Was sonst noch geschah...
Ereignisse
in Berlin und im Berliner Nahverkehr
-
1900
| 1910
| 1920
| 1930
| 1940
| 1950 |
1960 |
1970 | 1980
| |
Gehe zu: 1950
1951
1952
1953
1954
1955
1956
1957
1958
1959
5. Januar
7.
Januar
1. Februar
In der Kaiserallee in Wilmersdorf wird das Bundeshaus eröffnet. Es ist
die Dienststelle der bundesrepublikanischen Behörden in West-Berlin.
14. März
Notstand in Berlin
West-Berlin wird von der Bundesregierung zum Notstandsgebiet erklärt.
Die Arbeitslosenzahlen erreichen neue Rekordhöhen, die Versorgung der Bevölkerung
hat sich noch nicht eingespielt. Öffentliche Aufträge werden bevorzugt an
Berliner Unternehmen vergeben. Die Stadt erhält eine 15 Millionen DM-Zuwendung
für den Wohnungsbau. Der Wohnungsbau findet bislang nur in Form einer
Wiederherrichtung von Kriegsruinen statt. Ebenso ist es im Osten. Das Stadtbild
wird nach wie vor noch von Ruinenfeldern bestimmt.
30. März
Die Straße "An der Heerstraße" wird auf gesamter Länge umbenannt in
"Heerstraße".
Die Straßen Spandauer Berg, Spandauer Chaussee und Spandauer Straße erhalten
den gemeinsamen Namen "Spandauer Damm"
März
1. April
Die Borsigwerke nehmen ihre Produktion wieder auf. Die relativ späte Aufnahme
der Produktion bei Borsig hängt damit zusammen, dass die Franzosen das Werk
nahezu komplett demontiert und die Gerätschaften in umliegenden Gewässern
versenkt haben.
6. April
8. April
16. April
Bundeskanzler Adenauer ist in dieser Funktion erstmals in Berlin.
21. April
Am Kurfürstendamm wird das Französische Kulturzentrum (Maison de France) eröffnet.
22.
April
21. Mai
Die BVG-West führt erstmals eine Dreiecks-Straßenbahnlinie im Ausflugsverkehr
ein. (Neukölln - Pichelsdorf)
24. Mai
27. Mai
Dieses Treffen wird zum Anlass genommen, das "Walter-Ulbricht-Stadion"
an der Chausseestraße zu eröffnen.
11. Juni
1. Juli
Seit im Dezember das Kraftwerk West mit Hilfe der Luftbrücke wieder in
Betrieb genommen werden konnte, ist die BEWAG-West in der Lage, die Stadt
ausreichend mit Strom zu versorgen.
1. Juli
Die BVG-West richtet eine Schnellbuslinie ein. (Linie A12S)
3. Juli
Am Wittenbergplatz eröffnet das im Krieg zerstörte KaDeWe erstmals seine
Pforten. In der Folgezeit entwickelt sich die relativ tote Tauentzienstraße wieder
zu einer der wichtigsten Einkaufsstraßen im Westen Berlins. Bis galt das
KaDeWe als das größte und vor allem vornehmste Warenhaus Berlins.
Selber Tag:
Die Berliner Wasserbetriebe (West) verfügen die Unterbrechung der
Wasserversorgung von und in den Osten. Dies führt vor allem in Neukölln zu
enormen Versorgungsproblemen...
8. Juli
Um die Neuköllner Bewohner wieder mit Wasser zu versorgen, werden die Leitungen
vom Wasserwerk Johannisthal wieder geöffnet. Diese Intersektoren-Verbindung
blieb bis in Betrieb.
18. Juli
Die Kaiserallee in Wilmersdorf wird in "Bundesallee" umbenannt. Mit
diesem Straßennamen soll auch im Stadtbild unterstrichen werden, dass Berlin
zur Bundesrepublik Deutschland gehört. In der Bundesallee befindet sich das
Bundeshaus, so zu sagen die Berliner Außenstelle der bundesrepublikanischen
Behörden.
19. Juli
Richtfest des ersten Wohnblocks in der "Wohnstadt Friedrichshain".
18.
August
August
Die "Bötzowbahn" von Spandau nach Hennigsdorf wird stillgelegt.
7. September ![]()
Schloss wird gesprengt!
Im Ostsektor wird mit der Sprengung des Berliner Stadtschlosses begonnen. Die
Machthaber möchten an dessen Stelle einen Aufmarschplatz mit Tribünen
einrichten.
Zu diesem Zeitpunkt wurden die Abrissarbeiten der Neuen Reichskanzlei abgebrochen. Es waren Reste über geblieben, die erst gegen beseitigt wurden. Als Grund für den Abbruch der Arbeiten wurden Kapazitäts-Engpässe angegeben, da die Maschinen und Arbeiter für die Schlosssprengung herangezogen wurden.
1. Oktober
Die Verfassung von Berlin tritt in Kraft. Es handelt sich um eine
Landesverfassung, die nur in West-Berlin gültig ist.
13. Oktober
Friedrich Ebert, Oberbürgermeister von Berlin (Ost) übergibt einer
Trümmerfrau die erste neu erbaute Wohnung in einem der Scharoun´schen
Zeilbauten an der Stalinallee.
14. Oktober
Die BVG-West stellt die Umlandverbindungen bei Bus und Straßenbahn ein: Die
Straßenbahnlinie 47 verließ in der Waltersdorfer Chaussee das Stadtgebiet und
endete in Schönefeld. Die Linie 96 fuhr ab Lichterfelde auf dem Gebiet der DDR
weiter bis zur Machnower Schleuse. Ferner existierten je eine Buslinie nach
Glienicke (Nordb.) und nach Falkensee. Diese Einstellungen erfolgen durch die
BVG-West, weil sie nicht mehr für die Sicherheit ihres Personals garantieren
konnte. Wiederholt kam es auf dem Gebiet der DDR zu vorübergehenden Festnahmen
von BVG-Personal. Letztendlich erfolgt die Stilllegung auf Wunsch der DDR. Das
West-Berliner Umland ist somit nur noch mit der ostzonalen S-Bahn oder zu Fuß
über die Grenze erreichbar.
Wenige Wochen später wurde die Linie 96 innerhalb der DDR mit Fahrzeugen der BVG-Ost wieder betrieben.
24. Oktober
Die von Amerikanern gestiftete "Freiheitsglocke" ertönt erstmals im Turm
des Schöneberger Rathauses.
19. November
1. Dezember
Ebenso wird der Schlesische Bahnhof in "Ostbahnhof" umbenannt.
3. Dezember
Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus
Die SPD ist wieder Sieger dieser Wahlen, erreicht aber nicht mehr die absolute
Mehrheit. Die SED ist selbstverständlich nicht zur Wahl angetreten.
SPD: 44,7 % (Letztwahlen: 64,5); CDU: 24,6 %
(19,4); FDP: 23,0
% (16,1); Konservative Partei 0,8 %;
Deutsche Partei 3,7 %; BHE Heimatvertriebene 2,2 %;
USPD 0,7 %; FSU 0,3 %
1950
1950
Dezember
Im Laufe des Jahres flüchteten fast 198.000 DDR-Bürger in den Westen.
1950
Zur Jahreswende /51 erhielt die BVG-West acht Straßenbahnzüge, bestehend
aus 2-achsigen Trieb- und Beiwagen. Diese Wagen, die zum Teil aus Alt-Teilen
entstanden, waren als Grundstock für die Erneuerung des Wagenparks der
West-Berliner Straßenbahn gedacht. Zumeist waren diese Züge auf der Linie 47
nach Rudow anzutreffen.
1950
10. Januar
18. Januar
Ernst Reuter wurde von den Stadtverordneten West-Berlins wieder zum Oberbürgermeister gewählt. Aufgrund der neuen
Berliner Verfassung nennt er sich nun Regierender Bürgermeister von
Berlin
1. Februar
Der West-Berliner Magistrat von Groß-Berlin nennt sich von nun an Der
Senat von Berlin.
1. Februar
West-Staaken wird von der Volkspolizei besetzt. Dieser Stadtteil gehörte
bislang zum Westberliner Stadtbezirk Spandau, gelangt durch einen Gebietstausch
nun zum Stadtbezirk Mitte. Im Gegenzug gehört der bislang auf der Stadtgrenze
befindliche Flugplatz Gatow nun zu West-Berlin.
3. Februar
Auf dem Messegelände wird die erste Grüne Woche seit Kriegsende eröffnet.
1. März
19.
März
Dies ist der Beginn einer langfristig angelegten Einstellungspolitik der
Straßenbahn in der Berliner Innenstadt seitens der BVG-Ost, die in der
Leipziger Straße ihren Abschluss findet.
27. März
Die Krolloper wird gesprengt. Sie war seit (Reichstagsbrand) der
Sitzungsort des Reichstags.
