werkstattpersonal.
Streckenkenntnis
Ein U-Bahnfahrer darf einen
Streckenabschnitt nur befahren, wenn er die nötige
Streckenkenntnis besitzt. Diese erlischt nach 6 Monaten oder nach
wesentlichen baulichen Veränderungen. In diesem Falle muss er
die Streckenkenntnis neu erlangen. (Seit neuestem geht die
Streckenkenntnis nicht mehr verloren.)
Stromabnehmer
Leitendes am U-Bahnzug
befestigtes Metallstück zur Abnahme des für die Fahrt
benötigten Fahrstroms.
Stromschiene
Neben dem Gleis befestigte
Metallschiene zur Bereitstellung des für den Zugbetrieb nötigen
Fahrstroms. Die Stromschiene unterscheidet sich in den beiden
Profilsystemen: Im Kleinprofil ist die Stromschiene stehend neben
dem Gleis befestigt und wird von den Zügen auf der blanken
Oberseite mit den Stromabnehmer abgetastet. Im Großprofil dagegen
ist die Stromschiene an Lagerböcken hängend befestigt.
Hierdurch kann die Stromschiene von den Zügen von unten
abgetastet werden.
Grundsätzlich ist eine Stromschiene in Bahnhofsbereichen auf der
dem Bahnsteig abgewandten Seite des Gleises angebracht. Dies war
nicht immer so: Früher waren -insbesondere im Kleinprofil- die
Stromschienen auch unter der Bahnsteigkante angeordnet. Dies war
nicht ungefährlich: Es ist vorgekommen, das Fahrgäste, ins
besondere Gehbehinderte, beim Zusteigen gestolpert sind, wobei der
metallische Spazier- oder Krückstock mit der Stromschiene in
Verbindung kam und somit eine leitende Verbindung herstellte.
Taschen-Schiebetür
Herkömmliche
Bauart der Fahrgasttüren, wie sie bei den Bauarten D, DL, F (bis
79.3) sowie bei den Bauarten A3 und A3L Verwendung fanden. Diese
Türen verschwinden beim Öffnen in Taschen, also in Hohlräumen
zwischen Aussenwand und Fahrgastraum-Innenwand.
Tatzlager-Antrieb
Ein zur
Fahrtrichtung quer liegender und damit parallel zur Achse
liegender Fahrmotor treibt eine einzelne Achse eines U-Bahnzuges
an. In aller Regel waren in einem Drehgestell zwei dieser
Fahrmotoren untergebracht. Diese Bauform war sowohl bei den
Vorkriegszügen der U-Bahn wie auch bei der Berliner S-Bahn
üblich.
Tegeler Strecke
U-Bahnstrecke der Linie U6
zwischen Seestraße und Alt-Tegel, 1956 und 1958 fertiggestellt.
Tempelhofer Zweig
Abzweigstrecke der
Nord-Süd-Bahn zwischen Mehringdamm und Tempelhof der heutigen
U6. Erbaut zwischen 1924 und 1929.
Tränenpalast
Der Ost-Berliner Volksmund bezeichnete in dieser Form das Abfertigungsgebäude
am Bahnhof Friedrichstraße für die ausreisenden und sich unter Tränen von den
DDR-Verwandten verabschiedenden Besuchern aus "Westberlin". Der
Tränenpalast entstand um 1962 auf dem nördlich des Stadtbahnhofs gelegenen
grünen Dreieck zur Weidendammer Brücke und war somit Bestandteil der "GÜST"
Friedrichstraße. Der Grenzübergang durfte von "Bürgern der BRD",
von "Westberlinern" und von "Ausländern" genutzt werden.
Für "Diplomaten" gab es eine besondere Abfertigungsspur. Alliierte
durften diesen Übergang nicht benutzen, sie mussten über den "Checkpoint
Charlie" ausreisen.
Heute dient der "tRÄNENpALAST" , der nun offiziell so heißt, als Veranstaltungsort für Konzerte.
Transitstrecken
Dieser Terminus wurde bei der
BVG-West nach Möglichkeit vermieden. In den Dienstvorschriften
wurde von den "Streckenabschnitten Ri - Ks und Mo - Vr"
gesprochen. Die Abkürzungen bezeichnen die Grenzbahnhöfe im
BVG-Kürzel. Transitstrecken waren die Abschnitte der U6 zwischen Kochstraße
und Reinickendorfer Straße und U8 zwischen Moritzplatz und Voltastraße.
