Berlins U-Bahnhöfe


Oranienburger Tor

BVG-Kürzel: Ob
30. Januar eröffnet
Bezirk Mitte von Berlin

< U-Bhf. Friedrichstraße (574 m) < U6 > U-Bhf. Zinnowitzer Straße (763 m) >
Nord-Süd-Bahn

 

Das Oranienburger Tor war eines der 18 Berliner Stadttore in der Akzisemauer, die einerseits als Zollgrenze fungierte und andererseits das Desertieren der in Berlin stationierten Soldaten verhindern sollte, denn Berlin war früher eine Garnisonsstadt, wobei die Soldaten in Privatunterkünften lebten. 1787 wurde das Tor von Carl von Gontard entworfen. Später, als die Beschränkungen weggefallen waren und Berlin über die Akzisemauer hinauswuchs, wurde das Tor zum Verkehrshindernis und schließlich abgerissen. Was blieb, war der Platz als Kreuzung der Friedrichstraße, der Chausseestraße, Hannoverschen- und Torstraße als zunehmend belebter Verkehrsbrennpunkt im Norden der Innenstadt. U-Bahnpläne gab es hier bereits um , konkret wurden sie nach . Obwohl der U-Bahnbau an dieser Strecke begann, wurden die Ausschachtungsarbeiten erst hier begonnen, schon bald aber wieder eingestellt. Was blieb, war eine Baugrube und ein halbfertiger Rohbau. Erst um wurde der Bau fortgesetzt und konnte abgeschlossen werden. Am 30. Januar wurde hier der Zugbetrieb aufgenommen und der Bahnhof eröffnet.


U-Bhf. Oranienburger Tor
Bild: untergrundbahn.de

Es entstand ein U-Bahnhof mit Mittelbahnsteig, der eine Länge von 80,6 Metern hat und sieben Meter breit ist. An beiden Enden wurden Vorhallen errichtet, die über je zwei schmale Zugangstreppen verfügen. Diese Treppen befinden sich auf schmalen Verkehrsinseln in der Friedrichstraße. Die Wände des Bahnhofs wurden weiß gestrichen. Dagegen wurden Stützen, Bahnhofsmöbel, Deckenträger und Reklamefeldumrandungen blau lackiert, womit dies die Kennfarbe ist. Die schlanken Mittelstützen sind eng paarweise angeordnet und tragen je einen Querträger, die somit auch paarweise angeordnet sind. Es entstanden hierdurch große Kassettenfelder, die durch modellierte Rahmen weiter gestaltet sind. Die Entwürfe von Heinrich Jennen wurden nicht ausgeführt, stattdessen kamen die Entwürfe von Alfred Grenander und Alfred Fehse zur Verwendung.

In späteren Jahren wurde der Bahnhof grün gestrichen.

Am 13. August wurde mit dem Mauerbau auch dieser Bahnhof geschlossen. Die BVG-West-Züge fuhren seither ohne Halt durch. Anlieger waren nun auf die zahlreich hier verkehrenden Straßenbahnlinien angewiesen. Erst am 1. Juli wurde der Bahnhof wiedereröffnet. Im Juli begannen, wie auf allen Bahnhöfen dieser Linie die Bauarbeiten, wobei der Bahnsteig auch hier Richtung Norden verlängert wurde unter Einbeziehung der Vorhalle. Der Umbau war bereits abgeschlossen. Seither ist der Bahnsteig 105 Meter lang. Die Bahnsteighalle wurde restauriert und hat heute wieder ihre blaue Kennfarbe mit weißen Wänden.


U-Bhf. Oranienburger Tor
Bild: untergrundbahn.de

 

< U-Bhf. Friedrichstraße (574 m) < U6 > U-Bhf. Zinnowitzer Straße (763 m) >
Nord-Süd-Bahn