1. April
Die Chausseestaße in Britz wird umbenannt in "Britzer Damm"
12. April
29. April
Der Görlitzer Bahnhof wird von der Reichsbahn stillgelegt. Die aus Richtung
Görlitz und Königs Wusterhausen kommenden Fern- und Vorortzüge erreichen Berlin nun nur
noch in im Ostsektor gelegenen Bahnhöfen. Da es am Görlitzer Bahnhof auch nie
einen S-Bahnverkehr gab, findet hier nur noch gelegentlicher Güterverkehr
statt.
30.
April
1. Mai
10. Mai
Die Prinz-Albrecht-Straße (auf der Sektorengrenze zwischen Mitte und Kreuzberg)
wird in Niederkirchnerstraße umbenannt.
Der alte Straßenname war belastet: Hier hatten während der Nazizeit das
Reichssicherheits-Hauptamt, der "Reichsführer SS" und die Geheime
Staatspolizei ("Gestapo") mit ihren berüchtigten Folterkellern ihren
Sitz - keine angenehme Adresse!
15. Mai
Mit dem Bahnhof Rathaus Schöneberg wird in West-Berlin der letzte kriegsbedingt
noch geschlossene U-Bahnhof wiedereröffnet. Hier fuhren seit die Züge
ohne Halt durch.
6. Juni
Im Steglitzer Titania-Palast werden die ersten Berliner Filmfestspiele eröffnet.
7. Juli
Zwischen Lichterfelde-Süd und Teltow wird der elektrische S-Bahnbetrieb
aufgenommen. Die Neubaustrecke führt von Westberliner Gebiet in die DDR
2. Juli
Ferdinand Sauerbruch, der berühmte Chirurg, ist im Alter von fast 76 Jahren
verstorben. Neben seinen ärztlichen Aufgaben war er in den letzten Jahren
Gesundheits-Senator in West-Berlin.
10. Juli
Auf dem Platz vor dem Flughafen Tempelhof wird das Luftbrücken-Denkmal, die
"Hungerharke", enthüllt.
Der Platz selbst trägt seit den Namen Platz der Luftbrücke. Ein
gleichartiges Denkmal befindet sich in Westdeutschland am Frankfurter Flughafen.
1.
August
3.
August
Zwischen Spandau-West und Staaken wird der elektrische S-Bahnbetrieb
aufgenommen.
Selber Tag:
(Es verschwand über Nacht im November )
5. August
14.
August
Zwischen Spandau-West und Falkensee wird der elektrische S-Bahnbetrieb
aufgenommen.
Die in West-Berlin beginnende Strecke befindet sich zum größten Teil auf dem
Gebiet der DDR.
28. August
Der Lehrter Bahnhof wird von der Reichsbahn stillgelegt. Alle Züge aus Richtung
Magdeburg umfahren West-Berlin und enden auf den Bahnhöfen im Ostsektor. Die
Interzonenzüge aus Richtung Hamburg, Hannover, also aus Westdeutschland, werden
über die Stadtbahn geleitet und halten am Bahnhof Zoo, ehe sie in den Osten
fahren.
Am gleichen Tag wird zwischen Jungfernheide und Spandau der elektrische
S-Bahnbetrieb aufgenommen.
Es ist mit der S-Bahn nun möglich, ohne Umsteigen die Westsektoren in Richtung
Staaken und Falkensee von der Ringbahn aus zu durchqueren.
1. September
Selber Tag
Durch Friedrich Ebert erfolgt auf der Weberwiese die Grundsteinlegung für das
"erste Wohnhochhaus in der DDR"
2.
September
6. September
Das Schillertheater in der Bismarckstraße wird nach seinem Wiederaufbau eröffnet.
15.
November
Die BVG-West erhält von den amerikanischen Schutzmächten den Betriebshof in
der Zehlendorfer Winfriedstraße zurück. Dieser gebaute Hof wurde nach
Kriegsende beschlagnahmt. Für die BVG bedeutete dies sehr lange Anfahrwege zur
Bedienung der Zehlendorfer Buslinien.
Die BVG-West verfügt somit über drei Bushöfe:
H: Helmholzstraße, Charlottenburg
U: Usedomstraße, Wedding
Z: Winfriedstraße, Zehlendorf
November
Dezember
Im Rahmen der Trümmerbeseitigung entstehen mit dem Insulaner (in
Steglitz) und dem Teufelsberg (Grunewald) zwei Trümmerberge.
1951
Die Firma Orenstein & Koppel lieferte dieses Jahr einen Doppeldeckerbus an
die BVG-West aus. Er ist der erste Nachkriegsneubau als Vorserienfahrzeug.
Dezember
Im Laufe des Jahres flüchteten rund 165.000 DDR-Bürger in den Westen.
(Vorjahr 198.000)
1951
Der Engeldamm (Mitte) wurde in "Fritz-Heckert-Straße" umbenannt.
F. Heckert war Mitbegründer der KPD
Ende
Bis Jahresende wurde in allen vier Sektoren bei KFZ-Zulassungen das Kennzeichen
"GB" für Groß-Berlin ausgegeben. Die Ausgabe erfolgt für eine
beschränkte Zeit nur noch im Ostsektor. Neu (oder wieder-) eingeführt wird im
Ostsektor das Kennzeichen "I". In den Westsektoren wird nur noch das
neue Kennzeichen "K B" ausgegeben.
1951
Neue Straßennamen
Über das Jahr verteilt fand im Ostsektor eine Welle der Straßenumbenennungen
statt. Auf diese Weise wurden viele nationalsozialistische Widerstandskämpfer
geehrt. Andererseits verschwanden Straßennamen, die nach Städten in den
ehemaligen Ostgebieten benannt waren, da die DDR bereits mit der Gründung die
Deutsch-Polnische Grenze ("Friedensgrenze") anerkannt hat und Städte
stets landesüblich bezeichnete.
Hier einige Beispiele:
Engeldamm : Fritz-Heckert-Straße (Mitte)
Grenadierstraße : Almstadtstraße (Mitte)
Mirbachstraße : Bänschstraße (Friedrichshain)
Deutsch-Kroner-Straße : Fritz-Riedel-Straße (Prenzl. Berg)
Kesselstraße : Habersaathstraße (Mitte)
Lothringenstraße : Herbert-Baum-Straße (Weissensee)
Hochmeisterstraße : Husemannstraße (Prenzl. Berg)
Treskowstraße : Knaackstraße (Prenzl. Berg)
Dragonerstraße : Max-Baer-Straße (Mitte)
Zorndorfer Straße : Mühsamstraße (Friedrichshain)
Artilleriestraße : Tucholskystraße (Mitte)
2. Januar
Berlin baut auf! Enttrümmerung an der
STALINALLEE
Im Ostsektor beginnt das Nationale Aufbauwerk mit der Enttrümmerung der Stadt.
Im Licht von über 4000 Scheinwerfern und unter dem Klang von Marschliedern
wurde um 17 Uhr an der Stalinallee mit der Enttrümmerung begonnen. Unter den
ersten Aufbauhelfern waren der 1. Generalsekretär Walter Ulbricht,
Oberbürgermeister Friedrich Ebert, Ministerpräsident Otto Grotewohl,
Aufbauminister Lothar Bolz und
andere.
19. Januar
20. Januar ![]()
Grundsteinlegung in der Stalinallee
Baubeginn am "Block E-Süd".
Otto Grotewohl, Ministerpräsident der DDR, führte bei der Grundsteinlegung
aus:
"Berlin muss auch in seinem Wiederaufbauwerk das Symbol der Einheit werden.
Berlin ist und wird die Hauptstadt des geeinten und neuen Deutschland sein. Die
Stalinallee erstreckt sich vom Alexanderplatz zum Osten in Richtung auf das neue
und junge Herz der Welt des Sozialismus, auf Moskau." Weiter führt er
aus, dass "die Stalinallee eine Straße der unverbrüchlichen
Freundschaft zwischen Deutschland und der Sowjetunion ist und das deutsche Volk
in dieser Freundschaft die Kraft findet, seinen nationalen Befreiungskampf
siegreich zu beenden."
Im Ostsektor konzentriert sich der Wohnungsbau fast ausschließlich auf
Friedrichshain, wo der Wohnungsbau in einer riesigen Propagandaschlacht bereits
begonnen hat. Allerdings folgen die bisherigen Bauten noch einem
Architekturstil, der dem des Bauhauses entlehnt ist, der nicht mehr als opportun
anzusehen ist.
Anders dagegen der Bau an der
Stalinallee. Dieses Projekt besteht aus Gebäuden entlang der Straßenflucht,
begrenzt von städtebaulichen Dominanten am Strausberger Platz und am
zukünftigen Frankfurter Tor.