Triebwagen
Mit Fahrmotoren
ausgestattetes Triebfahrzeug mit mindestens einem Führerstand,
in seltenen Fällen mit zwei Führerständen.
Vollmotorisiert: Ausgestattet mit vier Fahrmotoren
Halbmotorisiert: Ausgestattet mit nur zwei Fahrmotoren. (Nicht
geeignet für den Einsatz mit Beiwagen im Zugverband)
Halbmotorisierte Wagen waren vornehmlich für kurze Züge
gedacht.
Der Triebwagen kann an der Zugspitze eingesetzt werden, aber auch
in der Zugmitte.
Zuggattungen: A-I, A-II, B-I, B-II, C-I, C-II, C-III, C-IV, E,
E-III
Triebzug
Aus mehreren Wagen bestehender Zug, der keine Lok besitzt,
sondern einen Antrieb unter dem Wagenboden der Mehrzahl der
Wagen. (wie bei einer U- oder S-Bahn)
Türantrieb
Fahrgasttüren
besitzen heute einen Türantrieb. Nach Ertönen des Warnsignals
schließen sich die Türen selbsttätig. Ausgelöst wird dies
durch einen elektrischen Impuls vom Zugfahrer, wobei mittels
eines Ventils Druckluft (bezogen aus der Füllleitung der
Bremsanlage) in die Türschließzylinder strömt. Hierdurch
werden die Türen verschlossen. Wenige Sekunden nach Abfahrt des
Zuges entweicht die Druckluft mittels eines weiteren Ventils
wieder, die Türen sind frei. Dies aber wurde ab 1980 geändert:
siehe > Tür-Dauerverschluss.
Der Türantrieb wurde erstmals 1926 bei den C I-Wagen
eingeführt, bei allen übrigen C-Wagen bis 1940 nachgerüstet
und serienmäßig bei allen Nachkriegszügen versehen. Im
Kleinprofil kam der Türantrieb erstmals bei den A3-Zügen zum
Einsatz, wurde bei den A2-Zügen aber nachgerüstet.
Die F-Züge (bis F-79.3) besitzen einen verbesserten Türantrieb:
Die Türen dieser Züge werden per Druckluft sogar geöffnet.
Dies funktioniert folgendermaßen: Während der Zug zum Stehen
kommt, werden die Tür-Öffnungszylinder unter Druck gesetzt, was
deutlich unter dem Wagenfußboden hörbar ist. (Der Fahrer wählt
die Zugseite der freien Türen vor) Betätigt ein Fahrgast nun
den Öffnungshebel, schnellt die Tür per Druckluft auf. Hierbei
wird die Druckluft erheblich dekomprimiert und ist daher
unbrauchbar. Aus diesem Grund wird die dekomprimierte Druckluft
über ein Ventil freigesetzt, wenn die Tür die geöffnete
Position erreicht hat, hörbar an dem bei diesen Zügen
charakteristischen Zischen, wenn die Tür offen ist.
Die älteren DL-, A3-, A3L- und G-Züge wurden seit 1996 mit
einer vergleichbaren Steuerung nachgerüstet.
Die Drehstrom-F-Züge (ab F 84) besitzen Schwenkschiebetüren,
wobei die Türsteuerung naturgemäß wesentlich komplizierter
ist. Die neuesten Züge (H und HK) dagegen besitzen einen
elektrischen Türantrieb.
Tür-Dauerverschluss
Es war ein Volkssport oder auch eine Mutprobe, vom im Bahnhof
einfahrenden Zug so früh wie möglich abzuspringen. Dies war
möglich, da die Fahrgasttüren keinen Dauerverschluss besaßen.
Anfang 1980 ordnete die Technische Aufsichtsbehörde eine
Umrüstung an, wonach Fahrgasttüren erst bei einer
Geschwindigkeit von unter 7 km/h frei geben dürfen. So lange
sind die Türen unter Druck geschlossen zu halten. Die BVG
rüstete daraufhin alle vorhandenen Züge um. Sie waren an den
gelben Aufklebern erkennbar: "Türen bis zum Stillstand
verriegelt"
Die ab 1973 ausgelieferten F-Züge dagegen besitzen den Tür-Dauerverschluss bereits seit der Indienststellung. Jene Türen sind mechanisch verriegelt. Die Züge der seinerzeitigen BVG-Ost dagegen besaßen zu DDR-Zeiten nie einen Türdauerverschluss. Meines Wissens wurde er bei den E-III-Zügen (im Gegensatz zu den G-Zügen) nie nachgerüstet.
