U-Bahnnetz im "BVG Liniennetz" Oktober 1964

Konsequent alle halbe Jahr im Mai und im Oktober brachte die BVG (West) ein Fahrplanheft und ein „Liniennetz“ heraus. Aus dem Liniennetz von Oktober 1964 stammt der oben dargestellte Netzplan der U-Bahn.

Im Gegensatz zu den kleinen bunten Netzspinnen wirkt dieser Plan sehr unübersichtlich und gedrungen. Aus drucktechnischen Gründen ist der Plan nur einfarbig gehalten.Dieser Plan war nur auf der Rückseite des Hauptplanes abgebildet. Die „Liniennetze“ konnten damals für eine Mark erworben werden. Ein Teil der Auflage jeweils war „Unverkäuflich“, dies waren Netzpläne für den internen Dienstgebrauch der BVG.

Ausschnitt aus dem „Liniennetz“ von Oktober 1964

Der Hauptplan war ein mehrfarbiger Stadtplan im Maßstab 1: 50.000. Die S-Bahn war, wie übrige Eisenbahnanlagen, konsequent nicht dargestellt.
Aus dem Plan selbst geht ebenso nicht hervor, dass die Züge der West-Berliner U-Bahn im Osten nicht halten:
Dies ist als politischer Hinweis zu werten. Die BVG (West) nämlich wollte mit ihren Zügen auf den Bahnhöfen symbolisch halten, auch wenn kein Fahrgast einsteigen würde. Das Halten wurde von Ostberliner Dienststellen untersagt, womit die BVG ihr Zugpersonal anwies, mit langsamen Tempo durch die Bahnhöfe zu rollen.
Es sind also weniger schikanöse Aktionen, warum die U-Bahnzüge so langsam durch die Transitbahnhöfe fuhren.
So ist zu erklären, warum die Ostbahnhöfe als „in Betrieb“ dargestellt werden.

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