Ganz anders dagegen in den Westsektoren: Dort hat auf breiter Front ein
Wiederaufbau eingesetzt. Zwar gibt es noch viele Trümmerflächen, doch
entstanden bereits hier und da völlig neue Wohnhäuser. Die West-Berliner
Bauwirtschaft ist ausgelastet. Einzig das ehemalige Hansa-Viertel ist vom
Wiederaufbau ausgenommen: Dort ist der Bau einer Mustersiedlung vorgesehen, die
im Rahmen einer Bauausstellung eröffnet werden soll. (Tatsächlich fand
die "Interbau" erst statt.)
23. Januar
Die wieder entstandene Ullstein AG übernimmt das Druckhaus Tempelhof von den
Alliierten. Der Ullsteinverlag wurde während der Nazizeit "arisiert"
und hieß seither "Deutscher Verlag"
3. März
4. März
1. Mai
An der Weberwiese wird das erste Wohnhochhaus der DDR mit insgesamt 33 Wohnungen
eingeweiht.
Es entstand nach Plänen des Architekten Hermann Henselmann und ist Bestandteil
des nationalen Aufbauprojektes an der Stalinallee. Der DEFA-Augenzeuge: "Die
hellen geräumigen Wohnungen verfügen über fließend warmes Wasser,
Zentralheizung, Aufzug und Gegensprechanlagen. Das ist nicht neu. Neu ist, dass
Arbeiterwohnungen so etwas haben!"
An der Stalinallee selbst hat
der Wohnungsbau vor kurzem begonnen.
Auch die Zeilbauten an der Hildegard-Jadamowitz-Straße sind inzwischen
bezugsfertig geworden.
Das Hochhaus an der Weberwiese entstand auf einem Trümmergrundstück in der
Nähe des bisherigen Komtureiplatz, der für die Stalinallee-Bebauung entwidmet
und beseitigt wurde.
8. Mai
Bereits seit gibt es eine "Kasernierte Grenzpolizei", die in
die Vorläufer der Kasernierten Volkspolizei eingegliedert wurden. Diese de
facto Militärmacht wurde ab Juli offiziell so bezeichnet und ging wiederum
in der NVA auf.
18. Mai
Am Anhalter Bahnhof wird der Personenverkehr eingestellt. Er war der letzte
Kopfbahnhof in West-Berlin. Somit wird der gesamte Interzonen-Fernverkehr von und
nach West-Berlin nur noch über den Bahnhof Zoo, der DDR-Binnenverkehr dagegen
nur noch über die Bahnhöfe im Ostteil der Stadt abgewickelt. Am Anhalter
Bahnhof, bzw. dessen Tunnelbahnhof, halten nur noch die S-Bahnen von und nach
Rangsdorf, Teltow und Potsdam-Stadt.
Am selben Tag wird der Nordbahnhof von der Reichsbahn stillgelegt. Der Nordbahnhof (ehem. Stettiner Bhf.) liegt zwar im Ostsektor, doch mussten die Fernzüge, um ihn zu erreichen, in Gesundbrunnen durch die Westsektoren fahren. Auch hier halten nur noch unterirdisch die S-Bahnen von und nach Velten, Oranienburg und Bernau.
27. Mai
Mai
Reparationszüge zurück nach Berlin
152 S-Bahn-Viertelzüge, die von der Sowjetunion als Reparationsleistung
beschlagnahmt wurden, werden der Deutschen Reichsbahn zurückgegeben. Darunter
auch Züge, die für die Werksbahn Peenemünde-Zinnowitz gebaut wurden, mit
den Berliner S-Bahnzügen (BR 167) aber weitestgehend baugleich sind.
2. Juni
Der eingerichtete Straßenbahn-Dreiecks-Verkehr der BVG-West wird wieder
eingestellt.
3. Juni
"Dies ist kein Westberliner Sender"
Mit Stacheldraht und Schildern obiger Aufschrift wird das Funkhaus an der
Masurenallee abgeriegelt. wurde dieses Funkhaus von den Sowjets wieder in
Betrieb genommen. Leider versäumten die Westalliierten einen Anspruch auf
dieses Gebäude bzw. den Berliner Rundfunk zu stellen. Dies führte im Laufe der
Zeit dazu, dass sich hier eine "rote Funk-Enklave" bildete - mitten in
West-Berlin! Wenige Tage nach der Einzäunung hatten die Verantwortlichen das
Gebäude geräumt, hielten es aber formell noch lange Zeit besetzt. Erst
konnte der inzwischen gegründete SFB einziehen.
16. Juni
6. Juli
12. Juli ![]()
Richtfest an der Stalinallee
Der Rohbau an den Blöcken C-Süd, E-Süd und F-Süd ist abgeschlossen.
29. Juli
Am Kurfürstendamm wird das wieder aufgebaute Hotel Kempinski eröffnet. Das
Kempinski wurde im Krieg total zerstört, entstand nun aber als Neubau.
26. September
Erstmals seit Kriegsende
erscheint im Ullsteinverlag wieder die Berliner Morgenpost
18.
Dezember
Die Obuslinie 31 (Spandau - Staaken) wurde eingestellt, da diese Linie im
Finkenkruger Weg auf dem Grenzstreifen zur DDR verläuft. Als Ersatz wurde eine
auf West-Berliner Gebiet verlaufende Autobuslinie A31 eingerichtet.
Die BVG-West betreibt in der Gegend Steglitz noch zwei O-Buslinien. Außerdem
befindet sich im Ostsektor ein O-Busnetz im Aufbau.
19. Dezember
Richtfest des "Haus des Kindes" am Strausberger Platz. Es ist eines
der beiden Turmbauten, die die Stalinallee zum Westen hin begrenzen.
21. Dezember
Der Deutsche Fernsehfunk mit Sitz im Adlershofer Fernsehzentrum beginnt mit der Ausstrahlung eines Fernseh-Versuchsprogramms.
Es wird die erste Ausgabe der "Aktuellen Kamera" ausgestrahlt.
Vor einem Monat wurde mit dem Verkauf erster Fernseh-Apparate (Typ
"Leningrad") begonnen.
25. Dezember
Das Deutsche Fernsehen
der ARD nimmt den regulären Sendebetrieb auf. Aus Hamburg wird die erste
Ausgabe der "Tagesschau" ausgestrahlt.
25.
Dezember
Dezember
Weihnachten
Bürgermeister Reuter ruft die Berliner auf, Kerzen in die Fenster zu stellen,
im Gedenken an die noch nicht heimgekehrten Kriegsgefangenen in den sowjetischen
Lagern.
Dezember
Im Laufe des Jahres flüchteten rund 182.000 DDR-Bürger in den Westen.
(Vorjahr 165.000)
Grund für den Anstieg der Flüchtlingszahlen dürfte die Sicherung der
Staatsgrenze gegenüber der Bundesrepublik gewesen sein. Daher kamen die meisten
Flüchtlinge seither über Berlin.
1952
Die BVG-West erhielt zwei Großraum-Straßenbahnzüge. Als Prototypen sollten
diesen Zügen Serienzüge ähnlicher Bauart folgen. Doch die Entscheidung fiel
im August anders aus...
7. Januar
15.
Januar
Straßenbahn-Spaltung
Bis zu diesem Tage fuhren Berlins Straßenbahnen grenzüberschreitend durch die
gesamte Stadt. Seit den Morgenstunden aber setzt die BVG-Ost auf den gemeinsamen
Linien weibliches Fahrpersonal ein. Dies ist im Westen der Stadt nicht
gestattet. Aus diesem Grunde kommt es zu Unregelmäßigkeiten im Zugumlauf, die
zur Trennung der betroffenen Linien führen. Seit dem 16. Januar sind die
grenzüberschreitenden Linien komplett getrennt. Der Osten behauptete, dass
der Westen die Spaltung der Straßenbahn zu verantworten hat, verschwieg aber,
die Trennung verursacht und provoziert zu haben.
22.
Januar
Die Straßenbahnlinie 21 wird stillgelegt. Sie verlief von Moabit, Wiebestraße
bis zur Friesenstraße in Kreuzberg. Hierbei passierte sie des öfteren die
Sektorengrenze. Aufgrund der Vorkommnisse am 15. Januar wurde sie geteilt,
konnte die Verkehrsaufgaben aufgrund der Unterbrechungen nur unbefriedigend
lösen, so dass als Ersatz eine Buslinie auf Westberliner Gebiet eingerichtet
wurde.