Tunneleule
Umgangssprachlicher Begriff
für ein U-Bahnwagen der Bauart B-I, der durch seine ovalen
Stirnfenster auffällt.
Im Einsatz von 1924 bis 1969.
Tunnelkatze
Umgangssprachlicher Begriff
für einen "Profilmesswagen" (siehe
"Klingelfahrt")
Turmbahnhof
Ein U-Bahnhof, bestehend aus
mindestens zwei Bahnhofsbereichen, die turmartig über Kreuz
angelegt sind. Klassisches Beispiel ist der U-Bahnhof
Leopoldplatz, wo die U9 die U6 in verschiedenen Ebenen kreuzt.
Ein Bahnhof im sogenannten "Linienbetrieb". (siehe auch
"Richtungsbetrieb")
U-Bahn
Abkürzung für
"Untergrundbahn"
Generell durch eine Kommune oder ein Privatunternehmen gebaute
Schnellbahn, die nicht zwangsläufig im Untergrund verlaufen
muss, auf jeden Fall aber baulich vom übrigen Verkehr völlig
unabhängig ist. Weiteres Merkmal ist der regelmäßige
Taktverkehr.
U-Bahnen im engeren Sinne verkehren außer in Berlin in folgenden
deutschen Städten: Hamburg (seit 1912), München (seit 1971),
Nürnberg (seit 1972) und Frankfurt a.M. (seit 1980) soweit dort
die U4 gemeint ist.
Alle weiteren in Deutschland so genannten "U-Bahnen"
sind in Wahrheit "Stadtbahnen".
Der Begriff "U-Bahn" wurde 1930 von der BVG für die
"Hoch- und Untergrundbahn" eingeführt und setzte sich
in der Folgezeit für ähnliche Stadtschnellbahnen im
deutschsprachigen Raum durch. Der allgemeingültige Begriff für
U-Bahnen im internationalen Sprachgebrauch ist "Metro".
U-Bahnkrieg
Die Stadt Wilmersdorf beabsichtigte seit etwa 1908 den Bau einer U-Bahn mit
Anschluss an das hochbahneigene Streckennetz verkehrsgünstig am
Wittenbergplatz. Hierzu aber musste diese Strecke durch Charlottenburger
Stadtgebiet geführt werden. An dieser Streckenanbindung aber hatte
Charlottenburg keinerlei Interesse; jene Stadt wollte sich die Option
freihalten, eine U-Bahnstrecke ab Wittenbergplatz unter dem Kurfürstendamm zu
errichten. Hierdurch wäre es aber unmöglich, zusätzlich noch eine
Wilmersdorfer Strecke am Wittenbergplatz auszufädeln. Die Hochbahngesellschaft
wiederum hatte größtes Interesse an der Wilmersdorfer Strecke. Letztlich waren
die Fronten zwischen den Städten, auch die Stadt Schöneberg mischte mit,
derart verhärtet, das Gesprächstermine platzten, weil keiner zu
Zugeständnissen bereit war. Erst durch ein Machtwort durch Minister > von
Breitenbach konnten die Zwistigkeiten geschlichtet werden und der U-Bahnkrieg
Ende 1909 beigelegt werden.
U-Bhf
Typische BVG-Abkürzung für U-Bahnhof. Neuerdings verzichtet die
BVG sogar auf den Punkt. Bahnamtlich wird ein Bahnhof mit
"Bf." abgekürzt. Aber die BVG ist halt nicht die
Bahn...
U-deur
Auf dem U2-Bahnsteig des Bahnhofs Alexanderplatz hing Jahre lang ein kleiner
unscheinbarer Automat, den man als flüchtiger Betrachter leicht für einen
Kaugummiautomat halten konnte. Dort gab es was ganz besonderes für 2 DM zu
erstehen: Ein Duftflakon dessen Parfüm nach U-Bahn riechen sollte. Auf der
kleinen Schachtel steht: DIE ESSENZ U-DEUR ENTSPRICHT DEM GERUCH DER STATION
ALEXANDERPLATZ DER LINIE U2 VOM APRIL 00.
Wie das riecht? Lt. den Initiatoren Helgard Haug und Karl-Heinz Bork aus einer
Mischung aus Technik, Schienenfett, getränkten Schwellen, Reinigungsmitteln und
Backshop...