Die Straßenbahnlinie 21 bis 15. Januar :
Moabit, Wiebe- Ecke Huttenstraße - Alt-Moabit - Moltkebrücke - Platz der
Republik (Reichstag) - Brandenburger Tor - Ebertstraße - Potsdamer Platz -
Stresemannstraße - Askanischer Platz - Hallesches Ufer - Zossener Straße -
Friesenstraße Ecke Schwiebusser Straße
Die Linie 21 seit der Teilung
am 15. Januar:
1. Linienteil: Moabit, Wiebe- Ecke Huttenstraße - Alt-Moabit - Moabit,
Werftstraße
2. Linienteil: Anhalter Bahnhof - Stresemannstraße - Hallesches Ufer - Friesen-
Ecke Schwiebusser Straße
3. März ![]()
Staatstrauer im Osten
Der Rundfunk im Osten meldet:
"Das Herz des Mitkämpfers und genialen Fortsetzers der Sache Lenins,
des weisen Führers und Lehrers der Kommunistischen Partei und des Sowjetvolkes,
Jossif Wissarjonowich Stalin, hat aufgehört zu schlagen."
An den Folgen eines Schlaganfalls ist in Moskau Staats und Parteichef Stalin verstorben. Auch in der DDR wird Staatstrauer angeordnet.
28. Mai
Die Leitung des VEB Wohnungsbau versucht, die Bauarbeiter der Stalinallee dazu zu
bewegen, "freiwillig" ihre Normen um 10 % zu erhöhen. Es kommt zu
ersten Arbeitsniederlegungen.
16. Juni
Streik in der Stalinallee!
Auf der Baustelle in der
Stalinallee treten Bauarbeiter in den Streik.
"... Lasst sie nicht allein! Sie alle kämpfen nicht nur für die sozialen Rechte der Arbeitnehmer, sondern für die allgemeinen Menschenrechte der gesamten Ostberliner und ostzonalen Bevölkerung. Tretet darum der Bewegung der Ostberliner Bauarbeiter, BVGer und Eisenbahner bei und sucht eure Strausberger Plätze überall auf! (...)
Der Streik entzündete sich an den kürzlich beschlossenen Normenerhöhungen, wonach Arbeiter 10 % mehr Leistung ohne entsprechende Entlohnung zu erbringen haben. Auf Druck der Sowjets wurde am 9. Juni der so genannte "Neue Kurs" verkündet, der aber kein Abrücken von der Normenerhöhung bedeutete.
17. Juni
Aufstände im Ostsektor!
In der ganzen DDR und vor allem im
Ostsektor Berlins kommt es zu Volksaufständen, die sich gegen die Führung der DDR
richten. Schon lange geht es nicht mehr nur um die Normenerhöhungen allen,
sondern generell um die Politischen Verhältnisse in der DDR. Morgens zogen die
Hennigsdorfer Stahlwerker quer durch West-Berlin in den Ostsektor. Um 13 Uhr
wurde der Ausnahmezustand ausgerufen und ein allgemeines Versammlungsverbot
verkündet. In der Leipziger Straße kommt es zu Straßenschlachten. Am
Potsdamer Platz brennt die wieder hergerichtete Ruine des Columbus-Hauses aus.
Dort war eine Volkspolizei-Dienststelle untergebracht. Am Abend erzwingen
sowjetische Panzer das Ende der Aufstände unter Drohung von Waffengewalt. Gegen
Abend waren die Aufstände erstickt, die Straßen menschenleer. RIAS
meldet: Es herrscht Ausnahmezustand in Ostberlin
Juni
Die Deutsche Reichsbahn führt bei der S-Bahn so genannte "Durchläufer"
ein. Das sind S-Bahnzüge, die im Westen Berlins nicht halten. DDR-Bürgern aus
dem Umland der Stadt bot sich so eine schnelle Verbindung in die
"Hauptstadt". Durchläufer fuhren von bzw. hielten nicht zwischen:
Friedrichstraße - Griebnitzsee (Potsdam)
Friedrichstraße - Albrechtshof (Falkensee)
Nordbahnhof - Hohen Neuendorf (Oranienburg)
Nordbahnhof - Hennigsdorf (Velten)
3. Juli
9. Juli
11. Juli
Juli
Das Amtliche Berliner
Fernsprechbuch verzeichnet in der neuesten Ausgabe nur noch West-Berliner
Telefonanschlüsse.
28.
August
Neue Verkehrspolitik bei der BVG-West
Der Beirat der BVG-West beschließt die Umstellung des Straßenbahnbetriebes in
West-Berlin auf Autobusbetrieb. Außerdem soll der U-Bahnbau gefördert werden.
An dieser Stelle soll nachfolgend die Umstellung der Straßenbahn nachgezeichnet
werden: Sie beginnt .
Zu diesem Zeitpunkt verfügt die BVG-West über 38 Straßenbahnlinien.
Die Straßenbahnlinien der BVG-West, eine Momentaufnahme
Die Straßenbahnlinien der BVG-West: 2, 3, 6, 15,
23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 35, 36, 40, 41, 44, 47, 47P, 51, 54, 55, 57, 60, 66,
68, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 79, 88, 94, 95, 96, 98, 99
Die BVG-West betreibt
insgesamt zehn Straßenbahn-Betriebshöfe:
Britz: Britz, Gradestraße
Char: Charlottenburg,
Königin-Elisabeth-Straße
Moa: Moabit,
Wiebestraße
Mül: Wedding,
Müllerstraße ("Müllerhof")
Rei: Reinickendorf,
Pankower Allee
Schön: Schöneberg,
Belziger Straße
Spa: Spandau,
Pichelsdorfer Straße
Steg: Steglitz,
Hindenburgdamm
Teg: Tegel, Berliner
Straße
Tem: Tempelhof,
Kaiserin-Augusta-Straße
29. September
Ernst Reuter ist verstorben!
Mit Entsetzen erfahren die Berliner, dass der beliebte Regierende Bürgermeister
unerwartet im Alter von 64 Jahren an einem
Herzleiden in seinem Haus in Zehlendorf gestorben ist. Die Berliner stellen
spontan Kerzen in die Fenster. Es ist die Wiederholung einer Geste, zu der
Reuter Weihnachten '52 aufrief, um den noch nicht heimgekehrten Kriegsgefangenen
zu gedenken.
Noch am selben Tag wird das mit Hilfe der Luftbrücke wieder aufgebaute Kraftwerk West in "Kraftwerk Reuter" umbenannt.
2. Oktober
Der Platz am Knie in
Charlottenburg wird umbenannt und heißt künftig Ernst-Reuter-Platz.
4.
Oktober
5. Oktober
22. Oktober
Walther Schreiber (CDU) ist
vom Abgeordnetenhaus als Nachfolger von Ernst Reuter zum neuen Regierenden Bürgermeister
von Berlin gewählt worden.
26. Oktober
In der Müllerstraße auf dem
Wedding beginnt der erste U-Bahnbau der Nachkriegszeit. Es handelt sich dabei um
die Linie C-Nord von Seestraße zum späteren Kurt-Schumacher-Platz.
2. November
Durch den Bau des Neuen Verbindungskanals musste der Verlauf des Siemensdamms
verändert werden. Es entstand eine Kreisverkehrskreuzung, wo der Tegeler Weg
und der Siemensdamm hineinmünden. Dieser Platz erhielt heute den Namen
Siemensplatz. Die neue Richtung Reinickendorf führende Straße erhielt heute
den Namen Hinckeldeydamm.
5. November
Nach Beschluss des
Abgeordnetenhauses wird es in Berlin neben dem RIAS künftig den Sender
Freies Berlin geben. Der SFB wird eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt
sein, die dem Verbund der Westdeutschen ARD angehören wird.
19. November
Im Ullsteinverlag erscheint
erstmals wieder die BZ.
Dezember
Im Laufe des Jahres flüchteten rund 331.000 DDR-Bürger in den Westen.
(Vorjahr 182.000)
Grund für die massiv gestiegenen Flüchtlingszahlen sind zweifellos die
Juni-Aufstände gewesen.
Jahresende
Auf die Kennzeichnung der in Berlin (West) im Umlauf befindlichen D-Mark-Banknoten mit
einem "B" wird zukünftig verzichtet.
Jahresende
Das im Ostsektor bislang ausgegebene KFZ-Kennzeichen "G B" wird
ungültig. Zugelassen sind nur noch Autos mit dem Berliner Kennzeichen
"I". Autos in den Westsektoren tragen das Kennzeichen "K B".
25. März
21. April
1. Juni
Der Sender Freies Berlin nimmt
seine Arbeit auf und löst damit den in Hamburg und Köln ansässigen NWDR in
Berlin ab. Der SFB hat seinen Sitz zunächst am Heidelberger Platz in
Wilmersdorf, da das inzwischen leer stehende Funkhaus an der Masurenallee noch von den Sowjets besetzt
gehalten wird. Der SFB strahlt ein Rundfunk-Programm aus und beteiligt sich mit
Beiträgen am Fernsehprogramm der ARD, dem "Deutschen Fernsehen".
Außerdem gibt es für den Großraum Berlin ein eigenes mehrstündiges
Fernsehprogramm.
4. Juni
19. Juni
Die Freie Universität Dahlem
weiht den Henry-Ford-Bau ein.
30. Juni
Keine Straßenbahnen auf dem Ku'damm
mehr!
Die BVG beginnt mit der schrittweisen Umstellung des Straßenbahnnetzes auf Autobusbetrieb. Als erstes sind die Linien auf dem
Kurfürstendamm an der Reihe. Nach zeitgenössischer Auffassung passt eine Straßenbahn
nicht auf einen Weltstadt-Boulevard.
Als erstes werden somit in der folgenden Nacht die beiden Straßenbahnlinien 76 und 79 eingestellt. Der Kurfürstendamm
ist daher künftig ab Uhlandstraße frei von Straßenbahnen. Zwischen
Kranzlereck und Uhlandstraße verkehrt nur noch die Linie 51, zwischen
Gedächtniskirche und Kranzlereck enden die Linien 6, 54 und 55.
(Linie 76 bisher: Grunewald, Hagenplatz -
Kudamm - Wittenbergplatz - Lützowplatz - Flottwellstr. - Schöneberger
Ufer - Schöneberger Str. - Anhalter Bahnhof;
Linie 79 bisher: Grunewald, Hagenplatz - Kudamm - Wittenbergplatz -
Nollendorfplatz)
Beide Linien fuhren einen Ringverkehr durch Grunewald: Linie 76 mit dem
Uhrzeigersinn, Linie 79 entgegen.
Die Straßenbahnlinien der BVG-West: 2, 3, 6, 15, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 35, 36,
40, 41, 44, 47, 47P, 51, 54, 55, 57, 60, 66, 68, 73, 74, 75, 77, 78, 88, 94, 95,
96, 98, 99
Sommer
Nach Einstellung der Straßenbahnen auf dem Kurfürstendamm wird der bislang von
der Straßenbahn genutzte Mittelstreifen zu Parkplatzflächen umgestaltet.
18. Juli
Als erstes geschlossenes
Neubaugebiet wird im Gesundbrunnen die Ernst-Reuter-Siedlung fertig
gestellt.
17. September
Neue Zentralbibliothek
Auf dem Blücherplatz am Halleschen Tor wird die Amerika-Gedenkbibliothek
eröffnet. Sie entstand nach Plänen von Gerhard Jobst, Willy Kreuer, Hartmut
Wille und Fritz Bornemann. Das amerikanische Volk hat sich über Spenden in
Höhe von 5,4 Millionen DM am Bau beteiligt. In der Freihandbibliothek können
70.000 Medien ausgeliehen werden. Technisch ist das Gebäude auf dem letzten
Stand: Es gibt Bücheraufzüge und Rohrpost-Anlagen sowie schalldichte Kabinen
zum Abspielen von Schallplatten.
3.
Oktober
7. Oktober
Zum 5. Jahrestag der DDR werden die beiden Turmbauten am Strausberger Platz an
die Mieter übergeben. Es handelt sich hierbei um das "Haus des
Kindes" und das "Haus Berlin".
31.
Oktober
Die Straßenbahnlinie 57 wird wegen des geplanten Ausbaus des Hohenzollerndamms
eingestellt.
Nach dieser Einstellung gibt es in West-Berlin noch 35 Straßenbahnlinien.
(Linie 57 bisher: Wilmersdorf, Emser Platz -
Fehrbelliner Platz -
Hohenzollerndamm - Grunewald, Roseneck)
Die Straßenbahnlinien der BVG-West: 2, 3, 6, 15, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 35, 36,
40, 41, 44, 47, 47P, 51, 54, 55, 60, 66, 68, 73, 74, 75, 77, 78, 88, 94, 95, 96,
98, 99
Herbst
Der Hohenzollerndamm wird zwischen Clayallee und Bundesallee ausgebaut und
stellenweise verbreitert. Erheblich umgestaltet wird in diesem Zusammenhang der
Hohenzollernplatz: Quer durch die Grünanlage wird eine dreispurige
Richtungsfahrbahn gelegt, die den Platz zerschneidet. Der bislang in der
Grünanlage eingebettete U-Bahneingang befindet sich nun auf einer schmalen
Verkehrsinsel. Der Hohenzollernplatz zählte vor dem Ersten Weltkrieg zu den
schönsten "Schmuckplätzen" der reichen Stadt Wilmersdorf.
11.
Oktober
Nachdem die Linien 6 und 54 in den vergangenen Wochen angepasst wurden, findet
nun auch bei der Linie 55 eine Änderung statt: Diese drei Linien enden nicht
mehr in einer Schleifenfahrt am Kurfürstendamm. Sie endeten bislang formell am
Zoo, fuhren aber um die Gedächtniskirche und hatten Aufstellgleise zwischen
Breitscheidplatz und Joachimsthaler Straße im Kurfürstendamm. Künftig enden die Züge
an der Gedächtniskirchen-Umfahrung. Ein weiterer Schritt zur Stilllegung der
Straßenbahn, die nun nur noch als Linie 51 zwischen Joachimsthaler Straße und
Uhlandstraße auf dem Kurfürstendamm verkehrt.
15. November
5. Dezember
SED stellt sich der Wahl!
In Berlin wird das
Abgeordnetenhaus gewählt:
SPD: 44,6 % (Letztwahlen: 44,7); CDU: 30,4 %
(24,6); FDP:
12,8 % (23,0); Deutsche
Partei 4,9 %; SED 2,7
%; Splitter 4,6 %
Die Wahlbeteiligung lag bei 91,8 %.
Erstmalig konnte in
West-Berlin auch die SED gewählt werden. Sie spielt naturgemäß kaum eine
Rolle.
Noch am Wahlabend erklärt die SPD-Spitze die Bereitschaft zu einer
Regierungskoalition mit der CDU.
12.
Dezember
14.
Dezember
Die Straßenbahnlinie 51 (Grunewald, Roseneck - Schmargendorf - Uhlandstraße -
Kudamm - Bhf.Zoo) wird über eine Neubaustrecke in der nördlichen Uhlandstraße
geführt und erreicht den Bahnhof Zoo über die Kantstraße. Dadurch ist der
Straßenbahnverkehr auf dem Kurfürstendamm restlos eingestellt.
(Linie 51 seither: Grunewald, Roseneck -
Schmargendorf - Uhlandstraße - Kantstraße - Bhf.Zoo, Hardenbergplatz)
1954
Dezember
Im Laufe des Jahres flüchteten rund 184.000 DDR-Bürger in den Westen.
(Vorjahr 331.000)
4. Januar
Die Buckower Chaussee in Britz/Buckow sowie die Chausseestraße in Buckow werden
in "Buckower Damm" umbenannt.
11. Januar
Durch die Wahlen zum
Abgeordnetenhaus kommt es zu einem Wechsel des Regierenden Bürgermeisters von
Berlin: Otto Suhr (SPD) wird Nachfolger von Walther Schreiber (CDU)
25. Januar
Nach wie vor herrscht zwischen den Alliierten und den Deutschen nur ein
"Waffenstillstand". Die Sowjetunion erklärt den Krieg mit Deutschland
offiziell als beendet. Bereits seit April verzichtet die Sowjetunion
offiziell auf Reparationszahlungen der DDR.
28. Februar
Die Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn (NME) stellt den Personenverkehr in
West-Berlin ein.
30. März
27. April
Aufbauplan für Berlin
Das Wirtschaftskabinett der
Bundesregierung beschließt den langfristigen Aufbauplan für West-Berlin.
Berlin erhält 1,6 Milliarden DM aus ERP-Vermögen (Marshall-Plan) und anderen Quellen. Hiermit
werden in Berlin Arbeitsplätze und Wohnungen geschaffen. Außerdem soll die
Kultur in der Stadt gefördert werden.
23. Juni
Erster Rammschlag beim Bau der U-Bahnlinie G (Wedding-Bundesallee) im
Tiergarten.
2. Juli
4. August
Die Straßenkreuzung Müllerstraße/Scharnweberstraße erhält den Namen
Kurt-Schumacher-Platz.
5. August
Bundesbauminister Breusker vollzog die Grundsteinlegung zur Errichtung des
Hansa-Viertels im Tiergarten.
Im neuen Hansa-Viertel wurde eine Internationale Bauausstellung
durchgeführt.
4. September
20. September
18. Oktober
Erstmals tagt der Deutsche
Bundestag in Berlin.
17. Dezember
Der Hinckeldeydamm (zwischen Charlottenburg und Reinickendorf) wird in
Kurt-Schumacher-Damm umbenannt.
1955
In Charlottenburg wird ein Städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt, den
Bernhard Hermkes und Werner Düttmann gewinnen. Dieser Plan sieht die
großzügige Umgestaltung des Platzes am Knie, der seit
"Ernst-Reuter-Platz" heißt, zu einem großen Kreisverkehrsplatz vor.
Bis zu diesem Zeitpunkt ist das "Knie" ein sternförmiger Platz, der
dem wachsenden Verkehrsaufkommen kaum noch gewachsen ist.