Überbrückung
"Anfahrsperre", Hilfsschalter
Der Druckwächter der Anfahrsperre verhindert ein Anfahren des Zuges bei nicht
vollständig gelöster Druckluftbremse (Druck in der Bremssteuerleitung unter
4,5 bar). Er unterbricht den Steuerstrom zu den Trennschützen, diese öffnen
und der Fahrmotorenstromkreis wird unterbrochen. Durch Einschalten des
Hilfsschalters "Überbrückung Anfahrsperre" wird dieser Druckwächter
überbrückt und der Fahrmotorenstromkreis kann wieder geschlossen werden.
Überflutungen
Diverse U-Bahntunnel in Berlin unterqueren Wasserläufe. In der 100-Jährigen
Geschichte hat es leider aber auch schon Überflutungen durch eindringendes
Wasser gegeben, nie jedoch in Friedenszeiten an fertigen Tunneln. Somit braucht
auch kein Fahrgast Angst haben, dass so etwas passieren könnte, zumal jede
Flussunterfahrung durch Sperrwehre gesichert werden kann.
1912 wurde ein im Bau befindlicher und ein anschließender in betrieb
befindlicher Tunnel überflutet, als am Märkischen Museum der erste
Unterwasser-Tunnel unter der Spree gebaut wurde. Ursache war eine Unterspülung
des Rohbautunnels.
Der selbe Tunnel wurde im 2. Weltkrieg durch zwei Bombentreffer beschädigt,
weshalb es bis 1947 beständig zu einem Wassereinlauf kam.
Im Mai 1945 wurde von zurückziehenden deutschen Truppen der S-Bahntunnel unter
dem Landwehrkanal gesprengt. In der Folge lief der komplette
Nord-Süd-S-Bahn-Tunnel voll und da am Bahnhof Friedrichstraße ein
Verbindungsgang zur U-Bahn existiert, stand auch rund ein Drittel des
U-Bahnnetzes für Wochen vollständig unter Wasser.
Überhöhung
Ein Gleis ist in der Kurve
stets "überhöht" was bedeutet, dass die
kurvenäußere Schiene eines Gleises stets höher liegt als die
kurveninnere Schiene, hierdurch der Zug in der Kurve geneigt
wird. Die größte Überhöhung beträgt 150 mm.
Überwerfungsbauwerk
Tunnelkonstruktion bei dem
sich zwei Strecken verzweigen und dabei Gleise in verschiedenen
Höhenlagen "niveaufrei" gekreuzt werden.
Umlauf-Betrieb
Normale Betriebsform auf
U-Bahnstrecken, wobei die Züge im Rechtsverkehr umlaufen. (im
ggs. zum "Pendelverkehr")
Unfälle
Schwere Unfälle hielten sich in der Geschichte der Berliner
U-Bahn zum Glück in engen Grenzen. Spektakulär war das
Hochbahnunglück im September 1908, wobei zwei Züge auf dem
Gleisdreieck zusammenstießen und ein Wagen vom Viadukt stürzte.
In diesem Fall wurden die roten Signale übersehen. Ein weiterer
schwerer Unfall ereignete sich im Juni 1965, als zwischen den
Bahnhöfen Zoo und Hansaplatz ein Zug nicht rechtzeitig bremsen
konnte und einem anderen auffuhr. Hier wurde an der Signalanlage
manipuliert. In beiden Fällen war menschliches Versagen die
Ursache.
Untergrundbahn
Im Untergrund verkehrende
Stadtschnellbahn, in aller Regel eine "U-Bahn".
Unterpflasterbahn
Untergrundbahn, die in einer
geringen Tiefenlage unter dem Straßenpflaster verläuft.
Klassisches Beispiel hierfür ist die Schöneberger U-Bahn.
Unterwerk
Betriebsraum, in dem der vom
Kraftwerk gelieferte hochgespannte Strom auf für die U-Bahn
gebrauchsfähige Spannung umgestellt wird.
VDV
Verband deutscher Verkehrsunternehmen
Dem VDV sind derzeit rund 500 Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs
und des Güterverkehrs (mit Schwerpunkt Eisenbahngüterverkehr) angeschlossen.
Die BVG ist Mitglied im VDV.
Verkehrsmeister
Älterer Dienstgrad für einen Mitarbeiter der BVG, der für den
ordnungsgemäßen Betriebsablauf in seinem Bezirk verantwortlich ist. Dieser
Tätigkeitsbereich wird heute vom "Gruppenleiter" betreut.