1955
An der Hardenbergstraße wird nach Plänen von Heinrich Sobotka und Gustav
Müller die Industrie- und Handelskammer eröffnet.
Dezember
Im Laufe des Jahres flüchteten rund 253.000 DDR-Bürger in den Westen.
(Vorjahr 184.000)
Jahresanfang
Kennzeichen B
In der Bundesrepublik wurde ein neues KFZ-Kennzeichensystem eingeführt. Es
löst das alte aus dem Jahre stammende System zuzüglich seiner
Ergänzungen späterer Jahre, sowie die Nachkriegs-Provisorien ab. Zuletzt wurde
in den Berliner Westsektoren das Kennzeichen "K B" ausgegeben. Diese
Kennzeichen behalten bis noch ihre Gültigkeit. Neuzulassungen erhalten nur
noch den Buchstaben "B" für Berlin.
Im Ostsektor wird seit nur noch "I" ausgegeben.
3. Januar
Das Fernseh-Versuchsprogramm aus Adlershof ist beendet. Der "Deutsche
Fernsehfunk" nimmt seinen regulären Sendebetrieb in der DDR auf. In Berlin
kann neben dem "Deutschen Fernsehen" der westdeutschen ARD nun auch
"Ostfernsehen" empfangen werden.
18. Januar
4. März
1. April
Berlin bekommt eine Stadtautobahn
Der Bau der Berliner
Stadtautobahn beginnt am Fuße des Funkturms.
Zunächst wird ein erstes Teilstück vom Hohenzollerndamm bis zum Beginn der
AVUS am Funkturm ausgebaut. Im Endausbau soll der "Stadtring" entlang
der S-Bahn das Stadtzentrum Berlins umfassen. Der erste Abschnitt wird
eröffnet.
22. April
Operation Gold" aufgeflogen!
Die Sowjets entdecken einen
350 Meter langen von den Amerikanern gebauten Abhörtunnel. Er führt von einer
vorgeblichen "Radarstation" in Rudow
unter der Sektorengrenze hindurch zu den im Ostsektor gelegenen
Haupttelefonleitungen der Sowjets.
30. April
Der Wiederaufbau des
Mittelbaus des Charlottenburger Schlosses wird beendet.
1. Mai
3. Mai
Neue U-Bahn in der Müllerstraße
Zwischen Seestraße und Kurt-Schumacher-Platz wird die U-Bahn in Betrieb
genommen. Es ist die erste neue U-Bahnstrecke nach dem Krieg, die derzeit bis
nach Tegel im Bau ist. Die bestehenden Straßenbahnlinien in der Müllerstraße
(Linien 25, 28 und 29) bleiben bis auf weiteres in Betrieb.
Mai
Die BVG-West erhält von Orenstein & Koppel den ersten neuen U-Bahnzug der
Nachkriegszeit.
3. Juni
Am selben Tag wird zwischen den Bahnhöfen Treptower Park und Baumschulenweg der S-Bahnhof Plänterwald eröffnet.
Am selben Tag wird bei der Deutschen Reichsbahn das 3-Klassensystem durch ein 2-Klassensystem ersetzt.
21. Juli
Die Bundesrepublik führt die
allgemeine Wehrpflicht ein. West-Berliner Bürger sind von der Wehrpflicht
ausgenommen und brauchen nicht zum "Bund". Briefe der Bundeswehr
tragen den Hinweis: "Bitte nachsenden innerhalb der Bundesrepublik, nicht
jedoch nach Berlin (West)". Um den Bund zu umgehen, nutzen viele junge
Bundesbürger den Berlin-Status aus und ziehen an die Spree.
Am Rande erwähnt: Ost-Berliner sind nicht befreit: Sie müssen, wie alle
männlichen DDR-Bürger, "an die Fahne".
30. August ![]()
Bauprojekt Stalinallee
abgeschlossen!
Mit Fertigstellung der beiden Turmbauten am "Frankfurter Tor" gilt die Erstellung
der Wohnbebauung an der Stalinallee als abgeschlossen. Mit ihrem Bau wurde
Anfang begonnen. Seither entstanden in dieser 1,7 Kilometer langen Straße rund 2200 Wohnungen für die
"werktätige Bevölkerung" und viele soziale Einrichtungen für den
täglichen Bedarf, wie die Graphik aus einer U-Bahn-Netzspinne von
verdeutlicht.

Die Stalinallee gilt, nach dem sie fertig gestellt ist, nicht so recht als Sehenswürdigkeit, obwohl die Wohnverhältnisse für die Zeit als sehr modern gelten. Der Grund ist, dass die Wohnungsindustrie der DDR zum Plattenbau übergegangen ist, der in der Stalinallee noch nicht angewendet wurde. Des weiteren ist das Projekt im Namen belastet, da Stalin "kein Klassiker des Sozialismus" ist, wie in Moskau verkündet wurde. Auch wenn man die Straße umbenennen würde, ist dieses Bauprojekt als "Stalinallee" in die Geschichte der DDR eingegangen. Und das ist manchen Personen in der DDR unangenehm. Allerdings will man die Straße auch nicht umbenennen, da man damit offenbaren würde, dass es in der DDR eine "Entstalinisierung" gäbe, die staatsoffiziell geleugnet wird. Die DDR hätte allen Grund gehabt, auf diese Straße stolz zu sein, da ein derart hoher Wohnkomfort auch in späteren Jahren nie wieder erreicht wurde.
28. September
1. November
Dezember
Im Laufe des Jahres flüchteten rund 279.000 DDR-Bürger in den Westen.
(Vorjahr 253.000)
1956
Der bis zum Bezirk Spandau gehörende Stadtteil West-Staaken wird
selbständige Landgemeinde im DDR-Bezirk Potsdam. Durch einen bestätigten
Gebietstausch kam dieser Stadtteil zum Ostsektor und war seither Bestandteil und
Exklave des Stadtbezirks Mitte.
1.
Februar
Die BVG-West richtet zwei zuschlagpflichtige Schnellbuslinien ein:
AS 1: Zoo - Spandau
AS 2: Zoo - Lichtenrade
Diese beiden Buslinien verstehen sich als BVG-eigenes Konkurrenz-Angebot zur
ostzonalen S-Bahn.
1. März
Wegen des Beginns von U-Bahnbauarbeiten (Linie G) im Bereich Bahnhof Zoo und
Joachimsthaler Straße kommt es zu einigen Änderungen im Straßenbahnnetz um
die nötige Baufreiheit zu erhalten. In der Bundesallee und der Joachimsthaler
Straße wird der Straßenbahnbetrieb stillgelegt. Die Linien 77 und 78 werden
über die Martin-Luther-Straße in Schöneberg umgeleitet. Das Kranzlereck ist straßenbahnfrei
und wird eine Baugrube. Da auch auf dem Hardenbergplatz vor dem Bahnhof Zoo
gebaut wird, müssen die beiden Linien auch hier stillgelegt werden. Sie enden
nun in der Hardenbergstraße an der Kuppelstelle Fasanenstraße.
(Linie 77 seither: Bhf Zoo
(Hardenbergstraße) - Martin-Luther-Str. - Berliner Str. - Bundesallee -
Schlosstraße - Lichterfelde, Goerzallee;
Linie 78 seither: Bhf Zoo (Hardenbergstraße) - Martin-Luther-Str. - Berliner
Str. - Bundesallee - Schlosstraße - Lichterfelde-Süd, Lindenstraße)
Anfang
März
Im Zuge der Bundesallee wird zwischen Augsburger
Straße und Höhe Trautenaustraße mit den Bauarbeiten an der neuen U-Bahnlinie
G begonnen. Bestandteil dieses Bauabschnitts ist der neue Umsteige-U-Bahnhof
Spichernstraße.
1. Mai
Die Straßenbahnlinie 51 wird eingestellt.
Straßenbauarbeiten in Schmargendorf und Kapazitäts-Engpässe am Bahnhof Zoo sind für die Einstellung verantwortlich.
Somit gibt es in den Bereichen Halensee, Schmargendorf und Grunewald keine
Straßenbahnlinien mehr. Auch in Wilmersdorf ist das Netz nun erheblich
ausgedünnt.
In West-Berlin gibt es seither noch 34 Straßenbahnlinien.
(Linie 51 bisher: Grunewald, Roseneck -
Hundekehlestraße - Schmargendorf - Mecklenburgische Straße - Blissestraße - Uhlandstraße - Kantstraße - Bhf.Zoo, Hardenbergstraße)
Die Straßenbahnlinien der BVG: 2, 3, 6, 15, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 35, 36,
40, 41, 44, 47, 47P, 54, 55, 60, 66, 68, 73, 74, 75, 77, 78, 88, 94, 95, 96, 98,
99
21. Mai
Das Bundesverfassungsgericht
bestätigt in einem Urteil die Rechtmäßigkeit, dass Berlin ein Land der
Bundesrepublik Deutschland ist, und somit das Grundgesetz volle Gültigkeit
habe, soweit es nicht gegen alliiertes Recht verstößt.