VnK-Strecke (Verbindung nach Kaulsdorf)
Die
VnK-Strecke war früher Bestandteil der Ostbahn und diente in
erster Linie dem Fern- und Güterverkehr unter Umgehung von
Lichtenberg Richtung Strausberg/Küstrin (Königsberg). Nach dem
WK II fiel der Fernverkehr weg, so dass nur noch gelegentliche
Güterfahrten stattfanden. Später wurden Teile dieser Strecke
stillgelegt. Ab 1985 wurde auf einem Teil dieser Strecke die
U-Bahn Richtung Hönow gebaut. Nur der Streckenteil Rummelsburg -
Berliner Außenring (BAR) wird noch von gelegentlichen
Güterzügen genutzt. Der Rest bis Wuhletal ist heute Bestandteil
der Linie U5.
VUM
Verkehr - U-Bahn -
Meldestelle
Leit- und Koordinierungsstelle für den U-Bahnbetrieb ist
verantwortlich für den ordnungsgemäßen Betriebsablauf im
gesamten Netz. Heute heißt diese Einrichtung "LDU"
Wabco-Gerät
Ähnlich des Antiblockiersystems bei einem
Auto überwacht das Wabco-Gerät, dass die Räder eines U-Bahnzuges nicht
gleiten oder beim Bremsen blockieren.
Waisentunnel
D-E-Tunnel, Verbindungstunnel
zwischen den Linien U8 und U5 unter der Littenstraße.
Bezeichnung "Waisentunnel" entstand vermutlich aufgrund
der Nähe zur Waisenstraße
Wand-Sohle-Bauweise
Diese Bauweise erfordert kein
Absenken des Grundwassers während des Baus. In ausgehobenen
Schlitzen werden die Betonwände gegossen und erst anschließend
im Schutz zwischen den Wänden die Baugrube ausgehoben.
Wechselstrom
Elektrischer Strom, dessen Stärke und Richtung sich periodisch ändert.
Wechselstrom eignet sich hervorragend zur Übertragung über längere Distanzen.
Die BVG bekommt für die U-Bahn den Strom in Form von auf 10.000 Volt gespannten
Wechselstrom, der in den BVG-eigenen Unterwerken auf 750 V > Gleichstrom
umgewandelt wird.
Bei der Fernbahn dagegen wird mit Wechselstrom gearbeitet.
Wehrkammeranlagen
Die Wehrkammern mit ihren Absperrschützen dienen zur Sicherung der U-Bahntunnel
gegen Wassereinbruch bei den Fluss- und Kanalunterfahrungen. Die Absperrschütze
(absenkbare Tore) befinden sich stets jeweils kurz vor und hinter den
Unterfahrungen. Sie werden teils elektrisch und teils per Hand bedient. In
regelmäßigen Abständen werden diese Wehre auf ihre Funktionstüchtigkeit hin
geprüft.
Westberlin
Im offiziellen Bild der DDR übliche herabwürdigende Bezeichnung
für den Westteil der Stadt, dessen die DDR nicht müde wurde zu
behaupten, dass "Westberlin eine besondere politische
Einheit ist, die nicht von der BRD regiert werden darf." (In
Stadtplänen las man hin und wieder auch "Westberlin,
Politisches Besatzungsgebiet der USA, Großbrittanien und
Frankreich")
Nach DDR-Verständnis war Westberlin nie Bestandteil eines anderen Staates, noch
nicht mal ein selbst ein Staat, sondern stets ein "Besonderes politisches
Gebilde". Das ging soweit, dass in einem ganz gewöhnlichen DDR-Reisepass
folgender Satz stand: "Gültig in allen Staaten und in Westberlin."
Im westdeutschen Sprachgebrauch wurde aus
vorgenannten Gründen der Begriff "Westberlin" nie verwendet, hier
sprach man schlicht von "Berlin" oder "Berlin (West)".
"West-Berlin" ging so gerade noch in Ordnung.
Am Rande sei erwähnt, dass dies mit dem Begriffskürzel "BRD" genauso
war, an Hamburger Schulen zum Beispiel durfte "BRD" nie an der Tafel
stehen! Kann mich noch gut dran erinnern, wie ich völlig wertfrei
"BRD" an die Tafel schrieb und daraufhin eine Rüge von meinem
Politiklehrer erhielt!