Hintergrund: Bundesgesetze gelten nicht automatisch auch in Berlin. Sie
müssen vom Abgeordnetenhaus als "Berliner Landesgesetze" gesondert
beschlossen werden. Dies geschieht stets einstimmig nach dem Grundsatz: Die
Schlacht um ein Gesetz wird in Bonn geschlagen, nicht in Berlin. Somit ist
zwischen Berlin und dem Bundesgebiet eine (weitestgehende) Rechtsgleichheit
gegeben. Die Alliierten Schutzmächte können rein theoretisch jedes beliebige
Gesetz in Berlin außer Kraft setzen, was aber nur in ganz seltenen Fällen,
etwa bei der Wehrpflicht, erfolgte.
21. Juni
In West-Berlin wurden seit
Kriegsende 100.000 öffentlich geförderte Wohnungen gebaut.
6. Juli
INTERBAU BERLIN
Im wieder aufgebauten Hansa-Viertel im Tiergarten wird die Internationale Bauausstellung eröffnet. Es ist
mit 50 Objekten weltbekannter Architekten das bislang größte zusammenhängende Wohnungsbauprojekt
Berlins seit Kriegsende. Das Hansa-Viertel versteht sich im Sinne des Westens als Antwort auf
die seit kurzem fertige Stalinallee im Osten der Stadt und als zukunftsweisende
Keimzelle des modernen Städtebaus. 1200 Wohnungen (zum Teil öffentlich
gefördert) sind im Bau und zum Teil schon bezugsfertig. Weitere Objekte der
Interbau sind eine Fachmesse am Funkturm, ein von Le Corbusier entworfenes
Hochhaus an der Heerstraße und die von Hugh Stubbins entworfene Kongresshalle im
Tiergarten. Bestandteil des Hansa-Viertels ist der neue U-Bahnhof Hansaplatz, der
-noch ohne Zugbetrieb- besichtigt werden kann.
Das Hansa-Viertel hatte noch nicht das Aussehen, wie es sich heute zeigt: Abgesehen von der noch jungen Vegetation, die erst in Ansätzen vorhanden war, fehlten noch viele heute im Hansa-Viertel stehende Gebäude. Vor allem die Häuser am Hanseatenweg existierten bis auf eine Ausnahme noch nicht, die Hochhäuser an der heutigen Bartningallee befanden sich in allen Stadien des Rohbaus und die Akademie der Künste zum Beispiel wurde erst vollendet. Nur entlang der Klopstockstraße, der Altonaer Straße und der Händelallee waren viele Gebäude bereits bezugsfertig und mit Musterwohnungen versehen.
Das Hansa-Viertel war räumlich abgeschlossen und nur durch drei Zugänge erreichbar: Der Hauptzugang befand sich neben dem Berlin-Pavillon am S-Bahnhof Tiergarten. Der Eintritt für die Besucher betrug 1,50 DM bzw. 1,50 DM Ost gegen Vorlage des Ausweises.
Neben der Anreise mit der S-Bahn oder den Verkehrsmitteln der BVG konnte man auch mit einer Sesselbahn zum Hansaviertel gelangen: Die Fahrt hin und zurück kostete 1,50 DM (West oder Ost geg. Ausweis). Diese Bahn verkehrte in rund 10 Meter Höhe zwischen dem Bahnhof Zoo und dem Schlosspark Bellevue, der Bestandteil des Interbau-Gebiets war.
Im allgemeinen Stadtbild sind die Kriegsruinen weitgehend verschwunden. Viele Flächen aber sind nach wie vor noch unbebaut oder aber bereits ansatzweise mit Neubauten versehen. Am Stadtrand sind ganze Stadtviertel im Bau, z.B. in Britz, in Siemensstadt und in Spandau. Auch wird die Gegend um den Bayerischen Platz in Schöneberg vollständig neu aufgebaut.
30 August
Berlins Regierender Bürgermeister
Otto Suhr (SPD) ist verstorben.
19. September
Im Tiergarten wird die
Kongresshalle eingeweiht. Sie ist der amerikanische Beitrag zur INTERBAU und
zugleich eine Stiftung.
20. September
Die INTERBAU ist an diesem Tage zu Ende gegangen.
3. Oktober
Als Nachfolger des am 30.
August verstorbenen Otto Suhr wird der bisherige Präsident des
Abgeordnetenhauses Willy Brandt neuer Regierender Bürgermeister
von Berlin.
13. Oktober
19. Oktober
Die Deutschlandhalle wird nach
ihrem Wiederaufbau eröffnet.
3. November
Die Berliner Straße in Charlottenburg wird in "Otto-Suhr-Allee"
umbenannt.
1957
An der Wilmersdorfer Straße
entsteht der auffallende Bau des Schuhhauses Stiller im reinen
"Nierentischstil" der 50er Jahre.
Am Breitscheidplatz entsteht das "Zentrum am Zoo" als Einkaufs- und Verwaltungszentrum. Dieses Gebäude von Paul Schwebes fiel anfangs durch das in der Mitte fehlende Stockwerk auf und wurde als "Bikinihaus" bekannt.
1957
Baubeginn der Stadtautobahn zwischen Funkturm und Siemensdamm beiderseits entlang der
Ringbahn.
Dezember
Im Laufe des Jahres flüchteten rund 261.000 DDR-Bürger in den Westen.
(Vorjahr 279.000)
7. Februar
4. Mai
Die im Juni eingerichteten "Durchläufer-Züge" der S-Bahn
(hielten nicht in West-Berlin) werden abgeschafft. Stattdessen können die
Westsektoren nun mit dem "Sputnik" auf dem fertig gestellten Berliner
Außenring (BAR) umfahren werden.
28. Mai
31. Mai
Zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Tegel wird die zum Teil oberirdische U-Bahn
eröffnet.
1. Juni
Tegel ohne Straßenbahnen
Die U-Bahn-Fertigstellung nach Tegel wird zum Anlass genommen, den
Oberflächenverkehr im Norden der Stadt neu zu ordnen. Hierbei werden vier
Straßenbahnlinien (die Linien 28, 29, 41 und 68) eingestellt. Die nach Tegel
fahrende Linie 25 wird zum Gesundbrunnen verschwenkt. Der Norden
Berlins ist bis auf den Wedding nahezu straßenbahnfrei.
Die eingestellten Linien bisher:
Linie 28: Gesundbrunnen, Rügener Straße - Badstraße - Schulstraße - Müllerstraße -
Kurt-Schumacher-Platz - Seidelstr. - Tegel - Tegelort;
Linie 29: Gesundbrunnen, Rügener Straße - Badstraße - Schulstraße - Müllerstraße -
Kurt-Schumacher-Platz - Seidelstr. - Tegel -
Heiligensee;
Linie 41: Gesundbrunnen, Rügener Straße - Badstraße - Schwedenstraße - Residenzstraße - Reinickendorf -
Tegel, Alt-Tegel;
Linie 68: Nettelbeckplatz - Gerichtstraße - Müllerstraße -
Kurt-Schumacher-Platz - Oranienburger Str. - Bf.Wittenau (Nordbahn)
Die Straßenbahnlinien der BVG-West: 2, 3, 6, 15, 23, 24, 25, 26, 27, 35, 36, 40, 44,
47, 47P, 54, 55, 60, 66, 73, 74, 75, 77, 78, 88, 94, 95, 96, 98, 99
Selber Tag:
Wegen der Stilllegung der Straßenbahnen im Norden Berlins werden zwei
Straßenbahnhöfe geschlossen: Der Hof "Müllerstraße",
eröffnet, wird zu einem Busbetriebshof umgebaut. Der Hof Tegel (Schloßstraße,
eröffnet) dagegen wird völlig geschlossen und künftig fremd genutzt.
Die BVG-West betreibt noch acht
Betriebshöfe:
Britz: Britz, Gradestraße
Char: Charlottenburg,
Königin-Elisabeth-Straße
Moa: Moabit,
Wiebestraße
Rei: Reinickendorf,
Pankower Allee
Schön: Schöneberg,
Belziger Straße
Spa: Spandau,
Pichelsdorfer Straße
Steg: Steglitz,
Hindenburgdamm
Tem: Tempelhof,
Kaiserin-Augusta-Straße
Selber Tag:
In der Wilmersdorfer Cicerostraße eröffnet die BVG einen neuen Busbetriebshof.
Er entstand auf einem ehemaligen Schrebergartengelände aus der Nachkriegszeit.
Vor dem Krieg befand sich dort der Straßenbahnhof Westfälische Straße, der
bereits im Jahre geschlossen wurde und schon damals zu einem Busdepot
umgebaut werden sollte.
Die BVG-West verfügt
nun über vier Busbetriebshöfe:
C: Cicerostraße,
Wilmersdorf
H: Helmholzstraße,
Charlottenburg
U: Usedomstraße,
Wedding
Z: Winfriedstraße,
Zehlendorf
5. Juli
Die Straßenkreuzung Schlosstraße/Bundesallee/Rheinstraße in Steglitz erhält
den Namen "Walther-Schreiber-Platz"
6. Juli
In Frohnau stürzt ein
Doppeldecker um. Vier Menschen kommen ums Leben. Es ist der schwerste Unfall in
der Geschichte der BVG.
1.
August
Die U-Bahnbauarbeiten auf dem Hardenbergplatz (Bahnhof Zoo) machen Fortschritte. Sie erfordern
allerdings die Herausnahme der Straßenbahn aus der Hardenbergstraße. Aus
diesem Grunde wird westlich hinter der Stadtbahn zwischen der Hardenbergstraße und der
Kantstraße sowie in dem östlichsten Stück der Kantstraße eine provisorische
Umleitungsstrecke gebaut. Über diese Umleitungen fahren die Linien 2, 6, 25,
54, 55, 77 und 78. Die Linien passieren an der Kreuzung
Joachimstaler-/Kantstraße auf einer Behelfsbrücke die U-Bahn-Baugrube. Auf dem
Hardenbergplatz selbst entsteht derzeit der neue Bahnhof Zoo für die Linie G.
28.
September
Umbenennung des S-Bahnhofs Zehlendorf West in "Lindenthaler Allee".
5. Oktober
Die Kreuzkirche auf dem Blücherplatz
wird nach ihrem Wiederaufbau geweiht.
26. November
Sechsspurig
am Funkturm
Zwischen der AVUS und dem Hohenzollerndamm entlang der Ringbahn wird der erste Abschnitt der Stadtautobahn
("Stadtring") für den Verkehr freigegeben. Bestandteil dieses Abschnitts ist der Tunnel unter dem
Rathenauplatz. Letztendlich soll der Stadtring die Berliner Innenstadt entlang
der Ringbahn umrunden.
27. November
![]()
Chruschtschows Berlin-Ultimatum
Die Sowjetunion kündigt das Besatzungsstatut für Groß-Berlin auf und fordert
eine "entmilitarisierte Freie Stadt West-Berlin" innerhalb von sechs
Monaten. Falls die westlichen Schutzmächte dieses "Ultimatum"
verstreichen lassen, so Chruschtschow, würden die bestehenden Zugangsrechte
für die Westmächte an die "souveräne DDR" abgetreten werden. Die
Folge wäre, dass die DDR auch die volle Lufthoheit hätte und die Westmächte
die DDR um Erlaubnis bitten müssten, wenn sie die DDR überqueren.
7. Dezember
Rekord-Wahlbeteiligung!
Über 92 % aller Wahlberechtigten beteiligten sich an der Wahl zum Berliner
Abgeordnetenhaus.
Die SPD erlangt die absolute Mehrheit.
SPD: 52,6 % (Letztwahlen: 44,6); CDU: 37,3 %
(30,4);
FDP 3,8 % (12,8); FDV
0,7 %; Deutsche Partei
3,3 %; SED 1,9 %
Die FDP scheitert mit 3,8 % an der 5%-Hürde, ebenso wie die SED.
1958
An der Ecke Kurfürstendamm/Joachimsthaler Straße wird das neue
"Kranzlereck" eingeweiht. Es entstand nach Plänen von Hanns Dustmann.
Die Kreuzung selbst ist seit Ende eine Baugrube: Es entsteht der
Umsteige-U-Bahnhof Kurfürstendamm, an dem sich die neue Linie G mit der Linie B
IV kreuzen soll.
Dezember
Im Laufe des Jahres flüchteten rund 204.000 DDR-Bürger in den Westen.
(Vorjahr 261.000)
12. Januar
Willy Brandt wird in seinem
Amt als Regierender Bürgermeister von Berlin bestätigt.
29. Januar
Am Lehrter Bahnhof wird das letzte Überbleibsel, das Portal, gesprengt.
7. März
14. März
In Wannsee wird das
Hahn-Meitner-Institut eingeweiht.
März
1. April
Die "Schnalle"
Der Breitscheidplatz wird verkehrsgerecht umgebaut, wodurch die Verkehrsführung völlig
verändert wird:
Der Kreisverkehr um die Ruine der Gedächtniskirche wird aufgehoben und die
Straßenzüge Hardenberg/Budapester Straße sowie Kurfürstendamm/Tauentzien
berühren sich nicht mehr. Als Verbindung beider Achsen wird östlich der Kirche
eine Querachse geschaffen. Von diesem Umbau sind die Straßenbahnen ebenfalls
betroffen: Die Umfahrung der Gedächtniskirche wird aufgehoben, stattdessen
umfahren die Bahnen die Kirche nordöstlich in beiden Richtungen. Bisher endeten
die Linien 54, 55 und 75 am Breitscheidplatz in Form einer Umfahrung der Kirche.
Die Linien 54 und 55 werden bis zum Nollendorfplatz verlängert und die 75
hingegen bis zur Kantstraße (Theater des Westens) zurückgezogen. Ein Umbau des
Platzes ist schon länger vorgesehen, allerdings war noch strittig, ob die
Kirchenruine erhalten bleiben soll. 73 % der Berliner haben sich in einer
Zeitungsumfrage für den Erhalt ausgesprochen. Nach der Neuordnung der
Verkehrsströme ist der Bau einer neuen Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche
vorgesehen, wobei der alte Kirchturm Bestandteil der neuen Kirche werden soll.
2. Mai
In Spandau werden die Straßenbahnlinien besser aufeinander abgestimmt.
Zusätzlich werden zwei neue Linien eingerichtet: Die Linien 53 und 76. Die BVG
betreibt nun 32 Straßenbahnlinien. In Spandau verkehren die Linien 53, 54, 55,
75 und 76.
(Die Linie 53: Nollendorfplatz - Zoo -
Otto-Suhr-Allee - Spandauer Damm - Spandau - Spandau, Hakenfelde;
die Linie 76: Bhf.Zoo, Kantstraße - Kantstraße - Reichskanzlerplatz -
Heerstraße - Pichelsdorf - Spandau - Spandau, Johannisstift)
26. Mai
5. Juni
18. Juni
Bundespräsident Theodor Heuss
übernimmt das wieder aufgebaute Schloss Bellevue als Amtssitz des Bundespräsidenten
in Berlin.
30.
August
27. September
In der Fasanenstraße wird das
neue jüdische Gemeindehaus eröffnet.
1.
Oktober
Zwei Straßenbahnlinien, die Linien 40 und 94, werden auf Busbetrieb umgestellt.
Die schlechten Gleisanlagen waren die Ursache für die Stilllegungen.
(Linie 40 bisher: Steglitz, Birkbusch- Ecke
Siemensstraße - S-Bhf. Steglitz - Grunewaldstraße - Königin-Luise-Straße -
Dahlem, Clayallee Ecke Königin-Luise-Straße;
Linie 94 bisher: Kreuzberg, Oranienplatz - Kottbusser Straße - Kottbusser Damm -
Hermannplatz - Sonnenallee -
Neukölln, Schulenburgpark)
Die Straßenbahnlinien der BVG-West: 2, 3, 6, 15, 23, 24, 25, 26, 27, 35, 36, 44, 47,
47P, 53, 54, 55, 60, 66, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 88, 95, 96, 98, 99
5. Oktober
6. Oktober
Die in diesem Bereich noch schmale Stalinallee wird zwischen Strausberger Platz
und Alexanderplatz erheblich verbreitert.
Oktober
Bei der BVG-West werden die letzten Vorkriegs-Autobusse ausgemustert.
13.
November
1.
Dezember
Die provisorischen Straßenbahnumleitungen am Zoo werden aufgehoben, da die
U-Bahnbaustellen oberirdisch geschlossen wurden. Die Linien 2, 6, 53, 54, 77 und
78 führen wieder geradlinig durch die Hardenbergstraße direkt zum Bahnhof Zoo, die Linien 75 und 76
enden stumpf an der Kantstraße Ecke Joachimstaler Straße. Der Hardenbergplatz
und die Joachimstaler Straße dagegen erhielten keine Straßenbahngleise mehr.
10.
Dezember
19.
Dezember
In den Wochenend-Nächten bietet die Deutsche Reichsbahn künftig einen
durchgehenden S-Bahnverkehr an.
1959
In der Fasanenstraße wird das neue Jüdische Gemeindezentrum eröffnet. Es
entstand nach Plänen von Dieter Knoblauch und Heinz Heise.
Dezember
Im Laufe des Jahres flüchteten rund 144.000 DDR-Bürger in den Westen.
(Vorjahr 204.000)
Fortsetzung: Stadtchronik 60er Jahre