Westend-Strecke
Streckenabschnitt der U2
zwischen Deutscher Oper und Theodor-Heuss-Platz. Fertiggestellt
im Jahre 1908.
Westliche
Stammstrecke
Streckenabschnitt der U2
zwischen Gleisdreieck und Ernst-Reuter-Platz. Fertiggestellt im
März 1902
Wiederverwendete Bauwerke
Man soll es gar nicht glauben, auch so etwas gibt's in Berlin: Einige
Bahnhofsbestandteile sind schlicht recycelt: Im U2-Bahnhof Fehrbelliner Platz
befinden sich Treppengeländer, die sich bis 1968 auf der Kaiserdammbrücke als
Geländer befanden. Im U-Bahnhof Innsbrucker Platz befinden sich Stützpfeiler
vom 1974 abgerissenen U-Bahnhof Richard-Wagner-Platz. Doch damit nicht genug:
Der U-Bahneingang des Bahnhofs Neu-Westend stammt von der Schöneberger U-Bahn:
Er befand sich bis 1922 auf dem Nollendorfplatz und diente als Zugang zum 1926
geschlossenen > Motzstraßenbahnhof.
Wilmersdorfer
U-Bahn
Streckenabschnitt der U1
zwischen Wittenbergplatz und Breitenbachplatz, im engeren Sinne zwischen
Hohenzollernplatz und Breitenbachplatz. Diese
U-Bahnstrecke wurde von der damals selbständigen Stadt
Wilmersdorf in den Jahren 1909 bis 1913 erstellt. Charakteristisch für
diese Strecke ist die im verwendeten Material gehobene Ausstattung der Bahnhöfe
mit damals unüblichen Massivstützpfeilern und Kassettendecke, sowie
aufwendiger Gestaltung der Zugangssituationen zu den Bahnhöfen. Ursache
hierfür ist das Repräsentationsdenken Wilmersdorfs gegenüber den nicht minder
vermögenden anderen Vorstädten Schöneberg und Charlottenburg und nicht
zuletzt gegenüber der Reichshauptstadt Berlin.
Was zeichnete eine reiche Berliner Vorstadt um 1915 aus? Ein protziges Rathaus und eine eigene U-Bahnstrecke!
Witte, Ursulina
(siehe Schüler, Ralf)
siehe > Schüler, Ralf
Wüstenbahn
Als die
"Westendstrecke" unter dem Kaiserdamm im Jahre 1908
eröffnet wurde, war dieses Areal noch weitgehend unbebaut. Erst
im Laufe der Jahre entstanden die Wohngebiete im heutigen Sinne.
Damals fuhr die Bahn daher in die unbewohnte "Wüste".
Zapper
BVG-Umgangssprachlich für
den "Za", den Zugabfertiger.
ZSA-Betrieb
Zugfahrer-Selbstabfertigungs-Betrieb
In dieser erstmals 1992 bei der BVG auf der U4 eingeführten
Betriebsform fertigt der Zugfahrer seinen Zug über Spiegel oder
Kameras selbst ab. Der stationäre Zugabfertiger wurde dadurch
entbehrlich. Im Jahre 1999 wurde als letzte Linie die U7 auf
ZSA-Betrieb umgestellt. Schon seit 1957 gibt es auf schwächer
frequentierten Bahnhöfen entsprechende Versuche, wo der
Zugbegleiter die Abfertigung im Bahnhof übernahm und somit den
Zugabfertiger ablöste.
Z.e.P.
Abkürzung für "Zeitweilig eingleisiger Pendelverkehr". Übliche
Betriebsform bei Bauarbeiten in den U-Bahnanlagen.
Züge
Hierzu die > DVU:
Züge sind Fahrzeugverbände in beliebiger Anzahl, deren Spitze und Schluss nach
dem > Signalbuch gekennzeichnet sind. (Wie
gekennzeichnet, erfahren Sie hier)
Unterscheidung der Züge nach ihrem Einsatz:
- Fahrgastzug: Der Fahrgastzug verkehrt täglich
nach einem festgelegten Fahrplan
- Leerzug: Ein Leerzug verkehrt ohne Fahrgäste
nach einem festgelegten Fahrplan oder außerplanmäßig auf Anweisung
- Schmierzug: Der Fahrschienenschmierzug kann als
Leer- oder als Fahrgastzug zur Schmierung der Schienenflanken eingesetzt werden.
Als Leerzug wird der Einsatz des Schmierzuges nach einen Fahrplan geregelt.
Zusätzlich gibt es im Kleinprofil einen Stromschienenschmierzug, der als
Leerzug nur auf Anordnung eingesetzt wird.
- Bürstenzug: Der Bürstenzug wird nach Anweisung
als Leerzug im Kleinprofil zur Laubbeseitigung eingesetzt.
- Hilfsgerätezug: Der H. ist mit technischen
Hilfsmaterial ausgerüstet und dient zur Bergung havarierter oder entgleister
Züge.
- Arbeitszug: Der A. verkehrt zur Beförderung von
Geräten und Materialien oder zur Unterhaltung der Bahnanlagen.
- Ausbildungszug: Der A. dient zur
Personalausbildung (Fahrschule) und wird auf Anweisung eingesetzt.
Zweiachs-Längsantrieb
Ein im Drehgestell mit der Fahrtrichtung längs liegender
Fahrmotor treibt beide Achsen eines Drehgestells mittels einer
durchlaufenden Hohlwelle an.
Diese Bauform ist seit 1956 bei den Berliner U-Bahnzügen
üblich. (im ggs. zum >"Tatzlagerantrieb")
200-Km-Plan
Rahmenplan zum Ausbau des
Berliner U-Bahnnetzes. Wurde erstmals 1955 festgelegt und in den
Jahren bis 1977 aktualisiert. Er sah den Ausbau des
Streckennetzes auf eine Gesamtlänge von 200 Kilometern vor.
Anhang
Abkürzungen
für den fahrdienstlichen Schriftverkehr
Anmerkung: Die Abkürzungen für die U-Bahnhöfe finden Sie hier: Bahnhofsnamen
ASU
Arbeitsschutzuntersuchung
Astgl
Aufstellgleis
Az
Arbeitszug
Azf
Arbeitszugführer
baw
bis auf weiteres
Bb
Bahnhofsbetreuer
Bbg
Betriebsbeginn
Bedkgl
Bedarfskehrgleis
Bhf
Bahnhof
BLU
Betriebsleitstelle U-Bahn
Bschl
Betriebsschluss
Bstg
Bahnsteig
Bstggl
Bahnsteiggleis
Bwg
Beiwagen
Bw
Betriebswerkstatt
Dano
Dienstanordnung
Dr
Dienstraum
Dst
Dienst
Du
Dienstunterweisung
DUV
Dienstanweisung Unfallverhütung
DVU
Dienstvorschriften U-Bahn
Fh
Fahrhilfe
fmdl
fernmündlich
Fl
Fahrlehrer
Fm
Fahrmeister
Fpl
Fahrplan
FV
Fahrdienstvorschrift
Fzg
Fahrzeug
Gl
Gleis
Grp
Großprofil
Gs
Gleissperre
Gü
Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtung
Hfg
Handfunkgerät
HZG
Hilfsgerätezug
K
Kuppelstelle
Klp
Kleinprofil
km/h
Kilometer pro Stunde
KS
Kuppelschalter
La
Langsamfahrabschnitt
LStw
Linienstellwerk
Lz
Leerzug
LZB
Linienzugbeeinflussung
MOd
Mitarbeiter im Ordungsdienst
mdl
mündlich
Min
Minute
NLU
Netzleitstelle U-Bahn
OdM
Ordnungsdienst Meldestelle
Ovm
Oberverkehrsmeister
Pz L
Personal-Leerzug
Res
Reserve
Rstw
Regionalstellwerk
Sakra
Sicherungsausfsichtskraft
SBU
Signalbuch U-Bahn
Sdzg
Sonderzug
SEV
Schienenersatzverkehr
Sig
Signal
Sipo
Sicherungsposten
Sl
Schichtleiter
Stm
Stellwerksmeister
Stw
Stellwerk
Twg
Triebwagen
U
Umformerwerk
Ügl
Überführungsgleis
Uml
Umlauf
Vgl
Verbindungsgleis
Vm
Verkehrsmeister
Wg
Wagen
Wügl
Wagenübergabegleis
Wk
Wehrkammer
Za
Zugabfertiger
z.b.V.
zur besonderen Verwendung
ZeP
Zeitweise eingleisiger Pendelbetrieb
Zf
Zugfahrer
Zgr
Zuggruppe
Zpf
Zugprüfer
ZSA
Zugfahrerselbstabfertigung
(c) www.netzspinnen-berlin.de